DE19913525A1 - Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der Volumenverminderung des Werkstoffs - Google Patents
Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der Volumenverminderung des WerkstoffsInfo
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Abstract
Während des Aushärtens urgeformter Formassen vermindern diese ihr Volumen, das Volumen des Formhohlraums aber bleibt konstant. Durch Kompression der Masse gelingt oft nur teilweise ein Ausgleich dieser Volumenverminderung. Die exakte Abbildung der Geometrie des Formhohlraums durch die hergestellten Teile ist deshalb schwer beherrschbar. DOLLAR A Zum Ausgleich der Schwindung weiten sich bei der Kompression der Formmasse im Gegensatz zu einer starren Form bestimmte Teile des Formhohlraums elastisch auf. Dieses zusätzlich geschaffene Volumen wird bei der Aushärtung der Formmasse zurückgebildet. So kann ein vollständiger Volumenausgleich erfolgen. Der Kompressionsdruck, ab dem die Verschiebung der Formwand beginnt und der mögliche Verschiebungsweg der verschiebbaren Formwand kann einstellbar ausgelegt werden. DOLLAR A Das Prinzip der elastischen Elemente in Formwerkzeugen ist auf alle Urformverfahren anwendbar, bei denen die Formmasse zum Schwindungsausgleich im Formhohlraum komprimiert wird. Naheliegende Anwendungsgebiete sind das Spritzgießen von Thermoplasten, Elastomeren oder Duromeren und Druckgussverfahren für Metalle.
Description
Es ist bekannt, dass bei der Formgebung von Kunststoffen eine Verminderung des Volumens
der verarbeiteten Formmasse auftritt.
Im allgemeinen erfolgt die Herstellung von Formteilen aus Kunststoffen, indem das
entsprechend vorbereitete Ausgangsmaterial aus einem fließfähigen viskos-plastischen in einen
form- und gestaltstabilen festen Zustand überführt wird. Der Zustandswechsel des Materials
von fließfähiger zur festen, formstabilen Konsistenz ist aufgrund der physikalischen
Eigenschaften des verwendeten Werkstoffs immer mit einer Volumenverminderung des
Materials verbunden.
Das Grundproblem bei der Anwendung der verschiedenen Technologien ist die Minimierung
und die reproduzierbare Beherrschung dieser Volumenkontraktion, um die gewünschte
Geometrie am Formteil mit dem Herstellungsverfahren sicher zu stellen.
Zur Herstellung von Formteilen aus polymeren Werkstoffen bestehen eine Vielzahl von
Technologien und Verfahrensvarianten, mit denen das oben genannte Grundproblem mehr oder
weniger gut gelöst oder vermindert werden kann.
Ein Maß für den prozesstechnisch nicht ausgleichbaren Volumenverminderungsanteil ist das
Verhältnis zwischen dem Volumen des abzubildenden Formhohlraums und dem Volumen des
produzierten formfixierten Kunststoffkörpers, welches als Schwindung des Formteils
bezeichnet wird: "DIN 16901". Kommt eine Schwindung bei der Herstellung eines Formteils
vor, kann aufgrund des unterschiedlichen Volumens von Formteil und Kavität die Geometrie
des Formhohlraums nicht mehr exakt abgebildet werden. Aufwendige Berechnungen zur
Vorhersage des Schwindungsverhaltens sind im Vorfeld der Werkzeugherstellung notwendig.
Die bekannten Berechnungsverfahren zur Schwindungsvorhersage sind aufgrund von
Vereinfachungen bei der Modellerstellung alle fehlerbehaftet. Oft wird deshalb auf
Erfahrungswerte bei der Schwindungsvorhersage zurückgegriffen. Von den Herstellern
thermoplastischer Kunststoffe werden Richtwerte für die Schwindung angegeben. Diese
Angaben umfassen ein sehr breites Intervall, das für die Geometriebeschreibung von
Präzisionsteilen unbefriedigend ist. Problematisch ist dabei vor allem, dass sich die physikalisch
bedingt auftretende Volumenverminderung mit der Aushärtung der Formmasse in den
einzelnen Raumrichtungen inhomogen aufteilt und deshalb in den einzelnen Richtungen sehr
große Schwindungsunterschiede auftreten. In der Hauptschwindungsrichtung können die
relativen Maßveränderungen bis zum 20-fachen größer sein als in der Richtung der geringsten
Linearschwindung. Die Aufteilung der Volumenschwindung in einzelne
Linearschwingungskomponenten ist von der Geometrie des Formteils, von den
Abkühlungsbedingungen, den Einspritzbedingungen und vom Füllstoffgehalt sowie der Gestalt
der Füllstoffpartikel abhängig. Wegen der Ungenauigkeiten in der Schwindungsvorhersage sind
oft aufwendige Werkzeugkorrekturen oder gar Nachbauten erforderlich, um die geforderten
geometrischen Eigenschaften der Formteile sicher zu stellen.
Für den technologischen Prozess bedeutet das Auftreten der Erscheinung Schwindung, dass
das Volumen des Formlings geringer wird als der Formhohlraum. Dadurch kommt es zu einem
Abheben des polymeren Werkstoffs in der Kavität (Fig. 3: 12) von der Formwand (Fig. 3:
13). Dann ist der ungehinderte Wärmestrom aus dem verarbeiteten Kunststoff (Fig. 3: 12) in
das Metall der Form (Fig. 1: 1 und 4) nicht mehr gegeben. Die Folge ist eine langsamere
Abkühlung des Formlings. Prozesse, bei denen eine Schwindung bereits in der Kavität auftritt,
können deshalb bei sonst gleichen Bedingungen die Formfixierung des Spritzlings erst zu einem
späteren Zeitpunkt erreichen als Prozesse, bei denen der Kontakt zwischen Formteil und
Werkzeugwand über die gesamte Abkühlungszeit erhalten bleibt. Schwindungsbehaftete
Prozesse erfordern deshalb zur Herstellung der gleichen Anzahl Formteile mehr
Produktionszeit und erbringen somit einen geringeren ökonomischen Effekt als
schwindungsfreie.
Die physikalisch bedingte Volumenkontraktion bei der Formfixierung von Werkstoffen wird in
der Technik durch die beiden Grundprinzipien hydrostatische Kompression oder die
Verringerung des Volumens der formgebenden Kavität ganz oder teilweise ausgeglichen.
Nach dem Grundprinzip der hydrostatischen Kompression der Formmasse funktioniert das
Spritzgussverfahren. Es ist die am meisten angewendete Technologie zur Produktion von
dünnwandigen und schalenförmigen Formteilen aus Kunststoff in großen Stückzahlen.
Typisch für Spritzgussverfahren ist die Verwendung einer Plastifiziereinheit (Fig. 1: 5) und
einer Schließeinheit, die das formteilspezifische Werkzeug (Fig. 1: 1, 2, 4 usw.) aufnimmt.
In der Plastifiziereinheit (Fig. 1: 5) erfolgt das Überführen des zu verarbeitenden Werkstoffs
aus den für die verschiedenen eingesetzten polymeren Materialien sehr unterschiedlichen
Ausgangszuständen in einen fließfähigen viskos-plastischen Zustand und die Homogenisierung
des verarbeiteten Werkstoffs. Das zur Herstellung des Formteils benötigte Schussvolumen
wird mit Hilfe der Plastifiziereinheit dosiert und im Stauraum des Spritzgusszylinders
gesammelt. Bei entsprechenden verfahrenstechnischen Voraussetzungen wird die plastifizierte
aufdosierte Masse in den Formhohlraum des speziell auf das jeweilige Formteil abgestimmten
Werkzeugs eingespritzt. Um die Volumenverminderung zumindest teilweise auszugleichen,
erfolgt nach der volumetrischen Füllung der Kavität mit Material (Fig. 1 und 2: 3) zusätzlich
eine Kompression der Masse auf einen bestimmten hydrostatischen Druck (Fig. 1 und 2: 7)
im Formhohlraum.
Das Spritzgusswerkzeug wird durch die Schließeinheit aufgenommen. Alle verwendeten
Werkzeuge bestehen aus mindestens zwei zueinander beweglichen Teilen (Fig. 1, 2 und 3: 1
und 4), um eine Öffnung des Werkzeugs zur Entformung des Werkstücks zu ermöglichen. Mit
Hilfe der Schließeinheit wird die Öffnungs- und Schließbewegung der Formhälften realisiert
und eine Werkzeugverriegelung sichergestellt. Die aufgrund der Wirkung des
Kompressionsdrucks (Fig. 1 und 2: 7) auftretenden Kräfte werden über das Werkzeug an die
Schließeinheit weitergeleitet. Wird ein zu hoher Kompressionsdruck im Formhohlraum
wirksam, ist die durch die Wirkung des Kompressionsdrucks erforderliche Kraftableitung in die
Schließeinheit nicht mehr gegeben. Es kommt zu plastischen Verformungen und Zerstörungen
am Werkzeug oder zu einer unerwünschten partiellen Öffnungsbewegung der Formhälften. An
den produzierten Teilen tritt dann Formteilgrat (Fig. 6: 27) auf. Sie können nicht mit der
erwünschten Gestalt hergestellt werden. Damit ist der Kompressionsdruck technologisch auf
Werte begrenzt, bei denen keine Gratbildung auftritt und unzulässige Werkzeugdeformationen
ausgeschlossen sind. Die Wechselwirkungen zwischen Kompressionsdruck (Fig. 1 und 2: 7)
und der zur Vermeidung der unerwünschten vorzeitigen Öffnung des Werkzeugs notwendigen
Zuhaltekraft sind in "Plaste und Kautschuk 11. Jahrgang Heft 2 1964 S. 109-114", "Plaste und
Kautschuk 12. Jahrgang Heft 3 1965 S. 158-164", "Plaste und Kautschuk 34. Jahrgang Heft
9/1987 S. 348-349" und in "Saher Al Saher: Einfluss der Plastmaschine und des Werkzeugs auf
die Maßgenauigkeit von Spritzgussteilen; genehmigte Dissertation A, Karl-Marx-Stadt 1988"
untersucht worden. In diesen Arbeiten wird die Werkzeugverformung als unerwünschte
Erscheinung betrachtet, die vermieden werden sollte. Bei der Auslegung der Werkzeuge
verwenden deshalb alle bekannten Technologien und Unterverfahren möglichst steife Formen,
bei denen ein Ausweichen oder eine Erweiterung der Kavität aufgrund des wirkenden
Kompressionsdrucks vermieden wird.
Im Formhohlraum (Fig. 1 und 2: 3) härtet das Material bis zur Formfixierung aus. Bei der
Verarbeitung von thermoplastischen Werkstoffen wird dies durch Abkühlung der Formmasse
erreicht. Werden Elastomere oder duroplastische Polymere verarbeitet, erfolgt die Aushärtung
durch einen chemischen Strukturaufbau aufgrund einer Wärmezufuhr. Die Aufdosierung der
viskosen Kunststoffmasse erfolgt meist zeitgleich zur Aushärtung der Formteile. Nach der
Öffnung des Werkzeugs werden die form- und gestaltstabilen Produkte aus dem
Formhohlraum entnommen. Wenn das verwendete Werkzeug wieder verschlossen wurde, kann
der Herstellungsprozess erneut ablaufen.
Zum Spritzgussverfahren sind mehrere Varianten und Unterverfahren bekannt.
Beim Spritzgießen ohne Massepolster, was beispielsweise in "Jung, Patzschke: Spritzgießen;
Verlag für Grundstoffindustrie 1988" beschrieben wurde, erfolgt eine kurzzeitige
hydrostatische Kompression der Masse durch den Schneckenkolben der Plastifiziereinheit
(Fig. 1 und 2: 5). Die Vorwärtsbewegung des Schneckenkolbens, die das Injizieren und
Komprimieren des Materials sicherstellt, wird mit dem Erreichen eines mechanischen
Anschlags gestoppt. Der Schneckenkolben verbleibt bis zur Formfixierung an der
Anschlagposition, um die Dekompression der Masse durch ein Ausfließen aus der Kavität zu
verhindern.
Der maschinentechnische Aufwand zur Realisierung dieser Verfahrensvariante ist gering. Die
Reproduzierbarkeit des Kompressionsniveaus der Formmasse ist aufgrund der gesteuerten
Beendigung der Schneckenvorwärtsbewegung über ein Wegsignal beim Erreichen des
mechanischen Anschlags ungenügend.
Durch das polsterfreie Spritzgießen können sehr komplexe Formteile hergestellt werden.
Für viele Kunststoffe kann aufgrund technologischer Grenzen des Verfahrens bei der
Erzeugung des Kompressionsdrucks und der notwendigen Kraftaufnahme im Werkzeug nur
ein teilweiser Ausgleich der Volumenverminderung sichergestellt werden. Deshalb tritt meist
eine Schwindung des Formteils auf. Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität
kann nur global für das gesamte Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des
Formteils mit Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
In "Kunststoffe 81(1991)/3 S. 211-219" wird das sogenannte nachdruckfreie Spritzgießen
vorgestellt. Bei dieser Verfahrensvariante erfolgt nach der volumetrischen Füllung der Kavität
durch eine Nadelverschlussdüse in der Stellung "Offen" (Fig. 2: 9) eine kurzzeitige
Kompression der Masse bis auf ein bestimmtes Druckniveau. Wenn der dazu notwendige
Werkzeuginnendruckaufnehmer dieses Druckniveau registriert, erfolgt ein zwangsweiser
mechanischer Verschluss der Kavität durch eine ebenfalls extra benötigte Verschlusseinheit, die
in den meisten Anwendungsfällen nach dem Prinzip von pneumatisch oder hydraulisch
betätigten Nadelverschlussdüsen funktioniert (Fig. 2: 8 bis 10). Ein Aus- oder Nachfließen
der Formmasse in die Kavität hinein oder aus dem Formhohlraum heraus ist bei verschlossener
Verschlussdüse (Fig. 2: 10) unmöglich. Der komprimierte Werkstoff kühlt unter Druckabbau
bis zur Formfixierung aus.
Der maschinentechnische Aufwand dieser Verfahrensvariante ist höher als beim
massepolsterfreien Spritzgießen, da zur Ermittlung des Druckniveaus in der Kavität
Drucksensoren mit entsprechender Auswerteeinrichtung notwendig sind und der mechanische
Verschluss der Kavität mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung erfolgen muss.
Für viele Kunststoffe kann aufgrund technologischer Grenzen des Verfahrens bei der
Erzeugung des Kompressionsdrucks und der notwendigen Kraftaufnahme im Werkzeug nur
ein teilweiser Ausgleich der Volumenverminderung sichergestellt werden. Dann tritt eine
Schwindung der Formteile auf. Die Reproduzierbarkeit des Kompressionsniveaus der
Formmasse ist aufgrund der unmittelbaren Bestimmung mit Drucksensoren gut.
Mit dem nachdruckfreien Spritzgießen können sehr komplexe Formteile hergestellt werden.
Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität kann nur global für das gesamte
Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des Formteils mit
Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
Bei der in der Praxis am häufigsten angewendeten Verfahrensweise des konventionellen
Spritzgussverfahrens erfolgt nach der volumetrischen Füllung der Kavität mit der Formmasse
eine hydrostatische Kompression (Fig. 1: 7) des Materials (Fig. 1: 3). Dieser hydrostatische
Druck wird während der Abkühlung des Formlings im Gegensatz zu den bereits abgehandelten
beiden Varianten über längere Zeit aufrecht erhalten. Das aufgrund der Abkühlung zur
Verminderung tendierende Druckniveau in der Kavität (Fig. 1: 7) wird durch Nachschieben
von heißer Schmelze aufrecht erhalten. Ein mechanischer Verschluss der Kavität kommt beim
konventionellen Spritzgussverfahren nicht zum Einsatz. Die Aufrechterhaltung des
hydrostatischen Drucks wird durch eine permanente axiale äußere Krafteinbringung auf den
Schneckenkolben (Fig. 1: 6) erreicht. Vor dem Schneckenkolben befindet sich ein
Massepolster, was eine Druckübertragung über die plastifizierte Masse vom
Schneckenvorraum in die Kavität sicherstellt.
Der Nachdruckvolumenstrom bleibt bis zur Aushärtung des Materials im Bereich des
Fließkanals wirksam. Wenn das Material in diesem Bereich ausgehärtet ist, kann keine
Schmelze mehr in die folgenden Fließwegabschnitte hinein gedrückt werden oder zurück
strömen. Man spricht von der thermischen Versiegelung.
Der isobare Abkühlungsprozess auf einem erhöhten Druckniveau kann also nur bis zum
Erstarren der Formmasse in einem bestimmten Abschnitt der Kavität aufrecht erhalten werden.
Nach "Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" sind dazu drei Fälle zu unterscheiden:
Im ersten Fall erstarrt die Formasse vom Fließwegende her zur Angussposition hin nacheinander. Dieser Fall ist nach "Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" anzustreben, da dann die Formmasse von einem gleichmäßigen Druckniveau aus abkühlt und einzelne lokale Restdrücke bei Temperaturabnahme isochor abgebaut werden.
Im ersten Fall erstarrt die Formasse vom Fließwegende her zur Angussposition hin nacheinander. Dieser Fall ist nach "Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" anzustreben, da dann die Formmasse von einem gleichmäßigen Druckniveau aus abkühlt und einzelne lokale Restdrücke bei Temperaturabnahme isochor abgebaut werden.
Im zweiten Fall ist der durch den Materialstrom zu überwindende Fließwiderstand der
Schmelze so groß, dass der aufgebrachte Nachdruck zu gering ist, um den Schmelzetransport
im Formteilinneren zu realisieren. Dann erreicht dieser Bereich den Umgebungsdruck, obwohl
im Kern noch schmelzeflüssiges Material vorhanden ist. Es kommt zu höheren
Schwindungswerten als bei Formteilen, die nach dem ersten Fall erstarren, da die Versiegelung
bei einem hohen lokalen Temperatur- und geringen lokalen Druckniveau erfolgt. Zu diesem
Fall kommt es vor allem in angussfernen Gebieten und bei langen Fliesswegen. Die Folge sind
wellige Oberflächen, Einfallstellen und Lunker. Die geometrischen Qualitätsmerkmale von
Formteilen, die nach diesem Fall absiegeln, sind wenig reproduzierbar, da zum einem der
Zeitpunkt, ab dem ein Schmelzetransport unmöglich wird, starken statistischen Schwankungen
unterliegt und zum anderen die Positionen von Einfallstellen und Lunkern erfahrungsgemäß
von Teil zu Teil sehr unterschiedlich angeordnet sind.
Im dritten Fall wird der Schmelzefluss auf einem vorangegangenem Fließwegabschnitt
unterbrochen. Dies tritt beispielsweise dann auf, wenn im Formteil angussferne
Materialanhäufungen vorhandenen sind. Die Formmasse bleibt in den Bereichen der
Materialanhäufungen auf einem hohen Temperaturniveau und großem Schwindungspotential,
das nicht durch Nachdruckvolumenstrorn ausgeglichen werden kann. Eine
Schwindungsbeeinflussung durch Nachdruckerhöhung ist nicht möglich, weil die Versiegelung
thermisch bedingt ist. Das Schwindungsverhalten der so produzierten Teile ist kaum
quantifizierbar und kontrollierbar. Es treten viele Einfallstellen und Vakuolen auf. Die
Reproduzierbarkeit der geometrischen Eigenschaften für Prozesse, bei denen eine solche
Volumenkontraktion vorkommt, ist nicht gegeben.
Nach welchen der drei von "Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" genannten
Mechanismen das Erstarren des Formteils abläuft, ist von der Geometrie des Formteils und der
Angussposition abhängig. Eine rechnerische Abschätzung ist nach "Schmidt: Dissertation am
IKV Aachen 1992" möglich, jedoch sehr aufwendig. Die Notwendigkeit, die Gestaltung des
Teils und die Angussposition so auszuführen, dass eine allmähliche Erstarrung zum Anguss hin
erfolgt, schränkt die Anwendungsfreundlichkeit der Verfahrensvariante konventionelles
Spritzgießen ein.
Mit der thermischen Versiegelung geht die Abkühlung der Formmasse von einem isobaren in
einen isochoren Prozessverlauf über. Ein Ausgleich der Volumenverminderung ist nur durch
den zum Zeitpunkt der Erstarrung vorhandenen Kompressionsdruck gegeben. Ein Ausgleich
der abkühlungsbedingten Volumenkontraktion durch Injizieren von heißer Schmelze ist nach
dem Einsetzen der thermischen Versiegelung nicht mehr möglich.
Auch beim konventionellen Spritzgießen tritt bei allen bekannten Anwendungsfällen eine
Schwindung an den produzierten Teilen auf. Die von den Rohstoffherstellern angegebenen
breiten Schwindungsintervalle beziehen sich auf die hier beschriebene Technologievariante.
Nach "Rheol. Acta 30 (1991) S. 284-299" entstehen durch das nachträgliche Injizieren von
heißer Masse in das sich bereits abkühlende Formteil starke innere Spannungen, die die
Festigkeit des Fertigteils vermindern. Die auftretenden Spannungen sind nach "Kunststoffe 73
(1983) 4 S. 241-245" größer als beim nachdruck- oder polsterfreiem Spritzgießen, was der
entscheidende Vorteil der bereits oben abgehandelten Verfahrensvarianten gegenüber dem
konventionellen Spritzgießen ist.
Ein weiterer Nachteil des konventionellen Spritzgussverfahrens, der durch das nachträgliche
Zuführen von heißer Masse in den Formling verursacht wird, ist die unterschiedliche lokale
Abkühlgeschwindigkeit im Formteil. Anbindungsnahe Gebiete kühlen langsamer ab als
anbindungsferne Regionen der Kavität. Um die Abkühlung entsprechend dem ersten Fall nach
"Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" zu gewährleisten, muss die Anbindung der
Kavität an der größten Wandstärke des Formteils erfolgen. In diesem Bereich sammelt sich
zusätzlich noch nachträglich heiße injizierte Masse an. Das verfahrensbedingte Nachschieben
von heißer Masse erfordert aufgrund der nachträglich eingebrachten Wärme gegenüber dem
polsterfreien oder dem nachdruckfreien Spritzgießen eine längere Zeitdauer bis zur
vollständigen Formfixierung des verarbeiteten polymeren Werkstoffs und erfordert eine längere
Produktionszeit als die beiden genannten alternativen Verfahrensvarianten.
Mit dem konventionellen Spritzgussverfahren können sehr komplexe Formteile hergestellt
werden.
Der maschinentechnische Aufwand zum konventionellen Spritzgießen ist relativ gering und mit
dem des polsterfreien Spritzgießens vergleichbar.
Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität kann im Wesentlichen nur global für
das gesamte Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des Formteils mit
Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
In "Kunststoffe 79(1989)/9 S. 852-856" und im "Plastverarbeiter 40 Nr. 10 S. 43-50" werden
sogenannte pvT- bzw. pmT-Regelungskonzepte vorgestellt, die auf dem konventionellen
Spritzgussverfahren aufbauen. Im Gegensatz zum konventionellen Spritzgussverfahren erfolgt
die Beendigung der nachträglichen Injektion von Schmelze nicht durch eine thermische
Versiegelung, sondern durch einen hydraulischen Angussverschluss mit Hilfe einer
Nadelverschlussdüse (Fig. 2: 8, 9 und 10). Der Zeitpunkt des mechanischen
Angussverschlusses wird aus dem in der Kavität gemessenen Druckverlauf und dem daraus
berechneten Temperaturprofil ermittelt. Dieser Zeitpunkt wird so gewählt, dass
verfahrensbedingte Schwankungen der Qualitätskennwerte aufgrund von Störgrößeneinflüssen
korrigiert werden sollen.
Die Schwindungswerte der so hergestellten Formteile sind größer als bei Produkten, die im
konventionellen Spritzgussverfahren gefertigt wurden, weil aufgrund des vorzeitigen
Angussverschlusses weniger Masse nach der volumetrischen Füllung in die Kavität
nachströmen kann. Dafür vermindern sich die durch den Nachdruckvolumenstrom
hervorgerufenen Spannungen, da aufgrund des höheren Temperaturniveaus bei Beendigung der
Nachinjizierung Relaxationsprozesse stärker zum Tragen kommen als beim konventionellen
Spritzgießen.
Die maschinentechnischen Voraussetzungen für diese Verfahrensvariante sind noch
umfassender als beim nachdruckfreiem Spritzgießen, da zusätzlich zur Verschlussdüse und dem
Werkzeuginnendruckaufnehmer umfangreiche rechentechnische Mittel im Hard- und
Softwarebereich benötigt werden.
Bei der praktischen Anwendung dieser Regelungsstrategien tritt das Problem auf, dass die
Berechnung der aktuellen Schmelzetemperatur immer stark fehlerbehaftet ist. Die
Wärmeübergangsprozesse zwischen Kunststoffmaterial und Werkzeug und die Kontaktflächen
zwischen beiden Phasen sind abhängig von Prozessgrößen.
Eine Regelung mit Hilfe der Nachdruckzeit führt zu unterschiedlich langen Zykluszeiten, die
ebenfalls das Qualitätsergebnis beeinflussen. Es tritt dann eine Rückkopplung im System auf.
Wenn man wie beim pvT-Konzept eine Zeitgröße als Nachstellgröße verwendet, ist eine
Optimierung der Produktionszeit nicht möglich.
Elastische Werkzeugdeformationen oder eine Werkzeugatmung kann mit diesem
Optimierungskonzept nicht berücksichtigt werden.
Die Zielgröße der Optimierung ist meist das Formteilgewicht. Ein gleichbleibendes
Formteilgewicht kann jedoch bei unterschiedlichen Schwindungsanisotropien in den einzelnen
Raumrichtungen zu verschiedenen Längenmaßen führen. Die Reproduzierbarkeit der
geometrischen Eigenschaften des Formteils ist aus diesem Grund nicht zwangsläufig besser als
beim konventionellen Spritzgussverfahren.
Die Herstellung von sehr komplexen Formteilen ist möglich.
Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität kann im Wesentlichen nur global für
das gesamte Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des Formteils mit
Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
Beim Spritzprägeverfahren, was beispielsweise in "Kunststoffe 77/1 S. 27-29" behandelt wird,
erfolgt das Aufschmelzen und Homogenisieren der Schmelze analog zum Spritzgussverfahren
mit Hilfe einer Plastifiziereinheit (Fig. 1 und 2: 5). Das für die Formgebung aufbereitete
Material wird in eine teilgeschlossene Kavität eindosiert (Fig. 4: 15). Ein hydrostatischer
Druck wird nur zur Überwindung des Fließwiderstands der Schmelze benötigt. Eine
Kompression der Kunststoffmasse aufgrund der Vorwärtsbewegung des Schneckenkolbens
unterbleibt. Es erfolgt keine vollständige volumetrische Füllung der teilgeschlossenen Kavität
(Fig. 4: 15). Nach dem Beenden der Masseeindosierung in den teilgeschlossenen
Formhohlraum (Fig. 4: 15) wird das Spritzprägewerkzeug durch die Schließeinheit
vollständig verschlossen (Fig. 4: 14 nach 18) und das eindosierte Formmaterial (Fig. 4: 19)
durch die zwangsweise aufgrund der Wirkung der Prägekrafte (Fig. 4: 17) hervorgerufene
Volumenverminderung der Kavität komprimiert.
Eine Schwindung im Sinne von "DIN 16901" kann nicht ermittelt werden, da sich das
Kavitätsvolumen prozessbedingt verändert. Die abkühlungsbedingte Volumenverminderung
des Materials kann vollständig durch die Verminderung des Formhohlraums ausgeglichen
werden. Bei hinreichend langer Nachführung des Prägestempels (Fig. 4: 18) erfolgt die
Abkühlung des Kunststoffs in der Kavität (Fig. 4: 19) vollständig unter Formzwang.
Die Produktionszeiten von Teilen im Spritzprägeverfahren können sehr kurz gehalten werden,
da aufgrund des von außen aufgebrachten Prägedrucks ein sehr enger Kontakt zwischen
Werkzeugmaterial und Kunststoff über eine große Fläche vorherrscht und die Plastifiziereinheit
unmittelbar nach dem Eindosieren des Polymers in die Form wieder Kunststoff homogenisieren
und plastifizieren kann.
In Richtung senkrecht zur Prägerichtung lassen sich sehr genaue Abbildungen der Form
realisieren. Deshalb ist dieses Verfahren vor allem für die Herstellung von Formteilen mit
hohen Oberflächeneigenschaften geeignet.
In der Prägerichtung des Prägestempels (Fig. 4: 18) ist die dimensionsgenaue Abbildung der
Form sehr schlecht, da die Genauigkeit der Massedosierung des Kunststoffs technisch
problematisch ist. Die Anwendung des Spritzprägeverfahrens bleibt auf Formteile mit sehr
einfacher Geometrie, wie beispielsweise CDs, beschränkt, da der Stempel in die Kavität
eingearbeitet werden muss.
Die Reproduzierbarkeit der geometrischen Eigenschaften des Formteils ist senkrecht zur
Prägerichtung gut, in der Prägerichtung jedoch schlecht.
Die Höhe des Prägedrucks ist durch die unerwünschte Werkzeugdeformation und der
Vermeidung von Formteilgrat beschränkt. Die Prägezeit muss begrenzt werden, da bei zu
langer Aufrechterhaltung des Prägedrucks innere Spannungen in den Teilen auftreten, die zum
mechanischen Versagen führen können.
Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität kann nur global für das gesamte
Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des Formteils mit
Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
Das Grundprinzip der Verminderung des formgebenden Volumens wird beim Pressverfahren
angewendet.
Für das Pressverfahren ist charakteristisch, dass die Kunststoffmasse in Pulver-, Granulat- oder
Tablettenform in das Werkzeug (Fig. 5: 21 und 23) eingelegt wird. Das Aufschmelzen,
Aushärten oder Vernetzen geschieht bei einem Druck- (Fig. 5: 22) und Temperaturregime im
geschlossenen Werkzeug. Der notwendige Pressdruck wird durch eine auf den Stempel (Fig.
5: 21) wirkende Kraft (Fig. 5: 20) erzeugt. Auf eine Plastifiziereinheit wird verzichtet.
Das verarbeitete Kunststoffmaterial wird meist durch Erwärmung bei geringem Druck in den
viskosen, fließfähigen Zustand zwischen Matritze (Fig. 5: 23) und Patritze (Fig. 5: 21)
überführt. Wenn eine fließfähige Konsistenz des Materials vorliegt, erfolgt die Formgebung bei
erhöhtem Druck. Auch die Formfixierung des Kunststoffmaterials erfolgt zum Ausgleich der
materialspezifischen Volumenverminderung bei der Formfixierung unter Druck (Fig. 5: 22),
der durch eine Kraft auf dem Stempel erzeugt wird (Fig. 5: 20).
Die Homogenisierung der Formmasse ist aufgrund fehlender Mischvorrichtungen in den
Pressformen schlecht. Bei Kunststoffen, die Beimischungen oder mehrere Komponenten
enthalten, ist deshalb ein vorhergehender Arbeitsschritt zur Mischung und Homogenisierung
des Materials notwendig. Bei den oben beschriebenen Spritzgussverfahren kann darauf meist
verzichtet werden, wenn eine entsprechend ausgelegte Plastifiziereinheit (Fig. 1 und 2: 5)
verwendet wird.
Aufgrund der Plastifizierung in der Form benötigen durch Pressprozesse hergestellte Formteile
wesentlich längere Produktionszeiten als vergleichbare Spritzgussprodukte. Aus diesem Grund
wird das Pressverfahren vor allem zur Herstellung von Teilen in geringen Stückzahlen, mit
großen Abmessungen oder von dickwandigen Teilen angewendet.
In Richtung senkrecht zur Pressrichtung lassen sich sehr genaue Abbildungen der Form
realisieren. In der Pressrichtung ist die dimensionsgenaue Abbildung der Form sehr schlecht, da
die Genauigkeit der Massedosierung des Kunststoffs technisch problematisch ist. Die
Anwendung des Pressverfahren bleibt wie das Spritzprägeverfahren auf Formteile mit sehr
einfacher Geometrie beschränkt, da der Stempel (Fig. 5: 21) in die Form (Fig. 5: 23)
eingearbeitet werden muss.
Die Reproduzierbarkeit der geometrischen Eigenschaften des Formteils ist senkrecht zur
Pressrichtung gut, in der Pressrichtung jedoch schlecht.
Die Höhe des Pressdrucks (Fig. 5: 22) ist durch die unerwünschte Werkzeugdeformation
beschränkt. Die Presszeit muss begrenzt werden, da bei zu langer Aufrechterhaltung des
Pressdrucks (Fig. 5: 22) innere Spannungen in den Teilen auftreten, die zum mechanischen
Versagen führen können.
Eine prozesstechnische Beeinflussung der Formteilqualität kann nur global für das gesamte
Formteil erfolgen. Es ist nicht möglich, lokale Gebiete des Formteils mit
Prozessgrößenvariation wirksam und gezielt zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bei der Verarbeitung von Kunststoffen zu
Formteilen auftretende Volumenverminderung auszugleichen, um die Schwindung zu
minimieren.
Das Problem wird gelöst, indem man ein im Spritzgussprozess verwendetes
formteilspezifisches Werkzeug mit einem beweglichen konturbildenden Teil der Kavität (Fig.
8: 36) ausstattet und dieses an elastische Elemente (Fig. 8: 35) ankoppelt, so dass durch eine
vom augenblicklichen Kompressionsdruck der Formmasse abhängige Ausweichbewegung des
beweglichen konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) eine reversible Erweiterung der Kavität
vorkommt, die sich bei dem während der Formfixierung des Materials physikalisch bedingten
Druckabbau in der Formmasse definiert zurückstellt und dadurch bis zur Entformung des
Spritzlings aus dem Werkzeug die Volumengleichheit von formgebenden Formhohlraum und
Formteilkörper bereits bei technisch realisierbaren Kompressionsdruck sichergestellt wird.
Mit der Erfindung wird eine Modifizierung und Verbesserung des Spritzgussverfahrens
erreicht, bei dem bekannterweise plastifizierte Masse in eine voll geschlossene, steif ausgelegte
Form injiziert und anschließend komprimiert wird. Die verfahrenstypische Kompression der
Formmasse (Fig. 8: 3) wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um eine reversible Erweiterung
(Fig. 8: 33) der Kavität zu realisieren. Das geschieht, indem zunächst ein bewegliches
konturbildendes Teil der Kavität (Fig. 8: 36) beim Anlegen eines Kompressionsdrucks (Fig.
8: 11) eine Verschiebung aufgrund der durch die Kompression der Formmasse hervorgerufene
Druckkraft ausführt. Diese Verschiebung verursacht in dem das bewegliche konturbildende
Teil der Kavität (Fig. 8: 36) abstützenden elastischen Element (Fig. 8: 35) eine Gegenkraft,
die erfindungsgemäß der Druckkraft entgegen gerichtet ist und deren Wert vom
Verschiebeweg des beweglichen konturbildenden Teiles der Kavität (Fig. 8: 36) abhängig ist.
Die Verschiebung des beweglichen konturbildenden Teil der Kavität (Fig. 8: 36) erfolgt bis
zu dem Punkt, an dem ein Kräftegleichgewicht zwischen der kompressionsverursachten
Druckkraft und der im elastischen Element hervorgerufenen Gegenkraft besteht.
Erfindungsgemäß wird das Volumen der Kavität zum Zeitpunkt der stärksten Kompression der
Formmasse in etwa um den Betrag der Volumenverminderung vergrößert, der bis zur
Gestaltfixierung des Formteils physikalisch bedingt auftritt. Das heißt, die druckabhängige
Vergrößerung der Kavität (Fig. 8: 33) wird durch die entsprechende Dimensionierung der
elastischen Größen des elastischen Elements (Fig. 8: 35) so dosiert, dass die
aushärtungsbedingte Volumenverminderung der Formmasse bis zur Gestaltfixierung durch die,
mit der Rückstellbewegung des elastischen Elements (Fig. 8: 35) und dem angekoppelten
beweglichen konturbildenden Teil (Fig. 8: 36) verbundenen, Volumenverminderung des
Formhohlraums bei Druckabbau ausgeglichen werden kann.
Bei zunehmender Aushärtung des Formteils wird der Druck in der Kavität (Fig. 8: 11)
physikalisch bedingt abgebaut, da sich das freie Volumen der Formmasse bei der Aushärtung
vermindert. Der Druckabbau hat zur Folge, dass sich die auf die elastischen Elemente (Fig. 8: 35)
wirkende Druckkraft vermindert. Dadurch verändert sich das Gleichgewicht der am
beweglichen konturbildenden Teil der Kavität (Fig. 8: 36) angreifenden Kräfte und die
reversible Verformung des elastischen Elements (Fig. 8: 35) stellt sich in Abhängigkeit vom
Druck in der Kavität (Fig. 8: 11) zurück. Das an das elastische Element gekoppelte
bewegliche konturbildende Teil der Kavität (Fig. 8: 36) wird dadurch so verschoben, dass das
Kavitätsvolumen wieder vermindert wird. Die elastischen Größen der elastischen Elemente
(Fig. 8: 35) werden erfindungsgemäß so ausgelegt, dass ein vollständiger Abbau des
Kompressionsdrucks beim Aushärten der Formmasse möglich ist und am Ende des
Aushärtungsprozesses im Formhohlraum das ursprüngliche Kavitätsvolumen vorliegt.
Der Ausgleich der materialspezifischen aushärtungsbedingten Volumenverminderung kann
durch die Nachstellbewegung des beweglichen konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) vollständig
erfolgen, so dass keine Schwindung der Teile in der Form auftritt. Man kann deshalb auf ein
langanhaltendes Nachschieben von Masse, wie es beim konventionellen Spritzgussprozess
angewendet wird, verzichten und einen mechanischen Angussverschluss durch eine
Nadelverschlussdüse (Fig. 2: 8 bis 10) analog dem nachdruckfreiem Spritzgießen anwenden
oder auf die Verfahrensvariante polsterfreies Spritzgießen zurückgreifen.
Die durch das Nachschieben von heißer Masse in das sich abkühlende Formteilmaterial
hervorgerufenen inneren Spannungen im Formteil werden dadurch erfindungsgemäß
vermieden.
Die beiden bekannten Grundprinzipien zum Ausgleich der Volumenverminderung,
Kompression der Formmasse und Nachführung des Kavitätsvolumens, werden
erfindungsgemäß in einem Verfahren kombiniert.
Der Einsatz anderer Bauteile als elastische Elemente zum Aufbringen einer Gegenkraft,
beispielsweise hydraulischer oder pneumatischer Systeme ist denkbar.
Weil ein Ablösen des Kunststoffs (Fig. 3: 12) von der Werkzeugwand (Fig. 2: 13) beim
Aushärten vermieden wird, kann die Formteilherstellung in einer kürzeren Produktionszeit
erfolgen als bei den bekannten schwindungsbehafteten Spritzgussprozessen, da der Kontakt
zwischen der Kunststoffmasse (Fig. 2: 12) und dem Werkzeugmaterial (Fig. 2: 1 und 4)
während der gesamten Abkühl- oder Aushärtungszeit nicht unterbrochen wird und der
Wärmestrom zwischen Kunststoffmaterial (Fig. 2: 12) und Werkzeug (Fig. 2: 1 und 4) nicht
durch einen isolierenden Spalt an der Wand der Kavität (Fig. 2: 13) gestört wird. Damit ist
mit der Erfindung ein höherer ökonomischer Effekt zu erwarten als mit den bekannten
klassischen Verfahrensvarianten.
Zur Realisierung der Erfindung sind spezielle Spritzgusswerkzeuge für die jeweiligen
herzustellenden Teile notwendig, die eine bewußte Verformung zulassen.
Bereits in "Plaste und Kautschuk 11. Jahrgang Heft 2 1964 S. 109-114" werden die
unterschiedlichen Kraftwirkung und die daraus resultierenden Verformungen der
Werkzeugteile von sich gegenseitig nicht beeinflussenden Werkzeugteilen und
Spritzgusswerkzeugen mit massivem Querschnitt unterschieden.
In Spritzgussformen, die aus Werkzeugplatten mit mechanisch massivem Querschnitt (Fig. 6:
25) aufgebaut sind, verursacht die Wirkung der Schließkraft durch das Zusammenpressen des
gesamten Werkzeugs keine Veränderung der Kavität. Bei der Kompression der Formmasse
greift eine Flächenkraft (Fig. 6: 28) rund um die Kavität an und führt neben dem
Auseinanderdrücken der beiden Formhälften bei Überwindung der Schließkraft zu einer
Durchbiegung der mechanisch kompakten Werkzeugplatte (Fig. 6: 26) proportional zum
anliegenden Werkzeuginnendruck. Bei zu großen Durchbiegungen dringt schmelzeflüssiger
Kunststoff in den gebildeten Spalt zwischen den beiden Formhälften und bildet den
sogenannten Formteil- oder Spritzgrat (Fig. 6: 27). Bereits bei der ansatzweisen Bildung von
Formteilgrat ist die elastische Rückstellung der Werkzeugdurchbiegung und die Zurückbildung
des Auseinanderdrückens der beiden Formhälften bei abnehmendem Werkzeuginnendruck
nicht mehr möglich, da der gebildete Werkzeugspalt durch den schnell erkalteten
eingedrungenen Kunststoff blockiert ist. Zur Vermeidung des Spaltes, in dem sich Grat bildet,
sind hohe Schließkräfte, besonders massive, dickwandige Werkzeuge und eine Begrenzung des
Kompressionsdrucks notwendig. Spritzgussformen werden derzeit fast ausschließlich nach dem
Typ des massivem Querschnitts angelegt. Die massive Ausführung von Spritzgussformen wird
von vielen Autoren empfohlen und ist nach "Schmidt: Dissertation am IKV Aachen 1992" die
Voraussetzung bei Berechnung von Spritzgussprozessen, da die Berechnungsprogramme
derzeit keine elastische Verformung eines massiv ausgeführten Spritzgusswerkzeuges
berücksichtigen. Das stellt derzeit eine wesentliche Einsatzgrenze bei der Anwendung der
Berechnungsprogramme für Spritzgussprozesse dar.
In "Saher Al Saher: Einfluss der Plastmaschine und des Werkzeugs auf die Maßgenauigkeit
von Spritzgussteilen; genehmigte Dissertation A, Karl-Marx-Stadt 1988" ist die Berechnung
der Verformung an einem speziellen, einfachem, massivem Spritzgusswerkzeug bei der
Wirkung der bloßen Schließkraft und bei Wirkung der Schließkraft und des
Kompressionsdrucks mit starken Abstraktionen ausgeführt worden. Diese Berechnung ist sehr
aufwendig und nur mit starken Vereinfachungen möglich. Eine Verallgemeinerung der in
"Saher Al Saher: Einfluss der Plastmaschine und des Werkzeugs auf die Maßgenauigkeit von
Spritzgussteilen; genehmigte Dissertation A, Karl-Marx-Stadt 1988" durchgeführten
Berechnung und die Übertragung auf andere Werkzeuge ist nicht bekannt.
Werden sich gegenseitig nicht beeinflussende Werkzeugteile angewendet, verursacht die
Wirkung der Schließkraft durch das alleinige Zusammenpressen der stützenden Werkzeugteile
(Fig. 7: 29) eine Verkleinerung der Dicke der Kavität. Aufgrund der Wirkung der
Schließkraft der erfolgt keine Stauchung der inneren mechanisch getrennten Werkzeugplatte
(Fig. 7: 30).
Mit der Kompression der Formmasse greift eine Flächenkraft (Fig. 7: 28) an den die Kavität
bildenden Werkzeugteilen (Fig. 7: 32) an. Die Größe der auf die einzelnen Werkzeugteile
wirkenden augenblicklichen Kraft ergibt sich aus dem augenblicklich wirkenden
Werkzeuginnendruck und der projizierten Berührungsfläche zwischen dem jeweiligem
Werkzeugteil und dem Kunststoff in der Kavität. Die Kompression der Kunststoffschmelze
drückt nur die an der Kavität angrenzenden Werkzeugteile (Fig. 7: 32) zusammen. Da die
einzelnen Werkzeugteile nicht, wie es bei massiven Formen der Fall ist, miteinander gekoppelt
sind, erfolgt keine Durchbiegung des Gesamtwerkzeugs. Die äußeren mechanisch getrennten
Werkzeugplatten (Fig. 7: 31) werden nur durch den Schliessdruck zusammengedrückt und
aufgrund der Wirkung des Kompressionsdrucks in der Formmasse nicht deformiert.
Werkzeugkonzepte, die bewegliche konturbildende Teil der Kavität (Fig. 8: 36) enthalten,
entsprechen dem Fall sich gegenseitig nicht beeinflussender Werkzeugteile.
Erfindungsgemäß werden die durch die Wirkung des Werkzeuginnendrucks hervorgerufenen
Kräfte aus den beweglichen konturbildenden Teilen der Kavität (Fig. 8: 36) in elastische
Elemente eingeleitet. In den elastischen Elementen werden diese Kräfte in eine gewollte
reversible Verformung umgesetzt. Dieses Nachgeben der beweglichen konturbildenden Teile
der Kavität (Fig. 8: 36) ist prinzipiell mit einer definierten Verschiebung der die Kavität
bildenden Werkzeugteile (Fig. 8: 32) gleichzusetzen.
Im Gegensatz zu den angewendeten Verfahren mit steifer Werkzeugkonzeptionen kann ein
Spritzgrat (Fig. 6: 27) bei der Anwendung der Erfindung nur dann auftreten, wenn der
mechanische Anschlag (Fig. 9: 42) durch das elastische Element (Fig. 8: 35) oder das
bewegliche konturbildende Teil der Kavität (Fig. 8: 36) erreicht ist und die dort wirkende
resultierende Kraft aus Kompressions- und Gegenkraft ein Durchbiegen der Form bewirkt oder
die vektorielle Summe der sich aus dem Werkzeuginnendruck ergebenden Kräfte größer wird
als die Schließkraft. Nur dann würden die beiden Formhälften auseinander gedrückt.
Damit ist der maximale Kompressionsdruck eines solchen Spritzgussprozesses durch die
Schließkraft der verwendeten Spritzgussmaschine technologisch bestimmt. Die mechanische
Stabilität der Form ist aufgrund der Abstimmung von mechanischem Anschlag und
Kompressionskraft und der mechanischen Trennung der Werkzeugteile im Gegensatz zu
Spritzgusswerkzeugen mit massiven Querschnitt von untergeordneter Bedeutung.
Als elastische Elemente können unterschiedlichste Konstruktionen verwendet werden.
Beispielsweise sind reine Zugelemente, teleskopförmig gestaltete Zug-Druck-Elemente,
Druckkissen aus elastomeren Werkstoffen oder bügelförmige Biegekonstuktionen denkbar.
Alle Ausführungsarten von elastischen Elementen (Fig. 8: 35) sind dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verschiebung des beweglichen konturbildenden Teiles der Kavität (Fig. 8: 36)
erreicht wird, indem die aufgenommene, aufgrund der Wirkung des Werkzeuginnenducks
verursachte Kraft in eine reversible kompressionskraftabhängige Verformung umgewandelt
wird. Die beweglichen konturbildenden Teile der Kavität (Fig. 8: 36) und die elastischen
Elemente (Fig. 8: 35) sind dabei vorzugsweise starr gekoppelt, so dass eine Veränderung der
Verschiebung eine andere Verformung bedeutet und umgekehrt. Dadurch verändert sich das
Volumen der Kavität in Abhängigkeit vom momentanen Werkzeuginnendruck. Alle
Ausführungsarten von elastischen Elementen (Fig. 8: 35) werden erfindungsgemäß so
dimensioniert, dass die technische Volumenvergrößerung der Kavität in etwa der aufgrund der
Aushärtungsprozesse im Formhohlraum vorkommenden physikalisch bedingten
Volumenverminderung des Werkstoffs bis zur Entnahme aus der Form entspricht. Die
notwendigen Werte können aus den materialspezifischen pvT-Diagrammen, die beispielsweise
in "VDMA Verein deutscher Maschinenbauanstalten (hrsg.): Kenndaten für die Verarbeitung
thermoplastischer Kunststoffe Teil 1. Thermodynamik; Hanserverlag München Wien 1979"
veröffentlicht sind, entnommen werden.
Beim Abbau des Werkzeuginnendrucks während der Abkühlung oder Aushärtung der
Formmasse wird die reversible Verformung der elastischen Elemente (Fig. 8: 35) aufgrund
eines veränderten Kräftegleichgewichts zurückgestellt. Diese Rückstellbewegung wird auf die
beweglichen konturbildenden Teile der Kavität (Fig. 8: 36) übertragen. Das Kavitätsvolumen
wird erfindungsgemäß entsprechend dem geringer werdenden Platzbedarf des Materials im
Formhohlraum vermindert.
Die Wirkung eines elastischen Elements (Fig. 8: 35) wird durch seine Kennlinie (Fig. 10:
46) beeinflußt. Die Kennlinie gibt eine mathematische Funktion im Kraft (Fig. 8: 34) - Weg
(Fig. 8: 33) - Diagramm an, nach der aufgrund der Wirkung des Kompressionsdrucks (Fig.
8: 11) auftretende Kraftaufbau (Fig. 9: 43) und die reversible Verformung (Fig. 8: 33) des
elastischen Elements dargestellt wird.
Ungenauigkeiten bei der Bestimmung der pvT-Daten, lokal unterschiedliches
Volumenkontraktionsverhalten aufgrund verschiedener Kristallisationsgrade und unbekannte
Reibungsverhältnisse in den elastischen Elementen können erfindungsgemäß durch Variationen
an der Kennlinie der elastischen Elemente (Fig. 10: 46) ausgeglichen werden. Dazu wird mit
einer wählbaren Federkonstante (Fig. 10: 44), einer einstellbaren mechanisch veränderlichen
Vorspannung (Fig. 10: 47) und einem justierbaren mechanischen Anschlag (Fig. 10: 45) der
elastischen Elemente ein prozessspezifischer Ausgleichen von Ungenauigkeiten und
Störeinflüssen erreicht.
Die Federkonstante (Fig. 10: 44) eines elastischen Elements gibt das Verhältnis zwischen der
aufgrund der Wirkung des Kompressionsdrucks entstehenden Gegenkraft (Fig. 8: 34) und der
realisierten elastischen Verformung des elastischen Elements (Fig. 8: 35) an. Elastische
Elemente (Fig. 8: 35) mit einer großen Federkonstante (Fig. 10: 44) führen bei der Wirkung
einer vergleichbaren Gegenkraft (Fig. 8: 34) eine geringere elastische Verformung (Fig. 8: 33)
aus und realisieren damit eine kleinere reversible Volumenvergrößerung der Kavität als
elastische Elemente mit einer großen Federkonstante (Fig. 10: 44), die eine größere reversible
Volumenvergrößerung der Kavität zulassen. Wenn man von einem künstlichen
Angussverschluss mit dem Erreichen des eingestellten Kompressionsdrucks ausgeht, lassen
elastische Elemente (Fig. 8: 35) mit einer geringen Federkonstanten bereits bei einem
geringeren Kompressionsdruck (Fig. 8: 11) der Schmelze die notwendige Verschiebung des
beweglichen konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) zum Ausgleich der aushärtungsbedingten
Volumenverminderung zu, als elastische Elemente mit einer großen Federkonstanten.
Die steuerbare Veränderung der Federkonstante (Fig. 10: 44) eines elastischen Elements
(Fig. 8: 35) kann beispielsweise durch ein verschiebbares Teil (Fig. 9: 39) an einem
elastischen Element mit der speziellen Form eines Federbügels oder einer teleskopförmigen
Kombination von Zug- und Druckstäben realisiert werden.
Mit der Vorspannung des elastischen Elements (Fig. 9: 41) wird erreicht, dass die reversible
Verformung erst oberhalb einer bestimmten Grenzkraft einsetzt. Die Kennlinie wird um den
Betrag der Vorspannung des elastischen Elements längs der Kraftachse verschoben (Fig. 10:
47). Die Vorspannung (Fig. 9: 41) wirkt der durch den Kompressionsdruck verursachten
Druckkraft (Fig. 9: 37) entgegen, die in das elastische Element (Fig. 8: 35) eingeleitet wird.
Bei Kompressionsdrücken, die eine geringere Kraft als die Vorspannung (Fig. 9: 41)
verursachen, kommt keine Verformung des elastischen Elements und folglich keine
Verschiebung (Fig. 8: 33) des beweglichen konturbildenden Teiles der Kavität (Fig. 8: 36)
vor. Dann tritt keine Vergrößerung der Kavität auf. Erst bei wirkenden Druckkräften (Fig. 9:
37), die größer sind als die Vorspannung (Fig. 9: 41), verformt sich das elastische Element
(Fig. 8: 35).
Baut sich der Werkzeuginnendruck aufgrund der Verfestigung der Formmasse ab, stellt sich
das elastische Element (Fig. 8: 35) solange zurück, bis der die Kompressionskraft
hervorgerufene Druck in der Kavität (Fig. 8 und 9: 11) ein Niveau erreicht hat, bei dem die
Kompressionskraft (Fig. 9: 37) dem Wert der Vorspannung (Fig. 9: 41) entspricht. Bei
Werkzeuginnendrücken unter diesem Niveau erfolgt keine Verformung (Fig. 8: 33) des
elastischen Elements (Fig. 8: 35) mehr und das bewegliche konturbildende Teil befindet sich
in seiner Ausgangsposition. Der Kunststoff in der Kavität kühlt in den folgenden Zeitschritten
wie beim bekannten nachdruckfreien Spritzgießen ab.
Das Aufbringen einer veränderlichen Vorspannung ist technisch beispielsweise durch
Einbringen einer Stellschraube (Fig. 9: 40) in ein elastisches Element in der speziellen
Ausführungsform einer bügelförmigen Biegekonstruktion möglich, bei der durch
unterschiedliche Einschraubtiefe der federnde Bügel vorgespannt wird, oder durch die fixierte
Vordehnung eines elastischen Elements in Form eines Zugstabs.
Ein mechanischer Anschlag (Fig. 10: 46) schränkt die Ausgleichsbewegung eines beweglichen
konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) ein. Der mechanische Anschlag kann entweder die
Verschiebung des beweglichen konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) begrenzen oder die
weitere Verformung des elastischen Elements (Fig. 8: 35) verhindern. Beide technischen
Lösungsmöglichkeiten bewirken, dass das zusätzlich geschaffene Kavitätsvolumen genau
begrenzt werden kann. Eine exakte Abstimmung des zusätzlich geschaffenen Kavitätsvolumens
auf die durch den Aushärtungsprozess des Kunststoffs physikalisch bedingte
Volumenverminderung des polymeren Werkstoffs ist damit möglich.
Der Einfluss von technisch bedingten Schwankungen des Kompressionsdrucks bei der
Herstellung der einzelnen Formteile auf die Qualitätsmerkmale kann durch die Verwendung
eines mechanischen Anschlags (Fig. 9: 42) stark vermindert werden.
Der mechanische Anschlag (Fig. 9: 42) sollte so eingestellt werden, dass die Verformung des
elastischen Elements (Fig. 8: 35) beziehungsweise die Verschiebung des beweglichen
konturbildenden Teiles der Kavität (Fig. 8: 36) ab einem Wert des Werkzeuginnendrucks
verhindert wird, der unterhalb der Schwankungsbreite des angestrebten Kompressionsdrucks
liegt. Die Schwankungen des Kompressionsdrucks wirken sich dann nur aufgrund der
unterschiedlichen Massekompression, nicht jedoch aufgrund der reversiblen
Ausgleichsbewegung des beweglichen konturbildenden Teiles (Fig. 8: 36) auf die
Verminderung des Kavitätsvolumens während des Abkühlprozesses aus. Damit erreicht man
eine Stabilisierung des Herstellungsprozesses.
Ein mechanischer Anschlag kann beispielsweise realisiert werden, indem man eine in der Höhe
exakt verstellbare Brücke (Fig. 9: 42) über einen federnden Bügel, der als elastisches Element
wirkt, setzt.
Durch die Stellgrößen mechanischer Anschlag (Fig. 10: 45), Vorspannung (Fig. 10: 47) und
Federkonstante (Fig. 10: 44) ist man in der Lage, den zeitlichen Verlauf des Druckniveaus
während des Abkühlungsprozesses zu variieren. Wenn man sich auf die Verarbeitung eines
bestimmten Werkstoffs bezieht, kann man bei einem Prozess, bei dem in beiden Fällen der
unveränderte mechanische Anschlag (Fig. 10: 45) wirksam wird, im ersten Fall mit einer
hohen Vorspannung (Fig. 10: 47) und einer geringen Federkonstante (Fig. 10: 44) eine
ähnliche oder sogar die gleiche reversible Volumenvergrößerung der Kavität erreichen wie, im
zweiten Fall mit einer geringen Vorspannung (Fig. 10: 47) und einer großen Federkonstante
(Fig. 10: 44). Im ersten Fall findet die Abkühlung und Aushärtung des Formteils länger auf
einem hohen Druckniveau statt wie im zweiten. Damit ist man erfindungsgemäß in der Lage,
den Zustandsverlauf während der Aushärtung der Kunststoffmasse zu beeinflussen und kann so
die sich ausbildenden Werkstoffeigenschaften des Kunststoffteils beeinflussen. Beispielsweise
kommt bei teilkristallinen Thermoplasten ein höherer Kristallitanteil vor, wenn die Abkühlung
lange Zeit unter erhöhtem Druck stattfindet.
Durch den Einsatz von elastischen Elementen und der möglichen Variation von mechanischem
Anschlag (Fig. 10: 45), Vorspannung (Fig. 10: 47) und Federkonstante (Fig. 10: 44) ist
man erfindungsgemäß in der Lage, die Morphologie eines Formteils mit dem beeinflussbaren
Druckverlauf in der Kavität während des Abkühlvorgangs zu beeinflussen. Diese Möglichkeit
besteht beim Spritzgießen ohne Massepolster und beim nachdruckfreien Spritzgießen nicht und
beim konventionellen Spritzgießen nur mit starken Einschränkungen, da ein zu großer
Nachdruckvolumenstrom über die Anbindung eines Formteils undiskutabel große
Eigenspannungen verursachen würde.
Durch den Einsatz von mehreren beweglichen konturbildenden Teilen (Fig. 8: 36) und den
jeweiligen angekoppelten elastischen Elementen (Fig. 8: 35) in einem Werkzeug ist es
möglich, auch Formteile mit komplizierter Geometrie herzustellen. Das stellt einen
wesentlichen Vorteil der Erfindung gegenüber dem Spritzpräge- oder dem Pressverfahren dar.
Kommen mehrere bewegliche konturbildende Teile (Fig. 8: 36) mit den jeweils
angekoppelten elastischen Elementen (Fig. 8: 35) bei der Herstellung eines Formteils zum
Einsatz, ist man erfindungsgemäß in der Lage durch eine unabhängige Feinabstimmung der
elastischen Größen der einzelnen elastischen Elemente (Fig. 8: 35) den Herstellungsprozess
des Formteils lokal zu beeinflussen. Bei allen anderen Herstellungsverfahren ist dies nur global
für das gesamte Formteil möglich.
Werden mehrere bewegliche konturbildende Teile (Fig. 8: 36) mit den jeweils angekoppelten
elastischen Elementen (Fig. 8: 35) eingesetzt, kann man erfindungsgemäß durch mehrere
voneinander unabhängige Einstellungen der Größen Federkonstante (Fig. 10: 44),
mechanischer Anschlag (Fig. 10: 45) und Vorspannung (Fig. 10: 47) der einzelnen
elastischen Elemente (Fig. 8: 35) das jeweilige durch das einzelne bewegliche konturbildende
Teil (Fig. 8: 36) und das dazugehörige elastische Element (Fig. 8: 35) bestimmte lokale
Qualitätsmerkmal des Formteils relativ unabhängig von anderen lokalen Qualitätsmerkmalen
beeinflussen.
Der Vorteil der Erfindung, den Formbildungsprozess lokal beeinflussen zu können, kommt
besonders bei multifunktionalen Formteilen zum Tragen, bei denen eine große Anzahl von
lokal beeinflussten Qualitätsgrößen, beispielsweise sehr eng tolerierte Maße, erfüllt werden
müssen. Mit den bekannten Verfahren ist aufgrund der globalen Beeinflussung der
Qualitätsparameter nur die Optimierung für ein Qualitätsmerkmal möglich.
Mit der Erfindung ist eine Verbindung der Vorteile des konventionellen Spritzgussverfahrens,
einen möglichst großen Ausgleich der Volumenschwindung bei relativ geringen
Kompressionsdrücken zu erreichen, mit den Vorteilen des nachdruckfreien Spritzgießens,
spannungsarme Teile in geringerer Produktionszeit herstellen zu können, möglich, ohne die
jeweiligen Nachteile der alternativen Verfahrensvariante in Kauf nehmen zu müssen.
Durch eine Variation der Kennlinie der eingesetzten elastischen Elemente, kann der
Zustandsverlauf des Aushärtungsprozesses der Kunststoffmasse beeinflusst werden. Dies
konnte bisher nur durch das Press- und Spritzprägeverfahren für sehr einfache
Formteilgeometrien realisiert werden, nicht aber mit den bekannten Varianten des
Spritzgussverfahrens.
Durch die Erfindung ist man erstmals in der Lage, die Eigenschaften eines Formteils im
Herstellungsprozess durch den Einsatz von mehreren beweglichen konturbildenden Teilen in
der Kavität und den dazugehörigen einzeln einstellbaren elastischen Elementen gezielt lokal zu
beeinflussen. Bei allen anderen bekannten Verfahren können die Qualitätsmerkmale im
Herstellungsprozess nur global für das gesamte Formteil beeinflusst werden.
1
auswerferseitige Formhälfte
2
Auswerferstift (symbolisch)
3
mit Kunststoffschmelze gefüllter Formhohlraum
4
düsenseitige Formhälfte
5
Plastifiziereinheit
6
auf den Schneckenkolben der Plastifiziereinheit aufgebrachte Kraft
7
hydrostatisch wirksamer Werkzeuginnenruck
8
Aufnahme der Nadelverschlußdüse
9
Verschlußnadel in Stellung "Offen"
10
Verschlußnadel in Stellung "Geschlossen"
11
temperaturabhängiger Werkzeuginnendruck
12
mit aushärtendem Kunststoff gefüllter Formhohlraum
13
Wand der Kavität, an der es zur Ablösung des aushärtenden Kunststoffs
kommt
14
Prägestempel in Stellung "Formfüllen"
15
teilgeschlossene Kavität
16
Schmelzekanal
17
wirkende Prägekraft
18
Prägestempel in Stellung "Prägen"
19
im Kunststoffwirkender Prägedruck
20
wirkende Presskraft
21
Stempel oder Patritze
22
auf die Formmasse wirkender Pressdruck
23
Form oder Matritze
24
Grundplatte
25
mechanisch kompakte Werkzeugplatte ohne Krafteinwirkung
26
verformte mechanisch kompakte Werkzeugplatte aufgrund einer
Krafteinwirkung
27
Formteilgrat
28
aufgrund der Wirkung des Werkzeuginnendrucks entstehende auftreibende
Kraft
29
äußere mechanisch getrennte Werkzeugplatte ohne Krafteinwirkung
30
innere mechanisch getrennte Werkzeugplatte ohne Krafteinwirkung
31
äußere mechanisch getrennte Werkzeugplatte bei Krafteinwirkung
32
verformte innere mechanisch getrennte Werkzeugplatte bei Krafteinwirkung
33
werkzeuginnendruckabhängige Ausgleichsbewegung
34
Gegenkraft
35
elastisches Element (symbolisch)
36
bewegliches konturbildendes Teil der Kavität
37
auf das elastische Element wirkende Druckkraft
38
kraftübertragendes Koppelteil
39
verschiebbares Teil zur Einstellung der Federkonstante des elastischen
Elements in der speziellen Form einer Bügelkonstruktion
40
Einstellschraube zur Feinabstimmung der Vorspannung des elastischen
Elements in der speziellen Form einer Bügelkonstruktion
41
sich ergebende Vorspannung
42
mechanischer Anschlag des elastischen Elements in der speziellen Form einer
Bügelkonstruktion
43
Rückstellkraft des elastischen Elements
44
Einfluß einer veränderten der Federkonstante
45
Einfluß eines veränderten mechanischen Anschlags
46
Kennlinie des elastischen Elements
47
Einfluß einer veränderten Vorspannung
Fig. 1 Werkzeugkonzeption beim bekannten Spritzgussverfahren
Fig. 2 Spritzgusswerkzeug mit künstlichem Angussverschluss beim Füllen der
Kavität (oben) und mit verschlossener Kavität (unten)
Fig. 3 Schwindung der Formmasse nach der Aushärtung der Formmasse
Fig. 4 Prinzipdarstellung des Spritzprägeverfahrens
Fig. 5 Prinzipdarstellung des Pressverfahrens
Fig. 6 verformende Wirkung des Spritzdrucks bei einem massiv ausgelegten
Werkzeug
Fig. 7 verformende Wirkung des Spritzdrucks bei einem Werkzeug mit eingesetztem
Kern
Fig. 8 Prinzipdarstellung einer Werkzeugkonzeption mit einem elastischen Element
Fig. 9 Werkzeugkonzeption mit einem elastischen Element in der speziellen Form
einer Bügelkonstruktion
Fig. 10 Kennlinie eines elastischen Elements und deren Beeinflussungsmöglichkeiten
Claims (10)
1. Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der
Volumenverminderung des Werkstoffs
dadurch gekennzeichnet,
dass die aushärtungs- oder abkühlungsbedingte Volumenverminderung des unter Druck
stehenden Werkstoffs in der Kavität durch eine vom Druck im Innern der Kavität
abhängige reversible Erweiterung des Formhohlraums ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die reversible Volumenerweiterung des Formhohlraums durch Anbringen von
Systemen zur Erzeugung einer kompressionsdruckabhängigen Gegenkraft,
vorzugsweise durch elastische Elemente, die an bewegliche konturbildende Teile der
Kavität gekoppelt sind, erreicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Größe der reversiblen Volumenerweiterung der Kavität durch die jeweiligen
charakteristischen elastischen Größen der elastischen Elemente beeinflussbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer speziellen Anordnung mit einem veränderlichen mechanischen Anschlag
der beweglichen konturbildenden Teile oder der elastischen Elemente die reversible
Volumenerweiterung der Kavität eingeschränkt werden kann und nur bis zu einer
bestimmten, durch den Druck in der Kavität verursachten, Grenzkraft eine
nennenswerte Volumenerweiterung der Kavität auftritt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer speziellen Anordnung mit einer veränderlichen Vorspannung der
elastischen Elemente die reversible Volumenerweiterung der Kavität eingestellt werden
kann und erst ab und nur bis zu einer bestimmten, durch den Druck in der Kavität
verursachten, oberen Grenzkraft auftritt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Anordnung mit einer veränderlichen Federkonstante der elastischen
Elemente die reversible Volumenerweiterung der Kavität eingestellt werden kann.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4
dadurch gekennzeichnet,
dass sich verfahrensbedingte Schwankungen des maximalen Kompressionsdrucks nicht
auf die reversible Volumenerweiterung der Kavität auswirken, da die beweglichen
konturbildenden Teile der Kavität oder die elastischen Elemente bereits bei einem
geringeren wirksamen Druck in der Kavität als den minimal auftretenden
Kompressionsdruck einen mechanischer Anschlag erreichen und bei darüber
hinausgehenden Druckwerten keine nennenswerte Volumenerweiterung der Kavität
zulassen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verwendung von beweglichen konturbildenden Teilen an der Kavität und
elastischen Elementen ein am Formteil lokal wirkender werkzeugspezifischer bewußter
Prozesseingriff mit Hilfe der einstellbaren Federkonstante, veränderbarer
Vorspannungen oder eines verschiebbaren mechanischen Anschlags ermöglicht wird
und der spezielle Prozess auf das jeweils auftretende Werkstoffverhalten hin optimiert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
dadurch gekennzeichnet,
dass durch unterschiedliche Einstellungen der Stellgrößen mechanischer Anschlag,
Federkonstante und Vorspannung unterschiedliche Zustandsverläufe bei der Abkühlung
eines Kunststoffs und damit in gewissen Grenzen lokal beeinflussbare
Materialeigenschaften realisierbar sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 2, und 3
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den Einsatz mehrerer beweglicher konturbildender Teile der Kavität und
mehrerer elastischer Elemente, die an unterschiedlichen Stellen des Formhohlraums
wirksam werden, eine lokal begrenzte Beeinflussung der Qualitätseigenschaften eines
Formteils an unterschiedlichen Stellen des Werkstücks vorgenommen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999113525 DE19913525A1 (de) | 1999-03-25 | 1999-03-25 | Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der Volumenverminderung des Werkstoffs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999113525 DE19913525A1 (de) | 1999-03-25 | 1999-03-25 | Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der Volumenverminderung des Werkstoffs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19913525A1 true DE19913525A1 (de) | 2000-09-28 |
Family
ID=7902354
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999113525 Withdrawn DE19913525A1 (de) | 1999-03-25 | 1999-03-25 | Verfahren zur Formgebung von Kunststoffteilen mit Ausgleich der Volumenverminderung des Werkstoffs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19913525A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006042824A1 (de) * | 2004-10-20 | 2006-04-27 | Demag Ergotech Gmbh | Verfahren zur herstellung von langfaserverstärkten kunststoffformteilen |
DE102009027646A1 (de) | 2009-07-13 | 2011-01-20 | Evonik Röhm Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung dickwandiger Kunststoffformteile mit verringerten Einfallstellen durch Spritzgießen oder -prägen |
-
1999
- 1999-03-25 DE DE1999113525 patent/DE19913525A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006042824A1 (de) * | 2004-10-20 | 2006-04-27 | Demag Ergotech Gmbh | Verfahren zur herstellung von langfaserverstärkten kunststoffformteilen |
DE102009027646A1 (de) | 2009-07-13 | 2011-01-20 | Evonik Röhm Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung dickwandiger Kunststoffformteile mit verringerten Einfallstellen durch Spritzgießen oder -prägen |
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