DE19842066A1 - Lenksystem für ein Fahrzeug - Google Patents
Lenksystem für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Für ein Fahrzeug-Lenksystem, das zwischen einem Normalbetrieb mit einer Steer-by-wire-Ebene und einem Notbetrieb mit einer Rückfallebene umschaltbar ist, soll eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet werden. DOLLAR A Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Rückfallebene ein Hydrauliksystem aufweist, das ein handseitiges doppeltwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat enthält, das mit einer Lenkhandhabe betätigt und hydraulisch mit einem radseitigen doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-Aggregat zwangsgekoppelt ist, das gelenkte Fahrzeugräder betätigt, daß ein Lade-Hydrauliksystem vorgesehen ist, das eine Hydraulikmittelpumpe aufweist, die saugseitig an ein Hydraulikmittelreservoir angeschlossen ist, und daß schaltbare hydraulische Kupplungsmittel vorgesehen sind, mit denen das Hydrauliksystem der Rückfallebene und das Lade-Hydrauliksystem hydraulisch miteinander koppelbar und voneinander entkoppelbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für ein Fahrzeug, das
zwischen einem Normalbetrieb mit einer Steer-by-wire-Ebene
und einem Notbetrieb mit einer Rückfallebene umschaltbar ist.
Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren zur Funktionsüber
prüfung eines solchen Lenksystems.
Bei einem derartigen Lenksystem wird eine Lenkhandhabe, z. B.
Lenkhandrad, von einem Fahrer betätigt. Im Normalbetrieb die
ses Lenksystems, d. h. in dessen Steer-by-wire-Ebene, ist die
Lenkhandhabe über eine elektrische oder elektronische Regel
strecke mit gelenkten Fahrzeugrädern verbunden. Über die
Lenkhandhabe in das Lenksystem eingebrachte Lenkbefehle wer
den in der Steer-by-wire-Ebene durch die Regelstrecke in
Lenkwinkelverstellungen der gelenkten Fahrzeugräder umgewan
delt. Im Notbetrieb des Lenksystems, d. h. in dessen Rückfal
lebene, ist die Lenkhandhabe mit den gelenkten Fahrzeugrädern
mechanisch und/oder hydraulisch zwangsgekoppelt. Eine Lenkbe
tätigung der Lenkhandhabe wird in der Rückfallebene direkt
über die Zwangskopplung in eine Lenkbetätigung der gelenkten
Fahrzeugräder übertragen.
Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein Lenksys
tem der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß eine
hohe Funktionssicherheit gewährleistet werden kann.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Lenksystem mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Rück
fallebene zur Realisierung der mechanischen bzw. hydrauli
schen Zwangskopplung mit einem Hydrauliksystem zu versehen
und das Lenksystem außerdem mit einem Lade-Hydrauliksystem
auszustatten, wobei die beiden Hydrauliksysteme in Abhängig
keit von schaltbaren hydraulischen Kopplungsmitteln hydrau
lisch miteinander kommunizieren oder voneinander entkoppelt
sind. Mit Hilfe dieser Maßnahme kann das Hydrauliksystem der
Rückfallebene auf vielfältige Weise durch das Lade-Hy
drauliksystem beeinflußt werden. Beispielsweise kann da
durch der Hydraulikmitteldruck im Hydrauliksystem der Rück
fallebene variiert werden. Die Menge des im Hydrauliksystem
der Rückfallebene vorhandenen Hydraulikmittels kann verändert
werden, so daß z. B. geringfügige Verluste durch Leckagen im
Hydrauliksystem der Rückfallebene aus dem mit einem entspre
chenden Hydraulikmittelreservoir ausgestatteten Lade-Hy
drauliksystem ersetzt werden können. Darüber hinaus ermög
licht die erfindungsgemäß vorgeschlagene Kopplung die Durch
führung unterschiedlicher Funktionsprüfungen für das Lenksy
stem. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, daß die Funktionstests
der Rückfallebene auch während des Normalbetriebes des Lenk
systems in dessen Steer-by-wire-Ebene durchgeführt werden, so
daß die Funktionsfähigkeit des Lenksystems für den Notbetrieb
gewährleistet werden kann. Wenn das Lenksystem im Normalbe
trieb einen Defekt der Rückfallebene feststellt, können dann
dem Ausmaß des Fehlers angemessene Maßnahmen aufgezeigt wer
den. Beispielsweise wird die vom Fahrzeug erreichbare Höchst
geschwindigkeit herabgesetzt und ein Warnhinweis gegeben, un
verzüglich eine Werkstatt aufzusuchen.
Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Lenksystems weist die Steer-by-wire-Ebene
ein Hydrauliksystem zur Betätigung der gelenkten Fahr
zeugräder auf, das zusätzlich als Lade-Hydrauliksystem dient.
Auf diese Weise steht ein hochwertiges und leistungsstarkes
Lade-Hydrauliksystem zur Verfügung.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch in
den Ansprüchen wiedergegebene Verfahren zur Funktionsüberprü
fung gelöst.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen
Lenksystems sowie wichtige Merkmale und Vorteile der erfin
dungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines solchen Lenksystems
ergeben sich aus den Ansprüchen, aus den Zeichnungen und aus
der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je
weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombi
nationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschrei
bung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Prinzipdarstellung einer er
sten Ausführungsform des Lenksystems nach der Erfin
dung, das eine Steer-by-wire-Ebene mit hydraulischem
Servoinotor aufweist, und
Fig. 2 zeigt eine schematische Prinzipdarstellung einer
zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lenksy
stems, das eine Steer-by-wire-Ebene mit elektrischem
Servomotor aufweist.
Entsprechend Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßes Lenksystem
eine von einem Fahrer betätigte Lenkhandhabe 1 auf, die hier
als Lenkhandrad ausgebildet ist. Die Lenkhandhabe 1 ist dreh
fest mit einer Lenksäule 2 verbunden, an der ein Lenkwinkel-Soll
wertgeber 3 angreift. Dieser Lenkwinkel-Sollwertgeber 3
ist dabei ein Teil der Steer-by-wire-Ebene des Lenksystems,
der über die Lenkhandhabe 1 in das Lenksystem eingebrachte
Lenkbefehle für die Regelstrecke der Steer-by-wire-Ebene sen
siert.
In Abhängigkeit der Lenkwinkelsollwerte wird von einem der
Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellten Steuergerät ein
als Servomotor 4 ausgebildeter Lenkwinkelsteller betätigt,
der seinerseits gelenkte Fahrzeugräder 5 betätigt. Der Servo
motor 4 ist als doppelwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat 39
ausgebildet, dessen Kolbenstange 6 über Lenkstangen 7 und 8
mit den gelenkten Fahrzeugrädern 5 gekoppelt ist.
An der Kolbenstange 6 greift ein Lenkwinkel-Istwertgeber 16
an, der mit der Kolbenstange 6 und somit mit den gelenkten
Fahrzeugrädern 5 betätigbar ist.
Die Betätigung des Servomotors 4 erfolgt über Hydraulikan
schlüsse 9 und 10, die an ein Regelventil 11 angeschlossen
sind. Das Regelventil 11 ist als Proportionalregelventil aus
gebildet und kann die Hydraulikanschlüsse 9 und 10 mehr oder
weniger mit einer Hochdruckleitung 12, die an die Druckseite
einer Hydraulikmittelpumpe 13 angeschlossen ist, die saugsei
tig mit einem Hydraulikmittelreservoir 14 verbunden ist, und
mit einer Niederdruckleitung 15 verbinden, die an das Hydrau
likmittelreservoir 14 angeschlossen ist. Die Hydraulikmittel
pumpe 13 kann durch den Verbrennungsmotor des mit der Lenkung
ausgestatteten Fahrzeuges oder durch einen Elektromotor ange
trieben werden.
Das Lenksystem verfügt außerdem über einen Handmomentenstel
ler 17, der hier als Elektromotor ausgebildet ist und über
greift an der Lenksäule 2 ein Handmoment-Istwertgeber 19 an,
mit dessen Hilfe das aktuell an der Lenkhandhabe 1 anliegende
Handmoment detektierbar ist.
Die Hydraulikanschlüsse 9 und 10 können über ein Hauptsicher
heitsventil 20 miteinander verbunden werden. Dabei nimmt das
Hauptsicherheitsventil 20 die in Fig. 1 dargestellte Position
selbsttätig dann ein, wenn es für den Notbetrieb nicht be
stromt wird. Im Unterschied dazu wird das Hauptsicherheits
ventil 20 für den Normalbetrieb in dessen andere Position ge
schaltet, in der die Hydraulikanschlüsse 9 und 10 hydraulisch
entkoppelt sind.
Die Steer-by-wire-Ebene des Lenksystems arbeitet wie folgt:
Der Fahrer betätigt die Lenkhandhabe 1, wodurch der Lenkwin kel-Sollwertgeber 3 den Lenkwunsch detektiert. In dem nicht dargestellten Steuergerät wird ein Vergleich der Soll- und Istwerte der Lenkwinkel durchgeführt und in Abhängigkeit da von das Regelventil 11 betätigt. Je nach Drehrichtung der Lenkhandhabe 1 wird dann der Servomotor 4 so betätigt, daß sich die Kolbenstange 6 nach links oder nach rechts bewegt und dadurch die gelenkten Fahrzeugräder 5 im erforderlichen Maß verstellt.
Der Fahrer betätigt die Lenkhandhabe 1, wodurch der Lenkwin kel-Sollwertgeber 3 den Lenkwunsch detektiert. In dem nicht dargestellten Steuergerät wird ein Vergleich der Soll- und Istwerte der Lenkwinkel durchgeführt und in Abhängigkeit da von das Regelventil 11 betätigt. Je nach Drehrichtung der Lenkhandhabe 1 wird dann der Servomotor 4 so betätigt, daß sich die Kolbenstange 6 nach links oder nach rechts bewegt und dadurch die gelenkten Fahrzeugräder 5 im erforderlichen Maß verstellt.
Um dem Fahrer ein Gefühl für die an den gelenkten Fahrzeugrä
dern 5 herrschenden Seitenkräfte zu geben, werden diese bzw.
damit gekoppelte Drücke beispielsweise mittels Drucksensoren
21 und 22 ermittelt, die mit den Hydraulikanschlüssen 9 und
10 kommunizieren. In Abhängigkeit der ermittelten Seitenkräf
te wird in einem entsprechenden, der Übersichtlichkeit wegen
nicht dargestellten Steuergerät ein Handmomenten-Sollwert ge
neriert, der an der Lenkhandhabe 1 vom Fahrer bemerkt werden
soll. In Abhängigkeit dieses Handmomenten-Sollwertes wird
dann der Elektromotor bzw. Handmomentensteller 17 angesteu
ert, wobei in Verbindung mit dem Handmoment-Istwertgeber 19
das vom Elektromotor 17 auf die Lenkhandhabe 1 übertragene
Lenkmoment reguliert wird.
Die Rückfallebene des Lenksystems weist ein handseitiges Kol
ben-Zylinder-Aggregat 23 auf, das von der Lenksäule und somit
von der Lenkhandhabe 1 betätigt wird. Die Betätigung des
handseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates 23 erfolgt hierbei
durch ein als Spindeltrieb 24 ausgebildetes axiales Ende der
Lenksäule 2, das mit einem Kolben 25 des handseitigen Kolben-
Zylinder-Aggregates 23 zusammenwirkt. Dabei bewirkt eine
Drehbetätigung der Lenksäule 2 eine Axialverstellung des Kol
bens 25 in einem Zylinder 26 des handseitigen Kolben-
Zylinder-Aggregates 23. Der Kolben 25 trennt im Zylinder 26
zwei Kammern, eine linke Kammer 27 und eine rechte Kammer 28.
Die linke Kammer 27 ist über eine linke Hydraulikleitung 29
und die rechte Kammer 28 ist über eine rechte Hydrauliklei
tung 30 mit einem radseitigen Kolben-Zylinder-Aggregat ver
bunden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind das radseitige Kol
ben-Zylinder-Aggregat der Rückfallebene und der Servomotor 4
der Steer-by-wire-Ebene in das speziell ausgebildete Kolben-
Zylinder-Aggregat 39 integriert. Dieses spezielle Kolben-
Zylinder-Aggregat 39 trägt auf der Kolbenstange 6 zwei axial
beabstandete Kolben 31 und 32, und weist zwischen den Kolben
31 und 32 eine von der Kolbenstange 6 durchsetzte Trennwand
33 auf, die ortsfest in einem Zylinder 34 des Kolben-
Zylinder-Aggregates 39 angebracht ist. Auf diese Weise tren
nen die Kolben 31, 32 und die Trennwand 33 im Zylinder 34 vier
Kammern 35, 36, 37 und 38 axial voneinander ab. Die axial au
ßenliegenden Kammern 35 und 38 sind dabei dem radseitigen
Kolben-Zylinder-Aggregat der Rückfallebene zugeordnet und
kommunizieren dementsprechend mit der linken Hydraulikleitung
29 bzw. mit der rechten Hydraulikleitung 30. Im Unterschied
dazu sind die axial innenliegenden Kammern 36 und 37 dem Ser
vomotor 4 der Steer-by-wire-Ebene zugeordnet und kommunizie
ren mit den Hydraulikanschlüssen 9 bzw. 10.
Die Hydraulikleitungen 29 und 30 sind beide an eine Verbin
dungsleitung 40 angeschlossen, in der zwei Nebensicherheits
ventile, ein linkes Nebensicherheitsventil 41 und ein rechtes
Nebensicherheitsventil 42, angeordnet sind. In der in Fig. 1
dargestellten Schaltposition nehmen die Nebensicherheitsven
tile 41 und 42 jeweils ihre unbestromte Sperrstellung ein, in
der sie nach Art eines Rückschlagventiles arbeiten und eine
Durchströmung in Richtung zur jeweils zugeordneten Hydrau
likleitung 29 bzw. 30 ermöglichen, während sie eine Rückströ
mung in der Gegenrichtung sperren. In der jeweils anderen
Schaltstellung sind die Nebensicherheitsventile 41 und 42 (in
beiden Strömungsrichtungen) offen.
Die Rückfallebene des Lenksystems arbeitet wie folgt:
Im Notbetrieb nehmen die Nebensicherheitsventile 41 und 42 die in Fig. 1 dargestellte, unbestromte Schaltstellung ein, so daß die kommunizierende Verbindung zwischen den Hydrau likleitungen 29 und 30 gesperrt ist. Wenn der Fahrer die Lenkhandhabe 1 drehend betätigt, wird dadurch der Kolben 25 axial verstellt. Dabei wird aus einer der Kammern 27 bzw. 28 Hydraulikmittel verdrängt, das über die zugehörige Hydrau likleitung 29 bzw. 30 in die zugehörige Kammer 35 bzw. 38 des Kolben-Zylinder-Aggregates 39 eingebracht wird. Dort bewirkt die Volumenzunahme der davon betroffenen Kammer 35 bzw. 38 eine entsprechende Verstellbewegung der Kolbenstange 6, mit der Folge, daß die gelenkten Fahrzeugräder 5 wunschgemäß ver stellt werden.
Im Notbetrieb nehmen die Nebensicherheitsventile 41 und 42 die in Fig. 1 dargestellte, unbestromte Schaltstellung ein, so daß die kommunizierende Verbindung zwischen den Hydrau likleitungen 29 und 30 gesperrt ist. Wenn der Fahrer die Lenkhandhabe 1 drehend betätigt, wird dadurch der Kolben 25 axial verstellt. Dabei wird aus einer der Kammern 27 bzw. 28 Hydraulikmittel verdrängt, das über die zugehörige Hydrau likleitung 29 bzw. 30 in die zugehörige Kammer 35 bzw. 38 des Kolben-Zylinder-Aggregates 39 eingebracht wird. Dort bewirkt die Volumenzunahme der davon betroffenen Kammer 35 bzw. 38 eine entsprechende Verstellbewegung der Kolbenstange 6, mit der Folge, daß die gelenkten Fahrzeugräder 5 wunschgemäß ver stellt werden.
Erfindungsgemäß ist das Hydrauliksystem der Rückfallebene mit
dem Hydrauliksystem der Steer-by-wire-Ebene hydraulisch ver
bunden. Dies wird bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 1
dadurch erreicht, daß eine Ladeleitung 43 einenends an die
Kammer 37 des Servomotors 4 und anderenends zwischen den Ne
bensicherheitsventilen 41 und 42 an die Verbindungsleitung 40
angeschlossen ist. In der Ladeleitung 43 ist ein Ladeventil
44 angeordnet, das die Ladeleitung 43 öffnet oder sperrt und
in einen unteren Abschnitt 45 und einen oberen Abschnitt 46
unterteilt.
Die Anschlußstelle der Ladeleitung 43 an das Hydrauliksystem
der Steer-by-wire-Ebene kann grundsätzlich beliebig gewählt
werden. In der dargestellten Ausführung ist diese Anschluß
stelle an einer geodätisch tiefliegenden Stelle des Hydrau
liksystems angeordnet, um auch bei Ölmangel im Hydrauliksy
stem der Steer-by-wire-Ebene einen Lufteintritt in das Hy
drauliksystem der Rückfallebene zu vermeiden. Jedoch ist die
se Anschlußstelle zweckmäßigerweise nicht an der tiefsten
Stelle des Hydrauliksystems angeordnet, um ein Eindringen von
Verschmutzungen in das Hydrauliksystem der Rückfallebene zu
verhindern, die sich bevorzugt an der geodätisch tiefsten
Stelle des Hydrauliksystems ansammeln.
An den oberen Abschnitt 46 der Ladeleitung 43 ist über eine
Anschlußleitung 47 ein Druckspeicher 48 angeschlossen, wobei
in der Anschlußleitung 47 ein Überwachungsventil 49 angeord
net ist, das die Anschlußleitung 47 öffnet oder sperrt. Im
Druckspeicher 48 kann Hydraulikmittel unter Druck gespeichert
werden, das im Bedarfsfall dem Hydrauliksystem der Rückfalle
bene zugeführt werden kann. Der Druckspeicher 48 kann gegebe
nenfalls über das Hydrauliksystem der Steer-by-wire-Ebene ge
laden werden. Zu diesem Zweck werden das Ladeventil 44 und
das Überwachungsventil 49 geöffnet, so daß eine kommunizie
rende Verbindung zwischen dem Druckspeicher 48 und der Kammer
37 hergestellt ist. Bei einer entsprechenden Schaltstellung
des Regelventiles 11 kann dann der Druckspeicher 48 mit Hy
draulikmittel versorgt werden. Dabei kann der Arbeitsdruck im
Hydrauliksystem der Rückfallebene erheblich niedriger sein
als der Arbeitsdruck des Hydrauliksystems der Steer-by-wire-Ebene.
Damit die Aufladung besser dosierbar ist, kann das La
deventil 44 als Proportionalregelventil ausgebildet sein oder
eine Öffnungsstellung aufweisen, die lediglich eine gedros
selte Hydraulikmitteldurchströmung ermöglicht.
Durch die Anordnung der Nebensicherheitsventile 41 und 42 so
wie des Ladeventils 44 wird das Hydrauliksystem der Rückfal
lebene in mehrere voneinander entkoppelbare Abschnitte unter
teilt, nämlich in eine sogenannte "linke hydraulische Stange"
mit der linken Hydraulikleitung 29 und den daran angeschlos
senen Kammern 27 und 35, in eine sogenannte "rechte hydrauli
sche Stange" mit der rechten Hydraulikleitung 30 und den dar
an angeschlossenen Kammern 28 und 38 und in den oberen Ab
schnitt 46 der Ladeleitung 43 mit dem daran angeschlossenen
aber abkoppelbaren Druckspeicher 48. Durch diese Maßnahme
können die einzelnen Abschnitte beispielsweise separat auf
Dichtigkeit überprüft werden.
Die Prüfung der Dichtigkeit des Hydrauliksystems der Rückfal
lebene kann z. B. wie folgt durchgeführt werden:
Jedem der vorgenannten Abschnitte ist jeweils ein Drucksensor 50, 51 und 52 zugeordnet. In den durch die Schließstellung der Ventile 41, 42 und 44 voneinander entkoppelten Abschnitten kann dann über die Drucksensoren 50, 51 und 52 überwacht wer den, ob in den Abschnitten ein Druckabfall stattfindet. Es ist klar, daß ein Druckabfall auf eine Leckage hinweist. Um die Dichtigkeit des oberen Abschnittes 46 zu prüfen, ist es zweckmäßig, vorab das Überwachungsventil 49 zu sperren, da sonst eine gegebenenfalls vorhandene Leckage aufgrund des sich dabei langsam entladenden Druckspeichers 48 lange Zeit keinen meßbaren Druckabfall zur Folge hätte und daher nicht festgestellt werden könnte.
Jedem der vorgenannten Abschnitte ist jeweils ein Drucksensor 50, 51 und 52 zugeordnet. In den durch die Schließstellung der Ventile 41, 42 und 44 voneinander entkoppelten Abschnitten kann dann über die Drucksensoren 50, 51 und 52 überwacht wer den, ob in den Abschnitten ein Druckabfall stattfindet. Es ist klar, daß ein Druckabfall auf eine Leckage hinweist. Um die Dichtigkeit des oberen Abschnittes 46 zu prüfen, ist es zweckmäßig, vorab das Überwachungsventil 49 zu sperren, da sonst eine gegebenenfalls vorhandene Leckage aufgrund des sich dabei langsam entladenden Druckspeichers 48 lange Zeit keinen meßbaren Druckabfall zur Folge hätte und daher nicht festgestellt werden könnte.
Da der Arbeitsdruck des Hydrauliksystems der Rückfallebene
vergleichsweise niedrig ist, kann bei einer relativ kleinen
Undichtigkeit relativ lange kein Druckabfall sensiert werden,
so daß für zuverlässige Aussagen lange Meßzeiten erforderlich
sind. Um die Sicherheit der Dichtigkeitsüberprüfung zu erhö
hen, wird daher das Hydrauliksystem der Rückfallebene vor ei
ner Dichtigkeitsüberprüfung mit einem gegenüber dem üblichen
Arbeitsdruck deutlich erhöhten Prüfdruck aufgeladen. Zu die
sem Zweck wird zunächst der Druckspeicher 48 durch ein
Schließen des Überwachungsventiles 49 vom übrigen Hydraulik
system der Rückfallebene entkoppelt, um für den Notfall rasch
den für die Rückfallebene vorgesehenen Arbeitsdruck zur Ver
fügung stellen zu können. Anschließend wird das Ladeventil 44
geöffnet, so daß die Hydrauliksysteme der Rückfallebene und
der Steer-by-wire-Ebene miteinander kommunizieren. Über eine
entsprechende Ansteuerung des Regelventils 11 kann dann ein
hoher Druck in das Hydrauliksystem der Rückfallebene einge
bracht werden. Wenn im Hydrauliksystem der Rückfallebene der
gewünschte Prüfdruck erreicht ist, wird das Ladeventil 44 ge
schlossen.
Für die Druckbeaufschlagung der Abschnitte des Hydrauliksy
stems der Rückfallebene spielt es dabei keine Rolle, ob sich
die Nebensicherheitsventile 41 und 42 in ihrer Öffnungsstel
lung oder in ihrer Schließstellung befinden, da diese, wie
weiter oben beschrieben, in ihrer Schließstellung als Rück
schlagventile arbeiten und daher eine Druckbeaufschlagung der
Hydraulikleitungen 29 bzw. 30 ermöglichen.
Wenn das Hydrauliksystem der Rückfallebene bzw. dessen Ab
schnitte auf das Prüfdruckniveau aufgeladen sind, kann mit
tels der Drucksensoren 50, 51 und 52 relativ rasch festge
stellt werden, ob Leckagen vorhanden sind.
Alternativ oder zusätzlich zur Prüfung auf Dichtigkeit, kann
eine Prüfung der Schaltfunktion der Ventile 41, 42, 44 und 49
durchgeführt werden.
Die Prüfung der Schaltfunktion der Ventile 41, 42, 44 kann z. B.
wie folgt durchgeführt werden:
Die vorgenannten Abschnitte des Hydrauliksystems der Rückfal lebene werden durch die entsprechenden Sperrstellungen der Ventile 41, 42 und 44 voneinander hydraulisch entkoppelt. Da bei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob das Hydrauliksy stem der Rückfallebene vorab auf den Prüfdruck aufgeladen worden ist, oder ob darin nach wie vor der Arbeitsdruck herrscht. Jedoch gilt auch hier das zur Prüfung der Dichtig keit Gesagte, wonach Druckabfälle bei einem höheren Druckni veau rascher detektiert werden können.
Die vorgenannten Abschnitte des Hydrauliksystems der Rückfal lebene werden durch die entsprechenden Sperrstellungen der Ventile 41, 42 und 44 voneinander hydraulisch entkoppelt. Da bei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob das Hydrauliksy stem der Rückfallebene vorab auf den Prüfdruck aufgeladen worden ist, oder ob darin nach wie vor der Arbeitsdruck herrscht. Jedoch gilt auch hier das zur Prüfung der Dichtig keit Gesagte, wonach Druckabfälle bei einem höheren Druckni veau rascher detektiert werden können.
Entsprechend einer bevorzugten Prüfroutine werden die drei
Ventile 41, 42 und 44 in einer Prüfserie nacheinander gete
stet. Zu Beginn der Prüfung, d. h. insbesondere nach dem Auf
laden der Abschnitte auf den Prüfdruck, befinden sich die
Ventile 41, 42 und 44 in ihrer Schließstellung. Das Regelven
til 11 wird in die in Fig. 1 dargestellte H-Stellung geschal
tet, in der sämtliche Anschlüsse mit dem Reservoir 14 verbun
den sind. Demnach herrscht im unteren Abschnitt 45 der Lade
leitung 43 das Reservoirdruckniveau, d. h. atmosphärischer Um
gebungsdruck. Dieser Druck ist z. B. am Drucksensor 22 ables
bar. Auf diese Weise wird zwischen den Anschlüssen des Lade
ventils 44 eine Druckdifferenz aufgebaut, da der obere Ab
schnitt 46 der Ladeleitung 43 zumindest das Arbeitsdruckni
veau, vorzugsweise sogar das Prüfdruckniveau aufweist.
Beim Öffnen des Ladeventiles 44 muß dann - wenn das Ladeven
til 44 ordnungsgemäß schaltet - am Drucksensor 52 ein Druck
abfall bemerkt werden, da ein Druckausgleich stattfindet.
Durch diesen Druckausgleich liegt nun die vorgenannte Druck
differenz an beiden Nebensicherheitsventilen 41 und 42 an.
Durch das Öffnen des einen Nebensicherheitsventils 41 muß der
Drucksensor 50 einen Druckabfall anzeigen, sofern das Neben
sicherheitsventil 41 ordnungsgemäß schaltet. Dasselbe gilt
für das Öffnen des anderen Nebensicherheitsventiles 42, wobei
dann der Drucksensor 51 einen Druckabfall anzeigen muß.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lenksystems kann
auch überprüft werden, ob im Hydrauliksystem der Rückfallebe
ne Gas enthalten ist.
Die Prüfung des Gasgehaltes kann z. B. wie folgt durchgeführt
werden:
Bei einem Lenksystem, das in seiner Steer-by-wire-Ebene eine variable Lenkübersetzung aufweist, ist einem bestimmten Lenk winkel an der Lenkhandhabe ein Lenkwinkel an den gelenkten Fahrzeugrädern 5 zugeordnet, der von verschiedenen Betriebs parametern, wie z. B. der Fahrzeuggeschwindigkeit, abhängen kann. Dies hat zur Folge, daß einer bestimmten Lenkbetätigung der Lenkhandhabe 1 durch die Steer-by-wire-Ebene eine andere Lenkverstellung der gelenkten Fahrzeugräder 5 bzw. eine ande re Axialverstellung der Kolbenstange 6 zugeordnet wird als über die Rückfallebene. Da aber die gelenkten Fahrzeugräder 5 über die Rückfallebene mit der Lenkhandhabe 1 zwangsgekoppelt sind, würde die Servoverstellung der Kolbenstange 6 in der Steer-by-wire-Ebene zu einem extremen Druckanstieg in einer der hydraulischen Stangen (29, 27, 35 oder 30, 28, 38) führen. Um dies zu verhindern, sind die Nebensicherheitsventile 41 und 42 im Normalbetrieb, d. h. in der Steer-by-wire-Ebene, geöff net, wodurch ständig ein Druckausgleich zwischen der linken hydraulischen Stange (29, 27, 35) und der rechten hydraulischen Stange (30, 28, 38) des Hydrauliksystems der Rückfallebene stattfindet.
Bei einem Lenksystem, das in seiner Steer-by-wire-Ebene eine variable Lenkübersetzung aufweist, ist einem bestimmten Lenk winkel an der Lenkhandhabe ein Lenkwinkel an den gelenkten Fahrzeugrädern 5 zugeordnet, der von verschiedenen Betriebs parametern, wie z. B. der Fahrzeuggeschwindigkeit, abhängen kann. Dies hat zur Folge, daß einer bestimmten Lenkbetätigung der Lenkhandhabe 1 durch die Steer-by-wire-Ebene eine andere Lenkverstellung der gelenkten Fahrzeugräder 5 bzw. eine ande re Axialverstellung der Kolbenstange 6 zugeordnet wird als über die Rückfallebene. Da aber die gelenkten Fahrzeugräder 5 über die Rückfallebene mit der Lenkhandhabe 1 zwangsgekoppelt sind, würde die Servoverstellung der Kolbenstange 6 in der Steer-by-wire-Ebene zu einem extremen Druckanstieg in einer der hydraulischen Stangen (29, 27, 35 oder 30, 28, 38) führen. Um dies zu verhindern, sind die Nebensicherheitsventile 41 und 42 im Normalbetrieb, d. h. in der Steer-by-wire-Ebene, geöff net, wodurch ständig ein Druckausgleich zwischen der linken hydraulischen Stange (29, 27, 35) und der rechten hydraulischen Stange (30, 28, 38) des Hydrauliksystems der Rückfallebene stattfindet.
Bei einem solchen Lenksystem, das eine variable Lenkwinke
lübersetzung in der Steer-by-wire-Ebene aufweist, kann beson
ders einfach eine Prüfung des Gasgehaltes im Hydrauliksystem
der Rückfallebene durchgeführt werden. Denn durch den Gasge
halt im Gesamtvolumen des im Hydrauliksystem enthaltenen Hy
draulikmittels wird dessen Kompressibilität verändert, wo
durch die Kolbenstange 6 und somit auch der Kolben 25 je nach
Gasgehalt unterschiedliche axiale Verstellwege durchführen,
bis sich bei zu Prüfzwecken gesperrten Nebensicherheitsventi
len 41 und 42 eine vorbestimmte Druckdifferenz zwischen der
linken und der rechten hydraulischen Stange (29, 27, 35 bzw.
30, 28, 38) des Hydrauliksystems der Rückfallebene aufgebaut
hat. Diese Gasgehaltsprüfung kann daher im Normalbetrieb wäh
rend einer Lenkbetätigung durchgeführt werden, wozu kurzfri
stig die Nebensicherheitsventile 41 und 42 gesperrt werden,
um den Verstellweg der Kolbenstange 6 und/oder des Kolbens 25
zu messen, bei dem sich die vorbestimmte Druckdifferenz auf
gebaut hat.
Der Gasgehalt im Hydrauliksystem der Rückfallebene kann auch
dadurch bestimmt werden, daß zunächst wieder die Nebensicher
heitsventile 41 und 42 gesperrt werden und anschließend der
Elektromotor 17 betätigt wird. Durch die Betätigung des Elek
tromotors 17 wird die Lenksäule 2 drehverstellt, was eine
Axialverstellung des Kolbens 25 des handseitigen Kolben-
Zylinder-Aggregates 23 mit sich führt. Gleichzeitig wird je
doch über das entsprechende Steuergerät das Regelventil 11 so
geschaltet, daß dieses im radseitigen Kolben-Zylinder-Ag
gregat 39 einen Gegendruck aufbaut, derart, daß die Kolben
stange 6 nicht verstellt wird. Auf diese Weise wird ein Dif
ferenzdruck zwischen der linken hydraulischen Stange 29, 27, 35
und der rechten hydraulischen Stange 30, 28, 38 aufgebaut. Auch
hier bildet der axiale Verstellweg des Kolbens 25, der erfor
derlich ist, um einen vorbestimmten Differenzdruck zwischen
der linken und der rechten hydraulischen Stange aufzubauen,
ein Maß für den Gasgehalt im Hydrauliksystem der Rückfallebe
ne.
Es ist klar, daß Funktionsprüfungen, die wie die zuletzt be
schriebene Gasgehaltsprüfung einen massiven Eingriff in das
Lenksystem darstellen, vorzugsweise nicht während des Fahrbe
triebs des Fahrzeuges durchgeführt werden. Vielmehr können
derartige Prüfungen bei Fahrzeugstillstand, z. B. im Rahmen
einer Inspektion, durchgeführt werden.
Ebenso ist es denkbar, diese oder eine andere Funktionsprü
fung im Rahmen eines Anlaßvorganges noch vor der Zündung ei
ner Brennkraftmaschine eines mit dem erfindungsgemäßen Lenk
system ausgestatteten Fahrzeuges auszuführen.
Des weiteren kann beispielsweise die Überprüfung der Schalt
funktion der Ventile auch dann durchgeführt werden, wenn für
einen ausreichend großen Zeitraum keine Lenkbetätigung der
gelenkten Fahrzeugräder 5 erwartet wird. Beispielsweise bei
einer Geradeausfahrt. Dabei kann dieser Zeitraum absolut ge
sehen kurz sein, da die Aufladung des Hydrauliksystems der
Rückfallebene, die Schaltvorgänge der zu überprüfenden Venti
le und die Druckmessungen innerhalb von Millisekunden durch
führbar sind.
In regelmäßigen Abständen, zumindest jedoch wenn ein unzuläs
sig hoher Gasgehalt im Hydrauliksystem der Rückfallebene
festgestellt worden ist, wird das Hydrauliksystem der Rück
fallebene entgast bzw. entlüftet. Zu diesem Zweck sind an den
geodätisch höchstgelegenen Punkten des Hydrauliksystems Ent
lüftungsleitungen 53, 54 und 55 angebracht. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Entlüftungsleitung 53 an die lin
ke Kammer 27 und die Entlüftungsleitung 55 an die rechte Kam
mer 28 des handseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates 23 ange
schlossen. Beide Entlüftungsleitungen 53 und 55 sind jeweils
über ein Entlüftungsventil 56 bzw. 57 mit einer Abflußleitung
58 verbunden, die in das Hydraulikmittelreservoir 14 mündet.
Durch Betätigen der Entlüftungsventile 56 und 57 können die
Kammern 27 und 28 des handseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates
23 entlüftet werden, da im Hydrauliksystem der Rückfallebene
ein Überdruck bezüglich des im Hydraulikmittelreservoir 14
vorliegenden Druckniveaus herrscht.
Im Unterschied dazu ist die Entlüftungsleitung 54 ohne die
Zwischenschaltung eines Entlüftungsventils an einen Ringraum
59 angeschlossen, der im Zylinder 26 des handseitigen Kolben-
Zylinder-Aggregates 23 zwischen zwei axial beabstandeten Ra
dialdichtungen 60 ausgebildet ist. Die Radialdichtungen 60
sind im Zylinder 26 befestigt und liegen radial am Kolben 25
abdichtend an. Durch die Anordnung der axial beabstandeten
Dichtungen 60 wird bewirkt, daß im Falle einer Undichtigkeit
einer der Dichtungen 60 eine Leckströmung durch die Entlüf
tungsleitung 54 erfolgt, wodurch ein detektierbarer Druckab
fall in der jeweils zugeordneten hydraulischen Stange statt
findet.
Durch die Ausbildung verschiedener Abschnitte in den Hydrau
liksystemen ist es auch möglich, das Funktionieren der Druck
sensoren, die diesen Abschnitten zugeordnet sind, zu überprü
fen. Die Prüfung der Drucksensoren auf deren Funktionalität
wird dabei wie folgt durchgeführt:
Wenn die Hydraulikanschlüsse 9 und 10 durch die in Fig. 1 dargestellte Schaltposition des Hauptsicherheitsventils 20 miteinander hydraulisch gekoppelt sind, müssen die Drucksen soren 21 und 22 denselben Druckwert liefern. Unterschiedliche Meßwerte deuten auf Nullpunktdrift oder sonstige Sensorfehler hin. Die Überprüfung der Drucksensoren beruht daher auf dem Prinzip einer Plausibilitätskontrolle redundant vorhandener Meßwerte.
Wenn die Hydraulikanschlüsse 9 und 10 durch die in Fig. 1 dargestellte Schaltposition des Hauptsicherheitsventils 20 miteinander hydraulisch gekoppelt sind, müssen die Drucksen soren 21 und 22 denselben Druckwert liefern. Unterschiedliche Meßwerte deuten auf Nullpunktdrift oder sonstige Sensorfehler hin. Die Überprüfung der Drucksensoren beruht daher auf dem Prinzip einer Plausibilitätskontrolle redundant vorhandener Meßwerte.
In entsprechender Weise müssen die Drucksensoren 52 und 22
denselben Druckwert anzeigen, wenn der obere Abschnitt 46 und
der untere Abschnitt 45 der Ladeleitung 43 durch die Offen
stellung des Ladeventils 44 hydraulisch miteinander gekoppelt
sind, da der Hydraulikanschluß 10, mit dem der Drucksensor 22
kommuniziert, über die Kammer 37 mit dem unteren Ladelei
tungsabschnitt 45 kommuniziert. Wenn das Nebensicherheitsven
til 41 (bzw. 42) in seine Durchlaßposition geschaltet ist,
muß der Drucksensor 50 (bzw. 51) denselben Druck anzeigen wie
der Druckmesser 52, da dann die Hydraulikleitung 29 (bzw. 30)
hydraulisch mit dem oberen Ladeleitungsabschnitt 46 gekoppelt
ist.
Es ist klar, daß durch eine geschickte Auswahl der miteinan
der verglichenen Drucksensoren nicht nur erkannt werden kann,
daß einer der überprüften Drucksensoren fehlerhaft ist, son
dern daß durch die Durchführung entsprechender Kontrollmes
sungen auch festgestellt werden kann, welcher Drucksensor
fehlerhaft arbeitet.
Während in Fig. 1 entsprechend der dort dargestellten bevor
zugten Ausführungsform die Steer-by-wire-Ebene den hydrau
lisch arbeitenden Servomotor 4 aufweist, zeigt Fig. 2 eine
andere Ausführungsform, bei der die Steer-by-wire-Ebene einen
elektrischen Servomotor 4 aufweist. Dieser elektrisch arbei
tende Servomotor 4 verfügt über einen Elektromotor 61, der
ein Ritzel 62 antreibt, das eine Zahnstange 63 kämmt. Die
Zahnstange 63 wird hierbei durch den zwischen den Kolben 31
und 32 befindlichen Abschnitt der Kolbenstange 6 gebildet.
Zur Aufladung des Hydrauliksystems der Rückfallebene ist bei
dieser Ausführungsform ein Lade-Hydrauliksystem vorgesehen,
das die Hydraulikmittelpumpe 13 sowie das Hydraulikmittelre
servoir 14 enthält. Dabei ist der untere Ladeleitungsab
schnitt 45 an die Druckseite der Hydraulikmittelpumpe 13 an
geschlossen. Zur Überwachung des Ladedrucks ist im unteren
Ladeleitungsabschnitt 45 ein Drucksensor 64 angeordnet. Im
übrigen stimmen sämtliche Bezugszeichen mit denen des Ausfüh
rungsbeispieles entsprechend Fig. 1 überein, so daß die Be
schreibung des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels
weitestgehend auch auf das in Fig. 2 dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel lesbar ist.
Die Hydraulikmittelpumpe 13 des Lade-Hydrauliksystems wird
entsprechend Fig. 2 von einem Elektromotor 65 angetrieben.
Ebenso ist es möglich, die Hydraulikmittelpumpe 13 über einen
mechanischen Antriebsstrang mit dem Verbrennungsmotor zu kop
peln.
Anstelle einer separaten Hydraulikmittelpumpe 13 für das La
de-Hydrauliksystem kann es auch vorgesehen sein, die Hydrau
likmittelpumpe eines anderen Hydrauliksystems, das bereits am
Fahrzeug vorhanden ist, beispielsweise die Ölpumpe für die
Ölschmierung des Verbrennungsmotors oder die Hydraulikpumpe
eines ABS-Bremssystems, zum Aufladen des Hydrauliksystems der
Rückfallebene zu verwenden.
Claims (26)
1. Lenksystem für ein Fahrzeug, das zwischen einem Normalbe
trieb mit einer Steer-by-wire-Ebene und einem Notbetrieb mit
einer Rückfallebene umschaltbar ist, wobei die Rückfallebene
ein Hydrauliksystem aufweist, das ein handseitiges doppelt
wirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat (23) enthält, das mit ei
ner Lenkhandhabe, z. B. Lenkhandrad, betätigt und hydraulisch
mit einem radseitigen doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-Ag
gregat (39) zwangsgekoppelt ist, das gelenkte Fahrzeugräder
(5) betätigt, wobei ein Lade-Hydrauliksystem vorgesehen ist,
das eine Hydraulikmittelpumpe (13) aufweist, die saugseitig
an ein Hydraulikmittelreservoir (14) angeschlossen ist, wo
bei schaltbare hydraulische Kopplungsmittel (43, 44) vorgese
hen sind, mit denen das Hydrauliksystem der Rückfallebene und
das Lade-Hydrauliksystem hydraulisch miteinander koppelbar
und voneinander entkoppelbar sind.
2. Lenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steer-by-wire-Ebene ein Hydrauliksystem aufweist, das
ein radseitiges doppeltwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat (4)
enthält, das die gelenkten Fahrzeugräder (5) betätigt und in
Abhängigkeit der Betätigung der Lenkhandhabe (1) über eine
elektrische oder elektronische Regelstrecke betätigt ist, wo
bei das Hydrauliksystem der Steer-by-wire-Ebene das Lade-Hy
drauliksystem bildet, wobei durch die schaltbaren hydrauli
schen Kopplungsmittel (43, 44) das Hydrauliksystem der Rück
fallebene und das Hydrauliksystem der Steer-by-wire-Ebene hy
draulisch miteinander koppelbar und voneinander entkoppelbar
sind.
3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulischen Kopplungsmittel eine Ladeleitung (43)
aufweisen, mit der das Hydrauliksystem der Rückfallebene mit
dem Lade-Hydrauliksystem bzw. dem Hydrauliksystem der
Steer-by-wire-Ebene verbunden ist und in der ein Ladeventil (44)
angeordnet ist, das diese hydraulische Verbindung zwischen
der Rückfallebene und der Steer-by-wire-Ebene öffnet oder
sperrt.
4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das handseitige Kolben-Zylinder-Aggregat (23) zwei Kam
mern (27, 28) aufweist, die über eine linke Hydraulikleitung
(29) und eine rechte Hydraulikleitung (30) mit zugeordneten
Kammern (35, 38) des radseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates
(39) hydraulisch zwangsgekoppelt sind.
5. Lenksystem nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die linke Hydraulikleitung (29) über eine sperrbare Ver
bindungsleitung (40) mit der rechten Hydraulikleitung (30)
kommuniziert, wobei die Ladeleitung (43) an die Verbindungs
leitung (40) angeschlossen ist.
6. Lenksystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verbindungsleitung (40) zwischen der Ladeleitung
(43) und den Hydraulikleitungen (29, 30) jeweils ein Sicher
heitsventil (41, 42) angeordnet ist, das die Verbindung der
Verbindungsleitung (40) zur jeweils zugeordneten Hydrau
likleitung (29, 30) öffnet oder sperrt.
7. Lenksystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherheitsventile (41, 42) in ihrer Sperrstellung
nach Art eines Rückschlagventiles arbeiten und eine Strömung
von der Ladeleitung (43) zur zugehörigen Hydraulikleitung
(29, 30) ermöglichen und eine Rückströmung von der zugehörigen
Hydraulikleitung (29, 30) zur Ladeleitung (43) sperren.
8. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Ladeleitung (43) ein Druckspeicher (48) ange
schlossen ist, in dem Hydraulikmittel unter Druck speicherbar
ist.
9. Lenksystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Überwachungsventil (49) vorgesehen ist, das in einer
Anschlußleitung (47) angeordnet ist, mit der der Druckspei
cher (48) an die Ladeleitung (43) angeschlossen ist, und eine
Verbindung des Druckspeichers (48) mit der Ladeleitung (43)
sperrt oder öffnet.
10. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydrauliksystem der Rückfallebene eine Entlüftung
(53, 54, 55, 56, 57, 58) aufweist, die mit einem Hydraulikmittel
reservoir (14) verbunden ist.
11. Lenksystem nach den Ansprüchen 4 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftung Entlüftungsleitungen (53, 55) aufweist, von
denen je eine mit einer der Kammern (27, 28) des handseitigen
Kolben-Zylinder-Aggregates (23) kommuniziert und jeweils ein
Lüftungsventil (56, 57) enthält, das die jeweils zugeordnete
Entlüftungsleitung (53, 55) öffnet oder sperrt.
12. Lenksystem nach einem der Ansprüche 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftung eine Entlüftungsleitung (54) aufweist, die
mit einem Ringraum (59) kommuniziert, der im Zylinder (26)
des handseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates (23) zwischen
zwei axial beabstandeten Radialdichtungen (60) des Zylinders
(26) für den Kolben (25) ausgebildet ist.
13. Lenksystem nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das radseitige Kolben-Zylinder-Aggregat der Steer-by-wire-Ebe
ne und das radseitige Kolben-Zylinder-Aggregat der
Rückfallebene in ein einziges Kolben-Zylinder-Aggregat (39)
integriert sind, das zwei axial getrennte Kolben (31, 32) auf
weist, die an einer gemeinsamen Kolbenstange (6) angreifen,
wobei zwischen den Kolben (31, 32) eine von der Kolbenstange
(6) durchsetzte, zylinderfeste Trennwand (33) angeordnet ist,
wobei die Kolben (31, 32) und die Trennwand (33) im Zylinder
(34) vier axial voneinander getrennte Kammern (35, 36, 37, 38)
ausbilden, von denen die axial außenliegenden Kammern (35, 38)
dem einen radseitigen Kolben-Zylinder-Aggregat, z. B. dem der
Rückfallebene, und die beiden axial innenliegenden Kammern
(26, 37) dem anderen radseitigen Kolben-Zylinder-Aggregat,
z. B. dem der Steer-by-wire-Ebene, zugeordnet sind.
14. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung der Dichtigkeit des Hydrauliksystems der
Rückfallebene mittels mindestens eines Drucksensors
(50, 51, 52), der mit dem Hydrauliksystem der Rückfallebene
kommuniziert, überprüft wird, ob im Hydrauliksystem der Rück
fallebene ein Druckabfall stattfindet, wobei das Hydrauliksys
tem der Rückfallebene durch die entsprechend geschalteten
Kopplungsmittel (43, 44) von dem Hydrauliksystem der
Steer-by-wire-Ebene hydraulisch entkoppelt ist.
15. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung der Dichtigkeit einzelner Abschnitte des Hy
drauliksystems der Rückfallebene durch Sperrstellungen der
Sicherheitsventile (41, 42) und des Ladeventils (44) im Hy
drauliksystem der Rückfallebene voneinander hydraulisch ent
koppelte Abschnitte (29, 27, 35), (30, 28, 38), (46) ausgebildet
werden, denen jeweils ein Drucksensor (50, 51, 52) zugeordnet
ist, mit dem der jeweils zugeordnete Abschnitt auf Druckab
fall überprüft wird.
16. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung der Schaltfunktion eines der Ventile das je
weilige Ventil (41, 42, 44, 49, 56, 57) in seine Sperrstellung ge
schaltet wird, daß dann in den an das jeweilige Ventil
(41, 42, 44, 49, 56, 57) angrenzenden Abschnitten (29, 27, 35),
(30, 28, 38), (46) des Hydrauliksystems der Rückfallebene eine
Druckdifferenz ausgebildet wird, daß anschließend das jewei
lige Ventil (41, 42, 44, 49, 56, 57) in seine Offenstellung ge
schaltet wird, wobei wenigstens einem der an das jeweilige
Ventil angrenzenden Abschnitte des Hydrauliksystems der Rück
fallebene ein Drucksensor (50, 51, 52) zugeordnet ist, wobei in
Abhängigkeit einer durch den Drucksensor (50, 51, 52) sensier
baren Druckänderung überprüft wird, ob das jeweilige Ventil
(41, 42, 44, 49, 56, 57) geschaltet hat oder nicht.
17. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung der Schaltfunktion der Ventile zunächst das
Ladeventil (44) und die Sicherheitsventile (41, 42) jeweils in
ihre Sperrstellung geschaltet werden, daß dann in einem an
das Ladeventil (44) angrenzenden, mit dem Hydrauliksystem der
Steer-by-wire-Ebene gekoppelten Abschnitt (45) der Ladelei
tung (43) ein anderer Druck als in den übrigen, an das Lade
ventil (44) angeschlossenen Abschnitten (29, 27, 35),
(30, 28, 38), (46) des Hydrauliksystems der Rückfallebene ein
gestellt und somit eine Druckdifferenz zwischen den an das
Ladeventil (44) angrenzenden Abschnitten ausgebildet wird,
daß dann das Ladeventil (44) zum Öffnen geschaltet wird, wo
bei - wenn das Ladeventil öffnet - ein sensierbarer Druckaus
gleich zwischen den an das Ladeventil (44) angrenzenden Ab
schnitten erfolgt und sich zwischen den an die Sicherheits
ventile (41, 42) angrenzenden Abschnitten eine Druckdifferenz
ausbildet, daß dann das eine Sicherheitsventil (41 oder 42)
zum Öffnen geschaltet wird, wobei - wenn dieses Sicherheits
ventil öffnet - ein sensierbarer Druckausgleich zwischen den
an dieses Sicherheitsventil angrenzenden Abschnitten erfolgt,
und daß schließlich das andere Sicherheitsventil (42 oder 41)
zum Öffnen geschaltet wird, wobei - wenn dieses Sicherheits
ventil öffnet - ein sensierbarer Druckausgleich zwischen den
an dieses Sicherheitsventil angrenzenden Abschnitten erfolgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn der Prüfung der Dichtigkeit des Hydrauliksy
stems der Rückfallebene oder einzelner Abschnitte davon bzw.
zu Beginn der Prüfung der Schaltfunktion der Ventile des Hy
drauliksystems der Rückfallebene das Hydrauliksystem der
Rückfallebene über das Hydrauliksystem der
Steer-by-wire-Ebene mit Überdruck beaufschlagt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18 zur Funktionsüberprüfung eines
Lenksystems nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Beaufschlagung des Hydrauliksystems der Rückfal
lebene mit Überdruck das dem Druckspeicher (48) zugeordnete
Überwachungsventil (49) in seine Sperrstellung geschaltet
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19 zur Funktionsüberprü
fung eines Lenksystems nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Beaufschlagung des Hydrauliksystems der Rückfal
lebene mit Überdruck die Sicherheitsventile (41, 42) in ihre
nach Art eines Rückschlagventiles arbeitende Schließstellung
geschaltet werden.
21. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung des Gasgehaltes des Hydrauliksystems der
Rückfallebene bei einer Steer-by-wire-Ebene, die eine varia
ble Lenkübersetzung zwischen der Lenkwinkelbetätigung der
Lenkhandhabe (1) und der Lenkwinkelbetätigung der gelenkten
Fahrzeugräder (5) aufweist, während einer Betätigung des rad
seitigen Kolben-Zylinder-Aggregates der Steer-by-wire-Ebene
und somit auch des damit direkt oder indirekt zwangsgekoppel
ten radseitigen Kolben-Zylinder-Aggregates der Rückfallebene
die Sicherheitsventile (41, 42) geschlossen werden, wobei sich
zwischen der linken Hydraulikleitung (29) und der rechten Hy
draulikleitung (30) ein Differenzdruck aufbaut, der zur Er
mittlung der Kompressibilität des Hydraulikmittels und somit
zur Bestimmung des Gasgehaltes des Hydrauliksystems der Rück
fallebene herangezogen wird.
22. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung des Gasgehaltes des Hydrauliksystems der
Rückfallebene bei einer Steer-by-wire-Ebene, die eine varia
ble Lenkübersetzung zwischen der Lenkwinkelbetätigung der
Lenkhandhabe (1) und der Lenkwinkelbetätigung der gelenkten
Fahrzeugräder (5) aufweist, die Sicherheitsventile (41, 42)
geschlossen werden, daß ein mit der Lenkhandhabe (1) gekop
pelter Handmomentensteller (17), der sonst an der Lenkhandha
be (1) den an den gelenkten Fahrzeugrädern (5) wirkenden Sei
tenkräften entsprechende Handmomente simuliert, betätigt
wird, um das handseitige Kolben-Zylinder-Aggregat (23) zu be
tätigen, wobei ein Regelventil (11) des Hydrauliksystems der
Steer-by-wire-Ebene derart betätigt wird, daß das radseitige
Kolben-Zylinder-Aggregat keine Verstellung des Lenkwinkels an
den gelenkten Fahrzeugrädern (5) bewirkt, wobei sich zwischen
der linken Hydraulikleitung (29) und der rechten Hydrau
likleitung (30) ein Differenzdruck aufbaut, der zur Ermitt
lung der Kompressibilität des Hydraulikmittels und somit zur
Bestimmung des Gasgehaltes des Hydrauliksystems der Rückfal
lebene herangezogen wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22 zur Funktionsüberprü
fung eines Lenksystems nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Entgasung des Hydrauliksystems der Rückfallebene das
eine oder das andere oder beide Lüftungsventile (56, 57) kurz
fristig geöffnet wird bzw. werden.
24. Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Lenksystems nach
einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung der Funktion von Drucksensoren
(21, 22, 50, 51, 52), die einzelnen Abschnitten der Hydrauliksy
steme zugeordnet sind, in Zuständen, in denen mehrere Ab
schnitte hydraulisch miteinander gekoppelt sind, die von die
sen Abschnitten zugeordneten Drucksensoren ermittelten Druck
werte im Sinne einer Plausibilitätskontrolle miteinander auf
Gleichheit überprüft werden.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsüberprüfungen des Hydrauliksystems der Rück
fallebene während vorbestimmter Betriebsbereiche des Normal
betriebes des Lenksystems stattfinden.
26. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Betriebsbereich der Fahrzeugstillstand dient und die
jeweilige Funktionsüberprüfung im Rahmen einer Inspektion
oder im Rahmen eines Anlaßvorganges einer Brennkraftmaschine
eines mit dem Lenksystem ausgestatteten Fahrzeuges durchge
führt wird.
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