DE19946404A1 - System zur schlagartigen Reduzierung des Abstandes zwischen Kopfstütze und Kopf eines Fahrzeuginsassen - Google Patents
System zur schlagartigen Reduzierung des Abstandes zwischen Kopfstütze und Kopf eines FahrzeuginsassenInfo
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Abstract
Es wird ein System zur schlagartigen Reduzierung des Abstandes der Anlagefläche (3) einer an einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes angeordneten Kopfstütze (1) zum Kopf (2) eines auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen beschrieben. DOLLAR A Zur Vermeidung der meist bei einem Heckaufprall verursachten Halswirbelsäulen-Schleudertraumen ist vorgesehen, daß ein Aktuator auf ein Auslösesignal eines Crashsensors zumindest die Anlagefläche (3) der Kopfstütze (1) in Richtung auf den Kopf (2) des Insassen verlagert. Im Falle der Feststellung einer Fehlauslösung des Systems wird die vorverlagerte Anlagefläche wieder in ihre Ausgangslage gebracht. Das System ist demnach reversibel. DOLLAR A In konkreter Realisierung kann die Anlagefläche der Kopfstütze (1) aus einer bistabilen Kippfeder (5) bestehen, die in vorgespanntem Zustand in die Kopfstütze (1) eingelassen ist. Der Aktuator (4) bewirkt nach Auslösung des Systems ein Umspringen der Kippfeder (5) in ihre zweite stabile Lage. DOLLAR A Alternativ kann in zweiter Realisierung vorgesehen sein, mittels eines reversiblen Antriebs die Kopfstütze (1) als Einheit in Richtung auf den Kopf (2) des Insassen zu verschwenken.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur schlagartigen Reduzierung
des Abstandes der Anlagefläche einer an einer Rückenlehne eines
Fahrzeugsitzes angeordneten Kopfstütze zum Kopf eines auf dem Fahrzeugsitz
sitzenden Insassen.
Große Probleme bei einem Heckaufprall - obwohl die Erfindung auf diesen
Fall nicht ausschließlich ausgerichtet ist - bereiten Halswirbelsäulen-
Schleudertraumen, die auf eine Beschleunigung des Kopfes gegenüber dem
Rumpf des Insassen zurückzuführen sind. Schmerzhafte und langwierige
Therapien mit meist Cervikalstützen als Ruhigstellungshilfsmittel sind die
Folge für Fahrzeuginsassen, die einen derartigen Aufprall erlebt haben.
Selbst tödliche Unfälle sind aufgrund des Beschleunigungseffektes zu
vermerken.
Es gibt bereits Fahrzeuge, die mit einem auf diesen Effekt gerichteten
Schutzsystem ausgerüstet sind. Diese sind so ausgelegt, daß nach einem
Heckaufprall der nach hinten beschleunigte Insasse die Kopfstütze nach vorne
drückt, damit der Beschleunigungweg für den Kopf minimiert wird. Dieses
System arbeitet rein passiv und beruht auf einer Reaktionsbewegung der
Kopfstütze durch den in den Fahrzeugsitz gedrückten Fahrzeuginsassen.
Nachteilig an diesem passiven System ist die ungesteuerte Auslösung des
Systems, wodurch es zu einer verspäteten Aktivierung des Systems kommen
kann.
Nun wäre es denkbar, dieses passive System durch ein aktives System zu
ersetzten, in dem beispielsweise ein pyrotechnischer Treibsatz nach Erhalt
eines Signals von einem Crashsensor und einer Steuerelektronik zündet und die
Kopfstütze nach vorne verlagert, also näher in Richtung auf den Kopf des
Insassen, der auf dem mit dem System ausgestatteten Fahrzeugsitz sitzt.
Generell aber wäre ein solches aktives System aufgrund einer möglichen relativ
geringen Schwere eines Aufpralls sehr anfällig gegenüber Fehlauslösungen. So
könnte das System beispielsweise so ausgelegt sein, daß es bei
Differenzgeschwindigkeit von ca. 10 km/h aktiviert wird. Dies zu realisieren
ist jedoch allein schon auf der Crashsensor-Seite hochproblematisch. Es ist
nämlich in der Praxis sehr schwierig, für Differenzgeschwindigkeiten von 10
km/h einen Crashsensor zu entwickeln, der mit Sicherheit nur dann ein
Auslösesignal generiert, wenn es tatsächlich zum Aufprall kommen wird oder
gekommen ist. So könnte ein üblicher Crashsensor bereits auslösen, wenn es
zu kleinen Kollisionen beim Einparken des Fahrzeugs kommen sollte. Hierauf
würde dann der pyrotechnische Treibsatz zünden, obwohl selbstverständlich
überhaupt keine Notwendigkeit gegeben wäre, das Schutzkonzept anzuwenden.
Der Fahrzeughalter wäre sodann gezwungen, das System in einer
Fachwerkstatt wieder aktivieren zu lassen, d. h. mit neuen pyrotechnischen
Treibsätzen versehen und das System justieren zu lassen.
Ein weiterer Nachteil von pyrotechnischen Systemen wäre darin zu sehen, daß
die Zündung im unmittelbare Bereich der Kopfstütze stattfindet, so daß der
Druck und Schallbelastungen direkt am Ohr des Insassen erfolgen.
Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
System der eingangs genannten Art anzugeben, welches dazu beiträgt,
Halswirbelsäulentraumen bei einem Fahrzeugaufprall entgegenzuwirken und
welches nach Fehlauslösungen reversibel ist, so daß dem Fahrzeughalter keine
hohen Reaktivierungskosten im Falle der irrtümlichen Auslösung des Systems
entstehen.
Gelöst wird diese Aufgabe allgemein durch ein System mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1. Zwei bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich
mit deren vorteilhaften Weiterbildungen aus den Unteransprüchen.
Demnach ist allgemein vorgesehen, daß auf ein Auslösesignal von einem
Crashsensor zumindest die Anlagefläche der Kopfstütze mittels eines Aktuators
in Richtung auf den Kopf des Insassen verlagert wird und daß im Falle der
nachherigen Feststellung einer Fehlauslösung des Systems zumindest die
vorverlagerte Anlagefläche in ihre Ausgangslage gebracht wird.
Der Crashsensor kann ein herkömmlicher Crashsensor sein, der ein
Auslösesignal tatsächlich erst nach registriertem Aufprall erzeugt. Der
Crashsensor kann jedoch auch ein sogenannter Pre-Crashsensor sein, der in der
Lage ist, eine unmittelbar bevorstehende Kollision gesichert zu erfassen und so
ein Auslösesignal zu erzeugen, welches typischerweise 112 bis 1 Sekunde vor
dem ersten unabwendbaren Kontakt generiert wird und so eine Auskunft
darüber gibt, daß es sogleich zum Aufprall kommen wird.
Gegenüber den bisherigen passiven Schutzkonzepten, wie oben beschrieben,
und gegenüber aktiven Systemen mit nicht reversiblen Komponenten wie pyro
technischen Treibsätzen ist das vorliegende System reversibel. Fehlauslösungen
verursachen keine wirtschaftlichen Schäden, da die Kopfstütze vom
Fahrzeuginsassen im Falle einer Fehlauslösung selbst wieder in die Ausgangs
position gebracht werden kann. Gleichwohl entfaltet das erfindungsgemäße
Schutzsystem die vorteilhaften Wirkungen der Vorverlagerung der
Anlagefläche der Kopfstütze dadurch, daß der Abstand zwischen dem Kopf und
der effektiven Anlagefläche der Kopfstütze reduziert, wenn nicht beseitigt
wird, so daß für eine Beschleunigung des Kopfes gegenüber dem Rumpf des
Insassen kaum noch Raum ist. Das erfindungsgemäße Schutzkonzept kann
somit wirkungsvoll gegen die unangenehmen Folgen von Halswirbelsäulen-
Schleudertraumen wirken, ohne hierzu wirtschaftliche Resourcen anzugreifen,
selbst wenn es einmal zu einer Fehlauslösung des Systems kommen sollte.
Gemäß einer ersten Realisierung ist vorgesehen, daß die Anlagefläche der
Kopfstütze im wesentlichen gebildet ist von einer bistabilen Kippfeder, die in
vorgespanntem Zustand in einer ersten stabilen Lage eine konkave
Anlagefläche für den Kopf eines Insassen ausbildet und die nach Auslösung
durch den Aktuator in eine zweite stabile Lage überführt wird, in welcher die
Anlagefläche konvex ausgebildet ist.
Durch die Ausbildung der Anlagefläche als unter Spannung stehenden
bistabilen Kippfeder ist es möglich, daß der Aktuator ohne die Gesamtarbeit
für die Vorverlagerung der Anlagefläche erbringen zu müssen, die bistabile
Kippfeder dazu veranlaßt, in den zweiten Zustand überzuwechseln. Im Falle
einer festgestellten Fehlauslösung des Schutzkonzeptes kann das System in den
Ausgangszustand einfach dadurch gebracht werden, daß die bistabile Kippfeder
in die Kopfstütze zurückgezogen wird.
In besonders bevorzugter Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Aktuator ein
in der Kopfstütze angeordneter Elektromotor mit einer auf seiner Welle
sitzenden, im Inneren der Kopfstütze an der bistabilen Kippfeder anliegenden
Kurvenscheibe ist, mittels derer nach Ansteuerung des Elektromotors die Über
führung der Kippfeder in die zweite stabile Lage ausgelöst wird. Die Kur
venscheibe braucht die vorgespannte bistabile Kippfeder gewissermaßen nur
anzutippen, um diese zum Übergang in die zweite stabile Lage anzuregen. Es
wird in Aussicht genommen, daß selbst bei der Verwendung eines Elektro
motors das Gesamtsystem innerhalb von 50-100 Millisekunden vollständig
aktiviert ist, d. h. nach dieser Zeitspanne befindet sich die Anlagefläche der
Kopfstütze im ausgefahrenen Zustand. Diese Zeitspanne reicht aus, um die
volle Schutzwirkung zu entfalten.
Die bistabile Kippfeder kann selbstverständlich bezogen sein mit einem
geeigneten Bezugsstoff, so daß eine ansprechende Optik der Kopfstütze des
Systems erzielbar ist. Auch kann die Kopfstütze insgesamt mit Schaum
beschichtet sein, so daß zur herkömmlichen Kopfstütze weder optisch noch
vom Anlagegefühl her ein Unterschied bemerkbar sein muß.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Kopfstütze in
ihrer Höhe in bezug auf den Fahrzeugsitz mittels eines Feststellers verriegelbar
ist. Damit soll verhindert werden, daß bei einer leichten Fehlanlage des Kopfes
an der Anlagefläche der Kopfstütze diese nach ihrer Aktivierung dazu führt,
daß der Kopf mit einer Kraft beaufschlagt wird, die im Hinblick auf
Vermeidung eines Halswirbelsäulen-Schleudertraumas kontraproduktiv wäre.
Darüber hinaus wird dadurch einer Selbstverstellung der Kopfstütze ent
gegengewirkt. Dies ist auch bei einem Frontalaufprall von Bedeutung, wenn
der Insasse nämlich nach der ersten Bewegung nach vorne zurück in den
Fahrzeugsitz gedrückt wird und die Kopfstütze aufgrund der Verriegelung sich
in derselben Stellung wie vor dem Aufprall befindet. So kann sie ihre volle
Wirkung entfalten und den Kopf des Insassen wirksam abstützen.
Gemäß einer zweiten Ausführung des erfindungsgemäßen Systems ist
vorgesehen, daß der Aktuator nicht die Anlagefläche vorverlagert, sondern
nach Aktivierung die Kopfstütze als Einheit in Richtung des Kopfes des
Insassen verschwenkt. Auch dieses System ist reversibel, da nach einer
festgestellten Fehlauslösung des Systems die Kopfstütze durch Rückschwenken
wieder in die Ausgangslage gebracht werden kann. Die Wirkung der zweiten
Ausführungsform sind vergleichbar mit jenen der ersten Ausführungsform.
Lediglich die Realisierung ist eine andere. Welches Konzept konkret in einem
Fahrzeug zum Einsatz kommt, hängt u. a. auch von verschiedenen Fahrzeug
parametern ab.
Gemäß einer ersten konkreten Realisierung der zweiten Ausführungsform ist
vorgesehen, daß der Aktuator in der Rückenlehne des Fahrzeuges angeordnet
ist und über einen Übertragungsmechanismus die Kräfte für das Verschwenken
der Kopfstütze in diese einleitet. Dieser Übertragungsmechanismus kann
beispielsweise ein Gestänge sein oder aber aus Seilzügen und/oder Gurtbändern
mit Rollen und/oder Walzen bestehen.
Alternativ kann der Aktuator auch am Sitzuntergestell des Fahrzeugsitzes
angeordnet sein und ebenfalls über einen schon erwähnten mechanischen
Übertragungsmechanismus die Kräfte für das Verschwenken der Kopfstütze in
diese einleiten.
Besonders bevorzugt ist die Ausbildung des Aktuators als Elektromotor. Dies
kommt dem Ziel der Reversibilität des Systems entgegen.
Vorteilhaft ist die Zuordnung eines Kraftbegrenzers an den Übertragungs
mechanismus, der die auf die Kopfstütze übertragenen Kräfte begrenzt.
Hierdurch wird verhindert, daß der Kopf unnötigerweise mit Kräften
beaufschlagt wird, deren es zur Erreichung der Schutzwirkung nicht bedarf,
wenn nämlich der Kopf bereits bei Auslösung des Systems an der Kopfstütze
anliegt.
Die zweite Ausführungsform des Systems kann noch dadurch vorteilhaft
weitergebildet werden, daß der Aktuator nicht nur die Kopfstütze verschwenkt,
sondern auch die Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes in Richtung auf den
Rücken des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen verschwenkt. Das System
kann dabei so ausgelegt sein, daß aufgrund eines Eintauchens des Insassen
beim Aufprall in den Sitz und der damit verbundenen Rotation der
Rückenlehne der Übertragungsmechanismus für die Kräfte zur Kopfstütze,
beispielsweise in Form von Gurtbändern, wieder gelockert wird und der Kopf
weich abgefangen werden kann.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungsfiguren beispielhaft näher erläutert.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 Schematisch die seitliche Anordnung einer Kopfstütze
in bezug auf den Kopf eines Insassen vor der Aus
lösung (a) und nach der Auslösung (b) des Systems,
Fig. 2 die schematische Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform des Systems in einer ersten Aus
bildung,
Fig. 3 die schematische Seitenansicht der zweiten
Ausführungsform in einer zweiten Ausbildung, und
Fig. 4 die schematische Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform in einer dritten Ausbildung.
Nachstehend sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
Aus Fig. 1a ist die Relation des Kopfes 2 eines Fahrzeuginsassen in bezug
auf eine Kopfstütze 1, die einem Fahrzeugsitz zugeordnet ist, ersichtlich.
Der Abstand zwischen dem Kopf 2 und der Anlagefläche 3 der Kopfstütze 1
bildet das Gefahrenpotential bei einem Aufprall des Fahrzeugs, insbesondere
bei einem Heckaufprall, da dieser Abstand die Beschleunigung des Kopfes 2
gegenüber dem Rumpf des Insassen ermöglicht. Diesen Abstand zu reduzieren
steht im Mittelpunkt des Schutzkonzeptes.
Hierzu ist im Inneren der Kopfstütze 1 ein Aktuator 4 in Form eines Elektro
motors 6 angeordnet, vorliegend an der Stützstange 14, über welche die
Kopfstütze 1 mit der Sitzlehne des Fahrzeugsitzes verbunden ist. Auf der
Welle des Elektromotors 6 ist eine Kurvenscheibe 7 angeordnet, die einen
Trigger für eine bistabile Kippfeder 5 darstellt, welche vorliegend die
Anlagefläche 3 ausbildet. Der Grundkörper der Kopfstütze 1 sowie die
Anlagefläche 3 können mit einem Schaumstoff 15 belegt sein, so daß optisch
praktisch kein Unterschied zur herkömmlichen Kopfstütze besteht.
Die Kopfstütze 1 ist auf der Stützstange 14 in ihrer Höhe mittels des
Feststellers 8 arretierbar, damit eine Selbstverstellung der Kopfstütze 1 nach
Aktivierung des Schutzsystems unterbleibt.
Fig. 1b zeigt nun das System aus Fig. 1a nach Aktivierung. Wie
ersichtlich, hat der Elektromotor 6 die Kurvenscheibe 7 derart bewegt, daß die
bistabile Kippfeder 5 in ihre zweite stabile Lage springt und so der Abstand
zwischen dem Kopf 2 und der Anlagefläche 3 der Kopfstütze 1 überbrückt
wird. Der Kopf liegt so an der Anlagefläche 3 an, daß eine aufprallbedingte
Beschleunigung des Kopfes 2 gegenüber dem Rumpf des Insassen unterbleibt
und infolgedessen auch kein Halswirbelsäulen-Schleudertrauma entstehen kann,
jedenfalls nicht in bislang bekanntem Maße.
Sollte das System ausgelöst haben und sich hinterher herausstellen, daß die
Aktivierung auf ein Fehlsignal oder auf eine Fehlinterpretation einer
bestimmten Situation zurückzuführen war, ist das System in einfacher Weise
dadurch wieder reaktivierbar, daß die bistabile Kippfeder 5 vom Zustand
gemäß Fig. 1b wieder in den Zustand gemäß Fig. 1a gebracht wird, indem
die bistabile Kippfeder wieder in den Grundkörper der Kopfstütze 1
hineingezogen wird, so daß sich dann wieder eine konkave Anlagefläche 3
gemäß Fig. 1a ausbildet.
In Fig. 2 ist schematisch ein Fahrzeuginsasse 13 dargestellt, der auf einem
Fahrzeugsitz sitzt, der mit dem System gemäß der zweiten Ausführungsform
erster Ausbildung ausgestattet ist. Hier ist das System so ausgebildet, daß nach
Aktivierung die Kopfstütze 1 als Einheit in Richtung des Kopfes 2 des Insassen
13 verschwenkt wird. Hierzu ist in der Rückenlehne 9 des Fahrzeugsitzes ein
Aktuator 4 in Form eines Elektromotors angeordnet, der über einen Über
tragungsmechanismus 10 nach Aktivierung die Kräfte so in die Stützstange 14
leitet, daß dies zur erwähnten Verschwenkung führen. Vorliegend ist dem
Übertragungsmechanismus 10 ein Kraftbegrenzer 12 zugeordnet, der die in die
Kopfstütze 1 eingeleiteten Kräfte begrenzt, damit der Kopf 2 des Insassen 13
in dem Falle nicht mit Kräften beaufschlagt wird, die an sich dem
Verschwenken der Kopfstütze 1 dienen, wenn der Kopf 2 nämlich bei
Aktivierung des Systems bereits an der Kopfstütze 1 anliegt.
In Fig. 3 ist das System gemäß der zweiten Ausführungsform in zweiter
Ausbildung dargestellt. Hier ist ein Aktuator im Sitzuntergestell 11 des
Fahrzeugsitzes angeordnet. Die vom Aktuator nach Auslösung des Systems
erzeugten Kräften werden in einen Übertragungsmechanismus 10 geleitet, der
vorliegend nicht nur die Kopfstütze 1 wiederum in Richtung des Kopfes 2 des
Insassen 13 verschwenkt, sondern auch die Rückenlehne 9 des Fahrzeugsitzes
in Richtung auf den Rücken des Insassen 13 verschwenkt. Dadurch wird auch
der Abstand zwischen der unteren Wirbelsäule und der Rückenlehne 9 des
Fahrzeugsitzes verringert, so daß auch in diesem Bereich ein schonendes
Abfangen des Insassen erfolgen kann.
In Fig. 4 ist die zweite Ausführungsform des System in dritter Ausbildung
dargestellt, die sich im wesentlichen von jener gemäß Fig. 3 dadurch
unterscheidet, daß der Aktuator in der Rückenlehne 9 des Fahrzeuges
angeordnet ist. Der Betätigungsmechanismus 10 ist in diesem Falle ebenfalls so
ausgebildet, daß nicht nur die Kopfstütze 1 in Richtung auf den Kopf 2 des
Insassen 13 verschwenkt wird, sondern ebenfalls die Rückenlehne 9 in
Richtung auf den Rücken des Insassen verschwenkt wird. Die Auswahl der
einen oder anderen Ausbildung der zweiten Ausführungsform hängt u. a. von
verschiedenen Parametern, so beispielsweise vom Aufbau des Fahrzeugsitzes.
1
Kopfstütze
2
Kopf
3
Anlagefläche
4
Aktuator
5
Kippfeder
6
Elektromotor
7
Kurvenscheibe
8
Feststeller
9
Rückenlehne
10
Übertragungsmechanismus
11
Sitzuntergestell
12
Kraftbegrenzer
13
Insasse
14
Stützstange
15
Schaumstoff
Claims (11)
1. System zur schlagartigen Reduzierung des Abstandes der
Anlagefläche (3) einer an einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
angeordneten Kopfstütze (1) zum Kopf (2) eines auf dem Fahrzeugsitz
sitzenden Insassen (13), bei dem auf ein Auslöse
signal eines Crashsensors zumindest die Anlagefläche (3) der Kopfstütze
(1) mittels eines Aktuators (4) in Richtung auf den Kopf (2) des
Insassen verlagert wird und bei dem im Falle der Feststellung einer
Fehlauslösung zumindest die vorverlagerte Anlagefläche wieder in ihre
Ausgangslage gebracht wird.
2. System nach Anspruch 1, bei dem die Anlagefläche (2) der Kopfstütze
(1) im wesentlichen gebildet ist von einer bistabilen Kippfeder (5), die
im vorgespannten Zustand in einer ersten stabilen Lage eine konkave
Anlagefläche (3) ausbildet und die nach Auslösung durch den Aktuator
(4) in eine zweite stabile Lage überführt wird, in welcher die
Anlagefläche (3) konvex ausgebildet ist.
3. System nach Anspruch 2, bei dem der Aktuator (4) ein in der
Kopfstütze (1) angeordneter Elektromotor (6) mit einer auf seiner Welle
sitzenden, im Inneren der Kopfstütze (1) an der bistabilen Kippfeder (5)
anliegenden Kurvenscheibe (7) ist, mittels derer nach Ansteuerung des
Elektromotors die Überführung der Kippfeder (5) in die zweite stabile
Lage ausgelöst wird.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Kopfstütze in
ihrer Höhe in bezug auf den Fahrzeugsitz mittels eines Feststellers (8)
verriegelbar ist.
5. System nach Anspruch 1, bei dem der Aktuator (4) nach Aktivierung
die Kopfstütze (1) als Einheit in Richtung des Kopfes (2) des Insassen
verschwenkt.
6. System nach Anspruch 5, bei der der Aktuator (4) in der Rückenlehne
(9) des Fahrzeuges angeordnet ist und über einen mechanischen
Übertragungsmechanismus (10) die Kräfte für das Verschwenken der
Kopfstütze in diese einleitet.
7. System nach Anspruch 5, bei dem der Aktuator (4) in dem
Sitzuntergestell (11) des Fahrzeugsitzes angeordnet ist und über einen
mechanischen Übertragungsmechanismus (10) die Kräfte für das
Verschwenken der Kopfstütze (1) in diese einleitet.
8. System nach Anspruch 6 oder 7, bei dem der mechanische
Übertragungsmechanismus (10) aus Seilzügen und/oder Gurtbändern
und/oder Rollen und/oder Walzen besteht.
9. System nach einem der Ansprüche 5 bis 8, der bei dem der Aktuator
(4) aus einem Elektromotor besteht.
10. System nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei dem dem mechanischen
Übertragungsmechanismus (10) ein Kraftbegrenzer (12) zugeordnet ist,
welches die auf die Kopfstütze (1) übertragenen Kräfte begrenzt.
11. System nach einem der Ansprüche 5 bis 10, bei dem der Aktuator (4)
nach Auslösung auch die Rückenlehne (9) des Kraftfahrzeugsitzes in
Richtung auf den Rücken des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen
(13) verschwenkt.
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