DE19940084A1 - Futtermischwagen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Futtermischwagen (1) zum Mischen von unterschiedlichen Futterarten, insbesondere von Gras- und Maissilage, Biertreber, Kartoffeln, Mehl, Getreide, Sojasamen, Rübenschnitzel, Mineralstoffen o. ä., bestehend aus einem Aufnahmebehälter (2) zur Aufnahme des Futters, wenigstens einer Mischeinrichtung (3) im Aufnahmebehälter (2) und wenigstens einer Austrageinrichtung (7) für das gemischte Futtergut. Um aus einer Grundfuttermischung im Aufnahmebehälter (2) mehrere tierbedarfsgerechte Futterchargen zu erzeugen, wird vorgeschlagen, daß der Austrageinrichtung (7) wenigstens eine Beimischvorrichtung (8 bis 11, 17 bis 27) für hochwertige Futtermittel, insbesondere für Kraftfutter oder dessen Komponenten zugeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Futtermischwagen zum Mischen von unterschiedlichen Futterarten,
insbesondere von Gras- und Maissilage, Stroh, Biertreber, Kartoffeln, Mehl, Getreide, Sojasamen,
Rübenschnitzel, Mineralstoffen o. ä., bestehend aus einem Aufnahmebehälter zur Aufnahme des Futters,
wenigstens einer Mischeinrichtung und wenigstens einer Austrageinrichtung für das gemischte Futtergut.
Futtermischwagen haben in den letzten Jahren eine starke Verbreitung gefunden. Es sind im
wesentlichen Vier-, Drei- oder Zweischneckenmischer in horizontaler Anordnung und
Vertikalschneckenmischer bekannt. Neben dem Vorteil der automatisierten Fütterung nehmen die Tiere
durch die tagtäglich immer gleichmäßige Art der Fütterung mehr Grundfutter gleicher Struktur auf. Bei
einem bekannten Verfahren wird das Grundfutter, wie z. B. Gras-, Maissilage mit Stroh vermischt und ein
bis zweimal täglich vorgelegt. Zusätzlich ist eine Kraftfutterstation vorgesehen, in der die
Kraftfutterzugabe computergesteuert nach einem Herdenmanagementprogramm tierindividuell erfolgt, z. B. dreimal täglich 2 kg Kraftfutter. Hierbei erfolgt die Aufwertung des Grundfutters mittels
Futterwerttabellen exakt abgestimmt beispielsweise auf die (bekannte) Milchleistung einer Kuh.
In jüngster Zeit geht man dazu über, auch das über die Kraftfutterstation zur Verfügung gestellte,
pelletierte Kraftfutter oder dessen Komponenten in unpelletierter Form mit dem Grundfutter gemeinsam
zu vermischen. Die Kraftfutterstationen entfallen dann. Diese sogenannte Totalmischration (TMR) ist auf
den Herdenbedarf abgestimmt, wird aber dadurch etwas tierindividuell, daß das eine Tier (mit hoher
Milchleistung) etwas mehr Grundfutter als bei getrennter Fütterung von Grundfutter und Kraftfutter und
damit gleichzeitig auch mehr Kraftfutter aufnimmt als das andere (mit niedriger Milchleistung). Von
großem Nachteil ist jedoch, daß die gesamte Futtermischung nur für eine Tierart, z. B. Milchvieh,
ausgelegt ist und dann z. B. nicht an Jungvieh verfüttert werden kann.
Durch den Prospekt der französischen Firma Audureau: "Freude an der Tierhaltung", verteilt anläßlich der
Agritechnica-Ausstellung 1991 in Hannover, ist es bei einem Verteilwagen für Silageblöcke oder Ballen
bekannt, ein Beimischgerät für Mineralfutter mit einer Austrageinrichtung zu kombinieren. Zur Herstellung
von Totalmischrationen ist diese Einrichtung wegen der fehlenden Mischeinrichtung für mehrere
unterschiedliche Grundfutterkomponenten im Aufnahmebehälter nicht geeignet. Gleiches gilt auch für die
aus der DE 197 45 764 A1 bekannte Vorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Fütterungsverfahren zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß dieser Erfindung vorgeschlagen, daß der Austrageinrichtung
wenigstens eine Beimischvorrichtung für hochwertige Futtermittel, insbesondere für Kraftfutter oder
dessen Komponenten zugeordnet ist.
Da erfindungsgemäß das die Grundfuttermischung aufwertende, sehr hochwertige Futtermittel nicht mehr
in den Aufnahmebehälter sondern der Austragvorrichtung zugegeben wird, lassen sich für bestimmte
Freßplätze, z. B. 20-Liter-Kuhplätze, 50-Liter-Kuhplätze und insbesondere Jungviehplätze
bedarfsgerechte Totalmischrationen erzeugen. Ein Kostenvorteil gegenüber den Kraftfutterstationen
besteht auch darin, daß statt des relativ teuren pelletierten Kraftfutters hochwertige Futterkomponenten-
und Mineralstoffvormischungen unpelletiert zugegeben werden können. Grundsätzlich ist es möglich,
durch Anordnung mehrerer Vorratsbehälter gleichzeitig unterschiedliche Mengen verschiedener
Futtermittel dosiert zuzugeben. Ferner kann es für den Freßanreiz günstig sein, daß die besonders
schmackhaften Komponenten auf der Grundfuttermischung liegen und nicht intensiv vermischt sind.
Gemäß Merkmal 2 ist die Beimischvorrichtung als Dosiervorrichtung ausgebildet. Es ist möglich, die
Dosierung über ein Zellenrad vorzunehmen, das je nach Anzahl der Umdrehungen von Zellenrad und
Austrageinrichtung bestimmte Volumenportionen zudosiert, d. h. Zellenrad und Austrageinrichtung
werden in einem bestimmten, verstellbaren Drehzahlverhältnis angetrieben.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform hinsichtlich der Genauigkeit der Futterzusammensetzung
wird dadurch erreicht, daß die Dosiereinrichtung das hochwertige Futtermittel in Abhängigkeit von der
Gewichtsmenge des Futtergutes auf der Austrageinrichtung in voreinstellbaren Gewichts- oder
Volumenportionen exakt dosiert zugibt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand einer einzigen, dieses schematisch
darstellenden Figur.
Der dargestellte Futtermischwagen 1 besteht im wesentlichen aus einem oben offenen Aufnahmebehälter
2, einer vertikal angeordneten, antreibbaren Mischschnecke 3 mit Messern 4, einer Auslaßöffnung 5 mit
Dosierschieber 6 sowie einer antreibbaren Austrageinrichtung 7 nach Art eines Förderbandes oder
Stabkettenförderers, die das gemischte Futtergut wahlweise nach rechts oder links in Futtertröge ablegt.
Gemischt werden hauptsächlich Grundfutterarten wie z. B. Mais-, Grassilage, Biertreber, Rübenschnitzel,
Heu, Stroh. Der Futtermischwagen 1 ist in diesem Beispiel als Anhängefahrzeug ausgebildet. Die
Erfindung ist auch anwendbar auf Zwei-, Drei- oder Vierschneckenmischer.
Oberhalb der Austrageinrichtung 7 erstreckt sich über dessen gesamte Breite ein Vorratsbehälter 8 für
hochwertige Futtermittel wie Kraftfutter, Mineralmischungen oder Vormischungen aus Soja, Gerste,
Mineralstoffen o. ä. Futtermitteln. Der Vorratsbehälter 8 weist unten eine sich über seine gesamte Breite
erstreckende Auslaßöffnung 9 auf. Oberhalb der Auslaßöffnung 9 ist eine Art Zellenradschleuse mit
einem Zellenrad 10, unterhalb der Auslaßöffnung 9 ein Dosierschieber 11 angeordnet.
Der Antrieb der Mischschnecke 3 erfolgt über ein Winkelgetriebe 12 mittels einer nicht dargestellten
Schlepperzapfwelle. Dosierschieber 6 sowie Dosierschieber 11 sind mit Hydrozylindern 13, 14 verstellbar,
während Zellenrad 10 und Austrageinrichtung 7 mittels Hydromotoren 15, 16 antreibbar sind. Zur
Ermittlung des Gesamtgewichtes der Füllung des Vorratsbehälters 8 ist dieser mit Gewichtssensoren 16,
17 ausgestattet, die ihre Signale an eine elektronische Auswerte- und Steuereinheit 18 geben und so
ausgebildet sind, daß eine Abnahme des Füllungsgewichtes des Futtermittels im Vorratsbehälter 8
kontinuierlich erfaßt wird. Ähnliche Gewichtssensoren 19, 20 sind an der Austrageinrichtung 7
angeordnet, die zur kontinuierlichen Erfassung des Gewichtes der auf der Austrageinrichtung 7
befindlichen Menge des gemischten Grundfutters dienen und ihre Signale ebenfalls an die Auswerte- und
Steuereinheit 18 übermitteln. Dem Zellenrad 10 ist ein Sensor 21 zugeordnet, der dessen Stellung
und/oder Anzahl der Umdrehungen mißt als Maß für das Durchflußvolumen bzw. -gewicht. Besonders
einfach ist eine Konstruktion, bei der Zellenrad 10 und Austrageinrichtung 7 in einem bestimmten,
einstellbaren Drehzahlverhältnis antreibbar sind. Der Dosierschieber 11 kann auch mit einem nicht
dargestellten Gewichtssensor für die Messung der auf die Austrageinrichtung 7 abzugebenden Menge
aus dem Vorratsbehälter 8 ausgestattet sein. Es können auch schwenkbare Volumenmeßbecher zur
Dosierung verwendet werden.
Die Auswerte- und Steuereinheit 18 weist eine Empfangseinheit 22 für Signale 23 auf, die von
Tiertranspondern, Freßplatz- oder Tierartsensoren übermittelt werden. Es sind Sollwerte für das
Beimischverhältnis des Futtermittels aus dem Vorratsbehälter 8 vorgebbar, diese können aber auch von
einem externen PC oder von anderen Sendern automatisch verändert werden, beispielsweise wenn der
Futtermischwagen 1 von der Milchviehstation an die Jungviehstation fährt.
Zunächst stellt man im Aufnahmebehälter 2 eine Grundfuttermischung her. Anhand deren Analyse und
Futterwerttabellen ergibt sich, wieviel hochwertiges Futtermittel zudosiert werden muß, um z. B. eine
bestimmte Milchleistung/Kuh zu erzielen. Entsprechende Werte stellt man an der Auswerte- und
Steuereinheit 18 ein, z. B. 10% Beimischung. Während der Wägung des gemischten Futtermittels auf der
Austrageinrichtung 7 mittels der Sensoren 19, 20 ermittelt die Auswerte- und Steuereinheit 18 z. B.
anhand der vorgegebenen Sollwerte für das Beimischverhältnis die Gewichtsmenge des auf die
Austrageinrichtung 7 zu fördernden Futtermittels und stellt dieses Beimischverhältnis durch
entsprechende Ausgangssignale 25, 26, 27 an die Stellorgane 13 bis 16 von Zellenrad 10 und/oder die
Dosierschieber 6, 11 ein.
Durch die Beimischung von hochwertigen Futtermitteln direkt auf die Austrageinrichtung 7 ist es somit
möglich, aus einer Grundfuttermischung mehrere tierbedarfsgerechte Futterchargen zu erzeugen.
Claims (10)
1. Futtermischwagen zum Mischen von unterschiedlichen Futterarten, insbesondere von Gras- und
Maissilage, Biertreber, Kartoffeln, Mehl, Getreide, Sojasamen, Rübenschnitzel, Mineralstoffen o. ä., bestehend aus einem Aufnahmebehälter (2) zur Aufnahme des Futters, wenigstens einer
Mischeinrichtung (3) und wenigstens einer Austrageinrichtung (7) für das gemischte Futtergut,
dadurch gekennzeichnet, daß der Austrageinrichtung (7) wenigstens eine Beimischvorrichtung
(8 bis 11, 17 bis 27) für hochwertige Futtermittel, insbesondere für Kraftfutter oder dessen
Komponenten zugeordnet ist.
2. Futtermischwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beimischvorrichtung (8
bis 11, 17 bis 27) als Dosiervorrichtung (10, 11) ausgebildet ist.
3. Futtermischwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beimischvorrichtung (8 bis 11, 17 bis 27) wenigstens ein Vorratsbehälter (8) für das der
Austrageinrichtung (7) direkt zuzugebende, hochwertige Futtermittel zugeordnet ist.
4. Futtermischwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
(19 bis 21) zur Erfassung der Gewichtskraft des gemischten Futtergutes auf der
Austrageinrichtung (7).
5. Futtermischwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinrichtung (10, 11) das hochwertige Futtermittel in Abhängigkeit von der
Gewichtsmenge des Futtergutes auf der Austrageinrichtung (7) in voreinstellbaren Gewichts- oder
Volumenportionen exakt dosiert zugibt.
6. Futtermischwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (17 bis 19) zur Messung der Gewichtskraft des Futtermittels im Vorratsbehälter
(8).
7. Futtermischwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (17 bis 19) zur Messung der Gewichtsabnahme des Futtermittels im
Vorratsbehälter (8) während der Dosierung.
8. Futtermischwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zur Messung des Volumenstromes des Futtermittels aus dem Vorratsbehälter
(8).
9. Futtermischwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zur Messung der Gewichtskraft des auf der Dosiervorrichtung (11) befindlichen
Futtermittels.
10. Verfahren zur Beimischung von hochwertigen Futtermitteln in einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung computergesteuert in
Abhängigkeit von tierbezogenen Parametern, wie z. B. Tierart und/oder -leistung erfolgt.
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