DE19846509A1 - Verfahren zum Herstellen einer Druckform - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer DruckformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Druckform auf einem
Formzylinder durch Auftragen einer Oberflächenschicht.
Gemäß der DE 44 30 555 C1 wird eine Druckform auf einem Formzylinder derart
hergestellt, daß eine Oberflächenschicht von einem Transferfolienband auf die
Druckform durch Erwärmung mittels Laserstrahls übertragen wird. Das
Transferfolienband wird dabei mit der Bewegung des Laserstrahls mitgeführt. Zur
Erneuerung wird außerdem das Band von einer Vorratsrolle abgewickelt und auf
eine andere Rolle aufgewickelt.
Nachteilig ist bei dieser Lehre, daß bei großformatigen Formzylindern die
Spulvorrichtung für das Folienband große Vorratsrollen erfordert, um eine
ausreichende Speicherkapazität zu haben. Außerdem kann eine höhere
Transportgeschwindigkeit der Transferfolie infolge größerer Laserleistungen zu
Problemen führen, beispielsweise zu statischer Aufladung und einhergehendem
Abheben von der Druckform. Schließlich neigen Transferfolienbänder zum
sogenannten Microbanding, d. h. zu thermischem Abfall an den Bandrändern, was
zu einem streifigen Übertrag von Flächenelementen und letztlich zu einem
streifigen Druckbild führt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Druckform zu
schaffen, das auch bei großen Formzylindern und hohen Laserleistungen
zuverlässig arbeitet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dank dem Folien-Hohlkörper erübrigen sich Spulvorrichtungen für eine
bandförmige Transferfolie mit den genannten Nachteilen. Außerdem entfällt das
randzonenbedingte Microbanding, womit Voraussetzungen für eine zuverlässige
Schichtübertragung und gute Platten- und Druckqualität geschaffen werden.
Weiterhin ist der Ausnutzungsgrad der Transferfolie sehr hoch.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher
beschrieben werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
Fig. 1 einen Formzylinder mit einer unbeschichteten Druckform,
Fig. 2 einen aufgezogenen Folienschlauch und die Druckluftzuführung durch
diesen,
Fig. 3 den Bebilderungsbetrieb, bei dem ein Laser längs des Druckzylinders
traversiert,
Fig. 4 eine Trennvorrichtung, die nach der Bebilderung den Folienschlauch
längs des Zylinders aufschneidet,
Fig. 5 eine Abziehvorrichtung für den aufgeschnittenen Folienschlauch,
Fig. 6 einen Formzylinder, auf den eine Folienbahn aufgebracht wird,
Fig. 7 den Formzylinder gemäß Fig. 6 nach dem Schweißen der Folienbahn,
Fig. 8 einen Formzylinder mit einem aufgeschobenen Folienrohr.
Fig. 1 zeigt einen Formzylinder 1, der eine unbebilderte Druckform 2 trägt. Die
Druckform 2 ist in diesem Falle hülsenförmig, kann aber auch plattenförmig sein
oder direkt auf dem Mantel des Formzylinders 1 aufgetragen sein. Im Falle einer
Platte trägt der Formzylinder 1 einen Spannschlitz (siehe Fig. 6) oder anderweitige
Spannmittel, mit denen Anfang und Ende der Druckform gespannt werden. Der in
einer Druckmaschine befindliche Formzylinder 1 ist an einem Zapfenende
freilegbar, beispielsweise derart, wie in der DE 44 14 084 A1 gezeigt. Er kann
auch von Haus aus fliegend gelagert oder aus der Druckmaschine entnommen
sein.
Vom frei zugänglichen Ende des Formzylinders 1 her wird auf diesen ein von
einem Schlauchvorrat abgeschnittener Folienschlauch 3 aufgezogen. Der
Folienschlauch 3 trägt auf seiner Innenseite eine Beschichtung, die im Rahmen
der Bebilderung der Druckform 2 auf diese zu übertragen ist. Der Folienschlauch
3 ist in seinem Innendurchmesser geringfügig kleiner als der Formzylinder 1. Er
wird deshalb zunächst mit Druckluft geweitet. Die Druckluft wird hierzu in den
noch nicht aufgezogenen Abschnitt 4 mittels einer Druckluftzuführung 5 eingeleitet
(Fig. 2). Der aufgezogene Folienschlauch 3 wird anschließend durch Abschalten
der Druckluft festgesetzt. Danach wird ein überschüssiger, für die
Drucklufteinleitung erforderlicher Bereich des Folienschlauches 3 mit einer
Schneidvorrichtung 6 abgeschnitten. Dies kann beispielsweise manuell mit einer
Schere oder einer anderweitigen Abschneideinrichtung erfolgen.
Vorteilhaft wird bei diesem und folgenden Ausführungsbeispielen erwärmte
Druckluft eingesetzt, wodurch der Folienschlauch 3 bzw. Folien-Hohlkörper
zusätzlich thermisch dehnbar und bei seiner Abkühlung schrumpfbar ist.
Das Aufbringen der Oberflächenschicht auf den Folienschlauch 3 kann
unmittelbar vor dessen Aufziehen durch Aufsprühen erfolgen. Eine hierfür in den
noch nicht aufgezogenen Abschnitt 4 hineinreichende Sprühdüse 10 ist in Fig. 2
gezeigt. Auch ist es möglich, einen Folienschlauch zunächst außen mit der
Oberflächenschicht zu versehen und sodann umzustülpen, so daß die
Oberflächenschicht auf die Innenseite zu liegen kommt.
Nach dem Aufziehen des Folienschlauches erfolgt das bildmäßige Beschichten
der Druckform 2. Dies geschieht in an sich bekannter Weise durch
traversierendes und/oder scannendes Abfahren des Formzylinders 1 mittels eines
Lasers 7 (Fig. 3). Der bzw. die Laserstrahlen des bildmäßig angesteuerten Lasers
7 erwärmen Flächenelemente der Oberflächenschicht des Folienschlauches, die
dabei auf die Druckform 2 übertragen werden.
Nach dem Übertragen der Flächenelemente wird der Folienschlauch 3
aufgeschnitten. Dies kann beispielsweise mittels eines keilförmigen, unter den
Folienschlauch 3 geschobenen Messers 8 erfolgen (Fig. 4). Das Aufschneiden
erfolgt vorteilhaft in Richtung der Längsachse des Formzylinders 1. An den
entstehenden Schnittkantenbereich wird eine Walze 9 angelegt (Fig. 5), die mit
dem aufgeschnittenen Folienschlauch 3 eine Klebeverbindung eingeht. Vorteilhaft
kommt eine beleimte Gummirolle zur Anwendung. Nunmehr werden der
Formzylinder 1 und die Rolle 9 gegensinnig gedreht, wobei die Folie vom
Formzylinder 1 abgezogen und auf die Rolle 9 aufgespult wird.
Das Entfernen des Folienschlauchs 3 vom Formzylinder 1 kann auch derart
erfolgen, daß der Folienschlauch mit Druckluft geweitet wird. In diesem Falle trägt
der Formzylinder 1 entsprechende Blasbohrungen 20 an seinem Mantel.
Vorteilhaft kommen derartige Bohrungen bei einem mit einer endlichen Druckform
bespannten Formzylinder 1 zur Anwendung, wobei die Blasbohrungen im Bereich
des Spannkanals liegen und mit Durchgangslöchern in der Druckform 2 zur
Deckung kommen.
Bei Anwendung des Verfahrens bei kanalbehafteten Formzylindern 1 sollten
große Kanäle mit einem Füllstück abgedeckt werden, damit die Druckluft nicht
entweichen kann. Schlitzförmige Spannkanäle können beispielsweise mit einer
Silikongummischicht abgedeckt werden.
Der Folienschlauch 3 kann auch bereits vor dem Aufziehen auf die für das
Bebildern erforderliche Fertiglänge abgeschnitten sein, wobei auch Teillängen des
Zylindermantels in Frage kommen, z. B. in der Breite einer Platte. Das Aufweiten
erfolgt in diesen Fällen mittels der bereits genannten Blasbohrungen 20 im Mantel
des Formzylinders 1. Der Folienschlauch 3 kann auch in Form von
vorkonfektionierten Bezügen mit Boden vorliegen. Nach dem Aufziehen kann der
Boden, falls er beim Bebildern stört, am Rand des Formzylinders 1 abgeschnitten
werden.
Gemäß Fig. 6 wird einem Formzylinder 1.1 eine die Oberflächenschicht tragende
Folienbahn 11 zugeführt, wobei die Folienbahn 11 mit der Oberflächenschicht
zum Formzylinder 1.1 zeigend einlagig auf diesen aufgewickelt wird. Durch
Aufwalzen (Aufbügeln) mittels einer Andrückrolle 12 wird eine gute Auflage auf
dem Formzylinder 1.1 erzielt. Anschließend wird der überschüssige
Folienbahnvorrat mittels einer Schneidvorrichtung 13 abgeschnitten. Schließlich
wird der Stoß 14 der Enden der auf dem Formzylinder 1.1 befindlichen Folienbahn
11 verschweißt und aus letzterer ein Hohlkörper gebildet. Diesen Zustand zeigt
Fig. 7. Das Bebildern der Druckform erfolgt, wie zur Fig. 3 beschrieben. Im
Unterschied zum vorhergehenden Ausführungsbeispiel trägt jedoch der
Formzylinder 1.1. als eine beispielhafte Ausführungsvariante eine endliche, also
plattenförmige, Druckform 2.1. Vorteilhaft wird der Stoß 14 der Folie in den
Bereich der Spanneinrichtung der Druckform 2.1 gelegt. Das Entfernen der Folie
nach der bildmäßigen Übertragung der Oberflächenschicht erfolgt nach einer der
bereits beschriebenen Möglichkeiten, also beispielsweise durch Aufschlitzen
mittels eines Messers 8 oder Aufweiten mittels Druckluft und Abschieben der
Folienschlauchhülse. Statt der Folienbahn 11 kann dem Formzylinder 1.1 auch ein
die Oberflächenschicht tragendes Folienblatt 15 zugeführt werden. Ein solches
Folienblatt 15 ist in Fig. 6 dünn mit eingezeichnet. Dieses Folienblatt 15 wird mit
der Oberflächenschicht zum Formzylinder 1.1 zeigend um diesen aufgewickelt
und am Stoß 14 der Enden des Folienblattes 15 verschweißt. Die weitere
Verfahrensweise ist analog zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen,
weshalb sich wiederholende Beschreibungen erübrigen.
Gemäß Fig. 8 wird auf einen Formzylinder 1.2 ein Folienrohr 16 aufgeschoben.
Bei dem Formzylinder 1.2 handelt es sich beispielsweise um den Zylinder einer
Bebilderungsvorrichtung, der die bildmäßig zu beschichtende Druckform trägt,
beispielsweise eine hülsenförmige Druckform 2.2. Der Innendurchmesser D des
Folienrohrs 16 ist größer als der Außendurchmesser d des Formzylinders 1.2,
d. h. genaugenommen größer als der Außendurchmesser, gemessen über der
Druckform 2.2. Das Folienrohr 16 wird mit mindestens zwei Andrückwalzen 17, 18
in einem Kontaktbereich 19 an den Formzylinder 1.2 angedrückt. In diesem
Kontaktbereich 19 befindet sich das Folienrohr 16 in Abrollkontakt mit dem
Formzylinder 1.2, d. h., das Folienrohr 16 und der Formzylinder 1.2 rollen bei
einer Rotation des Formzylinders 1.2 aufeinander ab. Im Kontaktbereich 19 erfolgt
dabei die bildmäßige Beschichtung der Druckform 2.2. Im Anschluß daran wird
nach dem Abrücken der Andrückwalzen 17, 18 das Folienrohr 16 axial vom
Formzylinder 1.2 abgezogen. Ebenso wird die hülsenförmige Druckform 2.2 axial
vom Formzylinder 1.2 abgezogen und auf einen in einer Druckmaschine
befindlichen Formzylinder aufgeschoben.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen einer Druckform (2) auf einem Formzylinder (1,
1.1, 1.2) durch Auftragen einer Oberflächenschicht mit den Schritten:
- a) Aufbringen eines Folien-Hohlkörpers (3, 11, 15, 16), der auf seiner Innenseite die Oberflächenschicht als Beschichtung trägt, auf den Formzylinder (1, 1.1, 1.2),
- b) bildmäßig gesteuertes Übertragen von Flächenelementen der Oberflächenschicht durch Erwärmung mittels entsprechend gesteuertem Laserstrahl(en),
- c) Entfernen des Folien-Hohlkörpers (3, 11, 15, 16) von dem Formzylinder (1, 1.1, 1.2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Formzylinder (1) ein mittels Druckluft aufgeweiteter Folienschlauch (3)
aufgezogen und anschließend durch Abschalten der Druckluft festgesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft
erwärmt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
überschüssiger Bereich des Folienschlauches (3) nach dem Aufziehen auf
den Formzylinder (1) abgeschnitten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Folienschlauch (3) auf die erforderliche Länge zugeschnitten vorliegend auf
den Formzylinder (1) aufgezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft
aus Blasbohrungen (20) des Formzylinders (1) austretend zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft in
den noch nicht aufgezogenen Abschnitt (4) des Folienschlauches (3)
eingeleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den
Formzylinder (1) aufgezogene Folienschlauch (3) mittels über
Blasbohrungen (20) des Formzylinders (1) zugeführte Druckluft aufgeweitet
und anschließend von dem Formzylinder (1) geschoben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Formzylinder (1.1) ein die Oberflächenschichttragendes Folienblatt (15) mit
der Oberflächenschicht zum Formzylinder (1.1) zeigend aufgelegt und der
Stoß (14) der Enden des Folienblattes (15) verschweißt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Formzylinder (1.1) eine die Oberflächenschicht tragende Folienbahn (11)
zugeführt, die Folienbahn (11) mit der Oberflächenschicht zum Formzylinder
(1.1) zeigend einlagig auf diesen aufgewickelt wird, anschließend der
überschüssige Folienbahnvorrat abgeschnitten und der Stoß (14) der Enden
der auf dem Formzylinder (1.1) befindlichen Folie verschweißt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 9, 10 dadurch
gekennzeichnet, daß die auf den Formzylinder (1, 1.1) aufgezogene Folie
(3, 11, 15) in Längsrichtung des Formzylinders (1, 1.1) aufgeschnitten und
von dem Formzylinder (1, 1.1) abgezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an die
aufgeschnittene Folie (3, 11, 15) im Schnittkantenbereich eine Rolle (9)
angelegt wird, die mit dem Schnittkantenbereich eine Klebeverbindung
eingeht und unter Drehung die Folie vom Formzylinder (1, 1.1) abzieht und
aufspult.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Formzylinder (1.2) ein Folienrohr (16) aufgebracht wird, dessen
Innendurchmesser (D) größer als der Außendurchmesser (d) des
Formzylinders (1.2) ist und das mittels Andrückwalzen (17, 18) in einem
Kontaktbereich (19) in Abrollkontakt mit dem Formzylinder (1.2) gebracht
wird und auf letzterem abrollt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folien-Hohlkörper (3, 11, 15, 16) auf einen in einer Druckmaschine
befindlichen, erforderlichenfalls an einem Zapfenende freilegbaren
Formzylinder (1, 1.1) aufgezogen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folien-Hohlkörper (3, 11, 15, 16) auf einen außerhalb einer
Druckmaschine befindlichen Formzylinder (1) aufgezogen wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht beim Aufbringen des
Folienschlauchs (3) oder des Folienrohres (16) auf dessen bzw. deren
Innenseite aufgesprüht wird.
17. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht auf die Außenseite des
Folienschlauches (3) aufgetragen und letzterer anschließend umgestülpt
wird.
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