DE19937426A1 - Lackiervorrichtung - Google Patents
LackiervorrichtungInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß wird eine kleiner als bisher bauende Lackiervorrichtung (10) zur elektrostatischen Aufbringung von Wasserlack vorgeschlagen. Die erfindungsgemäße Lackiervorrichtung (10) umfaßt eine Pistoleneinheit (12), eine Lack-Versorgungseinheit (16), eine Speichereinrichtung (14), eine Verbindungseinrichtung (18) und eine Elektrode. Um einen Spannungsüberschlag von der an der Pistoleneinheit (12) angeordneten Elektrode zur Lack-Versorgungseinrichtung (16) hin zu vermeiden, ist eine Reinigungseinrichtung (19) vorhanden, welche die Verbindungseinrichtung (18) nach dem Befüllen der Speichereinrichtung (14) von Wasserlack zumindest bereichsweise befreit. Der von der Reinigungseinrichtung (19) von Wasserlack befreite Bereich der Verbindungseinrichtung (18) ist außerdem aus einem elektrisch nicht leitenden Material hergestellt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lackiervorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine solche Lackiervorrichtung ist vom Markt her bekannt.
Mit ihr wird Wasserlack auf ein Werkstück aufgebracht.
Zur Optimierung des Lackierergebnisses und zur Minimierung
des Farbverlustes durch Overspray wird an den Wasserlack
in der Pistoleneinheit, z. B. im Zerstäuber, ein elek
trischen Potential angelegt. Um einen Rückschlag der
angelegten Spannung auf die Verbindungseinrichtung und
schließlich auf die Lack-Versorgungseinrichtung zu ver
hindern, werden bei der bekannten Lackiervorrichtung zwei
getrennte Farbkammern verwendet. Bei der einen Farbkammer
handelt es sich um einen Füllzylinder aus einem elektrisch
nicht leitenden Material. Die andere Farbkammer arbeitet
als Dosierzylinder. Im Betrieb wird zunächst über die
Verbindungseinrichtung der Wasserlack in den Füllzylinder
gebracht. Von dort wird er in den Dosierzylinder gedrückt.
Wenn der Füllzylinder vollständig geleert ist, befindet
sich kein Wasserlack mehr in ihm, so daß der Dosierzylinder
von der Verbindungseinrichtung elektrisch getrennt ist.
Somit kann nun die Spannung an den Wasserlack im Füll
zylinder bzw. der Pistoleneinheit angelegt werden, ohne
daß ein Spannungsüberschlag auf die Verbindungseinrichtung
oder die Lack-Versorgungseinrichtung zu befürchten ist.
In einigen Anwendungsfällen kann es jedoch wünschenswert
sein, die Vorrichtung kleiner zu bauen als es mit den
genannten beiden Zylindern möglich ist. Aufgabe der vor
liegenden Erfindung ist es daher, eine Lackiervorrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß sie
kleiner und einfacher aufgebaut ist und somit universeller
eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene
Lackiervorrichtung gelöst.
Die Erfindung basiert auf der überraschend einfachen Er
kenntnis, daß zur elektrischen Trennung der Pistolenein
heit von der Lack-Versorgungseinrichtung dann kein zusätz
licher Zylinder notwendig ist, wenn die Verbindungsein
richtung selbst zumindest bereichsweise elektrisch iso
lierende Eigenschaften aufweist. Hierzu ist es jedoch
notwendig, den nach dem Befüllen der Speichereinrichtung
mit Wasserlack sich noch in der Verbindungseinrichtung
befindlichen Wasserlack, der ja selbst aufgrund seines
Wasseranteiles elektrisch leitend ist, aus der Verbindungs
einrichtung zu entfernen. Hierzu dient die erfindungs
gemäß vorgesehene Reinigungseinrichtung.
Nach der Verwendung der Reinigungseinrichtung ist die
Verbindungseinrichtung vom Wasserlack befreit. Da diese
zumindest bereichsweise aus einem elektrisch isolierenden
Werkstoff hergestellt ist, ist daher die elektrische
Verbindung von der Speichereinrichtung zur Lack-Versorgungs
einrichtung unterbrochen. Die Speichereinrichtung kann
nun den Wasserlack an die Pistoleneinheit und von dort
an das Werkstück abgeben und an den Wasserlack kann
z. B. in der Pistoleneinheit ein elektrisches Potential
angelegt werden, ohne daß ein Spannungsüberschlag zur
Lack-Versorgungseinrichtung hin zu befürchten ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lackiervorrichtung ist also
nur noch eine Speichereinrichtung erforderlich, so daß
sie kleiner baut und einfacher und kostengünstiger her
gestellt werden kann. Dabei geschieht die elektrische
Trennung der Pistoleneinheit bzw. der Speichereinrichtung
von der Lack-Versorgungseinrichtung vollautomatisch, sobald
die Speichereinrichtung mit Lack gefüllt ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Ein bevorszugtes Beispiel für eine Reinigungseinrichtung
ist in Anspruch 2 angegeben. Unter dem dort genannten
Molch versteht man im vorliegenden Zusammenhang ein Element,
z. B. eine Kugel, welches z. B. druckbeaufschlagt durch die
Verbindungseinrichtung bewegt wird. Solange Wasserlack
von der Lack-Versorgungseinrichtung durch die Verbindungs
einrichtung zur Speichereinrichtung strömt, befindet sich
der Molch in einer Molchstation entweder bei der Speicher
einrichtung oder bei der Lack-Versorgungseinrichtung,
wobei die Molchstation so angeordnet ist, daß der Fluidweg
durch den Molch während des Füllungsvorganges nicht
versperrt ist.
Während des Reinigungsvorgangs wird der Molch aus der einen
Molchstation zur anderen Molchstation und wieder zurück
bewegt. Der sich noch in der Verbindungseinrichtung be
findliche Wasserlack wird hierdurch aus der Verbindungs
einrichtung entweder in Richtung Speichereinrichtung oder
in Richtung der Lack-Versorgungseinrichtung gedrückt und
aus der Verbindungseinrichtung entfernt. Anschließend wird
der Molch wieder in seiner Ausgangs-Molchstation aufge
nommen.
Der Einsatz eines Molches befreit die Verbindungseinricht
ung besonders gut von Wasserlack.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 hat den Vorteil, daß
der Inhalt der Verbindungseinrichtung, welche ja am Ende
des Führungsvorganges noch vollständig mit Wasserlack
gefüllt ist, nicht zur Lack-Versorgungseinrichtung zurück
gedrückt werden muß, sondern dazu verwendet werden kann,
die Speichereinrichtung vollständig zu füllen. Die sich
noch in der Verbindungseinrichtung befindliche Lackmenge
muß natürlich bei der Vorgabe jenes Füllungsgrades berück
sichtigt werden, bei dem der Sensor, welcher mit der Spei
chereinrichtung zusammenarbeitet, ein Signal abgibt.
Besonders vorteilhaft arbeitet die erfindungsgemäße
Lackiervorrichtung gemäß der Weiterbildung nach Anspruch
4. Hier kann die erfindungsgemäß vorhandene Molch Reini
gungseinrichtung auch zur Reinigung der Verbindungsein
richtung verwendet werden, wenn von einer Lackfarbe auf
eine andere Lackfarbe gewechselt wird.
Eine gute Reinigung der Verbindungeinrichtung und somit
eine hohe Sicherheit gegen einen Spannungsüberschlag wird
durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5
erreicht. Die Reinigungswirkung kann ggf. noch dadurch
verbessert werden, daß das Reinigungsfluid wasserabweisende
Eigenschaften aufweist. Bei dem Reinigungsfluid kann es
sich auch einfach um Lackverdünner handeln.
Noch weiter optimiert werden kann das Reinigungsergebnis
durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6,
bei der ggf. noch vorhandene Feuchtigkeitsreste durch
ein Gas, insbesondere trockenen Stickstoff, abgetrocknet
werden können.
Für den Fachmann ist klar, daß die bisher beschriebene
Lackiervorrichtung nur intermittierend betrieben werden
kann: Solange die Speichereinrichtung über die Verbin
dungseinrichtung aus der Lack-Versorgungseinrichtung mit
Wasserlack befüllt wird, kann nicht lackiert werden, da
aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit des Wassers im
Wasserlack ein Spannungsüberschlag durch die Verbindungs
einrichtung hindurch möglich ist. Dieser Nachteil wird
durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7
behoben. Wenn erfindungsgemäß zwei Speichereinrichtungen
mit einer jeweils eigenen Verbindungseinrichtung vorhanden
sind, kann eine Speichereinrichtung über die Verbindungs
einrichtung mit Lack gefüllt werden, während die andere
Speichereinrichtung von der Lack-Versorgungseinrichtung
getrennt ist und zum Lackieren verwendet werden kann.
Hierdurch wird ein kontinuierlich alernierender Betrieb
ermöglicht und die Wirtschaftlichkeit der Verwendung
der Anlage erhöht.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeich
nung im Detail erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungs
beispieles einer Lackiervorrichtung; und
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines zweiten Ausführungs
beispieles einer Lackiervorrichtung.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. In dieser ist
eine Lackiervorrichtung insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet (in dem Blockschaltbild sind zur besseren
Kenntlichmachung elektrische Leitungen einfach und fluid
führende Leitungen mit doppelten Linien gezeichnet).
Sie umfaßt eine Pistoleneinheit 12, eine Speicherein
richtung 14, eine Lack-Versorgungseinrichtung 16, eine die
Speichereinrichtung 14 mit der Lack-Versorgungseinrichtung
16 verbindende Verbindungseinrichtung 18, welche vor
liegend als Schlauch ausgebildet ist, eine Reinigungsein
richtung 19 sowie eine Steuerung 20, deren Funktionen
später im Detail erläutert werden.
Die Speichereinrichtung 14 umfaßt im vorliegenden Aus
führungsbeispiel einen Zylinder 22 mit einem Kolben 24,
welcher durch eine Druckfeder 26 beaufschlagt ist, die
sich am in Fig. 1 oberen Stirnende des Zylinders 22
abstützt. Zwischen dem Kolben 24 und dem in Fig. 1 unteren
Ende des Zylinders 22 ist ein Hubraum 28 gebildet, welcher
in Fig. 1 mit Wasserlack 30 gefüllt ist.
In seinem in Fig. 1 unteren linken Bereich weist der
Hubraum 28 einen Auslaß 32 auf, welcher über eine Leitung
34 und ein Ventil 36 mit der Pistoleneinheit 12 verbunden
ist. Das Ventil 36 weist eine geöffnete und eine geschlos
sene Stellung auf und ist über eine Steuerleitung 38 mit
der Steuerung 20 verbunden.
Der wasserlackführende Bereich im Inneren der Pistolen
einheit 12 ist auf hier nicht näher interessiernde Art
und Weise mit der Anode einer elektrischen Spannungs
quelle 40 verbunden. Die Verbindung kann über einen
Schalter 41 unterbrochen werden. Diese Vorgehensweise
wird im allgemeinen als "Innenaufladung" bezeichnet. Die
Pistoleneinheit 12 umfaßt ferner eine Zerstäuberdüse 42,
welche auf ein in Fig. 1 nur schematisch dargestelltes
Werkstück 44 gerichtet ist. Es sei darauf hingewiesen,
daß die Anode der Spannungsquelle 40 auch direkt an die
Zerstäuberdüse 42 angeschlossen sein kann. Das Werkstück 44
ist über einen Schalter 44 mit der Kathode der Spannungs
quelle 40 verbunden.
Am Zylinder 22 ist ferner ein Füllstandssensor 31 ange
ordnet, welcher über eine Leitung 33 ein Signal an die
Steuerung 20 abgibt, wenn sich der Kolben 24 an ihm vor
beibewegt.
Der Hubraum 28 umfaßt ferner in Fig. 1 rechts unten einen
Einlaß 46, in den die Verbindungseinrichtung 18 über ein
Auf-Zu-Ventil 50 mündet. In die Verbindungseinrichtung
18 mündet wiederum eine Stichleitung 54, welche über ein
Auf-Zu-Ventil 56 mit einem Stickstofftank 58 verbunden
ist. Die Ventile 50 und 56 sind über Steuerleitungen 60
bzw. 62 mit der Steuerung 20 verbunden.
In Richtung zur Speichereinrichtung 14 hin gesehen vor dem
Ventil 50 ist an der Verbindungseinrichtung 18 eine
Molchstation 64 angeordnet, die über eine Steuerleitung
66 von der Steuerung 20 angesteuert werden kann. An dem
der Lack-Versorgungseinrichtung 16 zugewandten Ende der
Verbindungseinrichtung 18 ist über eine Stichleitung 72
eine Molchstation 68 angeordnet, welche über eine Steuer
leitung 70 von der Steuerung 20 angesteuert werden kann.
Die Verbindungseinrichtung 18 führt von der Einmündung der
Stichleitung 72 weiter zur Lack-Versorgungseinrichtung
16 und mündet dort in einen Farbwechsler 74. Hierbei
handelt es sich im wesentlichen um eine langgestreckte
zylindrische Kammer. Seitlich an dem Farbwechsler 74 sind
Auf-Zu-Ventile 76, 78, 80 angeordnet, welche den Innenraum
des Farbwechslers 74 wahlweise mit Lack-Speiseeinrichtungen
82, 84 und 86 verbinden können. Die Ventile 76, 78 und
80 werden über Steuerleitungen 88, 90 und 92 von der
Steuerung 20 angesteuert.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß im vor
liegenden Ausführungsbeispiel aus Gründen der Übersicht
lichkeit der Figur nur drei Lack-Speiseeinrichtungen dar
gestellt sind. Bei anderen Ausführungsbeispielen können
fünfzig Lack-Speiseeinrichtungen und mehr angeschlossen
sein. Der Farbwechsler muß dann natürlich entsprechend
größer ausgelegt werden.
An dem der Verbindungseinrichtung 18 abgewandten Ende
ist der Farbwechsler 74 über eine Leitung 94 mit einem
Auf-Zu-Ventil 96 verbunden, welches wiederum mit einem
Behälter 98 für ein Reinigungsmittel, z. B. ein Lackver
dünner verbunden ist, der wiederum durch eine Druck
luftquelle 100 beaufschlagt ist.
Die Stickstoffquelle mit dem Ventil 56, die Molchstationen
64 und 68 und der Reinigungsmitteltank 98 mit dem Ventil
96 bilden zusammen die Reinigungseinrichtung 19.
Von der Leitung 94 zweigt eine Stichleitung 102 zu einem
Auf-Zu-Ventil 104 ab, welches über eine Steuerleitung
106 der Steuerung 20 angesteuert werden kann. Vom Ventil
104 mündet ein Auslauf 108 in einen Auffangbehälter 110.
Die Lackiereinrichtung 10 wird folgendermaßen betrieben:
Das Ventil 36 zwischen Zylinder 22 und Pistoleneinheit
12, das Ventil 56 zwischen Stickstofftank 58 und Stich
leitung 52, das Ventil 96 zwischen Farbwechsler 74 und
Reinigungsmitteltank 98 und das Ventil 104 zwischen Farb
wechsler 74 und Auslauf 108 sind zunächst geschlossen.
Das Ventil 50 zwischen Stichleitung 52 und dem Einlaß
46 des Zylinders 22 ist geöffnet, ebenso eines der drei
Ventile 76, 78 und 80 (von den Ventilen 76, 78 und 80
kann grundsätzlich höchstens eines geöffnet sein). Vor
liegend wird angenommen, daß das Ventil 78 geöffnet und
die Ventile 76 und 80 geschlossen sind. Der Molch (nicht
dargestellt) befindet sich in der der Lack-Versorgungs
einrichtung 16 zugeordneten Molchstation 68.
Somit gelangt Lack aus der Lack-Speiseeinrichtung 84 durch
das Ventil 78 in den Farbwechsler 74 und von dort über
die Verbindungseinrichtung 18 durch die Molchstation 64 und
das Ventil 50 hindurch über den Einlaß 46 in den Hubraum
28 des Zylinders 22. Hierdurch wird der Kolben 24 gegen
die Kraft der Feder 26 in Fig. 1 nach oben gedrückt und
der Hubraum 28 mit Wasserlack 30 gefüllt.
Wenn sich der Kolben 24 am Füllstandssensor 21 vorbei
bewegt, was im vorliegenden Ausführungsbeispiel vor Er
reichen des maximalen Hubes der Fall ist, gibt der Füll
standssensor 31 ein Signal an die Steuerung 20 ab. Sie
veranlaßt hierauf, daß das Ventil 78 zwischen Lack-Speise
einrichtung 84 und Farbwechsler 74 geschlossen wird.
Dann steuert sie über die Steuerleitung 70 die Molch
station 68 so an, daß der Molch (nicht dargestellt) aus
der Molchstation 68 über die Stichleitung 72 in die
Verbindungseinrichtung 18 gedrückt wird. Gleichzeitig
steuert die Steuerung 20 über die Steuerleitung 97 das
Ventil 96 in die geöffnete Stellung, so daß das durch die
Druckluft 100 beaufschlagte Reinigungsfluid, z. B. Lackver
dünner, aus dem Tank 98 durch das Ventil 96 und den
Farbwechsler 74 hindurch in die Verbindungseinrichtung
18 gelangt und den Molch in der Verbindungseinrichtung
18 in Richtung Molchstation 64 drückt.
Der hinter dem Molch liegende Abschnitt der Verbindungs
einrichtung 18 füllt sich mit dem Reinigungsfluid. Der
sich in dem Abschnitt der Verbindungseinrichtung 18 vor
dem Molch befindliche Wasserlack (nicht dargestellt) wird
durch die Verbindungseinrichtung 18 und die an ihr ange
ordnete Molchstation und das Ventil 50 in den Hubraum 28
des Zylinders 22 gedrückt, so daß sich der Kolben 24 noch
etwas weiter gegen die Beaufschlagungsrichtung der Druck
feder 26 bewegt.
Sobald der Molch in der Molchstation 64 angelangt ist,
wird dies von der Steuerung über die Leitung 66 erfaßt.
Die Steuerung 20 schließt daraufhin das Ventil 96 und
das Ventil 50 und öffnet das Ventil 56. Hierdurch strömt
trockener Stickstoff aus dem Stickstofftank 58 und die
Stichleitung 54 in die Verbindungseinrichtung 18. Vom
Stickstoff wird der Molch durch die Verbindungseinrichtung
18 und die Stichleitung 72 wieder zurück zur Molchstation
68 getrieben. Dabei schiebt der Molch das sich in der
Verbindungseinrichtung 18 befindliche Reinigungsmittel
vor sich her, welches durch den Farbwechsler 74, die
Stichleitung 102 und das durch die Steuerung 20 mittler
weile geöffnete Ventil 104 am Auslaß 108 in den Auffang
behälter 110 austritt.
Der in Bewegungsrichtung des Molches hinten liegende Ab
schnitt der Verbindungseinrichtung 18 wird durch den
trockenen Stickstoff getrocknet. Die Zufuhr von Stick
stoff kann ggf. auch noch über eine gewisse Zeitdauer
aufrecht erhalten werden, wenn sich der Molch bereits
wieder in der Molchstation 68 befindet. Hierdurch wird
eine besonders gute Trocknung der Verbindungseinrichtung
18 gewährleistet.
Nach einer vorgegebenen Zeitdauer, nach der erfahrungs
gemäß die Verbindungseinrichtung 18 ausreichend getrock
net ist, werden die Ventile 56 und 104 von der Steuerung
20 über die Steuerleitungen 62 und 106 geschlossen. Die
Speichereinrichtung 14 ist nun von der Lack-Versorgungs
einheit 16 elektrisch vollkommen getrennt, da die Ver
bindungseinrichtung 18 aus einem elektrisch nicht lei
tenden Material hergestellt ist und sich in der Verbin
dungseinrichtung 18 selbst keine leitenden Wasserbestand
teile mehr befinden.
Der Schalter 41 zwischen Spannungsquelle 40 und Pistolen
einheit 12 wird nun geschlossen und das Ventil 36 zwischen
Zylinder 22 und Pistoleneinheit 12 wird über die Steuer
leitung 38 von der Steuerung 20 geöffnet. Aufgrund der
Federspannung der Druckfeder 26 bewegt sich der Kolben
24 nach unten und drückt den Wasserlack 30 aus dem Hubraum
28 über den Auslaß 32 in die Leitung 34 und über die
Pistoleneinheit 12 an der Elektrode (nicht dargestellt)
vorbei zur Zerstäuberdüse 42. Der auf diese Weise elektro
statisch aufgeladene Wasserlack 30 haftet besonders gut
und gleichmäßig am Werkstück 44, ohne daß während des
Lackiervorganges ein Spannungsüberschlag durch die Ver
bindungseinrichtung 18 hindurch auf die Lack-Versorgungs
einrichtung 16 zu befürchten wäre.
Sobald sich der Kolben 24 vollständig nach unten bewegt
hat, der Wasserlack 30 also vollständig aus dem Hubraum
28 ausgestoßen worden ist, wird er Schalter 41 wie
der geöffnet und ein neuer Reinigungsvorgang von der
Steuerung 20 initiiert.
Nun wird auf Fig. 2 Bezug genommen. In dieser sind gleiche
Teile wie in Fig. 1 mit den gleichen Bezugszeichen
zuzüglich 200 bezeichnet. Im Unterschied zu Fig. 1
sind jedoch an die Lack-Versorgungseinrichtung 16 über ein
Zwei-Wege-Ventil 400 zwei Verbindungseinrichtungen 218
und 318 angeschlossen, welche wiederum jeweils mit einer
Speichereinrichtung 214 bzw. 314 verbunden sind. Auch
die Molchstationen 264 und 268 bzw. 364 und 368 sowie die
Stickstofftanks 258 und 358 und die dazugehörigen Ventil
einrichtungen 256, 356, 250, 350 und 236 bzw. 336 sind
für jede Verbindungseinrichtung 218 und 318 bzw. jede
Speichereinrichtung 214 und 314 getrennt vorhanden.
Die Speichereinrichtungen 214 und 314 sind allerdings .
über separate Fluidleitungen 402 und 404 aus einem elek
trisch isolierenden Material an die selbe Pistoleneinheit
212 angeschlossen (das Werkstück und die Spannungsquelle
samt Anschlüssen und Schaltern sind in Fig. 2 aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht dargestellt).
Die Lackiervorrichtung 210 wird folgendermaßen betrieben:
Im Ausgangszustand sind alle Verbindungseinrichtungen
218 und 318 sowie die Fluidleitungen 402 und 404 frei
von Wasserlack und die Zylinder 222 und 322 leer. Die
Molche befinden sich in den Molchstationen 268 und 368.
Zunächst wird der Hubraum 228 des Zylinders 222 so ge
füllt und anschließend die Verbindungseinrichtung 218
so gereinigt, wie dies im Zusammenhang mit dem Ausführungs
beispiel von Fig. 1 beschrieben worden war. Dabei ist
das Zwei-Wege-Ventil 400 über eine nicht dargestellte
Steuerleitung von der Steuerung 220 so geschaltet, daß der
Farbwechsler 274 mit der Verbindungseinrichtung 218
verbunden, von der Verbindungseinrichtung 318 jedoch
getrennt ist.
Nach Abschluß der Reinigung der Verbindungseinrichtung
218 wird das Zwei-Wege-Ventil 400 so geschaltet, daß die
Verbindungseinrichtung 218 vom Farbwechseler 274 getrennt
und die Verbindungseinrichtung 318 mit ihm verbunden
ist. Gleichzeitig wird an die Pistoleneinheit 212 in der
oben beschriebenen Art und Weise ein Potential angelegt
und der Lackiervorgang durch Öffnen des Ventils 236
in der genannten Weise begonnen.
Nun beginnt der Füllvorgang des zweiten Zylinders 322
analog zum Füllvorgang des Zylinders 222, also wie im
Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben. Dabei ist das
Ventil 336 zwischen Zylinder 322 und Pistoleneinheit
212 geschlossen. Da die Fluidleitung 404 noch frei von
Wasserlack ist und die Fluidleitung 404 selbst aus einem
nicht leitenden Werkstoff hergestellt ist, kann ein
Spannungsüberschlag von der Pistoleneinheit 212 auf
die Speichereinrichtung 322 und weiter auf die Lack-
Versorgungseinrichtung 216 nicht erfolgen. Zur Erhöhung
der Sicherheit gegen Spannungsüberschlag können die Fluid
leitungen 402 und 404 relativ lang ausgebildet sein.
Eine typische Länge ist ungefähr 350 mm.
Sobald der Zylinder 222 leer und der Füll- und Reinigungs
vorgang des Zylinders 322 und der Verbindungseinrichtung
318 abgeschlossen ist, wird die Pistoleneinheit 212 vom
Potential getrennt und das Ventil 400 geschlossen und das
Ventil 256 beim Stickstofftank 258 geöffnet. Hierdurch
wird durch den Stickstoff der Wasserlack in der Fluid
leitung 402 in Richtung Pistoleneinheit 212 gedrückt
und die Fluidleitung 402 gereinigt. Da hier kein Molch
vorhanden ist, muß der Stickstoffdurchfluß ggf. über
einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, um
die Fluidleitung 402 ausreichend vom Wasserlack zu rei
nigen.
Dann werden die Ventile 236 und 256 geschlossen und das
Ventil 400 beim Farbwechsler 274 so geschaltet, daß die
Verbindungseinrichtung 318 mit dem Farbwechsler 274
verbunden ist. Gleichzeitig werden die Ventile 350 und
336 geöffnet und das Potential wieder an die Pistolen
einheit 212 angelegt, so daß der Lackiervorgang mit
Wasserlack aus dem Zylinder 322 fortgesetzt wird.
Währenddessen wird der Zylinder 222 in der bekannten
Art und Weise wieder mit Wasserlack gefüllt und die
Verbindungseinrichtung 218 anschließend mit dem Molch
gereinigt. Auf diese Weise ist ein beinahe kontinuierlicher
alternierender Betrieb der Lackiervorrichtung möglich.
Claims (7)
1. Lackiervorrichtung mit
- a) einer Pistoleneinheit, mit der Wasserlack auf ein Werkstück aufbringbar ist;
- b) einer Lack-Versorgungseinheit;
- c) einer Speichereinrichtung, welche mit der Pistolen einheit verbunden ist und in welcher Wasserlack speicherbar ist;
- d) einer Verbindungseinrichtung, mit der die Speicher einrichtung und die Lack-Versorgungseinheit miteinander so verbunden sind, daß die Speicher einrichtung aus der Lack-Versorgungseinheit mit Wasserlack gefüllt werden kann;
- e) einer Einrichtung, mit der an dem Wasserlack im Bereich der Pistoleneinheit ein elektrisches Potential angelegt werden kann;
- a) eine Reinigungseinrichtung (19; 219, 319), welche in der Lage ist, die Verbindungseinrichtung (18) zumindest bereichsweise von Wasserlack zu be freien;
- b) einen Sensor (31; 231, 331), welcher mit der Speichereinrichtung (14; 214, 314) zusammenar beitet und ein Signal abgibt, wenn die Speicher einrichtung (14; 214, 314) einen vorgegebenen Füllungsgrad erreicht;
- c) eine Steuerung (20; 220), welche das Signal so verarbeitet, daß die Befüllung der Speicherein richtung (14; 214, 314) aus der Lack-Versorgungs einheit (16; 216) mit Wasserlack beendet, durch Betätigung der Reinigungseinrichtung (19; 219, 319) der Reinigungsvorgang eingeleitet und die Fluidverbindung zwischen Speichereinrichtung (14; 214, 314) und Lack-Versorgungseinheit (16; 216) getrennt wird; und
- d) wobei zumindest der Bereich der Verbindungseinrich tung (18; 218, 318), durch von der Reinigungs einrichtung (19; 219, 319) von Wasserlack befreit wird, aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff hergestellt ist.
2. Lackiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Reinigungsvorrichtung (19; 219, 319)
umfaßt:
- a) eine der Speichereinrichtung (14; 214, 314) zugeordnete Molchstation (64; 264, 364);
- b) eine der Lack-Versorgungseinheit (16; 216) zugeordnete Molchstation (68; 268, 368);
- c) einen Molch, welcher während eines Reinigungs vorgangs von einer der Molchstationen (68; 268, 368) durch zumindest einen Bereich der Verbindungs einrichtung (18; 218, 318) hindurch in die jeweils andere Molchstation (64; 264, 364) und wieder zurück bewegt wird und hierdurch diesen Bereich der Verbindungseinrichtung (18; 218, 318) von Wasserlack befreit.
3. Lackiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Molch außerhalb des Reinigungs
vorgangs in der der Lack-Versorgungseinheit (16; 216)
zugeordneten Molchstation (68; 268, 368) befindet.
4. Lackiervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lack-
Versorgungseinheit (16; 216) eine Farbwechseleinrichtung
(74; 274) umfaßt.
5. Lackiervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungs
einrichtung (19; 219, 319) einen druckbeaufschlagten
Speicher (98; 298) mit Reinigungsfluid umfaßt.
6. Lackiervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungs
einrichtung (19; 219, 319) eine Gasquelle, insbesondere
eine Stickstoffquelle (58; 258, 358) umfaßt.
7. Lackiervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pistolen
einheit (212) mit mindestens zwei Speichereinrichtungen
(214, 314) verbunden ist, welche wahlweise jeweils über
eine eigene Verbindungseinrichtung (218, 318) mit der
Lack-Versorgungseinheit (216) verbindbar sind.
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DE1999137426 DE19937426A1 (de) | 1999-08-07 | 1999-08-07 | Lackiervorrichtung |
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