DE19849055C2 - Verfahren zur Ladezustandsanzeige und/oder Ladezustandssteuerung einer Traktionsbatterie - Google Patents
Verfahren zur Ladezustandsanzeige und/oder Ladezustandssteuerung einer TraktionsbatterieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ladezustandsanzeige
und/oder zur Ladezustandssteuerung einer Traktionsbatterie eines
Hybridantriebssystems, bei dem aus laufenden Messungen ladezu
standsrelevanter Batteriebetriebsparameter ein momentaner Lade
zustandswert ermittelt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 43 37 020 C1 bekannt.
Bei diesem Verfahren wird der Ladezustand einer Traktionsbatte
rie erfaßt, indem aus einer Batteriestrombilanz auf die der Bat
terie entnommenen und zugeführten Ladungsmengen geschlossen
wird. Parallel zum Bestimmen des Ladezustands der Traktionsbat
terie wird eine Fehlergröße berechnet, die aus einem Zeitinte
gral über den Stromdurchsatz der Batterie hervorgeht und die ein
Maß für mögliche Abweichungen des ermittelten Ladezustands vom
tatsächlichen Ladezustand darstellt. Überschreitet diese Fehler
größe einen Schwellwert, so wird eine Anzeigeeinheit aktiviert,
die dem Fahrer die Notwendigkeit für das Durchführen einer Tief
entladung oder eines Normalisierungsladevorgangs zwecks Neustart
der Ladungsbilanzierung anzeigt. Unter Normalisierungsladevor
gang ist dabei ein solcher Ladevorgang zu verstehen, bei dem die
Traktionsbatterie in einen definierten Volladezustand überführt
wird, indem sie auf maximale Kapazität aufgeladen wird. Dies
wird herkömmlicherweise meist durch Anschluß der Traktionsbatte
rie an ein öffentliches Stromnetz bewerkstelligt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur La
dezustandsanzeige und/oder Ladezustandssteuerung einer Trakti
onsbatterie eines Hybridan
triebssystems zu schaffen, bei dem zuverlässige Betriebsgrößen
der Traktionsbatterie zur Anzeige oder Steuerung bereitgestellt
werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ladezustandssteuerung
gelöst, bei dem ein um einen unteren Streuabstand unter dem er
mittelten momentanen Ladezustandswert liegender unterer Ladezu
standsstreuwert und ein um einen oberen Streuabstand über dem
ermittelten momentanen Ladezustandswert liegender oberer Ladezu
standsstreuwert ermittelt werden, wobei der untere und der obere
Streuabstand batteriebetriebsabhängig bestimmt werden und die
beiden Ladezustandsstreuwerte laufend angezeigt werden und/oder
in Abhängigkeit von den beiden Ladezustandsstreuwerten vorgebba
re ladezustandsbezogene Batteriebetriebssteuerungsmaßnahmen aus
geführt werden. Auf diese Weise ist auch über lange Zeiträume
hinweg ein optimales Betriebsmanagement der Traktionsbatterie
möglich.
In Weiterbildung der Erfindung wird die zulässige Leistungsent
nahme aus der Batterie reduziert, wenn der untere Ladezustands
streuwert einen vorgebbaren Leistungsreduktionsgrenzwert unter
schreitet. Auf diese Weise kann ein unbeabsichtigtes Tiefentla
den der Traktionsbatterie vermieden werden.
In Weiterbildung der Erfindung wird die zulässige Aufladelei
stung reduziert, wenn der obere Ladezustandsstreuwert einen vor
gebbaren Ladereduktionsgrenzwert überschreitet. Auf diese Weise
wird ein besonders schonendes Aufladen der Traktionsbatterie ge
währleistet.
In Weiterbildung der Erfindung wird die zulässige Aufladestrom
stärke auf einen Gasentwicklungs-Grenzwert begrenzt, wenn der
obere Ladezustandsstreuwert einen Volladungswert erreicht hat.
Auf diese Weise wird beim Aufladen der Traktionsbatterie Gasent
wicklung vermieden.
In Weiterbildung der Erfindung wird eine Empfehlungsinformation
für einen Normalisierungsladevorgang angezeigt, wenn die Diffe
renz zwischen dem oberen und dem unteren Ladezustandsstreuwert
einen vorgebbaren ersten Streudifferenz-Grenzwert überschreitet.
Auf diese Weise erhält der Fahrer eines mit dem Hybridantriebs
system ausgerüsteten Kraftfahrzeugs eine in einfacher Form vor
liegende wichtige Wartungsinformation.
In Weiterbildung der Erfindung wird ein Normalisierungsladevor
gang selbsttätig eingeleitet, wenn die Differenz zwischen dem
oberen und dem unteren Ladezustandsstreuwert einen gegenüber dem
ersten größeren zweiten Streudifferenz-Grenzwert überschreitet.
Auf diese Weise wird ein Hybridantriebssystem mit hohem Bedien
komfort geschaffen.
In Weiterbildung der Erfindung werden während eines aktiven Nor
malisierungsladevorgangs keine Entladevorgänge mehr in bestimm
ten ersten Betriebssituationen zugelassen, wenn der obere Lade
zustandsstreuwert unter dem vorgebbaren Ladereduktions-Grenzwert
liegt, und darüber hinaus auch keine Entladevorgänge mehr in be
stimmten weiteren, zweiten Betriebssituationen, wenn der obere
Ladezustandsstreuwert über dem Ladereduktions-Grenzwert liegt.
Auf diese Weise wird ein schnelles Durchführen des Normalisie
rungsladevorgangs ermöglicht.
In Weiterbildung der Erfindung wird ein aktiver Normalisierungs
ladevorgang beendet, wenn der untere Ladezustandsstreuwert einen
Volladungswert erreicht hat. Dies ein sicheres Maß dafür, daß
die Baterie ihre Maximalkapazität erreicht hat.
In Weiterbildung der Erfindung wird ein aktiver Normalisierungs
ladevorgang beendet, wenn der untere Ladezustandsstreuwert einen
vorgebbaren, unter einem Volladungswert liegenden Ladeende-
Grenzwert erreicht hat und der Normalisierungsladevorgang minde
stens seit einer vorgebbaren Mindestladedauer aktiv ist. Auf
diese Weise wird ein zu langes Andauern des Normalisierungslade
vorgangs vermieden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Figu
ren veranschaulicht und wird nachfolgend beschrieben. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Hybridantriebssystemes und
Fig. 2 eine zum Hybridantriebssystem gehörende Anzeigeeinheit.
Das in der Fig. 1 dargestellte Hybridantriebssystem 1 hat einen
seriellen Hybridantriebsteil 2, der einen Verbrennungsmotor 3
und einen Generator 4 umfaßt, der elektrisch an einen Elektromo
tor 5 gekoppelt ist. Es sei angemerkt, daß sich das erfindungs
gemäße Verfahren auch für einen als Parallelhybrid ausgelegten
Hybridantriebsteil eignet. Der Elektromotor 5 stellt den Antrieb
für ein Getriebe 6 dar. Mit einem Batteriecontroller 7 wird der
Ladezustand einer Traktionsbatterie 8 überwacht und der Strom
fluß in sie und aus ihr über Leitungsverbindungen zum Generator
4 und zum Elektromotor 5 gesteuert. Das Hybridantriebssystem 1
beinhaltet ein Vorkatalysator-Heizungssystem 9 und eine Anzeige
einheit 10 zur Signalisierung des momentanen Ladezustands der
Traktionsbatterie 8 und weist eine Sensor- und Stelleinheit 11
auf, die Geschwindigkeitssensoren, Lenkwinkelsensoren, eine Zeit
erfassungseinheit etc. umfaßt und im Stellteil Schalter beinhal
tet, welche es dem Fahrzeugführer gestatten, Änderungen des Be
triebsmodus der Ladezustandssteuerung durch den Batteriecontrol
ler zu bewirken. Im Hybridantriebssystem 1 ist ein Netzanschluß
12 vorgesehen, über den die Traktionsbatterie 8 bei abgestelltem
Fahrzeug mit Energie aus einem öffentlichen Stromnetz aufgeladen
werden kann.
Im Normalbetrieb des Hybridantriebssystems 1 steuert der Batte
riecontroller 7 den Leistungsfluß in und aus der Traktionsbatte
rie 8 in herkömmlicher Weise derart, daß deren Ladezustand zwi
schen beispielsweise 30% und 80% ihrer Nennkapazität gehalten
wird. Bei energetisch günstiger Antriebsleistung des Verbren
nungsmotors 3 bzw. bei Bremsvorgängen bewirkt der Batteriecon
troller 7, daß die Traktionsbatterie 8 mit elektrischer Energie
aus dem Generator 4 aufgeladen wird. Umgekehrt stellt die Trak
tionsbatterie 8 gesteuert durch den Batteriecontroller 7 bei Be
darf elektrische Leistung für den Elektromotor 5 und für ein An
lassen des Verbrennungsmotors 3 mittels des im Anlassermodus be
triebenen Generators 4 bereit. Dazu ist es zweckmäßig, mit dem
Batteriecontroller 7 den Ladezustand der Traktionsbatterie 8 be
zogen auf ihre Nennkapazität zu berechnen. Dies geschieht in ei
ner herkömmlichen Weise, z. B. über eine zeitliche Integration
des Gesamtstromes in sie und aus ihr gemäß dem in der DE 43 37
020 C1 offenbarten Verfahren, wobei für die Ladezustandsberech
nung die Batteriespannung, die Batteriebetriebstemperatur, Tem
peraturschwankungen, das Betriebsalter und auch das kalendari
sche Alter der Batterie berücksichtigt werden. Gleichzeitig wird
laufend ein Streuabstand nach einem hierfür geeigneten Verfahren
berechnet, wie es z. B. in der DE 43 37 020 C1 für die Berechnung
einer dortigen Fehlergröße beschrieben ist. Der Streuabstand ist
ein Maß dafür, wie stark der wahre Ladezustand möglicherweise
vom berechneten Ladezustand abweicht, und wächst mit der Zeit
an, bis er jeweils bei Durchführen bei einer Normalisierungsla
dung wieder auf null zurückgesetzt wird. Dabei kann der Streuab
stand insbesondere in Abhängigkeit von Batteriebetriebsparame
tern, wie den bisher aufgetretenen Batterieströmen und -spannun
gen, den Betriebstemperaturen und Temperaturdifferenzen zwischen
verschiedenen Batterietrogbereichen, und/oder in Abhängigkeit
vom kalendarischen und vom Betriebsalter der Batterie bestimmt
werden. Durch Addition bzw. Subtraktion zum bzw. vom berechneten
Ladezustand bildet der Batteriecontroller 7 einen unteren und
einen oberen Ladezustandsstreuwert, die ein Schätz- oder Streu
intervall für den tatsächlichen Ladezustand der Traktionsbatte
rie 8 begrenzen. In diesem Beispiel sind folglich der untere und
der obere Streuabstand, d. h. der Abstand des unteren und des
oberen Streuwertes vom momentanen Ladezustandswert, gleich groß
gewählt. Alternativ können sie unterschiedlich groß gewählt
sein, indem der untere und der obere Streuabstand separat be
rechnet werden.
Die in der Fig. 2 näher dargestellte Ladezustands-Anzeigeeinheit
10 weist ein Anzeigefeld 20 mit Zahlenskala 21 auf, welche durch
einen unteren Skalenendwert 22 von 0% Ladung und einen oberen
Skalenendwert 23 von 100% Ladung begrenzt ist. Im Anzeigefeld 20
leuchtet ein variables Zeigerfeld 24, dessen Mitte dem rechne
risch ermittelten momentanen Ladezustandswert der Traktionsbat
terie 8 entspricht und das nach unten durch den unteren Ladezu
standsstreuwert 25 und nach oben durch den oberen Ladezustands
streuwert 26 begrenzt ist. Das durch den unteren und oberen
Ladezustandsstreuwert 25, 26 begrenzte variable Zeigerfeld 24
zeigt dem Fahrer des Hybridfahrzeuges somit das Streuintervall
für den momentanen Ladezustand der Traktionsbatterie 8 an. Op
tional wird der berechnete momentane Ladezustandswert auch indi
viduell angezeigt, z. B. wie gestrichelt gezeigt durch einen Zei
ger 27.
Das ermittelte Streuintervall dient außerdem dazu, daß vom Sy
stem 1 selbsttätig geeignete Batteriebetriebssteuerungsmaßnahmen
durchgeführt werden. Wenn z. B. der untere Ladezustandsstreuwert
25 einen vorgegebenen Leistungsreduktionsgrenzwert von bei
spielsweise 15% unterschreitet, reduziert der Batteriecontroller
7 die maximal zulässige Leistungsentnahme aus der Traktionsbat
terie 8 und bewirkt, daß dieser kritische Ladezustand durch eine
aufleuchtende Kontrollampe angezeigt wird. Damit wird dem Fahrer
unter anderem signalisiert, daß eventuell keine volle Beschleu
nigungsunterstützung mit Energie aus der Traktionsbatterie mehr
möglich ist. Umgekehrt reduziert der Batteriecontroller 7 die
maximal zulässige Ladeleistung für die Traktionsbatterie 8, wenn
der obere Ladezustandsstreuwert 26 einen vorgegebenen Ladereduk
tionsgrenzwert von beispielsweise 90% überschreitet, und löst
wiederum das Leuchten einer Kontrollampe aus. Erreicht der obere
Ladezustandsstreuwert 26 den Volladungsgrenzwert, d. h. den obe
ren Skalenendwert von 100%, dann begrenzt der Batteriecontroller
7 den maximalen Aufladestrom für die Traktionsbatterie 8 auf ei
nen Gasentwicklungs-Grenzwert und löst das Aufleuchten einer
weiteren Kontrolleuchte aus, die dem Fahrer u. a. signalisiert,
daß keine Rekuperationsbremsungen mehr möglich sind. So wird in
den bereits voll aufgeladenen Batteriezellen Gasentwicklung ver
mieden und gleichzeitig bewirkt, daß der Ladezustand der schwä
cher geladenen Batteriezellen sich an denjenigen der schon voll
geladenen Batteriezellen angleicht.
Überschreitet die Differenz zwischen oberem Ladezustandsstreu
wert 26 und unterem Ladezustandsstreuwert 25 einen vorgegebenen
ersten Streudifferenz-Grenzwert von beispielsweise 10%, so wird
dem Fahrer des Hybridfahrzeuges über eine Displayanzeige mitge
teilt, daß der ermittelte Ladezustand der Traktionsbatterie 8
nunmehr zu ungenau ist, und er wird aufgefordert, einen Schalter
der Sensor- und Stelleinheit 11 zu betätigen, um einen Normali
sierungsladevorgang auszulösen, in dem der Batteriecontroller 7
in einen Normalisierungslademodus versetzt wird und so ein
schnelles und volles Aufladen der Traktionsbatterie 8 auf ihre
maximale Kapazität ermöglicht. Der Fahrer des Hybridfahrzeugs
kann daraufhin einen Normalisierungsladevorgang z. B. dann auslö
sen, wenn er weiß, daß eine längere Fahrstrecke mit relativ kon
tinuierlicher Antriebslast vor ihm liegt, z. B. eine Autobahn
fahrt, die keine laufenden Energieentnahmen aus der Traktions
batterie erfordert. Findet eine solche Schalterbetätigung durch
den Fahrer nicht statt, löst für den Fall, daß die Differenz
zwischen oberem Ladezustandsstreuwert 26 und unterem Ladezu
standsstreuwert 25 einen gegenüber dem ersten größeren zweiten
Streudifferenz-Grenzwert von beispielsweise 20% der Nennkapazi
tät überschreitet, der Batteriecontroller 7 automatisch einen
Normalisierungsladevorgang aus. Das Durchführen eines Normali
sierungsladevorgangs wird dem Fahrer mit einer Kontrollampe an
gezeigt.
Für den Normalisierungsladevorgang steuert der Batteriecontrol
ler 7 den Batteriestrom so, daß eine Leistungsentnahme aus der
Traktionsbatterie 8 nur zum Start für den Verbrennungsmotor 2
über den als Anlasser betriebenen Generator 4 und zum Betrieb
des Vorkatalysator-Heizungssystems 9 stattfindet. Notfalls wird
auch das Vorkatalysator-Heizungssystem 9 abgeschaltet, wenn das
Fahrzeug stehen zu bleiben droht. Der Verbrennungsmotor über
nimmt dann - bis auf Ausnahmefälle - die gesamte Antriebslei
stung im dynamischen Betrieb und nicht mehr nur einen gemittel
ten, phlegmatisierten Anteil, d. h. eine Beschleunigungsunter
stützung mit Energie aus der Traktionsbatterie 8 findet prinzi
piell nicht statt und Generator 4 und Elektromotor 5 fungieren
lediglich noch als elektrisches Getriebe. Um das Fahrzeug in be
stimmten Fahrsituationen ausnahmsweise auch im Normalisierungs
lademodus stark beschleunigen bzw. Beschleunigungslöcher über
brücken zu können, sind dem Batteriecontroller 7 mittels der
Sensor- und Stelleinheit 11 signalisierte Sonderbetriebssitua
tionen vorgesehen, wie beispielsweise ein Kick-down des Gaspe
dals, in denen kurzfristig eine gesteigerte Beschleunigungslei
stung des Hybridantriebssystems 1 mit zusätzlicher Energie aus
der Traktionsbatterie 8 neben der Verbrennungsmotor-Antriebs
energie bereitgestellt wird.
Wenn der obere Ladezustandsstreuwert 26 einen als Laderedukti
onsgrenzwert fungierenden Schwellwert von beispielsweise 90%
überschreitet, verringert der Batteriecontroller 7 die maximal
zulässige Aufladeleistung. Wenn der obere Ladezustandsstreuwert
26 einen Volladungswert, beispielsweise 100% der Nennkapazität
der Traktionsbatterie 8, erreicht hat, reduziert der Batteriecon
troller die zulässige Aufladestromstärke weiter auf einen Gas
entwicklungs-Grenzwert, um eine übermäßige Gasentwicklung in
der Batterie 8 zu vermeiden. Wie oben erwähnt, hat dieser Batte
rieladezustand zur Folge, daß keine Rekuperationsbremsung mehr
möglich ist. Der Batteriecontroller 7 beendet den Normalisie
rungsladevorgang, wenn auch der untere Ladezustandstreuwert 25
den Volladungswert von z. B. 100% der Nennkapazität der Trakti
onsbatterie 8 erreicht hat. In diesem Fall schaltet der Batte
riecontroller 7 wieder in seinen Normalbetriebsmodus und be
wirkt, daß der Batterie zum Antrieb des Hybridfahrzeugs so lange
bevorzugt Energie entnommen wird, bis ihr ermittelter Ladezu
stand wieder auf beispielsweise 70% ihrer Nennkapazität abgesun
ken ist.
Wird der Fahrbetrieb des Fahrzeugs vor Abschluß des Normalisie
rungsladevorgangs eingestellt, so bewirkt der Batteriecontroller
7 bei Wiederaufnahme des Fahrbetriebs umgehend, daß der Normali
sierungsladevorgang fortgesetzt wird.
Eine Modifikation des Verfahrens zur Ladezustandssteuerung einer
Traktionsbatterie besteht darin, im Normalisierungsladebetriebs
modus eine Leistungsentnahme aus der Traktionsbatterie völlig zu
unterbinden bzw. noch strengeren Kriterien als oben beschrieben
zu unterziehen, wenn der Aufladestrom bereits auf einen Gasent
wicklungs-Grenzwert reduziert ist, um einen schnellen Abschluß
des Normalisierungsladevorganges zu gewährleisten. Ferner kann
vorgesehen werden, den Normalisierungsladevorgang bereits zu be
enden, wenn der untere Ladeszustandsstreuwert 25 einen Ladeende-
Grenzwert von 95% der Nennkapazität der Traktionsbatterie 8
überschritten hat oder wenn der Normalisierungsladevorgang schon
für eine bestimmte Zeit durchgeführt wurde. Ferner kann vorgese
hen werden, den Normalisierungsvorgang abzubrechen, wenn die Be
dingungen für einen solchen ungünstig sind. Dies ist beispiels
weise der Fall, wenn die Anforderungen an die Antriebsleistung
des Hybridantriebssystemes 1 hohen Schwankungen unterworfen
sind. Dann ist es vorteilhaft, mittels des Batteriecontrollers 7
unvollständige Normalisierungsladevorgänge abzuzählen und gege
benenfalls einen vorzeitigen Abbruch des Normalisierungsladevor
ganges nicht mehr zuzulassen, wenn zuvor schon eine vorgebbare
Anzahl von z. B. fünf Normalisierungsladevorgängen unvollständig
abgebrochen wurden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ladezustandsanzeige und/oder zur Ladezu
standssteuerung einer Traktionsbatterie (8) eines Hybridan
triebssystemes (1), bei dem
- - aus laufenden Messungen ladezustandsrelevanter Batteriebe triebsparameter ein momentaner Ladezustandswert ermittelt wird,
- - ein um einen unteren Streuabstand unter dem ermittelten momentanen Ladezustandswert liegender unterer Ladezustands streuwert (25) und ein um einen oberen Streuabstand über dem ermittelten momentanen Ladezustandswert liegender oberer Lade zustandsstreuwert (26) ermittelt werden, wobei der untere und der obere Streuabstand batteriebetriebsabhängig bestimmt werden und die beiden Ladezustandsstreuwerte (25, 26) laufend ange zeigt werden und/oder in Abhängigkeit von den beiden Ladezu standsstreuwerten (25, 26) vorgebbare ladezustandsbezogene Bat teriebetriebssteuerungsmaßnahmen ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zulässige Leistungsentnahme aus der Traktionsbatterie (8)
reduziert wird, wenn der untere Ladezustandsstreuwert (25) einen
vorgebbaren Leistungsreduktionsgrenzwert unterschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zulässige Aufladeleistung reduziert wird, wenn der obere La
dezustandsstreuwert (26) einen vorgebbaren Ladereduktionsgrenz
wert überschreitet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zulässige Aufladestromstärke auf einen Gasentwicklungs-
Grenzwert begrenzt wird, wenn der obere Ladezustandsstreuwert
(26) einen Volladungswert erreicht hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Empfehlungsinformation für einen Normalisierungsladevorgang
angezeigt wird, wenn die Differenz zwischen dem oberen und dem
unteren Ladezustandsstreuwert (25, 26) einen vorgebbaren ersten
Streudifferenz-Grenzwert überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Normalisierungsladevorgang selbsttätig eingeleitet wird,
wenn die Differenz zwischen dem oberen und dem unteren Ladezu
standsstreuwert (25, 26) einen gegenüber dem ersten größeren
zweiten Streudifferenz-Grenzwert überschreitet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
während eines aktiven Normalisierungsladevorgangs keine Entlade
vorgänge mehr in bestimmten ersten Betriebssituationen zugelas
sen werden, wenn der obere Ladezustandsstreuwert (26) unter dem
vorgebbaren Ladereduktions-Grenzwert liegt, und darüber hinaus
auch keine Entladevorgänge mehr in bestimmten weiteren, zweiten
Betriebssituationen zugelassen werden, wenn der obere Ladezu
standsstreuwert (26) über dem Ladereduktions-Grenzwert liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein aktiver Normalisierungsladevorgang beendet wird, wenn der
untere Ladezustandsstreuwert (25) einen Volladungswert erreicht
hat.
9. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein aktiver Normalisierungsladevorgang beendet wird, wenn der
untere Ladezustandsstreuwert (25) einen vorgebbaren, unter einem
Volladungswert liegenden Ladeende-Grenzwert erreicht hat und der
Normalisierungsladevorgang mindestens seit einer vorgebbaren
Mindestladedauer aktiv ist.
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DE19849055A DE19849055C2 (de) | 1998-10-24 | 1998-10-24 | Verfahren zur Ladezustandsanzeige und/oder Ladezustandssteuerung einer Traktionsbatterie |
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ID=7885497
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DE19849055A Expired - Fee Related DE19849055C2 (de) | 1998-10-24 | 1998-10-24 | Verfahren zur Ladezustandsanzeige und/oder Ladezustandssteuerung einer Traktionsbatterie |
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DE-Zeitschrift et z Archiv (1986), H. 7, S. 231-235 * |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102016212788B4 (de) | 2016-07-13 | 2023-11-09 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug mit mindestens einem Elektromotor und mit mindestens einer Rekuperationsvorrichtung sowie Verfahren zum Betreiben mindestens eines Leuchtelements in einem derartigen Kraftfahrzeug |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19849055A1 (de) | 2000-04-27 |
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