DE19922969A1 - Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Ventiltriebs zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Ventiltriebs zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer KolbenbrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Ventiltriebs zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, dessen Bestromung über eine Motorsteuerung gesteuert wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine laufende Anpassung der Steuer- und Regelparameter an die jeweiligen Betriebszustände der Kolbenbrennkraftmaschine über eine Erfassung der jeweiligen Ist-Zustände und/oder über abgelegte Kennfelder in der Motorsteuerung und/oder über laufende Messungen erfolgt und daß hieraus jeweils die Bestromung so erfolgt, daß der Anker des elektromagnetischen Ventiltriebs mit der geringstmöglichen Geschwindigkeit auftrifft.
Description
Ein elektromagnetischer Ventiltrieb zur Betätigung eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine muß der
art in seiner Bestromung geregelt werden, daß die Auftreffge
schwindigkeit des Ankers sehr klein gehalten wird. Bei wech
selnden Betriebsbedingungen (Drehzahl und insbesondere Last,
Temperatur etc.) ist die Auslegung eines Reglers nahezu un
möglich, da die Reglerparameter abhängig vom jeweiligen Be
triebszustand anders eingestellt werden müssen.
Ein weiteres Problem des elektromagnetischen Ventiltriebs be
steht darin, daß bedingt durch die Klebzeiten des Ankers an
der Polfläche nicht beliebig kurze Steuerzeiten eingestellt
werden können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Reglerparame
ter, wie beispielsweise P-Anteil eines PID-Reglers, abhängig
vom Betriebszustand eingestellt. Hierzu wird eine Information
der Motorsteuerung über den momentanen Betriebszustand ge
nutzt. Diese Information kann entweder unmittelbar in Form
einer Lastinformation, Drehzahlinformation oder ähnliches an
den Regler übermittelt werden, der dann seine Parameter ent
sprechend anpaßt. Oder in der Motorsteuerung sind die jewei
ligen Reglerparameter für den aktuellen Betriebszustand hin
terlegt, beispielsweise in Form eines Kennfeldes und werden
an den Regler übermittelt.
Bestimmte Daten können auch in der Reglereinheit selber er
mittelt werden. So kann z. B. aus dem Wegsignal der vorausge
gangenen Schaltzyklen eine Information über den Sensorwert
(Wegsignal) in der Endlage, also bei anliegendem Anker, er
mittelt werden. Hierdurch wird eine Selbstkalibration er
zielt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, aus der Bestimmung
der Ruhelage des Ankers eine unsymmetrische Parametrierung
des Reglers für Öffnen und Schließen zu veranlassen, wenn die
Ruhelage des Ankers sich nicht exakt in der Mitte zwischen
den beiden Polflächen befindet. Somit kann eine genaue Ein
stellung der Mittellage eingespart werden. Dies ist wichtig
für eine Reduzierung der Serviceintervalle.
Auch eine Anpassung an unterschiedliches Ventilspiel kann so
erfolgen. Dabei wird das Ventilspiel über eine Messung er
faßt, oder aber eine erforderliche Parametervariation aus den
Erkenntnissen der vorhergehenden Arbeitsspiele abgeleitet.
Die "Erkenntnisse" des Reglers können ebenso verwendet wer
den, um den Ablösevorgang d. h. den Beginn der Anker/Ventil
bewegung zu steuern. Bisher wurden unterschiedliche Abfall
verzugszeiten (T1-Zeiten) in Kauf genommen bzw. durch Vorga
ben aus der Motorsteuerung versucht zu kompensieren. Solche
unterschiedlichen "Kleb"zeiten sind zum einen Folge von Ge
gendruckschwankungen bedingt durch die zyklischen Schwankun
gen des Verbrennungsmotors bzw. unterschiedliche Lastzustän
de. Zum anderen hängen sie auch von den magnetischen Gegeben
heiten des Aktuators ab und sind somit typenstreuungsabhän
gig. Weiterhin kann es erforderlich sein, den jeweiligen Ab
schaltzeitpunkt des Stromes in Abhängigkeit der zu erwarten
den Flugzeit zu ändern. Alle diese Einflüsse kann die Rege
leinheit durch Beobachtung feststellen und entsprechend im
nächsten Zyklus durch Korrektur der Abschaltzeit kompensie
ren.
Durch Beobachtung der Abfallverzugszeit, beispielsweise für
den Fall des Auslaß-Öffnet-Ereignis, kann auf den jeweils ak
tuellen Zylindergegendruck rückgeschlossen werden und hieraus
auf zyklische Schwankungen geschlossen werden. Die Möglich
keit zu einer solchen Beobachtung kann unterstützt werden,
indem die Stromabschaltung durch die Schließerspule derart
frühzeitig erfolgt, daß das Ventil noch durch den Abgasgegen
druck in der geschlossen Position gehalten wird. Es ist mög
lich, auch unter Berücksichtigung des Ventilspiels, dann
durch Messung des Spannungsverlaufes beim Ablösen oder ein
fach auch durch Wegerfassung den Ablösezeitpunkt zu erfassen
und aus der zu diesem Zeitpunkt vorliegen Kolbenstellung
(Kurbelwinkel) auf den Druckverlauf und dessen Änderung ge
genüber den vorausgegangen Zyklen zu schließen.
Durch die zu Beginn beschriebene Übergabe von Parametern an
den Regler ergibt sich außer dem oben erwähnten Vorteil eine
bessere Steuerbarkeit der gesamten Kolbenbrennkraftmaschine.
Hierzu wird der Regler aus der Motorsteuerung über die Not
wendigkeit informiert, kleine Ventilöffnungszeiten (kleine
Last bei hoher Drehzahl) zu realisieren. Damit eine entspre
chend kleine Ventilöffnungszeit nun nicht verhindert wird
durch eine zu lange Klebzeit, wird der Regler so gesteuert,
daß der Anker nicht bis an die Polfläche herangezogen wird,
sondern vielmehr kurz davor "schwebt". Aus diesem Zustand
heraus kann die Schließbewegung ohne Zeitverzug eingeleitet
werden, indem der Stromfluß durch die Öffnerspule reduziert
bzw. abgeschaltet wird.
Als Beispiele können verschiedenne Arten von bei der Parame
teradaption zu berücksichtigenden Einflüssen angegeben wer
den: nämlich zum einen schnellveränderliche Einflüsse, wie
der Gegendruck beim Öffnen des Ventils, der zyklisch schwan
kend ist. Ferner mittelschnelle Einflüsse, wie Temperaturän
derungen, Spulenwiderstand, Reibung, Ventilspiel, Sensor
offset (also beispielsweise eine Drift des Sensors durch Tem
peratureinflüsse, mechanische Einflüsse). Schließlich lang
fristige Änderungen (Mittellage = Ruhelage des Ankers, Hub,
Ventilmasse, Reibung).
Bei den langfristigen Parametern dürfen naturgemäß keine
schnellen Anpassungen des Modells vorgenommen werden, da ent
sprechend schnelle Änderungen nicht vorkommen können und es
sich somit um Artefakte handeln muß. Auch bei den mittel
schnellen Änderungen muß die Anpassungsgeschwindigkeit an die
neu ermittelten Werte begrenzt werden. Dies kann erfolgen
durch Mittelung (z. B. gleitende Mittelwertbildung) oder Tief
paßfilterung. Weiterhin ist eine Plausibilitätsüberprüfung
durchzuführen. Wenn ein ermittelter Modellparameter außerhalb
eines sinnvollen Bereiches liegt, oder einen zu starke Ände
rung gegenüber vorher aufweisen würde, wird der neu ermittel
te Wert verworfen.
Sollte ein Ventil "ausfallen", d. h. bei der aktuellen Ein
stellung der Modellparameter nicht am Anker ankommen. So wird
für den "Wiederstart" des Ventils eine unkritische Grundein
stellung für die Modellparameter gewählt, bei denen dann die
Auftreffgeschwindigkeit durchaus größer sein kann, die Be
triebssicherheit dann aber jedenfalls wieder gewährleistet
ist.
Solche unkritische Grundeinstellung kann auch nach einem Kom
ponententausch oder einem anderen Werkstatteingriff erfolgen.
Auch beim Start des Motors ist es sinnvoll, einen Teil der
Parameter (mittelfristige) aus einer unkritischen Grundein
stellung zu entnehmen.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in einer schematischen
Zeichnung in Fig. 1 ein über eine Motorsteuerung ansteuerba
rer elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Gas
wechselventils dargestellt.
Ein elektromagnetischer Aktuator 1 zur Betätigung eines Gas
wechselventils 2 besteht im wesentlichen aus einem Schließma
gneten 3 und einem Öffnermagneten 4, die im Abstand zueinan
der angeordnet sind und zwischen denen ein Anker 5 gegen die
Kraft von Rückstellfedern, nämlich einer Öffnerfeder 7 und
einer Schließfeder 8 hin und her bewegbar geführt ist. In der
Zeichnung ist die Anordnung in Schließstellung dargestellt
und zwar in der "klassischen" Anordnung der Öffnerfeder und
der Schließfeder. Bei dieser Anordnung wirkt die Schließfeder
8 unmittelbar über einen mit dem Schaft 2.1 des Gaswechsel
ventils 2 verbundenen Federteller 2.2 ein. Die Führungsstange
11 des elektromagnetischen Aktuators ist vom Schaft 2.1 ge
trennt, in der Regel ist hier in der Schließstellung ein
Spalt in Form des sogenannten Ventilspiels VS vorhanden. Die
Öffnerfeder 7 stützt sich wiederum auf einem Federteller 11.1
an der Führungsstange 11 ab, so daß in der Mittellage unter
der gegeneinandergerichteten Wirkung von Öffnerfeder 7 und
Schließfeder 8 die Führungsstange 11 sich auf dem Schaft 2.1
des Gaswechselventils 2 abstützt.
Es ist auch möglich, an der Stelle der Öffnerfeder 7 nur eine
einzige Rückstellfeder vorzusehen, die so ausgelegt ist, daß
sie jeweils beim Überschwingen des Ankers 5 über die Mittel
lage eine entsprechende Rückstellkraft aufbaut. Eine geson
derte Schließfeder 8 entfällt damit. Bei einer derartigen An
ordnung muß allerdings die Führungsstange 11 mit dem
Schaft 2.1 des Gaswechselventils über ein entsprechendes Kop
pelelement verbunden sein, das die Hin- und Herbwegung des
Ankers in gleicher Weise auf das Gaswechselventil 2 über
trägt.
Die Schließfeder 8 und die Öffnerfeder 7 sind nun in der Re
gel so ausgelegt, daß in Ruhestellung, d. h. bei nichtbe
stromten Elektromagneten der Anker 5 sich in der Mittellage
befindet. Aus dieser Mittellage heraus muß dann entsprechend
dem vorbeschriebenen Verfahren zur Inbetriebnahme der zugehö
rigen Kolbenbrennkraftmaschine der elektromagnetische Aktua
tor 2 mit seinem Gaswechselventil 2 gestartet werden.
Die Elektromagneten 3 und 4 des Aktuators 1 werden über eine
elektronische Motorsteuerung 9 entsprechend den vorgegebenen
Steuerprogrammen und in Abhängigkeit von den der Motorsteue
rung zugeführten Betriebsdaten, wie Drehzahl, Temperatur etc.
angesteuert.
Dem Aktuator 1 ist ein Sensor 10 zugeordnet, der die Erfas
sung der Aktuatorfunktionen ermöglicht. Der Sensor 10 ist
hier schematisch dargestellt. Je nach der Auslegung des Sen
sors kann beispielsweise der Weg des Ankers 5 erfaßt werden,
so daß die jeweilige Ankerposition der Motorsteuerung 9 über
mittelt werden kann. In der Motorsteuerung 9 kann dann über
entsprechende Rechenoperationen ggf. auch die Ankergeschwin
digkeit ermittelt werden, so daß in Abhängigkeit von der An
kerposition und/oder in Abhängigkeit von der Ankergeschwin
digkeit die Bestromung der beiden Elektromagneten 3, 4 ge
steuert werden kann.
Der Sensor 10 muß nicht zwangsläufig, wie dargestellt, dem
Anker 5 seitlich zugeordnet sein, sondern es ist auch mög
lich, entsprechende Sensoren im Bereich der Polfläche der je
weiligen Elektromagneten anzuordnen oder aber auch, wie mit
dem Sensor 10.1, einer mit dem Anker 5 in Verbindung stehen
den Taststange 11.1 zuzuordnen.
Der in der schematischen Zeichnung dargestellte Sensor 10
ist, wie vorstehend bereits ausgeführt, nicht in seiner geo
metrischen Position dargestellt. Der Sensor 10 ist Teil der
Gesamtsensorik der Motorsteuerung.
Die Motorsteuerung 9 weist ferner entsprechende Mittel zur
Erfassung des Stroms und der Spannung für den jeweiligen
Elektromagneten 3 und 4 sowie zur Veränderung des Stromver
laufs und des Spannungsverlaufs auf. Über die Motorsteuerung
9 kann dann in Abhängigkeit von vorgebbaren Betriebsprogram
men, ggf. gestützt auf entsprechende Kennfelder, der Aktuator
1 des Gaswechselventils 2 vollvariabel angesteuert werden, so
beispielsweise hinsichtlich des Beginns und des Endes der
Öffnungszeiten. Auch Ansteuerungen hinsichtlich der Höhe des
Öffnungshubes oder auch der Zahl der Öffnungshübe während ei
ner Schließzeit sind steuerbar.
Als Beispiel für eine schnelle Parameteradaption sei hier
kurz der Abgasgegendruck erläutert:
Aus dem ersten Teil des Wegverlaufes bzw. des Geschwindig keitsverlaufes über der Zeit kann abgeschätzt werden, wie groß der Gegendruck ist. Beispielsweise kann hierzu die Ge schwindigkeit nach einer bestimmten Zeit mit einem Vorgabe wert verglichen werden. Ist die Geschwindigkeit beispielswei se kleiner als der Vorgabewert eines Niedriglastpunktes, so kann aus dem Quotienten des Vorgabewertes zu dem gemessenen Wert über eine Tabelle der entsprechende Gegendruckparameter ermittelt werdcn. Statt dessen kann eine entsprechend anders geDullte Tabelle naturgemäß auch die Differenz als Eingangs größe erhalten.
Aus dem ersten Teil des Wegverlaufes bzw. des Geschwindig keitsverlaufes über der Zeit kann abgeschätzt werden, wie groß der Gegendruck ist. Beispielsweise kann hierzu die Ge schwindigkeit nach einer bestimmten Zeit mit einem Vorgabe wert verglichen werden. Ist die Geschwindigkeit beispielswei se kleiner als der Vorgabewert eines Niedriglastpunktes, so kann aus dem Quotienten des Vorgabewertes zu dem gemessenen Wert über eine Tabelle der entsprechende Gegendruckparameter ermittelt werdcn. Statt dessen kann eine entsprechend anders geDullte Tabelle naturgemäß auch die Differenz als Eingangs größe erhalten.
Durch eine solche Abschätzung der sich von Zyklus zu Zyklus
ändernden Parameter ist die Verwendung von Sensoren möglich,
die teilweise" blind" sind. Fig. 2 gibt beispielsweise ein
Sensorsignal eines GMR(Giant Magnetic Resistance)-Sensors
wieder, der aufgrund seiner Richtungsabhängigkeit vom Magnet
feld in den jeweiligen Endbereichen des Ventilhubs (hier ca.
0-2 mm und 6-8 mm) eine hohe Wegsensitivität aufweist, im Mit
telbereich aber praktisch keine.
Bei Beginn der Bewegung wird nun der Gegendruckeinfluß aus
dem Verhalten des Ankers auf dem ersten Wegstück bestimmt.
Während der Sensor kein brauchbares Signal liefert kann das
Modell des Beobachters, das nun mit den Informationen über
den abgeschätzten Gesgendruckeinfluß gefüttert ist, den wei
teren Wegverlauf des Ankers recht genau abschätzen und somit
dem Regler recht gute Informationen über den aktuellen Weg
verlauf liefern Kommt der Anker dann in den Bereich der ande
ren Endlage, so gibt das Sensorsignal wieder recht genaue In
formationen, so daß dann mit diesen Zusatzinformationen ein
Ankommen mit niedriger Geschwindigkeit erzielt werden kann.
Die Parameter, die vom Gegendruck beeinflußt werden, können
bei Verwendung mehrerer Auslaßventile jeweils wechselseitig
verglichen und ggf. korrigiert werden. Dabei kommen Methoden
wie Mittelwertbildung oder je nach Ausführung auch Maximal
wertbildung (für größtmögliche Ausfallsicherheit) in Frage.
Bei nicht gleichzeitiger Betätigung der Auslaßventile kann
die Information des früher öffnenden Ventils schon für das
später öffnende verwendet werden.
Zur Anpassung der Parameter kann auch die "Eigenlernfähig
keit" neuronaler Netze ausgenutzt werden. Hierbei können ent
weder alle Parameter oder auch nur ein Teil angepaßt werden,
es kann auch sogar die gesamte Modellbildung durch ein neuro
nales Netz realisiert werden.
Auch können Fuzzy basierte Regler bzw. auch Fuzzy basierte
Algorithmen zur Anpassung der Parameter verwendet werden.
Auch hier kann eine entsprechende teilweise oder vollständige
Implementation in Fuzzy-Technik erfolgen.
Eine weitere Möglichkeit, wie man bei Vorhandensein von Ven
tilspiel ein sanftes Auftreffen von Ventil und Anker errei
chen kann, ist die Regelung auf eine konstant niedrige Ge
schwindigkeit im Bereich des erwarteten Ventilaufsetzens.
Hierbei ist dann auch die Kenntnis des genauen Wertes des
Ventilspiels nicht erforderlich.
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen den idealisierten Verlauf von Weg und
Geschwindigkeit. In Fig. 3 ist der Wegverlauf zu erkennen,
der zunächst entsprechend der üblichen cosinusförmigen Kurve
verläuft, um dann bei Annäherung an die Endposition einen li
nearen Verlauf anzunehmen. Linearer Verlauf bedeutet konstan
te Geschwindigkeit. Dies ist in Fig. 4 zu erkennen. Hier ist
die Geschwindigkeit über dem Weg aufgetragen. Bei einem der
artigen Regler ist es nun gleichgültig, ob das Aufsetzen des
Ventils 0,1 mm oder beispielsweise 0,3 mm vor dem Aufsetzen
des Ankers aufsetzt, da auf jeden Fall die Auftreffgeschwin
digkeit recht niedrig ist.
Ein realistischer Verlauf ist in Fig. 5 und 6 dargestellt.
Selbst bei einem nicht optimierten Regler erkennt man, daß
die Geschwindigkeit jeweils unterhalb von ca. 0,2 m/s ver
bleibt und teilweise auch deutlich niedriger wird.
Man erkennt in allen diesen Bildern, daß aufgrund des "An
chleichens" in der letzten Phase der Bewegung ein relativ
langer Bewegungsvorgang die Folge ist. Dies wäre bei hohen
Drehzahlen eher störend. Dort kommt es allerdings nicht auf
so kleine Aufsetzgeschwindigkeiten an, weil dort das restli
che Motorgeräusch bereits dominant ist. Aus diesem Grund ist
es sinnvoll, die Regelparameter an den Betriebspunkt anzupas
sen, damit bei hohen Drehzahlen ein zügigeres Schließen ge
währleistet ist.
In Fig. 7 sind im Vergleich konventionelle Ventilhübe (Fig.
7.1 und 7.2) zu einem Ventilhub in einer Ansteuerung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren (Fig. 7.3) dargestellt.
Fig. 7.1 zeigt eine "normale" Öffnungs- und Schließbewegung
eines Gaswechselventils, bei der der Anker jeweils abwech
selnd an der zugeordneten Polfläche der beiden Elektromagne
ten zur Anlage kommt und dort über einen von der Motorsteue
rung vorgebbaren Zeitraum gehalten wird.
Fig. 7.2 zeigt eine Ansteuerung für einen sogenannten
"Freiflug". Der Anker 5 liegt beispielsweise am Schließmagne
ten 3 an. Wird der Schließmagnet 3 stromlos gesetzt, bewegt
sich der Anker 5 in Öffnungsrichtung. Wird nun der Öffnerma
gnet 4 nicht bestromt, kehrt der Anker 5 unter der Einwirkung
der Schließfeder 8 seine Bewegung in Richtung auf den
Schließmagneten 3 um und kann bei entsprechender Bestromung
wieder gefangen werden. Dementsprechend ergibt sich ein redu
zierter Öffnungshub.
Um für den Öffnungsvorgang die Klebzeit des Ankers 5 am
Schließmagneten 3 zu minimieren, oder gar auszuschalten, be
steht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie eingangs be
schrieben, durch eine entsprechende Parametrierung aus den
aktuellen Betriebsdaten die Möglichkeit, den "haltenden" Ma
gneten so zu bestromen, daß der Anker 5 auf seinem Weg von
der Öffnungsstellung nicht an der Polfläche zur Anlage kommt
sondern kurz davor "schwebt". Damit kann der Schließvorgang
praktisch ohne Zeitverzug eingeleitet werden. Dieser Vorgang
ist in Fig. 7.3 dargestellt.
Claims (1)
- Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Ventiltriebs zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer Kolbenbrenn kraftmaschine, dessen Bestromung über eine Motorsteuerung ge steuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine laufende An passung der Steuer- und Regelparameter an die jeweiligen Be triebszustände der Kolbenbrennkraftmaschine über eine Erfas sung der jeweiligen Ist-Zustände und/oder über abgelegte Kennfelder in der Motorsteuerung und/oder über laufende Mes sungen erfolgt und daß hieraus jeweils die Bestromung so er folgt, daß der Anker des elektromagnetischen Ventiltriebs mit der geringstmöglichen Geschwindigkeit auftrifft.
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