DE19845181B4 - Schmiervorrichtung für ein Linearwälzlager - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für ein Linearwälzlager mit einem Führungswagen, der an Laufbahnen einer Führungsschiene über Wälzkörper längsverschieblich abgestützt ist und an mindestens einer in die Verschieberichtung weisenden Stirnseite die Schmiervorrichtung mit einem Schmierstoff enthaltenden Gehäuse aufweist, dessen Innenraum über als Ölspender wirkende Bauteile mit den Laufbahnen für die Wälzkörper verbunden ist, wobei das Gehäuse der Schmiervorrichtung einen mit den Ölspendern verbundenen Öltank enthält.
- Hintergrund der Erfindung
- Aus dem Dokument
DE 41 41 038 A1 ist eine Schmiervorrichtung bekannt, deren Gehäuse als Stützplatte ausgebildet ist. Diese enthält in Ausnehmungen mehrere Dochtstreifen, die aus einem Schmierstoffkanal einer anliegenden Abstreifplatte Schmierstoff enthalten und an die Laufbahnen der Führungsschiene weiterleiten, da sie bis zu den Laufbahnen vorragen. Die Zufuhr von Schmierstoff zu den Dochtstreifen erfolgt von außen über Bohrungen des Führungswagens oder über einen dort angebrachten Schmiernippel in regelmäßigen Nachschmierintervallen. Dabei muss verbrauchter Schmierstoff von Hand oder über eine Zentralschmieranlage in relativ kurzen Zeitintervallen ersetzt werden. Außerdem ist bei der vorbekannten Schmiervorrichtung ein Verschleißausgleich nicht vorgesehen, d. h. bei längerer Laufzeit und Abnutzung von Dochtstreifen, die als berührende Ölmengenregulatoren wirken, kann der entstehende Spalt zu der jeweiligen Laufbahn so groß werden, dass Öl nicht mehr abgegeben wird. - Aus dem Dokument
DE 44 04 109 A1 ist eine Schmiervorrichtung der eingangs genannten Art bekannt. Deren Gehäuse besteht aus zwei gleichen, miteinander verschweißten Teilkörpern mit einem Rippensystem, welches Schmiermittelversorgungskanäle und Schmiermittelvorratskammern umfasst und dabei einen komplizierten Aufbau auffweist. - Die Dokumente
JP 10-184683 A JP 10-184683 AA - Das Dokument
DE 197 54 454 A1 zeigt ein Linearwälzlager, bei welchem außerhalb eines als Gleittisch bezeichneten Führungswagens ein Speichertank für Schmieröl angeordnet ist. Über einen ablösbaren Zufuhrschlauch ist der Speichertank mit dem Gehäuse einer an dem Führungswagen befestigten Schmiervorrichtung verbunden. - Zusammenfassung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Linearwälzlager für Einsatzbereiche, bei denen kurze Nachschmierintervalle nicht erwünscht oder nicht möglich sind, eine sicher und beständig wirkende Schmiervorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, verbrauchten Schmierstoff in einfacher Weise zu ersetzen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Öltank als separater, in das Gehäuse einsetzbarer und aus diesem herausnehmbarer Behälter ausgeführt ist. Ein solcher Tank ist austauschbar gestaltet, d. h. man ersetzt den leeren Tank durch einen vollen.
- Der Öltank kann mit einem offenporigen kapillaren Speichermedium gefüllt sein und ein Schmierstoffdepot bilden, dessen Verbindung mit den Ölspendern über in dem Gehäuse angeordnete Versorgungskanäle durchgeführt sein kann, die dann jeweils ebenfalls mit einem kapillaren Speichermedium gefüllt sind. Auf diese Weise erhält das Linearlager ein mitgeführtes Schmierstoffdepot und damit eine sogenannte Langzeit-Schmiereinheit. Dadurch können die Zeitintervalle, in denen Schmierstoff ersetzt und von außen zugeführt werden muss, wesentlich verlängert werden. Das offenporige Material wird so ausgewählt, dass es einen hohen Prozentsatz an Schmierstoff aufnehmen kann.
- Infolge der Füllung des in dem Gehäuse befindlichen Öltanks und der Versorgungskanäle mit einem offenporigen Material wird durch Kapiliarwirkung ein ungewolltes Auslaufen des Öles verhindert und ein lageunabhängiges Anzapfen des gespeicherten Öles ermöglicht. Der Öltank kann über eine oder mehrere Befüllungsöffnungen verfügen, die entweder offen bleiben oder mit einem gummielastischen Werkstoff verschlossen sind.
- Jeder Ölspender kann aus einem faserigen oder porösen Material bestehen. Dieses berührt die Wälzkörperlaufbahnen der Führungsschiene und benetzt sie dadurch mit Öl. In dem Gehäuse kann für jeden Ölspender eine diesen an die zugehörigen Laufbahnen der Führungsschiene andrückende Feder angeordnet sein. Durch ein solches Federelement, welches als Schraubenfeder, Schenkelfeder, Blattfeder oder Feder aus einem elastischen Material, wie z. B. Moosgummi bestehen kann, oder auch als ölabgebendes Element bei geeigneter Formgebung selbst federt, erfolgt die Berührung unter einer Vorspannung. Dadurch wird Verschleiß des Materials des Ölspenders ausgeglichen. Das Material kann ein faseriges Material, wie Filz oder ein poröses Material, wie Moosgummi oder ähnliches sein. Es hat im Ölspender eine höhere Verschleißfestigkeit als ein für den Öltank verwendbares Material.
- Jeder Ölspender kann auch unter Einhaltung eines geringen Spaltes zu den Laufbahnen der Führungsschiene in dem Gehäuse angeordnet sein. Bei dieser alternativen Ausführung hat der Ölspender also keine Berührung mit den Laufbahnen. Durch hochfrequente Schwingungen, in welche der Ölspender versetzt wird, wird Öl nebelförmig ausgeschleudert und benetzt die Wälzkörperlaufbahnen. Die Schwingungen werden z. B. durch einen Piezokristall erzeugt, der durch elektrische Schwingungen erregt wird. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß durch den fehlenden Kontakt zwischen dem ölabgebenden Medium und der Laufbahn kein mechanischer Verschleiß auftreten kann.
- Der Öltank kann in dem Gehäuse über Versorgungskanäle mit den Ölspendern verbunden sein, die ebenfalls mit einem faserigen oder porösen Material gefüllt sein können.
- An dem Gehäuse kann eine die Führungsschiene umgebende Abstreiferleiste mit einer die Führungsschiene berührenden Abstreiferlippe für Schmierstoff angeordnet sein. Der Abstreiferleiste kann dabei eine zusätzliche Abstreiferlippe für Schmutz zugeordnet sein. Auf diese Weise entsteht eine doppellippige Abdichtung mit einer schmierstoffabstreifenden Lippe und einer schmutzabstreifenden Lippe. Durch eine optische Anzeige bzw. Kontrollmöglichkeit des Schmierstoffvorrates, beispielsweise einen Farbindikator oder ein Schauglas, entfallen aufwendige Schmierfristberechnungen, wenn aufgrund der Anwendungsbedingungen ein Nachfüllen von Schmierstoff nötig wird. Das Gehäuse der Schmiervorrichtung kann aus Kunststoff oder Metall bestehen und mittels geeigneter Bohrungen stirnseitig am Führungswagen der Profilschienenführung befestigt werden. Es kann so ausgeführt werden, daß es leicht austauschbar ist. Bei Ausführung ohne separaten, herausnehmbaren Behälter ist der Öltank ein Teil des Gehäuses.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
-
1 eine stirnseitige Ansicht einer Führungsschiene mit einer diese teilweise umgreifenden offenen Schmiervorrichtung für ein Linearlager; -
2 einen Schnitt gemäß Linie II-II der1 durch die Schmiervorrichtung, jedoch in deren geschlossenem Zustand; -
3 eine explosionsartige Darstellung des in2 erkennbaren Gehäuses der Schmiervorrichtung, teilweise jedoch in einem Schnitt III-III der5 ; -
4 eine stirnseitige Ansicht der Teile des Gehäuses; -
5 eine gegenüber1 verkleinerte Ansicht einer zum Teil geschlossenen Schmiervorrichtung. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Eine Schmiervorrichtung
1 ist für die stirnseitige Befestigung an einem Führungswagen eines Linearlagers ausgebildet, der eine Führungsschiene2 teilweise umgreift. Der Führungswagen ist über Wälzkörper an der Führungsschiene2 längsverschieblich abgestützt, die an Laufbahnen3 der Führungsschiene2 abrollen. Die Schmiervorrichtung1 ist für die Schmierung dieser Laufbahnen3 vorgesehen. Sie besteht aus einem Gehäuse4 , einem Deckel5 und einer Abstreiferleiste6 , die mit einer Abstreiferlippe7 für Schmierstoff und einer zusätzlichen Abstreiferlippe8 für Schmutz an der Oberfläche der Führungsschiene2 entlanggleitet, wenn der Führungswagen sich bewegt. - Das Gehäuse
4 enthält einen Öltank9 , zwei Versorgungskanäle10 und zwei Ölspender11 , sowie für jeden Ölspender eine Feder12 , die diesen an die zugehörigen Laufbahnen3 der Führungsschiene2 drückt. Im Ausführungsbeispiel ist der Öltank9 mit einem kapillaren Speichermedium13 gefüllt, welches über ein Gummiventil14 des Gehäuses4 mit Öl gefüllt werden kann und dann ein Schmierstoffdepot bildet. Das Gummiventil14 verschließt eine Befüllungsöffnung15 des Gehäuses4 . Das Schmierstoffdepot ist über die Versorgungskanäle10 , die ebenfalls mit einem kapillaren Speichermedium gefüllt sind, mit den zu beiden Seiten der Führungsschiene2 angeordneten Ölspendern11 verbunden. Jeder Ölspender besteht aus einem faserigen oder porösen Material, welches an den Laufbahnen3 der Führungsschiene2 entlanggleitet und dorthin den über die Versorgungskanäle10 erhaltenen Schmierstoff weiterleitet. - Das faserige Material des Ölspenders
11 kann jeweils aus Kapillaren bestehen, die in Richtung der Laufbahnen3 der Führungsschiene2 ausgerichtet sind. Es kann auch in Richtung der Laufbahnen der Führungsschiene gesteifte Enden aufweisen. Der Öltank9 kann mit einer Kontrollanzeige für den Befüllungsgrad versehen sein. -
- 1
- Schmiervorrichtung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Laufbahn
- 4
- Gehäuse
- 5
- Deckel
- 6
- Abstreiferleiste
- 7
- Abstreiferlippe
- 8
- zusätzliche Abstreiferlippe
- 9
- Öltank
- 10
- Versorgungskanal
- 11
- Ölspender
- 12
- Feder
- 13
- kapillares Speichermedium
- 14
- Gummiventil
- 15
- Befüllungsöffnung
Claims (10)
- Schmiervorrichtung für ein Linearwälzlager mit einem Führungswagen, der an Laufbahnen (
3 ) einer Führungsschiene (2 ) über Wälzkörper längsverschieblich abgestützt ist und an mindestens einer in die Verschieberichtung weisenden Stirnseite die Schmiervorrichtung (1 ) mit einem Schmierstoff enthaltenden Gehäuse (4 ) aufweist, dessen Innenraum über als Ölspender (11 ) wirkende Bauteile mit den Laufbbahnen (3 ) für die Wälzkörper verbunden ist, wobei das Gehäuse (4 ) der Schmiervorrichtung (1 ) einen mit den Ölspendern (11 ) verbundenen Öltank (9 ) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Öltank (9 ) als separater, in das Gehäuse (4 ) einsetzbarer und aus diesem herausnehmbarer Behälter ausgeführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Öltank (
9 ) mit einem offenporigen kapillaren Speichermedium (13 ) gefüllt ist und ein Schmierstoffreservoir bildet, dessen Verbindung mit den Ölspendern (11 ) über in dem Gehäuse (4 ) angeordnete Versorgungskanäle (10 ) durchgeführt ist, die jeweils ebenfalls mit einem kapillaren Speichermedium gefüllt sind. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (
13 ) in dem Öltank (9 ) über eine Befüllungsöffnung (15 ) des Gehäuses (4 ) und ein diese Öffnung verschließendes Gummiventil (14 ) mit Öl füllbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Ölspender (
11 ) aus einem faserigen oder porösen Material besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (
4 ) für jeden Ölspender (11 ) eine diesen an die zugehörigen Laufbahnen (3 ) der Führungsschiene (1 ) andrückende Feder (12 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Ölspender unter Einhaltung eines geringen Spaltes zu den Laufbahnen (
3 ) der Führungsschiene (2 ) in dem Gehäuse (4 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Öl durch hochfrequente Schwingungen, in welche der Ölspender versetzt wird, nebelförmig abgeschleudert wird.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Öltank (
9 ) in dem Gehäuse (4 ) über Versorgungskanäle (10 ) mit den Ölspendern (11 ) verbunden ist, die mit einem faserigen oder porösen Material gefüllt sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (
4 ) eine die Führungsschiene (2 ) umgebende Abstreiferleiste (6 ) mit einer die Führungsschiene (2 ) berührenden Abstreiferlippe (7 ) für das Abstreifen von Schmierstoff angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreiferleiste (
6 ) eine zusätzliche Abstreiferlippe (8 ) für das Abstreifen von Schmutz zugeordnet ist.
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Owner name: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES GMBH & CO. KG, 91074 H, DE |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG & CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES GMBH & CO. KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE Effective date: 20120828 Owner name: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES GMBH & CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES GMBH & CO. KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE Effective date: 20120828 |
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R081 | Change of applicant/patentee |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG & CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: SCHAEFFLER TECHNOLOGIES GMBH & CO. KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE Effective date: 20150210 |
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R071 | Expiry of right |