DE19900454C2 - Stuhl, insbesondere Bürostuhl - Google Patents
Stuhl, insbesondere BürostuhlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl, mit ei
nem Fußgestell und einem daran angebrachten, ein Sitzelement tragen
den Sitzträger.
Derartige Bürostühle sind hinlänglich bekannt und werden seit langem in
Büros und dergleichen an Schreibtisch- und Computerarbeitsplätzen ein
gesetzt. Neben einer Federung des Sitzelements in Vertikalrichtung lassen
sich häufig auch die Neigung der Sitzfläche und der Rückenlehne sowohl
gegenüber dem Fußgestell als auch gegeneinander federnd verstellen.
Aus der EP 0 669 816 B1 ist bereits ein Bürostuhl bekannt, dessen Sitzele
ment um eine etwa im Fußgelenk einer darauf sitzenden Person liegenden
Schwenkachse kreisbogenförmig nach hinten und unten schwenkbar ist.
Um diese aus den ergonomischen Gegebenheiten beim Sitzen an auf einem
Stuhl abgeleitete Schwenkbewegung des Sitzelements zu ermöglichen, ist
das Sitzelement im Bereich seiner Vorderkante an einem kreisbogenförmi
gen Sitzträger angebracht, der sich entsprechend der gewünschten
Schwenkbewegung nach hinten und unten erstreckt. Dieser Sitzträger ist
in einem ebenfalls kreisbogenförmigen Führungselement, das an einem
Fußgestell befestigt ist, gleitend geführt, so daß er entsprechend der
Schwenkbewegung des Sitzelements gegen die Kraft einer Druckfeder in
das Führungselement eintauchen kann.
Da bei diesem bekannten Stuhl sowohl die im allgemein üblichen Vertikal
federung als auch die Schwenkbewegung des Sitzelements in eine ein ent
spanntes Sitzen ermöglichende Entspannungslage durch den federnd ab
gestützenden kreisbogenförmigen Sitzträger ermöglicht wird, weist dieser
bekannte Bürostuhl keine für den Benutzer eindeutig fühlbare, aufrechte
Arbeitsposition auf.
Aus der DE 43 33 219 A1 ist ein zurückneigbarer Stuhl bekannt, dessen Sitz
schale im Bereich ihres vorderen Endes schwenkbar mit einer unteren
Stütze verbunden ist, die in einer Horizontalebene auf einem Untergestell
des Stuhls drehbar gehalten ist. Um die Sitzschale in ihre unbelastete Position
vorzuspannen, ist eine Torsionsfeder vorgesehen, die einerseits mit
der Sitzschale und andererseits mit der Stütze gekoppelt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Stuhl bereitzu
stellen, der es insbesondere einem Benutzer ermöglicht, eine stabile Ar
beitsposition einzunehmen, ohne ständig Gefahr zu laufen, in eine nach
hinten geneigte Entspannungsposition wegzugleiten.
Diese Aufgabe wird durch den Stuhl nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß ist also bei einem Stuhl, dessen Sitzträger aus einer
Ausgangsstellung gegen eine Rückstellfederkraft entlang einer in der Ge
brauchslage des Stuhls gegenüber der vertikal geneigten Führungsbahn
relativ zum Fußgestell verschiebbar ist, vorgesehen, daß die Zunahme der
Rückstellfederkraft entlang des Verschiebeweges in einem zur Ausgangs
stellung benachbarten ersten Verschiebewegabschnitt größer ist als in ei
nem von der Ausgangsstellung beabstandeten zweiten Verschiebewegab
schnitt. Auf diese Weise läßt es sich erreichen, daß ein Benutzer beim
Setzen auf den und beim anschließenden Sitzen auf dem Stuhl zwar die üb
liche Federung verbunden mit einer geringen Rückwärtsneigung des Sitze
lements spürt, trotzdem jedoch ein stabiles Sitzgefühl vermittelt be
kommt, da die das Sitzelement in seine Ausgangsposition zurückdrängen
de Rückstellfederkraft zunächst relativ stark ansteigt.
Das Sitzelement des erfindungsgemäßen Stuhls ist also nahe seiner Aus
gangsstellung verhältnismäßig hart gefedert, so daß er dem jeweiligen Be
nutzer eine stabile Sitzposition ermöglicht. Lehnt sich eine auf dem er
findungsgemäßen Stuhl sitzende Person entspannt zurück, so ergibt sich
infolge der erfindungsgemäßen Auslegung der Federkennlinie eine ange
nehme weiche Federung, die ein bequemes entspanntes Sitzen ermöglicht.
Die erfindungsgemäß vorgesehene unterschiedlich harte Federung ver
bessert also durch die für den Benutzer klar erfühlbare Unterscheidung
zwischen dem für Arbeitspositionen bestimmten Anfangsschwenkbereich
und dem darauf folgenden Entspannungsschwenkbereich einen verbes
serten Sitzkomfort.
Um die von der Lage entlang der Führungsbahn abhängige Zunahme der
Rückstellfederkraft, also die verschwiebewegabhängige Federkonstante
auf möglichst einfache Weise zu realisieren, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß zur Erzeugung der Rückstellfederkraft Rückstell- und Zusatzfe
dermittel parallel zueinander wirkungsmäßig zwischen Fußgestell und
Sitzträger angeordnet sind, wobei die Zusatzfedermittel entlang des zwei
ten Verschiebewegabschnitts keine Rückstellkraftkomponente liefern.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß ein Ende der Zusatzfedermittel über Getriebemittel abgestützt
ist, wobei ein Ende der mit dem anderen Ende wirkungsmäßig am Fußge
stell oder am Sitzträger abgestützen Zusatzfedermittel an einem
Schwenkhebel abgestützt ist, der über ein eine Schwenkachse aufweisen
des Schwenkgelenk ortsfest zum Fußgestell bzw. Sitzträger gehalten ist
und dessen freies, eine Gleitrolle aufweisendes Ende mit einer Steuerflä
che am Sitzträger bzw. am Fußgestell in Eingriff steht.
Durch den Einsatz von Getriebemitteln, insbesondere durch die Verwen
dung eines Schwenkhebels, der bei einer Verschiebung des Sitzträgers ge
genüber dem Fußgestell mit Hilfe einer Steuerfläche verschwenkt wird, ist
es auf besonders einfache Weise möglich, eine zur Erzeugung einer im An
fangsbereich harten Federung erforderliche Feder einfach in ihrer Wir
kung auszuschalten, so daß im Anschluß an einen Anfangsverschiebebe
reich des Sitzträgers eine relativ weiche Federung vorliegt. Die Getriebe
mittel ermöglichen es dabei, daß die für die Anfangsfederung benötigten
zweiten Federmittel bei der Rückkehr aus der entspannten Sitzposition in
eine Arbeitssitzposition automatisch zur Erzeugung der Rückstellkraft
zugeschaltet werden, so daß trotz der Rückwärtsbewegung im Übergangs
bereich zwischen weicher und harter Federung ein konstant Bleiben oder
sogar ein geringes Ansteigen der Rückstellfederkraft für den Benutzer
spürbar wird. Hierdurch wird dem Benutzer die Rückkehr des Stuhls in
den die Ausgangsstellung umgebenden Arbeitspositionsbereich ange
zeigt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Steuerfläche einen ersten Abschnitt, der im wesentlichen quer zur
Führungsbahn für den Sitzträger verläuft, und einen zweiten Abschnitt
aufweist, der im wesentlichen in Richtung der Führungsbahn für den Sitzträger
angeordnet ist.
Um die Benutzung eines Stuhls auch durch unterschiedlich schwere Per
sonen ohne Bequemlichkeitsverlust zu ermöglichen, sind zur Einstellung
der Rückstellfederkraft Vorspannmittel vorgesehen.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Sitzträger eine Führungsschiene
umfaßt, die zur Festlegung der Führungsbahn mit einem am Fußgestell
gehaltenen Führungselement zusammen wirkt, wobei ein Ende der Füh
rungsschiene des Sitzträgers im Bereich einer Vorderkante des Sitzele
ments mit diesem verbunden ist.
Um nicht nur kreisbogenförmige und lineare Führungsbahnen sondern
auch andere entsprechend den tatsächlichen ergonomischen Gegebenhei
ten gekrümmte Führungsbahnen realisieren zu können, ist bei einer be
sonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das
Führungselement in Richtung der Führungsbahn voneinander beabstan
dete erste und zweite Führungsstützen aufweist, die mit der Führungs
schiene in Führungseingriff sind. Auf diese Weise wird zwischen der Füh
rungsschiene und dem Führungselement ein linienförmiger Führungs
kontakt verhindert und stattdessen eine Zwei-Punkt-Führung vorgese
hen, die es ermöglicht, die Führungsbahn so zu gestalten, daß der reinen
Schwenkbewegung des Sitzelements gleichzeitig eine Translationsbewe
gung überlagert werden kann. Das Sitzelement kann sich daher so nach
hinten und unten bewegen, als ob eine entsprechende Schwenkachse
gleichzeitig parallel zu sich selbst versetzt wird. Hierdurch lassen sich bei
einem Zurücklehnen in dem erfindungsgemäßen Stuhl nicht nur die
Schwenkbewegung des Unterschenkels um das Knöchelgelenk sondern
gleichzeitig auch eine Streckung, also eine Verringerung der Beugung des
Kniegelenks berücksichtigen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stark vereinfachte schematische Ansicht eines erfindungsge
mäßen Stuhls,
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung der Führung
eines Sitzträgers am Fußgestell des Stuhls nach Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Führung des Sitz
trägers am Fußgestell nach Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Darstellung der Führung des Sitzträgers entsprechend Fig.
2 mit gegenüber dem Fußgestell um einen ersten Abstand verschobenen
Sitzträger,
Fig. 5 eine Darstellung der Führung des Sitzträgers entsprechend Fig.
2 mit einem um einen zweiten Abstand gegenüber dem Fußgestell verscho
benen Sitzträger,
Fig. 6 eine teilweise geschnittene Draufsicht im wesentlichen nach Linie
VI-VI in Fig. 5 auf die Führung des Sitzträgers am Fußgestell und
Fig. 7 ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm zur Veranschaulichung
des Verlaufs einer Rückstellkraft in Abhängigkeit vom Verschiebeweg.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung werden einander entspre
chende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Entsprechend Fig. 1 weist der erfindungsgemäße Stuhl, der hier als Bü
rostuhl dargestellt ist, ein Sitzelement 10 mit Rücklehne 11 und Sitzfläche
12 auf, das im Bereich der Vorderkante der Sitzfläche 12 an einem Sitzträ
ger 13 befestigt ist. Der Sitzträger 13 mit dem Sitzelement 10 ist aus der
mit a gekennzeichneten Ausgangsstellung in noch näher zu beschreiben
der Weise gegen eine Rückstellfederkraft relativ zu einem Fußgestell 14 in
eine eine entspannte Sitzhaltung ermöglichende Zurücklehn- oder Ent
spannungsstellung e verschiebbar.
Bei dem dargestellten Bürostuhl umfaßt das Fußgestell 14 ein Fußkreuz
15 mit wenigstens fünf Armen an denen Laufrollen 16 angebracht sind.
Das Fußkreuz 15 trägt ein in nicht näher dargestellter Weise längenver
stellbares Standrohr 17, das eine Höhenverstellung des Sitzelements 10
ermöglicht. Zur Halterung und Führung des Sitzträgers 13 ist ein in Fig.
1 nicht dargestelltes Führungselement 18 (siehe Fig. 2 bis 6) mittels
eines Stützkopfs 19 am Standrohr 17 des Fußgestells 14 befestigt.
Anstelle des beschriebenen Fußgestells 14 kann auch ein beliebiges ande
res Fußgestell verwendet werden, an dem das Führungselement 18 mit
dem Sitzträger 13 ohne Beeinträchtigung der Verschiebebewegung des
Sitzelements 10 angebracht werden kann.
Als Sitzelement 10 kann eine starre Sitzschale verwendet werden. Bevor
zugt wird jedoch eine elastische Sitzschale, bei der sich der Winkel zwi
schen Sitzfläche 12 und Rückenlehne 11 infolge der Elastizität öffnen
kann. Außerdem ist es möglich, ein Sitzelement zu verwenden, bei dem die
Rückenlehne 11 mittels eines entsprechenden Stellelements so an der
Sitzfläche 12 angebracht ist, daß der Winkel zwischen Rückenlehne 11
und Sitzfläche 12 einstellbar ist.
Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, weist das am Stützkopf 19 befestigte
Führungselement 18 einen Rahmen 20 auf, an dem in Rahmenlängsrich
tung voneinander beabstandete erste und zweite Führungsrollen 21, 22
als Führungsstützen angebracht sind. Anstelle von Führungsrollen kön
nen auch geeignete Gleitstücke oder dergleichen als Führungsstützen vor
gesehen sein.
Die ersten und zweiten Führungsrollen 21, 22 laufen zwischen unteren
und oberen Führungsflächen 23, 24, die an einer Führungsschiene 25 des
Sitzträgers 13 ausgebildet sind und die zusammen mit den ersten und
zweiten Führungsrollen 21, 22 des Führungselements 18 die Führungs
bahn für die Verschiebung des Sitzträgers 13 gegenüber dem Fußgestell 14
festlegen.
Am Rahmen 20 des Führungselements 18 sind Federwiderlager 26 für er
ste Rückstellfedern 27 sowie ein zweites Federwiderlager 28 für eine Zu
satzfeder 29 befestigt.
Die ersten Rückstellfedern 27, die mit ihren einem Enden an den Federwi
derlagern 26 des Führungselements 18 gehalten sind, sind mit ihren ande
ren Enden an einer Lagerplatte 30 befestigt, die mit Hilfe einer Stell
schraube 31 so an einer Stützplatte 32 des Sitzträgers 13 gehalten ist, daß
zur Einstellung einer Federvorspannung der Abstand zwischen der Lager
platte 30 und der Stützplatte 32 einstellbar ist. Lagerplatte 30 und Stütz
platte 32 bilden also zusammen mit der Stellschraube Vorspannmittel
zum Einstellen der Federvorspannung. Die Vorspannmittel können auch
am Führungselement 18 vorgesehen sein. Um eine gleichmäßige Kraftü
bertragung von der Lagerplatte 30 auf die Stützplatte 32 und damit auf den
Sitzträger 13 zu gewährleisten, sind Führungsstifte 33 an der Stützplatte
32 angebracht, die sich durch entsprechende Bohrungen in der Lagerplat
te 30 hindurcherstrecken, um ein Verkippen zu verhindern.
Die Zusatzfeder 29, die mit ihrem einen Ende über das Federwiderlager 28
am Führungselement 18 befestigt ist, ist mit ihrem anderen Ende mit ei
nem Schwenkhebel 34 verbunden, der um eine im wesentlichen senkrecht
zur Führungsbahn verlaufende Schwenkachse 35 schwenkbar am Stütz
kopf 19 angelenkt ist. Der Schwenkhebel 34 wird von der Zusatzfeder 29
mit seinem freien Ende, an dem als Gleitelement beispielsweise ein Gleit
kopf oder eine Gleitrolle 36 vorgesehen ist, gegen eine Steuerfläche 37 ge
drückt, die an einer Kulisse 38 eines Kulissenteils 39 vorgesehen ist. Um
bei einer Verschiebung des an der Führungsschiene 25 des Sitzträgers 13
befestigten Kulissenteils 39 zusammen mit dem Sitzträger 13 eine
Schwenkbewegung des Schwenkhebels 34 zu ermöglichen, ist im Boden
des Rahmens 20 des Führungselements 18 ein entsprechender Schlitz 40
vorgesehen, durch den sich der Schwenkhebel 34 hindurch erstreckt.
Anstelle der beschriebenen Getriebeanordnung ist es auch denkbar, die
Zusatzfeder 29 am Sitzträger 13 fest und am Führungselement 18 bzw.
Fußgestell 14 über ein Getriebe abzustützen.
Die von der Zusatzfeder 29 erzeugte Federkraft, die zwischen dem Füh
rungselement 18 und dem Sitzträger 13 parallel zu der Rückstellkraft der
Rückstellfedern 27 wirkt, wird also über ein Getriebe, nämlich Schwenk
hebel 34 und Steuerfläche 37 auf den Sitzträger 13 übertragen. Das Ge
triebe, also der Schenkhebel 34 und die Steuerfläche 37 der Kulisse 38
sind dabei so ausgebildet, daß die in Richtung der Führungsbahn wirken
de zusätzliche Federkraft zunächst verschiebewegabhängig in üblicher
Weise zunimmt, um dann praktisch auf Null reduziert zu werden.
Liegt die Gleitrolle 36 des Schwenkhebels 34 wie in Fig. 2 dargestellt an
einem vorderen, im wesentlichen quer zur Führungsbahn verlaufenden
Abschnitt a' der Steuerfläche 37 an, so wird der Schwenkhebel 34 bei einer
Verschiebung des Sitzträgers 13 gegenüber dem Fußgestell 14 entspre
chend der zunehmenden Dehnung der Zusatzfeder 19 mit wachsender
Kraft gegen die Steuerfläche 37 gedrückt. Da diese Zusatzkraft sowohl wir
kungsmäßig als auch richtungsmäßig im wesentlichen parallel zur Rück
stellkraft der Rückstellfedern 27 ist, ergibt sich für diesen ersten Ver
schiebebereich, eine größere Federkonstante der gesamten Rückstellfe
deranordnung und damit ein steilerer Anstieg, also eine größere Zunahme
der Rückstellfederkraft wie für den Abschnitt a' in Fig. 7 dargestellt ist.
Sobald bei einer weiteren Verschiebung des Sitzträgers 13 die Gleitrolle 36
mit dem Übergangsabschnitt ü der Steuerfläche 37 (siehe Fig. 4) in Ein
griff gelangt, wird die von der Zusatzfeder 29 über den Schwenkhebel 34,
die Gleitrolle 36 und die Steuerfläche 37 in Richtung der Führungsbahn
auf das Kulissenteil 39 und damit auf den Sitzträger 13 übertragene Zu
satzkraft so reduziert, daß in diesem Übergangsbereich die Federkonstan
te der Gesamtfederanordnung zumindest deutlich kleiner als die Feder
konstante der Rückstellfedern 27, vorzugsweise 0 oder sogar kleiner als 0
wird, wie in Fig. 7 für den Übergangsabschnitt ü angedeutet ist.
Sobald, wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, die Gleitrolle 36 des Schwenkhebels
34 am im wesentlichen parallel zur Führungsbahn verlaufenden Abschnitt
e' der Steuerfläche 37 anliegt, wird praktisch keine von der Zusatzfeder 29
bewirkte zusätzliche Rückstellkraft auf den Sitzträger übertragen. In die
sem Abschnitt, der in Fig. 7 mit e' gekennzeichnet ist, wird die Federkon
stante der Gesamtanordnung nur durch die Rückstellfedern 27 bestimmt.
Das Ende dieses Verschiebebereichs e', der den Bereich der Entspan
nungsstellung e in Fig. 1 entspricht, wird zweckmäßigerweise durch ei
nen geeigneten mechanischen Anschlag festgelegt.
Um die Federkennlinie der Rückstellfedern 27 und damit die Federkennli
nie FR der Gesamtfederanordnung an das Gewicht eines Benutzers anpas
sen zu können, um also die Federkennlinie FR in Kraftrichtung F zu ver
schieben, wie durch die gestrichelten Linien fo und fu angedeutet ist, wird
der Abstand zwischen der Lagerplatte 30 und der Stützplatte 32 mit Hilfe
der Stellschraube 31 und damit die Vorspannung der Federn 27 einge
stellt.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Federanordnung, die aus ersten Feder
mitteln, nämlich den Rückstellfedern 27 und einem wirkungsmäßig paral
lel dazu angeordneten zweiten Federmittel, der mit der Getriebeanord
nung aus Schwenkhebel 34 und Steuerfläche 37 zusammenwirkenden Zu
satzfeder 29 ermöglicht eine Federkennlinie oder wegabhängige Rückstell
federkraft, die zur Realisierung einer Arbeitsposition nahe der Ausgangs
stellung des Sitzes eine relativ harte Federung, also eine relativ große Fe
derkonstante aufweist. An diesen Bereich a' schließt sich, durch einen
Übergangsbereich ü getrennt, ein Bereich e' mit weicherer Federung an, in
dem ein entspanntes zurückgelehntes Sitzen möglich ist.
Der Verlauf der Federkonstante der Gesamtfederanordnung kann bei dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel durch eine geeignete Ausbildung der
Steuerfläche 37 an der Kulisse 38 des Kulissenteils 39 eingestellt werden.
Als Federanordnung kann jedoch anstelle der beschriebenen Federmittel
auch eine geeignet dimensionierte zweistufige Gasfeder oder dergleichen
eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Bürostuhls ergibt sich aus
der Führung der Führungsschiene 25 des Sitzträgers 13 mittels der ersten
und zweiter in Richtung der Führungsbahn voneinander beabstandeter
Führungsrollen 21, 22. Durch die Verwendung einer Zwei-Punkt-Führung
anstelle einer Linien- oder Drei-Punkt-Führung läßt sich jede beliebige
Führungsbahn realisieren, so daß die Rückwärts-Abwärts-Bewegung der
Sitzfläche bei einer Verschiebung des Sitzträgers 13 gegen das Fußgestell
14 aus ergonomischen Gesichtpunkten sehr genau an eine entsprechende
Verschiebung der auf der Sitzfläche 12 aufliegenden Oberschenkel eines
Benutzers angepaßt werden kann. Diese Verschiebebewegung der Ober
schenkel bei feststehendem Fuß ergibt sich aus einer Schwenkbewegung
des Unterschenkels um das Fußgelenk und einer relativen Streckung des
Kniegelenks.
Die Erfindung ermöglicht also eine äußerst genaue Anpassung der
Bewegung der Sitzschale eines Bürostuhls an die ergonomischen Gege
benheiten beim dynamischen und entspannten Sitzen.
Claims (10)
1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl mit einem Fußgestell (14) und einem
daran angebrachten, ein Sitzelement (10) tragenden Sitzträger (13), der
aus einer Ausgangsstellung (a) gegen eine Rückstellfederkraft entlang ei
ner in der Gebrauchslage des Stuhls gegenüber der Vertikalrichtung ge
neigten Führungsbahn relativ zum Fußgestell (14) verschiebbar ist,
wobei die Zunahme der Rückstellfederkraft entlang des Verschiebewegs in
einem zur Ausgangsstellung benachbarten ersten Verschiebewegab
schnitt größer ist als in einem von der Ausgangsstellung beabstandeten
zweiten Verschiebewegabschnitt.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeu
gung der Rückstellfederkraft Rückstell-(27)- und Zusatz-(29)-Federmittel
parallel zueinander wirkungsmäßig zwischen Fußgestell (14) und Sitzträ
ger (13) angeordnet sind, wobei die Zusatz-Federmittel (29) entlang des
zweiten Verschiebewegabschnitts keine Rückstellkraftkomponente lie
fern.
3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der
Zusatz-Federmittel (29) über Getriebemittel (34, 36, 37) abgestützt ist.
4. Stuhl nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ende der mit dem anderen Ende wirkungsmäßig am Fußgestell (14) oder
am Sitzträger (13) abgestützen Zusatz-Federmittel (29) an einem
Schwenkhebel (34) abgestützt ist, der über ein eine Schwenkachse (35)
aufweisendes Schwenkgelenk ortsfest zum Fußgestell (14) bzw. Sitzträger
(13) gehalten ist und dessen freies, eine Gleitrolle 36) aufweisendes Ende
mit einer Steuerfläche (37) am Sitzträger (13) bzw. am Fußgestell (14) in
Eingriff steht.
5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
fläche (37) einen ersten Abschnitt, der im wesentlichen quer zur Füh
rungsbahn für den Sitzträger (13) verläuft, und einen zweiten Abschnitt
aufweist, der im wesetnlichen in Richtung der Führungsbahn für den Sitz
träger (13) angeordnet ist.
6. Stuhl nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Einstellung der Rückstellfederkraft Vorspannmittel
(30, 31, 32) vorgesehen sind.
7. Stuhl nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sitzträger (13) eine Führungsschiene (25) umfaßt, die
zur Festlegung der Führungsbahn mit einem am Fußgestell (14) gehalte
nen Führungselement (18) zusammen wirkt.
8. Stuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der
Führungsschiene (25) des Sitzträgers (13) im Bereich einer Vorderkante
des Sitzelements (10) mit diesem verbunden ist.
9. Stuhl anch Anspurch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement (18) in Richtung der Führungsbahn voneinander beab
standete erste und zweite Führungsstützen (21, 22) aufweist, die mit der
Führungsschiene (25) in Führungseingriff sind.
10. Stuhl nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsschiene (25) auf Führungsrollen (21, 22) geführt ist, die als Füh
rungsstützen am Führungselement (18) angeordnet sind.
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