DE19920457A1 - Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte sowie Bauplatte - Google Patents

Abstract

Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte (1), welche mit einer Rohrleitung (3) zur Führung eines Trägermediums zur Heizung oder Kühlung ausgebildet ist. Dabei wird in der Bauplatte (1) ein mit mindestens einer Hinterschneidung ausgebildeter Kanal (2) hergestellt, in welchem die Rohrleitung (3) eingesetzt wird, wobei die äußere Wandung der Rohrleitung (3) an die Wand des Kanals (2) über einen Winkel von mehr als 180 DEG , insbesondere über einen Winkel von etwa 230 DEG , anliegt (Fig. 2).

Description

Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei­ ner Bauplatte, welche mit einer Rohrleitung zur Führung eines Träger­ mediums zur Heizung oder Kühlung ausgebildet ist. Die gegenständliche Erfindung betrifft weiters eine nach diesem Verfahren hergestellte Bau­ platte.

Es ist bekannt, in Fußböden oder in Wänden Rohrleitungen zu verlegen, welche nach Fertigstellung des Bauwerkes als Bodenheizungen, insbe­ sondere als Niedertemperaturheizungen, oder als Wandheizungen die­ nen. In der gleichen Weise können derartige, in Fußböden oder in Wän­ den verlegte Rohrleitungen auch zur Kühlung von Räumen herangezo­ gen werden.

Für die Befestigung von in Fußböden verlegten Rohrleitungen sind mit zylindrischen Vorsprüngen ausgebildete Platten aus Kunststoff bekannt, welche auf Fußböden verlegt werden und über welchen eine Beton­ schicht hergestellt wird.

Es sind weiters auch Bauplatten bekannt, welche mit im Querschnitt an­ genähert rechteckigen Kanälen ausgebildet sind, in welche Kanäle eine Rohrleitung eingesetzt wird. In der Folge werden diese Kanäle mittels einer Spachtelmasse verschlossen. Derartige Bauplatten sind insbeson­ dere zur Errichtung von Wänden bestimmt, welche mit einer Heizungs­ anlage ausgebildet sind.

Diesen bekannten Bauplatten haften jedoch die Nachteile an, daß sie ei­ nerseits einen hohen Wärmeübergangswiderstand zwischen der Rohrlei­ tung und der Bauplatte aufweisen und daß andererseits für den Trans­ port der Bauplatte auf eine Baustelle die in die Bauplatte eingesetzte Rohrleitung in der Bauplatte befestigt werden muß. Nach dem Versetzen der Bauplatte müssen weiters die Kanäle verschlossen werden. Alternativ dazu können die Kanäle schon für den Transport der Bauplatte zur Bau­ stelle mittels einer Spachtelmasse verschlossen werden. Hierdurch wird jedoch ein gesonderter Arbeitsgang bedingt.

Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer mit einer Rohrleitung für ein Trägerme­ dium ausgebildeten Bauplatte zu schaffen, welches einen geringen Wär­ meübergangswiderstand zwischen der Bauplatte und der Rohrleitung aufweist und durch welches kein Erfordernis besteht, zur Befestigung der Rohrleitung in der Bauplatte einen eigenen Arbeitsgang vorzusehen.

Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Bauplatte ein im Querschnitt angenähert halbkreisförmiger, mit minde­ stens einer Hinterschneidung ausgebildeter Kanal hergestellt wird, iri welchen die Rohrleitung eingesetzt wird, wobei die äußere Wandung der Rohrleitung an die Wand des Kanals über einen Winkel von mehr als 180°, insbesondere über einen Winkel von etwa 230°, anliegt.

Vorzugsweise wird der Kanal mit einem Fingerfräser hergestellt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Rohrleitung, welche aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polyäthylen, hergestellt ist, in den Kanal in warmem Zustand, insbesondere mit einer Temperatur von 45°C bis 55°C, eingesetzt und wird sie hierauf auskühlen gelassen.

Die gegenständliche Erfindung betrifft weiters eine Bauplatte, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist und welche mit einem Kanal zur Aufnahme einer Rohrleitung für das Trägermedium ausgebildet ist, wobei erfindungsgemäß der Kanal angenähert halbzylin­ drisch ausgebildet ist und sich dessen Wandung über einen Winkel von mehr als 180°, insbesondere einen Winkel von 190° bis 250°, erstreckt. Vorzugsweise ist dabei die Rohrleitung mit einer über einen Rand der Bauplatte hinausragenden Verlängerung ausgebildet und ist der Kanal in den Bereichen seiner beiden Enden mit Hilfskanälen ausgebildet, in wel­ che die Enden der Rohrleitung für den Transport der Bauplatte einsetz­ bar sind. Dabei sind vorzugsweise die Hilfskanäle zumindest angenähert parallel zu demjenigen Rand der Bauplatte ausgerichtet, an welchem der Kanal endet.

Insbesondere verläuft dabei der Kanal über die Bauplatte in an sich be­ kannter Weise in Schleifen, wobei er vorzugsweise mäanderförmig aus­ gebildet ist.

Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bauplatte, in Draufsicht,

Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, und

Fig. 3 das Detail A der Fig. 1, in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstel­ lung.

In Fig. 1 ist eine Bauplatte 1 dargestellt, welche zur Anordnung an einer Wand bestimmt ist, wobei sie ausgehend von derjenigen Seitenkante 11, welche dem Fußboden zugeordnet ist, mit einem schleifenförmigen Ka­ nal 2 ausgebildet ist, welcher zur Aufnahme einer Rohrleitung zur Füh­ rung eines Heizungsmediums oder eines Kühlmediums dient. Dieser Ka­ nal 2 beginnt an der Kante 11 und endet auch an der Kante 11, wobei sich dessen Enden 21 und 22 trichterförmig erweitern. In dem an die Kante 11 anliegenden Bereich sind weiters zwei Hilfskanäle 23 und 24 vorgesehen, deren Zweck nachstehend erläutert ist.

Wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Kanal 2 im Querschnitt ange­ nähert halbkreisförmig ausgebildet, wobei er sich über einen Winkel von 2α von etwa 230° erstreckt. Hierbei weist der Kanal 2 zwei Hinter­ schneidungen mit einer Tiefe a auf. Der Sinn dieser Hinterschneidungen besteht darin, daß ein Leitungsrohr 3, nachdem es unter elastischer Ver­ formung in den Kanal 2 eingesetzt wurde, in diesem gehalten wird, ohne daß es einer weiteren Befestigung bedarf.

Um das Einsetzen des Leitungsrohres 3, welche aus einem Kunststoff material, insbesondere aus hochdruckvernetztem Polyäthylen (PExa), hergestellt sind, zu erleichtern, wird das Leitungsrohr 3 auf etwa 50°C erwärmt, wodurch es leicht verformbar ist. Hierauf wird das Leitungs­ rohr 3 in den Kanal 2 eingepreßt, in welchem es anschließend wieder abkühlt, wodurch es aufgrund der Hinterschneidungen des Kanals 2 in diesem fest gehalten ist.

Da der Kanal 2 angenähert halbkreisförmig ausgebildet ist, legt sich das Rohr 3 an die Wand des Kanals 2 dicht an. Hierdurch werden Wärme­ übergangswiderstände weitgehend herabgesetzt.

Die in Fig. 3 vergrößert dargestellten Hilfskanäle 23 und 24 dienen dazu, eine mit einem Leitungsrohr 3 ausgebildete Bauplatte 1 fabriksmäßig herstellen zu können. Da jedoch dabei die Enden 31 und 32 der Rohrlei­ tung 3 über die Kante 11 der Bauplatte 1 hinausragen müssen, um die erforderlichen Anschlüsse herstellen zu können, würde dies die Gefahr bedingen, daß die Rohranschlüsse 31 und 32 beim Transport beschädigt werden. Um derartige Beschädigungen ausschließen zu können, werden die Enden 31 und 32 des Leitungsrohres 3 aus den Enden 21 und 22 des Kanals 2 herausgehoben und werden sie für den Transport in die Hilfs­ kanäle 22 und 23 eingesetzt.

Vor dem Versetzen der Bauplatte 1 werden die Enden 31 und 32 der Rohrleitung 3 aus den Hilfskanälen 22 und 23 herausgelöst und werden sie in die Enden 21 und 22 des Kanals 2 eingelegt, wodurch sie die Kante 11 der Bauplatte 1 überragen und an weitere Rohrleitungen angeschlos­ sen werden können.

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte (1), welche mit einer Rohrlei­ tung (3) zur Führung eines Trägermediums zur Heizung oder Kühlung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bauplatte (1) ein mit mindestens einer Hinterschneidung ausgebildeter Kanal (2) hergestellt wird, in welchen die Rohrleitung (3) eingesetzt wird, wobei die äußere Wandung der Rohrleitung (3) an die Wand des Kanals (2) über einen Win­ kel von mehr als 180°, insbesondere über einen Winkel von etwa 230°, an­ liegt.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ka­ nal (2) mit einem Fingerfräser hergestellt wird.

3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (3), welche aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polyäthylen, hergestellt ist, in den Kanal (2) in warmem Zustand, insbe­ sondere mit einer Temperatur von 45°C bis 50°C, eingesetzt wird und hierauf auskühlen gelassen wird.

4. Bauplatte (1), welche nach dem Verfahren nach einem der Patentansprü­ che 1 bis 3 hergestellt ist, und welche mit einem Kanal (2) zur Aufnahme einer Rohrleitung (3) für ein Trägermedium ausgebildet ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Kanal (2) halbzylindrisch ausgebildet ist, wobei sich dessen Wandung über einen Winkel von mehr als 180°, insbesondere über einen Winkel von 190° bis 250°, erstreckt.

5. Bauplatte (1) nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (2) mit über einen Rand (11) der Bauplatte (1) hinausragenden Verlängerungen (31, 32) ausgebildet ist und daß der Kanal (2) in den Berei­ chen seiner beiden Enden (21, 22) mit Hilfskanälen (23, 24) ausgebildet ist, in welche die Enden (31, 32) der Rohrleitung (3) für den Transport der Bauplatte (1) einsetzbar sind.

6. Bauplatte (1) nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskanäle (23, 24) zumindest angenähert parallel zu demjenigen Rand (11) der Bauplatte (1) ausgerichtet sind, an welchem der Kanal (2) endet.

7. Bauplatte nach einem der Patentansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Kanal (2) über die Bauplatte (1) in an sich bekannter Wei­ se in Schleifen verläuft, wobei er vorzugsweise mäanderförmig verläuft.