DE19944615A1 - Schloß für ein verschwenkbares Kraftfahrzeugverdeck - Google Patents
Schloß für ein verschwenkbares KraftfahrzeugverdeckInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schloß für ein verschwenkbares Kraftfahrzeugverdeck zum Fangen eines an dem Verdeck angeordneten Bügels (2), umfassend einen ersten karosseriefesten Drehpunkt (6), um den ein Hebel (8) verschwenkbar ist, einen zweiten karosseriefesten Drehpunkt (7), um den eine Bügelfalle (9) schwenkbar angeordnet ist, und einen Lenker (12), der an einem eine Kraftbeaufschlagung erfahrenden ersten Hebelarm (8a) abgewandten zweiten Helbelarm (8b) über ein erstes Gelenk und an der Bügelfalle (9) über ein zweites Gelenk (10) angelenkt ist. Die Aufgabe der Erfindung, ein Schloß zu schaffen, mit dem kleinbauend ein verschwenkbares Verdeckteil in zuverlässiger Weise an der Karosserie gehalten werden kann, wird dadurch gelöst, daß die Bügelfalle (9) eine zur Aufnahme des Bügels (2) stirnseitig offene Führungsbahn (14) aufweist, deren eine Bahnkontur einen Aufschlagpunkt (15) für den Bügel (2) definiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schloß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
für ein verschwenkbares Kraftfahrzeugverdeck zum Fangen eines an dem
Verdeck angeordneten Bügels, umfassend einen ersten karosseriefesten
Drehpunkt, um den ein Hebel verschwenkbar ist, einen zweiten
karosseriefesten Drehpunkt, um den eine Bügelfalle schwenkbar angeordnet
ist und einen Lenker, der an einem eine Kraftbeaufschlagung erfahrenden
ersten Hebelarm abgewandten zweiten Hebelarm über ein erstes Gelenk und
an der Bügelfalle über ein zweites Gelenk angelenkt ist.
Aus der Praxis sind Kraftfahrzeugverdecke bekannt, die durch hydraulische
Betätigung des Gestänges aus und wieder einfahrbar sind und bei denen ein
Schloß zum Fangen eines an dem Verdeck angeordneten Bügels oder
dergleichen erst dann hydraulisch beaufschlagt wird, wenn ein zugeordneter
Sensor ein Signal abgibt, das für das Erreichen einer voreinstellbaren Lage
durch das Verdeck repräsentativ ist. Nachteilig bei dieser Anordnung ist
zum einen die Notwendigkeit, daß Sensoren den Bewegungsablauf des
Verdecks melden, was nicht immer zu zuverlässigen Rückmeldungen führt,
und zum anderen, daß die zwei Hydraulikkreise, nämlich der erste, der das
Verdeck betätigt, und der zweite, der das Schloß betätigt, unabhängig
voneinander angesteuert werden müssen, wodurch die Steuerung aufwendig
ausfällt. Schließlich besteht ein weiterer Nachteil darin, daß die
Synchronisation der Verdeckbewegung und der Schloßbewegung in
Abhängigkeit von der Lage des Verdecks zu erheblichen Totzeiten führt,
die als Sicherheit eingebaut werden müssen, um das Schloß nicht zu früh
auszulösen, wodurch die Betätigung des Verdecks längere Zeit in Anspruch
nimmt. Konkret betrifft dies sowohl die Schlösser im Bereich der
Aufbauten des Kraftfahrzeugs als auch insbesondere ein für den
Verdeckkastendeckel vorgesehenes Schloß.
Aus Praxis sind ferner Schlösser bekannt, die verschwenkbare
Kraftfahrzeugverdecke auch ohne Lagemeldung über einen Sensor greifen
und führend in eine verriegelte Endstellung führen, jedoch benötigen diese
Schlösser zum Justieren des Verdecks Fanghaken oder dergleichen, die
zugleich eine Verletzungsgefahr für eine Bedienperson bedeuten, da ihre
vorstehenden Teile naturgemäß mit Hinterschneidungen versehen sind, die
auch Personen und Kleidung beschädigen können. Zudem gestaltet sich das
Einfangen von Haken zugleich mit einer Verlagerungsbewegung stets
problematisch.
Aus der Praxis sind ferner Schlösser für Verdecksysteme bekannt
geworden, die an einem Vorsprung des Verdecks angreifen und diese
beispielsweise über eine Kulissenführung in einem aufwendig gebauten
Schloß unterbringen, wobei diese Schlösser eine komplizierte Kinematik
aufweisen und eine erhebliche Anzahl von Bauteilen und damit
entsprechenden Raumbedarf erfordern.
DE-A-44 46 464 beschreibt ein Schloß insbesondere für Autotüren, das
über einen Kniehebel einen Fangbügel in einer Ausnehmung eines Riegel
greift und den Riegel derart verschwenkt, daß das Knie des Kniehebels
aufgehoben ist und der auf der dem Kniehebel abgewandten Seite des
Riegels angeordnete Überstand die Freigabe des Bügels verhindert. Hierbei
wird der Bügel in der Schließstellung blockiert.
DE-C-31 50 621 beschreibt einen Türverschluß für eine Kraftfahrzeugtür,
der eine Drehfalle aufweist und der über eine mit einer Belastungsfehler
versehene Sperrklinke und eine elektromotorische Betätigungseinrichtung
sowie einem Kurbeltrieb und eine Kniehebelanordnung mittels eine
Übertotpunktfeder das Schloß in einer geschlossenen Position bzw. in einer
zum Greifen eines Bügels geöffneten Position in aufwendiger Weise
anordnet. Für diese Anordnung sind eine Vielzahl von Teilen erforderlich,
die durch mechanische Kraftbeaufschlagung ausgelöst beziehungsweise
betätigt werden müssen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Schloß nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zu schaffen, mit dem kleinbauend ein verschwenkbares
Verdeckteil in zuverlässiger Weise an der Karosserie gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem eingangs genannten Schloß erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß
die Bügelfalle eine zur Aufnahme des Bügels stirnseitig offene
Führungsbahn aufweist, deren eine Bahnkontur einen Aufschlagpunkt für
den Bügel definiert.
Das erfindungsgemäße Schloß ordnet in einfacher Weise einen mit einem
ersten und einem zweiten Hebelarm versehenen Hebel an einem Drehpunkt
an, an dem ein Lenker gelenkig angeordnet ist, welcher wiederum eine in
der Art eines Lenkers angeordnete und um einen zweiten Drehpunkt
verschwenkbare Bügelfalle antreibt, wobei die Bügelfalle ähnlich der
geöffneten Schnauze eines Delphins eine in das Material der Bügelfalle
hinein reichende Führungsbahn aufweist, die stirnseitig offen ist, wobei die
untere Bahnkontur über der oberen Bahnkontur vorsteht und im Bereich
ihres Vorstandes einen Aufschlagpunkt für den Bügel definiert.
Das erfindungsgemäße Schloß ermöglicht es, mit geringem Teilebedarf den
an dem Verdeckteil, vorzugsweise an dem Verdeckkastendeckel oder dgl.
angeordneten Bügel zu fassen und unter Ausführung eines definierten
Schwenkweges vertikal abwärts zu ziehen und zu verriegeln. Die
Schwenkbewegung der Bügelfalle ist gekoppelt mit der Schwenkbewegung
des Hebels, so daß ein definierter Kolbenweg eines hydraulischen Antriebes
die vollständige Schwenkbewegung umsetzt.
Zweckmäßigerweise ist wenigstens eines der Gelenke mittels eines
Vorspannelementes, daß vorzugsweise als Feder oder Energiespeicher
ausgebildet ist, über eine Totpunktlage des Schlosses hinaus vorgespannt.
Wird derjenige theoretische Lenker zwischen einem Drehpunkt und einem
Gelenk über denjenigen theoretischen Lenker zwischen den beiden
Gelenken entgegen der Schwenkbewegung hinaus verlagert, was hier durch
das Vorspannelement bewirkt wird, wird zugleich der Hebel, mit dem die
Kraft übertragen wird, aufgehoben, und das Schloß ist in dieser Lage
verriegelt. Es ist zweckmäßig ein einzelnes Vorspannelement für jeweils die
beiden Totpunktlagen vorzusehen.
Zweckmäßigerweise ist eine erste Feder an der Bügelfalle oder an dem
Lenker angesetzt und spannt diese in Richtung entgegengesetzt zur
Schließbewegung um den zweiten Drehpunkt vor, wobei Bügelfalle und
Lenker und das die beiden miteinander verbindende Gelenk hierbei um den
Drehpunkt geschwenkt werden. Es ist zweckmäßig möglich, die erste Feder
als Drehfeder an dem zweiten Drehpunkt vorzusehen. Die erste Feder sorgt
somit in sicherer Weise für eine Verriegelung des Schlosses in seiner
geöffneten Lage, also wenn das Schloß nicht in Eingriff mit dem Bügel
steht.
Eine weitere Feder greift zweckmäßigerweise an dem Lenker oder an dem
Hebel oder an dem diese verbindenden ersten Gelenk an und spannt die
vorbezeichneten Teile in Richtung auf eine Schließbewegung um den ersten
Drehpunkt herum vor. Auch hier kann die Feder als Drehfeder um den
ersten Drehpunkt ausgebildet sein, wobei die Verriegelung durch die
Verschwenkung infolge der Vorspannung des theoretischen Lenkers
zwischen dem ersten Drehpunkt und dem ersten Gelenk über den
theoretischen Lenker zwischen den beiden Gelenken hinaus erfolgt. Die
weitere Feder sichert das Verdeckteil auch bei drucklosem Hydraulikkreis
gegen andere in Öffnungsrichtung wirkende Kräfte, beispielsweise die
Vorspannung der Verdeckkastendichtung, Stößen des Fahrzeugs insgesamt
aufgrund einer unebenen Fahrbahn oder auch gegen einen unbefugten
Eingriff Dritter.
Es ist möglich, die erste Feder und die weitere Feder mit derselben
Federkraft auszubilden, vorzugsweise weist aber die weitere Feder eine
geringere Federkraft auf als die erste Feder, um einen Mindestauflagedruck
des Verdeckbügels auf den Aufschlagpunkt überwinden zu müssen, bevor
das Schloß aufgrund der hydraulischen Beaufschlagung des ersten
Hebelarms in seine Schließlage verrückt wird.
Durch die vorstehend genannten Maßnahmen wird vorteilhaft ein Schloß
geschaffen, das eine geöffnete und eine geschlossene, jeweils verriegelte
Endstellung aufweist, bei der die geöffnete Endstellung durch den
Auflagedruck des Bügels des Verdecks aufgehoben und die verriegelte
Endstellung durch die hydraulische Kraft aufgehoben wird. Die
hydraulische Kraftbeaufschlagung auf den ersten Hebelarm in der geöffnet
verriegelten Stellung vermag nicht das Schloß selbständig zu schließen, und
ebenso reicht die hydraulische Kraftbeaufschlagung auf das Verdeck alleine
nicht aus, das verriegelt geschlossene Schloß zu öffnen.
Die stirnseitig offene Führungsbahn in der Bügelfalle weist
zweckmäßigerweise nahe ihrer Öffnung einen im wesentlichen geraden
Führungsbahnabschnitt auf, der von einer unteren Führungsbahnhälfte und
einer oberen Führungsbahnhälfte begrenzt ist, wobei die Führungsbahn in
ihrem der offenen Stirnseite abgewandten Endbereich eine Krümmung
aufweist, die progressiv in Richtung auf einen Radius um das zweite Gelenk
zunimmt, wodurch die Führungsbahn nur einerseits des Gelenks verläuft, so
daß der Bügel bei Führung durch die Führungsbahn nicht den Lenker
kreuzt. Zugleich kann vorteilhaft das Material der Bügelfalle oberhalb der
Führungsbahn schmal ausgebildet werden, so daß trotz der erforderlichen
Festigkeit zum nicht verbiegbaren Halten des Bügels auch bei
Beaufschlagungen durch die Hydraulikkreise eine Rolle oder auch ein
Schaft des Bügels in geringem Abstand zum Verdeck gehalten wird.
Zweckmäßigerweise ist ein Endanschlag für den kraftbeaufschlagten ersten
Hebelarm vorgesehen, wodurch zugleich sichergestellt ist, daß die Rolle des
Bügels nicht in dem Endabschnitt der Führungsbahn unter Druck pressend
gehalten wird. Alternativ kann der Endanschlag auch an dem Lenker des
Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Der Hebel führt somit eine
Schwenkbewegung von etwas über 90° um den ersten Drehpunkt aus, so
daß über den Abstand der Anlenkung der Hydraulikkraft von dem
Drehpunkt eine Umsetzung des hydraulischen Weges auf die
Schwenkbewegung des Schlosses in einfacher Weise möglich ist.
Das erfindungsgemäße Schloß ermöglicht es, diverse Teile des
Fahrzeugverdecks, insbesondere den Verdeckkasten, während des Öffnens
und Schließens des Verdecks entsprechend der erforderlichen
Verdeckkinematik und hier insbesondere dem Lösen und Spannen des
sogenannten fünften Bügels unterhalb des Verdeckkastendeckels schnell
und zuverlässig zu betätigen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses in
seiner geöffneten Lage.
Fig. 2 zeigt das Schloß aus Fig. 1, nachdem es durch einen Bügel aus seiner
geöffneten Endstellung verlagert wurde.
Fig. 3 zeigt das Schloß aus Fig. 1 und 2 in seiner verriegelten Endposition.
Anhand der Fig. 1 bis 3 wird nachstehend ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses gezeigt. Das Schloß 1 dient zur
Verriegelung eines Teils eines verschwenkbaren Kraftfahrzeugverdecks,
vorliegend eines Verdeckkastendeckels, von dem nur ein hieran
angeschlossener Bügel 2 gezeigt ist. Es ist aber auch möglich, andere
Bestandteile des Fahrzeugverdecks mit einem entsprechenden Schloß zu
halten.
Der Bügel 2 umfaßt insbesondere eine im wesentlichen parallel zum
Verdeckkasten verlaufende Rolle 3, die in einem geringen Abstand von der
an den Verdeckkasten anzuschlagende Grundplatte über einen Schenkel 5
gehalten ist. Es ist möglich, auf der anderen Seite der Rolle 3 einen weiteren
Schenkel vorzusehen und somit deren Torsionsbeanspruchung herab
zusetzen. Das Gestänge des Verdecks wird durch eine hydraulische Kraft
beaufschlagt und hierdurch in seine ausgefahrene Lage verlagert, wobei in
der Endphase der Verlagerung der Rolle 3 des Bügels 2 in die in Fig. 1
dargestellte Lage gelangt. Die Bewegung des Bügels 2 ist hierbei im
wesentlichen eine abwärts verlaufende Bewegung.
Das Schloß 1 umfaßt einen ersten karosseriefesten Drehpunkt 6 und einen
zweiten karosseriefesten Drehpunkt 7, wobei um den ersten Drehpunkt 6
ein Hebel 8 und um den zweiten Drehpunkt 7 eine Bügelfalle 9 herum
jeweils schwenkbar angeordnet sind. Hebel 8 und Bügelfalle 9 sind über
jeweils ein erstes Gelenk 10 und ein zweites Gelenk 11 mit einem Lenker
12 verbunden, wobei das erste Gelenk 10 mit dem Lenker 12 an einem eine
Kraftbeaufschlagung erfahrenden ersten Hebelarm 8a abgewandten zweiten
Hebelarm 8b angelenkt ist. Die Drehpunkte 6 und 7 sind auf einer nicht
dargestellten Grundplatte montiert, die wiederum an der Karosserie
montiert wird. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist die
Grundplatte im Bereich der Öffnung des Verdeckkastendeckels in etwa der
Mitte der Fahrzeugbreitseite befestigt, und das Schloß 1 hält den
Verdeckkastendeckel alleine.
Als strichpunktierte Linien mit Bezugszeichen 8', 9' und 12' sind die
theoretischen Lenker von Hebel 8, Bügelfalle 9 und Lenker 12 in den
Figuren eingezeichnet. Anhand der strichpunktierten Linien 8', 9' und 12'
läßt sich die Wirkweise des Schlosses 1, insbesondere ihre weiter unter
noch näher erläuterten Übertotpunktverriegelungen, besonderes anschaulich
erläutern.
Die Bügelfalle 9 weist eine Führungsbahn 14 auf, die stirnseitig offen
ausgebildet ist und deren untere Führungsbahnhälfte 14u länger als die
obere Führungsbahnhälfte 14o ist, wobei der Überstand der unteren
Führungsbahn 14u über der oberen Führungsbahn 14o bei 15 einen
Aufschlagpunkt für die Rolle 3 des Bügels 2 definiert. Der Überstand im
Bereich des Aufschlagpunktes 15 ist derart definiert, daß die Rolle 3 von
oben ohne Behinderung durch die obere Hälfte der Bügelfalle 9 auftreffen
kann.
Eine erste Feder 16 spannt die Bügelfalle 9 in eine Drehbewegung um ihren
zweiten Drehpunkt 7 entgegen der Angriffsrichtung des Lenkers 12 und
verlagert hierdurch den theoretischen Lenker 12' des Lenkers 12 zwischen
den beiden Gelenken 10 und 11 über die Totpunktlage hinaus, wodurch das
Schloß auch bei Beaufschlagen mit einer hydraulischen Öffnungskraft FZ in
einem Gelenk 17 im ersten Hebelarm 8a des Hebels 8 nicht aus seiner in
Fig. 1 dargestellten Lage heraus verlagert werden kann. Durch die
Übertotlage des Lenkers 12 in Folge der Feder 16 ist das Schloß 1 gegen
hydraulische Betätigung verriegelt. Es ist zu beachten, daß die Feder 16
zweckmäßigerweise auch als Drehfeder bzw. Schenkelfeder ausgebildet
sein kann und an dem zweiten Drehpunkt 7 angeordnet sein bzw. angreifen
kann. Es ist ferner zu bemerken, daß die Feder 16 gleichfalls an dem der
Bügelfalle 9 zugewandten Ende des Lenkers 12 angreifen kann, und damit
ebenfalls eine Verlagerung des ideellen Lenkers 12' in seine
Übertotpunktlage hinaus erreicht.
Eine weitere Feder 18 greift im Bereich des ersten Gelenks 10 am Lenker
12 bzw. Hebelarm 8b des Hebels 8 an und spannt den Lenker 8 in Richtung
auf eine Schließstellung vor, wie unter Bezugnahme auf Fig. 3 weiter unten
noch näher erläutert werden wird. Auch hier kann die Feder 18 vorteilhaft
als Drehfeder um den Drehpunkt 6 ausgebildet sein.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Wenn der Bügel 2 aufgrund seiner hydraulischen Beaufschlagung nahe dem
Ende seines Verlagerungsweges im wesentlichen nach unten verlagert wird,
also in der Nähe der Verdeckkastenöffnung, setzt wie in Fig. 1 gezeigt die
Rolle 3 des Bügels 2 im Bereich des Aufschlagpunkts 15 auf der unteren
Führungsbahnhälfte 14u auf, und übt eine Kraft auf die Bügelfalle 9 aus, die
zu einer Schwenkbewegung der Bügelfalle 9 um den zweiten Drehpunkt 7
führt, wodurch die Bügelfalle 9 im wesentlichen in die Stellung gemäß
Fig. 2 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird und zugleich die Rolle 3 des
Bügels 2 entlang der unteren Führungsbahnhälfte 14u in die stirnseitig
offene Führungsbahn 14 hineinwandert. Dazu führt die Bügelfalle 9 eine
Schwenkbewegung entgegen der Vorspannung der Feder 16 aus, durch die
die Bügelfalle 9 aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Lage in die in Fig. 2
dargestellte Lage gelangt, wobei die Rolle 3 des Bügels 2 dann bereits in
der Lage unterhalb der oberen Führungsbahnhälfte 14o der Führungsbahn
14 liegt, so daß bei weiterem Verschwenken der Führungsbahn 14 um den
zweiten Drehpunkt 7 die Rolle 3 mit dem hieran hängenden Verdeckteil
gegriffen und in eine definierte Feststellage geführt wird. Man erkennt in
Fig. 2, daß der theoretische Lenker 9' nun auf die andere Seite des
theoretischen Lenkers 12' verlagert wurde, und so eine hydraulische
Kraftübertragung FZ ermöglicht ist.
Hierbei ist zu beachten, daß es sich bei der in Fig. 1 dargestellten
hydraulischen (Öffnungs-)Kraft FZ um dieselbe hydraulische Kraft handelt,
die auch das Verdeck antreibt, da die entsprechenden Hydraulikkreise
vorteilhaft nicht getrennt zu werden brauchen. Solange das Schloß 1 in
Übertotpunktlage in seiner Öffnungsendstellung verriegelt war, konnte über
den Hebel 8 keine Kraft in das Schloß 1 eingeleitet werden und die
Bügelfalle 9 hierdurch nicht aus ihrer Öffnungsstellung verlagert werden.
Nach Überwinden der Übertotpunktlage kann die Kraft FZ auf den Hebel 8
vollständig wirken, so daß es zu einem Umlegen des Hebels 8 und
hierdurch zu einem raschen Verschwenken der Bügelfalle 9 kommt, bis das
Schloß 1 mit dem eingegriffenen Bügel 2 die in Fig. 3 dargestellten Lage
erreicht hat.
Ein Anschlag an der Grundplatte, der mit 19 bezeichnet ist, begrenzt den
Weg des Hebels 8. Die Feder 18 bewirkt hierbei ebenfalls eine Verlagerung
des Hebelarms 8b über die Totpunktstellung hinaus, so daß auch bei
Beenden des hydraulischen Drucks FZ der Bügel 2 sicher im Schloß 1
gefangen ist. Wie im Fig. 3 anhand der theoretischen Lenker zu erkennen,
ist nun der theoretische Lenker 8' über die Lage des theoretischen Lenkers
12' hinaus verschwenkt, so daß hier eine Verriegelung eintritt. Die Kraft der
Feder 18 blockiert das Schloß 1 in dieser Übertotpunktstellung, und
verhindert so insbesondere, daß andere Kräfte, die auf den Verdeckkasten
deckel wirken, beispielsweise die durch Absenken des Verdeckkasten
deckels in der Art einer Feder komprimierten Deckelkastendichtung oder
aber beim Befahren einer unebenen Fahrbahn auftretende Stöße, den
Verdeckkastendeckel zu öffnen vermögen. Insbesondere kann ohne
Beaufschlagen der Hydraulik in Richtung des Pfeils FA in Fig. 3 das
Verdeck nicht mehr gelöst werden, da die Feder 18 den Hebel 8 in einer
Übertotpunktlage hält. Man erkennt, daß die Rolle 3 des Bügels 2 und die
Führungsbahn 14 der Bügelfalle 9 eine Nocken-Nockenbahn-Führung
definieren, bei der das dem zweiten Drehpunkt 7 zugewandten Ende der
Führungsbahn 14 zugleich einen Ablegeraum der Rolle 3 im Schloß 1
definiert. In dieser Lage befindet sich das zweite Gelenk 11 weiter vorne als
die Rolle 3.
Wenn das Verdeck wieder eingefahren werden soll und hierzu das
Freigeben des Schlosses 1 erforderlich ist, wird bei Druckbeaufschlagung
der Hydraulik das Schloß 1 mit wirksam werden der Kraft FA auf den Hebel
8 geöffnet und zugleich die Feder 18 entgegen ihrer Wirkrichtung gespannt.
Ein Verschwenken der in der Art eines Schnabels ausgebildeten, die
Führungsbahn 14 aufweisenden Bügelfalle 9 bewirkt, daß die Rolle 3 aus
der Führungsbahn 14 der Bügelfalle 9 freigegeben wird und angehoben
werden kann. Die Öffnungsbewegung des Schlosses 1 wird von dem als
gemeinsamer Kreis ausgebildeten Hydraulikkreis zugleich über die
Schwenkbewegung der Bügelfalle 9 und die Aufwärtsbewegung der Rolle 3
veranlaßt.
Nach dem Lösen des Bügels 2 aus dem Schloß 1 gelangt das Schloß 1
zunächst in eine nahe der Totpunktlage wie in Fig. 2 dargestellten Lage,
wobei unter der Kraft der Feder 16 das Schloß dann die Übertotpunktlage
gemäß Fig. 1 annimmt, indem die Bügelfalle 9 in Anlage gegen einen an
der Grundplatte oder an der Karosserie ausgebildeten Anschlag 20 gelangt.
Sodann steht es bereit für ein erneutes Verschließen des Verdeckskastens.
Man erkennt, daß das erfindungsgemäße Schloß 1 flach und kleinbauend
ausgebildet ist und darüber hinaus nur einen geringen Abstand von Rolle 3
zu Verdeckteil 4 erfordert, um das oberhalb der oberen Führungsbahnhälfte
14o liegende Material der Bügelfalle 9 passieren lassen zu können.
Hierdurch kann das Schloß 1 kompakt und mittig im Verdeckkasten
angeordnet werden, so daß die Haltekräfte in günstiger Weise auf das
Verdeck übertragen werden.
Man erkennt ferner, daß die Betätigung des Schlosses 1 mit der
hydraulischen Schließkraft FZ nur dann funktioniert, wenn das Schloß 1 aus
seiner ersten Übertotpunkt-Endlage (Fig. 1) heraus verlagert wurde. Somit
bleibt das Schloß 1 solange offen, auch wenn eine Hydraulikkraft FZ anliegt,
bis es durch das Auffliegen des Bügels 2 in seine Schließlage zur
Schwenkung veranlaßt wird. Ein versehentliches Zuschnappen, das eine
erhebliche Störung der gesamten Verdeckkinematik nach sich ziehen
würde, ist dann wirksam unterbunden.
Ebenso kann nach Erreichen der Endlage des Verdecks (Fig. 3) ein
Anheben des Bügels 2 alleine nicht die Freigabe von Schloß 1 bewirken.
Vielmehr hält die Feder 18 (neben der hydraulischen Kraft im Gelenk 17)
den Hebel 8 in einer solchen Lage, daß das Schloß 1 eine Übertotpunktlage
einnimmt und nur durch eine hydraulische Öffnungskraft FA geöffnet
werden kann.
Im Falle einer Störung kann in einfacher Weise ein Werkzeug, z. B. ein
Maulschlüssel, auf einen entsprechend geformten Fortsatz des Zapfens im
Drehpunkt 6 angesetzt werden und so die hydraulische Kraft FA bzw. FZ
ersetzt werden.
Claims (17)
1. Schloß für ein verschwenkbares Kraftfahrzeugverdeck zum Fangen
eines an dem Verdeck angeordneten Bügels (2), umfassend
einen ersten karosseriefesten Drehpunkt (6), um den ein Hebel (8) verschwenkbar ist,
einen zweiten karosseriefesten Drehpunkt (7), um den eine Bügelfalle (9) schwenkbar angeordnet ist, und
einen Lenker (12), der an einem eine Kraftbeaufschlagung erfahrenden ersten Hebelarm (8a) abgewandten zweiten Hebelarm (8b) über ein erstes Gelenk (10) und an der Bügelfalle (9) über ein zweites Gelenk (11) angelenkt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelfalle (9) eine zur Aufnahme des Bügels (2) stirnseitig offene Führungsbahn (14) aufweist, deren eine Bahnkontur (14u) einen Aufschlagpunkt (15) für den Bügel (2) definiert.
einen ersten karosseriefesten Drehpunkt (6), um den ein Hebel (8) verschwenkbar ist,
einen zweiten karosseriefesten Drehpunkt (7), um den eine Bügelfalle (9) schwenkbar angeordnet ist, und
einen Lenker (12), der an einem eine Kraftbeaufschlagung erfahrenden ersten Hebelarm (8a) abgewandten zweiten Hebelarm (8b) über ein erstes Gelenk (10) und an der Bügelfalle (9) über ein zweites Gelenk (11) angelenkt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelfalle (9) eine zur Aufnahme des Bügels (2) stirnseitig offene Führungsbahn (14) aufweist, deren eine Bahnkontur (14u) einen Aufschlagpunkt (15) für den Bügel (2) definiert.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Vorspannelement (16, 18) vorgesehen ist, das wenigstens eines
der Gelenke (10, 11) über eine Totpunktlage hinaus vorspannt.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Feder (16) an der Bügelfalle (9) oder an dem Lenker (12)
angreift und diese in Richtung entgegengesetzt zur Schließbewegung
um den zweiten Drehpunkt (7) vorspannt.
4. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Feder (18) an dem Lenker (12) oder an dem Hebel
(8) angreift und diese in Richtung auf eine Schließbewegung um den
ersten Drehpunkt (6) vorspannt.
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere
Feder (18) eine geringere Federkraft aufweist als die erste Feder (16).
6. Schloß nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federn (16, 18) als Drehfedern ausgebildet sind und an den
Drehpunkten (6, 7) angreifen.
7. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine
geöffnete Endstellung, in der bei Kraftbeaufschlagung (FZ) auf den
ersten Hebelarm (8a) dieser unverrückbar gehalten ist.
8. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahn (14) in der Bügelfalle (9) einerseits des
zweiten Gelenks (11) verläuft und in ihrem der offenen Stirnseite
abgewandten Endabschnitt eine Krümmung aufweist, die progressiv
in Richtung auf einen Radius um das zweite Gelenk (11) zunimmt.
9. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlag (19) den Schwenkweg des Hebels (8) in
Schließrichtung begrenzt.
10. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlag (20) den Schwenkweg der Bügelfalle (9) in
Öffnungsrichtung begrenzt.
11. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der geöffneten und der verriegelten Endstellung der
Hebel (8) eine Schwenkbewegung von etwas über 90° um den ersten
Drehpunkt (6) ausführt.
12. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in der geöffneten Endstellung der zwischen dem zweiten
Drehpunkt (7) und dem zweiten Gelenk (11) verlaufende theoretische
Lenker (9') der Bügelfalle (9) entgegen der Öffnungsrichtung über
den zwischen den Gelenken (10, 11) verlaufenden theoretische
Lenker (12') des Lenkers (12), hinaus verschwenkt ist, und daß in
der geschlossenen Endstellung der theorethische Lenker (8') des
Hebels (8) zwischen dem ersten Drehpunkt (6) und dem ersten
Gelenk (10) über den zwischen den beiden Gelenken (10, 11)
verlaufenden theoretischen Lenker (12') des Lenkers (12) hinaus
verschwenkt ist.
13. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenker (12) eine gekrümmte Form aufweist.
14. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß in der geschlossenen Endstellung das zweite Gelenk (11) unter
dem Bügel (2) hinweggeschwenkt ist und relativ zu einer in einem
Ablegeraum der Führungsbahn (14) ruhendem Rolle (3) des Bügels
(2) hinaus versetzt ist.
15. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fortsatz des Drehpunkts (6) für das Ansetzen eines
Werkzeuges zur manuellen Betätigung ausgebildet ist.
16. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehpunkte (6, 7) über eine Grundplatte an der Öffnung
eines Verdeckkastens angeordnet sind.
17. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schloß (1) und der Bügel (2) von demselben hydraulischen
Kreis in Schließrichtung bzw. in Öffnungsrichtung beaufschlagt sind.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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