DE19840775C1 - Zylindrische Fassung für optische Glieder eines Vario-Objektivs - Google Patents

Abstract

Eine zylindrische Fassung (1) für optische Glieder eines Vario-Objektivs mit einer innenliegenden Geradführung (2, 3) und einer über einen auf der Außenseite der Fassung angeordneten Drehring (15) betätigbaren Kurvensteuerung (13) zur Verstellung von Trägern (4, 4', 5) für Linsen oder Linsengruppen relativ zueinander für die Brennweitenänderung und einem weiteren Drehring (19) zur Verstellung einer Halterung (10) für Linsen oder Linsengruppen für die Fokuseinstellung des Objektivs zeichnet sich dadurch aus, daß die Halterung (10) auf einer in Richtung der optischen Achse (24) verstellbaren Linearführung (8, 9) angeordnet ist, die an einem mit der Brennweitenänderung verschiebbaren Träger (4') befestigt ist, der weitere Drehring (19) an seiner inneren Mantelfläche einen Kurventräger (18) aufweist, der an der Mantelfläche in Richtung der optischen Achse (24) verschiebbar gehalten ist, die Halterung (10) ein Übertragungselement (20) aufweist, das mit dem Kurventräger (18) in Eingriff steht, und der Kurventräger (18) ein in radialer Richtung nach innen weisendes Führungselement (17) besitzt, das mit einer an der äußeren Zylinderfläche des Trägers (4') senkrecht zur optischen Achse (24) des Objektivs angeordneten Führungsnut (16) in Eingriff steht.

Description

Die Erfindung betrifft eine zylindrische Fassung für optische Glieder eines Vario-Objektivs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Fassungen für Vario-Objektive sind in vielfältiger Ausgestaltung bekannt. In ihnen werden mehrere Linsen oder Linsengruppen in unterschiedlichen Trägern gehalten und zur Brennweitenänderung relativ zueinander verschoben. Zusätzlich ist die Verschiebung einzelner Linsen oder Linsengruppen für die Fokussierung des Objektivs in der jeweils gewählten Brennweiteneinstellung auf unterschiedliche Objektentfernungen notwendig. Die Fokussierung kann über Linsen oder Linsengruppen erfolgen, die auch zur Brennweitenänderung verschoben werden, wobei die Fokuseinstellung aber unabhängig davon ist.

Wie z. B. aus US 5,675,444 zu entnehmen ist, erfolgt die Relativverschiebung der Linsen oder Linsengruppen zueinander üblicherweise über eine Kurvensteuerung, die durch einen äußeren Drehring angetrieben wird. Dabei greift der Träger der Linsen oder Linsengruppen über einen Stift in die Kurvenbahn eines drehbar gelagerten Kurventrägers ein und wird gleichzeitig in einer Geradführung in axialer Richtung geführt. Aus US 5,748,390 sind zur Geradführung Stangensysteme bekannt, auf denen die Linsenträger laufen und die an der Fassung befestigt sind. Weitere Stangensysteme können auch an einem der verstellbaren Linsenträger befestigt sein. Dadurch wird sichergestellt, daß die Linsen bei der Verschiebung nicht gedreht werden, um optische Abbildungsfehler durch Dezentrierung zu vermeiden. Es ist auch bekannt, die Kurvensteuerung und die Geradführung voneinander zu trennen, wobei im Fassungszylinder separate Geradführungselemente für die Träger der Linsen vorgesehen sind.

Die Übertragung der Fokuseinstellbewegung erfolgt in den bekannten Fassungen über ein Schneckenganggetriebe, bei dem die Fassung der zu verschiebenden Linsen oder Linsenglieder gedreht wird. In Abhängigkeit von der Ganghöhe der Antriebsschnecke ist der Drehwinkel im allgemeinen nicht zu groß, so daß evtl. Abbildungsfehler durch Drehen der optischen Flächen relativ zu den feststehenden Linsenflächen häufig tolerierbar sind. Nicht zu vermeiden ist aber z. B. eine gewisse Schwergängigkeit der Schneckenbewegung.

Häufig werden zur Fokussierung Frontlinsengruppen verwendet, auf die auch Filter und Blenden aufgesetzt werden. Für die Verwendung von Polarisationsfiltern und nicht kreisförmigen Blenden ist dann eine andere Befestigungsart zu wählen, um deren Orientierung bei der Fokuseinstellung beibehalten zu können.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Fokuseinstellung vorzusehen, die eine axiale Verstellung der Linsenglieder ohne Drehung erlaubt. Die Fokuseinstellung soll sich bei einer nachfolgenden Brennweiteneinstellung nicht verändern und trotzdem sehr leichtgängig sein.

Diese Aufgabe wird bei einer zylindrischen Fassung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Fassung und

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Fassung.

In Fig. 1 ist eine zylindrische Fassung 1 dargestellt, die eine innen liegende Geradführung aufweist. Die Geradführung besteht aus einer Schiene 2, auf der kugelgelagerte Schlitten 3 gleiten. An den Schlitten 3 sind Träger 4, 4' befestigt, in die nicht dargestellte Linsen oder Linsengruppen eingesetzt sind. An dem Träger 4 ist ein weiterer Träger 5 auf zwei Stangenführungen 6, 7 über nicht dargestellte Kugellager verschiebbar gelagert. An dem Träger 4' ist über weitere Stangenführungen 8, 9 und Kugellager eine Halterung 10 für ebenfalls nicht dargestellte Linsen oder Linsengruppen zur Fokuseinstellung verschiebbar gelagert. Die einander diametral gegenüber liegenden Stangenführungen bewirken eine spielfreie, äußerst leichtgängige Geradführung für den Träger 5 und die Halterung 10.

Die Träger 4, 4', 5 greifen mit den an ihnen befestigten Zapfen 11 in Kurvenführungen 12 ein, die in einen Zylinder 13 eingefräst sind. Der Zylinder 13 ist über einen Zapfen 14 mit einem Drehring 15 verbunden, der auf der Fassung 1 drehbar gelagert ist. Bei Betätigung des Drehringes 15 wird der Zylinder 13 mitgedreht und überträgt aufgrund der Steigung der eingefrästen Kurvenführungen 12 diese als axiale Verschiebung längs der Schiene 2, bzw. der Stangenführungen 6, 7, 8, 9 auf die Träger 4, 4', 5. Für jeden der Träger 4, 4', 5 kann eine eigene Form der Kurvenführung 12 vorgesehen sein, so daß jeder seine eigene Verschiebebewegung ausführt.

An dem äußeren Zylinderteil des Trägers 4' ist eine Führungsnut 16 befestigt. In diese greift ein als flacher Steg 17 ausgebildetes Führungselement ein, das an einem Kurventräger 18 befestigt ist. Der Kurventräger 18 ist an der inneren Mantelfläche eines weiteren Drehringes 19 in axialer Richtung verschiebbar gehalten. Die Halterung 10 weist einen Zapfen 20 auf, der mit einer Kurvenbahn 21 in dem Kurventräger 18 im Eingriff steht.

Bei einer axialen Verstellung des Trägers 4' zur Brennweitenänderung über die ihm zugeordnete Kurvenführung 12 verschiebt dieser aufgrund der in axialer Richtung starren Kopplung der Führungsnut 16 mit dem Steg 17, dem Kurventräger 18 und dem Zapfen 20 in gleicher Weise auch die Halterung 10. Bei einer Betätigung des Drehringes 19 wird nur der Kurventräger 18 mitgedreht und übt über die Steigung der Kurvenführung 21 und den Zapfen 20 eine axiale Verstellkraft auf die Halterung 10 aus. Die axiale Lage des Kurventrägers 18 wird über den Steg 17 und die Führungsnut 16 dabei beibehalten. Eine Drehung der Halterung 10 um die optische Achse 24 wird durch die Stangenführungen 8, 9 ausgeschlossen.

Aufgrund der Leichtgängigkeit des axial verstellbaren Fokussiergliedes kann anstelle des manuell betätigbaren Drehringes 19 auch ein motorischer Antrieb verwendet werden, so daß die erfindungsgemäße Lösung insbesondere auch bei Autofokus-Objektiven einsetzbar ist.

In Fig. 2 ist dargestellt, wie der Kurventräger 18 an der inneren Mantelfläche des Drehringes 19 in zwei Schwalbenschwanzführungen 22, 23 gehalten ist, die sich in axialer Richtung erstrecken. An dem Kurventräger 18 ist ein flacher Steg 17 angeformt, der in der Führungsnut 16 gleitet. Die Führungsnut 16 ist an dem Träger 4' befestigt.

Claims (3)

1. Zylindrische Fassung (1) für optische Glieder eines Vario-Objektivs mit einer innen liegenden Geradführung (2, 3) und einer über einen auf der Außenseite der Fassung angeordneten Drehring (15) betätigbaren Kurvensteuerung (13) zur Verstellung von Trägern (4, 4', 5) für Linsen oder Linsengruppen relativ zueinander für die Brennweitenänderung und einem weiteren Drehring (19) zur Verstellung einer Halterung (10) für Linsen oder Linsengruppen für die Fokuseinstellung des Objektivs, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (10) auf einer in Richtung der optischen Achse (24) verstellbaren Linearführung (8, 9) angeordnet ist, die an einem mit der Brennweitenänderung verschiebbaren Träger (4') befestigt ist, der weitere Drehring (19) an seiner inneren Mantelfläche einen Kurventräger (18) aufweist, der an der Mantelfläche in Richtung der optischen Achse (24) verschiebbar gehalten ist, die Halterung (10) ein Übertragungselement (20) aufweist, das mit dem Kurventräger (18) im Eingriff steht, und der Kurventräger (18) ein in radialer Richtung nach innen weisendes Führungselement (17) besitzt, das mit einer an der äußeren Zylinderfläche des Trägers (4') senkrecht zur optischen Achse (24) des Objektivs angeordneten Führungsnut (16) im Eingriff steht.

2. Zylindrische Fassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an dem Kurventräger (18) angeordnete Führungselement als flacher Steg (17) ausgebildet ist.

3. Zylindrische Fassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in Richtung der optischen Achse (24) verschiebbare Kurventräger (18) in einer Schwalbenschwanzführung (22, 23) gehalten ist.