DE19945797A1

DE19945797A1 - Spinnmaschine mit mehreren Streckwerksantrieben

Info

Publication number: DE19945797A1
Application number: DE19945797A
Authority: DE
Inventors: Bruno Baumgartner; Peter Christen
Original assignee: Maschinenfabrik Rieter AG
Current assignee: Maschinenfabrik Rieter AG
Priority date: 1999-09-24
Filing date: 1999-09-24
Publication date: 2001-03-29
Anticipated expiration: 2019-09-25
Also published as: IT1318902B1; DE19945797B4; ITMI20002054A0; BR0004361A; ITMI20002054A1

Abstract

In einer Spinnmaschine mit elektrischen Antrieben, einem ersten Motor (15) sowie einem zweiten Motor (45), ist ein Verzögerungsglied (54) bei einer Steuerung (55) vorgesehen, womit ein verzögertes Anlaufen eines Auslaufzylinders (42) gegenüber einem Mittelzylinder (32) bzw. einem Einlaufzylinder (22) möglich ist. Damit kann die Betriebssicherheit der Spinnmaschine beim Anlaufen bzw. in der Zeit kurz nach dem Anlaufen erhöht werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.

Elektrische Antriebe bei Spinnmaschinen bieten die Möglichkeit, die einzelnen Antriebsmotoren so zu steuern, dass beispielsweise vorgegebene Spannungen im Garn während der Herstellung eingehalten werden.

Nach längerem Stillstand einer Spinnmaschine und erneuter Inbetriebsetzung kann es zu Störungen, insbesondere Fadenbrüchen, kommen, wenn sich aufgrund veränderter Belastung einzelner Antriebselemente Verschiebungen bzw. Verdrehungen der die Textilfasern führenden Elemente zueinander ergeben. Es hat sich herausgestellt, dass in dieser Hinsicht besonders der Mittelzylinder eines mehrstufigen Streckwerks als kritisches Teil anzusehen ist.

Es stellt sich daher sie Aufgabe, den Antrieb eines Streckwerks einer Spinnmaschine so zu verbessern, dass beim Anlaufen der Spinnmaschine keine unzulässigen Dehnungen im Fasermaterial auftreten.

Diese Aufgabe wird durch eine Spinnmaschine mit den Merkmalen nach dem unabhängigen Anspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.

Die Erfindung wird im folgenden der Figur im einzelnen erläutert, worin eine schematische Übersicht eines Streckwerksantriebes dargestellt ist. Insbesondere bei Ringspinnmaschinen ist es üblich, dass Fasermaterial in einem mehrstufigen Streckwerk, bevorzugt innerhalb von zwei Zonen zu verstrecken, bevor es mit einer Drehung versehen und aufgewickelt wird. Es haben sich Drei-Zylinder-Streckwerke bewährt, wobei das Vorgarn oder das Fasermaterial drei Verzugszylinderpaare durchläuft, so dass es in zwei Stufen, der Vorverzugszone, anschliessend in der Hauptverzugszone, gestreckt wird. Während zwischen dem ersten und zweiten Zylinderpaar nur geringe Verzüge üblich sind, kann der Verzug zwischen dem zweiten und dritten Zylinderpaar im Verhältnis bis 1 : 100 oder darüber eingestellt werden. Erfindungsgemäss wird nun das zweite Zylinderpaar, den Mittelzylinder enthaltend, vor dem Anlaufen des Auslaufzylinderpaars oder des dritten Zylinderpaars in Bewegung gesetzt. Auf diese Weise kann eine Überdehnung des Fasermaterials in der Hauptverzugszone, also zwischen dem Mittelzylinderpaar und dem Auslaufzylin derpaar, vermieden werden.

Gemäss der Figur besitzen der Einlaufzylinder 22 und der Mittelzylinder 32 einen gemeinsamen ersten Antriebsmotor 15, wobei ein erstes Getriebe bestehend aus mehreren Teilgetrieben 25 den Motor 15 mit dem Einlaufzylinder 22 bzw. Mittelzylinder 32 verbinden. Der Auslaufzylinder 42 ist über ein zweites Getriebe 35 mit einem zweiten Motor 45 verbunden. Eine gemeinsame Steuerung 55 sorgt für ein koordiniertes Anlaufen des ersten Motors 15 sowie des zweiten Motors 45 und weiterer nicht dargestellter Motoren, beispielsweise des Motors zum Antrieb von Spindeln und zum Antrieb des Ringrahmens. Die gesamte Steuerung umfasst auch ein Verzögerungsglied 54, das zwischen der Steuerung 55 und dem zweiten Motor 45 eingesetzt ist und bewirkt, dass beim Einschalten der Maschine zunächst der erste Motor 15, der mit dem Mittelzylinder 32 zusammenhängt, vor dem zweiten Motor 45 anläuft, der den Auslaufzylinder 42 antreibt. Zur Steuerung der Motoren werden vorzugsweise Frequenzumrichter verwendet, je einer für jeden Motor. Das Verzögerungsglied 54 ist also in dem Frequenzumrichter für den Motor 45 installiert.

Dieses Verfahren bewirkt, dass sich im Mittelzylinder 32, der sich wie die anderen Zylinder über eine grössere Anzahl von Spinnstellen erstreckt, nach dem Anlaufen der Maschine ohne Überdehnung des Fasermaterials allmählich eine grössere Torsion als in den anderen Zylindern einstellen kann, die während des stationären Betriebs der Maschine aufrecht erhalten bleibt. Die Zeitverzögerung zwischen dem Einschalten des ersten Motors 15 und des zweiten Motors 45 soll einstellbar sein, je nach dem zu verarbeitenden Material bzw. der Belastung in den Zylindern.

Auf diese Weise können Fadenbrüche beim Anlaufen der Maschine weitgehend vermieden werden.

Claims

1. Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine mit einem mehrstufigen Streckwerk, bestehend aus mind. einem Einlaufzylinderpaar (22), einem Mittelzylinderpaar (32) sowie einem Auslaufzylinderpaar (42), dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Zylinder in zeitlicher Folge beim Anlaufen der Spinnmaschine einschaltbar sind.

2. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster Motor (15) für den Antrieb von Einlaufzylinder (22) und Mittelzylinder (32) sowie ein zweiter Motor (45) für den Auslaufzylinder (42) vorgesehen sind.

3. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein einziger Motor für mind. einen Einlaufzylinder, einen Mittelzylinder sowie einen Auslaufzylinder vorgesehen sind, wobei der Mittelzylinder (32) zeitlich vor dem Auslaufzylinder (42) an dem Motor ankuppelbar ist.

4. Spinnmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Motor (15) über ein erstes Getriebe (25) mit einem Einlaufzylinder und einem Mittelzylinder (22 bzw. 32) verbunden ist.

5. Spinnmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Motor (45) über ein zweites Getriebe (35) mit einem Auslaufzylinder (42) verbunden ist.

6. Spinnmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Steuerung (45) und einem zweiten Motor (45), der mit einem Auslaufzylinder (42) verbunden ist, ein Verzögerungsglied (54) vorgesehen ist, welches ein verzögertes Anlaufes des zweiten Motors (45) gegenüber einem ersten Motor (15) ermöglicht.

7. Spinnmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verzögerungsglied (54) in einem Frequenzumrichter für den 2. Motor (45) installiert ist.