DE19933551A1 - Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ für Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtungen - Google Patents
Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ für Kraftfahrzeug-SicherheitseinrichtungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ für Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtungen mit einer Gaskammer zur Aufnahme komprimierten Gases und zumindest zwei Ladungen zur Erzeugung von Gas. Die Aufblasvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die zwei Ladungen jeweils eine Masse von mindestens 5% der Masse des komprimierten Gases besitzen, so daß jede Ladung eine beträchtliche Temperaturerhöhung des Gases leisten kann, und daß die jeweils außerhalb der Gaskammer auf unterschiedlichen Seiten derselben angeordnet sind. Hierdurch sind sie ohne gegenseitige Beeinflussung in einfacher Weise exakt zu vorgebbaren Zeitpunkten zündbar.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ für
Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtungen mit einer Gaskammer zur Aufnahme kom
primierten Gases und zumindest zwei Ladungen zur Erzeugung von Gas.
Eine derartige Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ, bei der das Aufblasen der ent
sprechenden Einrichtung zum einen durch unter Druck gespeichertes Gas und zum
anderen durch Gas, das durch Zünden einer gaserzeugenden pyrotechnischen La
dung erhalten wird, ist beispielsweise aus der US 3,758,131 oder der DE-OS-23 00
577 bekannt. Die zumindest zwei gaserzeugenden Ladungen können unabhängig
voneinander bzw. nacheinander gezündet werden. Hierdurch kann der Aufblasvor
gang an verschiedene Parameter wie beispielsweise das Gewicht der Insassen,
den Abstand der Insassen von der Sicherheitseinrichtung, die Temperatur, die
Wucht des Aufpralls und dergleichen angepaßt werden. Eine Zeitverzögerung zwi
schen der Betätigung der verschiedenen Ladungen bewirkt ein sanfteres, jedoch
auch ein länger anhaltendes Aufblasen der Sicherheitseinrichtung.
Bei bekannten Aufblasvorrichtungen vom Hybrid-Typ war es jedoch schwierig, die
Ladungen exakt zu den vorgegebenen Zeitpunkten zu zünden und die gewünschte
Aufblascharakteristik zu erhalten. Beispielsweise bestand die Gefahr, daß die
zweite Ladung ungewollt gezündet wurde, beispielsweise durch einen elektrischen
Überschlag bzw. elektrisches Kriechen oder durch einen Wärmeübergang von der
ersten gezündeten Gasladung.
Eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Ladungen ist insbesondere problema
tisch, wenn diese Gasladungen größer dimensioniert sind. Andererseits ist es wün
schenswert, größere Gasladungen zu verwenden, um eine entsprechende Gas
menge zum Aufblasen der Sicherheitseinrichtung zu erhalten und die gewünschte
Aufblascharakteristik zu erreichen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die gaserzeugenden Ladungen nicht durch elek
trische Zündinitiatoren zu zünden, um elektrische Kabel in der Gaskammer zu ver
meiden und elektrische Überschläge bzw. Kriechverluste zu verhindern. Hierdurch
ist es jedoch schwierig, die Ladungen unabhängig voneinander zu jeweils definier
ten Zeitpunkten zu aktivieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Aufblasvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die bekannten
Nachteile aus dem Stand der Technik vermeidet. Insbesondere soll eine Aufblas
vorrichtung geschaffen werden, bei der die gaserzeugenden Ladungen eine ausrei
chende Gasmenge erzeugen und in einfacher Weise unabhängig voneinander zu
definierten Zeitpunkten zündbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Aufblasvorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die zwei Ladungen jeweils eine Masse von min
destens 5% der Masse des komprimierten Gases aufweisen und jeweils außerhalb
der Gaskammer auf unterschiedlichen Seiten derselben angeordnet sind.
Die Ladungen sind also voneinander beabstandet und getrennt vom komprimierten
Gas in der Gaskammer angeordnet. Es erfolgt keine unmittelbare gegenseitige Be
einflussung der Ladungen bei ihrem Zünden. Insbesondere ist ein Wärmeübergang
von der ersten gezündeten Ladung auf die zweite Ladung verhindert. Trotzdem
sind die beiden Ladungen ausreichend groß dimensioniert. Insbesondere sind sie
derart bemessen, daß jede Ladung eine wesentliche Temperaturerhöhung des
komprimierten Gases in der Gaskammer leisten kann, um hierdurch den Aufblas
vorgang zu beeinflussen. Die Ladungen können in einfacher Weise mit elektrischen
Zündinitiatoren gezündet werden, ohne daß ein elektrischer Durchschlag oder
Kriechverluste zu befürchten wären. Insbesondere können die beiden Ladungen an
gegenüberliegenden Enden der Gaskammer positioniert sein.
Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden pyrotechni
sche Ladungen verwendet, die Kohlenmonoxid oder andere brennbare Gase er
zeugen. Um diese Gase zu oxidieren, kann das in der Gaskammer gespeicherte,
komprimierte Inertgas mit etwa 10%-20% Sauerstoff (O2) vermischt sein. Hierdurch
läßt sich durch Vermischen der von den pyrotechnischen Ladungen erzeugten Ga
se mit dem in der Gaskammer gespeicherten komprimierten Gas eine vorteilhafte
Aufblascharakteristik erreichen.
Die Aufblasvorrichtung kann ohne Materialien arbeiten, die sich insbesondere durch
Pyrolyse zersetzen lassen und hierdurch Gas erzeugen. Die pyrotechnischen La
dungen sind ausreichend groß, um selbst die entsprechende Gasmenge zu erzeu
gen. Durch Mischen der von den pyrotechnischen Ladungen erzeugten Gase mit
dem in der Gaskammer gespeicherten Inertgas kann eine beträchtliche Tempera
turerhöhung des Inertgases erreicht werden, um den Aufblasvorgang entsprechend
zu beeinflussen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Gaskammer im we
sentlichen zylindrisch ausgebildet und sind die Ladung auf gegenüberliegenden
Stirnseiten hiervon angeordnet. Hierdurch ist eine ungewollte gegenseitige Beein
flussung der zündbaren Gasladungen verhindert.
Auf einer ersten Seite der Gaskammer, auf der eine erste der Ladungen angeord
net ist, ist vorzugsweise eine Gaskammeröffnung vorgesehen, die zu der Sicher
heitseinrichtung führt und mit entsprechenden Verschlußmitteln anfänglich ver
schlossen ist. Das komprimierte Gas ist also vollständig von den Ladungen ge
trennt.
Die Ladungen sind in Weiterbildung der Erfindung jeweils in separaten Ladungs
kammern eingeschlossen, welche jeweils eine Ladungskammeröffnung besitzen.
Mit entsprechenden Verschlußmitteln sind diese Ladungskammeröffnungen an
fänglich verschlossen. Zweckmäßigerweise ist jede der Ladungen mit der Gas
kammer und dem darin komprimiert gespeicherten Gas in Strömungsverbindung
bringbar. Dies kann bewerkstelligt werden, indem die entsprechenden Öffnungen,
nämlich die Gaskammeröffnung und/oder die Ladungskammeröffnungen geöffnet
werden.
Für das Öffnen der Verschlußmittel für die Gaskammeröffnung und/oder die jeweili
gen Ladungskammeröffnungen können verschiedene Möglichkeiten vorgesehen
sein. Beispielsweise könnten sie von außen betätigt sein. Gemäß einer bevorzug
ten Ausführung der Erfindung jedoch sind die Verschlußmittel selbststeuernd, d. h.
vom entstehenden Gasdruck nach Zünden der Ladungen betätigbar ausgebildet.
Vorzugsweise sind die Verschlußmittel für die Gaskammeröffnung derart ausgebil
det, daß sie durch das expandierende Gas nach Zündung einer beliebigen der bei
den Ladungen geöffnet werden. Durch Zünden zumindest einer der beiden Ladun
gen strömt das hierdurch entstehende Ladungsgas und das in der Gaskammer
komprimiert gespeicherte Gas aus. Die Verschlußmittel für die Ladungskammeröff
nungen sind vorzugsweise derart ausgebildet, daß sie ausschließlich von der zuge
hörigen Ladung, d. h. durch das expandierende Gas nach Zünden der entsprechen
den Ladung, geöffnet werden. Das Zünden der jeweils anderen Ladung beeinflußt
die Verschlußmittel für die jeweils andere Ladungskammer vorzugsweise nicht.
Um die Verschlußmittel für die Gaskammeröffnung, d. h. die Öffnung durch die das
in der Gaskammer komprimierte Gas abströmen kann, zu öffnen, kann in Weiterbil
dung der Erfindung ein Kolben vorgesehen sein, der in seinem Ausgangszustand in
einem zugehörigen Zylinder sitzt und vom expandierenden Gas einer der Ladungen
nach Zünden dieser Ladung beaufschlagt wird, und zwar derart, daß der Kolben
durch die Gaskammeröffnung bewegt wird. Hierbei öffnet der Kolben die Ver
schlußmittel, die die Gaskammeröffnung anfänglich verschlossen gehalten hatten.
Zweckmäßigerweise ist der Kolben von der einen gaserzeugenden Ladung, die auf
der Seite der Gaskammeröffnung angeordnet ist, beaufschlagbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Kolben-
Zylinder-Einrichtung einen Pfropfen, der der einen Ladung zugeordnet und in der
entsprechenden Ladungskammeröffnung angeordnet ist und in seiner Ausgangs
stellung diese fluiddicht verschließt. Wird die in der entsprechenden Ladungskam
mer angeordnete gaserzeugende Ladung gezündet, wirkt der hierbei in der La
dungskammer entstehende Gasdruck durch die Gaskammeröffnung auf den
Pfropfen ein, löst diesen aus der Ladungskammeröffnung und treibt ihn durch die
Gaskammeröffnung. Hierdurch werden die Verschlußmittel der Gaskammeröffnung
geöffnet.
Die Verschlußmittel für die Gaskammeröffnung umfassen vorzugsweise eine Dich
tungsscheibe aus einem geeigneten Material, die über die Gaskammeröffnung ge
fügt ist und diese abdeckt. Die Anpreßkraft, die die Dichtung bewirkt, wird vorzugs
weise von dem Gasdruck im Inneren der Gaskammer aufgebracht, die Dichtungs
scheibe wird vom komprimierten Gas an die Gaskammerwandung gedrückt, in der
die Gaskammeröffnung ausgebildet ist. In Weiterbildung der Erfindung sind die
Verschlußmittel an dem Kolben abgestützt, die Dichtungsscheibe kann mit ihrem
zentralen Abschnitt auf der Stirnfläche des die Ladungskammeröffnung verschlie
ßenden Pfropfens aufliegen.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß der Kolben in seiner
Ausgangsstellung derart angeordnet ist, daß er den Querschnitt der Gaskammer
Öffnung verkleinert und er in seiner ausgetriebenen Stellung den Querschnitt der
Gaskammeröffnung freigibt. Hierdurch können unterschiedlichen Ausströmge
schwindigkeiten des aus der Gaskammer ausströmenden Gases erzielt werden. In
der Ausgangsstellung des Kolbens besitzt die Gaskammeröffnung - bei geöffneten
Verschlußmitteln - eine ringförmige Querschnittsfläche, die sich bei entferntem
Kolben vergrößert.
Vorzugsweise kann der Kolben mit seiner Stirnfläche in der Ebene der Gaskam
meröffnung liegen. Insbesondere besitzt ein Kopfabschnitt des Kolbens einen grö
ßeren Durchmesser als der zugehörige Zylinder und einen kleineren Durchmesser
als die Gaskammeröffnung. Dies ermöglicht die genannte Erzielung unterschiedli
cher Öffnungsquerschnitte der Gaskammeröffnung.
In Weiterbildung der Erfindung expandieren die ausströmenden Gase aus der Gas
kammer nicht unmittelbar in die Sicherheitseinrichtung. Es kann eine gemeinsame
Ausströmkammer vorgesehen sein, die mit der Gaskammer sowie den Ladungs
kammern mittelbar oder unmittelbar in Strömungsverbindung bringbar ist. Alle aus
strömenden Gase expandieren zunächst in die Ausströmkammer und aus dieser
über eine Ausströmöffnung zu der Sicherheitseinrichtung.
In vorteilhafter Weise ist die Ausströmkammer zwischen der Gaskammer und einer
der Ladungskammern angeordnet und mit diesen beiden unmittelbar in Strömungs
verbindung bringbar, insbesondere ist die Ausströmkammer koaxial zur Längsach
se der Gaskammer sandwichartig zwischen dieser einen Ladungskammer ange
ordnet. Die andere Ladung auf der gegenüberliegenden Seite der Gaskammer
kann mit der Ausströmkammer mittelbar in Strömungsverbindung gebracht werden.
Das von dieser Ladung erzeugte Gas strömt zunächst durch die entsprechende
Ladungskammeröffnung in die Gaskammer, von dieser in die Ausströmkammer und
von dort aus in die Sicherheitseinrichtung. Die unterschiedlichen Anbindung der
verschiedenen Kammern an die Ausströmöffnung erlaubt eine vielfältige und fein
schichtige Anpassung der Aufblascharakteristik an die eingangs genannten Para
meter.
Um verschiedene Aufblascharakteristiken zu erreichen, sind die Ladungen zweck
mäßigerweise verschiedenartig ausgebildet. Insbesondere sind sie von unter
schiedlicher Größe, d. h. die durch die Zündung erzeugte Gasmenge und der damit
einhergehende Druck sind bei den einzelnen Ladungen unterschiedlich. Die Masse
der beiden Ladungen kann jeweils etwa 5%-20% der Masse des in der Gaskammer
gespeicherten Gases betragen, wobei vorzugsweise eine der Ladungen eine Mas
se von etwa 5%-10%, die andere Ladung eine Masse von etwa 10%-20% der Mas
se des komprimierten Gases aufweist. Ferner können die Ladungen verschiedene
chemische Zusammensetzungen besitzen, insbesondere können sie unterschiedli
che Zünd- bzw. Expansionsgeschwindigkeiten aufweisen.
Zur Anpassung der Aufblascharakteristik an die entsprechenden Umgebungs- und
Unfallparameter ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine
Steuervorrichtung zur Ansteuerung der Ladungen vorgesehen, die verschiedene
Zündfolgen der Ladungen vorgibt. Die Aufblasvorrichtung ist dementsprechend in
unterschiedlichen Aufblasmodi betreibbar.
In einem ersten Aufblasmodus wird von der Steuervorrichtung nur eine erste der
Ladungen gezündet. Die zweite Ladung wird nicht gezündet, deren zugehörige La
dungskammer bleibt verschlossen. In einem zweiten Aufblasmodus wird die zweite
der Ladungen gezündet, während die erste Ladung ungezündet bleibt. Hierdurch
verbleibt der die zur ersten Ladung gehörige Ladungskammeröffnung verschlie
ßende Pfropfen in seiner Ausgangsstellung, so daß die aus der Gaskammer aus
strömenden Gase durch den um den Pfropfenquerschnitt verminderten Querschnitt
der Gaskammeröffnung strömen müssen. Im ersten Aufblasmodus wird dagegen
der Pfropfen ausgetrieben, so daß ein größerer Gaskammeröffnungsquerschnitt zur
Verfügung steht und das Gas dementsprechend rascher ausströmen kann.
In einem dritten Aufblasmodus werden beide Ladungen gezündet. Dementspre
chend strömt eine größere Gasmenge in die Sicherheitseinrichtung. Vorzugsweise
werden die beiden Ladungen mit einem Zeitversatz nacheinander gezündet. Hier
durch lassen sich in der Sicherheitseinrichtung mehrere Druckwellen erreichen.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der
nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen hervor, anhand
derer ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert wird. In
den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Aufblasvorrichtung gemäß einer bevor
zugten Ausführung der Erfindung, wobei die Vorrichtung in einem Aus
gangszustand gezeigt ist,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Aufblasvorrichtung ähnlich Fig. 1, wobei die
Vorrichtung nach Zündung einer ersten gaserzeugenden Ladung auf der
gemäß fig. 2 linken Seite gezeigt ist, wobei die gaserzeugende Ladung
auf der gemäß Fig. 2 rechten Seite nicht gezündet worden ist, und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung ähnlich den vorhergehenden Figuren, wobei die
Aufblasvorrichtung nach Zündung der zweiten gaserzeugenden Ladung
auf der gemäß Fig. 3 rechten Seite gezeigt ist, wobei die erste gaser
zeugende Ladung auf der linken Seite nicht gezündet wurde.
Die Aufblasvorrichtung gemäß Fig. 1 besitzt als zentrales Bauteil eine im wesentli
chen kreiszylindrische Gaskammer 1, die von einem Mantel bzw. einer Umfangs
wandung 2 sowie einer ersten Stirnwandung 3 und einer zweiten Stirnwandung 4
begrenzt wird. Die Umfangswandung 2 ist mit den Stirnwandungen 3 bzw. 4 fluid
dicht verbunden, insbesondere verschweißt. In der Gaskammer 1 ist unter Druck
stehendes, komprimiertes Gas gespeichert, welches zu einer nicht näher darge
stellten Sicherheitseinrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere einen Airbag, ab
gelassen werden kann, wie noch beschrieben werden wird.
An der ersten Stirnseite, d. h. gemäß Fig. 1 an der linken Stirnseite der Gaskammer
1 ist eine Ausströmkammer 5 vorgesehen, die im wesentlichen zylindrisch ausge
bildet und koaxial zur Längsachse der Gaskammer 1 angeordnet ist. Die Ausström
kammer 5 wird zu der Gaskammer 1 hin von der ersten Stirnwandung 3 begrenzt,
die insofern eine Trennwand zwischen der Ausströmkammer 5 und der Gaskammer
1 bildet. In einer die Ausströmkammer 5 radial begrenzenden Umfangswandung 6
ist eine Ausströmöffnung 7 vorgesehen, die radial nach außen gerichtet und zur
Verbindung mit der Sicherheitseinrichtung vorgesehen ist.
In der die Ausströmkammer 5 und die Gaskammer 1 voneinander trennenden er
sten Stirnwandung 3 ist zentral eine Ausnehmung vorgesehen, die nachfolgend als
Gaskammeröffnung 8 bezeichnet wird. Durch die Gaskammeröffnung 8 ist die Gas
kammer 1 mit der Ausströmkammer 5 in Strömungsverbindung bringbar, d. h. das in
der Gaskammer 1 befindliche Gas kann über die Gaskammeröffnung 8 in die Aus
strömkammer 5 strömen und von dort zur Sicherheitseinrichtung, wie noch erläutert
werden wird.
Auf der der Gaskammer 1 abgewandten Seite der Ausströmkammer 5 schließt sich
eine erste Ladungskammer 9 an, die ebenfalls im wesentlichen zylindrisch ausge
bildet und koaxial zur Längsachse der Gaskammer 1 bzw. der Ausströmkammer 5
angeordnet ist. In der Ladungskammer 9 ist eine erste gaserzeugende Ladung 10
aufgenommen, die mittels eines vorzugsweise elektrisch arbeitenden ersten Zün
ders 11 gezündet werden kann. Der Zünder 11 ist in einer Aussparung in einer Au
ßenwand 12 aufgenommen, die die Ladungskammer 9 zur äußeren Stirnseite der
Aufblasvorrichtung hin begrenzt. Radial ist die Ladungskammer 9 von der Um
fangswandung 6 begrenzt, die gleichzeitig auch die Ausströmkammer 5 radial be
grenzt. Zwischen der Ausströmkammer 5 und der Ladungskammer 9 ist eine
Trennwand 13 vorgesehen, die koaxial zur Längsachse der Kammern eine Durch
gangsausnehmung besitzt, die als Ladungskammeröffnung 14 dient und - im nicht
verschlossenen Zustand - die erste Ladungskammer 9 mit der Ausströmkammer 5
verbindet. Die Trennwand 13 ist an ihrem Außenumfang fluiddicht mit der Um
fangswandung 6 verbunden. Hierbei sind Verbindungsmittel vorgesehen, die axial
derart nachgiebig ausgebildet sind, daß sie bei Erreichen eines vorgegebenen
Drucks in der ersten Ladungskammer 9 nach Zünden der entsprechenden Ladung
10 nachgeben und die Trennwand 13 vom Gasdruck in der Ladungskammer 9 in
die Ausströmkammer 5 hineingedrückt werden kann. Als Verbindungsmittel ist hier
bei eine Flanschverbindung 14 vorgesehen, die einen am Außenumfang der
Trennwand radial nach außen vorspringenden und an die Trennwand integral an
geformten Außenflansch und einen von der Umfangswandung 6 radial nach innen
vorspringenden Innenflansch umfaßt. Der Innenflansch ist von einer Wulst der
Umfangswandung 6 gebildet, die durch Eindrücken der ursprünglich zylindrischen
Umfangswandung 6 ausgebildet ist. Der Außenflansch an der Trennwand ist in
axialer Richtung verformbar, die Trennwand 13 kann beim entsprechenden Druck
in der Ladungskammer 9 nachgeben, ohne daß die Umfangswandung 6 radial auf
geweitet werden würde und die Gefahr von Rißbildungen bestünde. Die beschrie
bene Nachgiebigkeit der Trennwand 13 dient dazu, bei zu großen Expansions-
bzw. Zündgeschwindigkeiten der Ladung 10, beispielsweise infolge großer äußerer
Hitzeeinwirkungen wie bei einem Feuer, ein Zerbersten der Vorrichtung zu verhin
dern. Hierzu ist die Verbindung der Trennwand 13 mit der Umfangswandung 6 auch
schwächer ausgebildet als die Verbindung der Außenwand 12 mit der Umfangs
wandung 6, so daß die Außenwand 12 in keinem Fall davonfliegen kann. Bei nor
maler, bestimmungsgemäßer Zündung der Ladung 10 hält die Verbindung der
Trennwand 13 dem in der Ladungskammer 9 entstehenden Druck jedoch stand.
Die erste Ladungskammeröffnung 14 ist zur Ausströmkammer 5 hin als Zylinder
ausgebildet. Wie Fig. 1 zeigt, ist ein Zylinderteil 16 an die der Ausströmkammer 5
zugewandte Seite der Trennwand 13 angesetzt und damit fluiddicht verbunden. Die
erste Ladungskammeröffnung 9 besitzt also von der ersten Ladungskammer 9 her
zunächst einen zylindrischen Abschnitt, daran anschließend einen sich aufweiten
den Kegelabschnitt und an diesen anschließend einen zweiten Zylinderabschnitt,
der im Durchmesser im wesentlichen dem ersten Zylinderabschnitt entspricht. Die
erste Ladungskammeröffnung 14 ist durch einen Pfropfen 17 verschlossen, der als
Kolben dient und in den der Ausströmkammer 5 zugewandten Zylinderabschnitt der
Ladungskammeröffnung 14 eingeschoben ist. Der Pfropfen 17 besitzt einen über
die Ladungskammeröffnung 14 vorspringenden im wesentlichen zylindrischen
Kopfabschnitt 18, der einerseits an der Stirnseite des Rohres bzw. des Zylinderteils
16 ansteht und sich andererseits mit seiner Stirnseite in der Ebene der Gaskam
meröffnung 8 erstreckt, genauer gesagt in etwa in der Ebene, in der auch der der
Gaskammer 1 zugewandte Rand der Gaskammeröffnung 9 liegt.
Der Durchmesser d18 des Kopfabschnitts 18 ist größer als der Außendurchmesser
d16 des Rohres bzw. Zylinderteils 16, andererseits ist der Durchmesser des
Kopfabschnitts 18 kleiner als der Durchmesser d8 der Gaskammeröffnung 8. Auf
grund dieser Durchmesserabstufung lassen sich unterschiedliche Strömungsquer
schnitte der Gaskammeröffnung 8 erreichen. Solange der Pfropfen 17 in seiner
Ausgangsstellung, d. h. in seiner die Ladungskammeröffnung 14 verschließenden
Stellung ist, ist der verfügbare Querschnitt der Gaskammeröffnung 8 kreisringför
mig, die volle Querschnittsfläche der Gaskammeröffnung 8 ist um die Querschnitts
fläche des Kopfabschnitts 18 des Pfropfens 17 verringert. Sobald der Pfropfen 17
jedoch entfernt ist, ist die um den Querschnitt des Zylinders 16 verringerte Quer
schnittsfläche der Gaskammeröffnung 8 verfügbar. Dementsprechend strömt dann
das Gas aus der Gaskammer 1 schneller ab, d. h. der Volumenstrom durch die
Gaskammeröffnung 8 ist größer. Dementsprechend ergibt sich eine unterschiedli
che Aufblascharakteristik.
Die Gaskammeröffnung 8 ist anfänglich verschlossen. Als Verschlußmittel dient
eine Dichtungsscheibe 19 aus einem geeigneten Material, die von der Seite der
Gaskammer 1 her auf die erste Stirnwandung 3 gesetzt ist und die Gaskammeröff
nung 8 überdeckt. Die Dichtungsscheibe 19 ist an dem Pfropfen 17 gelagert, sie
liegt auf der Stirnseite des Kopfabschnitts 18 auf. Durch den Gasdruck in der Gas
kammer 1 wird sie an die erste Stirnwandung 3 gedrückt, so daß die zur Abdich
tung notwendige Anpreßkraft gegeben ist. Der die Gaskammeröffnung 8 umgeben
de Abschnitt der ersten Stirnwandung 3 ist vorzugsweise als flacher Dichtungsab
schnitt ausgebildet.
In der Ausströmkammer 5 ist mit 20 eine Führung bezeichnet, die die Trennwand
13 an der ersten Stirnwandung 3 in axialer Richtung abstützt. Die Führung 20 ist
symmetrisch zur Längsachse der Ausströmkammer 5 ausgebildet angeordnet. Sie
sitzt auf einem absatzförmigen Vorsprung der Trennwand 13 auf deren der Aus
strömkammer 5 zugewandten Seite (vgl. Fig. 1). In der Führung 20 sind Durchlaß
öffnungen ausgebildet, durch die das Gas strömen kann. Ferner besitzt die Füh
rung 20 einen Soll-Verformungsabschnitt, der ein axiales Stauchen der Führung 20
erlaubt.
Mit 21 ist eine poröse, gasdurchlässige Struktur bezeichnet, die als Manschette
geformt ist und als Netz ausgebildet sein kann (vgl. Fig. 1). Sie ist derart angeord
net, daß das durch die Ausströmöffnung 7 ausströmende Gas durch sie hindurch
strömt.
Auf der der Ausströmkammer 5 und der ersten Ladung 10 gegenüberliegenden
Seite der Gaskammer 1 ist eine zweite gaserzeugende Ladung 22 angeordnet, die
ähnlich der ersten Ladung 10 in eine zweite Ladungskammer 23 eingeschlossen
ist. Die Ladungskammer 23 wird zur Gaskammer 1 hin von der zweiten Stirnwan
dung 4 begrenzt, die insofern zwischen der Gaskammer 1 und der zweiten La
dungskammer 23 eine Trennwand bildet. Ferner wird die zweite Ladungskammer
23 von einer Umfangswandung 24 und von einer Außenwand 25 begrenzt, die die
Stirnseite der insgesamt zylinderförmigen Aufblasvorrichtung bildet. Die zweite
Stirnwandung 4 ist integral an die Umfangswandung 24 angeformt und bildet nach
Art eines Napfes deren Boden, die Außenwand 25 ist ähnlich wie die Außenwand
12 von der offenen Seite der Umfangswandung 24 in diese eingeschoben und mit
fluiddichten Verschlußmitteln, insbesondere einer Flanschverbindung, mit dieser
verbunden. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Umfangswandung 24 nach Art einer Bordelung
von außen her in eine ringförmig umlaufende Nut in der Außenwand 25 einge
drückt.
Die zweite Ladung 22 ist ähnlich wie die erste Ladung 10 von einem elektrisch ar
beitenden zweiten Zünder 26 zündbar, der in einer entsprechenden zentralen Aus
nehmung der zweiten Außenwand 25 aufgenommen ist (vgl. Fig. 1).
Die zweite Ladung 22 ist kleiner als die erste Ladung 10, d. h. die von der zweiten
Ladung 10 erzeugbare Gasmenge ist kleiner als die von der ersten Ladung 10 ge
genüberliegenden Seite der Gaskammer 1. Ferner besitzt die zweite Ladung 22
eine andere chemische Zusammensetzung, ihre Zünd- bzw. Expansionsgeschwin
digkeit ist von der der ersten Ladung 10 verschieden.
Für bestimmte Ausführungen kann eine pyrotechnische Ladung verwendet werden,
die Kohlenmonoxid (CO) oder andere brennbare Gase erzeugt. Um diese Gase zu
oxidieren, ist das in der Gaskammer 1 gespeicherte Inertgas mit etwa 10%-20%
Sauerstoff (O2) vermischt. Beispielsweise wird nach einer bevorzugten Ausfüh
rungsform 12-16 g Pulver in der ersten Ladung 10 und etwa 5-7 g Pulver in der
zweiten Ladung 22 verwendet. In der Gaskammer 1 kann hierbei etwa 100-120 g
kaltes komprimiertes Gas gespeichert sein.
Wie Fig. 1 zeigt, sind in der zweiten Stirnwandung 4, die die zweite Ladungskam
mer 23 von der Gaskammer 1 trennt, zwei Ausnehmungen ausgebildet. Eine Be
füllöffnung 27 dient der Befüllung der Gaskammer 1 mit Gas und ist mit einem ge
eigneten Befüllverschluß 28 verschlossen.
Ferner ist eine zweite Ladungskammeröffnung 29 vorgesehen, die der Strömungs
verbindung zwischen der zweiten Ladungskammeröffnung 23 und der Gaskammer
1 dient. Die Ladungskammeröffnung 29 ist mit geeigneten Verschlußmitteln an
fänglich verschlossen. Wie Fig. 1 zeigt, ist eine Dichtungsscheibe 30 aus geeigne
tem Material, die die Ladungskammeröffnung 29 überdeckt, auf die der Gaskam
mer 1 zugewandten Seite der zweiten Stirnwandung 3 gesetzt. Der die zweite La
dungskammeröffnung 29 umgebende Abschnitt der Stirnwandung 4 ist als flacher
Dichtungsabschnitt ausgebildet. Die Dichtungsscheibe 30 ist in diesem Abschnitt an
der Stirnwandung 4 befestigt.
Die zweite Ladungskammeröffnung 29 kann im Querschnitt kleiner ausgebildet sein
als die erste Ladungskammeröffnung 14. Die erste Ladungskammeröffnung 14
wiederum kann im Querschnitt kleiner ausgebildet sein als die Ausströmöffnung 7.
Die Aufblasvorrichtung kann in drei verschiedenen Aufblasmodi mit unterschiedli
chen Zündfolgen betrieben werden. Zur Ansteuerung der gaserzeugenden Ladun
gen 10 und 22 ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Steuervorrichtung vorge
sehen, mit der die beiden Ladungen 10 und 22 voneinander unabhängig angesteu
ert und gezündet werden können.
In einem ersten Aufblasmodus wird lediglich die erste gaserzeugende Ladung 10
gezündet, während die zweite gaserzeugende Ladung 22 ungezündet bleibt. Die
sich hierbei ergebende Funktionsweise ist in Fig. 2 dargestellt. Nach Zündung der
ersten gaserzeugenden Ladung 10 baut sich in der ersten Ladungskammer 9 ein
Gasdruck auf, das entstehende Gas expandiert in die erste Gaskammeröffnung 8
und beaufschlagt den Pfropfen 17 mit einer entsprechenden Kraft. Das Zylinderteil
16 wird zusammen mit dem Pfropfen 17 in Richtung zur Gaskammer 1 hin ge
drückt, bis das Zylinderteil 16 an einem Anschlag 31 ansteht, der von einem radial
nach innen vorspringenden Innenflansch an der Führung 20 und einem radial nach
außen vorspringenden Außenflansch an dem Zylinderteil 16 gebildet wird. Diese
Bewegung wird von dem sich kegelförmig erweiternden Abschnitt der Ladungs
kammeröffnung 14 unterstützt, das expandierende Gas drückt auch auf die in die
sen Abschnitt hineinragende Stirnseite des Zylinderteils 16, wie aus Fig. 1 und 2 zu
erkennen ist.
Sobald das Zylinderteil 16 am Anschlag 31 ansteht, drückt das weiter expandieren
de Gas der ersten gaserzeugenden Ladung 10 den Pfropfen 17 aus dem Zylinder
teil 16, so daß die Ladungskammeröffnung 14 über das hohle Zylinderteil 16 geöff
net wird und das aus der ersten Ladungskammer 9 expandierende Gas in die Aus
strömkammer 5 bzw. in die Gaskammer 1 expandieren kann.
Durch die Bewegung des Pfropfens 17 durch die Gaskammeröffnung 8 hindurch
wird die Dichtungsscheibe 19 entfernt und die Gaskammeröffnung 8 geöffnet.
Dementsprechend kann das komprimierte Gas aus der Gaskammer 1 durch die
Gaskammeröffnung 8 hindurch in die Ausströmkammer 5 expandieren und von dort
aus durch die Ausströmöffnung 7 hindurch zu der Sicherheitseinrichtung hin strö
men. Ebenso strömt das aus der ersten Ladungskammer 9 ausströmende Gas über
die Ausströmkammer 5 und deren Ausströmöffnung 7 ab. Die zweite Ladungs
kammer 23 bleibt verschlossen, die zweite Ladung 22 erzeugt kein Gas.
In einem zweiten Aufblasmodus hingegen wird lediglich die zweite gaserzeugende
Ladung 22 gezündet, während die erste gaserzeugende Ladung 10 ungezündet
bleibt. Die sich hieraus ergebende Wirkungsweise ist in Fig. 3 dargestellt. Durch die
Zündung der zweiten Ladung 22 baut sich in der zweiten Ladungskammer 23 ein
entsprechender Gasdruck auf, der die Dichtungsscheibe 30 aufdrückt, so daß die
zweite Ladungskammeröffnung 29 geöffnet wird. Das aus der zweiten Ladung 22
entstehende Gas kann in die Gaskammer 1 expandieren. Hierdurch erhöht sich in
der Gaskammer 1 der Gasdruck derart, daß nachfolgend auch die Gaskammeröff
nung 8 geöffnet wird. Die Dichtungsscheibe 19 wird durch das Ansteigen des Gas
kammerdrucks aufgedrückt. Hierdurch können die in der Gaskammer 1 befindlichen
Gase durch die Gaskammeröffnung 8 hindurch in die Ausströmkammer 5 expandie
ren und von dort aus über die Ausströmöffnung 7 zu der Sicherheitseinrichtung hin
strömen. Im zweiten Aufblasmodus ergibt sich eine andere Aufblascharakteristik.
Zum einen ist die zur Verfügung stehende Querschnittsfläche der Gaskammeröff
nung 8 kleiner, da der Pfropfen 17 mit seinem Kopfabschnitt 18 einen Teil der Gas
kammeröffnung 8 versperrt. Der Kopfabschnitt 18 versperrt hierbei einen größeren
Teil der Gaskammeröffnung 8 als das Zylinderteil 16, das beim ersten Aufblasmo
dus in die Gaskammeröffnung 8 geschoben wurde. Zum anderen wird von der
zweiten Ladung 22 eine kleinere Gasmenge freigesetzt, so daß die insgesamt das
Aufblasen der Sicherheitseinrichtung bewirkende Gasmenge kleiner ist.
In einem dritten Aufblasmodus werden sowohl die erste gaserzeugende Ladung 10
als auch die zweite Gasladung 22 gezündet. Vorzugsweise werden die beiden La
dungen mit einer vorbestimmten Zeitverzögerung nacheinander gezündet. Hierbei
kann in Abhängigkeit der erwünschten Aufblascharakteristik zuerst die erste La
dung 10 oder zuerst die zweite Ladung 22 gezündet werden. Durch das nachfol
gende Zünden der jeweils anderen Ladung kann ein nochmaliges Ansteigen des
Druckes in der Sicherheitseinrichtung erreicht werden, ferner kann der zur Verfü
gung stehende Druck über eine längere Zeitdauer aufrechterhalten werden.
Claims (25)
1. Aufblasvorrichtung vom Hybrid-Typ für Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtun
gen, mit einer Gaskammer (1) zur Aufnahme komprimierten Gases und zu
mindest zwei pyrotechnische Ladungen zur Erzeugung von Gas, wobei jede
der Ladungen (10, 22) eine Masse von mindestens 5% der Masse des kom
primierten Gases aufweist und die zwei Ladungen (10, 22) jeweils außerhalb
der Gaskammer (1) auf unterschiedlichen Seiten derselben angeordnet sind.
2. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei zumindest
eine der Ladungen (10, 22) derart ausgebildet ist, daß sie bei Zündung ein
brennbares Gas, insbesondere Kohlenmonoxid, erzeugt, und vorzugsweise in
der Gaskammer (1) eine Sauerstoffmenge gespeichert ist, mit der das brenn
bare Gas oxidierbar ist.
3. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die in
der Gaskammer 1 gespeicherte Gasmenge zumindest zu 80% aus einem
Inertgas, insbesondere Argon oder Helium, besteht.
4. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die in
der Gaskammer (1) gespeicherte Gasmenge etwa 10%-20% Sauerstoff (O2)
umfaßt.
5. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Masse der beiden Ladungen (10, 22) jeweils etwa im Bereich von 5%-20%
der Masse des in der Gaskammer (1) gespeicherten komprimierten Gases
liegt.
6. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine
der Ladungen (10) eine Masse von etwa 5%-10%, die andere Ladung (22) ei
ne Masse von etwa 10%-20% der Masse des komprimierten Gases aufweist.
7. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Gaskammer (1) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und die Ladungen
(10, 22) auf gegenüberliegenden Stirnseiten hiervon angeordnet sind.
8. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf
einer ersten Seite der Gaskammer (1), auf der eine erste der Ladungen (10)
angeordnet ist, eine Gaskammeröffnung (8), die mit der Sicherheitseinrichtung
verbindbar ist, und Verschlußmittel (19) zum anfänglichen Verschließen der
Gaskammeröffnung vorgesehen sind.
9. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Ver
schlußmittel (19) zum anfänglichen Verschließen der Gaskammeröffnung (8)
derart ausgebildet sind, daß sie nach Zündung zumindest einer der Ladungen
(10, 22) durch das expandierende Gas der Ladung geöffnet werden.
10. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Ladungen (10, 22) jeweils in einer Ladungskammer (9, 23) angeordnet sind,
die jeweils eine Ladungskammeröffnung (14, 29) aufweisen, und jeweils Ver
schlußmittel (17, 39) zum anfänglichen Verschließen der Ladungskammeröff
nungen vorgesehen sind.
11. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Ver
schlußmittel (17, 30) zum anfänglichen Verschließen der Ladungskammeröff
nungen (14, 29) derart ausgebildet sind, daß sie nach Zünden der jeweiligen
Ladung (10, 22) vom expandierenden Gas geöffnet werden.
12. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede
der Ladungen (10, 22) in Strömungsverbindung mit der Gaskammer (1) bring
bar ist.
13. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein
Kolben (17) vorgesehen ist, der in einem zugehörigen Zylinder (16) angeord
net ist und vom expandierenden Gas einer der Ladungen (10) nach Zünden
derselben beaufschlagbar und durch die Gaskammeröffnung (8) treibbar ist.
14. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Kolben
(17) einer der beiden Ladungen (10), insbesondere der an der Gaskammer
öffnung (8) angeordneten Ladung, zugeordnet ist und einen Pfropfen aufweist,
der in der zugehörigen Ladungskammeröffnung (14) angeordnet ist, diese
fluiddicht verschließt, vom in der Ladungskammer (9) expandierenden Gas
nach Zündung der entsprechenden Ladung (10) aus der Ladungskammeröff
nung (14) lösbar ist und durch die Gaskammeröffnung (8) treibbar ist.
15. Aufblasvorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Gaskammeröffnung (8) von einer Dichtungsscheibe (19) verschlossen ist,
die an dem Kolben (17) abgestützt ist.
16. Aufblasvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Kolben (17) in seiner Ausgangsstellung derart angeordnet ist, daß er die
Gaskammeröffnung (8) zumindest teilweise versperrt, wobei insbesondere ein
Kopfabschnitt (18) des Kolbens einen größeren Durchmesser (d18) als der zu
gehörige Zylinder (16) und einen kleineren Durchmesser (d18) als die Gas
kammeröffnung (8) besitzt.
17. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Ladungen (10, 22) verschiedenartig ausgebildet sind, insbesondere verschie
dene Größen und/oder verschiedene chemische Zusammensetzungen, vor
zugsweise mit unterschiedlichen Zünd- und Expansionsgeschwindigkeiten,
besitzen.
18. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine
Ausströmkammer (5) vorgesehen ist, die eine Ausströmöffnung (7) zur Ver
bindung mit der Sicherheitseinrichtung aufweist und mit der Gaskammer (1)
sowie den Ladungen (10, 22) in Strömungsverbindung bringbar ist.
19. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Aus
strömkammer (5) zwischen der Gaskammer (1) und einer der Ladungen (10)
angeordnet und mit diesen unmittelbar in Strömungsverbindung bringbar ist,
und vorzugsweise die andere Ladung (22) mit der Ausströmkammer (5) über
die Gaskammer (1) in Strömungsverbindung bringbar ist.
20. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie in
eine Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtung, insbesondere eine Airbaganord
nung, eingebaut ist.
21. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine
Steuervorrichtung zur Ansteuerung der Ladungen (10, 22) vorgesehen ist,
wobei die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß die Ladungen (10, 22)
voneinander unabhängig ansteuerbar und verschiedene Aufblasmodi aus
führbar sind.
22. Aufblasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach
einem ersten Aufblasmodus nur eine erste der Ladungen (10), nach einem
zweiten Aufblasmodus nur eine zweite der Ladungen (22) und nach einem
dritten Aufblasmodus beide Ladungen zündbar sind.
23. Aufblasvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei im dritten
Aufblasmodus die Ladungen (10, 22) mit einem Zeitversatz nacheinander
zündbar sind.
24. Aufblasvorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei
im zweiten Aufblasmodus vom Druck der gezündeten zweiten Ladung (22)
zunächst die entsprechende Ladungskammeröffnung (29) und daran an
schließend die Gaskammeröffnung (8) geöffnet wird.
25. Kraftfahrzeug-Sicherheitseinrichtung mit einer Aufblasvorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
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