DE19918820A1 - Antriebsmaschine zur Erzeugung von definierten Solldrehbewegungen mit höherfrequenten Anteilen - Google Patents
Antriebsmaschine zur Erzeugung von definierten Solldrehbewegungen mit höherfrequenten AnteilenInfo
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Abstract
Die Antriebsmaschine zum Erzeugen von definierten Solldrehbewegungen, die aus Drehzahlverläufen mit überlagerten, vorgebbaren höherfrequenten Anteilen zusammengesetzt sind, eignet sich bevorzugt zum Prüfen von Antriebskomponenten und besteht aus mindestens zwei Drehmomentgeneratoren 1, 2, vorzugsweise Elektro- oder Hydromotoren, die über eine Drehfeder 3 miteinander verbunden sind. Das zweite Wellenende des Drehmomentgenerators 2 ist mit dem Prüfling 6 verbunden. Der Drehmomentgenerator 1 erzeugt bevorzugt die niederfrequenten Anteile der Solldrehbewegung und stützt das mittlere Lastdrehmoment 7 des Prüflings 6 ab. Der Drehmomentgenerator 2 führt, unter Ausnutzung der elastischen Verbindung zum Drehmomentgenerator 1 über die Drehfeder 3, die Solldrehbewegung aus. Der vom mittleren Lastdrehmoment 7 weitgehend entkoppelte Drehmomentgenerator 2 kann in Verbindung mit der Steuer-/Regeleinrichtung 10 am Prüfling 6, unter Nutzung von Resonanzerscheinungen, hohe Drehbeschleunigungen erzeugen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsmaschine entsprechend dem Oberbegriff des
Patentanspruchs (1).
Die Antriebsmaschine erzeugt eine Solldrehbewegung, bestehend aus einem vorgegebenen
Drehzahlverlauf beziehungsweise einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf des Verdreh
winkels, dem ein höherfrequent wechselnder Relativverdrehwinkel mit vorgegebenem
zeitlichem Verlauf überlagert ist und kann eingesetzt werden, um Rotationsbewegungen
ausführende Antriebskomponenten zu testen.
Wird zum Beispiel eine Arbeitsmaschine im Betrieb von einem Verbrennungsmotor
angetrieben, so kann die Antriebsmaschine zu Testzwecken den Verbrennungsmotor ersetzen
und sein Verhalten simulieren. Mit Hilfe der Steuer-/Regeleinrichtung der Antriebsmaschine
lassen sich verschiedene Typen von Verbrennungsmotoren nachbilden und damit die
Auswirkungen der Motorauslegung auf die Arbeitsmaschine erfassen.
Zur Identifikation des dynamischen Verhaltens von Prüflingen kann die Antriebsmaschine
ebenfalls eingesetzt werden. Mit Hilfe der Steuer-/Regeleinrichtung kann die Solldreh
bewegung innerhalb der physikalischen Grenzen frei vorgegeben werden. Alternativ dazu läßt
sich der zeitliche Verlauf des auf den Prüfling wirkenden Antriebsdrehmomentes vorgeben.
Damit ist eine gezielte Schwingungsanregung des Prüflings möglich. Aus den am Prüfling
gemessenen Größen wie Drehmoment, Drehzahl usw. kann auf die dynamischen
Eigenschaften des Prüflings geschlossen werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet für die Antriebsmaschine sind Lebensdaueruntersuchungen. Auf
den Prüfling können hochfrequente Drehbewegungen und Belastungen, das heißt zeitgeraffte
Lastkollektive, aufgebracht werden. Damit läßt sich der Zeitaufwand für die Lebensdauer
untersuchungen reduzieren.
Eine bekannte Bauart einer Antriebsmaschine zur Erzeugung von Drehzahlverläufen mit
höheren Frequenzanteilen arbeitet mit nur einem Drehmomentgenerator, der meist als Elektro-
oder Hydromotor ausgeführt ist. Bei diesen Drehmomentgeneratoren ist die maximal
erzeugbare Drehbeschleunigung zum maximal verfügbaren Drehmoment dividiert durch die
Summe der Massenträgheitsmomente der rotierenden Teile proportional. Verbindet man die
Antriebsmaschine mit einem Prüfling, so ergibt sich das zum Beschleunigen verfügbare
Drehmoment als Differenz von erzeugbarem Drehmoment des Drehmomentgenerators
abzüglich dem Lastdrehmoment des Prüflings. Bei den bekannten Baureihen dieser
Drehmomentgeneratoren steigt das eigene Massenträgheitsmoment überproportional im
Verhältnis zum erzeugbaren Drehmoment. Steigt also das Lastdrehmoment des Prüflings, so
werden größere Drehmomentgeneratoren mit überproportional steigenden Eigenmassen
trägheitsmomenten benötigt, wodurch die maximal erzeugbare Drehbeschleunigung sinkt.
Folglich erzielen diese Antriebsmaschinen nur bei geringen Lastdrehmomenten hohe Dreh
beschleunigungen und Drehunggleichförmigkeiten.
Eine Ausführung dieser Bauart ist aus DE 43 28 537, G 01 M 13/02, bekannt. Zwei dieser
Antriebsmaschinen werden in einem Getriebeprüfstand verwendet, wobei eine
Antriebsmaschine mit der Prüflingseingangswelle verbunden ist und zum Antreiben
verwendet wird, die andere mit der Prüflingsausgangswelle verbunden ist und als Bremse
dient. Als Antriebsmaschinen werden Elektromotoren verwendet, die bauartbedingt nur
zusammen mit trägheitsarmen Prüflingen und bei kleinen Lastdrehmomenten höhere
Frequenzanteile in den Drehzahlverläufen erzeugen können.
In DE 43 10 528 wird ein Verspannungsprüfstand zur Untersuchung eines im Betrieb
rotierenden Prüflings beschrieben, der neben zwei Elektromotoren zur Erzeugung eines
statischen Verspannmomentes im Prüfling einen weiteren, als Schwingmotor bezeichneten
Elektromotor besitzt. Über einen rückgekoppelten Regelkreis regt der Schwingmotor eine
Torsionseigenresonanz des Systems einschließlich Prüfling an. Dieser Prüfstand ist für
Lebensdaueruntersuchungen konzipiert, die Frequenz der Eigenresonanz ist durch die
dynamischen Eigenschaften des Prüflings und des Prüfstandes vorgegeben und läßt sich nur
durch eine Veränderung der mechanischen Prüfstandskomponenten beeinflussen. Der
Prüfstand eignet sich aufgrund der festen Prüffrequenz nicht für Verbrennungs
motorsimulationen oder Prüflingsidentifikationen. Der Prüfling benötigt in der dargestellten
Anordnung drei freie Wellenenden. Eine Eingangswelle ist über ein Anpaßgetriebe mit dem
Antriebsmotor verbunden, an die zweite Eingangswelle ist eine Schwungmasse angeflanscht,
die ihrerseits mit dem Schwingmotor verbunden ist. Die Prüflingsausgangswelle wirkt über
ein Anpaßgetriebe auf den Bremsmotor. Eine Prüfung von drehmomentübertragenden
Prüflingen wie Kupplungen, an denen im allgemeinen nur zwei freie Wellenenden verfügbar
sind, ist nicht möglich. Besitzt der Prüfling eine hohe Steifigkeit bezüglich der Übertragung
des Verdrehwinkels zwischen den beiden Prüflingseingangswellen, so muß die Amplitude des
überlagerten Verdrehwinkels klein gehalten werden, um den Prüfling und das Anpaßgetriebe
am Antriebsmotor mechanisch nicht zu überlasten. In diesem Fall kann nur ein überlagertes
Wechseldrehmoment erzeugt werden.
Eine andere Bauart einer Antriebsmaschine zur Erzeugung von Drehzahlverläufen mit
höheren Frequenzen arbeitet nach dem Überlagerungsprinzip. Es werden zwei oder mehr
Drehmomentgeneratoren so zusammengeschaltet, daß sich die Einzeldrehwinkel addieren. Ein
bauartbedingter Nachteil dieser Antriebsmaschinen ist, daß an jedem Drehmomentgenerator
das am Prüfling wirkende mittlere Lastdrehmoment auftritt.
Eine Antriebsmaschine dieser Bauart wird beispielsweise in der Arbeit "Drehschwingungs
simulation, Ein Prüfstand mit elektrischer Antriebsmaschine zur Nachbildung der
ungleichförmigen Leistungsabgabe von Verbrennungsmotoren", Fortschr.-Ber. VDI Reihe 11
Nr. 179. Düsseldorf: VDI-Verlag 1993, dargelegt. Bei dieser Antriebsmaschine ist nachteilig,
daß die mechanische Überlagerung zu Unstetigkeiten beim Nulldurchgang des Drehmomentes
führt und daß die den hohen Beschleunigungen ausgesetzten Komponenten der
Antriebsmaschine bauartbedingt hohe träge Massen besitzen.
Eine weitere Ausführung dieser Bauart wird in DE 42 39 096 beschrieben. Bei dieser
Antriebsmaschine wird ein Antriebsmotor in Form eines Elektromotors, Pneumatikmotors
oder vorzugsweise eines Hydraulikmotors über ein Anpaßgetriebe mit einer hydraulischen
Drehzylindereinheit verbunden, deren Abtriebswelle einen Prüfling antreibt. Die
Drehzylindereinheit erzeugt Drehschwingungen, die zur Bewegung des Antriebsmotors
addiert werden. Das prinzipbedingte Spiel der Zahnräder des Anpaßgetriebes führt hier
ebenfalls zu Unstetigkeiten beim Nulldurchgang des Drehmomentes. Die Zuführung der
Hydraulikflüssigkeit zur rotierenden Drehzylindereinheit erfolgt über einen hydraulischen
Drehübertrager mit insgesamt großem, unter wechselndem Druck stehendem Volumen. Dies
führt in Verbindung mit der Kompressibilität der Hydraulikflüssigkeit zu einer
eingeschränkten Drehmoment- und Drehzahldynamik der Antriebsmaschine. Die Regelbarkeit
dieser Antriebsmaschine ist durch die Parameterempfindlichkeit und die Nichtlinearität des
hydraulischen Systems eingeschränkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsmaschine so
auszubilden, daß definierte Drehzahlverläufe mit vorgebbaren, höherfrequenten Anteilen
erzeugt und die Nachteile der bekannten Lösungen vermieden werden. Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs,
vorteilhafte Ausführungen der Erfindung beinhalten die Unteransprüche. Die Wirkungsweise
der Erfindung wird im folgenden erläutert. Dabei bezeichnen:
Fig. 1 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Antriebsmaschine zusammen mit einem
Prüfling,
Fig. 2 den Aufbau eines Verspannungsprüfstandes unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Antriebsmaschine.
Die Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der Antriebsmaschine in einer Ausführung mit zwei
Drehmomentgeneratoren 1, 2, die über die Drehfeder 3 miteinander verbunden sind. Sie treibt
über eine drehsteife Kupplung 5 den Prüfling 6 an. Die Drehmomentgeneratoren 1, 2 sind
bevorzugt Elektro- oder Hydromotoren. Entsprechend dem Stand der Technik lassen sich
durch geeignete Steller beziehungsweise Ventile die Drehmomente 8, 9 an den Rotoren der
Drehmomentgeneratoren 1, 2 beeinflussen.
Durch die Koppelung der Drehmomentgeneratoren 1, 2 über eine Drehfeder 3 mit geringer
Federsteifigkeit kann erreicht werden, daß der Drehmomentgenerator 1 überwiegend das dem
mittleren Lastdrehmoment 7 des Prüflings 6 entgegenwirkende Antriebsdrehmoment 8
erzeugt und über die Drehfeder 3 an den Drehmomentgenerator 2 weitergibt. Der Dreh
momentgenerator 1 besitzt ein hohes Nenndrehmoment und damit bauartbedingt ein hohes
Rotorträgheitsmoment, was aber nicht nachteilig ist, da er nur den niederfrequenten Anteil der
Solldrehbewegung ausführt. Damit können Prüflinge mit hohem Lastdrehmoment getestet
werden.
Der Drehmomentgenerator 2 führt die Solldrehbewegung, unter Ausnutzung der elastischen
Verbindung zum Drehmomentgenerator 1 über die Drehfeder 3, vom Regelfehler abgesehen,
exakt aus. Er liefert, vom mittleren Lastdrehmoment 7 weitgehend entkoppelt, das im
wesentlichen nur zum Beschleunigen des eigenen Rotors und des Prüflings 6 nötige
Drehmoment 9. Der Drehmomentgenerator 2 besitzt ein kleineres Nenndrehmoment als der
Drehmomentgenerator 1. Damit weist der Drehmomentgenerator 2 bauartbedingt ein kleineres
Verhältnis von Rotorträgheitsmoment zu Nenndrehmoment auf, als der Drehmoment
generator 1 und kann größere Drehbeschleunigungen erzeugen. Am Prüfling 6 können somit
in Verbindung mit der Steuer-/Regeleinrichtung 10 Solldrehbewegungen mit großen höher
frequenten Anteilen realisiert werden.
Die Drehfeder 3 ergibt in Verbindung mit den Drehmassen ein schwingungsfähiges System.
Bei entsprechender Wahl der Drehfedersteifigkeit läßt sich die Resonanzfrequenz des Systems
in die Nähe der höherfrequenten Anteile der Solldrehbewegung bringen. Infolge der
Resonanzüberhöhung sind dann große Drehbeschleunigungen und folglich große Anteile der
Solldrehbewegung mit höheren Frequenzen erzeugbar.
Die Lage- und Drehzahlsensoren 11, 12 erfassen die Rotorlagen und Drehzahlen der beiden
Drehmomentgeneratoren und leiten sie an die Steuer-/Regeleinrichtung 10 weiter. Die Steuer-/Regel
einrichtung 10 erhält zusätzlich das von der Drehmomentmeßeinrichtung 4 erfaßte
Signal des auf den Prüfling wirkenden Drehmoments und steuert entsprechend dem
gemessenen oder beobachteten Systemzustand und dem Verlauf der Solldrehbewegung die
Steller beziehungsweise Ventile an.
Verbindet man mehr als zwei unterschiedliche Drehmomentgeneratoren mit unterschiedlichen
Drehfedern, so läßt sich bei idealer Kombination, das heißt bei geeigneter Wahl der
Resonanzfrequenzen, ein größerer Frequenzbereich mit großen höherfrequenten Anteilen der
Solldrehbewegung abdecken. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß prinzipbedingt Lose und
Unstetigkeiten vermieden werden. Die Ausnutzung von Resonanzerscheinungen unter
Beibehaltung der Eigenschaft, daß der zeitliche Verlauf der Solldrehbewegung mit Hilfe der
Steuer-/Regeleinrichtung 10 eingehalten werden kann, bringt in allen oben beschriebenen
Anwendungsfällen, das heißt Verbrennungsmotorsimulation, Prüflingsidentifikation und
Lebensdaueruntersuchung, Vorteile. Mit der Antriebsmaschine lassen sich an Prüflingen mit
hohem Lastdrehmoment Solldrehbewegungen mit großen höherfrequenten Anteilen
realisieren. Außerdem wird der erforderliche Energieeinsatz minimiert, da die Drehfedern als
Energiespeicher arbeiten.
Die Fig. 2 zeigt den Aufbau eines Verspannungsprüfstandes unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Antriebsmaschine mit Elektromotoren als Drehmomentgeneratoren. Der
Elektromotor 13, zum Beispiel, eine Drehstromasynchron- oder Drehstromsynchronmaschine
mit hohem Nenndrehmoment, wirkt über die Sicherheitskupplung 14 auf die Torsionswelle
15, die der Drehfeder 3 in Fig. 1 entspricht. Das Drehmoment an der Torsionswelle 15 wird
durch den Drehmomentsensor 16 erfaßt und an die Steuer-/Regeleinrichtung 31 weitergeleitet.
Die Torsionswelle 15 ist drehstarr mit einem Wellenende des Elektromotors 17 verbunden,
der eine hohe Drehbeschleunigung aufweist und bevorzugt als Drehstromsynchronmaschine
ausgeführt wird. Die Drehzahlen und die Rotorlagen der Motoren 13, 17 werden mit den
Sensoren 18, 19 erfaßt und ebenfalls an die Steuer-/Regeleinrichtung 31 weitergeleitet. Die
Welle des Elektromotors 17 ist drehstarr über die Kupplung 20 mit der Antriebswelle des
Prüflings 22 verbunden, an der das Drehmoment durch den Sensor 21 erfaßt und zur Steuer-/Regel
einrichtung 31 weitergeleitet wird. Die Abtriebswelle des Prüflings ist mit der
Torsionswelle 23 verbunden. An der Torsionswelle 23 wird das Drehmoment durch den
Sensor 24 erfaßt und zur Steuer-/Regeleinrichtung 31 übermittelt. Die Torsionswelle 23 ist
über eine Sicherheitskupplung 25 mit der Welle des Elektromotors 26 verbunden.
Der Elektromotor 26 dient als Bremsmotor, seine Drehzahl und Rotorlage werden durch den
Sensor 27 an die Steuer-/Regeleinrichtung 31 übermittelt. Die Bremse ist dann notwendig,
wenn Prüflinge, die nur Drehmoment übertragen oder wandeln, unter Last geprüft werden
sollen, wie zum Beispiel Kupplungen oder Getriebe. Die Steuer-/Regeleinrichtung 31 erzeugt
die Sollwertsignale und setzt sie unter Berücksichtigung des gemessenen beziehungsweise
beobachteten Systemzustandes in Stellsignale zur Ansteuerung der Steller 28, 29, 30 um. Die
Steller 28, 29, 30 kontrollieren den Leistungsfluß zu den Elektromotoren 13, 17, 26. Die
Steller 28, 29, 30 bzw. die Elektromotoren 13, 17, 26 werden aus dem Netz gespeist.
Natürlich ist es auch möglich, anstatt des Bremsmotors 26 mit der Torsionswelle 23 eine
weitere erfindungsgemäße Antriebsmaschine einzusetzen, um den Prüfling am Eingang sowie
am Ausgang mit definierten Drehunggleichförmigkeiten zu beaufschlagen.
Zur sicheren Übertragung der Signale von den Lage- und Drehzahlsensoren 18, 19, 27 und
den Drehmomentsensoren 16, 21, 24 zu der Steuer-/Regeleinrichtung 31 und der Signale von
der Steuer-/Regeleinrichtung 31 zu den Stellern 28, 29, 30 sind bevorzugt Lichtwellenleiter
geeignet, da sie bezüglich Störungen durch elektrische und magnetische Felder der Steller 28,
29, 30 beziehungsweise der Elektromotoren 13, 17, 26 unempfindlich sind.
Durch die Verwendung von faserverstärkten Polymerwerkstoffen für die Torsionswellen 15,
23 lassen sich für die Resonanzüberhöhung geeignete Drehfedersteifigkeiten erzielen, das
heißt, die Resonanzen lassen sich in den Bereich der höherfrequenten Anteile der
Solldrehbewegung legen. Gleichzeitig führt diese Bauweise dazu, daß die Biegeeigen
frequenzen der Torsionsfedern 15, 23 weit genug über den im Betrieb des Verspannungs
prüfstandes auftretenden Anregefrequenzen liegen.
Claims (8)
1. Antriebsmaschine zur Erzeugung von definierten Solldrehbewegungen, die aus definierten
Drehzahlverläufen mit überlagerten, vorgebbaren höherfrequenten Anteilen zusammengesetzt
sind, bevorzugt einsetzbar zum Prüfen von Antriebskomponenten, dadurch gekennzeichnet,
daß
mindestens zwei Drehmomentgeneratoren 1, 2 über eine Drehfeder 3 miteinander verbunden
sind und das zweite Wellenende von Drehmomentgenerator 2 über eine Drehmoment
meßeinrichtung 4 auf den Prüfling 6 wirkt, wobei Drehmomentgenerator 1 überwiegend das
dem mittleren Lastdrehmoment 7 des Prüflings 6 entgegenwirkende Antriebsdrehmoment 8
sowie den niederfrequenten Anteil der vorgegebenen Solldrehbewegung erzeugt, während der
Drehmomentgenerator 2, unter Ausnutzung der elastischen Verbindung zum Drehmoment
generator 1 über die Drehfeder 3 und vom mittleren Lastdrehmoment 7 weitgehend
entkoppelt, seinen Rotor und den Prüfling 6 durch das Drehmoment 9 so beschleunigt oder
verzögert, daß der Prüfling 6, vom Regelfehler abgesehen, die vorgegebene Solldreh
bewegung exakt ausführt, wobei durch Anpassung der Drehfedersteifigkeit an den Prüfling 6
in Verbindung mit der Steuer-/Regeleinrichtung 10 Resonanzerscheinungen im System
ausgenutzt werden, um den Frequenzgang der Antriebsmaschine bei höheren Frequenzen
anzuheben.
2. Antriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der Steuer/Regel
einrichtung 10 mit Hilfe der Lage- und Drehzahlsensoren 11, 12 sowie der Dreh
momentmeßeinrichtung 4 die Rotorlagen und Drehzahlen der Drehmomentgeneratoren 1, 2
und das auf den Prüfling wirkende Drehmoment erfaßt werden und entsprechend dem
gemessenen oder beobachteten Systemzustand die auf die Rotoren der Drehmoment
generatoren 1, 2 wirkenden Drehmomente 8, 9 über geeignete Steller eingestellt werden,
damit die vorgegebene Solldrehbewegung an der Ausgangswelle der Antriebsmaschine oder
der vorgegebene Verlauf des auf den Prüfling 6 wirkenden Antriebsdrehmomentes
eingehalten wird.
3. Antriebsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als zwei
aufeinander abgestimmte, durch Drehfedern verbundene Drehmomentgeneratoren verwendet
werden und damit der Frequenzgang in einem erweiterten Frequenzbereich angehoben wird,
wobei die Rotorlagen und Drehzahlen aller Drehmomentgeneratoren und das auf den Prüfling
wirkende Drehmoment an eine Steuer-/Regeleinrichtung übermittelt werden, die ihrerseits die
auf die Rotoren aller Drehmomentgeneratoren wirkenden Drehmomente über geeignete Steller
vorgibt.
4. Antriebsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehmomentgeneratoren als Elektro- und/oder Hydromotoren ausgeführt sind.
5. Antriebsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Prüflinge, die Drehmomente übertragen oder wandeln, ebenfalls geprüft werden können,
indem ein weiterer Drehmomentgenerator, der im Sinne eines Verspannungsprüfstandes als
Bremse arbeitet, über eine Drehfeder und eine Drehmomentmeßeinrichtung mit dem
Prüflingsausgang verbunden wird, wobei die Steuer-/Regeleinrichtung die Rotorlage- und
Drehzahlsignale aller Drehmomentgeneratoren und die Signale der an Prüflingsein- und
-ausgang gemessenen Drehmomente empfängt und über geeignete Steller die auf die Rotoren
aller Drehmomentgeneratoren wirkenden Drehmomente einstellt, damit die vorgegebene
Solldrehbewegung an der Eingangswelle des Prüflings und der vorgegebene Verlauf des
mittleren Verspanndrehmomentes eingehalten werden.
6. Antriebsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signale von den Lage- und Drehzahlsensoren und den Drehmomentmeßeinrichtungen
zur Steuer-/Regeleinrichtung und von der Steuer-/Regeleinrichtung zu den Stellern durch
Lichtwellenleiter übertragen werden.
7. Antriebsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federsteifigkeit der Drehfedern verändert werden kann, um einen günstigen
Frequenzgang der Antriebsmaschine in Verbindung mit dem jeweiligen Prüfling zu erzielen.
8. Antriebsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Drehfedern faserverstärkte Polymerwerkstoffe verwendet werden.
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DE1999118820 DE19918820B4 (de) | 1999-04-26 | 1999-04-26 | Antriebsmaschine zur Erzeugung von definierten Solldrehbewegungen mit höherfrequenten Anteilen |
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