DE19948062A1 - Röntgenstrahl-Detektorsystem für Computertomographie-Abtastgeräte - Google Patents
Röntgenstrahl-Detektorsystem für Computertomographie-AbtastgeräteInfo
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Abstract
Ein Röntgenstrahl-Detektorsystem für ein Computertomographie-(CT-)Abtastgerät schließt eine Vielzahl von bei Beaufschlagung mit Röntgenstrahlen szintillierenden Kristallen ein, die in einer Anordnung angeordnet sind. Ein eine hohe Dichte aufweisendes lichtreflektierendes und Röntgenstrahlen absorbierendes Medium ist in den Zwischenräumen zwischen benachbarten Kristallen angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Medium eine Mischung aus Tantalpentoxid und einem optisch transparenten Epoxy-Material.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Röntgenstrahl-Detektorsystem der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art, das insbesondere für Computertomographie-(CT-)Abtast
geräte geeignet ist.
Computertomographie-Abtastgeräte werden typischerweise zum Gewinnen von Bildern
von internen anatomischen Strukturen eines Patienten oder von Objekten innerhalb von
Behältern, wie z. B. Gepäck oder Transportverpackungen, verwendet, die anderenfalls
nicht anders als durch zeitraubende manuelle Inspektionen identifiziert werden können.
Röntgenstrahlen werden in das abzutastende Objekt in einem fächerförmigen Strahlen
bündel projiziert und durch das Objekt hindurchlaufende Röntgenstrahlen werden von
einem Röntgenstrahl-Detektorsystem erfaßt, das auf der der Röntgenstrahlquelle
gegenüberliegenden Seite des Objektes angeordnet ist. Die Intensität der erfaßten
Röntgenstrahlen ist umgekehrt proportional zu der Dichte der Strukturen auf der Bahn
der Röntgenstrahlen. Ein Bild der Abtastebene kann aus den Röntgenstrahl-
Intensitätsdaten rekonstruiert werden. Rekonstruierte Bilder von aufeinanderfolgenden
Abtastebenen können integriert werden, um ein dreidimensionales Bild des Objektes zu
bilden.
Röntgenstrahl-Detektorsysteme für CT-Abtastgeräte schließen typischerweise eine Viel
zahl von szintillierenden Kristallen, die auf Röntgenstrahlen ansprechen, eine entspre
chende Vielzahl von Photodioden, die Licht empfangen, das von den Kristallen in
Abhängigkeit auf deren Röntgenbestrahlung erzeugt wird, und die das Licht in elektri
sche Signale umwandeln, sowie ein Kabel oder eine andere Verbindungseinrichtung
zum Übertragen der Signale von den Photodioden zu einem Datenerfassungssystem
zur Rekonstruktion eines Bildes aus den Röntgenstrahl-Intensitätsdaten ein.
Zur größtmöglichsten Genauigkeit und Auflösung in dem rekonstruierten Bild sollte in
den Szintillator-Kristallen erzeugtes Licht vollständig zu den entsprechenden Photo
dioden mit minimalen Verlusten aufgrund einer Absorption und Streuung übertragen
werden. Die szintillierenden Kristalle in CT-Abtastgeräten sind daher allgemein mit
irgendeiner Art eines lichtreflektierenden Mediums überzogen, beispielsweise mit einer
weiß- oder hellfarbigen Farbe, die beispielsweise Titandioxyd enthält.
Zusätzlich zur Erzielung einer maximalen Ausgangslichtleistung von einer szintillieren
den Kristallanordnung ist es wünschenswert, eine maximale Röntgenstrahlabsorption
durch die Zwischenräume zwischen benachbarten Kristallen zu erzielen, so daß verhin
dert wird, daß Röntgenstrahlen direkt zu den Photodioden gelangen und ein Zufallsrau
schen erzeugen. Entsprechend können die Kristalle zusätzlich mit einem Röntgenstrah
len absorbierenden Medium bedeckt sein, wie z. B. Bleioxyd. Das Bleioxyd weist jedoch
eine relativ dunkle Farbe auf und absorbiert somit Licht, statt dieses zu reflektieren.
Daher verringert die Verwendung von Bleioxyd mit einem lichtreflektierendem Medium
die Wirksamkeit des lichtreflektierendem Mediums und führt zu Lichtverlusten, die
wesentlich sein können.
Röntgenstrahl-Detektoranordnungen werden typischerweise mit entsprechenden
Anordnungen von Streuschutzplatten zusammengebaut, um das Ausmaß an gestreuten
Röntgenstrahlen zu verringern, die in die Szintillator-Kristalle eintreten. Die Streuschutz
platten sind so ausgerichtet, daß sie im wesentlichen parallel zu den Röntgenstrahlen
verlaufen, die von dem Brennfleck der Röntgenstrahlquelle ausgehen, und sie sind typi
scherweise über den Zwischenräumen zwischen benachbarten Kristallen angeordnet.
Wenn sie in dieser Weise angeordnet sind, absorbieren die Streuschutzplatten gestreu
te Strahlung, und sie schirmen weiterhin die Räume zwischen benachbarten Kristallen
ab, wodurch die Röntgenstrahlen, die zu den Photodioden gelangen, zu einem Mini
mum gemacht werden. Bei zweidimensionalen Detektoranordnungen sind die Kristalle
jedoch in mehrfachen Spalten und Reihen angeordnet, und die Zwischenräume zwi
schen benachbarten Kristallen in der Richtung senkrecht zur Ebene des Fächerstrahls
werden nicht durch Streuschutzplatten abgeschirmt und sie sind somit den Röntgen
strahlen ausgesetzt. Wenn lichtreflektierende und lichtabsorbierende Medien zusam
men verwendet werden, wie dies beim Stand der Technik bekannt ist, so wird die Licht
absorption vergrößert und die Lichtreflexion verringert, wie dies weiter oben erläutert
wurde. Weil das lichtreflektierende und Röntgenstrahlen absorbierende Medium zwi
schen den Kristallen allgemein eine geringere Dichte aufweist, als das die szintillieren
den Kristalle bildende Material, besteht die Wahrscheinlichkeit, daß zumindest ein Teil
der Röntgenstrahlen, die auf die Zwischenräume zwischen benachbarten Kristallen auf
treffen, zu den Photodioden unterhalb der Kristalle hindurchgelangen und Zufalls
rauschsignale erzeugen, wodurch die Empfindlichkeit des Abtastgerätes und die
Genauigkeit des rekonstruierten Bildes verringert wird.
Es würde daher vorteilhaft sein, ein Röntgenstrahl-Detektorsystem zu schaffen, das die
von den Szintillator-Kristallen erzeugte Lichtausgangsleistung zu einem Maximum
macht, während gleichzeitig der Durchgang von Röntgenstrahlen zu den Photodioden
verhindert wird.
Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Röntgenstrahl-Detektor
system zu schaffen, bei dem die von den Szintillator-Kristallen abgegebene Lichtmenge
zu einem Maximum gemacht wird, während gleichzeitig verhindert wird, daß Röntgen
strahlen an die Photodioden gelangen.
Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Gemäß einem Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Röntgenstrahl-Detektorsystem mit
einer Vielzahl von szintillierenden Kristallen geschaffen, die in einer Anordnung oder
Gruppe angeordnet sind, vüobei eine entsprechende Vielzahl von Photodioden so ange
ordnet ist, daß jede Photodiode Lichtenergie von einem szintillierenden Kristall emp
fängt und ein dieses Licht darstellendes elektrisches Signal darstellt, wobei weiterhin
eine elektrische Verbindungseinrichtung zur Übertragung der elektrischen Signale von
jeder Photodiode zu einem Datenerfassungssystem vorgesehen ist. Das Röntgenstrahl-
Detektorsystem schließt weiterhin ein lichtreflektierendes und Röntgenstrahlen absor
bierendes Medium ein, das in den Zwischenräumen zwischen benachbarten szintillie
renden Kristallen angeordnet ist.
Das lichtreflektierende und Röntgenstrahlen absorbierende Medium umfaßt gemäß
einer Ausführungsform vorzugsweise eine Mischung aus einem optisch transparenten
härtbaren Trägermittel und Tantalpentoxid. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist
das im wesentlichen transparente härtbare Trägermittel ein Epoxy-Material.
Das Verhältnis der Mengen von Tantalpentoxid zur Menge an Epoxy-Material bezogen
auf das Gewicht in der Mischung beträgt vorzugsweise zumindest angenähert 1 : 1.
Die szintillierenden Kristalle können in irgendeiner Art einer ein- oder zweidimensiona
len Anordnung angeordnet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer eindimensionalen Röntgenstrahl-Detektoranordnung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine zweidimensionale Röntgenstrahl-Detektoranordnung,
und
Fig. 3 eine vergrößerte Querschnittsansicht einer typischen Röntgenstrahl-Detektor
anordnung.
Gleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Typische Röntgenstrahl-Detektorsysteme in einem Computertomographie-Abtastgerät
sind in den Fig. 1 und 2 gezeigt. Das Röntgenstrahl-Detektorsystem 10 schließt
eine Vielzahl von szintillierenden Kristallen 12 ein, die in einer Anordnung oder Gruppe
angeordnet sind. Das Detektorsystem nach Fig. 1 ist eine eindimensionale Anord
nung, bei der die Kristalle benachbart zueinander in einer einzigen Reihe angeordnet
sind, während das Detektorsystem nach Fig. 2 eine zweidimensionale Anordnung von
einzelnen Kristallen ist.
Unter jedem Kristall liegt eine entsprechende Photodiode 14, die in Fig. 3 gezeigt ist.
Die Photodioden 14 sind auf einem Trägersubstrat 16 derart angeordnet, daß sie Licht
18 von den szintillierenden Kristallen empfangen und das Licht in ein elektrisches
Signal umwandeln, das über eine elektrische Verbindungseinrichtung 20 über ein Kabel
22 oder ein anderes Verbindungselement einem (nicht gezeigten) Datenerfassungs
system zugeführt wird. Eine Vielzahl von Streuschutzplatten 24 kann über den szintillie
renden Kristallen angeordnet sein, um Röntgenstrahlen zu kollimieren und um zu ver
hindern, daß gestreute Strahlung auf die Kristalle auftrifft.
Wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, sind die Abstände zwischen benachbarten szintillieren
den Kristallen vorzugsweise mit einem im wesentlichen lichtreflektierenden, Röntgen
strahlen absorbierenden Medium 26 gefüllt. Das Medium 26 ist vorzugsweise eine
Mischung aus einem im wesentlichen optisch transparenten härtbaren Trägermittel, wie
z. B. einem Epoxy-Material, das bei einer Beaufschlagung mit Licht oder thermischer
Energie härtbar ist, und Tantalpentoxid, Ta2O5, das die Form eines weißen pulverisier
ten Feststoffes haben kann. Die Mischung bildet vorzugsweise eine weiße, stark reflek
tierende Paste oder eine Aufschlämmung, die in einfacher Weise durch
Kapillarströmung oder durch Injektion in die Zwischenräume zwischen benachbarten
Detektorkristallen eingebracht werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil von Tantalpentoxid gegenüber Titandioxyd oder Bleioxyd oder
beidem zusammen besteht darin, daß Tantalpentoxid sowohl sehr stark lichtreflektie
rend als auch sehr stark für Röntgenstrahlen absorbierend ist, und zwar aufgrund sei
ner relativ hohen Dichte (8,2 g/cm3). Weiterhin kann es aufgrund seines relativ hohen
Reflexionsvermögens und der Dichte in relativ hohen Konzentrationen verwendet wer
den, die mit Ausnahme einer Steuerung der Viskosität der resultierenden Mischung
nicht beschränkt ist. Somit kann die Anwendung von Tantalpentoxid die Notwendigkeit
beseitigen, daß sowohl Titandioxyd als auch Bleioxyd verwendet werden muß, wodurch
die Herstellung- und Arbeitskosten verringert werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird Tantalpentoxid mit einem optisch transpa
renten Epoxy-Material in einem Gewichtsverhältnis von zumindest angenähert 1 : 1
gemischt, obwohl höhere oder niedrigere Konzentrationen von Tantalpentoxid verwen
det werden können und als innerhalb des Schutzumfanges der Erfindung liegend
betrachtet werden.
Die Verwendung von Tantalpentoxid als Medium in den Zwischenräumen zwischen
benachbarte szintillierenden Kristallen hat mehrere Vorteile zusätzlich zu der überra
genden Lichtreflektivität und der Röntgenstrahlabsorption gegenüber der von entweder
Titandioxyd oder Bleioxyd oder einer Kombination von beiden. Die Verwendung eines
härtbaren und optisch transparenten Epoxy-Materials als Trägermittel für das Tantal
pentoxid trägt zur strukturellen Halterung und mechanischen Festigkeit der Kristall
anordnung, insbesondere bei zweidimensionalen Anordnungen, bei, ohne daß das
Reflexionsvermögen des Tantalpentoxid beeinträchtigt wird. Ein besseres Lichtreflexi
onsvermögen und eine bessere Röntgenstrahlabsorption führen zu verringerten
Rausch- und Störsignalen in den resultierenden Signalen und damit zu einer größeren
Empfindlichkeit des Abtastgerätes und einer größeren Genauigkeit der resultierenden
Bilder. Weiterhin erstreckt sich der Spektralbereich des Reflexionsvermögens von
Tantalpentoxid sowohl in den Ultraviolettbereich als auch in den sichtbaren Bereich des
Lichtes.
Weil bestimmte Änderungen an der vorstehenden Vorrichtung durchgeführt werden
können, ohne den Schutzumfang der hier beschriebenen Erfindung zu verlassen, soll
der Inhalt der vorstehenden Figurenbeschreibung sowie der beigefügten Zeichnungen
nur als erläuternd und nicht beschränkend aufgefaßt werden.
Claims (6)
1. Röntgenstrahl-Detektorsystem mit einer Vielzahl von szintillierenden Kristallen,
die in einer Anordnung angeordnet sind, mit einer entsprechenden Vielzahl von Photo
dioden, die so angeordnet sind, daß jede Photodiode Lichtenergie von einem szintillie
renden Kristall empfängt und ein dieses darstellendes elektrisches Signal erzeugt, und
mit elektrischen Verbindungseinrichtungen zur Übertragung elektrischer Signale von
jeder Photodiode zu einem Datenerfassungssystem,
dadurch gekennzeichnet, daß das Röntgenstrahl-Detektorsystem weiterhin ein lichtre
flektierendes, Röntgenstrahlen absorbierendes Medium einschließt, das in den Zwi
schenräumen zwischen benachbarten szintillierenden Kristallen angeordnet ist.
2. Röntgenstrahl-Detektorsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das lichtreflektierende, Röntgenstrahlen absorbierendes Medium eine Mischung aus
einem optisch transpartenten härtbaren Trägermittel und Tantalpentoxid umfaßt.
3. Röntgenstrahl-Detektorsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das optisch transparente Trägermittel ein Epoxy-Material ist.
4. Röntgenstrahl-Detektorsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsverhältnis der Menge des Tantalpentoxid zur Menge des Epoxy-Materials
in der Mischung zumindest angenähert 1 : 1 beträgt.
5. Röntgenstrahl-Detektorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die szintillierenden Kristalle in einer eindimensionalen
Anordnung angeordnet sind.
6. Röntgenstrahl-Detektorsystem nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die szintillierenden Kristalle in einer zweidimensionalen Anordnung ange
ordnet sind.
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