DE19908346A1 - Tauchgießrohr zum Einleiten von Schmelze in eine Kokille zum Stranggießen insbesondere von Flachprodukten - Google Patents
Tauchgießrohr zum Einleiten von Schmelze in eine Kokille zum Stranggießen insbesondere von FlachproduktenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Tauchgießrohr 1 zum Einleiten von Schmelze, insbesondere Stahlschmelze, aus einem Gieß- oder Zwischenbehälter 3 in eine mit Breitseiten- 14 und Schmalseitenwänden 15 ausgebildete Kokille 5 zum Stranggießen von insbesondere Flachprodukten. Das Tauchgießrohr 1 weist ein als Strömungskanal ausgebildetes Rohrstück 11 auf, welches mit einem Konturelement 10, 12 und wenigstens zwei in Richtung der Schmalseitenwände 15 gegenüberliegenden Austrittsöffnungen (8, 8') ausgebildet ist. Das Konturelement ist mit einer fließend ineinander übergehenden Kombination eines massiven, gegenüberliegende Wandbereiche verbindenden Bodenelements 10 mit der Höhe H¶1¶ und oberhalb desselben angeordneten Strömungsteilern 12 mit in Richtung der X-Achse vorgesehener Höhe H¶2¶ ausgebildet, die ausgehend von den Wandbereichen in das Rohrstück 11 des Strömungskanals hineinragen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Tauchgießrohr zum Einleiten von Schmelze, insbesonde
re von Stahlschmelze, aus einem Gieß- oder Zwischenbehälter in eine mit Breit
seitenwänden und Schmalseitenwänden ausgebildete Kokille zum Stranggießen
von insbesondere Flachprodukten, wobei das Gießrohr ein als Strömungskanal
ausgebildetes Rohrstück aufweist, welches mit einem Konturelement und wenig
stens zwei in Richtung der Schmalseitenwände gegenüberliegenden Austrittsöff
nungen ausgebildet ist.
Tauchgießrohre sorgen in der Kokille für eine gleichmäßige und turbulenzarme
Verteilung der Schmelze. Zu diesem Zweck besitzen Tauchgießrohre Boden- bzw.
Innenkonturelemente. Ein Tauchgießrohr muß so gestaltet sein, daß ein unruhiger
Gießspiegel in Form einer pulsierenden Auf- und Abwärtsbewegung oder einer
Wellenbewegung innerhalb der Kokille vermieden wird. Diese Vorgaben müssen
im besonderen Maße Tauchgießrohre für sogenannte Dünnbrammenformate, mit
einer Dicke zwischen 30 und 100 mm, erfüllen.
In der DE 41 42 447 C2 wird ein Tauchgießrohr für eine Dünnbramme beschrie
ben, das aus einem unteren Rohrstück besteht, welches in Richtung auf die
Schmalseitenwände der Kokille im Querschnitt erweitert ist und am unteren Ende
mit einem mittig angeordneten Bodenstück unter Belassung von Austrittsöffnun
gen für die Schmelze versehen ist. Die Innenwand des den Querschnitt erweitern
den Teiles des Tauchgießrohres bildet zusammen mit den gegenüberliegenden
Wandteilen des Bodenstücks Strömungskanäle aus, deren Achsen mit der Tauch
gießrohrachse einen bestimmten Winkel einschließen, der zwischen 10 und 22
Grad beträgt. Dieses Tauchgießrohr weist eine sehr viel größere Breite als Dicke
auf. Die Austrittsöffnungen aus dem Tauchgießrohr sind düsenartig verengt.
In der WO 95/29025 wird ein Tauchgießrohr mit einem Rohrstück beschrieben,
welches im unteren Bereich zwei Austrittsöffnungen aufweist, die in einem relativ
spitzen Winkel in den Schmelzensumpf innerhalb der Kokille gerichtet sind. Die
beim Dünnbrammengießen notwendigen hohen Strömungsgeschwindigkeiten aus
den spitzwinklig nach unten geneigten Ausströmöffnungen des Gießrohres bergen
in sich die Gefahr von Auswaschungen der Strangschale, die im ungünstigsten
Fall zum Strangdurchbruch führen können.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es sich bei dem Strö
mungsübergang aus den Austrittsöffnungen des Tauchgießrohres in die Kokille
nicht um einen freien Anströmvorgang, sondern vielmehr um einen Umströmvor
gang handelt. Damit kommt der wirksamen umströmten Länge des zentralen
Konturelements des Gießrohres entscheidende Bedeutung zu, d. h. je länger die
wirksame Länge des Bodenelements ist, um so stabiler erfolgt die Strömungstei
lung und -führung.
Aufgabe der Erfindung ist es, die obengenannte Erkenntnis bei einem Tauchgieß
rohr der eingangsgenannten Gattung konstruktiv so zu verwirklichen, daß eine
stabile Strömungsteilung durch das Tauchrohr gewährleistet ist und ein weitge
hend turbulenzarmes Einströmen der Schmelze aus dem Tauchgießrohr in den
Schmelzensumpf der Kokille erfolgen kann.
Die Lösung der Aufgabe gelingt bei einem Tauchgießrohr der genannten Gattung
mit der Erfindung dadurch, daß das Konturelement mit einer fliessend ineinander
übergehenden Kombination eines massiven, gegenüberliegende Wandbereiche
verbindenden Bodenelements mit der Höhe H1 und oberhalb desselben angeord
neten Strömungsteilern mit in Richtung der X-Achse vorgesehener Höhe H2 aus
gebildet ist, die ausgehend von den Wandbereichen in das Rohrstück des Strö
mungskanals ohne feste Verbindung mit gegenüberliegenden Wandbereichen
hineinragen.
Die Strömungsteiler können alternativ aber auch unter Ausbildung einer festen
Verbindung gegenüberliegender Wandbereiche in Form einer Trennungswand das
Rohrstück in zwei nebeneinanderliegende Kanäle teilen, welchen jeweils eine
Austrittsöffnung zugeordnet ist.
Eine besonders stabile Strömungsteilung durch das Tauchrohr wird dadurch ge
währleistet, wobei dem Bodenelement wenigstens ein sich in das Rohrstück er:
streckender Strömungsteiler zugeordnet ist, daß die Höhe H1 des Konturelemen
tes zusammen mit der Höhe H2 des Strömungsteilers größer ist, als die Höhe L1
einer Austrittsöffnung.
Infolge dieser konstruktiven Ausbildung des Konturelementes im Tauchgießrohr
wird eine stabile Strömungsteilung durch das Tauchrohr gewährleistet und eine
besonders gute und stabile Strömung der Schmelze in die Kokille eingestellt.
Selbst bei veränderlichem Füllstand der Schmelze innerhalb der Kokille gelingt
eine sichere und gleichmäßige Trennung der beiden aus dem Rohrstück austre
tenden Strömungsjets. Die sonst üblichen wechselseitigen Beeinflussungen der
Strömungsjets untereinander werden erheblich reduziert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Tauchrohres nach der Erfindung, wobei
das Bodenelement ein gegenüberliegende Wandbereiche des Rohrstücks verbin
dendes massives Formteil mit der Höhe H1 ist, ergeben sich dadurch, daß es be
vorzugt in Richtung der Austrittsöffnungen die Raumform eines nach gegen über
liegenden Seiten verjüngten Keiles besitzt.
Eine besonders bevorzugte Ausbildung des Tauchrohres wird dadurch erreicht,
daß das Bodenelement in Richtung seiner Austrittsöffnungen die Raumform einer
konkaven, insbesondere eine Polynomfunktion mindestens zweiter Ordnung defi
nierenden Kurve besitzt.
Die weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht ferner vor, daß die
Strömungsteiler als Strömungsleitkörper mit rechteckigem oder trapezförmigem
Querschnitt ausgebildet sind, deren Breite b und/oder Höhe h über die Länge L
des Rohrstücks veränderlich ist, und daß die Strömungsleitkörper die Höhe L1 der
Austrittsöffnungen überragen.
Mit Vorteil für einen stetigen Strömungsverlauf sind sowohl am Bodenelement, als
auch an den Strömungsleitkörpern alle Kanten und/oder Flächenübergänge mit
Verrundungen ausgebildet.
Und schließlich kann bei der Ausbildung des Tauchgießrohres nach der Erfindung
von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß das Konturelement mit den
Strömungsleitkörpern in dessen Matrix eingebettet oder ein austauschbares Ein
zelelement ist.
Die Verwendung von Strömungsleitkörpern gegenüber einem vergleichsweise
hoch und dünn ausgeführten massiven Bodenelement hat den Vorteil, daß die
Gefahr des Ausbrechens geringer ist. Zudem ergeben sich nur geringe Verände
rungen in den Strömungs-Querschnittsflächen.
Auch aus Sicht der Fertigung ergeben sich Vorteile: Die zusätzlichen Strömungs
leitkörper in x-Achsrichtung führen zu einer Stabilisierung der Tauchgießrohr
schale, insbesondere bei der Verbindung des Bodenelements mit der Tauchgieß
rohrschale, daß so die Möglichkeit besteht, die Wandstärken weiter zu reduzieren,
ohne die Strömungsbedingungen nachteilig zu verändern. Dies ist bei den räum
lich beengten Verhältnissen innerhalb der üblicherweise verwendeten Kokillen
zum Dünnbrammengießen von Vorteil.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen mit den Fig. 1, 2a und
2b, sowie 3a bis 3c und 4a bis 4c näher dargestellt und erläutert.
Fig. 1 zeigt das Tauchgießrohr 1 zum Einleiten von Stahlschmelze aus einem
Gieß- oder Zwischenbehälter 3 in eine Kokille 5, insbesondere zum Gießen von
Dünnbrammen, die räumlich durch Breitseitenwände 14 und Schmalseitenwände
15 begrenzt ist. Das bis in den Schmelzensumpf der Kokille 5 reichende Tauch
gießrohr 1 zeigt ein unteres Rohrstück mit zwei Austrittsöffnungen 8, 8', die in
Richtung der Schmalseitenwände 15 der Kokille 5 zeigen.
Fig. 2a zeigt die erfindungsgemäße Ausbildung des Tauchgießrohres 1, wonach
das untere Rohrstück ein massives Bodenelement 10 sowie Strömungsteiler 12
aufweist und die Höhe H1 + H2, welches die Strömungsteilung im Strömungskanal
2 des Rohrstücks erzwingen, größer ist als die Höhe L1 der Austrittsöffnung 8, 8'.
Das Bodenelement 10 besteht aus einem massiven, gegenüberliegende Wandbe
reiche verbindenden Teil mit der Höhe H1.
In den Fig. 3a bis 3c sind Strömungsleitkörper 12 gezeigt die ausgehend von
gegenüberliegenden Wandbereichen in den Strömungskanal 2 des Rohrstücks 1
hineinragen und den Strömungsjet stabilisieren. Die Breiten b und/oder die Höhe h
der Strömungsleitkörper 12 können über die Länge des Tauchrohres L veränder
lich sein.
In den Fig. 4a bis 4c ist eine besonders günstige Form des massiven Bo
denelements 10 dargestellt, mit der Form eines nach beiden Seiten verjüngten
Keils, bevorzugt mit einer konkav verlaufenden, über eine Polynomfunktion min
destens zweiter Ordnung zu definierenden Kurvenform.
Die weiteren Einzelheiten der Erfindung erschließen sich für den Fachmann aus
den genannten Zeichnungen.
Claims (10)
1. Tauchgießrohr (1) zum Einleiten von Schmelze, insbesondere Stahlschmelze,
aus einem Gieß- oder Zwischenbehälter (3) in eine mit Breitseiten- (14) und
Schmalseitenwänden (15) ausgebildete Kokille (5) zum Stranggießen von ins
besondere Flachprodukten, wobei das Tauchgießrohr (1) ein als Strömungs
kanal ausgebildetes Rohrstück (11) aufweist, welches mit einem Konturele
ment (10), (12) und wenigstens zwei in Richtung der Schmalseitenwände (15)
gegenüberliegenden Austrittsöffnungen (8, 8') ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Konturelement (10), (12) mit einer fließend ineinander übergehenden
Kombination eines massiven, gegenüberliegende Wandbereiche verbindenden
Bodenelements (10) mit der Höhe (H1) und oberhalb desselben angeordneten
Strömungsteilern (12) mit in Richtung der X-Achse vorgesehener Höhe (H2)
ausgebildet ist, die ausgehend von den Wandbereichen in das Rohrstück (11)
des Strömungskanals ohne feste Verbindung mit gegenüberliegenden Wand
bereichen hineinragen.
2. Tauchgießrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsteiler (12) ohne Ausbildung einer festen Verbindung der ge
genüberliegenden Wandbereiche in das Rohrstück (11) des Strömungskanals
hineinragen.
3. Tauchgießrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsteiler (12) unter Ausbildung einer festen Verbindung gegen
überliegender Wandbereiche in Form einer Trennungswand das Rohrstück
(11) in zwei nebeneinanderliegende Kanäle teilen, welchen jeweils eine Aus
trittsöffnung (8, 8') zugeordnet ist.
4. Tauchgießrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei dem Bodenelement
(10) wenigstens ein sich in das Rohrstück (11) erstreckender Strömungsteiler
(12) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe (H1) des Bodenelement (10) zusammen mit der Höhe (H2) des
Strömungsteilers (12) größer ist, als die Höhe (L1) einer Austrittsöffnung (8, 8').
5. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenelement (10) in Richtung der Austrittsöffnungen (8, 8') die
Raumform eines nach gegenüberliegenden Seiten verjüngten Keiles besitzt.
6. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenelement (10) in Richtung der Austrittsöffnungen (8, 8') die
Raumform einer konkaven, bevorzugt eine Polynomfunktion mindestens zwei
ter Ordnung definierenden Kurve besitzt.
7. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsteiler (12) als Strömungsleitkörper mit rechteckigem oder
trapezförmigem Querschnitt ausgebildet sind, deren Breite (b) und/oder Höhe
(h) über die Länge (L) des Rohrstücks (11) veränderlich ist.
8. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsleitkörper (12) die Höhe (L1) der Austrittsöffnungen (8, 8')
überragen.
9. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenelement (10) mit den Strömungsleitkörpern (12) an Kanten
und/oder Flächenübergängen Verrundungen aufweist.
10. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenelement (10) mit den Strömungsleitkörpern (12) in dessen Ma
trix eingebettet oder ein austauschbares Einzelelement ist.
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