DE19941812C1

DE19941812C1 - Gußeiserner Heizkessel

Info

Publication number: DE19941812C1
Application number: DE1999141812
Authority: DE
Inventors: Gerhold Kolbe; Gerhard Jung; Steffen Scheld
Original assignee: Buderus Heiztechnik GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1999-09-02
Filing date: 1999-09-02
Publication date: 2001-04-19
Anticipated expiration: 2019-09-03

Abstract

Es soll ein gußeiserner Heizkessel von hoher Effektivität bei äußerst kompakten Abmessungen und geringem Gewicht geschaffen werden. Der Heizkessel besteht aus zwei halbschalenförmigen Kesselgliedern (1, 1'), welche durch eine Scharnierung (5) gegeneinander zu verschwenken sind. Die Kesselglieder (1, 1') umfassen einen Brennraum (3) und einen zugeordneten Heizgaszug (4). Im Bereich des Heizgaszuges (4) greifen sie zur Erzeugung einer bewegten Heizgasströmung durch Vor- und Rücksprünge (9, 10) ineinander, wodurch eine mäanderförmige Heizgasführung entsteht.

Description

Die Erfindung betrifft einen gußeisernen Heizkessel nach dem Oberbegriff des Patentan spruches 1.

Sowohl der DE 23 08 374 A als auch der DE 40 00 850 A1 ist ein gußeiserner Heizkessel aus seitlich einander zugeordneten, halbschalenförmigen Kesselgliedern zu entnehmen, bei dem die Kesselglieder einen Brennraum und einen nachgeschalteten Heizgaszug um fassen. Es handelt sich um relativ kompakte Heizkessel mit nur zwei Wasserräumen. Der Heizgaszug liegt oberhalb des Brennraumes. Er wird aufwärts durchströmt. Zur Verbesse rung der Wärmeübertragung sind Rippen an den Wärmetauscherflächen angegossen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Effektivität eines solchen Heizkessels deut lich zu erhöhen, damit die Abmessungen und das Gewicht bei gleicher Kesselleistung we sentlich verringert werden können.

Der erfindungsgemäße Heizkessel besitzt die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale. Weitere Verbesserungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die halbschalenförmigen Kesselglieder sind im Bereich des Heizgaszuges so gestaltet, daß sie durch quer zur Strömungsrichtung angeordnete Vor- und Rücksprünge ineinander greifen. Dadurch entsteht eine bewegte Heizgasströmung, bei der die Heizgase die Wär metauscherflächen in wechselnden Richtungen direkt anströmen. Dadurch wird die Wär meübertragung im Bereich des Heizgaszuges deutlich gesteigert. Mit einem relativ kleinen und kompakten Kessel sind recht hohe Kesselleistungen zu erzielen. Eine weitere Steige rung der Kesselleistung ist durch zusätzliche Leit- und Längsrippen zu erzielen, die auf den ineinander greifenden Partien anzugießen sind.

Die ineinander greifenden Partien der halbschalenförmigen Kesselglieder können gieß technisch sehr leicht so gestaltet worden, daß sich der Heizgaszug in Strömungsrichtung der Heizgase verjüngt. Dadurch ist der Querschnitt des Heizgaszuges dem durch Abküh lung sich verringernden Heizgasvolumen anzupassen. Auf gesonderte Einlegeteile kann verzichtet werden.

Bei den bekannten Kesseln aus halbschalenförmigen Kesselgliedern ist der Brennraum horizontal und der Heizgaszug vertikal angeordnet. Es empfiehlt sich, sowohl den Brenn raum als auch den Heizgaszug horizontal anzuordnen und beide durch einen Schacht im hinteren Bereich miteinander zu verbinden. Auf diese Weise besitzt der Heizgaszug eine recht große Länge, die durch die mäanderförmige Gestaltung noch zusätzlich verlängert wird. Der Abgasstutzen sitzt dann auf der entgegengesetzten Seite des Verbindungs schachtes. Er ist an eines der beiden Kesselglieder angegossen.

Der Heizgaszug kann zur Erzeugung eines Kessels der Heizwertversion in bekannter Wei se oberhalb des Brennraumes liegen. Durch Wenden des Kessels um 180° liegt der Heiz gaszug dann unterhalb des Brennraumes, so daß der Kessel als Brennwertkessel einge setzt werden kann. Es muß nur noch für einen Abfluß des Kondensats gesorgt werden.

Die beiden halbschalenförmigen Kesselglieder erlauben es, das eine Kesselglied durch eine Scharnierung schwenkbar am anderen Kesselglied zu lagern, so daß der Kessel zur Brennerwartung und zur Kesselreinigung aufgeklappt werden kann. Die Abdichtung erfolgt dabei durch eine umlaufende Dichtschnur, so daß kein Kitten erforderlich ist. Über flexible Wasserschläuche können die beiden Kesselglieder miteinander und mit Heizwasservertei lern verbunden werden.

Wie alle anderen Gliederheizkessel, ist auch dieser Kessel als bodenstehender Kessel einzusetzen. Da er durch die sehr effektive Heizgasführung recht kompakt und leicht ist, kann er aber auch als wandhängender Kessel benutzt werden, und zwar in beiden Fällen wahlweise als Heizwert- oder als Brennwertkessel. Es handelt sich somit um einen kom pakten, universell einzusetzenden Kessel von höchster Wirtschaftlichkeit.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Heizkessels dar. Es zeigt:

Fig. 1 Die Vorderansicht des Heizkessels,

Fig. 2 Den verkleinerten Schnitt A-A aus Fig. 1,

Fig. 3 Den Schnitt B-B aus Fig. 2 und

Fig. 4 Den Schnitt C-C aus Fig. 2.

Der Heizkessel besteht aus zwei halbschalenförmigen Kesselgliedern 1, 1', welche äußere Wasserräume 2, 2' bilden und einen Brennraum 3 und einen Heizgaszug 4 umfassen. Die Kesselglieder 1, 1' sind an einer Scharnierung 5 schwenkbar zueinander gelagert und durch eine umlaufende Dichtschnur 6 gegeneinander abgedichtet. Die Wasserräume 2, 2' sind durch nicht dargestellte flexible Schläuche miteinander und mit dem Heizungsnetz verbunden.

Die Heizgase gelangen aus dem horizontal angeordneten Brennraum 3 durch einen hinte ren Schacht 7 in den Heizgaszug 4. Dieser wird im dargestellten Fall horizontal durch strömt. Er mündet in einen seitlich angegossenen Abgasstutzen 8. Die halbschalenförmi gen Kesselglieder 1, 1' greifen im Bereich des Heizgaszuges 4 mit Vor- und Rücksprün gen 9, 10 ineinander, wodurch eine mäanderförmige Heizgasführung mit einem direkten Anströmen der Wärmetauscherflächen entsteht. Der Effekt wird durch angegossene Leit- und Lenkrippen 11 noch gesteigert.

Der dargestellte Heizkessel mit einer steigenden Strömungsführung ist als Heizwertkessel sowohl als Stand- als auch als Wandgerät geeignet. Durch ein Wenden um 180° ergibt sich eine fallende Strömungsführung mit einer Eignung als Brennwertkessel.

Claims

1. Gußeiserner Heizkessel aus zwei seitlich einander zugeordneten, halbschalen förmigen Kesselgliedern (1, 1'), welche einen Brennraum (3) und einen nachgeschalteten Heizgaszug (4) umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß die halbschalenförmigen Kesselglieder (1, 1') im Bereich des Heizgaszuges (4) zur Erzeugung einer bewegten Heizgasströmung durch quer zur Strö mungsrichtung angeordnete Vor- und Rücksprünge (9, 10) ineinander greifen.

2. Gußeiserner Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den ineinander greifenden Partien zusätzliche Leit- und Lenkrippen (11) angegossen sind.

3. Gußeiserner Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Partien derart ineinander greifen, daß sich der Heizgas zug (4) in Strömungsrichtung der Heizgase analog dem durch Abkühlung sich verringern den Heizgasvolumen verjüngt.

4. Gußeiserner Heizkessel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Brennraum (3) als auch der Heizgaszug (4) hori zontal von den Heizgasen durchströmt wird und daß beide durch einen Schacht (7) im hinteren Bereich miteinander verbunden sind.

5. Gußeiserner Heizkessel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizgaszug (4) bei einem Kessel in Heizwertversion oberhalb und in Brennwertversion unterhalb des Brennraumes (3) angeordnet ist.

6. Gußeiserner Heizkessel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eines der beiden halbschalenförmigen Kesselglieder (1) durch eine Scharnierung (5) schwenkbar am anderen Kesselglied (1') gelagert und durch flexible Schläuche wasserseitig mit diesem und dem Heizungsnetz verbunden ist.

7. Gußeiserner Heizkessel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Anwendung als bodenstehender oder wandhängender Kessel.