DE19931132A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Nachbildung beliebiger nichtlinearer Beziehungen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Nachbildung beliebiger nichtlinearer BeziehungenInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung anzugeben, mit der modellierte nichtlineare Beziehungen möglichst exakt und mit möglichst geringem zeitlichen sowie finanziellen Aufwand realisiert werden können. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe durch DOLLAR A - mathematische Modellierung der Übertragungsfunktionen mittels einer Software in einem Personalcomputer, DOLLAR A - Erzeugen eines Assembler Codes für einen digitalen Signalprozessor mittels einer Software im Personalcomputer (PC), der die modellierten nichtlinearen Beziehungen repräsentiert, DOLLAR A - Übertragen des Codes in den Speicher des digitalen Signalprozessors und DOLLAR A - Überprüfen der realisierten nichtlinearen Beziehungen durch praktische Messungen und gegebenenfalls erneute Durchführung der vorangegangenen Verfahrensschritte, bis die modellierten Beziehungen mit den gewünschten übereinstimmen. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Realisierung nichtlinearer Beziehungen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur
Realisierung nichtlinearer Beziehungen.
Sie dient zur effizienten praktischen Realisierung von beliebigen nichtlinearen
Beziehungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Schaltungsanordnung ist
für vielfältige Anwendungsfälle einsetzbar, da in der Elektrotechnik viele
Anwendungen auf der Nutzung von nichtlinearem Bauelementeverhalten
aufbauen. Oftmals wird dabei das Verhalten für einen begrenzen Arbeitsbereich
durch eine Linearisierung vorhandener nichtlinearer Kennlinien bestimmt. Für
eine vollständige Erfassung des realen Systemverhaltens ist jedoch die volle
Berücksichtigung aller nichtlinearer Beziehungen erforderlich.
Viele neue Anwendungsgebiete erschließen sich, wenn gezielt nichtlineare
Phänomene für die Realisierung technischer Systeme genutzt werden. Beispiele
hierfür sind Chaosgeneratoren, frequenzvervielfachende Netzwerke oder die
Nutzung von Sprungphänomenen nichtlinearer Resonanzkreise.
Der Entwurf solcher Systeme erfordert zu Beginn eine Beschreibung des
Verhaltens in mathematischer Form. Nach der mathematischen Modellierung
folgt die Entnormierung der Gleichungen in physikalische Größen. Je nach
technischer Anwendung sind dann Übertragungsglieder mit nichtlinearen
Eigenschaften zu realisieren.
Im Stand der Technik ist es bekannt, daß gewünschte nichtlineare
Übertragungsfunktionen durch Kombination von Übertragungsfunktionen
verschiedener Bauelemente approximiert werden. Dies erfolgt im allgemeinen
durch Netzwerke bestehend aus Widerständen, Dioden, Varistoren,
Transistoren, Operationsverstärkern und weiteren Bauelementen. Die exakte
Nachbildung von mathematisch modellierten Funktionen ist dabei oft sehr zeit-
und materialaufwendig. Nachteilig sind zumeist noch die in bekannten
Anordnungen hinzukommenden Temperatur- und Alterungsprobleme. Müssen
bestehende Parameter von Übertragungsfunktionen geändert bzw. optimiert
werden, so erfordert dies meist eine modifizierte Hardwareanordnung.
In der Regelungs- und Steuertechnik werden nichtlineare Übertragungsglieder
mit exponentieller oder logarithmischer Charakteristik eingesetzt. Dies wird
zum Beispiel in Anwendungen genutzt, die für Aufgaben des menschlichen
Helligkeits- oder Hörempfindens entwickelt wurden.
In Anwendungen der analogen Signalverarbeitung sind oftmals mathematische
Operationen wie Multiplikation, Division oder das Wurzelziehen
zeitkontinuierlicher Größen erforderlich. Für ausgewählte Aufgabenbereiche
existieren dafür relativ aufwendige Speziallösungen. Diese arbeiten zumeist nur
innerhalb eingegrenzter Arbeitsbereiche und die Variationen von Parametern
durch den Anwender ist oftmals nicht möglich. Gerade während der
zeitkritischen Entwicklungs- und Prototypenphase neuer Produkte ist ein Tool
erforderlich, mit dem man modellierte nichtlineare Beziehungen schnell und
exakt realisieren und modifizieren kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der
modellierte nichtlineare Beziehungen möglichst exakt und mit möglichst
geringem zeitlichen sowie finanziellen Aufwand realisiert werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 3
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anordnung
wird ein anwenderfreundliches, effizientes Tool zur Realisierung von beliebigen
nichtlinearen Beziehungen geschaffen. Zur Durchführung von theoretischen
Untersuchungen und von Experimenten bei der Entwicklung neuer Produkte
müssen häufig Parameter verändert, Komponenten ergänzt oder verschiedene
Varianten von Bauteilekombinationen erprobt werden. Dabei wird eine
schnelle, einfach zu handhabende und exakte Realisierung der mathematisch
modellierten Beziehungen angestrebt. Der Einsatz von komfortabel bedienbaren
Simulationstools mit beliebig programmierbaren Eigenschaften ist hierbei
vorteilhaft.
Weiterhin kann ein solches System auch zur gezielten Kompensation
bestehender nichtlinearer Eigenschaften genutzt werden.
Mit einem solchen erzeugten Korrektursignal ist es möglich, unerwünschte
nichtlineare Eigenschaften geeignet zu kompensieren.
Ein besonderer Vorzug des hier beschriebenen Verfahrens ist es, daß kein neuer
Hardwareentwurf erforderlich ist, wenn eine realisierte Variante verworfen
wird. Notwendig ist lediglich eine Neuprogrammierung der optimierten
Eigenschaften. Die Aufgabe der numerischen Berechnung der nichtlinearen
Zusammenhänge zwischen Ein- und Ausgangsgrößen und die Speicherung der
zugehörigen Algorithmen übernimmt in der hier vorgestellten
Schaltungsanordnung ein digitaler Signalprozessor.
Die erfindungsgemäße Anordnung stellt ein Experimentier- und
Simulationsgerät dar, das für den effizienten Entwurf für Anwendungen der
nichtlinearen Dynamik konzipiert ist. Die Realisierung von neuen und
interessanten Anwendungen in der nichtlinearen Elektrotechnik kann damit
vereinfacht und beschleunigt werden.
Die Anordnung kann zeitgleich mehrere analoge Größen (Ströme oder
Spannungen) messen, in digitale Werte wandeln und daraus mittels eines
digitalen Signalprozessors entsprechend den programmierten nichtlinearen
Zusammenhängen zeitgleich mehrere Ausgangsgrößen berechnen. Mittels eines
Digital-Analog-Wandlers werden diese dann in analoge Signale
zurückgewandelt. Allgemein gelten folgende implizite Gleichungen als
Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgangsgrößen:
Die Verarbeitung der Signale erfolgt dabei zeitkontinuierlich und sehr schnell.
Die Programmierung der nichtlinearen Zusammenhänge kann direkt mittels des
Assemblercodes des digitalen Signalprozessors erfolgen. Für eine effiziente
Realisierung wird die Schaltungsanordnung an einen Personal Computer
angekoppelt. Somit können bereits realisierte Lösungen abgespeichert und
wieder abgerufen werden. über Katalogfunktionen können vorhandene
Kennlinien ausgewählt und in den Digitalen Signalprozessor übertragen
werden. Die Überwachung der Funktionalität der Schaltungsanordnung erfolgt
ebenfalls über den Personal Computer.
Die Erfindung wird im Folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 den Verlauf einer allgemeinen nichtlinearen Strom-Spannungs-Kennlinie
und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung.
Erfindungsgemäß können beliebige nichtlineare, mehrdeutige, aktive sowie
passive Kennlinien in Abhängigkeit mehrerer Eingangsgrößen frei programmiert
werden. In Fig. 1 ist als Beispiel der Verlauf einer mehrdeutigen,
unsymmetrischen, nichtmonotonen gemischt aktiven (Verlauf der Funktion im
2. Quadranten) sowie passiven (Verlauf im 1. Quadranten) Kennlinie
abgebildet. Ebenso können mathematische Funktionen wie zum Beispiel
Multiplikation, Division, Exponentialoperationen, Polynomberechnungen oder
Trigonometrische Polynome berechnet werden.
Mit den bekannten Methoden und Verfahren ist die Realisation eines solchen
nichtlinearen Zusammenhangs nur sehr schwierig und umständlich möglich. Mit
der hier vorgestellten Schaltungsanordnung kann eine derartige Kennlinie
schnell und effizient realisiert und modifiziert werden.
Der prinzipielle Aufbau einer möglichen Schaltungsanordnung ist in Fig. 2
erläutert. Im dargestellten Beispiel sind jeweils nur zwei Ein- und
Ausgangsgrößen dargestellt. Die Schaltungsanordnung kann je nach
Anwendung über weniger oder mehr Ein- und/oder Ausgänge verfügen.
Die Anordnung besteht prinzipiell aus einem digitalen Signalprozessor DSP, der
zeitweilig an einen Personal Computer PC gekoppelt ist. Die Eingangssignale
werden in den digitalen Signalprozessor DSP über in Reihe geschaltete
Operationsverstärker OPV, Filter, Koppler und einem Analog-Digital-Umsetzer
ADU zugeführt. Die Ausgangssignale des digitalen Signalprozessors DSP
werden über einen Digital-Analog-Umsetzer ADU, Koppler, Filter und einen
Operationsverstärker OPV geführt und am Ausgang ausgegeben.
Die Koppler dienen der Auftrennung der unterschiedlichen Spannungspotentiale
zwischen den Eingängen, dem Potential des digitalen Signalprozessors DSP
und den Potentialen der Ausgänge.
Der digitalen Signalprozessor DSP ist zum Zweck der Programmierung, des
Datenaustauschs und Überwachung zeitweilig mit einem Personalcomputer PC
verbunden.
An den digitalen Signalprozessor DSP ist ein programmierbares EPROM
angeschlossen. In diesem EPROM ist der Algorithmus zur Bestimmung der
nichtlinearen Beziehungen gespeichert.
Die Eingangstufe der Anordnung besteht aus einem Operationsverstärker
(OPV). Das gemessene analoge Eingangssignal wird mittels einer
Potentialauftrennung/Koppler zum Analog-Digital-Wandler übertragen. Somit
ist eine potential- und rückwirkungsfreie Messung der Eingangsgröße möglich.
Vor der Wandlung dieser Spannung in einen digitalen Wert erfolgt eine
Tiefpaßfilterung. Die digitalen Werte werden abgespeichert und kontinuierlich
entsprechend der modellierten Übertragungscharakteristik mit Hilfe des
digitalen Signalprozessors in Ausgangswerte umgeformt. Diese digitalen Werte
werden in analoge Ausgangswerte gewandelt, über den Koppler übertragen und
tiefpaßgefiltert. Zur Entkopplung erfolgt eine Pufferung des Ausgangssignals
mittels eines Operationsverstärkers. Besonders wichtig bei dieser Anordnung ist
die potentialfreie Messung der Eingangsgrößen und die Ausgabe der
Ausgangsgrößen über potentialfreie Quellen. Die Entkopplung der Signale kann
zum Beispiel über einen ISO- oder Optokoppler erfolgen.
Durch einen Personal Computer kann die Schaltungsanordnung komfortabel
und einfach bedient sowie überwacht werden. Der digitale Signalprozessor
verfügt über einen frei programmierbaren EPROM. Darin kann das Programm
zur Steuerung der Quelle abgespeichert werden. Weiterhin enthält der EPROM
einen Algorithmus, der das automatische Starten des digitalen Signalprozessors
ermöglicht, sobald dieser an eine Energiequelle angeschlossen wird. Somit wird
der unabhängige Betrieb der Schaltungsanordnung ermöglicht. Die Software
zur Ansteuerung des digitalen Signalprozessors stellt eine Auswahl von
Standardfunktionen wie zum Beispiel Potenz-, Exponential- oder
Trigonometrische Polynome zur Verfügung.
Das Importieren und Exportieren von Meßdaten und modellierten Kennlinien
nach standardisiertem Protokoll ist in der Software implementiert. Für die
Überprüfung der Hardwareplattform stehen Testtools zur Verfügung.
Die gesamte Funktionalität der steuerbaren Quelle kann anhand
selbsterklärender Testfunktionen nachvollzogen werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Realisierung nichtlinearer Beziehungen mit
Operationsverstärkern, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- a) mathematische Modellierung der Übertragungsfunktionen mittels einer Software in einem Personalcomputer (PC),
- b) Überprüfen der modellierten Funktionen durch Simulation mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- c) Optimieren der Eigenschaften der Übertragungsfunktion mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- d) Erzeugen eines Assembler Codes für den digitalen Signalprozessor (DSP) mittels einer Software im Personalcomputer (PC), der die modellierten nichtlinearen Beziehungen repräsentiert,
- e) Übertragen des Codes in den Speicher des digitalen Signalprozessor (DSP) mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- f) Starten des Algorithmus im digitalen Signalprozessor (DSP) mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- g) Überprüfen der realisierten nichtlinearen Beziehungen durch praktische Messungen und gegebenenfalls erneute Durchführung der Verfahrensschritte c) bis f), solange bis die modellierten Beziehungen mit den gewünschten übereinstimmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
folgende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- a) Ergänzen des Assembler-Codes so, daß das automatische Laden des Algorithmus zur Berechnung der nichtlinearen Beziehungen aus den EPROM in der Speicher des digitalen Signalprozessors (DSP) ermöglicht wird, mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- b) Übertragen des kompletten Algorithmus in den EPROM des digitalen Signalprozessor (DSP) mittels einer Software im Personalcomputer (PC),
- c) Abtrennen des digitalen Signalprozessor (DSP) vom Personalcomputer (PC),
- d) automatisches Starten des Programms, welches den Algorithmus zur Berechnung der nichtlinearen Beziehungen repräsentiert im digitalen Signalprozessor (DSP).
3. Schaltungsanordnung zur Realisierung nichtlinearer Beziehungen mit
Operationsverstärkern, dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Eingangsstufe bestehend aus einem Operationsverstärker (OPV), einem Tiefpaßfilter, einem Koppler und einem Analog-Digital-Wandler (ADU)
- - mit einem digitalen Signalprozessor (DSP) zur Speicherung und Umformung der digitalen Werte, der zeitweilig mit einem Personalcomputer gekoppelt ist, verbunden ist und
- - der digitale Signalprozessor mit einer Ausgangsstufe, bestehend aus einem Digital-Analog-Wandler, einem Koppler, einem Tiefpaßfilter und einem Operationsverstärker verbunden ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Ein- und/oder Ausgangsstufen mit dem digitalen Signalprozessor
(DSP) verbunden sind.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an den digitalen Signalprozessor (DSP) ein EPROM angeschlossen ist, welcher
einen Algorithmus zur Berechnung der nichtlinearen Beziehungen enthält sowie
einen Algorithmus zum automatischen Starten des digitalen Signalprozessors
(DSP), sobald der digitalen Signalprozessor an eine Energiequelle
angeschlossen wird.
Priority Applications (1)
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DE19931132A DE19931132A1 (de) | 1999-03-25 | 1999-07-06 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Nachbildung beliebiger nichtlinearer Beziehungen |
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DE (1) | DE19931132A1 (de) |
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- 1999-07-06 DE DE19931132A patent/DE19931132A1/de not_active Ceased
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