DE19845950C1 - Pipettiersystem mit einer Pipettiervorrichtung und mindestens einer daran lösbar befestigten Pipettenspitze - Google Patents
Pipettiersystem mit einer Pipettiervorrichtung und mindestens einer daran lösbar befestigten PipettenspitzeInfo
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Abstract
Pipettiersystem mit einer Pipettiervorrichtung und mindestens einer daran lösbar befestigten Pipettenspitze, mindestens einem Befestigungselement an der Pipettiervorrichtung, an dem die Pipettenspitze befestigt ist, einer Abwurfeinrichtung an der Pipettiervorrichtung, die ein axial bewegliches Abwurfelement zum Lösen der Pipettenspitze vom Befestigungselement bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben der Axialbewegung des Abwurfelementes hat, und einem eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung in eine Axialbewegung des Abwurfelementes übertragenden Zugmittel-Getriebe, Druckmittel-Getriebe oder Gelenk-Getriebe, mit dem die Abwurfstange zumindest beim Lösen der Pipettenspitze vom Befestigungselement über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze ausübbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pipettiersystem mit einer Pipettiervorrichtung und
mindestens einer daran lösbar befestigten Pipettenspitze.
Solche Pipettiersysteme werden vor allem im Labor zur Dosierung von Flüssigkeits
mengen verwendet. Diese werden in Pipettenspitzen eingesaugt und daraus ausge
stoßen. Dafür sind zumeist Kolben verschieblich in einem Zylinder angeordnet. Bei
Luftpolstersystemen sind Kolben und Zylinder in die Pipettiervorrichtung integriert
und kommunizieren mit der Pipettenspitze, so daß die Dosierung der Flüssigkeit über
ein Luftpolster vermittelt wird. Bei Direktverdrängersystemen sind Kolben und Zylin
der in die Spitze integriert und wirken direkt auf die eingesaugte Flüssigkeit ein. Sol
che Pipettenspitzen werden auch als Spritzen bezeichnet. Kolbenlose Systeme können
insbesondere eine Pipettenspitze mit einem ballonartigen Endabschnitt aufweisen, der
zum Einsaugen von Flüssigkeit expandiert und zum Ausstoßen komprimiert wird.
Die Pipettenspitze wird lösbar mit der Pipettiervorrichtung verbunden, damit sie nach
Gebrauch gegen eine frische Pipettenspitze ausgetauscht werden kann, wodurch bei
nachfolgenden Dosierungen Kontaminationen vermieden werden können. Pipetten
spitzen für einmaligen Gebrauch sind kostengünstig aus Kunststoff verfügbar.
Die Pipettiervorrichtungen haben einen Befestigungsansatz zum Befestigen von Pi
pettenspitzen. Zumeist ist dies ein konischer Vorsprung, auf den eine Pipettenspitze
mit einer konischen Aufnahme geklemmt wird. Dies kann ohne Anfassen der Pipet
tenspitze durch Aufstecken des Befestigungsansatzes auf eine Pipettenspitze erfolgen,
die in einem Halter bereitsteht.
Zur Vermeidung von Kontaminationen des Bedienpersonals ist es überdies wün
schenswert, die Pipettenspitze ohne Anfassen vom Befestigungsansatz zu lösen. Dafür
sind vielfach Pipettiervorrichtungen mit einer Abwurfeinrichtung ausgestattet, die mit
einer Abwurfhülse dem oberen Randbereich der Pipettenspitze zugeordnet ist und an
einem Abwurfknopf betätigt werden kann. Bei besonders fest aufgesteckten oder gar
"aufgerammten" Pipettenspitzen ist allerdings ein hoher Kraftaufwand für den Spit
zenabwurf erforderlich, der bereits bei Einkanalsystemen die Benutzung beeinträchti
gen oder unmöglich machen kann. Besonders hoher Kraftaufwand kann sich durch
vervielfachte Spitzenabwurfkräfte bei Mehrkanal-Pipettiersystemen ergeben, die
mehrere parallel abzuwerfende Pipettenspitzen haben.
Aus der EP 0 566 939 B1 ist eine Pipette mit einem Spitzenentferner bekannt, der
zur Erleichterung der Benutzung durch Verminderung der Abwurfkraft einen
Hebelmechanismus aufweist. Dieser Hebelmechanismus springt seitlich von einem
Pipettengehäuse vor und ist manuell zu drücken. Er kann ein Zahnrad haben, das an
einem Betätigungsarm für die Pipettenspitze in einer vertikalen Ebene drehbar
angelenkt ist. Ferner kämmt die innere Flanke des Zahnrads mit einer Zahnstange
an der Seite des länglichen Gehäuses. Auf der Außenseite des Betätigungsarms ist
an der Seite des Gehäuses eine hohle Druckstange angeordnet, die mit einem
Gewinde an ihrer Innenseite mit der äußeren Seite des Zahnrades kämmt. Wenn die
Druckstange herabgedrückt wird, bewegt sich das Zahnrad nach unten und nimmt
gleichzeitig den Betätigungsarm und eine Abwurfhülse mit, wodurch eine
Pipettenspitze von einem Befestigungskonus abgedrückt wird. Dabei legt die
Druckstange genau die doppelte Strecke zurück wie der Betätigungsarm und ist die
auf die Druckstange ausgeübte Kraft halb so groß wie die zum Abdrücken der
Pipettenspitze aufgewandte Kraft. Dieses System ist konstruktiv aufwendig und
läßt nur ein einziges Übersetzungsverhältnis von 1 : 2 zu, so daß es in der
Anwendbarkeit beschränkt ist.
Die EP 0 265 028 A2 die, WO 91/01181 A1 und die US 5 057 281 offenbaren Mehrkanal-
Pipetten, bei denen beim Betätigen eines Auslösers ein Gleitkörper entgegen
Federkraft nach oben gezogen wird, so daß der Gleitkörper über geneigte
Gleitflächen oder über Hebel auf einen vertikalen Arm einer Abstreifplatte wirkt,
welche mehrere Spitzen gleichzeitig abdrückt. Auch dieses System ist konstruktiv
aufwendig und läßt nur ein Übersetzungsverhältnis zu.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Pipettiersystem
mit einer Abwurfeinrichtung zu schaffen, das außer dem Vorerwähnten auch
andere Übersetzungsverhältnisse und konstruktive Vereinfachungen ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch Pipettiersysteme mit den Merkmalen der Ansprüche
1, 10, 13 oder 16 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Pipettiersysteme sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäßen Pipettiersysteme haben
- - eine Pipettiervorrichtung und mindestens eine daran lösbar befestigbare Pipettenspitze,
- - mindestens einen Befestigungselement an der Pipettiervorrichtung, an dem die Pipettenspitze befestigt ist,
- - eine Abwurfeinrichtung an der Pipettiervorrichtung, die ein axial bewegliches Abwurfelement zum Lösen der Pipettenspitze vom Befestigungselement bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben der Axialbewegung des Abwurfelementes hat, und
- - ein eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung in eine Axialbewegung des Abwurfelementes übertragendes Zugmittel-, Druckmittel- oder Gelenk-Getriebe, mit dem das Abwurfelement zumindest beim Lösen der Pipettenspitze vom Befestigungselement über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze ausübbar ist.
Die erfindungsgemäßen
Pipettiersysteme stellen Alternativen zu der bekannten Pipette mit Spitzenentferner dar,
weil sie aufgrund des Zugmittel-Getriebes, Druckmittel-Getriebes oder Gelenk-
Getriebes sowohl das bekannte Übersetzungsverhältnis als auch andere
Übersetzungsverhältnisse und damit eine erhöhte Gestaltungsfreiheit und erweiterte
Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Auch sind bei den erfindungsgemäßen Pipet
tiersystemen Übersetzungsverhältnisse möglich, die während eines
Spitzenabwurfes variieren. Darüber hinaus eröffnen die Pipettiersysteme die
Möglichkeit baulicher Vereinfachungen.
Bei der Zugmittel-Getriebeausführung haben die Antriebseinrichtung und das Ab
wurfelement einander übergreifende Endabschnitte und das Getriebe eine an dem
Endabschnitt des Abwurfelementes drehbar gelagerte Umlenkrolle und ein Seil, das
einenends bezüglich des Befestigungselementes festgelegt ist und anderenends an
dem Endabschnitt der Antriebseinrichtung festgelegt ist. Bevorzugt sind dabei eine
Antriebsstange und das Abwurfelement parallel zueinander ausgerichtet. Bei der im
wesentlichen axialen Antriebsbewegung über einen bestimmten Weg bewegt sich
das Abwurfelement nur über die Hälfte dieses Weges. Dabei steht jedoch an dem
Abwurfelement für das Lösen der Pipettenspitze eine Kraft zur Verfügung, die
etwa doppelt so groß ist, wie die für die Antriebsbewegung aufgebrachte Kraft. An
dere Übersetzungsverhältnisse können erreicht werden, wenn mehrere
Umlenkrollen an dem Abwurfelement gelagert sind. Dieses Getriebe ermöglicht
konstruktiv besonders einfache Lösungen.
Bei einer ersten Druckmittel-Getriebeausführung hat das Getriebe einen mit der
Antriebseinrichtung verbundenen ersten Kolben, der in einem ersten Zylinder
verschieblich ist und einen mit dem Abwurfelement verbundenen zweiten Kolben,
der in einem zweiten Zylinder verschieblich ist, wobei die beiden Zylinder
miteinander kommunizieren, dieses kommunizierende Zylinder system zur
Umgebung abgedichtet und mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist und der erste
Kolben eine kleinere Querschnittsfläche als der zweite Kolben aufweist.
Bei diesem hydraulischen Übersetzungssystem bewirkt eine Verschiebung des
ersten Kolbens über eine bestimmte Strecke eine Verschiebung des zweiten
Kolbens über eine geringere Strecke, wobei das Verhältnis der Strecken umgekehrt
proportional zum Verhältnis der Querschnittsflächen der beiden Kolben ist. Jedoch
ist die vom zweiten Kolben auf das Abwurfelement und somit auf die
Pipettenspitze ausgeübte Kraft größer als die von der Antriebsstange auf den ersten
Kolben ausgeübte Kraft, wobei das Verhältnis dieser Kräfte proportional zum
Verhältnis der Querschnittsflächen der beiden Kolben ist.
Bei einer weiteren Druckmittel-Getriebeausführung hat das Getriebe einen mit der
Antriebseinrichtung verbundenen ersten Faltenbalg und einen mit dem Abwurfele
ment verbundenen zweiten Faltenbalg, wobei die Faltenbälge miteinander
kommunizierend verbunden sind, dieses kommunizierende Faltenbalgsystem mit
Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist und der erste Faltenbalg einen kleineren Querschnitt
als der zweite Faltenbalg aufweist.
Bei diesem System wird durch die Faltenbälge verschiedenen Durchmessers ein
entsprechendes Ergebnis wie mit den Kolben verschiedenen Durchmessers erreicht.
Allerdings entfällt hier eine Abdichtung der Kolben bzw. Kolbenstangen.
Bei beiden Druckmittel-Getriebeausführungen besteht weitgehende Freiheit bei der
Wahl der Übersetzungsverhältnisse. Auch sind sehr einfache konstruktive
Ausführungen möglich.
Bei der Gelenk-Getriebeausführung weist das Getriebe einen ersten Gelenkstab auf,
der an die Antriebseinrichtung angelenkt ist und einen zweiten Gelenkstab, der an
das Abwurfelement angelenkt ist, wobei die beiden Gelenkstäbe anderenends
aneinandergelenkt sind und im Anlenkungsbereich entlang einer bezüglich des
Befestigungselementes lagefesten Führung geführt sind, die einen ersten
Führungsabschnitt aufweist, dessen Abstand von einer gemeinsamen Achse der
Antriebsbewegung und des Abwurfelementes in Richtung von der
Antriebseinrichtung zum Abwurfelement zunimmt
und der so angeordnet ist, daß der Anlenkungsbereich beim Lösen einer Pipettenspitze
entlang dieses ersten Führungsabschnittes bewegbar ist.
Wenn die Antriebsstange für den Abwurf einer Pipettenspitze axial bewegt wird, ge
langt der Anlenkungsbereich der beiden Gelenkstäbe in den Bereich des ersten Füh
rungsabschnittes, in dem er seitlich von gemeinsamen Achse der Antriebsbewegung
und des Abwurfelementes ausweicht. Dabei legt einerseits die Antriebsbewegung ei
nen größeren Weg als das Abwurfelement zurück und wird andererseits an dem Ab
wurfelement eine größere Kraft zur Verfügung gestellt als auf die Antriebsstange aus
geübt wird. Diese Ausführung ermöglicht ebenfalls eine weitgehende Variabilität des
Übertragungsverhältnisses und sogar variable Übertragungsverhältnisse während eines
Abwurfvorganges. Auch sind hier sehr einfache konstruktive Ausführungen möglich.
Bei allen Ausführungen kann das Abwurfelement eine Abwurfstange sein. Diese kann
wiederum mit mindestens einem weiteren Element einer Abwurfeinrichtung verbun
den sein. Das Befestigungselement kann ein Befestigungsansatz, eine Befestigungs
aufnahme oder dgl. sein.
Die Pipettiersysteme können bei allen Arten von Pipetten verwirklicht werden, insbe
sondere bei Kolbenhub- und Direktverdränger-Systemen, bei Einfachhub- und Dis
penser-Systemen, bei Hand- und bei stationären Systemen, bei manuell und motorisch
angetriebenen Systemen und bei Einhand- und Mehrkanal-Systemen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Pipettiersysteme sind aus der nachfolgenden Be
schreibung von vier Ausführungsbeispielen ersichtlich.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 Handpipettiersystem in grobschematischer Ansicht;
Fig. 2 Abwurfeinrichtung mit Zugmittel-Getriebe in einem Längsschnitt durch eine
Pipettiervorrichtung;
Fig. 3 dieselbe Abwurfeinrichtung in einem um 90° gedrehten Längsschnitt durch die
Pipettiervorrichtung;
Fig. 4 Abwurfeinrichtung mit Druckmittel-Kolbengetriebe in einem Längsschnitt;
Fig. 5 Abwurfeinrichtung mit Druckmittel-Faltenbalggetriebe im unbetätigten Zustand
in einem Längsschnitt;
Fig. 6 dieselbe Abwurfeinrichtung in betätigtem Zustand im Längsschnitt;
Fig. 7 Abwurfeinrichtung mit Gelenk-Getriebe mit zwei Gelenkketten im Längs
schnitt;
Fig. 8 Abwurfeinrichtung mit Gelenk-Getriebe mit nur einer Gelenkkette im Längs
schnitt;
Fig. 9 dieselbe Abwurfeinrichtung in einem Schnitt entlang der Linie IX-IX der Fig. 8.
Bei der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele werden für
entsprechende Bauelemente dieselben Bezugsziffern verwendet. Die zugehörige Be
schreibung hat für sämtliche Ausführungsbeispiele Gültigkeit, die diese Bezugsziffern
aufweisen.
Gemäß Fig. 1 hat ein erfindungsgemäßes Handpipettiersystem eine Handpipettiervor
richtung 1 mit einem Gehäuse 2 und einem Gehäuseschaft 3, der am unteren Ende ei
nen Befestigungsansatz in Form eines Aufsteckkonus 4 aufweist.
Auf den Aufsteckkonus 4 ist eine Pipettenspitze 5 gesteckt, so daß sie festklemmt, je
doch vom Aufsteckkonus 4 abgedrückt werden kann.
Oben ragt aus dem Gehäuse 2 ein Betätigungsknopf 6 heraus. Durch axiales Ein
drücken des Betätigungsknopfes 6 kann im Gehäuse 2 zwischen zwei Anschlägen ein
Kolben in einem Zylinder verschoben werden. Der Zylinder ist über einen Kanal mit
einer Öffnung am unteren Ende des Aufsteckkonus 4 verbunden. Durch Verschiebung
des Kolbens wird im Kanal eine Luftsäule bewegt. Nach Eindrücken des Kolbens
kann dieser federunterstützt in seine Ausgangsposition zurückfahren, wobei die Luft
säule Flüssigkeit in die Pipettenspitze 5 einsaugen kann. Erneutes Eindrücken des
Betätigungsknopfes 6 bewirkt einen Ausstoß der Flüssigkeit aus der Pipettenspitze 5.
Für ein anschließendes Lösen der Pipettenspitze 5 vom Aufsteckkonus 4 weist die Pi
pettiervorrichtung eine Abwurfeinrichtung 7 auf. Diese hat eine verschieblich auf dem
Gehäuseschaft 3 angeordnete Abwurthülse 8 mit einem seitlichen Vorsprung 9 am
oberen Rand innerhalb des Gehäuses 2. Zum Betätigen der Abwurfhülse 8 befindet
sich an einer Längsseite im Gehäuse 2 eine zum Gehäuseschaft 3 parallele Antriebs
stange 10, die mittels eines Abwurfknopfes 11 betätigbar ist, der oben über das Ge
häuse 2 hinaussteht. Das untere Ende der Antriebsstange 10 ist über ein Getriebe 12
mit dem oberen Ende einer Abwurfstange 13 verbunden, die ebenfalls parallel zum
Gehäuseschaft 3 ist. Das untere Ende der Abwurfstange 13 ist wiederum dem seitli
chen Vorsprung 9 der Abwurfhülse 8 zugeordnet.
Das Getriebe 12 ist ein Zugmittel-, Druckmittel- oder Gelenk-Getriebe. Es hat eine
Untersetzung. Infolgedessen ist bei Betätigung der Abwurfeinrichtung 7 der Verschie
beweg des Abwurfknopfes 11 größer als der Verschiebeweg der Abwurfhülse 8, über
steigt jedoch die von der Abwurfhülse 8 auf den oberen Rand der Pipettenspitze 5
ausgeübte Kraft die auf den Abwurfknopf 11 ausgeübte Kraft. Fest sitzende Pipetten
spitzen 5 lassen sich somit leichter von der Pipettiervorrichtung 1 lösen.
Fig. 2 und 3 zeigen eine Ausführung des Getriebes als Zugmittelgetriebe 12'. Dabei
ist am unteren Endabschnitt der Antriebsstange 10 ein Führungsblock 14 vorhanden,
in dem eine axial gerichtete Führungsnut 15 ausgebildet ist, die eine seitliche Öffnung
16 aufweist. An den Führungsblock 14 angrenzend weist die Antriebsstange 10 eine
axiale Führungsbohrung 17 auf.
Die Abwurfstange 13 ist durch eine quergerichtete Gehäusewand 18 geführt. Die Ab
wurfstange 13 trägt unterhalb der Gehäusewand 18 einen Ring 19, der sie gegen ein
Herausziehen nach oben sichert. Oberhalb der Gehäusewand 18 ist eine Druckfeder 20
auf der Abwurfstange 13 geführt, die sich einenends an der Gehäusewand 18 und an
derenends an einem weiteren Ring 21 abstützt, der auf der Abwurfstange 13 sitzt.
An einem oberen Endabschnitt trägt die Abwurfstange 13 einen Lagerblock 22. Dieser
ist auf die Abwurfstange 13 geschoben und mittels Ringen 23, 24 an der Ab
wurfstange 13 gesichert. Die Abwurfstange 13 ragt mit ihrem oberen Ende in die Füh
rungsbohrung 17 hinein und der Lagerblock 22 ist in der Führungsnut 15 des Füh
rungsblockes 14 geführt. Oberhalb des Lagerblockes 22 ist auf der Abwurfstange 13
eine Druckfeder 25 geführt, die sich einenends an dem Ring 24 und anderenends an
einer Stufe 26 zwischen Führungsnut 15 und Führungsbohrung 17 abstützt.
Auf einem aus der Öffnung 16 herausragenden Lagerzapfen 27 des Lagerblockes 22
ist eine Umlenkrolle 28 gelagert. Die Umlenkrolle 28 hat am Umfang eine Rille 29.
Um die Umlenkrolle 28 ist ein Seil 30 gelegt und in der Rille 29 geführt. Das Seil 30
kann insbesondere ein Stahl- oder Drahtseil sein. Es verläuft etwa über die Hälfte des
Umfanges der Umlenkrolle 28. Einenends ist es unterhalb des Lagerblockes 22 im
Gehäuse 2 und damit bezüglich eines Aufsteckkonus 4 für eine Pipettenspitze 5 fest
gelegt. Anderenends ist es unterhalb der Umlenkrolle 28 an einem Punkt 32 am Führungsblock 14
festgelegt.
Die Festlegung am Gehäuse 2 erfolgt beispielsweise mittels einer Schlaufe, die auf ei
nem Zapfen 31 sitzt. Die Befestigung am Führungsblock 14 erfolgt beispielsweise mittels
einer seilfesten Kugel oder einer anderen Verdickung, die von der Seite in eine Auf
nahme geschoben wird, die einen Durchgang für das Seil 30 aufweist.
Der Lagerblock 22 weist einen zum Lagerzapfen 27 konzentrischen Kranz 33 auf, der
die Umlenkrolle 28 mit einem Wulst 34 am Innenumfang sichert und das Seil 30 an
einem Herausrutschen aus der Rille 29 hindert. Der Kranz 33 weist jedoch Durch
gangsbohrungen auf, durch die die Enden des Seiles 30 nach außen geführt sind.
Bei unbetätigtem Abwurfknopf 11 nimmt das Getriebe 12' die gezeichnete Anord
nung ein. Wird der Abwurfknopf 11 betätigt, so zieht die Antriebsstange 10 mit dem
Führungsblock 14 das daran festgelegte Ende des Seils 30 nach unten. Dabei wird das
Seil 30 über die Umlenkrolle 28 und gleichzeitig die Umlenkrolle 28 und damit der
Lagerblock 22 und die Abwurfstange 13 nach unten gezogen. Dieses Zugmittelge
triebe 12' bewirkt, daß dabei die Abwurfstange 13 um eine Abwurfstrecke bewegt ist,
die nur halb so groß wie die Verschiebestrecke der Antriebsstange 10 ist. Andererseits
ist die von der Abwurfstange 13 ausübbare Abwurfkraft doppelt so groß wie die an
dem Abwurfknopf 11 anliegende Kraft. Das untere Ende der Abwurfstange 13 kann
also direkt oder über eine Abwurfhülse 8 eine erhöhte Kraft auf eine Pipettenspitze 5
ausüben.
Nach Entlastung des Abwurfknopfes 11 drückt die Feder 20 das Zugmittel-Getriebe
12' in die gezeichnete Ausgangslage zurück. Die Feder 25 schiebt die Antriebsstange
10 bezüglich der Abwurfstange 13 in die Ausgangslage zurück und gleicht damit die
Unterschiede der Verschiebungen von Antriebsstange 10 und Abwurfstange 13 aus, so
daß das Seil 30 unter Spannung gehalten wird.
Durch Anbringen von zwei Umlenkrollen an der Abwurfstange und einer gehäusefest
gelagerten Umlenkrolle und eine Seilführung von der Antriebsstange über die erste
Umlenkrolle der Abwurfstange zur gehäusefesten Umlenkrolle und von dort zur
zweiten Umlenkrolle der Abwurfstange und von dort zu einer gehäusefesten Festle
gung kann sogar eine Viertelung des Kraftaufwandes erreicht werden. Weitere Varia
tionen sind durch Rollenanordnungen und Seilführungen möglich, wie sie bei Fla
schenzügen bekannt sind.
Das in der Fig. 4 gezeigte Druckmittel-Kolbengetriebe 12" kann ebenfalls in einem
Pipettiersystem gemäß Fig. 1 zum Einsatz kommen. In diesem Fall ist die Antriebs
stange 10 mit einem ersten Kolben 33 verbunden. Dieser ist axial verschieblich in ei
nem Zylinder 34 angeordnet. Die Antriebsstange 10, die zugleich die Antriebsstange
des Kolbens 33 ist, ist abdichtend durch die obere Öffnung des Zylinders 34 geführt.
Hierfür ist an einem Innenabsatz des Zylinders 34 ein O-Ring 35 abgestützt und mit
tels eines Schraubringes 36 zwischen Zylinder 34 und Abwurfstange 10 verpreßt,
ähnlich wie bei einer Stopfbuchsdichtung.
Der maximale Durchmesser D1 des Kolben 32 ist deutlich geringer als der Innen
durchmesser des Zylinders 34.
Am oberen Ende der Abwurfstange 13 sitzt ein zweiter Kolben 37, der in das andere
Ende des Zylinders 34 hineingeführt ist. An der Stirnseite dieses Endes des Zylinders
34 sitzt ein weiterer O-Ring 38, der mittels einer Überwurfmutter 39 abdichtend gegen
den Außenumfang des Kolbens 37 gepreßt ist. Der Außendurchmesser D2 des Kolbens
37 entspricht etwa dem Innendurchmesser des Abschnittes des Zylinders 34, in dem er
verschieblich ist.
Die auf der Abwurfstange 13 geführte Feder 20 stützt sich einenends an der quergerich
teten Gehäusewand 18 und anderenends an einem Absatz 40 an der Unterseite des
Kolbens 37 ab.
Der von den Kolben 33, 37 begrenzte Innenraum des Zylinders 34 ist vollständig mit
Hydraulikflüssigkeit 41 gefüllt.
Das Druckmittel-Getriebe 12" ist in unbetätigter Anordnung gezeigt. Für einen Spitzenabwurf
wird auf den Abwurfknopf 11 gedrückt, so daß der Kolben 33 tiefer in den Zylinder
34 eintaucht. Hierdurch wird Hydraulikflüssigkeit verdrängt und der Kolben 37 ent
gegen der Wirkung der Feder 20 nach unten bewegt, so daß die Abwurfstange 13 die
Abwurfhülse 8 mitnimmt und letztendlich die Pipettenspitze 5 vom Aufsteckkonus 4
abdrückt. Dabei ist der von der Antriebsstange 10 zurückgelegte Weg geringer als der
von der Abwurfstange 13 zurückgelegte Weg und die von der Abwurfstange 13 auf
die Abwurfhülse 8 ausgeübte Abwurfkraft (F2) größer als die auf den Abwurfknopf 11
wirkende Kraft (F1), da der Durchmesser D2 des Kolbens 37 den Durchmesser D1 des
Kolbens 33 überschreitet. Für das Kraftübersetzungsverhältnis ü (= F2/F1) dieses hy
draulischen Übersetzungssystems gilt:
ü = D2 2/D1 2
Bei dieser Getriebeausführung ist man bei der Wahl des Übersetzungsverhältnisses ü
sehr frei.
Statt dessen kann ein Pipettensystem gemäß Fig. 1 auch mit einem Druckmittel-Fal
tenbalggetriebe 12''' gemäß Fig. 5 und 6 ausgerüstet sein. Dieses hat einen ersten
Faltenbalg 42, der stirnseitig mit der Antriebsstange 10 verbunden ist, so daß er von
dieser zusammengedrückt werden kann. Ferner hat es einen zweiten Faltbalg 43, der
stirnseitig mit der Abwurfstange 13 verbunden ist, so daß er diese beim Entfalten axial
verschiebt. An einander zugewandten Stirnseiten sind die beiden Faltbälge 42, 43 über
einen kurzen Schlauchabschnitt 44 miteinander verbunden, so daß ihre Innenräume
miteinander kommunizieren. In diesem Bereich läuft zwischen den Faltenbälgen 42,
43 eine radial gerichtete Nut 45 um, in die eine quergerichtete Gehäusewand 18 ein
greift. Diese hat einen seitlich geöffneten Schlitz 46 zum Einschieben des Schlauchab
schnittes 44.
Die Faltenbälge 42, 43 und der Schlauchabschnitt 44 sind mit einer Hydraulikflüssig
keit 41 oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt. Sie haben einen kreisrunden
Querschnitt, wobei der Faltenbalg 42 einen etwa halb so großen Durchmesser (D1)
aufweisen kann, wie der Faltenbalg 43 (D2).
Die Faltenbälge 42, 43 können so aus einem elastischen Material hergestellt sein, daß
sie unbeaufschlagt das Bestreben haben, die in Fig. 5 gezeigte Ausgangsform anzu
nehmen. Es ist aber auch möglich, diese Ausgangsform mittels einer zusätzlichen Fe
dereinrichtung zu erzielen.
Davon ausgehend kann der Faltenbalg 42 durch Verschieben der Antriebsstange 10 in
Pfeilrichtung zusammengedrückt werden, wobei die Hydraulikflüssigkeit 41 in den
Faltenbalg 43 verdrängt wird und diesen aufweitet. Schließlich wird die Anordnung
gemäß Fig. 6 erreicht, in der der Faltenbalg 42 maximal zusammengedrückt und der
Faltenbalg 43 maximal expandiert ist. Dabei ist der Kompressionsweg Y des Falten
balges 42 deutlich größer als der Expansionsweg Z des Faltenbalges 43. Hingegen
drückt der Faltenbalg 43 mit einer deutlich größeren Abwurfkraft (F2) auf die Ab
wurfstange 13, als über die Antriebsstange 10 in den Faltenbalg 42 eingeleitet wird
(F1). Auch bei diesem hydraulischen Übersetzungssystem ist das Übersetzungsver
hältnis ü (= F2/F1) gegeben durch:
ü = D2 2/D1 2
Das Pipettiersystem gemäß Fig. 1 kann vorteilhaft auch mit einem Gelenk-Getriebe
12 IV gemäß Fig. 7 ausgestattet sein. Die Antriebsstange 10 und die Abwurfstange 13
sind koaxial in axialen Führungen 47, 48 des Gehäuses geführt. An das untere Ende
der Antriebsstange 10 sind an einem Punkt 49 zwei erste Gelenkstäbe 50, 50' angelenkt. An das
obere Ende der Abwurfstange 13 sind an einem Punkt 51 zwei zweite Gelenkstäbe 52, 52' ange
lenkt. Jeweils ein erster Gelenkstab 50, 50' und ein zweiter Gelenkstab 52, 52' sind
anderenends an den Punkten 53, 53' aneinandergelenkt. Dort ist jeweils eine Rolle 54, 54' drehbar
gelagert.
Zwischen den axialen Führungen 47, 48 ist im Bewegungsbereich der Rollen 54, 54'
beidseits der Achse der Antriebsstange 10 und der Abwurfstange 13 eine Führung 55,
55' mit einer bestimmten Kontur ausgebildet. Diese entfernt sich in einem ersten Füh
rungsabschnitt 56, 56' von der vorerwähnten Achse und ist in einem zweiten Füh
rungsabschnitt 57, 57' zu dieser Achse parallel.
Bei Betätigung der Abwurfeinrichtung durch Verschieben der Antriebsstange 10
in Pfeilrichtung können sich zunächst die Rollen 54, 54' innerhalb der Führung 47 be
finden. Sobald die Rollen 54, 54' in den Bereich der Führung 55, 55' gelangen, folgen
sie der Kontur des ersten Führungsabschnitts 56, 56' und entfernen sich voneinander.
Diese Situation ist in Fig. 7 dargestellt. Während der Bewegung der Rollen 54, 54'
über den ersten Führungsabschnitt 56, 56' wird infolgedessen die Abwurfstange 13
über eine kürzere Strecke verschoben als die Antriebsstange 10. Andererseits kann die
Abwurfstange 13 eine größere Kraft auf eine Abwurfhülse 8 ausüben, als auf die An
triebsstange 10 ausgeübt wird. Deshalb wird vorteilhaft die Pipettenspitze 5 vom Auf
steckkonus 4 abgedrückt, während die Rollen 54, 54' entlang des Führungsabschnittes
56, 56' bewegt werden. Im anschließenden zweiten Führungsabschnitt 57, 57' ent
spricht die Bewegung der Abwurfstange 13 wiederum der Bewegung der Antriebs
stange 10, wodurch bereits eine Pipettenspitze 5 beschleunigt abgedrückt werden
kann.
Durch den ersten Führungsabschnitt 56, 56' kann eine kraftverstärkende Übersetzung
von z. B. 3,5 : 1 erreicht werden. Im anschließenden zweiten Führungsabschnitt 57, 57'
ist das Übersetzungsverhältnis 1 : 1.
Anschließend an den ersten Führungsabschnitt 56, 56', in dem die Pipettenspitze ge
löst wird, oder statt dessen kann für "den letzten Schwung" auf eine "weg-verstär
kende" Übersetzung (z. B. 1 : 2 o. ä.) übergegangen werden. Beispiele für solche weite
ren Führungsabschnitte 58, 58' und 59, 59' sind strichliert eingezeichnet.
Natürlich sind auch andere Konturen im Bereich der Führung 55, 55' denkbar.
Interessant ist auch, daß trotz Kraftverstärkung beim Abwurf der Pipettenspitze keine
Gesamthubverkürzung eintreten muß, weil der beim Abwurf verringerte Hub der Ab
wurfstange 13 am Ende des Abwurfvorganges nachgeholt werden kann.
Gemäß Fig. 8 und 9 kann ein Gelenk-Getriebe mit entsprechender Funktion auch ver
wirklicht werden, indem die Antriebsstange 10 und die Abwurfstange 13 nur über
zwei Gelenkstäbe 50, 52 miteinander verbunden sind und nur auf einer Seite der ge
meinsamen Bewegungsachse der Antriebsstange 10 und der Abwurfstange 13 eine
Führung 55 mit den verschiedenen Abschnitten 56, 57 (oder 58, 59) ausgebildet ist.
Eine der Führung 55 gegenüberliegende Wand 60 kann dann mit den Begrenzungen
der Führungen 47, 48 fluchten. Hierdurch ist eine platzsparendere Bauweise möglich.
Es versteht sich, daß Gelenk-Getriebe gemäß Fig. 7 bis 9 mit einer Federeinrichtung
zusammenwirken können, welche auf die Abwurfstange 13 entgegen Betätigungs
richtung wirken, um diese in eine Ausgangslage zurückzustellen.
Claims (25)
1. Pipettiersystem mit
- 1. einer Pipettiervorrichtung (1) und mindestens einer daran lösbar befestigten Pi pettenspitze (5),
- 2. mindestens einem Befestigungselement (4) an der Pipettiervorrichtung (1), an dem die Pipettenspitze (5) befestigt ist,
- 3. einer Abwurfeinrichtung (7) an der Pipettiervorrichtung (1), die ein axial be wegliches Abwurfelement (13) zum Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befesti gungselement (4) bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes (13) und eine Antriebseinrichtung (10, 11) zum Antreiben der Axialbewegung des Ab wurfelementes (13) hat,
- 4. einem eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung (10, 11) in eine Axialbewegung des Abwurfelementes (13) übertragenden Zugmittel-Getriebe (12') mit dem die Abwurfstange (13) zumindest beim Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befestigungselement (4) über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze (5) ausübbar ist,
- 5. wobei die Antriebseinrichtung (10, 11) und das Abwurfelement (13) einander übergreifende Endabschnitte haben und das Zugmittel-Getriebe (12') eine an dem Endabschnitt des Abwurfelementes (13) drehbar gelagerte Umlenkrolle (28) und ein Seil (30) hat, das einenends bezüglich des Befestigungselementes (4) lagefest ist und anderenends an dem Endabschnitt der Antriebseinrichtung (10) festgelegt ist.
2. Pipettiersystem nach Anspruch 1, bei der das Abwurfelement (13) von einer der
Axialbewegung beim Lösen der Pipettenspitze (5) entgegenwirkenden Federein
richtung (20) beaufschlagt ist.
3. Pipettiersystem nach Anspruch 2, bei der die Federeinrichtung (20) eine zwischen
einem bezüglich des Befestigungselementes (5) lagefesten Widerlager (18) und ei
nem Widerlager (21) der Abwurfstange (13) wirksame Druckfeder ist.
4. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Antriebseinrich
tung eine axial bewegliche Antriebsstange (10) und/oder einen manuell betätigba
ren Abwurfknopf (11) aufweist.
5. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Endabschnitte der
Antriebseinrichtung (10, 11) und des Abwurfelementes (13) teleskopierbar
ineinander geführt sind.
6. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem an dem Endabschnitt
der Abwurfelementes (13) ein Lagerblock (22) fixiert ist, an dem die Umlenkrolle
(28) drehbar gelagert ist, der Endabschnitt der Antriebseinrichtung (10, 11) einen
Führungsblock (14) mit einer den Lagerblock (22) aufnehmenden Führungsnut
(15) mit einer seitlichen Öffnung (16) aufweist, aus der die Umlenkrolle (28)
herausragt.
7. Pipettiersystem nach Anspruch 6, bei der ein über den Lagerblock (22) hinausra
gendes Ende des Abwurfelementes (13) in einer an die Führungsnut (15) angren
zenden Führungsbohrung (17) des Endabschnittes der Antriebseinrichtung (10, 11)
geführt ist.
8. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem zwischen Antriebsein
richtung (10, 11) und Abwurfelement (13) eine weitere Federeinrichtung (25) an
geordnet ist, die dem Übergreifen der Endabschnitte entgegenwirkt.
9. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem die weitere Federein
richtung (25) eine zwischen dem Lagerblock (22) und einer Stufe (26) zwischen
Führungsnut (15) und Führungsbohrung (17) angeordnete Druckfeder (25) ist.
10. Pipettiersystem mit
- 1. einer Pipettiervorrichtung (1) und mindestens einer daran lösbar befestigten Pi pettenspitze (5),
- 2. mindestens einem Befestigungselement (4) an der Pipettiervorrichtung (1), an dem die Pipettenspitze (5) befestigt ist,
- 3. einer Abwurfeinrichtung (7) an der Pipettiervorrichtung (1), die ein axial be wegliches Abwurfelement (13) zum Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befesti gungselement (4) bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes (13) und eine Antriebseinrichtung (10, 11) zum Antreiben der Axialbewegung des Ab wurfelementes (13) hat,
- 4. einem eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung (10, 11) in eine Axialbewegung des Abwurfelementes (13) übertragenden Druckmittel-Getriebe (12") mit dem die Abwurfstange (13) zumindest beim Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befestigungselement (4) über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze (5) ausübbar ist,
- 5. wobei das Druckmittel-Getriebe (12") einen mit der Antriebseinrichtung (10, 11) verbundenen ersten Kolben (33) hat, der in einem Zylinder (34) verschieblich ist, das Druckmittel-Getriebe (12") einen mit dem Abwurfelement (13) verbundenen zweiten Kolben (37) hat, der in einem Zylinder (34) verschieblich ist, wobei die beiden Zylinder (34) miteinander kommunizieren, dieses kommunizierende Zylindersystem zur Umgebung hin abgedichtet und mit Hydraulikflüssigkeit (41) gefüllt ist und der erste Kolben (33) eine kleinere Querschnittsfläche als der zweite Kolben (37) aufweist.
11. Pipettiersystem nach Anspruch 10, bei dem die beiden Kolben (33, 37) in einem
einzigen Zylinder (34) angeordnet sind.
12. Pipettiersystem nach Anspruch 10 oder 11, bei dem eine Antriebsstange (10, 13)
des ersten Kolbens (33) und/oder des zweiten Kolbens (37) abdichtend durch eine
Einführöffnung des Zylinders (34) geführt ist.
13. Pipettiersystem mit
- 1. einer Pipettiervorrichtung (1) und mindestens einer daran lösbar befestigten Pi pettenspitze (5),
- 2. mindestens einem Befestigungselement (4) an der Pipettiervorrichtung (1), an dem die Pipettenspitze (5) befestigt ist,
- 3. einer Abwurfeinrichtung (7) an der Pipettiervorrichtung (1), die ein axial be wegliches Abwurfelement (13) zum Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befesti gungselement (4) bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes (13) und eine Antriebseinrichtung (10, 11) zum Antreiben der Axialbewegung des Ab wurfelementes (13) hat,
- 4. einem eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung (10, 11) in eine Axialbewegung des Abwurfelementes (13) übertragenden Druckmittel-Getriebe (12''') mit dem die Abwurfstange (13) zumindest beim Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befestigungselement (4) über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze (5) ausübbar ist,
- 5. wobei das Druckmittel-Getriebe (12''') einen mit der Antriebseinrichtung verbundenen ersten Faltenbalg (42) und das Druckmittel-Getriebe (12''') einen mit dem Abwurfelement (13) verbundenen zweiten Faltenbalg (43) hat, die miteinander kommunizierend verbunden sind, wobei das kommunizierende Faltenbalgsystem mit Hydraulikflüssigkeit (41) gefüllt ist und der erste Faltenbalg (42) einen kleineren Querschnitt als der zweite Faltenbalg (43) auf weist.
14. Pipettiersystem nach Anspruch 13, bei dem die beiden Faltenbälge (42, 43) durch
einen Schlauchabschnitt (44) miteinander verbunden sind.
15. Pipettiersystem nach Anspruch 14, bei dem zwischen den Faltenbälgen (42, 43)
um den Schlauchabschnitt (44) eine radiale Nut (46) umläuft, in die eine Gehäu
sewand mit einer den Schlauchabschnitt (44) aufnehmenden Öffnung (46) ein
greift.
16. Pipettiersystem mit
- 1. einer Pipettiervorrichtung (1) und mindestens einer daran lösbar befestigten Pi pettenspitze (5),
- 2. mindestens einem Befestigungselement (4) an der Pipettiervorrichtung (1), an dem die Pipettenspitze (5) befestigt ist,
- 3. einer Abwurfeinrichtung (7) an der Pipettiervorrichtung (1), die ein axial be wegliches Abwurfelement (13) zum Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befesti gungselement (4) bei einer Axialbewegung des Abwurfelementes (13) und eine Antriebseinrichtung (10, 11) zum Antreiben der Axialbewegung des Ab wurfelementes (13) hat,
- 4. einem eine im wesentlichen axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung (10, 11) in eine Axialbewegung des Abwurfelementes (13) übertragenden Gelenk-Getriebe (12 iv) mit dem die Abwurfstange (13) zumindest beim Lösen der Pipettenspitze (5) vom Befestigungselement (4) über einen geringeren Weg axial bewegbar ist als die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung zurücklegt und eine die Kraft für die im wesentlichen axiale Antriebsbewegung übersteigende Abwurfkraft auf die Pipettenspitze (5) ausübbar ist,
- 5. wobei das Gelenk-Getriebe (12 iv) einen ersten Gelenkstab (50) aufweist, der an die Antriebseinrichtung (10, 11) angelenkt ist, das Gelenk-Getriebe (12 iv) einen zweiten Gelenkstab (52) aufweist, der an das Abwurfelement (13) angelenkt ist, wobei die beiden Gelenkstäbe (50, 52) anderenends aneinandergelenkt sind und im Anlenkungsbereich (53) entlang einer Führung (55) geführt sind, die einen ersten Führungsabschnitt (56) aufweist, dessen Abstand von einer gemeinsa men Achse der Antriebsbewegung und des Abwurfelementes (13) in Richtung von der Steuereinrichtung (10, 11) zum Abwurfelement (13) zunimmt und der so angeordnet ist, daß der Anlenkungsbereich (53) beim Lösen einer Pipettenspitze (5) entlang dieses ersten Führungsabschnittes (56) bewegbar ist.
17. Pipettiersystem nach Anspruch 16, bei dem im Anlenkungsbereich (53) der beiden
Gelenkstäbe (50, 52) eine Rolle (54) drehbar gelagert ist, die an der Führung (55)
abrollbar ist.
18. Pipettiersystem nach Anspruch 16 oder 17, bei dem die Führung (55) angrenzend
an den ersten Führungsabschnitt (56) einen zweiten Führungsabschnitt (57) mit
konstantem Abstand von der Achse des Abwurfelementes (13) aufweist.
19. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 16 bis 18, bei dem die Führung (55)
angrenzend an den ersten Führungsabschnitt (56) oder den Abwurfabschnitt (57)
einen weiteren Führungsabschnitt (58, 59) hat, dessen Abstand von der Achse des
Abwurfelementes (13) in Richtung von der Steuereinrichtung (10, 11) zum Ab
wurfelement (13) abnimmt.
20. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 16 bis 19, bei dem symmetrisch zur
Achse des Abwurfelementes (13) aneinandergelenkte Gelenkstäbe (50, 52; 50',
52') und Führungen (55, 55') angeordnet sind.
21. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 20, das eine Handpipettiervor
richtung (1) oder eine stationäre Pipettiervorrichtung aufweist.
22. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 21, das ein Einkanal- oder eine
Mehrkanal-System ist.
23. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22, das eine manuell, elektrisch
oder anderweitig angetriebene Abwurfeinrichtung (9) aufweist.
24. Pipettiersystem nach Anspruch 23, bei dem die Antriebseinrichtung eine Antriebs
stange (10) mit einem manuell betätigbaren Abwurfknopf (11) oder einem linearen
motorischen Antrieb hat.
25. Pipettiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 24, bei dem die Pipettenspitze (5)
an dem Befestigungselement mit einer Klemmkraft von mindestens 0,5 N, vor
zugsweise von 0,5 bis 80 N befestigt ist, die von der Abwurfeinrichtung (7) über
windbar ist.
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