DE19850146A1 - Ventil für die Abgabe von unter Druck stehenden Flüssigkeiten - Google Patents
Ventil für die Abgabe von unter Druck stehenden FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Es wird ein Ventil für die Abgabe von unter Druck stehenden Flüssigkeiten, Schäumen, Gelen oder dgl. beschrieben, mit einem fluiddicht am Rand einer in einem Deckel für eine Behälteröffnung ausgebildeten Deckelöffnung befestigbaren Ventilkörper (15), einem im Ventilkörper (15) axial verschieblich gelagerten, aus einer Schließstellung heraus entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer Schraubendruckfeder (21) bewegbaren Abgaberöhrchen (13), und einer zwischen dem Rand der Deckelöffnung und dem Ventilkörper (15) das Abgaberöhrchen (13) eng umschließend angeordneten Ringdichtung (20) aus Gummi oder dgl. elastischem Dichtmaterial, derart, daß diese in Schließstellung des Abgaberöhrchens (13) bzw. Ventils einen im Abgaberöhrchen ausgebildeten Austragskanal (25) fluiddicht schließt, wobei das Abgaberöhrchen (13) einen Ringflansch (27) mit einem der Ringdichtung (20) zugewandten Ringvorsprung (28) zur Herstellung einer Fluiddichtung zwischen Ringdichtung (20) und Austragskanal (25) des Abgaberöhrchens (13) umfaßt, wobei die Fluidverbindung zum Austragskanal (25) des Abgaberöhrchens (13) durch einen im Abgaberöhrchen (13) ausgebildeten und am behälterinneren Ende des Austragskanals (25) in diesen mündenden Durchgang (24) gebildet ist, wobei der äußere Rand (29) des Durchgangs (24) stumpf, insbesondere abgerundet, ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil für die Abgabe von unter
Druck stehenden Flüssigkeiten gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Im vorliegenden Fall geht es insbesondere um Ventile einer
Aerosolpackung. Außer dem Inhalt und dem Behälter ist das Ven
til der wichtigste Bestandteil einer solchen Packung. Vom ein
wandfreien Funktionieren des Ventils zu jeder Zeit und unter
allen Umständen hängt die Verwendbarkeit des Produktes ab. Auch
wenn die Packung längere Zeit gelagert wurde, muß das Ventil
bei der ersten Betätigung das Produkt einwandfrei und im vorbe
stimmten Sprühmuster abgeben. Andernfalls ist die ganze Packung
samt Inhalt gebrauchsunfähig.
Üblicherweise bestehen derartige Ventile für eine Aerosol
packung aus einem Ventilkörper, einem Abgaberöhrchen und einer
Ringdichtung. Der Ventilkörper ist fluiddicht am Rand einer in
einem Deckel für eine Behälteröffnung ausgebildeten Deckelöff
nung befestigbar. Das Abgaberöhrchen ist im Ventilkörper axial
verschieblich gelagert und aus einer Schließstellung heraus
entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere
einer Schraubendruckfeder, bewegbar. Die Ringdichtung befindet
sich zwischen dem Rand der Deckelöffnung und dem Ventilkörper
und umschließt dabei eng das Abgaberöhrchen. Die Ringdichtung
besteht aus einem elastischen Dichtmaterial, vorzugsweise Gummi
oder dgl.. Innerhalb des Abgaberöhrchens ist ein Austragkanal
ausgebildet, der eine seitliche Öffnung, insbesondere Bohrung
aufweist, die in Schließstellung durch die Ringdichtung außen
seitig verschlossen ist. Wird das Abgaberöhrchen gegen die Wir
kung des elastischen Elements in das Behälterinnere gedrückt,
kommt die seitliche Öffnung bzw. Bohrung von der Ringdichtung
frei, so daß ein im Behälter unter Druck stehendes Medium durch
den Ventilkörper, die seitliche Bohrung und den Austragskanal
des Abgaberöhrchens hindurch nach außen entweichen kann.
Fig. 3 zeigt ein Ventil gemäß dem Stand der Technik im Längs
schnitt. Das Ventil ist an einem Deckel 11 montiert, mit dem
eine entsprechende Öffnung eines nicht dargestellten Behälters
für die Aufnahme eines unter Druck stehenden Mediums ver
schließbar ist. Der Deckel 11 weist eine zentrale Öffnung 12
zur Aufnahme eines Abgaberöhrchens 13 auf, welches sich behäl
terinnenseitig in einen Ventilkörper 15 hinein erstreckt. Zwi
schen dem Inneren des Ventilkörpers 15 und dem Behälterinneren
besteht eine Fluidverbindung über eine Steigleitung. Der Ven
tilkörper 15 ist fluiddicht am Rand 16 der Deckelöffnung 12 fi
xiert. Zu diesem Zweck weist der Ventilkörper 15 einen sich
radial nach außen erstreckenden Umfangsflansch auf, der in
montiertem Zustand von einem sich radial nach innen erstrecken
den Ringvorsprung am Deckel 11 derart hintergriffen ist, daß
der Ventilkörper 15 klemmend vom Deckel 11 gehalten ist. Zwi
schen dem Rand 16 der Deckelöffnung 12 und dem Umfangsflansch
des Ventilkörpers 15 ist eine flache Ringdichtung 20 derart an
geordnet, daß sie das Abgaberöhrchen 13 eng umschließt. Die
Ringdichtung 20 besteht aus einem elastischen und korrosionsbe
ständigen Material. Das Abgaberöhrchen 13 ist im Ventilkörper
15 axial verschieblich gelagert, und zwar aus einer in Fig. 3
dargestellten Schließstellung heraus entgegen der Wirkung einer
Schraubendruckfeder.
Im Inneren des Abgaberöhrchens 13 erstreckt sich in Richtung
parallel zur Längsmittenachse ein nach außen offener und in
nenseitig geschlossener Austragskanal 25. Ein sich quer dazu
erstreckender Durchgang 24 verbindet den Austragskanal 25 mit
der Außenseite des Abgaberöhrchens auf einer Höhe, die in der
Schließstellung auf Höhe der Ringdichtung 20 liegt. Die Ring
dichtung 20 schließt somit die äußere Öffnung des Durchgangs 24
in der Schließstellung. Durch eine axiale Verschiebung des Ab
gaberöhrchens 13 in das Behälterinnere hinein wird die äußere
Öffnung des Durchgangs 24 von der Ringdichtung 20 freigegeben.
Somit wird eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Ven
tilkörpers 15 und dem Austragskanal 25 hergestellt.
Das in Fig. 3 dargestellte Ventil des Standes der Technik hat
jedoch den Nachteil, daß beim Eindrücken des Abgaberöhrchens 13
die elastische Ringdichtung 20 mit diesem mit nach innen ge
schleppt werden kann. Dies hat zur Folge, daß die Öffnung des
Durchgangs 24 von der Ringdichtung 20 später als erwartet frei
gegeben wird. Das Abgaberöhrchen 13 muß somit verhältnismäßig
tief nach unten bzw. in das Behälterinnere gedrückt werden, um
die Verbindung vom Behälterinneren zum Austragskanal 25 über
den Durchgang 24 herzustellen. Durch das Mitschleppen der Dich
tung und durch die außen scharfkantig ausgebildete Durchgangs
öffnung kann es zu einer Beschädigung des Dichtungsmaterials
und auch zur einer Abtrennung von Teilen der Dichtung kommen,
wodurch die Funktion des Ventils beeinträchtigt und seine Be
triebsdauer verkürzt wird.
Mit dem Gegenstand der Deutschen Patentanmeldung P 198 26 308.2
(Anmeldetag: 12. Juni 1998) der gleichen Anmelderin sollen die
vorstehend angegebenen Nachteile des Standes der Technik da
durch gelöst werden, daß der in den Austragskanal mündende
Durchgang durch eine von außen nach innen zum Behälterinneren
gerichtete Schrägbohrung gebildet ist, deren äußere Öffnung zu
mindest teilweise unterhalb der durch den oberen Umfangsrand
des der Dichtung zugewandten Ringvorsprungs definierten Ebene
liegt. Dadurch ist das äußere Ende des Durchgangs zumindest
nicht vollständig durch die Ringdichtung verschlossen. Die
Fluidverbindung zwischen Austragskanal und Behälter wird herge
stellt, sobald der Ringflansch vom Dichtring nur geringfügig
abhebt. Dies geschieht schlagartig bei nur geringem Eindrücken
des Abgaberöhrchens.
Aber auch dann wenn das äußere Ende des Durchganges zwar nicht
vollständig, aber zumindest teilweise durch die Ringdichtung
verschlossen wird, lassen sich die vorstehend genannten Pro
bleme (Mitschleppen und Beschädigung des Dichtungsmaterials)
nicht vollständig ausschließen.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der P 198 26 308.2 sieht zwar
vor, daß die äußere Öffnung der Schrägbohrung unterhalb der
durch den oberen Umfangsrand des der Ringdichtung zugewandten
Ringvorsprungs definierten Ebene liegt. Diese Ausführungsform
erfordert aber eine präzise Verarbeitung und Einpassung des
Ventils in den Deckel des Aerosolbehälters; außerdem muß dann
auch, weil die äußere Öffnung des Durchgangs stets geöffnet
ist, der Ringvorsprung genau mit der Ringdichtung abschließen,
und eine geringfügige und unbeabsichtigte Achsialversetzung des
Abgaberöhrchens kann bereits zu einer nicht gewollten Abgabe
führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ventil zur Ab
gabe von unter Druck stehenden Flüssigkeiten bereitzustellen,
mit dem die vorstehend angesprochenen Probleme weitgehend ver
mieden werden können, und mit dem auf sichere Weise gut repro
duzierbare Dosierungen möglich sind.
Diese Aufgabenstellung wird mit der vorliegenden Erfindung ge
löst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ventil gemäß Patentanspruch 1
zur Abgabe von unter Druck stehenden Flüssigkeiten, Schäumen,
Gelen oder dgl., mit einem fluiddicht am Rand einer in einem
Deckel für eine Behälteröffnung ausgebildeten Deckelöffnung be
festigbaren Ventilkörper, einem im Ventilkörper achsial ver
schieblich gelagerten, aus einer Schließstellung heraus entge
gen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer
Schraubendruckfeder bewegbaren Abgaberöhrchen, und einer zwi
schen dem Rand der Deckelöffnung und dem Ventilkörper das Abga
beröhrchen eng umschließend angeordneten Ringdichtung aus Gummi
oder dgl. elastischem Dichtmaterial, derart, daß diese in
Schließstellung des Abgaberöhrchens bzw. Ventils einen im Abga
beröhrchen ausgebildeten Austragskanal fluiddicht schließt, wo
bei das Abgaberöhrchen einen Ringflansch mit einem der Ring
dichtung zugewandten Ringvorsprung zur Herstellung einer Fluid
dichtung zwischen Ringdichtung und Austragskanal des Abga
beröhrchens umfaßt, wobei die Fluidverbindung zum Austragskanal
des Abgaberöhrchens durch einen im Abgaberöhrchen ausgebildeten
und am behälterinneren Ende des Austragskanals in diesen mün
denden Durchgang gebildet ist. Der äußere Rand des Durchgangs
ist stumpf, insbesondere abgerundet, ausgebildet.
Zweckmäßige Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprü
che 2 bis 4.
Nachstehend werden Ausführungsformen von Ventilen des Standes
der Technik und von erfindungsgemäßen Ventilen anhand der bei
gefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine vergrößerte Darstellung des eingekreisten Berei
ches der Fig. 3 mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten
Durchgang bei geschlossenem Ventil (Fig. 1a) und bei sich öff
nendem Ventil (Fig. 1b).
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des eingekreisten Bereichs
der Fig. 3 mit einem Durchgang gemäß dem Stand der Technik bei
geschlossenem Ventil (Fig. 2a), und bei sich öffnendem Ventil
(Fig. 2b); und die
Fig. 3 ein Ventil gemäß Stand der Technik und nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 im Längsschnitt;
In den Fig. 1 und 2 besitzen die mit Fig. 3 gleichen Be
zugszeichen die gleiche Bedeutung wie in Fig. 3.
Die Fig. 2 läßt erkennen, daß durch einen nicht abgestumpften,
im wesentlichen scharfkantigen Öffnungsrand 29 des Durchgangs
24 beim Öffnungsvorgang des Ventils eine ausgeprägte Tendenz
zum Mitschleppen und Quetschen der Dichtung 20 besteht.
In Fig. 1 ist aufgrund der abgestumpften (abgerundeten) Form
des Öffnungsrandes 29 ein Mitschleppen und Quetschen der Dich
tung 20 kaum erkennbar. Dadurch wird eine gute Funktionsweise
des Ventils gewährleistet und eine Zerstörung des Dichtungsma
terials kann vermieden werden.
Der Querschnitt des abgestumpften Randes der äußeren Öffnung
des Durchgangs 24 kann irgendeine Form aufweisen, die einen
scharfkantigen Rand vermeidet. Sie kann z. B. abgerundet
(vorzugsweise wulstartig, wie in Fig. 1 dargestellt), abge
schrägt oder trompetenförmig sein.
Der erfindungsgemäß ausgestaltete Durchgang 24 kann z. B. nach
der Herstellung des Abgaberöhrchens 13, das in der Regel aus
einem geeigneten Kunststoff besteht, auf einfache Weise ausge
bildet werden, z. B. mittels einer erhitzten Nadel, eines Boh
rers, oder ähnlicher geeigneter Werkzeuge.
Die Durchgänge weisen in der Regel einen Durchmesser von 0,25
bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,27 bis 0,5 mm, und eine Länge von
1,0 bis 4,0 mm auf.
Der Radius eines an die Krümmung der Abstumpfung des äußeren
Randes angepaßten Kreises, z. B. der Radius einer wulstartigen
Abrundung, liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 1/3 bis 1/2
des Durchmessers des Durchgangs 24.
Aufgrund der mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des äuße
ren Randes erzielbaren guten Funktionsweise kann der Durchgang
als Querbohrung (parallel zur Querschnittsebene der Ringdich
tung) oder als Schrägbohrung (die sich von außen nach innen und
von oben nach unten erstreckt) ausgebildet sein, und die äußere
Öffnung kann sich im Bereich der Ringdichtung oder auch teil
weise unterhalb der durch den oberen Umfangsrand des der Ring
dichtung zugewandten Ringvorsprungs definierten Ebene befinden.
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale wer
den als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln
oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
11
Deckel
12
zentrale Öffnung
13
Abgaberöhrchen
15
Ventilkörper
16
Rand
20
Ringdichtung
24
Durchgang
25
Austragskanal
27
Ringflansch
28
Ringvorsprung
29
Rand der Durchgangsöffnung
Claims (4)
1. Ventil für die Abgabe von unter Druck stehenden Flüssigkei
ten, Schäumen, Gelen oder dgl., mit einem fluiddicht am
Rand einer in einem Deckel (11) für eine Behälteröffnung
ausgebildeten Deckelöffnung (12) befestigbaren Ventilkörper
(15), einem im Ventilkörper (15) achsial verschieblich ge
lagerten, aus einer Schließstellung heraus entgegen der
Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere einer
Schraubendruckfeder (21) bewegbaren Abgaberöhrchen (13),
und einer zwischen dem Rand (16) der Deckelöffnung und dem
Ventilkörper (15) das Abgaberöhrchen (13) eng umschließend
angeordneten Ringdichtung (20) aus Gummi oder dgl. elasti
schem Dichtmaterial, derart, daß diese in Schließstellung
des Abgaberöhrchens (13) bzw. Ventils einen im Abga
beröhrchen ausgebildeten Austragskanal (25) fluiddicht
schließt, wobei das Abgaberöhrchen (13) einen Ringflansch
(27) mit einem der Ringdichtung (20) zugewandten Ringvor
sprung (28) zur Herstellung einer Fluiddichtung zwischen
Ringdichtung (20) und Austragskanal (25) des Abga
beröhrchens (13) umfaßt, wobei die Fluidverbindung zum Aus
tragskanal (25) des Abgaberöhrchens (13) durch einen im Ab
gaberöhrchen (13) ausgebildeten und am behälterinneren Ende
des Austragskanals (25) in diesen mündenden Durchgang (24)
gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Rand (29) des Durchgangs (24) stumpf, insbeson
dere abgerundet, ausgebildet ist.
2. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchgang (24) als Querbohrung oder Schrägbohrung aus
gebildet ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Rand (29) des Durchgangs (24) wulstartig ausge
bildet ist.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Radius der Abrundung 1/3 bis 1/2 des
Durchmessers der Öffnung (29) des Durchgangs (24) beträgt.
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