DE19946156C2 - Kraftfahrzeugsitz mit Lordosenstütze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem Kraftfahrzeugsitz der bekannten Art (EP 05 77 696 B1) erstreckt sich ein an einem Ende verschieblich geführ­ ter Gurt zwischen den Seitenholmen einer Rückenlehne. In einen Ausschnitt des Gurtes oder eines über ein Kabel mit ihm verbundenen Schiebers greift ein verdrehbares Kur­ venelement ein, durch dessen Verstellung der Gurt unter­ schiedlich stark spannbar ist. Durch den Ausschnitt wird der Gurt in seiner Festigkeit erheblich geschwächt. Auch das Vorsehen eines die Spannkraft übertragenden Kabels ist problematisch. Weiterhin ist der Verstellbereich des be­ kannten Gurtes ziemlich begrenzt.

Bei einem weiteren Kraftfahrzeugsitz der bekannten Art (WO 93/05683 A1) ist der Gurt mit einem Ende an einem vertikalen Holm der Rückenlehne fixiert und erstreckt sich mit seinem anderen Ende zum gegenüberliegenden vertikalen Holm.

Das freie Ende des Gurts wird von einer Spannvorrichtung mittels eines Bowdenzugs mehr oder weniger stark über eine ortsfeste Umlenkvorrichtung angezogen. Der Verstellbereich dieser bekannten Vorrichtung ist ebenfalls begrenzt. Die Verstellvorrichtung selber ist vergleichsweise kompliziert und platzaufwendig.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeugsitz der als be­ kannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß die Spannung des die Lordosenstütze bildenden Gurts über einen weiten Bereich verstellbar ist und daß das Spannglied ohne Schwächung des Gurts an diesem angreifen kann.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Die Lordosenstütze kann in einem praktisch beliebig gro­ ßen Bereich verstellt werden. Die Verstellvorrichtung ist platzsparend und robust und kann in jeder üblichen Rücken­ lehne untergebracht werden. Die Spannkraft wird gleichmä­ ßig über den gesamten Gurtquerschnitt in den Gurt eingelei­ tet, so daß der Gurt nicht an der Angriffstelle überlastet wer­ den kann.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrie­ ben. Es zeigen

Fig. 1 die Frontansicht einer Rückenlehne mit einer Lor­ dosenstütze;

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der Rückenlehne mit der Verstellvorrichtung für die Lordosenstütze nach Fig. 1 in entspanntem Zustand;

Fig. 3 eine Querschnitt durch die Rückenlehne nach Fig. 1 mit völlig entspannter Lordosenstütze gemäß Fig. 2;

Fig. 4 einen der Fig. 2 entsprechenden Ausschnitt der Rückenlehne nach Fig. 1 bei gespannter Lordosenstütze;

Fig. 5 einen Querschnitt durch die Rückenlehne nach Fig. 1 mit maximal gespannter Lordosenstütze gemäß Fig. 4.

Von einem Kraftfahrzeugsitz ist nur der Lehnenrahmen einer Rückenlehne 1 mit Seitenholmen 1a und 1b in den Zeichnungen dargestellt. Im Bereich der Lordose der Sitzbe­ nutzer ist horizontal von einem Seitenholm 1a zum gegen­ überliegenden Seitenholm 1b ein Gurt 2 als Lordosenstütze gespannt. Das eine Ende des Gurtes 2 ist an dem Seitenholm 1a befestigt, während das andere Ende auf eine Gurttrommel 3 aufgewickelt ist. Die Gurttrommel 3 ist drehbar um eine Wickelachse 3a ebenfalls an dem Seitenholm 1a gelagert.

An dem Seitenholm 1a ist ein Flansch 4a angeordnet, in dem eine Getriebewelle 5a mit horizontaler Achse drehbar gelagert ist, die zu einem an dem Seitenholm 1a ange­ flanschten, als Winkelgetriebe ausgebildeten Getriebe 5 ge­ hört. Auf der Getriebewelle 5a ist ein Handrad 4 parallel zu einer Lehnenseitenfläche 1c befestigt. Von dem Handrad 4 wird über das Winkelgetriebe 5 die Gurttrommel 3 um ihre vertikal verlaufende Wickelachse 3a gedreht. Dabei wird je nach Drehrichtung der Gurt 2 auf die Gurttrommel 3 aufge­ wickelt oder von ihr abgewickelt.

An Umfang der Getriebewelle 5a ist ein Ende eines Zug­ seils 9 befestigt, das in einer Bohrung 4b den Flansch 4a durchsetzt. An dem anderen Ende des Zugseils 9 greift eine Feder 10 an, die an dem Seitenholm 1a eingehängt ist. Auf dem Zugseil 9 klemmt ein Anschlag 8, der an einem Gegen­ anschlag 4b des Flansches 4a anliegt, wenn das Zugseil 9 auf der Getriebewelle 5a aufgewickelt ist.

Der Gurt 2 verläuft gemäß Fig. 3 mit einem ersten Trum 2a von seiner Befestigungsstelle an dem Seitenholm 1a zu einer Umlenkrolle 6 und mit einem zweiten Trum 2b von dieser Umlenkrolle 6 zur Gurttrommel 3. Die Umlenkrolle 6 ist drehbar mit einer Lasche 7a an dem Seitenholm 1b gela­ gert. Von der Lasche 7a wird außerdem eine Führungsrolle 7 getragen, die um eine zur Achse der Umlenkrolle 6 parallele Achse drehbar ist. Die Führungsrolle 7 hält den ersten Trum 2a in Kontakt mit dem gegenläufigen Trum 2b.

In der Darstellung der Fig. 1 ist der Gurt 2 zur Hälfte auf der Gurttrommel 3 aufgewickelt. Der Gurt 2 verläuft in ei­ ner mittleren Spannlage. Das Zugseil 9 ist vollständig von der Getriebewelle 5a abgewickelt und die Feder 10 weitge­ hend entspannt. Das Handrad 4 läßt sich in beide Drehrich­ tungen verstellen, wobei der Gurt 2 je nach Drehrichtung abgewickelt oder aufgewickelt wird.

In den Fig. 2 und 3 ist der Gurt 2 im entspannten Zustand dargestellt. Das Handrad 4 ist entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Das Zugseil 9 ist auf die Getriebewelle 5a aufge­ wickelt und die Feder 10 ist gespannt worden. Der Gurt 2 hat sich von der Gurttrommel 3 vollständig abgewickelt. Durch den von dem Sitzbenutzer und der Polsterung auf den Gurt ausgeübten Druck ist die von der Gurttrommel 3 abge­ wickelte Länge des Gurtes 2 soweit um die Umlenkrolle 6 gelaufen, daß der eine Trum 2a an dem mit der Gurttrommel 3 verbundenen Trum 2b anliegt.

Die Fig. 4 und 5 zeigen den Gurt 2 in seiner gespannten Lage. Der Gurt 2 ist mittels des Handrades 4 über die der Fig. 1 zugrundegelegte Länge hinaus auf die Gurttrommel 3 aufgewickelt. Das Zugseil 9 ist von der in Fig. 2 dargestell­ ten Wicklung bis zu der in Fig. 1 dargestellten abgewickelt und in Gegenrichtung, d. h. im Uhrzeigersinn auf die Getrie­ bewelle 5a bis zur erneuten Anlage des Anschlags 8 an dem Gegenanschlag 4b des Flansches 4a aufgewickelt. Der Gurt 2 ist dabei von der Gurttrommel 3 über die Umlenkrolle 6 und die Führungsrolle 7 gezogen worden.

In der jeweils gewünschten Spannlage des Gurtes 2 wird die Gurttrommel 3 durch ein Verrasten des Handrades 4 oder durch die Selbsthemmung im Getriebe 5 festgehalten. Die Verrastung bzw. die Selbsthemmung kann auch nicht durch die Kraft der Feder 10 überwunden werden.

Claims (11)

1. Kraftfahrzeugsitz mit einem als Lordosenstütze aus­ gebildeten, horizontal und quer im Beckenbereich ver­ laufenden Gurt (2), der unterschiedlich stark spannbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende des Gurtes (2) auf eine Gurttrommel (3) aufwickelbar ist, die eine im wesentlichen vertikale Wickelachse (3a) aufweist und mittels eines Handrades (4) über ein Getriebe (5) antreibbar ist.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Getriebe (5) als Winkelgetriebe ausgebildet ist und daß das Handrad (4) parallel zur Lehnenseitenfläche (1c) verläuft.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurttrommel (3) in jeder Drehstellung fixierbar ist.

4. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (5) selbsthemmend ausgebildet ist.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende des Gurtes (2) an derselben Seite der Rüc­ kenlehne (1) festgelegt ist, an der die Gurttrommel (3) angeordnet ist und daß der Gurt (2) auf der gegenüber­ liegenden Seite der Rückenlehne (1) umgelenkt ist.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt (2) über eine Umlenkrolle (6) umgelenkt ist.

7. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Ende festgelegte Trum (2a) des Gurtes (2) parallel zum entgegengesetzt laufenden Trum (2b) an­ geordnet ist, wobei sie mit den einander zugewandten Seiten aneinander anliegen.

8. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Trums (2a; 2b) mittels einer Führungsrolle (7) geführt sind.

9. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung der Gurttrommel (3) in beide Drehrichtungen durch einen Anschlag (8) begrenzt ist, der an einem auf eine Getriebewelle (5a) aufwickelbaren Zugseil (9) an­ geordnet ist.

10. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugseil (9) durch eine Feder (10) vorgespannt ist.

11. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugseil (9) auf die das Handrad (4) tragende Getriebe­ welle (5a) aufwickelbar ist.