DE19913738C2 - Verfahren zum Unterbrechen eines Schimmelpilzwachstums an Innenflächen eines Raums und Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Unterbrechen eines Schimmelpilzwachstums an Innenflächen eines Raums und Vorrichtungen zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterbrechen
eines Schimmelpilzwachstums an Innenflächen eines ge
schlossenen Raums, vorzugsweise eines Wohnraums, die
zwischen den Lüftungsintervallen des Wohnraums nur un
zureichend in die Zirkulation der Raumluft einbezogen
werden und damit für die Ausbildung von Staunässebildung
gefährdet sind und den Nährboden für Schimmelpilzbildung
begründen und Vorrichtungen zur Durchführung des Verfah
rens.
Wie allgemein bekannt, treten in bestimmten Bereichen
eines Wohnraums, Temperaturdifferenzen oder Temperatur
brücken auf, die bei einer unzureichenden Luftzirkulation
auf den Oberflächen der Innenwand zu einem feuchten Nie
derschlag führen können und damit zur Ausbildung von
Staunässe. Staunässe auf abgestorbenem organischem Mate
rial, wie beispielsweise Tapeten, ist aber bekanntlich
ein guter Nährboden für kleine mikroskopische Sporen, die
in der Luft schweben und zu keimen beginnen, wenn sie mit
der Staunässe auf dem abgestorbenen organischen Material
in Verbindung kommen, so daß die Sporen rasch ein erkenn
bares Myzel bilden, nämlich den Schimmelpilz, der zum
einen zerstörerisch für die befallenen Bereiche ist und
zum anderen durch die erzeugten und in die Luft abgesonderten
Giftstoffe, eine große gesundheitliche Gefähr
dung des Menschen darstellt, die u. a. auch das Immunsys
tem des Menschen angreifen können.
Aus RECKNAGEL-SPRENGER-HÖNMANN: Taschenbuch für Heizung
und Klima Technik, Oldenbourg 1990, S. 769 ist bekannt,
daß eine Schwitzwasserbildung, die zu Staunässe und damit
zu einer Schimmelbildung an einer kalten Innenwand führt,
verhindern werden kann, wenn durch eine zusätzlich ange
brachte Dämmschicht an dieser Innenwand der erforderliche
k-Wert zur Verhinderung von Schwitzwasserbildung in ru
hender Luft eingehalten wird oder im Fensterbereich, wie
beispielsweise Schaufenstern der Temperaturunterschied
zwischen der Luft und der kalten inneren Fensterscheibe
durch starke Luftbewegung mittels Ventilator verringert
wird. Auf Seite 770 ebenda wird aber auch darauf hinge
wiesen, daß bei dichten Fenstern in Wohnungen, die be
kanntlich zur Einsparung von Wärmenergie allgemein ein
gesetzt werden, die Fugenlüftung nicht ausreichend ist.
Folglich wird in geschlossenen Wohnräumen nicht nur der
Luftaustausch sondern auch die Luftzirkulation im Raum
beeinträchtigt, so daß luftberuhigte Bereiche, wie bei
spielsweise in Raumecken, hinter Möbeln aber auch an den
Fensterunterkanten, unvermeindlich sind und sich in die
sen Bereichen zwischen der Oberfläche dieser Innenwände
und der anstehenden Wohnraumluft trotz einer zusätzlichen
Dämmschicht Temperaturdifferenzen ausbilden können, die
zu Feuchteflecken und damit zum Schimmelpilzwachstum
führen.
Um das Schimmelpilzwachstum zu un
terbinden, wird in der einschlägigen Fachliteratur em
pfohlen verstärkt die Wohnräume zu belüften, um den
Schimmelpilz den Nährboden zu entziehen.
Eine regelmäßige verstärkte und zusätzliche Belüftung der
Wohnräume wirkt sich aber negativ auf den Wärmeenergie
verbrauch aus, so daß in den kalten Jahreszeiten zur Einsparung
von Wärmeenergie meistens die Belüftung der Wohn
räume nur auf den Luftaustausch und damit der Sauerstoff
anreicherung der Raumluft beschränkt wird, die für die
Vermeidung von Feuchteflecken in luftberuhigten Bereichen
unzureichend ist.
Aus der DE 296 02 679 U1 ist ein Gebläse zur Schimmelbe
kämpfung bekannt geworden, mit dem die Luftzirkulation in
den Bereichen, die für eine Schimmelpilzbildung gefährdet
sind, verbessert werden soll. Zu diesem Zweck wird in
diesen Bereichen gezielt durch ein kleines Gebläse, das
zum Verteilen der Luft mit einem entsprechenden Rohrsys
tem verbunden ist, Luft zur Unterstützung der Luftzir
kulation hineingeblasen. Die Anwendung eines derartigen
Gebläses in geschlossenen und bewohnten Räumen wirkt sich
aber auf das Wohlbefinden des Menschen negativ aus. Zum
einen kann eine Geräuschbelästigung durch das Gebläse,
die nicht vollständig verhindert werden kann, auf die
Dauer sehr störend wirken und zum anderen kann es im Raum
zur Zugluft führen, die mit der Zeit als unangenehm em
pfunden werden kann, insbesondere bei Personen die sehr
empfindlich auf Zugluft reagieren. Darüber hinaus beein
trächtigt das Aufstellen eines Gebläses und das Verlegen
des Rohrsystems den ästhetischen Gesamteindruck eines
Wohnraums, selbst wenn man davon ausgeht, daß das Geblä
se und das Rohrsystem zum Großteil unter Schrankkombina
tionen oder hinter anderen Möbeln verlegt werden kann.
Desweiteren kann mit einer derartigen Gebläsekombination
nicht jeder Raum eines Wohnhauses versorgt werden. Folg
lich ist es erforderlich mehrere Gebläsekombinationen zu
betreiben, die in der Anschaffung und auch beim Betreiben
zu erhöhten Kosten führen.
Aus der DE 195 20 141 C1 ist eine Antikondensationsbehei
zung für Metall-Glas-Fassaden bekannt geworden, bei dem
ein Heizband in einem unmittelbar an das Glas angrenzen
den Heizraum im Fassadenprofil angeordnet ist. Eine der
artige Antikondensationsheizung ist zum einen sehr auf
wendig in der Herstellung und zum anderen in einem Fassa
denprofil fest zu installieren. Desweiteren ist eine der
artige Antikondensationsheizung, zur Anwendung in Wohn
räumen völlig ungeeignet und nicht kostengünstig bei
Bedarf nachrüstbar.
Aus der DE 197 02 794 A1 und DE 31 10 877 A1 sind Flä
chenheizelemente bekannt, bei denen ein Heizdraht in
einer Folie bzw. einem textilen Material verlegt ist, die
elektrisch mit einer Niederspannung versorgt werden.
Diese Heizelemente wurden für eine großflächige Boden-
und Wandheizung vorgeschlagen bzw. sollen bei Satelliten
schüsseln zur Anwendung kommen, um diese schneefrei und
damit auch in den Wintermonaten funktionsfähig zu gewähr
leisten. Obwohl diese Heizelemente in abgewandelter Form
auch für andere Anwendungsgebiete geeignet erscheinen,
wurde die Nutzung derselben zum Unterbrechen
eines Schimmelpilzwachstums nicht angedacht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Ver
fahren zu schaffen, mit dem ein Schimmelpilzwachstum in
Bereichen eines Wohnraums, die zur Ausbildung von Stau
nässe gefährdet sind, unterbrochen wird und Energiever
luste weitgehend vermieden werden sowie Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens, die auf eine einfache Weise
in den gefährdeten Bereichen installiert und betrieben
werden können.
Die Aufgabe des Verfahrens wird erfindungsgemäß gelöst,
in dem die Oberflächentemperatur der durch Staunässe ge
fährdeten Innenflächen durch eine direkt auf diese Ober
fläche zugeführte Wärmeenergie auf eine Temperatur angehoben
wird, mit der zur anstehenden Raumlufttemperatur
eine Temperaturdifferenz eintritt, bei der eine Kondensa
tion der Raumfeuchte unterbunden wird.
Durch die direkt zugeführte Wärmeenergie auf die Oberflä
chen der gefährdeten Innenflächen wird die Oberflächen
temperatur dieser Oberflächen gegenüber der anstehenden
Raumluft auf ein Niveau erhöht, bei der eine Kondensation
der Raumluftfeuchte und damit ein feuchter Niederschlag
auf den gefährdeten Innenflächen unterbrochen bzw. unter
bunden wird. Mit dem Unterbrechen bzw. Unterbinden der
Staunässeausbildung wird einer Schimmelpilzausbildung der
Nährboden entzogen und der Wachstumszyklus des Schimmel
pilzes unterbrochen. Folglich kann auf eine sehr einfache
und wirtschaftliche Weise dem Schimmelpilzwachstum auch
in umluftberuhigten Bereichen von Wohnräumen wirksam ent
gegengewirkt werden. Vielmehr, auf diese Weise können
durchgeführte Isolierungsmaßnahmen an den Fassaden von
Wohngebäuden zur Energieeinsparung voll wirksam werden,
weil eine Belüftung der Wohnräume nur noch ausschließlich
zum Luftwechsel und zur Anreicherung der Wohnraumluft mit
Sauerstoff kurzzeitig notwendig wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung wird die Wärmeenergie durch eine elek
trische Heizung im Niederspannungsbereich zugeführt, die
im entsprechenden Bereich vorgesehen ist. Als vorteilhaft
hat sich erwiesen, die elektrische Heizung in oder unter
der Wandverkleidung zu verlegen. Beispielsweise unter der
Tapete oder unter der Putzschicht. Auf diese Weise ist
die elektrische Heizung völlig unsichtbar und das Ambien
te des bewohnten Raums sowie die Behaglichkeit des Raums
wird nicht beeinträchtigt. Überraschend hat sich gezeigt,
daß unter normalen Wohnbedingungen schon eine elektrische
Heizung mit einer Niederspannungsquelle von 6 V ausreichend
ist, um die Temperatur auf den gefährdeten Oberflä
chen der Innenwände auf einen Wert zu halten bzw. anzuhe
ben, der gegenüber der Raumtemperatur eine Kondensation
der Luftfeuchte aus der Raumluft unterbricht bzw. unter
bindet. Folglich kann der elektrische Leistungsverbrauch
sehr gering gehalten werden und der fließende Strom in
diesem Bereich ist für den Mensch und auch für die Tiere
unbedenklich.
Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens nach
der Erfindung wird die zusätzliche Wärme im Intervall
während des Wachstumszyklusses eines Schimmelpilzes zuge
führt. Auf diese Weise kann der elektrische Leistungs
verbrauch weiter reduziert werden.
Nach einer weiteren besonderen Ausführungsform des Ver
fahrens der Erfindung wird als zusätzliche Wärmeenergie
ein Warmluftstroms genutzt, der von einer vorhandenen
Wärmequelle zwangsgeführt auf die gefährdeten Innenflä
chen zugeführt wird. Zu diesem Zweck kann beispielsweise
ein bereits installierter Heizkörper im Raum ohne wesent
liche Änderungen zur Durchführung des Verfahrens genutzt
werden.
Die weitere Aufgabe der Erfindung zur Durchführung des
Verfahrens wird unter anderem mit einer Vorrichtung ge
löst, bei der die elektrische Heizung aus einer metalli
schen Folie ist, die mit einem Heizdraht durchzogen ist.
Auf diese Weise wird eine einfache und kostengünstige
Ausbildung der Vorrichtung gewährleistet, die sehr flach
gehalten ist und problemlos im Wandbereich eingebracht
werden kann. Die vorgeschlagene elektrische Heizung kann
problemlos als Folie mit einem Einzeldraht oder mit meh
reren parallelen Drähten ausgeführt werden. Bei einer
Verlegung von mehreren parallel verlaufenden Drähten auf
einer großflächigen Folie ist es vorteilhaft, wenn die
Drähte in der Folie mäanderförmig verlegt werden. Auf
diese Weise ist es möglich, die Heizung günstig elek
trisch zu versorgen, auch dann, wenn sie als großflächige
Untertapete auf die gefährdeten Innenflächen oder auch im
Putz oder unter einer Verkleidung eingebracht wird.
Als elektrische Versorgungsquelle der Heizdrähte sollte
eine Niederspannungsquelle genutzt werden, die eine Bat
terie oder ein entsprechender Transformator sein kann,
der als Netzteil ausgeführt ist. Somit kann die Heizung
sichtbar unauffällig und sehr kostengünstig gespeist wer
den.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Er
findung ist die Folie einseitig selbstklebend ausgeführt.
Auf diese Weise ist es möglich diese Vorrichtung, die als
ein- oder auch als mehrdrahtige Folie ausgebildet sein
kann, schnell und problemlos nachträglich in Stellen ein
zukleben, die unerwartet eine Staunässe oder bereits ei
nen Schimmelpilzbefall erkennen lassen. Liegt ein Schim
melpilzbefall bereits vor, ist es vorteilhaft, wenn der
Schimmelpilzbefall vor dem Anbringen der Heizung mit be
kannten chemischen Mitteln entfernt wird.
Durch die Einfachheit des Verfahrens und dieser Vorrich
tung sowie deren einfachen Handhabung, kann jeder Nicht
fachmann ohne großen Aufwand und Kosten beim Erkennen von
Staunässe oder eines Schimmelpilzbefalls die Vorrichtung
unmittelbar nachrüsten. Folglich kann frühzeitig auf eine
einfache Art und Weise die Voraussetzung getroffen wer
den, um den Wachstumszyklus des Schimmelpilzes zu unter
brechen.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens, bei dem die Wärmeenergie durch ein
zusätzlichen Warmluftstrom erfolgt, ist die Wärmequelle
ein Wandheizkörper, der im Bereich des Warmluftaustritts
mit Leitblechen zur Beeinflussung der Strömungsrichtung
des oder eines Teils des Warmluftstroms versehen ist.
Mit einer derartigen Ausbildung des Heizkörpers wird ohne
weiteren großen Kosten- und zusätzlichen Energieaufwand
eine im Wohnraum vorhandene Wärmequelle zur zusätzlichen
Zuführung von Wärmeenergie auf die Oberflächen der Innen
flächen genutzt, die für ein Schimmelpilzwachstum gefähr
det sind. Folglich, kann auf diese Weise das Schimmel
pilzwachstum wirtschaftlich wirksam unterbrochen
werden.
Für die zusätzliche Zuführung eines Warmluftstroms für
die Unterbrechung eines Schimmel
pilzwachstums an den Fensterleisten wird bei einem unter
dem Fenster vorgesehenen und von einem Fensterbrett min
destens teilweise überdeckten Wandheizkörper eine er
findungsgemäße Vorrichtung zur Zwangsführung des Warm
luftstroms vorgeschlagen, bei der die zum Wandheizkörper
zugewandte Fläche des Fensterbretts mit mindestens einem
zum Fenster führenden Spalt ausgebildet ist, der in einem
Sammelkanal ausläuft, der sich über die am Fenster an
grenzende Stirnseite des Fensterbretts erstreckt und mit
mindestens einem zum Fenster gerichteten Austrittsschlitz
versehen ist.
Mit einer derartigen Ausbildung der zum Wandheizkörper
gerichteten Seite des Fensterbretts wird gewährleistet,
daß der Warmluftstrom aus einem Heizkörper, der normaler
weise mindestens teilweise von einem Fensterbrett über
deckt ist, direkt über das Fenster geführt werden kann.
Folglich wird die gesamte Fensterfläche in die Warmluft
zirkulation einbezogen und zwischen der gesamten Fenster
fläche und der anstehenden Raumluftemperatur kann eine
Temperaturdiffernz gehalten werden, die eine Kondensation
der Raumluftfeuchte unterbindet.
Darüber hinaus kann auch eine derartige Vorrichtung über
einen Wandheizkörper sehr kostengünstig nachgerüstet wer
den. Zu diesem Zweck wird auf das bereits vorhandene Fen
sterbrett ein zusätzliches dünnes Fensterbrett aufge
setzt, daß mit den vorgeschlagenen Heizkanälen versehen
ist. Vorteilhaft ist in diesem Fall, daß das zusätzliche
Fensterbrett eine Breite aufweist, die breiter ist als
die Breite des bereits eingebrachten Fensterbretts und
bei dem das in den Wohnraum hineinragende Ende des zu
sätzlichen Fensterbrettes in Richtung des Heizkörpers
abgewinkelt ist. Auf diese Weise kann der Warmluftstrom
des Wandheizkörpers gerichtet in die Kanäle eingeführt
und damit auf der Fensterfläche voll wirksam werden.
Nachfolgend wird die Erfindung für eine bevorzugte Aus
führungsform an Hand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine beispielweise schematisch dargestellte
elektrische Heizung mit nur einem Heizdraht,
Fig. 2: eine Ausführungsform der Vorrichtung in Ver
bindung mit einem Wandheizkörper.
Bei diesem Verfahren wird die Wärmeenergie durch eine
elektrische Heizung, die beispielsweise wie in Fig. 1
aus einem Heizdraht 1 oder bei einer großflächigen Hei
zung aus mehreren Heizdrähten 1 bestehen kann, oder
durch Warmluft aus einem Wandheizkörper 4 in bzw. auf die
für Staunässe gefährdeten Wandbereiche oder Fensterberei
che eingebracht.
Der aufzubringende Heizwert der Wärmeenergie auf die ge
fährdeten Oberflächen der Innenwände des Wohnraums wird
bei der elektrischen Heizvorrichtung in Abhängigkeit des
Temperaturwerts der Raumluft bestimmt, die im Durch
schnitt bei Wohnräumen bei 22°C liegt, und auf ein Tempe
raturniveau festgelegt, das zwischen Oberflächen der ge
fährdeten Innenwand und der anstehenden Temperatur in
diesem Bereich eine Temperaturdifferenz vorherrscht, die
eine Kondensation in der Luft ausschließt. Auf diese
Weise kann ein feuchter Niederschlag in diesen Bereichen
und damit eine Staunässeausbildung unterbunden bzw.
unterbrochen werden, die zu einem Schimmelpilzwachstum
führt.
Bei der Durchführung des Verfahrens mit der vorgeschla
genen Vorrichtung in Verbindung mit einem Wandheizkörper
4 wird ausschließlich der Heizwert des Wandheizkörpers 4
genutzt, der im Normalfall höher liegt als die durch
schnittliche Raumtemperatur und damit auch die Oberflä
chentemperatur der gefährdeten Innenflächen 8, an den in
folge einer ungenügenden Luftzirkulation die anstehende
Luft durch die Umluft des Raums nicht oder nicht ausrei
chend umgewälzt wird.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung als elektrische Hei
zung besteht aus einer metallischen Folie 2, in der ein
oder mehrere Heizdrähte 1 eingebunden sind, die mit einer
nicht gezeigten elektrischen Versorgungsquelle in Verbin
dung stehen. Bei einer großflächigen Heizfläche verläuft
der Heizdraht 1 mäanderförmig in der Folie 2 und wird für
den Anschluß an die elektrische Versorgungsquelle paral
lel in den Bereich des freien Drahtendes zurückgeführt.
Eine derartige Heizung kann hergestellt werden als recht
eckige Heizplatte, und auf den gefährdeten Innenflächen
vorteilhafterweise als Untertapete vorgesehen und mit
handelsüblichem Tapetenkleber oder auch anderen geeig
netem Kleber, wie Kleber für Styropur, befestigt.
Eine derartige Heizplatte kann aber auch in der Putz
schicht der gefährdeten Innenflächen oder unter Holzver
kleidungen eingebracht werden.
Eine andere Form der elektrischen Heizung ist die Aus
bildung der Heizung in Rollenform. Die Rollenform eignet
sich besonders für eine problemlose Nachrüstung, wenn
plötzlich ein Schimmelpilzbefall erkannt wird. Zu diesem
Zweck ist die Folie 2 vorteilhafterweise auf einer Seite
mit einer selbstklebenden Klebefolie 3 ausgebildet, die
eine unkomplizierte und schnelle Nachrüstung gestattet.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 besteht aus dem unter einem
Fenster 11 angeordneten Wandheizkörper 4 und dem Fenster
brett 6. Die Seite des Fensterbretts 6, die zum Wandheiz
körper 4 gerichtet ist, weist Kanäle 5 auf, die sich un
ter dem Fensterbrett 6 bis annähernd an den Rahmen 13 des
Fensters 11 und über die am Rahmen 13 angrenzende Stirn
seite des Fensterbretts 6 erstrecken. Von Vorteil kann
sein, wenn die Kanäle 5 in einem nicht dargestellten Sam
melkanal auslaufen, der im Bereich des Fensters 11 liegt
und der mit Austrittsschlitzen 7 versehen ist, die in
Richtung zum Fenster 11 geöffnet sind. Der Sammelkanal
kann bei Bedarf an beiden Seiten der senkrecht verlaufen
den Fensterleibung mit sich über die Fensterleibung er
streckenden Kanälen 10 in Verbindung stehen, die zum Fen
ster gerichtet mehrere Öffnungen 9 aufweisen, deren Quer
schnitt sich bevorzugt von unten nach oben steigend ver
jüngt.
Auf diese Weise wird die Scheibe des Fensters 11 ansich
aber speziell der besonders gefährdete Bereich 8 der
Scheibenunterkante für Staunässe intensiv mit der Wärme
strömung 12 beaufschlagt.
Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung tritt ein Teil des
Warmluftstroms 12 aus dem Wandheizkörper 4, der zusätz
lich mit nicht gezeigten Wärmeleitblechen versehen sein
kann, in die Kanäle 5 des teilweise oder vollständig den
Wandheizkörpers 4 überdeckenden Fensterbretts 6 ein und
über die Austrittsschlitze 7 und die Öffnungen 9 der Ka
näle 10 auf die Scheibe des Fensters 11 aus.
Somit wird im Fensterbereich, der bedingt durch die mög
liche hohe Temperaturdifferenz zwischen Außentemperatur
und Raumtemperatur zur Ausbildung von Staunässe neigt,
vollständig in den Umluftkreislauf im Raum einbezogen und
eine Ausbildung von Staunässe, die unter anderem bei ei
nem Rahmen 13 aus Holz zur Beschädigung des Fensterrah
mens und des Dichtungsmaterials, wie Kitt, führen kann,
vermieden.
1
Heizdraht
2
metallische Folie
3
Klebefolie
4
Wandheizkörper
5
Spalt
6
Fensterbrett
7
Austritt Spalt
8
gefährdeter Bereich
9
Öffnungen
10
Kanäle (senkrecht)
11
Fenster
12
Warmeluftstrom
13
Fensterleibung
14
Sammelkanal
Claims (13)
1. Verfahren zum Unterbrechen eines Schimmelpilzwachs
tums an Innenflächen eines Raums, vorzugsweise eines
Wohnraums, die zwischen den Lüftungsintervallen des
Raums nur unzureichend in die Zirkulation der Raum
luft einbezogen werden und damit für die Ausbildung
von Staunässebildung gefährdet sind und den Nähr
boden für Schimmelpilzwachstum begründen, in dem
die Oberflächentemperatur der durch Staunässe ge
fährdeten Innenflächen durch eine direkt auf diese
Oberfläche zugeführte Wärmeenergie auf eine Tempera
tur angehoben wird, mit der zur anstehenden Raum
lufttemperatur eine Temperaturdifferenz eintritt,
bei der eine Kondensation der Raumfeuchte unterbun
den wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die zusätzliche
Wärmeenergie mittels einer im Niederspannungsbereich
betriebenen elektrischen Heizung zugeführt wird, die
direkt auf oder in den gefährdeten Innenflächen vor
gesehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem bevorzugt ein
Niederspannungsbereich mit einer Spannung von 6 V
genutzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, bei dem die zusätz
liche Wärme im Intervall während dem Wachstumszyklus
eines Schimmelpilzes zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als zusätzliche
Wärmeenergie ein Warmluftstrom genutzt wird, der von
einer vorhandenen Wärmequelle zwangsgeführt auf die
gefährdeten Innenflächen zugeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 4, bei der die elektrische Heizung
eine metallische Folie (2) ist, die mit einem
Heizdraht (1) durchzogen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der die metallische
Folie (2) eine großflächige Folie ist, die mit dem
Heizdraht (1) mäanderförmig durchzogen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei
der die metallische Folie (2) einseitig selbst
klebend ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und 5, bei der die Warmluftquelle ein
Wandheizkörper (4) ist, der im Bereich des Warmluft
austritts mit Leitblechen zur Beeinflussung der
Strömungsrichtung des oder eines Teils des Warmluft
stroms (12) versehen ist.
10. Vorrichtung zur Zwangsführung des Wärmestromes nach
einem der Ansprüche 1 und 5 mit einem unter dem
Fenster (11) vorgesehenen Wandheizkörper (4), der
mindestens teilweise durch ein Fensterbrett (6)
überdeckt ist, bei der die zum Wandheizkörper (4)
zugewandte Fläche des Fensterbretts (6) mit mindes
tens einem zum Fenster (11) führenden Spalt (5) aus
gebildet ist, der in einem Sammelkanal (14) aus
läuft, der sich über die am Fenster (11) angren
zende Stirnseite des Fensterbretts (6) erstreckt und
mit mindestens einem zum Fenster (11) gerichteten
Austrittsschlitz (7) versehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, bei der an der senk
recht verlaufenden Fensterleibung (13) Luftschächte
(10) vorgesehen sind, die mit dem im Fensterbrett
(4) ausgebildeten Sammelkanal (14) in Verbindung
stehen und zum Fenster (11) gerichtete Öffnungen (9)
aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei der sich der Quer
schnitt der Öffnungen (9) von unten nach oben
steigend vergrößert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei der die Quer
schnittsveränderung der Öffnungen (9) über die Länge
der Fensterleibung (13) gleich ist.
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RECKNAGEL, SPRENGER, HÖNMANN: Taschenbuch für Heizung- und Klimatechnik, Oldenbourg, 1990, S. 769-770 * |
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