DE19910697A1 - Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen Substanz und Verwendung derselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen Substanz und Verwendung derselbenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen Substanz, welche aus Bestandteilen von Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae) und weiteren natürlichen Inhaltsstoffen besteht. Die therapeutisch wirksame Substanz wird dabei in einem Verfahren hergestellt, in dem zunächst 3 Teile Aloe-Blätter zerkleinert und nach Entfernen der groben Bestandteile mit mindestens 4 Teilen Bienenhonig gemischt werden, anschließend dieses Gemisch mit 5 Teilen mindestens 90 gew.-%igem Ethanol versetzt und abschließend das Ganze zumindest 5 Tage abgedichtet gelagert wird. Aufgrund seiner entzündungs- und tumorhemmenden Eigenschaften kann die Substanz u. a. als antiphlogistisches oder antirheumatisches Mittel und Mittel gegen Tumorerkrankungen verwendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen
Substanz, welche aus Bestandteilen von Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae) und
weiteren natürlichen Inhaltsstoffen besteht.
Natürliche Heilmittel finden in der heutigen Zeit als Ersatz oder Ergänzung der in der
Schulmedizin verwendeten Heilmittel immer häufiger Anwendung. Dies liegt daran,
daß viele Menschen sich dem Einfluß synthetisch hergestellter Mittel entziehen
wollen und die Naturheilmittel als Ersatz für herkömmliche Medikamente verwenden.
Darüber hinaus kann es auch durchaus sinnvoll sein, klassische therapeutische
Maßnahmen mit Naturheilmitteln zu ergänzen und somit zu unterstützen. So hat
beispielsweise die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte mit Hilfe natürlicher
Stoffe durch die massenhafte Verwendung von Antibiotika und die hieraus
resultierende Resistenz vieler pathogener Bakterien eine besondere Bedeutung
erlangt. Aus diesen Gründen ist die Suche nach natürlichen Heilmitteln und
Verfahren in jüngster Zeit intensiviert worden und es sind eine Vielzahl von neuen
Heilmitteln oder zwischenzeitlich in Vergessenheit geratenen Substanzen auf dem
Markt erschienen. Der Bedarf an natürlichen Heilmitteln ist aber nach wie vor sehr
hoch, wobei insbesondere Mittel zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen und
für die Tumortherapie von besonderer Bedeutung sind.
Bestandteile aus Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae) sind seit langem als
natürliche Heilmittel bekannt. Die Aloe-Pflanze enthält neben therapeutisch
wirksamen ätherischen Ölen das Anthronderivat Aloin, das wie die Pflanze selbst als
Abführmittel Verwendung findet. Darüber hinaus finden sich immer häufiger Extrakte
aus Aloe vera in Kosmetika und Hautpflegemitteln, da dieser Pflanze besonders
hautpflegende und schützende Eigenschaften zugesprochen werden.
Bienenhonig ist nicht nur äußerst schmackhaft, sondern findet seit jeher als Mittel
gegen Erkältungskrankheiten und Halsentzündung Anwendung. Die bakterio
statische und bakterizide Wirkung von Bienenhonig konnte in wissenschaftlichen
Versuchen nachgewiesen werden. Darüber hinaus ist Bienenhonig auch teilweise in
verschiedenen Hautpflegemitteln enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine therapeutisch wirksame Substanz zu entwickeln,
die aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht und es ermöglicht, herkömmliche
Medikamente zu ersetzen oder in ihrer Wirkung zu unterstützen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine therapeutisch wirksame
Substanz in einem Verfahren hergestellt wird, in dem zunächst 3 Teile Aloe-Blätter
zerkleinert und nach Entfernen der groben Bestandteile mit mindestens 4 Teilen
Bienenhonig gemischt werden, anschließend dieses Gemisch mit 5 Teilen
mindestens 90 Gew.-%igem Ethanol versetzt und abschließend das Ganze
zumindest 5 Tage abgedichtet gelagert wird. Überraschender Weise haben sich
durch die Kombination der beiden natürlichen Heilmittel in dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren neue und vorteilhafte Eigenschaften der nach diesem
Verfahren hergestellten Substanz ergeben: Für die Herstellung der neuen
therapeutisch wirksamen Substanz ist zunächst von Bedeutung, daß die Blätter der
Aloe-Pflanze gründlich zerkleinert und anschließend die groben Bestandteile entfernt
werden. Hierdurch entsteht ein homogener Saft, in dem die wertvollen Inhaltsstoffe
unverändert und gut zugänglich erhalten sind. Der so vorbereitete Saft läßt sich sehr
gut mit dem Bienenhonig mischen, so daß wiederum ein homogenes Gemisch
entsteht, welches mit dem hochprozentigen Ethanol versetzt werden kann. Dabei ist
von besonderer Bedeutung, daß der Ethanol eine Konzentration von mindestens 90
Gew.-% aufweist, damit eine möglichst vollständige Extraktion der wertvollen
Inhaltsstoffe gewährleistet ist. Für die therapeutische Wirkung entscheidend ist
schließlich die abschließende Lagerung für mindestens 5 Tage unter dichtem
Verschluß, beispielsweise in einer verschlossenen Flasche, wobei hier unter den
extrahierten Inhaltsstoffen möglicherweise chemische Reaktionen oder Umbildungen
stattfinden, die für die spätere Wirkung der Substanz verantwortlich sind. Darüber
hinaus ist aber auch das Mischungsverhältnis von 3 Teilen Aloe-Blättern, 4 Teilen
Bienenhonig und 5 Teilen Ethanol von besonderer Bedeutung.
Die nach diesem Verfahren hergestellte Substanz ist ein natürliches Heilmittel mit
besonderen Eigenschaften, die bisher für die einzelnen Bestandteile nicht
beschrieben waren. Die Substanz weist entzündungshemmende Eigenschaften auf,
die durch orale Aufnahme im Körper des Menschen ihre Wirkung bei entzündlichen
oder rheumatischen Erkrankungen entfaltet. Darüber hinaus ist die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Substanz bei Tumorerkrankungen, wie
beispielsweise Gebärmutterkrebs, verwendbar. Diese besonders vorteilhaften
Eigenschaften machen die therapeutisch wirksame Substanz zu einem wertvollen
Naturheilmittel, wobei die sorgfältige Durchführung des Herstellungsverfahrens von
besonderer Bedeutung ist.
Es hat sich in Bezug auf die therapeutische Wirkung der Substanz als besonders
vorteilhaft herausgestellt, daß vorzugsweise Blätter von Aloe perryi oder Aloe vera
verwendet werden. Darüber hinaus kann die Extraktion der Inhaltsstoffe verbessert
werden, wenn Ethanol mit einer Konzentration von mindestens 96 Vol.-% verwendet
wird.
Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, daß in einem Ansatz 300 g Aloe-
Blätter, 400 g Bienenhonig und 500 g Ethanol verarbeitet werden. Bei der
Herstellung größerer Mengen können diese Gewichtsangaben einfach mit dem
entsprechenden Faktor multipliziert werden.
In vorteilhafter und zweckmäßiger Ausführung des Verfahrens ist vorgesehen, daß
die Aloe-Blätter in einem Mixer, Entsafter und/oder Mörser zerkleinert und
anschließend die groben Bestandteile über ein Sieb oder durch Dekantieren entfernt
werden. Beim Dekantieren ist dabei darauf zu achten, daß der Saft über dem
Sediment möglichst vollständig abgeschüttet wird, um das Verhältnis zu den anderen
Bestandteilen nicht entscheidend zu beeinflußen.
In besonders vorteilhafter Ausführung des Verfahrens ist vorgesehen, daß die
Lagerung bei Raumtemperatur in einem dicht verschlossenen Gefäß, beispielsweise
einer Flasche, für 6 bis 8 Tage, vorzugsweise 7 Tage erfolgt und/oder die Aloe-
Blätter von 7 Jahre alten Pflanzen stammen. Es hat sich in Versuchen herausgestellt,
daß die therapeutische Wirkung durch eine Verlängerung der Lagerung auf bis zu 7
Tage kontinuierlich gesteigert werden kann. Nach 7 Tagen nimmt die therapeutische
Potenz der Substanz allmählich wieder ab, so daß im Durchschnitt eine Lagerung
von 7 Tagen als optimal angesehen werden kann. Es ist ferner besonders vorteilhaft,
wenn die verwendeten Blätter von 7 Jahre alten Pflanzen stammen, da diese einen
maximalen Gehalt an wirksamen Inhaltsstoffen enthalten. Um eine Verflüchtigung
des Ethanols über die lange Lagerdauer zu verhindern, ist es dabei erforderlich, daß
Gefäß dicht zu verschließen.
In alternativer Ausführung des Verfahrens kann zumindest die Hälfte des Ethanols
durch Destillieren oder Stehenlassen der Substanz an der Luft entfernt werden, um
so die Alkoholkonzentration zu reduzieren. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die
Substanz zum Auftragen auf die Haut verwendet wird, da eine Schädigung oder
Reizung der Haut durch eine zu hohe Alkoholkonzentration vermieden wird.
Bei der therapeutisch wirksamen Substanz, die aus Bestandteilen der Blätter von
Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae), Bienenhonig und Ethanol besteht und nach
dem o. g. Verfahren hergestellt wurde, handelt es sich um ein wirkungsvolles
Heilmittel, daß aufgrund seiner Inhaltsstoffe und des speziellen
Herstellungsverfahrens besonders vorteilhafte Eigenschaften aufweist. Um die
Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern und möglicherweise neue
Applikationsformen zu schaffen, kann die therapeutisch wirksame Substanz aber
auch zusätzlich übliche Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthalten, sofern diese die
vorteilhaften Eigenschaften der Substanz nicht beeinträchtigen.
Aufgrund seiner entzündungs- und tumorhemmenden Eigenschaften kann die
Substanz als antiphlogistisches oder antirheumatisches Mittel und Mittel gegen
Tumorerkrankungen verwendet werden. Hierbei empfiehlt sich die kontrollierte orale
Einnahme der reinen Substanz. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, die
Substanz als Bestandteil von anderen Heilmitteln zu verwenden, so daß diese in
ihrer Wirkung ergänzt oder unterstützt werden können. Eine weitere
Anwendungsmöglichkeit liegt in der Behandlung von Hautkrankheiten, insbesondere
entzündlichen Hautveränderungen, durch direktes Auftragen der reinen Substanz auf
die Haut. Hierbei kann es sinnvoll sein, wie oben bereits beschrieben, den
Alkoholgehalt der Substanz zuvor zu reduzieren, um die Haut zu schonen. Es ist
ferner möglich, die therapeutisch wirksame Substanz als Bestandteil von Salben,
Cremes, Lotionen oder dergleichen zu verwenden, wobei hier neben den neuen
Eigenschaften der Substanz auch die hautpflegenden Eigenschaften der Aloe-
Pflanze und des Bienenhonigs von Vorteil sind.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen Substanz, welche aus
Bestandteilen von Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae) und weiteren
natürlichen Inhaltsstoffen besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst 3 Teile Aloe-Blätter zerkleinert und nach Entfernen der groben
Bestandteile mit mindestens 4 Teilen Bienenhonig gemischt werden,
anschließend dieses Gemisch mit 5 Teilen mindestens 90 Gew.-%igem Ethanol
versetzt und abschließend das Ganze zumindest 5 Tage abgedichtet gelagert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise Blätter von Aloe perryi oder Aloe vera und/oder mindestens
96 Vol.-%iger Ethanol verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Ansatz 300 g Aloe-Blätter, 400 g Bienenhonig und 500 g Ethanol
oder ein Vielfaches hiervon verarbeitet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aloe-Blätter in einem Mixer, Entsafter und/oder Mörser zerkleinert und
anschließend die groben Bestandteile über ein Sieb oder durch Dekantieren
entfernt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung bei Raumtemperatur in einem dicht verschlossenen Gefäß,
beispielsweise einer Flasche, für 6 bis 8 Tage, vorzugsweise 7 Tage, erfolgt
und/oder die Aloe-Blätter von 7 Jahre alten Pflanzen stammen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Hälfte des Ethanols durch Destillieren oder Stehenlassen
der Substanz an der Luft entfernt wird.
7. Therapeutisch wirksame Substanz bestehend aus Bestandteilen der Blätter von
Pflanzen der Gattung Aloe (Liliaceae), Bienenhonig und Ethanol hergestellt in
einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6.
8. Therapeutisch wirksame Substanz nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese zusätzlich übliche Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthält.
9. Verwendung der therapeutisch wirksamen Substanz nach Anspruch 7 oder 8
als antiphlogistisches oder antirheumatisches Mittel.
10. Verwendung der therapeutisch wirksame Substanz nach Anspruch 7 oder 8 als
Mittel gegen Tumorerkrankungen.
11. Verwendung der therapeutisch wirksamen Substanz nach Anspruch 7 oder 8
als Bestandteil von anderen Heilmitteln.
12. Verwendung der therapeutisch wirksamen Substanz nach Anspruch 7 oder 8,
insbesondere der Substanz hergestellt in dem Verfahren nach Anspruch 6, als
Mittel gegen Hauterkrankungen durch direktes Auftragen auf die Haut des
Menschen.
13. Verwendung der therapeutisch wirksamen Substanz nach Anspruch 7 oder 8,
insbesondere der Substanz hergestellt in dem Verfahren nach Anspruch 6, als
Bestandteil von Salben, Cremes, Lotionen oder dergleichen.
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ID=7900493
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DE19910697A Expired - Fee Related DE19910697C2 (de) | 1999-03-10 | 1999-03-10 | Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch wirksamen Substanz und Verwendung derselben |
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DE (1) | DE19910697C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US8647681B2 (en) * | 2001-06-01 | 2014-02-11 | Mars, Inc. | Skin diet |
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1999
- 1999-03-10 DE DE19910697A patent/DE19910697C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (3)
Title |
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Chemical Pat. Index, Documentation Abstracts Journal, Derwent Publications London (12. April 1989), Nr. 89-051761/07 zu JP 64062562AChemical Pat. Index, Documentation Abstracts Journal, Derwent Publications London (18. Mai 1994), No. 94-088607/11 zu JP 06038702 A * |
Chemical Pat. Index, Documentation Abstracts Journal, Derwent Publications London (20. Jan. 1999), Nr. 99-002815/01, zu JP 10276756 A * |
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US8647681B2 (en) * | 2001-06-01 | 2014-02-11 | Mars, Inc. | Skin diet |
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Publication number | Publication date |
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