DE19845427A1 - Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen Mediums auf eine bewegte Oberfläche und deren Verwendung - Google Patents
Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen Mediums auf eine bewegte Oberfläche und deren VerwendungInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen Mediums (2, 2') aus einer Vorratskammer (7, 8) auf eine an der Vorrichtung entlangbewegte Oberfläche (6) sowie die Verwendung einer solchen Vorrichtung beschrieben. Die Vorratskammer (7, 8) deckt die Oberfläche (6) unter Ausbildung eines Dichtspaltes (14) sowie eines Austrittsspaltes (18) teilweise ab. Um die Bildung von Luftbläschen im Medium (2, 2') zu vermeiden, wird vorgeschlagen, die Vorratskammer (7, 8) in eine Vorkammer (7) und eine Hauptkammer (8) zu unterteilen. Zwischen den Kammern ist ein Trennelement (10) angeordnet, daß zusammen mit der Oberfläche (6) einen Trennspalt (15) begrenzt. Hierdurch wird ein Eintreten von Luftbläschen und eine Schaumbildung in der Hauptkammer (8) vermieden. Die Vorrichtung ist insbesondere zum Aufbringen einer Polymerisatdispersion auf die Oberfläche (6) geeignet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen Mediums
aus einer Vorratskammer auf eine an der Vorrichtung entlang bewegte Oberfläche,
wobei die Vorratskammer die Oberfläche unter Ausbildung eines Dichtspaltes sowie
eines Austrittsspaltes teilweise abdeckt, sowie deren Verwendung.
Vorrichtungen der genannten Art werden z. B. in weitem Umfang bei der Herstellung
von Etiketten eingesetzt, um Bahnen aus Papier oder aus Folie mit Klebemitteln zu
beschichten. Ein gängiges Verfahren hierfür ist das sogenannte Gravurwalzen-
Auftragsverfahren. Bei diesem Verfahren befindet sich das fließfähige Klebemittel in
einer offenen Vorratskammer, deren Öffnung an einer rotierenden Walze anliegt. Die
Walze enthält eine Vielzahl von eingravierten Rillen. Im Laufe der Drehung der
Walze treten die zunächst leeren Rillen aus dem Außenraum in den Öffnungsbereich
der Vorratskammer ein und werden dort mit Klebemittel gefüllt. Beim Austritt der
Walze aus dem Öffnungsbereich der Vorratskammer wird überschüssiges Klebemit
tel von der Oberfläche der Walze mit einer sich über die Breite der Walze erstrec
kenden Rakel, die den Öffnungsbereich der Vorratskammer begrenzt, abgestreift. Im
weiteren Verlauf der Drehung der Walze wird diese mit der zu beschichtenden Bahn
aus Papier oder Folie in Berührung gebracht, wodurch das in den Rillen befindliche
Klebemittel zumindest teilweise auf die Bahn übertragen wird.
Die Menge des aus der Vorratskammer auf die Walze übertragenen Klebemittels
kann innerhalb enger Grenzen durch die Stellung bzw. den Anpressdruck der Rakel
am Austrittspunkt der Walze aus dem Öffnungsbereich der Vorratskammer, also
letztlich durch die Höhe des durch die Rakel und die Walzenoberfläche gebildeten
Austrittsspaltes variiert werden.
Im Bereich des Eintritts der Walze in den Öffnungsbereich des Vorratsbehälters ist in
der Regel eine weitere Rakel angebracht, die die Funktion einer Dichtung zwischen
dem Vorratsbehälter und der Walzenoberfläche erfüllt. Um ein übermäßiges Heraus
fließen des Klebemittels an dieser Stelle zu verhindern, muß der zwischen dieser
Rakel und der Walzenoberfläche entstehende Dichtspalt eine möglichst geringe Höhe
aufweisen.
Der Anpressdruck der Rakel am Dichtspalt sowie die Höhe des Austrittsspaltes kön
nen bei diesem bekannten Verfahren durch eine Veränderung der Position und Lage
der Auftragsvorrichtung relativ zur rotierenden Walze eingestellt werden.
Insbesondere bei hohen Walzenumlaufgeschwindigkeiten ist bei diesem bekannten
Verfahren eine vollständige Befüllung der Rillen der Walze nicht mehr gewährlei
stet, wodurch die Menge des während eines Umlaufes aufgenommenen Klebemittels
und damit letztlich das Auftragsgewicht des Klebemittels auf der zu beschichtenden
Bahn in unerwünschter Weise sinkt. Des weiteren wird bei höheren Umlaufge
schwindigkeiten in zunehmendem Maße durch die Walzenrillen Luft in den Vorrats
behälter eingetragen, die zu einer unerwünschten Schaumbildung im Vorratsbehälter
führt. Ein Vorhandensein von Schaum im Vorratsbehälter bewirkt wiederum, daß die
Rillen der Gravurwalze nicht vollständig mit Klebemittel, sondern zumindest teil
weise mit Luft in Form von Bläschen befüllt werden, so daß feine Blasen auf der zu
beschichtenden Bahn entstehen, die zu einer unerwünschten Trübung der Klebemit
telschicht führen.
Um die genannten Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, das Klebe
mittel in der Vorratskammer mit geeigneten Mitteln unter Druck zu setzen (J. Türk,
H. Fietzek, H. Hesser und I. Voges, Perspektiven für die Verarbeitung von Disper
sionshaftklebstoffen, Sonderdruck TI/ED1654d, BASF Ludwigshafen, August 1993).
Hierdurch wird auch bei hohen Walzenumlaufgeschwindigkeiten eine vollständige
Befüllung der Gravurrillen gewährleistet. Abhängig vom eingestellten Druck wird
am Austrittsspalt eine unterschiedliche Menge des Klebemittels auch auf der Ober
fläche der Walze außerhalb der Gravurrillen aus der Auftragsvorrichtung herausbe
fördert. Auf diese Weise kann die Menge des auf die Walze aufgebrachten Klebe
mittels und damit letztlich das Auftragsgewicht des Klebemittels auf der zu be
schichtenden Bahn innerhalb eines weiteren Bereiches als ohne Druckanwendung
eingestellt werden. Durch den höheren Druck in der Vorratskammer wird weiterhin
erreicht, daß am Dichtspalt nur eine stark verminderte Menge Luft in den Vorratsbe
hälter eingetragen wird; auf diese Weise wird übermäßige Schaumbildung verhin
dert.
Je höher die Walzenumlaufgeschwindigkeit ist, desto höher muß jedoch der Druck in
der Vorratskammer gewählt werden, um den Eintrag von Luft in das Klebemittel zu
vermeiden. Die maximal erzielbare Umlaufgeschwindigkeit ist dabei dadurch be
grenzt, daß bei weiterer Druckerhöhung das Klebemittel in unkontrollierter Weise
einerseits durch den Dichtspalt und andererseits durch den Austrittsspalt aus dem
Vorratsbehälter hinausgedrückt wird. Ein Austreten von Klebemittel durch den
Dichtspalt führt zu einer unerwünschten Vorlage von Klebemittel vor diesem Spalt,
was zu einer Verschmutzung der Umgebung der Auftragsvorrichtung und zu Be
triebsstörungen führen kann. Ein unkontrolliertes Austreten von Klebemittel durch
den Austrittsspalt wiederum führt zu einem ungleichmäßigen Masseauftrag auf die
zu beschichtende Bahn.
Um auch diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, eine Auftrags
vorrichtung so zu konstruieren, daß das Klebemittel die Vorratskammer ständig ent
gegen der Bewegungsrichtung der Walze durchströmt. Auf diese Weise wird in den
Vorratsbehälter eingetragene Luft ständig mit dem strömenden Klebemittel von der
rotierenden Walze weg transportiert.
Weiterhin wurde vorgeschlagen, in die Vorratskammer ein Drosselelement in einer
solchen Weise einzubauen, daß sich zwischen dem Drosselelement und der Wal
zenoberfläche ein schmaler Drosselspalt von einigen Zentimetern Länge ausbildet,
durch welchen das Klebemittel entgegen der Bewegungsrichtung der Walzenoberflä
che strömt. Auf diese Weise werden die Gravuren besser mit Klebemittel befüllt,
eventuell in den Gravurrillen vorhandene Luft wird aus diesen herausgedrückt und
mit dem abströmenden Klebemittel von der Walzenoberfläche entfernt. In der Praxis
erweist sich allerdings die genaue Justierung des Drosselelements abhängig von den
Betriebsparametern, wie z. B. Walzenumlaufgeschwindigkeit, Viskosität und Druck
des Klebemittels, als schwierig und nicht ohne weiteres reproduzierbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auf
tragen eines fließfähigen Mediums auf eine an der Vorrichtung entlang bewegte
Oberfläche zu schaffen, die auch bei hohen Oberflächengeschwindigkeiten zuverläs
sig arbeitet, bei der eine Bildung von Luftblasen in dem Medium sicher vermieden
wird, die einfach konstruiert ist, und die für gegebene Betriebsbedingungen einfach
und reproduzierbar eingestellt werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen
Mediums aus einer Vorratskammer auf eine an der Vorrichtung entlang bewegte
Oberfläche, wobei die Vorratskammer die Oberfläche teilweise abdeckt. Erfindungs
gemäß ist die Vorratskammer in eine Vorkammer und eine Hauptkammer unterteilt,
zwischen welchen ein Trennelement angeordnet ist, das zusammen mit der Oberflä
che einen Trennspalt begrenzt.
Das zwischen der Vorkammer und der Hauptkammer angeordnete Trennelement
verhindert zuverlässig, daß in die Vorkammer eingedrungene Luft in die Hauptkam
mer transportiert wird und dort zu unerwünschter Schaumbildung führt. Die eigentli
che Beschichtung der Oberfläche mit der erwünschten Menge des fließfähigen Me
diums erfolgt dann frei von Luftblasen in der Hauptkammer.
Eine einfache Realisierung der Trennung der Vorkammer und der Hauptkammer
ergibt sich, wenn das Trennelement eine Rakel ist. Jedoch sind auch andere Ausfüh
rungsformen des Trennelements denkbar. Eine besonders wirksame Trennung kann
erreicht werden, wenn das Trennelement eine Doppelrakel ist. Wesentlich für die
Wahl eines geeigneten Trennelements ist seine die Vorkammer von der Hauptkam
mer trennende, abdichtende Funktion.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Trennelement so angeordnet ist, daß es
die Oberfläche berührt. Hierdurch wird eine vollständige Trennung der Vorkammer
und der Hauptkammer erreicht.
In der Praxis wird sich ein vollständiges Berühren oder Aufliegen des Trennelements
auf der Oberfläche oft nur bei stillstehender Oberfläche erreichen lassen. Im tatsäch
lichen Betrieb, d. h. bei bewegter Oberfläche, wird aufgrund unvermeidbarer
Schwankungen bei der Führung der Oberfläche meist eine gewisse, wenn auch sehr
kleine Spalthöhe vorhanden sein.
Eine besonders wirksame Vermeidung von Luftblasen und ein gleichmäßiger Auf
trag des Mediums auf die Oberfläche wird auch dann erzielt, wenn das Trennelement
so angeordnet ist, daß die Höhe des Trennspaltes zwischen dem Trennelement und
der Oberfläche kleiner als 0,1 mm, insbesondere kleiner als 0,08 mm, bevorzugt
kleiner als 0,05 mm, besonders bevorzugt kleiner als 0,02 mm ist. Durch eine solche
Minimierung der Höhe des Trennspaltes wird ebenfalls eine wirkungsvolle Trennung
der Vorkammer und der Hauptkammer erreicht.
Um eine sichere Funktion der Vorrichtung bei unterschiedlichen Betriebsbedingun
gen zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, das Trennelement verstellbar anzuordnen.
Eine Verstellung kann dabei sowohl in einer Veränderung der Lage des Trennele
ments, z. B. einer Verkippung, einer Verschiebung in oder entgegen der Bewegungs
richtung der Oberfläche als auch einer Verschiebung auf die Oberfläche zu oder von
ihr weg, d. h. einer Veränderung der Höhe des Trennspaltes, bestehen. Betriebsbedin
gungen, die die optimale Position und Lage des Trennelements beeinflussen, können
z. B. die Beschaffenheit und Bewegungsgeschwindigkeit der Oberfläche, der Druck
des Mediums in der Vorkammer, der Druck des Mediums in der Hauptkammer oder
die Zusammensetzung und die Viskosität des aufzutragenden Mediums sein.
Die Aufteilung der Vorratskammer in eine Vorkammer und eine Hauptkammer er
möglicht es, einzelne Betriebsparameter für die Vorkammer und für die Hauptkam
mer getrennt zu beeinflussen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
Mittel vorhanden, mit welchen der Druck des Mediums in der Hauptkammer unab
hängig vom Druck des Mediums in der Vorkammer eingestellt werden kann. Auf
diese Weise kann insbesondere der Druck in der Hauptkammer höher gewählt wer
den als der Druck in der Vorkammer. So kann einerseits vermieden werden, daß das
Medium unkontrolliert durch den Dichtspalt, der die Vorkammer gegen den Außen
raum abdichtet, aus der Vorkammer hinausgedrückt wird, andererseits wird durch
den erhöhten Druck in der Hauptkammer erreicht, daß eventuell durch den Trenn
spalt hindurchtretende Luftblasen in die Vorkammer zurückgedrückt werden.
Auch umgekehrte Druckverhältnisse in der Vorkammer und der Hauptkammer kön
nen Vorteile bieten. Wird der Druck in der Vorkammer höher gewählt als in der
Hauptkammer, so kann unter Umständen ein Eindringen von Luft durch den
Dichtspalt in die Vorkammer von vornherein wirksam vermieden werden. In der
Hauptkammer kann dann der Druck ohne die Gefahr von Schaumbildung innerhalb
weiter Grenzen variiert werden, um so einen optimalen Schichtauftrag auf die Ober
fläche zu gewährleisten.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn zwischen der Hauptkammer und dem Tren
nelement ein Drosselspalt angeordnet ist. Gleichfalls kann es vorteilhaft sein, einen
Drosselspalt zwischen der Vorkammer und dem Trennelement anzuordnen. Die Hö
he des Drosselspaltes ist dabei immer größer als die des Trennspaltes. Ein solcher
Drosselspalt kann z. B. durch einen Bereich der Wand zwischen der Vorkammer und
der Hauptkammer gebildet werden, der so ausgeführt ist, daß er in geringem Abstand
zur bewegten Oberfläche parallel zu dieser verläuft. Weiterhin ist es denkbar, daß ein
spezielles Drosselelement an der Wand zwischen der Vorkammer und der Haupt
kammer angebracht ist. Das den Trennspalt begrenzende Trennelement kann dabei
an dem Drosselelement befestigt sein. Das Drosselelement kann in seiner Position
und/oder seiner Lage verstellbar angeordnet sein. Auf diese Weise kann die Höhe
und die Form des Drosselspaltes verändert werden. Die Länge des Drosselspaltes
kann in weiten Maßen variieren. Insbesondere ist ein Drosselspalt denkbar, dessen
Länge ein Vielfaches der Länge des Trennspaltes beträgt. Der Drosselspalt kann sich
dabei unmittelbar an den Trennspalt anschließen, er kann aber von diesem auch
räumlich getrennt angeordnet sein. Eine wichtige Wirkung des Drosselspaltes ist es,
den Druckunterschied zwischen der Vorkammer und der Hauptkammer abzubauen.
Der Drosselspalt erfüllt dabei eine die Funktion des Trennspaltes unterstützende ab
dichtende Funktion. Wenn beispielsweise der Druck in der Hauptkammer höher ge
wählt wird als der Druck in der Vorkammer, entsteht in dem Drosselspalt ein Druck
gefälle, wobei der Druck von der Hauptkammer hin zur Vorkammer abgebaut wird.
Eventuell von der Vorkammer in den Drosselspalt eindringende Luftblasen werden
so im Drosselspalt zusätzlich zurückgehalten.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn Mittel vorhanden sind, mit welchen die Tempe
ratur des Mediums in der Vorkammer, in der Hauptkammer oder in beiden Kammern
unabhängig von der Umgebungstemperatur eingestellt werden kann. So kann z. B. in
beiden Kammern die Temperatur deutlich höher als die Umgebungstemperatur ge
wählt werden. Hierdurch wird einerseits die Viskosität des Mediums erniedrigt und
damit seine Fließeigenschaft verbessert, andererseits wird ein sich an den Auftrag
des Mediums auf die Oberfläche anschließender Trocknungsprozeß beschleunigt.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Temperatur des Mediums in der Haupt
kammer höher gewählt wird als die des Mediums in der Vorkammer. Hierdurch wird
die Viskosität des Mediums in der Hauptkammer gegenüber der Viskosität des Me
diums in der Vorkammer erniedrigt, was ein Durchdringen geringer Mengen des
Mediums von der Hauptkammer in die Vorkammer durch den Trennspalt hindurch
erleichtert, dagegen einen Transport des Mediums - und damit auch eventuell vor
handener Luftblasen - von der Vorkammer in die Hauptkammer erschwert. Umge
kehrt ist es auch denkbar, die Temperatur in der Vorkammer höher zu wählen als in
der Hauptkammer. Hierdurch wird die Viskosität des Mediums in der Vorkammer
erniedrigt, was die Dichtfunktion des Dichtspaltes erhöht und wodurch das Eindrin
gen von Luft vom Außenraum in die Vorkammer wirksam vermieden werden kann.
Die Temperatur in der Hauptkammer kann dann unabhängig von der Temperatur in
der Vorkammer auf eine solche Weise gewählt werden, daß ein optimaler Masseauf
trag auf die Oberfläche gewährleistet ist.
Ein besonders sicherer und gleichmäßiger Masseauftrag erfolgt auch für den Fall,
daß die bewegte Oberfläche Vertiefungen aufweist, also beispielsweise als Gravur
walze ausgebildet ist. Unter einer Gravurwalze versteht man eine zylinderförmige
Walze, in die in regelmäßigen Abständen feine Rillen eingraviert sind. Die Vertie
fungen können jedoch auch punktförmig oder von beliebiger anderer geometrischer
Gestalt sein. Auch das Profil der Vertiefungen kann beliebige Formen annehmen,
z. B. rechteckig oder rund ausgeführt sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zum Aufbringen von Medien ver
schiedenster Art auf die Oberfläche, z. B. Polymerschmelzen, Lösungen von Polyme
ren in organischen Lösungsmitteln oder Dispersionen unterschiedlichster Art. Be
sondere Vorteile ergeben sich bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Vor
richtung zum Aufbringen einer Polymerisatdispersion auf die Oberfläche. Im Gegen
satz zu einer homogenen Lösung stellt eine Dispersion ein heterogenes Gemisch aus
einem flüssigen Dispersionsmittel und einem darin fein verteilten dispergierten Stoff
dar. Von praktischer Bedeutung sind hierbei vor allem Dispersionen, bei denen das
Dispersionsmittel Wasser ist und der dispergierte Stoff aus Polymerisatpartikeln be
steht. Eine solche Dispersion bezeichnet man auch als eine wäßrige Polymerisatdis
persion. Wäßrige Polymerisatdispersionen finden weite Verwendung als Klebemittel
bei der Herstellung von Etiketten.
Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen einer
Haftklebedispersion auf die Oberfläche. Unter einer Haftklebedispersion ist eine
Dispersion zu verstehen, die ein druckempfindliches und selbstklebendes Polymer
enthält, dessen Filmbilde-Temperatur unterhalb der Raumtemperatur liegt. Die Film
bilde-Temperatur ist diejenige Temperatur, bei der die dispergierten Teilchen zu ei
nem transparenten, rißfreien Film verschmelzen. Eine niedere Filmbilde-Temperatur
kann dadurch erreicht werden, daß ein weiches Polymer, d. h. ein Polymer mit einer
tiefen Glasübergangstemperatur, oder ein hartes Polymer, dem ein Weichmacher als
Additiv zugesetzt wurde, verwendet wird. Weite Verwendung finden hier Polymere
auf der Basis von Acryl- und/oder Methacrylsäureestern, die in Wasser als Disper
sionsmittel dispergiert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn mit einem
fließfähigen Medium und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung im Schnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Beschichten der Bahn 1 mit einem fließ
fähigen Medium 2, 2' besteht im wesentlichen aus einer Auftragsvorrichtung 3, einer
Gravurwalze 4 und einer Gegenwalze 5. Das Medium 2, 2' wird in der Auftragsvor
richtung 3 auf die Oberfläche 6 der rotierenden Gravurwalze 4 aufgetragen und von
dieser zur Bahn 1 transportiert. Die Bahn 1 wird von der Gegenwalze 5 unter Druck
ausübung über die Oberfläche 6 der Gravurwalze 4 hinweg bewegt, wobei das Medi
um 2, 2' auf die zu beschichtende Bahn 1 übertragen wird.
Die in Fig. 2 in Vergrößerung dargestellte Auftragsvorrichtung 3 weist eine Vorrats
kammer 7, 8 auf, die durch eine Trennwand 9 und eine mittlere Rakel 10 als Tren
nelement in eine Vorkammer 7 und eine Hauptkammer 8 unterteilt ist. Durch Öff
nungen 11, 12 wird der Vorkammer 7 und der Hauptkammer 8 jeweils getrennt das
aufzubringende Medium zugeführt. Die Auftragsvorrichtung 3 wird durch die rotie
rende Gravurwalze 4 abgedeckt, wobei sich die Oberfläche 6 der Gravurwalze 4 im
Uhrzeigersinn über die Auftragsvorrichtung 3 hinweg bewegt. Eine vordere Rakel 13
begrenzt die Vorkammer 7 an der Stelle des Eintritts der Walzenoberfläche 6 in die
Auftragsvorrichtung 3 unter Ausbildung eines Dichtspaltes 14. Die vordere Rakel 13
erfüllt damit die Funktion einer Dichtlippe. Die mittlere Rakel 10 begrenzt zusam
men mit der Oberfläche 6 einen Trennspalt 15. Weiterhin begrenzt die Trennwand 9
zusammen mit der Oberfläche 6 einen Drosselspalt 16, dessen Höhe deutlich größer
ist als diejenige des Trennspaltes 15 und dessen Länge ein Vielfaches der Länge des
Trennspaltes 15 beträgt. Schließlich begrenzt eine hintere Rakel 17 die Hauptkam
mer 8 im Bereich des Austrittes der Walzenoberfläche 6 aus der Auftragsvorrich
tung 3 unter Ausbildung eines Austrittsspaltes 18.
Im Betrieb wird mittels nicht dargestellter Pumpen das Medium 2, 2' durch die Öff
nung 11 in die Vorkammer 7 und durch die Öffnung 12 in die Hauptkammer 8 ge
pumpt. Der Druck in der Vorkammer 7 und der Hauptkammer 8 wird mittels nicht
näher dargestellten Regulierungseinrichtungen, z. B. Reduzierventilen, jeweils ge
trennt eingestellt. Zudem kann in der Zuleitung zur Vorkammer 7 und zur Haupt
kammer 8 jeweils eine Beheizungsvorrichtung vorgesehen werden, um die Tempe
ratur in der Vorkammer 7 und der Hauptkammer 8 getrennt einzustellen.
Die Gravurwalze 4 weist an ihrer Oberfläche 6 eine Vielzahl von Vertiefungen in
Form von eingravierten Gravurnllen 19 auf. Die Richtung der Gravurrillen 19 auf
der Oberfläche 6 der Walze 4 weist sowohl eine axiale als auch eine tangentiale
Komponente, bezogen auf die Walzenachse, auf Hierbei ist die tangentiale Kompo
nente in der Regel deutlich kleiner als die axiale Komponente, d. h. die Gravurrillen
verlaufen schraubenförmig mit einer Steigung, die in der Regel ein Vielfaches der
Breite der Walze beträgt. Der Abstand der Rillen auf der Oberfläche liegt je nach
gewünschtem Auftragsgewicht typischerweise zwischen 0,2 mm und 0,5 mm, ihre
Tiefe und Breite typischerweise um 0,1 mm.
Vor dem Eintritt der Oberfläche 6 in die Auftragsvorrichtung 3 befindet sich in den
Gravurrillen 19 eine Restmenge des Mediums 2, 2' und eine gewisse Menge Luft.
Sowohl die Restmenge des Mediums 2, 2' als auch ein Teil der Luft wird durch den
Dichtspalt 14 in die Vorkammer 7 der Auftragsvorrichtung 3 eingetragen. Der
Dichtspalt 14 ist dabei so ausgelegt, daß die Menge der eingetragenen Luft minimal
gehalten wird. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß die vordere Rakel 13 unter
Druckausübung auf die Oberfläche 6 der Gravurwalze 4 gepreßt wird. Eine weitere
Verbesserung der Dichtfunktion ergibt sich dadurch, daß der Druck des Mediums 2
in der Vorkammer 7 höher gewählt wird als der Umgebungsdruck. Hierdurch werden
ständig geringe Mengen des Mediums 2 durch den Dichtspalt 14 in den Außenraum
transportiert, wobei das Medium 2 die in den Gravurrillen 19 vorhandene Luft ver
drängt. Der in der Vorkammer 7 zu wählende Überdruck liegt vorzugsweise unter
halb von 1 bar, insbesondere unterhalb von 500 mbar. Besonders gute Ergebnisse
wurden mit einem Überdruck im Bereich von 100-200 mbar erzielt. Bei einem zu
hohen Druck in der Vorkammer 7 wird das Medium übermäßig und unkontrolliert
durch den Dichtspalt 14 in den Außenraum gedrückt, was zu einer störenden Masse
vorlage vor dem Dichtspalt 14 fährt.
Um zu verhindern, daß durch den Dichtspalt oder an anderer Stelle austretendes Me
dium in unkontrollierter Weise auf die Oberfläche tropft, ist es zweckmäßig, die
Auftragsvorrichtung 3 vertikal unterhalb der Gravurwalze 4 anzuordnen. Gleichfalls
ist es zweckmäßig, die Gegenwalze 5 vertikal oberhalb der Gravurwalze 4 anzuord
nen.
In der Vorkammer 7 wird eventuell noch in den Gravurrillen 19 vorhandene Luft aus
den Gravurrillen 19 herausgedrückt, wodurch die Gravurrillen 19 vollständig mit
dem Medium 2 gefüllt werden. Die so gefüllten Gravurrillen 19 werden am Trenn
spalt 15 und am Drosselspalt 16 vorbei durch die Rotationsbewegung der Gravur
walze in die Hauptkammer 8 befördert. Durch die den Trennspalt 15 begrenzende
mittlere Rakel 10 werden dabei eventuell in der Vorkammer 7 vorhandene Luftbla
sen wirkungsvoll zurückgehalten.
Der Druck in der Hauptkammer 8 ist höher gewählt als der Druck in der Vorkammer
7, insbesondere höher als der Druck im Außenraum. Besonders geeignet ist auch hier
ein Überdruck von weniger als 1 bar gegenüber dem Außenraum. Bei zu hohem
Druck in der Hauptkammer 8 wird das Medium auf unkontrollierte Weise durch den
Austrittsspalt 18 in den Außenraum gedrückt, was zu einer ungleichmäßigen Be
schichtung der Oberfläche 6 der Gravurwalze 4 und damit der zu beschichtenden
Bahn 1 führt. Bewährt hat sich ein Druck im Bereich von 300-600 mbar. Das Ver
hältnis des Überdrucks in der Hauptkammer 8 zu dem Überdruck in der Vorkammer
7 liegt dabei vorzugsweise im Bereich 1,1 : 1 bis 10 : 1, besonders bevorzugt im Be
reich 2 : 1 bis 5 : 1. Durch den höheren Druck in der Hauptkammer 8 können durch den
Drosselspalt 16 und durch den Trennspalt 15 geringe Mengen des Mediums 2' von
der Hauptkammer 8 in die Vorkammer 7 gelangen. Hierdurch werden eventuell von
der Vorkammer 7 durch den Trennspalt 15 hindurch gelangte geringe Mengen Luft
zurück in die Vorkammer 7 transportiert. Die Menge des von der Hauptkammer 8 in
die Vorkammer 7 transportierten Mediums 2' ist dabei äußerst gering, insbesondere
deutlich geringer als die Menge des Mediums 2', die bei alleinigem Vorhandensein
des Drosselspaltes 16 ohne die Anwesenheit der mittleren Rakel 10 von der Haupt
kammer 8 in die Vorkammer 7 transportiert werden würde.
Die Höhe des Trennspaltes 15 kann innerhalb gewisser Grenzen variieren. Die sinn
voll zu wählende Höhe hängt von einer Vielzahl von Parametern wie der Oberflä
chenstruktur der Gravurwalze 4, insbesondere der Tiefe und dem Abstand der Gra
vurrillen 19, der Zusammensetzung und Viskosität des Mediums 2, 2' und des Druc
kes des Mediums 2,2' in der Vorkammer 7 und der Hauptkammer 8 ab. In der Praxis
ist es sinnvoll, die Höhe des Trennspaltes 15 geringer als 0,1 mm, insbesondere ge
ringer als 0,08 mm zu wählen. Besonders gute Ergebnisse werden mit Spalthöhen
von weniger als 0,05 mm erzielt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es auch
sinnvoll sein, die mittlere Rakel 10 so anzuordnen, daß sie die Oberfläche der Gra
vurwalze 4 zwischen den Gravurrillen 19, ggf. unter der Ausübung von Druck auf
die Oberfläche 6 der Gravurwalze 4, berührt. Auf diese Weise findet ein Austausch
des Mediums zwischen der Vorkammer 7 und der Hauptkammer 8 lediglich durch
die Gravurrillen 19 statt.
In der Hauptkammer 8 wird die Oberfläche 6 gleichmäßig mit dem Medium 2' unter
dem dort vorhandenen Druck belegt. Die Menge des auf die Oberfläche 4 aufge
brachten Mediums 2' wird dabei vor allem durch die Stellung der hinteren Rakel 17,
die den Austrittsspalt 18 begrenzt, bestimmt. Je nach Stellung wird eine mehr oder
weniger große Menge des Mediums auch auf die Oberfläche 6 der Gravurwalze 4
zwischen den Gravurrillen 19 aufgetragen.
Die beschriebene Vorrichtung findet insbesondere Anwendung in der Etikettenher
stellung bei der Beschichtung von Bahnen aus Papier oder Folie mit Klebemitteln.
Die Klebemittel können verschiedener Natur sein. Beispielsweise finden Polymer
schmelzen Verwendung, die bei erhöhter Temperatur auf die Bahn aufgetragen und
danach abgekühlt werden. Weite Verwendung finden auch Kautschuk-Harz-
Mischungen und Lösungen synthetischer Polymere.
Eine wichtige Bedeutung kommt Dispersionen zu. Hierbei werden Partikel, vor
zugsweise aus einem Polymerisat, in einem Dispersionsmittel, vorzugsweise Wasser,
dispergiert. Nach dem Auftrag der Dispersion auf die zu beschichtende Bahn wird in
einer Trocknungsanlage das Dispersionsmittel entfernt, wodurch die Partikel mitein
ander verschmelzen und die selbstklebende Oberfläche bilden.
Bei den in der Etikettenherstellung verwendeten Dispersionen handelt es sich um
sogenannte Haftklebedispersionen, d. h. um Dispersionen, bei denen die Filmbilde-
Temperatur des dispergierten Polymerisates unterhalb der Raumtemperatur liegt. Als
dispergierte Polymerisate finden vor allem Polymere auf der Basis von
(Meth)acrylsäureestern und, in geringerem Umfang, Vinyletherpolymere Verwen
dung. Abhängig von der genauen Zusammensetzung der Monomere sind solche Po
lymere drucksensitiv und selbstklebend, ohne daß ihnen Additive beigemischt wer
den. Bevorzugt sind hierbei sogenannte weiche Polymere, d. h. Polymere mit einer
niederen Glasübergangstemperatur.
Verfahren zur Herstellung solcher Polymere sind dem Fachmann hinlänglich be
kannt. Ein gängiges Verfahren ist die sogenannte Emulsionpolymerisation, bei der
polymerisierbare, olefinisch ungesättigte Verbindungen (sogenannte Monomere) in
Wasser mit Hilfe von grenzflächenaktiven Verbindungen emulgiert und unter Ver
wendung von wasserlöslichen Initiatoren polymerisiert werden.
Von technischer Bedeutung sind insbesondere sogenannte Hauptmonomere, ausge
wählt aus C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthal
tenden Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen, ethylenisch ungesät
tigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinylethern von 1 bis 10 C-Atomen enthaltenden
Alkoholen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen und 1 oder 2
Doppelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren.
Zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester mit einem C1-C10-Alkylrest, wie
Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexyl
acrylat. Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B. Vinyllaurat, -stearat,
Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α- und p-Methylstyrol, α-
Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und vorzugsweise Styrol in Betracht.
Beispiele für Nitrile sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte ethylenisch unge
sättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Als Vinylether zu nennen sind z. B. Vinylmethylether oder Vinylisobutylether. Be
vorzugt wird Vinylether von 1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alkoholen.
Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und zwei olefinischen Doppelbindun
gen seien Butadien, Isopren und Chloropren genannt.
Neben diesen Hauptmonomeren können weitere Monomere, z. B. Hydroxylgruppen
enthaltende Monomere, insbesondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate,
(Meth)acrylamid, ethylenisch ungesättigte Säuren, insbesondere Carbonsäuren, wie
(Meth)acrylsäure oder Itaconsäure, Dicarbonsäuren und deren Anhydride oder Hal
bester, z. B. Maleinsäure, Fumarsäure und Maleinsäureanhydrid im Polymeren Ver
wendung finden.
Übliche Emulsionspolymerisate bestehen im allgemeinen zu mindestens 40, vor
zugsweis zu mindestens 60, besonders bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-% aus den
obigen Hauptmonomeren. Besonders bevorzugte Hauptmonomere sind
(Meth)acrylsäureester und vinylaromatische Verbindungen und deren Mischungen.
Wäßrige Polymerisatdispersionen werden in der Regel mit Feststoffgehalten von 15
bis 75 Gew.-%, bevorzugt von 40 bis 60 Gew.-% verwendet. Die typische Teilchen
größe der dispergierten Polymerisatpartikel liegt im Bereich von 150 bis 3000 nm,
vorzugsweise 150 bis 900 nm. Die Viskosität liegt typischerweise im Bereich von 15
bis 500 mPa.s, vorzugsweise 15 bis 200 mPa.s bei 23°C nach DIN EN ISO 3219 bei
einem Geschwindigkeitsgefälle von 100 l/s.
Insbesondere für die Beschichtung einer Bahn oder Folie mit einer wäßrigen Polyme
risatdispersion hat es sich bewährt, Kunststoffmaterialien wie z. B. Polyethylen als
Material für die mittlere Rakel 10 zu verwenden. Die Länge des Trennspaltes 15 ist
hierbei vorzugsweise kleiner als 5 mm, inbesondere kleiner als 2 mm. Die Länge des
Drosselspaltes zwischen dem Trennspalt und der Hauptkammer beträgt vorzugsweise
2 bis 10 cm, insbesondere etwa 5 cm, seine Höhe vorzugsweise mehr als 0,2 mm,
insbesondere mehr als 0,5 mm.
Mit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung 3 konnte ein gleichmäßiger Auftrag
von wäßrigen Polymerisatdispersionen mit einem Flächengewicht zwischen 10 und
30 g/m2 auf silikonisiertes Papier oder Folie bei einer Oberflächengeschwindigkeit
der Gravurwalze zwischen 250 und 600 m/min erzielt werden. Der resultierende
Klebstofffilm auf dem silikonisierten Papier bzw. der Folie war von gleichmäßiger,
reproduzierbarer Dicke und frei von Lufteinschlüssen. Insbesondere wies der Film
eine hervorragende Transparenz auf.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Aufbringen eines fließfähigen Mediums (2, 2') aus einer
Vorratskammer (7, 8) auf eine an der Vorrichtung entlangbewegte Oberfläche
(6), wobei die Vorratskammer (7, 8) die Oberfläche (6) teilweise abdeckt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratskammer (7, 8) in eine Vorkammer (7)
und eine Hauptkammer (8) unterteilt ist, zwischen welchen ein Trennelement
(10) angeordnet ist, das zusammen mit der Oberfläche (6) einen Trennspalt
(15) begrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement
(10) eine Rakel ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trennelement (10) so angeordnet ist, daß es die Oberfläche (6) berührt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trennelement (10) so angeordnet ist, daß die Höhe des Trennspaltes (15)
zwischen dem Trennelement (10) und der Oberfläche (6) kleiner als 0,1 mm
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennelement (10) verstellbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorhanden sind, mit welchen der Druck des Mediums in der
Hauptkammer (8) unabhängig vom Druck des Mediums in der Vorkammer (7)
eingestellt werden kann.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Hauptkammer (8) und dem Trennelement (10) ein Drosselspalt
(16) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Vorkammer (7) und dem Trennelement (10) ein Drosselspalt
(16) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorhanden sind, mit welchen die Temperatur des Mediums in der
Vorkammer (7), in der Hauptkammer (8) oder in beiden Kammern unabhängig
von der Umgebungstemperatur eingestellt werden kann.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche (6) Vertiefungen aufweist.
11. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum
Aufbringen einer Polymerisatdispersion auf die Oberfläche (6).
12. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum
Aufbringen einer Haftklebedispersion auf die Oberfläche (6).
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