DE19933932A1 - Verfahren zur Herstellung von DOP und danach hergestelltes DOP mit reduziertem OPP-Gehalt - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von DOP und danach hergestelltes DOP mit reduziertem OPP-Gehalt

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phosphaphenanthren-10-oxid (DOP), bei dem o-Phenylphenol (OPP) mit PCl 3 in Gegenwart einer Lewissäure als Katalysator umgesetzt und das entstendene Reaktionsgemisch hydrolysiert wird, wonach das Produkt auskristallisiert, gegebenenfalls gereinigt und anschließend abgetrennt wird. Zur Verbesserung der Reinheit des Endprodukts und der Ausbeute und zur Beseitigung pyrophorer Nebenprodukte wird erfindungsgemäß dem Gemisch der Ausgangsmaterialien DOPCl zugesetzt, das hydrolysierte Reaktionsgemisch mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid versetzt und anschließend einer Wasserdampfdestillation unterworfen. DOLLAR A Gegenstand der Erfindung ist ferner in technischem Maßstab nach diesem Verfahren hergestelltes DOP, das einen OPP-Gehalt von weniger als 0,5 Gew.-% besitzt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phospha-phenanthren-10-oxid, das in der Technik allgemein "DOP" genannt wird und das in großem Umfang als Zwischenprodukt zur Herstellung von Flammschutz­ mitteln für Polyesterfasern verwendet wird. Bei diesem Verfahren wird o-Phenylphenol (OPP) mit Phosphortrichlorid (PCl3) in Gegenwart einer Lewissäure als Katalysator unter Rückfluß und unter Austritt von Chlorwasserstoff (HCl) umgesetzt, wonach das entstandene Reaktionsgemisch einer Hydrolyse unterworfen wird und das danach auskristallisierte Produkt abgetrennt und gegebenenfalls zum Beispiel durch Umkristallisation gereinigt wird.
Aus der DE-PS 20 34 887 und EP-A-05 82 957 sind verschiedene Varianten dieses Verfahrens bekannt, die jedoch in sehr aufwendigen explosionsgeschützten Hochvakuumapparaturen durchgeführt werden müssen, um gute Ausbeuten zu erzielen, gleichzeitig aber die erforderliche Arbeitsplatzsicherheit zu garantieren.
Bei der DOP-Synthese kann nämlich als Nebenprodukt phospho­ rige Säure (H3PO3) entstehen, aus der unter den Bedingungen dieses Verfahrens mit PCl3 das Phosphoroxid P4O6 entstehen kann, welches zu elementarem weißem Phosphor und dem Phos­ phoroxid P2O4 disproportioniert. Weißer Phosphor ist - wie Phosphoroxid P4O6 auch - bekanntlich hochgiftig und außerdem selbstentzündlich.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, wurde in der DE-PS 195 22 876 ein für die großtechnische DOP-Synthese geeignetes Verfahren vorgeschlagen, das zu einem Gemisch aus DOP und 2'-Hydroxydiphenyl-2-phosphinsäure führt, welches direkt mit Itaconsäure, einem Itaconsäureester oder Itacon­ säureanhydrid, gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehre­ ren Diolen, zu copolykondensierbaren Flammschutzmitteln für Polyesterfasern umgesetzt werden kann. Zur großtechnischen Herstellung von möglichst reinem, kristallinem DOP ist die­ ses Verfahren jedoch nicht geeignet, weil die Abtrennung von DOP aus dem technischen Gemisch und dessen anschließende Reinigung durch Umkristallisation zu aufwendig, zu teuer und mit zu hohen Ausbeuteverlusten verbunden ist. Aus dem Gemisch isoliertes DOP enthält regelmäßig etwa 2 Gew.-% OPP als Verunreinigung.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ fahren zur großtechnischen Herstellung von DOP zu schaffen, bei dem die Entstehung pyrophorer giftiger Nebenprodukte weitgehend unterdrückt wird, etwa vorhandene Restmengen an elementarem Phosphor während der Synthese sicher entfernt werden und Reinheit und Ausbeute des kristallinen DOP erhöht werden. Gleichzeitig sollen die Vorteile des aus dem Patent DE-C-195 22 876 bekannten Verfahrens weitgehend erhalten bleiben, d. h. es soll insbesondere auf explosionsgeschützte Hochvakuumdestillationsapparaturen verzichtet werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß dem Gemisch der Ausgangsmaterialien 9,10-Dihydro-9-oxa- 10-phospha-phenanthren-10-chlorid (DOPCl) zugesetzt wird, das hydrolisierte Reaktionsgemisch mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid versetzt und anschließend einer Was­ serdampfdestillation unterworfen wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner in technischem Maßstab nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes DOP, das durch einen Gehalt an OPP von weniger als 0,5 Gew.-%, vor­ zugsweise von weniger als 0,3 Gew.-%, gekennzeichnet ist.
Ohne an eine Theorie gebunden werden zu wollen, wird ange­ nommen, daß der Grund für schlechte DOP-Ausbeuten bei den bisher bekannten Verfahren in der als Nebenreaktion ablau­ fenden Dimerisierung und Trimerisierung des Produktes der Umsetzung von einem Mol OPP mit einem Mol PCl3 ist. Dieses Umsetzungsprodukt wird der Einfachheit halber "OPP-PCl2" genannt (vgl. beigefügtes Formelschema, erste Zeile). Aus dem Trimeren, dessen zentrales Phosphoratom zu keiner Zykli­ sierung mehr fähig ist, entsteht durch Hydrolyse phosphorige Säure, welche wiederum als Ursache für die Bildung elemen­ taren, weißen Phosphors angesehen wird (vgl. Formelschema, dritte Spalte). Aus dem Dimeren ist zwar durch Zyklisierung noch die Bildung von DOP möglich, doch entsteht dabei als Nebenprodukt wieder das ursprünglich als Ausgangsmaterial eingesetzte OPP, welches das kristalline Endprodukt verun­ reinigt und die Gesamtausbeute verringert (vgl. Formel­ schema, zweite Spalte), und außerdem wird dem Hauptsynthese­ weg (vgl. Formelschema, erste Spalte, ganz links) Phosphor­ trichlorid für die Bildung von DOPCl entzogen.
Dies führte zu der überraschenden Erkenntnis, daß der Anteil an verfügbarem Phosphor vor Beginn der Zyklisierung zu DOPCl erhöht werden muß, um die verschiedenen Nebenreaktionen so weit wie möglich zu unterdrücken. Erfindungsgemäß wird des­ halb dem Gemisch der Ausgangsmaterialien OPP, PCl3 und Kata­ lysator von vornherein DOPCl zugesetzt, und zwar vorzugs­ weise in solcher Menge, daß 15-30% des Gesamtphosphorgehalts des Gemischs durch DOPCl und 70-85% durch PCl3 bereitge­ stellt werden. Besonders vorteilhaft werden 18-22% des Gesamtphosphorgehalts durch DOPCl und 78-82% durch PCl3 geliefert.
Zwar muß erfindungsgemäß, bevor die DOP-Synthese durchge­ führt werden kann, zunächst einmal DOPCl synthetisiert werden, jedoch kann auch hierbei kontinuierlich gearbeitet werden, indem man nämlich zunächst in einem ersten Reaktor DOPCl herstellt und anschließend nur zwei Drittel des Reaktorinhalts in einen zweiten Reaktor überführt, um dort die Hydrolyse zum DOP durchzuführen, während im ersten Reaktor erneut DOPCl synthetisiert wird.
Phosphortrichlorid wird beim erfindungsgemäßen Verfahren im Überschuß eingesetzt. Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis OPP : PCl3 im Gemisch der Ausgangsmaterialien 1 : 1,5 bis 1 : 3, besonders bevorzugt etwa 1 : 2.
Um das Havariepotential der erfindungsgemäßen DOP-Synthese gegenüber den Verfahren des Standes der Technik zu senken, wird erfindungsgemäß das hydrolysierte Reaktionsgemisch, das neben DOP auch noch restliches OPP und phosphorige Säure enthalten kann (vgl. Reaktionsschema, dritte, unterste Zei­ le), mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid ver­ setzt und anschließend einer Wasserdampfdestillation unter­ worfen. Durch Wasserstoffperoxid wird phosphorige Säure zu Phosphorsäure oxidiert, so daß sich kein elementarer weißer Phosphor mehr bilden kann. Durch die Wasserdampfdestillation wird weißer Phosphor, falls er doch entstanden sein sollte oder falls die Oxidation durch H2O2 nicht vollständig gelun­ gen sein sollte, entfernt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens wird das Reaktionsgemisch nach der Wasserdampfdestillation mit einer wäßrigen Lösung einer Base, vorzugsweise einem Alkalihydroxid oder einem Alkali­ carbonat, und danach mit einem organischen Lösemittel, das mit Wasser nicht mischbar ist, wie zum Beispiel Toluol oder Xylol, versetzt.
Dieser zusätzliche Schritt führt bei einem pH-Wert von 9-11 zur Bildung eines in Wasser sehr gut löslichen Alkalisalzes von DOP, bei Verwendung von Natriumhydroxid oder Natrium­ carbonat des Natriumsalzes, welches von nicht umgesetztem OPP, das sich in unpolaren Solventien wie Toluol oder Xylol sehr leicht löst, auf einfache Weise abgetrennt werden kann.
Nach dem Abtrennen der organischen Phase, die das gesamte OPP enthält, welches bei herkömmlichen Verfahren das DOP verunreinigt, wird die verbleibende wäßrige Phase angesäu­ ert, vorzugsweise mit verdünnter Mineralsäure wie Salzsäure oder Schwefelsäure, wodurch DOP aus der sauren wäßrigen Lösung in reiner Form aus kristallisiert.
Das in der abgetrennten organischen Phase enthaltene OPP ist rein genug, um als Ausgangsmaterial, nach dem Abdestillieren des organischen Lösemittels, wieder eingesetzt werden zu können. Restliches Wasser wird beim Abdestillieren des Löse­ mittels azeotrop mit abgezogen, so daß das OPP auch nicht gesondert getrocknet werden muß, bevor es wieder in die DOP- Synthese zurückgeführt wird.
Die Ansäuerung der wäßrig-alkalischen Phase erfolgt vorzugs­ weise bis zu einem pH-Wert von weniger als 3,0, besonders bevorzugt von weniger als 1,5, und gleichzeitig oder nach dem Ansäuern wird die wäßrige Phase vorzugsweise auf eine Temperatur von zwischen 75 und 95°C erwärmt, um beim Abküh­ len ein besonders reines kristallines DOP zu erhalten.
Das Auskristallisieren des reinen Produkts kann in an sich bekannter Weise durch Temperatursteuerung und durch Beein­ flussung der Löslichkeit, etwa durch Zugabe von Alkohol in die wäßrige Phase, optimiert werden. Das kristalline Produkt kann in an sich bekannter Weise umkristallisiert werden, beispielsweise aus Äthanol/Wasser, und anschließend gewa­ schen und getrocknet werden.
Die Ausbeuten an reinem DOP mit einem Gehalt von weniger als 0,5 Gew.-% OPP betragen nach dem erfindungsgemäßen Ver­ fahren zwischen 75 und 85%.
In ökonomischer Hinsicht ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft, weil nicht umgesetztes OPP in den Kreislauf zurückgeführt wird. Da die OPP-Rohstoffpreise in dem letzten Jahren drastisch gestiegen sind, nämlich von etwa DM 6,50 auf etwa DM 10,00 je Kilogramm, also um mehr als 50%, stellt dies bei der großtechnischen Herstellung von DOP im Tonnenmaßstab einen ganz erheblichen Fortschritt dar.
Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem mit Rückflußkühler und Rührer ausgestatteten Reaktor unter stän­ digem Rühren nacheinander folgende Schritte durchgeführt werden:
  • a) OPP, PCl3, DOPCl und Katalysator werden bei Raumtem­ peratur in den Reaktor gegeben und miteinander ver­ mischt;
  • b) das erhaltene Gemisch wird langsam zuerst auf eine Temperatur zwischen 75 und 90°C erhitzt und dann unter gleichzeitigem Abdestillieren von überschüssigem PCl3 bis auf eine Temperatur zwischen 135 und 160°C weiter erhitzt;
  • c) das so erhaltene Reaktionsgemisch wird nach dem Abkühlen durch Zugabe von Wasser hydrolysiert und anschließend mit wäßriger Wasserstoffperoxid-Lösung versetzt;
  • d) das nach Schritt (c) erhaltene Gemisch wird einer Wasserdampfdestillation unterworfen, und die wäßrige Phase, die nicht umgesetztes OPP und gegebenenfalls ele­ mentaren Phosphor enthält, wird vom Reaktionsgemisch abgetrennt;
  • e) das nach Schritt (d) verbleibende Reaktionsgemisch wird erst mit einer wäßrigen Lösung einer Base und dann mit dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösemittel versetzt, wonach die organische Phase abgetrennt wird;
  • f) die organische Phase wird mit verdünnter Mineralsäure angesäuert und gegebenenfalls erhitzt, wonach das ent­ standene DOP beim Abkühlen auskristallisiert, welches dann abgesaugt, gewaschen und getrocknet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei­ spiels näher erläutert:
Beispiel
25 kg (146,9 Mol) OPP, 25 l (285,8 Mol) PCl3, 5 kg (21,3 Mol) DOPCl und 0,45 kg ZnCl2 als Katalysator werden in einen mit Rückflußkühler und Rührer ausgestatteten Reaktor bei Raumtemperatur gegeben und durch kontinuierliches Rühren innig vermischt. Dabei kühlt sich die Temperatur des Gemischs bis auf 4°C ab. Die Temperatur wird durch langsames Hochheizen innerhalb von 4 Stunden kontinuierlich bis auf 85°C erhöht. Bei etwa 35°C beginnt die Entwicklung von Chlorwasserstoffgas, welches in eine Vorlage mit 100 kg Natronlauge (10%ig) geleitet und dort neutralisiert wird. Die Hauptmenge an HCl wird innerhalb von 90 Minuten gebil­ det, wobei die theoretische Menge 5,4 kg beträgt.
Danach wird die Temperatur weiter bis auf etwa 140°C erhöht, wobei etwa 7,5 l PCl3 abdestilliert werden. Dabei entwickelt sich erneut Chlorwasserstoffgas, welches wieder in vorgeleg­ te Natronlauge zum Zwecke der Neutralisation geleitet wird. Nach dem Abklingen der HCl-Entwicklung wird das Reaktions­ gemisch abgekühlt, am besten über Nacht, danach wieder auf etwa 90°C erhitzt und innerhalb von 2 Stunden durch vorsich­ tige Zugabe von Wasser hydrolysiert, vorzugsweise bei Tempe­ raturen zwischen 90 und 100°C.
Die für die Hydrolyse erforderliche Wassermenge beträgt etwa 2,7 l. Um explosionsartige Chlorwasserstoffentwicklung zu vermeiden, muß die Wasserzugabe langsam - innerhalb von 60 Minuten - erfolgen.
Nach der Zugabe von insgesamt etwa 50 l Wasser werden bei etwa 90°C 250 ml Perhydrol (H2O2, 30%ig) zugegeben, wobei sich das Reaktionsgemisch nach etwa 5 Minuten entfärbt. Das wäßrige Reaktionsgemisch enthält jetzt DOP und OPP im Ver­ hältnis von etwa 85 : 15.
Es wird eine Wasserdampfdestillation durchgeführt und etwa 30 l Wasser abdestilliert. Die wäßrige Phase wird abdekan­ tiert, und es werden erneut 30 l Wasser zugegeben. Durch Addition einer wäßrigen Base, vorzugsweise 50%ige Natron­ lauge, wird auf pH 9 bis 11, vorzugsweise 9,5 bis 10, einge­ stellt. Danach werden 15 l Toluol zugegeben und das Gemisch 15 Minuten lang bei 90°C gerührt. Dann wird die organische Phase durch Dekantieren abgetrennt. Dieser Schritt wird bis zu dreimal wiederholt. Anschließend werden 10 l Wasser zuge­ geben und auf pH 1,5 angesäuert, vorzugsweise mit verdünnter Schwefelsäure. Die saure Lösung wird bei 85°C einige Zeit gerührt und danach langsam auf etwa 61°C abgekühlt. Während des Abkühlens kristallisiert DOP aus. Zur weiteren Reinigung werden 15 l Äthanol hinzugegeben, unter Rühren auf 90°C erhitzt, wonach man langsam unter Rühren auskristallisieren läßt. Kristallines DOP wird abzentrifugiert, mit Äthanol/­ Wasser 1 : 4 gewaschen, nochmals mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 25 kg reines DOP mit einem Gehalt an OPP von weniger als 0,3 Gew.-%. Ausbeute: 80%.
Aus der abgetrennten organischen Phase wird das Toluol abdestilliert. Es verbleiben 2,9 kg OPP im Rückstand, und zwar mit einer Reinheit von 95%, welches wiederum als Aus­ gangsmaterial verwendet wird.

Claims (13)

1. Verfahren zur Herstellung von 9,10-Dihydro-9-oxa-10- phospha-phenanthren-10-oxid (DOP), bei dem o-Phenylphenol (OPP) mit Phosphortrichlorid (PCl3) in Gegenwart einer Lewissäure als Katalysator unter Rückfluß und unter Austritt von HCl umgesetzt und das entstandene Reaktionsgemisch hydrolysiert wird, wonach das Produkt auskristallisiert und anschließend abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch der Ausgangsmaterialien 9,10-Dihydro-9-oxa-10- phospha-phenanthren-10-chlorid (DOPCl) zugesetzt wird, das hydrolysierte Reaktionsgemisch mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid versetzt und anschließend einer Wasser­ dampfdestillation unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch der Ausgangsmaterialien DOPCl in solcher Menge zugesetzt wird, daß 15-30% des Gesamtphosphorgehalts des Gemischs durch DOPCl und 70-85% durch PCl3 geliefert wer­ den.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 18-22% des Gesamtphosphorgehalts durch DOPCl und 78-82% durch PCl3 geliefert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Molverhältnis OPP : PCl3 im Gemisch der Ausgangsmaterialien 1 : 1,5 bis 1 : 3, vorzugsweise etwa 1 : 2, beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid in Form einer verdünnten wäßrigen Lösung zugesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch nach der Wasserdampf­ destillation mit einer wäßrigen Lösung einer Base und danach mit einem organischen Lösemittel, das mit Wasser nicht mischbar ist, versetzt wird, nicht umgesetztes OPP mit dem organischen Lösemittel ausgeschüttelt und als organische Phase abgetrennt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Base ein Alkalihydroxid oder ein Alkalicarbonat verwen­ det wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösemittel Toluol oder Xylol verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die nach dem Abtrennen des organischen Lösemittels verbleibende wäßrige Phase angesäuert wird und daß man das entstandene DOP aus der sauren wäßrigen Lösung auskristallisieren läßt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase auf einen pH < 3,0 angesäuert und gleich­ zeitig oder danach auf eine Temperatur von 75 bis 95°C er­ wärmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Lösemittel aus der abgetrennten orga­ nischen Phase abdestilliert und das als Rückstand verblei­ bende OPP wieder als Ausgangsmaterial eingesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in einem mit Rückflußkühler und Rührer ausgestatteten Reaktor unter ständigem Rühren nacheinander folgende Schritte durchgeführt werden:
  • a) OPP, PCl3, DOPCl und Katalysator werden bei Raumtem­ peratur in den Reaktor gegeben und miteinander ver­ mischt;
  • b) das erhaltene Gemisch wird langsam zuerst auf eine Temperatur zwischen 75 und 90°C erhitzt und dann unter gleichzeitigem Abdestillieren von überschüssigem PCl3 bis auf eine Temperatur zwischen 135 und 160°C weiter erhitzt;
  • c) das so erhaltene Reaktionsgemisch wird nach dem Abkühlen durch Zugabe von Wasser hydrolysiert und anschließend mit wäßriger Wasserstoffperoxid-Lösung versetzt;
  • d) das nach Schritt (c) erhaltene Gemisch wird einer Wasserdampfdestillation unterworfen, und die wäßrige Phase, die nicht umgesetztes OPP und gegebenenfalls ele­ mentaren Phosphor enthält, wird vom Reaktionsgemisch abgetrennt;
  • e) das nach Schritt (d) verbleibende Reaktionsgemisch wird erst mit einer wäßrigen Lösung einer Base und dann mit dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösemittel versetzt, wonach die organische Phase abgetrennt wird;
  • f) die organische Phase wird mit verdünnter Mineralsäure angesäuert und gegebenenfalls erhitzt, wonach das ent­ standene DOP beim Abkühlen auskristallisiert, welches dann abgesaugt, gewaschen und getrocknet wird.
13. DOP, in technischem Maßstab hergestellt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen Gehalt an OPP von weniger als 0,5 Gew.-%, vorzugsweise von weniger als 0,3 Gew.-%.
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