DE19923988A1 - Sanitäre Selbstschlußarmatur - Google Patents
Sanitäre SelbstschlußarmaturInfo
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Abstract
Herkömmliche Selbstschlußarmaturen werden speziell für den Selbstschlußbetrieb entwickelt. Normale Armaturen sind daher bisher nicht auf Selbstschlußbetrieb umrüstbar. Die Erfindung schlägt zur Behebung dieses Nachteils vor, das Bedienelement (12) hohl auszubilden und die Selbstschlußeinrichtung (16) innerhalb des Bedienelementes (12) der Selbstschlußarmatur (10) anzuordnen. Durch diese räumliche Trennung der Selbstschlußeinrichtung (16) von den wesentlichen funktionalen Teilen der Selbstschlußarmatur (10) und die Verlagerung der Selbstschlußfunktion in das einfache auszutauschende Bedienelement (12) ist auch eine Umrüstung üblicher Armaturen, z. B. von Einhebelmischern, möglich.
Description
Die Erfindung betrifft eine sanitäre Selbstschlußarmatur,
welche umfaßt:
- a) ein Bedienelement, welches mit einer Ventileinrichtung zusammenarbeitet, mit der mindestens die Durchfluß menge pro Zeiteinheit einstellbar ist;
- b) eine Selbstschlußeinrichtung, welche mit der Ventilein richtung in Verbindung steht und nach einem manuellen Öffnen der Ventileinrichtung nach Ablauf eines Zeit intervalls ein selbständiges Schließen der Ventilein richtung bewirkt.
Selbstschlußarmaturen der eingangs genannten Art werden
vorwiegend z. B. in öffentlichen Toiletten, Waschräumen
und Duschen von Schwimmbädern eingesetzt und sind als
solche auf dem Markt bekannt. Üblicherweise umfassen
solche Selbstschlußarmaturen ein Kolbenventil, welches z. B.
mit einer Zeitschaltuhr oder einem Federelement gekoppelt
ist, die/das nach einem Öffnen durch den Benutzer der
Selbstschlußarmatur nach einem gewissen Zeitraum den
Wasserfluß wieder stoppt. Aufgrund der bisher zur Verwen
dung kommenden Selbstschlußvorrichtungen müssen die
entsprechenden Selbstschlußarmaturen speziell für diesen
Einsatzzweck ausgebildet sein. Eine Umrüstung bestehender
Wasserarmaturen auf Selbstschlußarmaturen erfordert somit
den vollständigen Austausch der gesamten Armatur. Darüber
hinaus bauen die bekannten Selbstschlußarmaturen relativ
groß und sind, da sie nur in relativ kleinen Stückzahlen
gebaut werden, teuer. Aus diesen Gründen finden sie im
eher privaten Bereich bisher kaum Anwendung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Selbstschlußarmatur der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche auf einer üblichen Wasserarmatur aufbaut und
bei der das äußere Erscheinungsbild und auch die Art ihrer
Bedienung im wesentlichen unverändert ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) das Bedienelement innen hohl ausgebildet ist; und
- b) die Selbstschlußeinrichtung innerhalb des Bedienele ments angeordnet ist.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Überlegung zugrunde,
daß eine übliche Wasserarmatur dann weitestgehend unverän
dert bleiben kann, wenn die Selbstschlußeinrichtung
von dem eigentlichen Funktionsbereich der Armatur entfernt
angeordnet wird. Das Bedienelement wurde als bester Ort
für die Unterbringung der Selbstschlußeinrichtung gewählt,
da es in die sonstigen Funktionen der Armatur nicht
eingreift, preiswert und leicht austauschbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen wiedergegeben.
Bei der Weiterbildung nach Anspruch 2 ist die Selbstschluß
einrichtung nicht nur innerhalb des Bedienelementes
angeordnet, sondern arbeitet mit diesem auch unmittelbar
zusammen. Die Erfindung geht hier also noch einen Schritt
weiter und trennt die Selbstschlußeinrichtung nicht
nur räumlich, sondern auch funktional von der Ventil
einrichtung. Dabei wurde herausgefunden, daß es am besten
ist, die bei einem manuellen Schließen auf das Bedien
element einwirkende Kraft des Benutzers durch eine von der
Selbstschlußeinrichtung ausgehende und ebenfalls am
Bedienelement angreifende Kraft zu ersetzen. Somit kann
fast jede herkömmliche Wasserarmatur zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Selbstschlußarmatur verwendet
werden, indem einfach in das Bedienelement die Selbstschluß
einrichtung eingebaut wird oder das bisherige Bedienelement
durch ein neues Bedienelement mit Selbstschlußeinrichtung
ersetzt wird. Die Bedienung der Selbstschlußarmatur erfolgt
somit wie bisher über das übliche Bedienelement, ohne daß
sich der Benutzer auf eine neue besondere Bedienlogik
einzustellen hat.
Die Weiterbildung nach Anspruch 3 zeichnet sich dadurch
aus, daß die bei der Selbstschlußarmatur eingesetzte
Ventileinrichtung ein Keramikscheibenventil umfaßt.
Selbstschlußarmaturen mit einer derartigen Ventileinrich
tung sind besonders verbreitet und relativ preiswert.
Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 weist
eine Ventileinrichtung auf, welche eine Ventilkartusche
umfaßt. Solche Selbstschlußarmaturen sind ebenfalls sehr
verbreitet und in der Handhabung relativ einfach.
Gemäß Anspruch 5 umfaßt das Bedienelement einen Hebel
oder eine Kappe. Solche Bedienelemente sind im allgemeinen
auf einfache Weise hohl zu gestalten, so daß in sie die
Selbstschlußeinrichtung einfach aufgenommen werden kann.
Wenn die Selbstschlußeinrichtung von der Ventileinrichtung
unabhängig ist, kann auch eine Ventileinrichtung eingesetzt
werden, durch die nicht nur die Durchflußmenge pro Zeit
einheit, sondern auch die Wassertemperatur einstellbar
ist. Dies ist im Unteranspruch 6 angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 weist
eine Selbstschlußeinrichtung auf, welche so ausgebildet
ist, daß das Zeitintervall, nach dem die Selbstschluß
einrichtung ein Schließen der Ventileinrichtung bewirkt,
einstellbar ist. Hierdurch kann die Selbstschlußarmatur
leicht an unterschiedliche Einsatzbedingungen angepaßt
werden.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 8 präzi
siert die Ausbildung der Selbstschlußeinrichtung. Danach
umfaßt die Selbstschlußeinrichtung:
- a) eine Hülse, welche beidseitig durch jeweils eine Stirnwand geschlossen ist,
- b) einen in der Hülse gleitend gehaltenen Kolben, welcher in der Hülse zwei Fluidkammern begrenzt,
- c) ein mit dem Kolben verbundenes Gestänge, welches durch eine Öffnung in einer Stirnwand der Hülse fluiddicht hindurchgeführt ist,
- d) ein Spannelement, welches den Kolben einseitig be aufschlagt,
- e) ein Fluid, mit dem die beiden Fluidkammern gefüllt sind, und
- f) einen Überströmkanal, welcher die beiden Fluidkammern miteinander verbindet.
Eine solche Ausgestaltung der Selbstschlußeinrichtung
gewährleistet aufgrund der Kraft, welche das Spannelement
auf den Kolben ausübt, die sichere Schließbewegung des
Bedienelements. Dabei wird die Schließgeschwindigkeit
durch das Fluid, welches während der Schließbewegung
von einer Fluidkammer durch den Überströmkanal in die
andere Fluidkammer strömt, ausreichend gedämpft.
Ist der freie Querschnitt des Überströmkanals, wie in
Anspruch 9 angegeben ist, einstellbar, läßt sich das
Zeitintervall, nach dem die Selbstschlußeinrichtung
ein Schließen der Ventileinrichtung bewirkt, auf be
sonders leichte Weise einstellen.
Gemäß der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch
10 ist die Selbstschlußeinrichtung einerseits mit dem
Bedienelement und andererseits mit einem stationären Teil
der Selbstschlußarmatur verbunden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß Anspruch 11
die Hülse mit dem Bedienelement und das Gestänge mit
dem stationären Teil der Selbstschlußarmatur verbunden
ist.
Dabei kann das Gestänge dann biegemomentfrei gehalten
werden, wenn es mit dem stationären Teil der Selbstschluß
armatur gemäß Anspruch 12 über eine Lagereinrichtung
verbunden ist, welche eine Bewegung im wesentlichen
quer zur Längsrichtung des Gestänges in einem begrenzten
Bereich zuläßt.
Besonders einfach herzustellen ist die Selbstschlußarmatur
gemäß Unteranspruch 13, bei der der Überströmkanal im
Kolben angeordnet ist.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 14 zeich
net sich dadurch aus, daß die Selbstschlußeinrichtung
eine Schnellöffnungseinrichtung umfaßt, welche ein schnel
les manuelles Öffnen ermöglicht. Dies ist wünschens
wert, um die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Selbstschluß
armatur bei dem Benutzer zu erhöhen.
Eine besondere Ausgestaltung der Schnellöffnungseinrichtung
im Zusammenhang mit der besonderen Ausgestaltung der
Selbstschlußeinrichtung gemäß Anspruch 8 ist im Anspruch
15 angegeben. Danach umfaßt die Schnellöffnungseinrichtung
zwischen den beiden Fluidkammern einen Schnellöffnungskanal,
dessen Querschnitt größer ist als der des Überströmkanals,
und eine Schnellöffnungs-Ventileinrichtung, welche bei
einer durch eine Betätigung des Bedienelementes erzwungenen
Kolbenbewegung entgegen der Beaufschlagungsrichtung
des Spannelements den Schnellöffnungskanal freigibt.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der Schnellöffnungs-
Ventileinrichtung ist in Anspruch 16 angegeben, wonach
diese eine Rückschlagventil umfaßt. Somit wird einerseits
der Schnellöffnungskanal im Bedarfsfall geöffnet, dieser
bleibt aber während des automatischen Schließens geschlos
sen.
Ebenso ist es wünschenwert, daß, wie in Anspruch 17
angegeben ist, die Selbstschlußeinrichtung der erfindungs
gemäßen Selbstschlußarmatur eine Schnellschließeinrichtung
umfaßt, welche ein schnelles manuelles Schließen ermög
licht. Auch hierdurch wird die Akzeptanz der erfindungs
gemäßen Selbstschlußarmatur bei dem Benutzer erhöht, da er
die Schließgeschwindigkeit unmittelbar manuell beein
flussen kann.
In Anspruch 18 ist eine besondere Ausgestaltung der
Schnellschließeinrichtung im Zusammenhang mit der Aus
bildung der Selbstschlußeinrichtung in Anspruch 8 ange
geben: Danach umfaßt die Schnellschließeinrichtung zwi
schen beiden Fluidkammern einen Schnellschließkanal,
dessen Querschnitt größer ist als der des Überströmkanals,
und eine Schnellschließ-Ventileinrichtung, welche bei
einer durch eine Betätigung des Bedienelementes erzwunge
nen Kolbenbewegung in der Beaufschlagungsrichtung des
Spannelements den Schnellschließkanal freigibt.
Auch die Schnellschließ-Ventileinrichtung kann gemäß
Anspruch 19 ein Rückschlagventil umfassen, was eine
besonders einfache Ausbildung dieser Einrichtung dar
stellt.
Einfach zu fertigen ist eine solche Einrichtung dann,
wenn, wie in Anspruch 20 angegeben ist, das Rückschlag
ventil im Kolben angeordnet ist.
Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 21
umfaßt die Selbstschlußeinrichtung eine Beschleunigungs
einrichtung, welche den Schließvorgang kurz vor Erreichen
des Schließzustandes beschleunigt. Dies erhöht den Komfort
der Benutzung der erfindungsgemäßen Selbstschlußarmatur,
und senkt den Wasserverbrauch, da die Endphase des Schließ
vorganges, in der üblicherweise nur noch relativ wenig
Wasser der Selbstschlußarmatur entnommen wird und der
Nutzen daher für den Benutzer relativ gering ist, abgekürzt
wird.
Gemäß Anspruch 22 in Verbindung mit Anspruch 8 umfaßt die
Beschleunigungseinrichtung eine Ventileinrichtung, welche
gegen Ende des Schließhubs des Kolbens in der Hülse eine
Fluidverbindung zwischen den beiden Kammern öffnet.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der Beschleunigungs
einrichtung ist in Anspruch 23 angegeben: Danach ist
die Ventileinrichtung mit einem Stößel verbunden, welcher
gegen Ende des Schließhubs des Kolbens von einer Stirn
Wand der Hülse beaufschlagt wird.
Eine weitere Möglichkeit, das Ende des Schließvorganges
zu beschleunigen, ist in den Ansprüchen 24 und 25 ange
geben: Danach umfaßt die Beschleunigungseinrichtung an
mindestens einer Stirnwand und am Kolben eine Magnetein
richtung. Ist diese gemäß Anspruch 25 so ausgebildet, daß
die Magneteinrichtung der Stirnwand, welche dem Kolben
in der Schließstellung benachbart ist, solche magnetische
Eigenschaften aufweist, daß sie eine anziehende Wirkung
auf die Magneteinrichtung des Kolbens ausübt, wird durch
diese Anziehungskraft, welche umso größer ist, je näher
sich der Kolben zur Stirnwand befindet, die Schließbewegung
beschleunigt.
Auch durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch
26 wird erreicht, daß sich die Bewegung des Kolbens zum
Ende des Schließvorganges hin aufgrund einer möglicher
weise nachlassenden Spannkraft des Spannelementes nicht
allzu sehr verlangsamt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1a eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Einhebel-Selbstschlußarmatur in vollständig
geschlossenem Zustand;
Fig. 1b eine Ansicht ähnlich wie in Fig. 1a, wobei
die Einhebel-Selbstschlußarmatur sich in geöff
netem Zustand befindet;
Fig. 2 eine perspektivische und teilweise geschnittene
Ansicht eines Gegenlagerelements und einer
Anschlußgabel;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen ölgedämpften
Selbstschlußzylinder;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Hülseneinheit
des Selbstschlußzylinders von Fig. 3;
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Explosionsdarstel
lung des Kolbens und der Ventilelemente des
Selbstschlußzylinders von Fig. 3;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente in
Positionen befinden, welche dem Schließzustand
der Armatur entsprechen;
Fig. 7 einen Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente in
Positionen befinden, wie sie während des manuel
len schnellen Öffnens der Armatur auftreten;
Fig. 8 einen Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente in
Positionen befinden, wie sie bei vollständig
geöffneter Armatur auftreten;
Fig. 9 einen Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente
in Positionen befinden, wie sie zu Beginn des
Selbstschließvorganges der Armatur vorliegen;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente
in Positionen befinden, wie sie gegen Ende des
Selbstschließvorganges vorliegen;
Fig. 11 ein Längsschnitt durch den Selbstschlußzylinder,
in dem sich der Kolben und die Ventilelemente
in Positionen befinden, wie sie während des
manuellen schnellen Schließens der Armatur
vorliegen.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Selbstschlußarmatur
insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Selbst
schlußarmatur 10 ist in dem hier dargestellten Ausführungs
beispiel als Einhebelmischer ausgebildet, bei dem Bedien
element handelt es sich also um einen Hebel 12. Alternativ
könnte jedoch auch eine Kappe zum Einsatz kommen. Der
Bedienhebel 12 ist in üblicher Weise auf einen in den
Fig. 1a und 1b nicht sichtbaren Stellschaft einer als
Ventilkartusche 14 ausgebildeten Ventileinrichtung aufge
steckt. Der Hebel 12 arbeitet mit der Ventilkartusche 14
derart zusammen, daß eine Schwenkbewegung von der in Fig.
1a dargestellten Position des Hebels 12 in die Fig. 1b
dargestellte Position ein Öffnen bewirkt, durch die
Schwenkbewegung also die Durchflußmenge pro Zeiteinheit
erhöht werden kann, und umgekehrt. Im übrigen ist der
Einhebelmischer 10 in üblicher Weise ausgestaltet, und
auch bei der Ventilkartusche 14 handelt es sich um ein
handelsübliches Teil, so daß auf deren einzelne Elemente
und Funktion im folgenden nicht im Detail eingegangen
wird.
Im hohlen Hebel 12 des Einhebelmischers 10 ist eine
Selbstschlußeinrichtung 16 angeordnet, welche einen
ölgedämpften Selbstschlußzylinder 18, ein Gestänge 20 und
ein Gegenlagerelement 22 umfaßt. Der Selbstschlußzylinder
18 ist vollständig in dem in den Fig. 1a und 1b rechten
Bereich des Innenraumes des hohlen Hebels 12 angeordnet
und in diesem z. B. durch eine Preßpassung oder über ein
nicht dargestelltes Gewinde befestigt.
Das Gegenlagerelement 22 (vergleiche Fig. 2) umfaßt
eine zylindrische ringförmige Basis 24, an deren oben
liegender Stirnfläche zwei sich diametral gegenüberlie
gende Lagerlaschen 26 angeformt sind. In diese sind
zwei miteinander fluchtende Bohrungen 28 eingebracht,
in die jeweils ein radial nach außen stehender Lager
zapfen 30 fest eingepaßt ist. Der Lagerzapfen 30 kann
auch einstückig mit der jeweiligen Lagerlasche 26 ausge
bildet sein. An den Lagerzapfen kann, wie später im Detail
erläutert ist, das Gestänge 20 angreifen. Auf jeder Seite
der zylindrischen Basis 24 sind jeweils zwei radiale
Bohrungen 32 eingebracht, welche, wie ebenfalls weiter
unten näher dargestellt ist, der Befestigung an der
Ventilkartusche 14 dienen. Der untere Rand des Gegenlager
elements 22 ist, wie in Fig. 2 links unten sichtbar ist,
gestuft ausgebildet, und zwar in einen axial unteren
Bereich 34 mit größerem und einen axial oberen Bereich
36 mit kleinerem Innendurchmesser.
Die Verbindung des Gegenlagerelements 22 mit der Ventil
kartusche 14 ist in den Fig. 1a und 1b dargestellt:
Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Verwendung kommende übliche Ventilkartusche 14 weist an ihrer Ober seite zwei sich gegenüberliegende Befestigungslaschen 38 auf, in denen jeweils zwei übereinanderliegende Bohrungen 40 vorhanden sind. Das Gegenlagerelement 22 wird nun so auf die Ventilkartusche 14 aufgesetzt, daß die Bohrungen 32 in der zylindrischen Basis 24 des Gegenlagerelements 22 mit den Bohrungen 40 in den Befestigungslaschen 38 der Ventilkartusche 14 fluchten. Die axiale Zentrierung des Gegenlagerelements 22 auf der Ventilkartusche 14 wird dabei durch die stufenförmige Ausbildung des unteren Randes der zylindrischen Basis 24 erleichtert, da der Innendurchmesser des Bereiches 34 der zylindrischen Basis 24 in etwa dem Außendurchmesser 14 der Ventilkartusche im oberen Bereich entspricht (das Gegenlagerelement 22 ist also in seinem unteren Bereich sozusagen komplementär zum oberen Bereich der Ventilkartusche 14 ausgebildet). Durch die übereinanderliegenden Bohrungen 32 und 40 werden nun Splinte 43 eingepreßt, wodurch das Gegenlagerelement 22 fest und sicher mit der Ventilkartusche 14 verbunden ist. Es sei darauf hingewiesen, daß je nach dem verwendeten Typ der Ventilkartusche das Gegenlagerelement 22 unter schiedlich ausgebildet und an der Ventilkartusche 14 befestigt sein kann. So kann die Befestigung z. B. auch durch Aufklipsen, Aufschrauben oder Verstiften erfolgen.
Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Verwendung kommende übliche Ventilkartusche 14 weist an ihrer Ober seite zwei sich gegenüberliegende Befestigungslaschen 38 auf, in denen jeweils zwei übereinanderliegende Bohrungen 40 vorhanden sind. Das Gegenlagerelement 22 wird nun so auf die Ventilkartusche 14 aufgesetzt, daß die Bohrungen 32 in der zylindrischen Basis 24 des Gegenlagerelements 22 mit den Bohrungen 40 in den Befestigungslaschen 38 der Ventilkartusche 14 fluchten. Die axiale Zentrierung des Gegenlagerelements 22 auf der Ventilkartusche 14 wird dabei durch die stufenförmige Ausbildung des unteren Randes der zylindrischen Basis 24 erleichtert, da der Innendurchmesser des Bereiches 34 der zylindrischen Basis 24 in etwa dem Außendurchmesser 14 der Ventilkartusche im oberen Bereich entspricht (das Gegenlagerelement 22 ist also in seinem unteren Bereich sozusagen komplementär zum oberen Bereich der Ventilkartusche 14 ausgebildet). Durch die übereinanderliegenden Bohrungen 32 und 40 werden nun Splinte 43 eingepreßt, wodurch das Gegenlagerelement 22 fest und sicher mit der Ventilkartusche 14 verbunden ist. Es sei darauf hingewiesen, daß je nach dem verwendeten Typ der Ventilkartusche das Gegenlagerelement 22 unter schiedlich ausgebildet und an der Ventilkartusche 14 befestigt sein kann. So kann die Befestigung z. B. auch durch Aufklipsen, Aufschrauben oder Verstiften erfolgen.
Nun wird das Gestänge 20 im Detail beschrieben (Fig.
1a, 2 und 3): Es umfaßt eine Stange 42, welche an ihrem zum
Selbstschlußzylinder 18 hin zeigenden Ende ein Außengewinde
44 und an ihrem zum Gegenlagerelement 22 hin zeigenden
Ende ein Außengewinde 46 aufweist. Wie insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich ist, umfaßt das Gestänge 20 ferner
eine Anschlußgabel 48 mit einer gebogenen Basis 50 und
zwei an die Enden der Basis 50 angeformten, parallel
zueinander verlaufenden Gabellaschen 52. In die Basis 50
ist ein mittige Bohrung 54 eingebracht, welche ein Innen
gewinde (ohne Bezugszeichen) aufweist, in welches das
Außengewinde 46 der Stange 42 eingeschraubt ist (in Fig.
2 nicht dargestellt). An ihrem von der Basis 50 abgewandten
Ende weisen die Gabellaschen 52 jeweils einen Anschlußab
schnitt 56 auf, dessen Breite größer ist als die Breite
der Gabellaschen 52. Im Anschlußabschnitt 56 ist jeweils
ein im wesentlichen quer zur Längsrichtung der Gabellaschen
52 verlaufender Schlitz 58 eingebracht, der, wie insbe
sondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel leicht gekrümmt ausgebildet ist. Der
Abstand zwischen den beiden Gabellaschen 52 ist derart,
daß die Anschlußgabel 48 im Betrieb außen auf die Lager
laschen 26 des Gegenlagerelements 22 aufgesetzt ist und
die Lagerzapfen 30 in die Schlitze 58 eingreifen. Die
Breite der Schlitze 58 ist dabei so bemessen, daß die
Anschlußgabel 48 auf den Lagerzapfen 30 gleitend gehalten
ist.
Nun wird auf die Fig. 3 bis 5 Bezug genommen, in
denen der Selbstschlußzylinder 18 und seine Einzelteile
im Detail dargestellt ist.
Das Gehäuse 59 des Selbstschlußzylinders 18 umfaßt eine
zylindrische Hülse 60, welche an ihrem einen Ende ge
schlossen ist und an ihrem offenen Ende eine stufen
förmige Erweiterung 62 mit einem Innengewinde 64 aufweist
(Fig. 4). Ferner gehört zum Selbstschlußzylinder 18 ein
zylindrisches und rohrförmiges Anschlußstück 66 mit einem
Außengewinde 68, welches in das Innengewinde 64 in der
Erweiterung 62 der Hülse 60 eingeschraubt ist. In das
Anschlußstück 66 ist an seinem der Hülse 60 zugewandten
Ende, von diesem jedoch etwas beabstandet, ein
Führungsring 70 angeformt, dessen mittige Bohrung 72
einen Durchmesser aufweist, welcher so bemessen ist,
daß die Stange 42 gleitend durch die Bohrung 72 hindurch
geführt werden kann. Die Innendurchmesser des Anschluß
stücks 66 und der Hülse 60 sind jeweils in etwa gleich.
Das Gehäuse 59 des Selbstschlußzylinders 18 umfaßt schließ
lich noch ein kreisringförmiges Zwischenstück 74, dessen
Außendurchmesser in etwa dem Innendurchmesser der Hülse
60 entspricht und in dessen mittiger Bohrung 76 die Stange
42 gleitend aufgenommen ist.
In der radial außenliegenden Mantelfläche des Zwischen
stücks 74 ist eine ringförmige umlaufende Nut 78 vorhanden,
in welche ein Dichtring, vorliegend ein O-Ring 80 einge
setzt ist. In der radial innenliegenden Mantelfläche der
Hülse 60 ist eine zur Nut 78 entgegengesetzt komplementäre
Ringnut 82 vorhanden, in welche der O-Ring 80 ebenfalls
eingreift. In den einander zugewandten Stirnflächen des
Zwischenstücks 74 und des Führungsringes 70 ist jeweils
eine mittige, um die Bohrungen 72 und 76 verlaufende
stufenförmige Ausnehmung 84 bzw. 86 z. B. im Sinne einer
Flachansenkung vorhanden. In diese ist ein Wellendichtring
88 eingesetzt, welcher mit der Stange 42 zusammenarbeitet.
Der O-Ring 80 und der Wellendichtring 88 dichten somit
den durch die Hülse 60, den Führungsring 70 und das
Zwischenstück 74 gebildeten geschlossenen Hubraum 90 nach
außen ab.
Nun wird insbesondere auf Fig. 5 und auch auf Fig.
3 Bezug genommen, um die Funktionselemente des Selbst
schlußzylinders 18 im Detail zu erläutern. Im Hubraum
90 des Selbstschlußzylinders 18 ist ein zylindrischer
Kolben 92 gleitend gehalten. In seine dem Gestänge 20
zugewandte Stirnfläche ist eine mittige Bohrung 94 mit
einem Innengewinde 96 eingebracht, welches mit dem Außen
gewinde 44 der Stange 42 zusammenarbeitet (in Fig.
3 sind Kolben 92 und Stange 42 zur besseren Sichtbar
machung getrennt dargestellt. Im Betrieb ist der Kolben
92 selbstverständlich auf die Stange 42 aufgeschraubt).
In dem Kolben 92 sind zwei durchgehende, stufenförmige
Längsbohrungen 98 und 100 vorhanden. Die in Fig. 5
linke Längsbohrung 98 weist einen in Fig. 5 unteren
Abschnitt 102 mit kleinerem und einen in der Figur oberen
Abschnitt 104 mit größerem Durchmesser auf. Der obere
Abschnitt 104 weist wiederum in seinem in Fig. 5 oben
liegenden Bereich ein Innengewinde 106 auf. Von dem
unterhalb des Innengewindes 106 verlaufenden Bereich des
Abschnittes 104 verläuft radial nach außen eine einen
Überströmkanal 108 bildende Bohrung, welche in eine auf
der äußeren Mantelfläche des Kolbens 92 bis zur oberen
Stirnseite verlaufende axiale Ausnehmung 110 mündet.
Die in Fig. 5 rechte Längsbohrung 100 umfaßt drei Bereiche:
einen in der Figur axial in der Mitte liegenden Bereich 112 mit kleinem Durchmesser, einen axial untenliegenden Bereich 114 mit etwas größerem Durchmesser und einen in Fig. 5 axial obenliegenden Bereich 116 mit großem Durch messer.
einen in der Figur axial in der Mitte liegenden Bereich 112 mit kleinem Durchmesser, einen axial untenliegenden Bereich 114 mit etwas größerem Durchmesser und einen in Fig. 5 axial obenliegenden Bereich 116 mit großem Durch messer.
In das Innengewinde 106 der Längsbohrung 98 ist eine
rohrförmige Ventilhülse 118 eingeschraubt, deren Durch
gangsbohrung 120 stufenförmig ausgebildet ist, wodurch
ein Ventilsitz für eine Ventilkugel 122 geschaffen wird.
Der Durchmesser der Ventilkugel 122 ist so gewählt, daß sie
in dem Bereich der Durchgangsbohrung 120 mit größerem
Durchmesser gleitend aufgenommen ist. Die Ventilkugel 122
wird durch eine Feder 124 gegen den Ventilsitz gedrückt,
welche sich in dem in Fig. 3 dargestellten eingebauten
Zustand an dem zwischen den beiden Abschnitten 102 und
104 der Längsbohrung 98 gebildeten Absatz abstützt. Die
Stufenbohrung 120, die Ventilkugel 122 und die Feder 124
bilden insgesamt ein Rückschlagventil 126.
An ihrem dem Ventilsitz entgegengesetzten Ende umfaßt
die Ventilhülse 118 auf ihrer äußeren Mantelfläche einen
konisch ausgebildeten Bereich 128. Je nach Einschraub
tiefe der Ventilhülse 118 in den Abschnitt 104 der Längs
bohrung 98 wird der Eingang in den Überströmkanal 108
durch den konischen Bereich 128 der Ventilhülse 118 mehr
oder weniger verdeckt.
In die Längsbohrung 100 ist von dem Bereich 116 mit
großem Durchmesser her ein länglicher Ventilstößel 130
eingeführt, welcher an seinem in der Figur oberen Ende
eine an ihn angeformte radiale Erweiterung 132 und an
seinem in der Figur unteren Ende eine Ringnut 134 aufweist.
Die Erweiterung 132 dient als Sitz für einen O-Ring 136.
Der Durchmesser des Ventilstößels 130 ist so bemessen,
daß er durch den mittleren Bereich 112 der Längsbohrung
100 gleitend geführt ist. Die Stufe zwischen dem Bereich
116 und dem Bereich 112 der Längsbohrung 100 bildet
wiederum einen Ventilsitz für den O-Ring 136. Auf den
Ventilstößel 130 ist in Fig. 5 von unten her eine Druck
feder 138 aufgeschoben, welche sich in Einbaulage einer
seits an der zwischen dem Bereich 114 und dem Bereich 112
der Längsbohrung 100 gebildeten Stufe und andererseits
an einem in der Ringnut 134 verankerten Sprengring 140
abstützt. Die Länge des Ventilstößels 130 ist so bemessen,
daß er, wenn der O-Ring 136 an dem Absatz zwischen dem
Bereich 112 und dem Bereich 116 anliegt, aus der Längs
bohrung 100 deutlich hervorsteht. Der Ventilstößel 130,
der O-Ring 136, die Druckfeder 138 und die Längsbohrung
100 bilden zusammen ein Rückschlagventil 142, welches in
entgegengesetzter Richtung zum Rückschlagventil 126 öffnet
und darüber hinaus durch den überstehenden Bereich des Ven
tilstößels 130 zwangsweise in eine offene Position ge
schaltet werden kann, wie weiter unten im Detail erklärt
ist.
In der äußeren Mantelfläche des Kolbens 92 ist eine um
laufende Ringnut 144 vorhanden, in welche ein O-Ring
146 eingelegt ist, welcher den Kolben 92 gegenüber der
inneren Mantelfläche der Hülse 60 abdichtet: Der Kolben
92 wird ferner durch eine Druckfeder 148 mit progressiver
Kennlinie beaufschlagt, welche sich an dem geschlossenen
Ende der Hülse 60 abstützt.
Die freien Volumina in dem durch die Hülse 60 und das
Zwischenstück 74 begrenzten Hubraumes 90 sind mit einem
Fluid, im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit Hydrauliköl
150 gefüllt.
Die Funktionsweise der oben beschriebenen Vorrichtung
wird nun anhand der Fig. 6 bis 11 beschrieben:
In Fig. 6 befindet sich der Selbtschlußzylinder 18 in einem Zustand, welcher dem geschlossenen Ruhezustand der Selbstschlußarmatur 10 entspricht, in dem also kein Wasser aus der Selbstschlußarmatur 10 fließt. Dieser Zustand ist im übrigen auch in Fig. 1a dargestellt. In Fig. 6 ist die Druckfeder 148 relativ entspannt und drückt den Kolben 92 in seine in der Figur äußerste linke Position in Anlage an das Zwischenstück 74. Auch der Ventilstößel 130 liegt am Zwischenstück 74 an, so daß das Rückschlag ventil 142 geöffnet ist. Die Ventilkugel 122 wird durch die Feder 124 gegen den Ventilsitz gedrückt, so daß sich das Rückschlagventil 126 in einem geschlossenen Zustand befindet.
In Fig. 6 befindet sich der Selbtschlußzylinder 18 in einem Zustand, welcher dem geschlossenen Ruhezustand der Selbstschlußarmatur 10 entspricht, in dem also kein Wasser aus der Selbstschlußarmatur 10 fließt. Dieser Zustand ist im übrigen auch in Fig. 1a dargestellt. In Fig. 6 ist die Druckfeder 148 relativ entspannt und drückt den Kolben 92 in seine in der Figur äußerste linke Position in Anlage an das Zwischenstück 74. Auch der Ventilstößel 130 liegt am Zwischenstück 74 an, so daß das Rückschlag ventil 142 geöffnet ist. Die Ventilkugel 122 wird durch die Feder 124 gegen den Ventilsitz gedrückt, so daß sich das Rückschlagventil 126 in einem geschlossenen Zustand befindet.
Wenn der Benutzer den Hebel 12 aus der in Fig. 1a gezeig
ten Position nach oben drückt, um eine Entnahme von Wasser
aus der Selbstschlußarmatur 10 einzuleiten (vergleiche
Fig. 1b), verkürzt sich der Abstand zwischen den Lager
zapfen 30 am Gegenlagerelement 22 und dem Selbstschluß
zylinder 18. Somit wird das Gestänge 20 und der mit ihm
verbundene Kolben 92 in die in Fig. 7 dargestellte
Zwischenposition gedrückt. Während dieser Bewegung erhöht
sich der Fluiddruck im Raum 152 und strömt Hydrauliköl
150 von dem in der Figur rechts vom Kolben 92 liegenden
Raum 152 zunächst durch das geöffnete Rückschlagventil
142 in den links vom Kolben 92 liegenden Raum 154. Wenn
das Rückschlagventil 142, wie in Fig. 7 dargestellt ist,
geschlossen ist, das heißt, wenn sich der Ventilstößel
130 vom Zwischenstück 74 löst, öffnet das Rückschlagventil
126 gegen die Feder 124, so daß Hydrauliköl 150 vom Raum
152 in den Raum 154 durch die Längsbohrung 98 im Kolben
92 strömen kann. Gegen Ende der Öffnungsbewegung befindet
sich der Kolben 92 in der in Fig. 8 dargestellten End
stellung. In dieser ist die Druckfeder 148 maximal kom
primiert und das Hydrauliköl 150 befindet sich im wesent
lichen in dem in der Figur links vom Kolben 92 liegenden
Raum 154.
Sobald der Benutzer den Hebel 12 der Selbstschlußarmatur 10
losläßt, bewegt sich der Kolben 92 aufgrund der Feder
kraft der Druckfeder 148 vom geschlossenen Ende der
Hülse 60 weg. Dabei strömt Hydrauliköl 150 zwangsweise
vom Raum 154 links vom Kolben durch die Längsbohrung 98 und
den Überströmkanal 108 im Kolben 92 und die axiale Aus
nehmung 110 auf der Mantelfläche des Kolbens 92 in den
Raum 152 rechts vom Kolben 92. Der Querschnitt des Über
strömkanals 108 ist so bemessen, daß die maximale Durch
flußrate des Hydrauliköls 150 in einem Maße begrenzt ist,
daß auch die Geschwindigkeit, mit der sich der Kolben 92
aufgrund der Druckfeder 148 in seine Ausgangsstellung
zurückbewegen kann, begrenzt ist.
Die Ventilhülse 118 kann, wie oben bereits erläutert wurde,
mehr oder weniger weit in den Abschnitt 104 mit größerem
Durchmesser der Längsbohrung 98 im Kolben 92 eingeschraubt
werden, wodurch der Eingang zum Überströmkanal 108 mehr
oder weniger abgedeckt und somit dessen Querschnitt
verändert werden kann. Hierdurch kann die maximale Ge
schwindigkeit, mit der sich der Kolben 92 aufgrund der
Beaufschlagung durch die Druckfeder 148 in Richtung auf
das Zwischenstück 74 bewegt, eingestellt werden.
Durch die Beaufschlagung des Kolbens 92 durch die Feder 148
wird die mit dem Kolben 92 verbundene Stange 42 in die
durch den Pfeil 156 (Fig. 9) angegebene Richtung gedrückt.
Hierdurch wird eine Kraft in Längsrichtung der Stange 42
über die Anschlußgabel 48 auf die stationären Lagerzapfen
30 ausgeübt, wodurch sich ein Drehmoment um die Drehachse
des Hebels 12 ergibt und sich der Hebel 12 von seiner in
Fig. 1b dargestellten geöffneten Position in die in Fig.
1a dargestellte geschlossene Position zu bewegen beginnt.
Somit bewirkt der Selbtschlußzylinder 18 ein automatisches
Schließen der Ventilkartusche 14, sobald der Benutzer den
Hebel 12 losläßt.
Im Verlauf der Bewegung des Kolbens 92 in Richtung auf
das Zwischenstück 74 kommt der Ventilstößel 130 an dem
Zwischenstück 74 in Anlage. Die Federkräfte der Druckfedern
138 und 148 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich der
Kolben 92 weiter bewegt und dabei durch die Anlage des
Ventilstößels 130 das Rückschlagventil 142 gegen die
Federkraft der Druckfeder 138 öffnet. Dieser Zustand ist
in Fig. 10 dargestellt. Somit wird ein zusätzlicher
Durchlaß vom Raum 154 durch die Durchgangsbohrung 100 zum
Raum 152 hin geöffnet, dessen Querschnitt größer ist als
der des Überströmkanals 108. Das Hydrauliköl 150 kann
somit schneller vom Raum 154 in den Raum 152 strömen,
wodurch sich die Bewegung des Kolbens 92 innerhalb der
Hülse 60 beschleunigt, bis er wieder in Anlage an das
Zwischenstück 74 gelangt, wie in Fig. 6 dargestellt.
Durch dieses zwangsweise Öffnen des Rückschlagventils 142
gegen Ende der Schließbewegung des Kolbens 92 werden zwei
Wirkungen erzielt: Zum einen wird die üblicherweise in
entspannterem Zustand nachlassende Federkraft der Druck
feder 148 durch eine Reduzierung der viskosen Dämpfung
(Vergrößerung des Strömungsquerschnitts) kompensiert,
wodurch sichergestellt ist, daß sich der Kolben 92 voll
ständig bis in seine Ruhestellung bewegt, in der die
Wasserentnahme aus der Selbstschlußarmatur 10 unterbrochen
ist. Zum anderen wird erreicht, daß während eines langen
Zeitraums ein relativ konstanter Wasserfluß zur Verfügung
steht, der, anstatt langsam und unökonomisch zu versiegen,
plötzlich, jedoch ohne Erzeugung eines Druckschlags,
abgeschaltet wird.
Eine andere, in der Figur nicht dargestellte einfache
Möglichkeit, den automatischen Schließvorgang gegen Ende
des Schließhubes zu beschleunigen, besteht darin, das
Zwischenstück und den Kolben aus sich anziehendem magne
tischem Material zu fertigen. Je mehr sich der magnetische
Kolben gegen Ende des Schließhubs dem magnetischen Zwischen
stück nähert, desto größer wird die Anziehungskraft
zwischen den beiden Teilen und desto stärker wird die
Schließbewegung beschleunigt.
In Fig. 11 ist jener Fall dargestellt, welcher auftritt,
wenn der Benutzer nicht darauf warten möchte, daß der
Selbstschlußzylinder 18 die Wasserentnahme automatisch
beendet, sondern das Ventil in der Ventilkartusche 14
manuell durch Druck auf den Hebel 12 schließen möchte. In
diesem Fall erhöht sich der Druck im Raum 154 links vom
Kolben 92 in einem Maße, daß das Rückschlagventil 142
gegen die Spannkraft der Druckfeder 138 öffnet. Somit
wird auch in diesem Fall ein zusätzlicher Strömungsweg
für das Hydrauliköl 150 vom Raum 154 in den Raum 152 durch
die Längsbohrung 100 hindurch geschaffen, so daß der
Kolben 92 schnell in seine Ausgangsstellung in Anlage an
dem Zwischenstück 74 bewegt bzw. der Hebel 12 nach unten
gedrückt werden kann. Somit ist auch eine schnelle manuelle
Schließbewegung der Selbstschlußarmatur 10 gewährleistet.
Die Hülse 60, der Kolben 92, das Zwischenstück 74 und
das Anschlußstück 66 sind üblicherweise aus einem geeig
neten metallischen Werkstoff hergestellt. Insbesondere
die Hülse 60 und der Kolben 92 können jedoch zumindest
bereichsweise auch aus einem durchsichtigen Werkstoff,
z. B. Plexiglas hergestellt sein, so daß das ordnungsge
mäße Funktionieren der Selbstschlußzylinder 18 besonders
leicht überprüft werden kann. Gegebenenfalls kann sogar
der Hebel 12 aus einem durchsichtigen Material sein,
wodurch sich ein besonders originelles Aussehen der Wasser
armatur 10 ergibt. In einem nicht dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel kann ferner z. B. die Hülse 60 und der Hebel
12 einstückig ausgebildet sein.
Aus den obigen Erklärungen ergibt sich ohne weiteres,
daß die Selbstschlußeinrichtung 16 ohne große Modifika
tionen in übliche Wasserarmaturen 10 eingebaut werden
kann: Im Grunde muß nur der Bedienhebel abmontiert, das
Gegenlagerelement 22 an der Ventilkartusche 14 befestigt
und der alte oder ggf. neue Bedienhebel 12 mit dem Selbst
schlußzylinder 18 und dem Gestänge 20 montiert werden. Die
Selbstschlußeinrichtung 16 ermöglicht ein gleichmäßiges und
sicheres automatisches Schließen der Selbstschlußarmatur
10, wobei ein schnelles manuelles Öffnen und ein schnelles
manuelles Schließen durch den Benutzer gewährleistet ist.
Darüber hinaus ist die Selbstschlußeinrichtung 16 unab
hängig von den wasserführenden Bestandteilen der Wasser
armatur 10 angeordnet, so daß eine Verschmutzung des
ausfließenden Wassers durch eine mögliche Leckage des
Selbstschlußzylinders 18 ausgeschlossen werden kann.
Claims (26)
1. Sanitäre Selbstschlußarmatur, welche umfaßt:
- a) ein Bedienelement, welches mit einer Ventileinrich tung zusammenarbeitet, mit der mindestens die Durch flußmenge pro Zeiteinheit einstellbar ist;
- b) eine Selbstschlußeinrichtung, welche mit der Ventil einrichtung in Verbindung steht und nach einem manuel len Öffnen der Ventileinrichtung nach Ablauf eines Zeitintervalls ein selbständiges Schließen der Ventil einrichtung bewirkt; dadurch gekennzeichnet, daß
- c) das Bedienelement (12) hohl ausgebildet ist; und
- d) die Selbstschlußeinrichtung (16) innerhalb des Bedien elementes (12) angeordnet ist.
2. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstschlußeinrichtung (16)
unmittelbar mit dem Bedienelement (12) zusammenarbeitet.
3. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der Ansprüche
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilein
richtung (14) ein Keramikscheibenventil umfaßt.
4. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventileinrichtung eine Ventilkartusche (14) umfaßt.
5. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bedienelement einen Hebel (12) oder eine Kappe umfaßt.
6. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Ventileinrichtung (14) auch die Wassertemperatur
einstellbar ist.
7. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zeitintervall, nach dem die Selbstschlußeinrichtung
(16) ein Schließen der Ventileinrichtung (14) bewirkt,
einstellbar ist.
8. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Selbstschlußeinrichtung (16) umfaßt:
- a) eine Hülse (60), welche beidseitig durch jeweils eine Stirnwand geschlossen ist,
- b) einen in der Hülse (60) gleitend gehaltenen Kolben (92), welcher in der Hülse (60) zwei Fluidkammern (152, 154) begrenzt,
- c) ein mit dem Kolben (92) verbundenes Gestänge (20), welches durch eine Öffnung (72, 76) in einer Stirn wand (70, 74) der Hülse (60) fluiddicht hindurchge führt ist,
- d) ein Spannelement (148), welches den Kolben (92) einseitig beaufschlagt;
- e) ein Fluid (150), mit dem die beiden Fluidkammern (152, 154) gefüllt sind und
- f) einen Überströmkanal (108), welcher die beiden Fluid kammern (152, 154) miteinander verbindet.
9. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 8 in
Verbindung mit Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Querschnitt des Überströmkanals (108)
einstellbar ist.
10. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Selbstschlußeinrichtung (16) einerseits mit dem Bedien
element (12) und andererseits mit einem stationären
Teil (14) der Selbstschlußarmatur (10) verbunden ist.
11. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (60) mit dem Bedien
element (12) und das Gestänge (20) mit dem stationären
Teil (14) der Selbstschlußarmatur (10) verbunden ist.
12. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gestänge (20) mit dem statio
nären Teil (14) der Selbstschlußarmatur (10) über eine
Lagereinheit (30, 58) verbunden ist, welche in einer
Richtung im wesentlichen quer zur Längsrichtung des
Gestänges (20) in einem begrenzten Bereich eine Bewegung
zuläßt.
13. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der Ansprüche
8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Überström
kanal (108) im Kolben (92) angeordnet ist.
14. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Selbstschlußeinrichtung (16) eine Schnellöffnungsein
richtung (126) umfaßt, welche ein schnelles manuelles
Öffnen ermöglicht.
15. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 14 in
Verbindung mit einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnellöffnungseinrichtung (126)
zwischen den beiden Fluidkammern (152, 154) einen Schnell
öffnungskanal (120), dessen Querschnitt größer ist als
der des Überströmkanals (108), und eine Schnellöffnungs-
Ventileinrichtung (126) umfaßt, welche bei einer durch
eine Betätigung des Bedienelementes (12) erzwungenen
Bewegung des Kolbens (92) entgegen der Beaufschlagungs
richtung des Spannelements (148) den Schnellöffnungskanal
(120) freigibt.
16. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnellöffnungs-Ventilein
richtung (126) ein Rückschlagventil (122, 124) umfaßt.
17. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Selbstschlußeinrichtung (16) eine Schnellschließeinrichtung
(142) umfaßt, welche ein schnelles manuelles Schließen
ermöglicht.
18. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 17 in
Verbindung mit einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnellschließeinrichtung (142)
zwischen den beiden Fluidkammern (152, 154) einen Schnell
schließkanal (112, 114, 116), dessen Querschnitt größer
ist als der des Überströmkanals (108), und eine Schnell
schließ-Ventileinrichtung (130, 136, 138) umfaßt, welche
bei einer durch eine Betätigung des Bedienelementes (12)
erzwungenen Bewegung des Kolbens (92) in der Beaufschla
gungsrichtung des Spannelements (148) den Schnellschließ
kanal (112, 114, 116) freigibt.
19. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung ein Rück
schlagventil (130, 136, 138) umfaßt.
20. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (130, 136,
138) im Kolben (92) angeordnet ist.
21. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Selbstschlußeinrichtung (16) eine Beschleunigungsein
richtung (130) umfaßt, welche den Schließvorgang kurz vor
Erreichen der Schließposition beschleunigt.
22. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 21 in
Verbindung mit einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschleunigungseinrichtung eine
Ventileinrichtung (130, 136, 138) umfaßt, welche gegen
Ende des Schließhubs des Kolbens (92) in der Hülse (60)
eine Fluidverbindung zwischen den beiden Kammern (152,
154) öffnet.
23. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung mit einem
Stößel (130) verbunden ist, welcher gegen Ende des Schließ
hubs des Kolbens (92) von einer Stirnwand (74) der Hülse
(60) beaufschlagt wird.
24. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschleunigungseinrichtung
an mindestens einer Stirnwand und am Kolben eine Magnet
einrichtung umfaßt.
25. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magneteinrichtung der Stirn
wand, welche dem Kolben in der Schließstellung benachbart
ist, solche magnetische Eigenschaften aufweist, daß sie
eine anziehende Wirkung auf die Magneteinrichtung des
Kolbens ausübt.
26. Sanitäre Selbstschlußarmatur nach einem der Ansprüche
8 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement
(148) ein progressive Kennlinie aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20121201 |