DE19909887A1 - Verfahren zum Herstellen von Gleitflächen und/oder Scherkanten aus Hartwerkstoff auf einem Grundwerkstoff sowie eine nach diesem Verfahren hergestellte Gleitfläche und/oder Scherkante - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Gleitflächen und/oder Scherkanten aus Hartwerkstoff auf einem Grundwerkstoff sowie eine nach diesem Verfahren hergestellte Gleitfläche und/oder ScherkanteInfo
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Abstract
Verfahren zum Herstellen von Gleitflächen (2) oder/und Scherkanten (25) mit einem verschleißmindernden Hartwerkstoff (4) auf einem Grundwerkstoff (3), wobei der Grundwerkstoff (3) durch ein thermisches Spritzverfahren mit einer relativ dicken Beschichtung (1) versehen und anschließend zur Erzielung der Gleitfläche (2) oder/und der Scherkante (25) die Beschichtung (1) überschliffen wird. DOLLAR A Beschichtung (1) aus einem verschleißmindernden Hartwerkstoff (4) auf einem Grundwerkstoff (3) als eine Gleitfläche (2) oder/und Scherkante (25), wobei der Grundwerkstoff (3) mit einer relativ dicken und porösen Beschichtung (1) versehen ist, und daß die Beschichtung (1) überschliffen ist (Figur 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach der Gattung des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Beschichtung nach der
Gattung des Oberbegriffs des Anspruchs 9.
Eine die Gattung bildende Gleitfläche oder Scherkante bzw.
Beschichtung aus Hartwerkstoff ist aus der DE 79 25 369 U1
bekannt. Eine solche Gleitfläche oder Scherkante bzw.
Beschichtung hat den Nachteil, daß die Gleitfläche oder
Scherkante je nach Reibpartner bei Trockenlauf dazu neigen,
zu verschleißen, gegebenenfalls auch gegenseitig und damit
unbrauchbar werden. Ein Nachschleifen der relativ dünnen
Gleitfläche oder Scherkante ist nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Gleitfläche
oder/und Scherkante bzw. Beschichtung zu schaffen, die
diese Nachteile nicht aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den jeweiligen
Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird anhand mehrerer Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung eine
Gleitflächenschicht auf einem Grundwerkstoff;
Fig. 2 in einer perspektivischen Darstellung einen
Messerkopf;
Fig. 3 in einer vergrößerten Seitenansicht einen
Schneidzahn des Messerkopfes;
Fig. 4 in einer Seitenansicht eine Schere;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung nach Schnitt V-V nach der
Fig. 4, und
Fig. 6 eine Schnittdarstellung nach Schnitt VI-VI nach
Fig. 5.
In der Fig. 1 ist eine Beschichtung 1 einer Gleitfläche 2
oder/und einer Scherkante (25) auf einem Grundwerkstoff 3
mit einem verschleißmindernden Hartwerkstoff 4 dargestellt,
wobei der Grundwerkstoff 4 mit einer relativ dicken und
porösen Beschichtung 1 versehen ist, die überschliffen ist.
Durch ein thermisches Spritzverfahren, bei dem der
Hartwerkstoff 4 thermisch verflüssigt und auf die
Beschichtungsoberfläche 26 verspritzt wird, wird der
Grundwerkstoff 3 mit einer relativ dicken Beschichtung 1
versehen. Danach wird die Beschichtung 1 zur Erzielung der
Gleitfläche 2 überschliffen, wobei die Dicke der
Beschichtung 1 so groß gewählt ist, daß ein Glattschliff
und wahlweise mindestens ein weiterer Nachschliff möglich
sind. Die Beschichtung 1 weist einen Dickenbereich von 10
bis 300 µm auf, insbesondere von 50 bis 200 µm, vorzugsweise
von ungefähr 100 µm. Als Hartwerkstoff 4 ist ein
Metallkarbid wie Titankarbid, Borkarbid, Wolframkarbid oder
ein Nitrid oder ein Borid oder ein Silizid von Titan oder
Zirkon oder Hafnium oder Vanadium oder Niob oder Tantal
oder Chrom oder Wolfram oder Molybdän vorgesehen, oder ein
Metall oder eine Metallegierung oder eine Mischung aus
verschiedenen Hartwerkstoffen oder Molybdän oder Keramik.
Der Gleitfläche 2 kann eine Schneidfläche 6 mit einer
Scherkante 25 zugeordnet werden, womit der Gleitfläche 2
eine Schneidfunktion eines Schneidwerkzeugs 8 (zum Beispiel
als ein Messerkopf 10 einer Haarschneidemaschine 15/Fig. 2
oder als eine Handschere 9/Fig. 4) gegeben ist. Als
Grundwerkstoff 3 ist Stahl oder eine Metallegierung oder
Sinterwerkstoff 16 oder Kunststoff oder Leicht- oder
Hartmetall oder Keramik vorgesehen. Durch das thermische
Spritzverfahren bildet sich eine poröse Beschichtung 1,
wodurch nach dem Glattschliff sich die Oberfläche der
Gleitfläche 2 oder/und der Schneidfläche 6 durch Freiräume
27 verringert und eine Verschleißminimierung bewirkt. Durch
die Freiräume 27 wird die Scherkante 25 unterbrochen, was
für zum Beispiel eine Haarschere 9 (Fig. 4) den Vorteil
aufweist, daß dadurch zu schneidende Haare oder auch
ähnliches Schneidgut besser erfaßt werden und beim
Schneidvorgang nicht verrutschen können. In einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung ist als Beschichtungsmaterial
Molybdän vorgesehen, wodurch sich eine sehr gute
Trockenlaufgleiteigenschaft ergibt. Diese Gleiteigenschaft
läßt sich dadurch noch steigern, daß die poröse
Beschichtung 1 als ein Schmiermittelspeicher 14 ausgebildet
ist, daß also in den porösen Mikroräumen 19A das
Schmiermittel 19, zum Beispiel Öl, dargestellt im oberen
Teil der Beschichtung 1, gespeichert ist und es nach und
nach an die Gleit- bzw. Schneidfläche 2, 6 durch den
Kapillareffekt weitergibt. Diese Speicherkapazität wird
noch weiter deutlich erhöht, wenn als Grundwerkstoff 3 ein
poröser Sinterwerkstoff 16 als weiterer Schmiermittel
speicher 14.1 verwendet wird. Durch den Einsatz von
Molybdän (Härte von Stahl und hohe Standzeit der
Schneidkanten) und den porösen Sinterwerkstoff 16, der eine
relativ große Menge an Schmiermittel speichert, ergeben
sich überaus lange Schmierintervalle. Durch den Einsatz von
Sinterwerkstoff 16 ergibt sich auch ein Vorteil einer
Gewichtsminimierung, was insbesondere bei der Handschere 9
nach den Fig. 4 bis 6 zum Tragen kommt.
Die Fig. 2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der
Gleitflächenschicht 7 für ein Schneidwerkzeug 8, das hier
als ein Messerkopf 10 einer Haarschneidemaschine 15
ausgestaltet ist. Mindestens ein Ober- oder ein Untermesser
11, 12 des Messerkopfs 10 weist die Beschichtung 1 auf. Das
Obermesser 11 und das Untermesser 12 weisen je eine
Gleitfläche 2A als Stützfläche auf. Das Ober- und
Untermesser 11, 12 weisen je eine Reihe von Schneidzähnen
17, 18 auf, die eine Gleitfläche 2B bzw. 2C aufweisen. Zum
Führen und Andrücken des Obermessers 11 auf das Untermesser
12 sind zwei Bohrungen 28 und eine Federkraft P vorgesehen.
Wahlweise kann nur das Obermesser 11 oder die
Gleitflächenschicht 7 und das Untermesser 12 entsprechend
beschichtet (und beschliffen) werden. Vorzugsweise ist die
ganze Seite des Untermessers 12 mit den Gleitflächen 2A und
2C auf eine Ebene liegend versehen (eine Schleifebene). Es
können auch die Wände 29 der Zwischenräume 30 der
Schneidezähne 17, 18 beschichtet und dann nachbearbeitet
(geschliffen) werden, wodurch sich eine weitere
Standzeiterhöhung ergibt.
Fig. 3 zeigt in einer vergrößerten Seitenansicht in einem
Schnitt einen Schneidzahn 18 des Untermessers 12.
In den Fig. 4 bis 6 sind als weiteres Anwendungsbeispiel
eine Schere 9 - insbesondere zum Schneiden von Kopfhaar -
dargestellt. Im Bereich eines Scherengelenkes 13 ist
mindestens eine Gleitfläche 2 vorgesehen, wahlweise an je
einer Innenseite einer Scherenhälfte 20, 21. Wahlweise kann
auch eine Schraubenaufnahme 22 des Gelenkes 13 mit der
Gleitfläche 2 versehen werden, was die Gängigkeit des
Schneidens verbessert und die Standzeit erheblich
verlängert. Wahlweise ist die eine oder beide
Scherenhälften 20, 21 an der Schneidfläche 6 (Hohle) mit
der Gleitfläche 2 versehen. Wahlweise ist eine Schneide 23
mit einer Gleitfläche 2 versehen. Vorteilhafterweise kann
die Schraubenaufnahme 22 oder/und die Innenseite (-n) der
Scherenhälfte (-n) als Schmiermittelspeicher 14 vorgesehen
werden. Durch eine totale Beschichtung der Schere 9, wobei
zumindest nur die Gleitflächen 2 bzw. die Schneidflächen 6
und wahlweise die Augen 24 beschliffen sind, ergibt sich
durch die nicht beschliffenen Flächen 2, 6 eine hohe
Griffigkeit der Schere 9. Ein Beschleifen der innenseitigen
Augen 24 minimiert eine Fingerreibung.
Fig. 6 zeigt eine allseitige Beschichtung 1 der Schere 9
nach dem Schnitt VI-VI nach der Fig. 4.
1
Beschichtung
2
,
2
A,
2
B,
2
CGleitfläche
3
Grundwerkstoff
4
Hartwerkstoff
6
Schneidfläche
7
Gleitflächenschicht
8
Schneidwerkzeug
9
Schere
10
Messerkopf
11
Obermesser
12
Untermesser
13
Scherengelenk
14
Schmiermittelspeicher
15
Haarschneidemaschine
16
Sinterwerkstoff
17
,
18
Schneidzähne
19
Schmiermittel (Öl)
19
AMikroraum
20
,
21
Scherenhälfte
22
Schraubenaufnahme
23
Schneide
24
Auge
25
Scherkante
26
Beschichtungsoberfläche
27
Freiräume
28
Bohrung
29
Wand
30
Zwischenraum
Claims (25)
1. Verfahren zum Herstellen von Gleitflächen (2) oder/und
Scherkanten (25) mit einem verschleißmindernden
Hartwerkstoff (4)auf einem Grundwerkstoff (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundwerkstoff (3) durch ein thermisches
Spritzverfahren mit einer relativ dicken Beschichtung
(1) versehen wird, und daß anschließend zur Erzielung
der Gleitfläche (2) oder/und der Scherkante (25) die
Beschichtung (1) überschliffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beschichtung (1) vor
dem Überschleifen eine Dicke von 10 bis 300 µm aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Dicke von 50 bis
200 µm vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Dicke von ungefähr
100 µm vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4) ein
Metallkarbid wie Titankarbid, Borkarbid, Wolframkarbid
oder ein Nitrid oder ein Borid oder ein Silizid von
Titan oder Zirkon oder Hafnium oder Vanadium oder Niob
oder Tantal oder Chrom oder Wolfram oder Molybdän
vorgesehen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4) ein
Metall oder eine Metallegierung oder eine Mischung aus
verschiedenen Hartwerkstoffen vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4)
Molybdän oder Keramik vorgesehen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Gleitfläche (2) eine
Schneidfläche (6) zugeordnet ist.
9. Beschichtung (1) aus einem verschleißmindernden
Hartwerkstoff (4) auf einem Grundwerkstoff (3) als eine
Gleitfläche (2) oder und Scherkante (25), da
durch gekennzeichnet, daß der
Grundwerkstoff (3) mit einer relativ dicken und porösen
Beschichtung (1) versehen ist, und daß die Beschichtung
(1) überschliffen ist.
10. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundwerkstoff
(3) eine relativ raue Beschichtungsoberfläche (26)
aufweist.
11. Beschichtung (1) nach Ansprüch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung (1)
eine Dicke von 10 bis 500 µm aufweist.
12. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung (1)
eine Dicke von 50 bis 200 µm aufweist.
13. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung (1)
eine Dicke von ungefähr 100 µm aufweist.
14. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4)
ein Metallkarbid wie Titankarbid, Borkarbid,
Wolframkarbid oder ein Nitrid oder ein Borid oder ein
Silizid von Titan oder Zirkon oder Hafnium oder
Vanadium oder Niob oder Tantal oder Chrom oder Wolfram
oder Molybdän vorgesehen ist.
15. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4)
ein Metall oder eine Metallegierung oder eine Mischung
aus verschiedenen Hartwerkstoffen vorgesehen ist.
16. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Hartwerkstoff (4)
Molybdän oder Keramik vorgesehen ist.
17. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Grundwerkstoff
(3) Stahl oder Metallegierung oder Sinterwerkstoff (16)
oder Kunststoff oder Leicht- oder Hartmetall oder
Keramik vorgesehen ist.
18. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Gleitflächenschicht (7) für ein Schneidwerkzeug (8)
vorgesehen ist.
19. Beschichtung (1) nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schneidwerkzeug
(8) eine Schere (9) oder ein Messerkopf (10) einer
Haarschneidemaschine (15) vorgesehen ist.
20. Beschichtung (1) nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Ober-
oder ein Untermesser (11, 12) des Messerkopfs (10) die
Beschichtung (1) aufweist.
21. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitfläche (2)
eine Schneidfläche (6) zugeordnet oder daß die
Gleitfläche (2) als eine Schneidfläche (6) ausgebildet
ist.
22. Beschichtung (1) nach Anspruch 19 oder/und Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Gleitfläche (2) im Bereich eines
Scherengelenks (13) angeordnet ist.
23. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung (1)
als ein Schmiermittelspeicher (14) vorgesehen ist.
24. Beschichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug
(8) total mit der Beschichtung (1) versehen ist, wobei
zumindest nur die Gleitflächen (2) bzw. Schneidflächen
(6) beschliffen sind.
25. Beschichtung (1) nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schneidwerkzeug
(8) eine Schere (9) vorgesehen ist, wobei wahlweise
zusätzlich die Augen (24) beschliffen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19909887A DE19909887A1 (de) | 1998-04-03 | 1999-03-06 | Verfahren zum Herstellen von Gleitflächen und/oder Scherkanten aus Hartwerkstoff auf einem Grundwerkstoff sowie eine nach diesem Verfahren hergestellte Gleitfläche und/oder Scherkante |
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DE19815068 | 1998-04-03 | ||
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Publications (1)
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ID=7863554
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Country Status (3)
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