DE19838417A1 - Thermische Auslösevorrichtung - Google Patents
Thermische AuslösevorrichtungInfo
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Abstract
Es wird eine thermische Auslösevorrichtung für eine Schaltvorrichtung offenbart mit einem Bimetallelement (7) und einer Zuführleitung (51, 52), wobei das Bimetallelement (7) in einem Zweig einer Parallelschaltung angeordnet ist, und der zu schaltende Strom den Gesamtstrom der Parallelschaltung bildet. Der andere Zweig der Parallelschaltung wird vorzugsweise durch ein Leitungsstück (53) mit einem geringen Widerstand gebildet, so daß lediglich ein geringer Teil des zu schaltenden Stroms durch das Bimetallelement (7) fließt. Aufgrund des verringerten durch das Bimetallelement (7) fließenden Stroms wird dieWärmeentwicklung in der Schaltvorrichtung verringert. Darüber hinaus haben Exemplarsteuerungen des Bimetallelements (7) eine geringere Auswirkung auf den Gesamtstrom, so daß eine höhere Reproduzierbarkeit und ein geringerer Kalibrieraufwand erreicht werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine thermische Auslösevorrich
tung für eine Schaltvorrichtung zum Schalten eines Stroms beim
Überschreiten einer vorbestimmten Stromhöhe, mit einem Bime
tallelement zum Auslösen eines Schaltvorgangs in Abhängigkeit
eines Erwärmungsgrads des Bimetallelements, und einer Zuführ
leitung zum Zuführen des zu schaltenden Stroms zu dem Bime
tallelement.
Derartige Auslösevorrichtungen werden bevorzugt als thermischer
Überlastungsschutz in Schaltvorrichtungen wie beispielsweise
Leitungsschutzschaltern eingesetzt. Fig. 1 zeigt ein Funktions
blockschaltbild eines Leitungsschutzschalters mit einer thermi
schen und einer elektromagnetischen Auslösevorrichtung, wobei
der Strompfad durch eine durchgehenden Linie und die Auslöse
pfade durch gestrichelt dargestellte Pfeile gekennzeichnet
sind.
Die elektromagnetische Auslösevorrichtung dient zum Auslösen
eines Abschaltvorgangs eines Schalters 1, wenn der durch die
Schaltvorrichtung fließende Strom eine vorbestimmte Stromhöhe
überschreitet. Die elektromagnetische Auslösevorrichtung wird
im vorliegenden Fall durch eine elektromagnetische Spule 3 mit
Kern (Solenoid) gebildet, wobei der Schalter 1 beim Überschrei
ten der vorbestimmten Stromhöhe aufgrund der Magnetfeldwirkung
betätigt wird, um einen Abschaltvorgang auszulösen.
Die thermische Auslösevorrichtung wird vorzugsweise durch ein
Bimetallelement 2 gebildet, das sich in Abhängigkeit des durch
das Bimetallelement 2 fließenden zu schaltenden Stroms erwärmt
und erwärmungsabhängig verformt, wobei der Schaltvorgang des
Schalters 1 beim Vorliegen eines vorbestimmten Erwärmungsgrads
verformungsbedingt ausgelöst wird. Das Bimetallelement 2 dient
als zusätzlicher thermischer Überlastungsschutz beim Fließen
eines die für das elektromagnetische Auslösen erforderliche
vorbestimmte Stromhöhe nicht überschreitenden Stroms während
einer längeren Zeitdauer.
In den Fig. 3a und 3b sind bekannte thermische Auslösevor
richtungen dargestellt.
Fig. 3a zeigt eine thermische Auslösevorrichtung mit einem aus
zwei Metall schichten mit verschiedener spezifischer thermischer
Ausdehnung bestehenden Bimetallelement 7. Das Bimetallelement
ist mit einem Ende an einem Halterungselement 6 befestigt, wo
bei das Halterungselement an einem Gehäuse der Schaltvorrich
tung befestigt ist. Ferner sind Zuführleitungen 51, 52 zum Zu
führen des zu schaltende Stroms zu dem Bimetallelement 7 vorge
sehen, wobei die Zuführleitungen 51, 52 unvorzugsweise aus ei
ner Drahtlitze gebildet sind und über Lötstellen 4 an dem Bime
tallelement 7 befestigt sind.
Bei der bekannten Auslösevorrichtung gemäß Fig. 3a fließt der
zu schaltende Strom ausgehend von einem nicht gezeigten An
schlußkontakt der Schaltvorrichtung über eine anschlußseitige
Zuführleitung 52 und das Bimetallelement 7 zu einer schalter
seitigen Zuführleitung 52. Der durch das Bimetallelement 7
fließende Strom führt zu einer Erwärmung des Bimetallelements
7, die vom Widerstand des Bimetallelements 7 abhängig ist.
Aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten
der das Bimetallelement 7 bildende Metalle ergibt sich eine
wärmeabhängige Ausbiegung des Bimetallelements 7. Bei einem
vorbestimmten Erwärmungsgrad erreicht die Ausbiegung ein vorbe
stimmtes Ausmaß, bei dem ein Schaltvorgang des Schalters 1 aus
gelöst wird. Dabei kann einer der Schaltkontakte des Schalters
1 direkt oder über eine Hebelmechanik mit dem beweglichen Ende
des Bimetallelements 7 verbunden sein.
Bei der thermischen Auslösevorrichtung gemäß Fig. 3a führt der
im allgemeinen relativ hohe zu schaltende Strom zu einer star
ken Erwärmung des Bimetallelements 7, was zu einer unerwünscht
hohen Wärmeentwicklung in der Schaltvorrichtung führt. Die da
mit verbundene thermischen Belastung führt zudem zu einer ver
ringerten Lebensdauer des Bimetallelements 7.
Darüber hinaus ist die Charakteristik des Bimetallelements 7
Exemplarstreuungen unterworfen, wodurch die Reproduzierbarkeit
der Auslösevorrichtung verringert und der Kalibrieraufwand er
höht ist.
Eine weitere bekannte thermische Auslösevorrichtung ist in Fig.
3b dargestellt, wobei die mit der Fig. 3a übereinstimmenden Be
standteile durch dieselben Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
Bei der bekannten thermischen Auslösevorrichtung gemäß Fig. 3b
sind die Zuführleitungen 51 und 52 nicht direkt mit dem Bime
tallelement 7 kontaktiert, sondern um das Bimetallelement 7 ge
wickelt und gegenüber diesem beispielsweise durch eine nicht
gezeigte Isolierschicht isoliert. Somit fließt der zu schalten
de Strom von der anschlußseitigen Zuführleitung 52 über einen
aus mehreren Wicklungen 5 bestehenden Wicklungsteil zu der
schalterseitigen Zuführleitung 51, wobei das Bimetallelement 7
von keinem Strom durchflossen wird und durch den Wärmeübergang
von den durch den zu schaltende Strom erwärmten Wicklungen 5
indirekt erwärmt wird. Somit kann die Wärmeentwicklung und
thermische Belastung des Bimetallelements 7 verringert werden.
Des weiteren führt die indirekte Erwärmung zu einer Verbesse
rung der Reproduzierbarkeit, da der elektrische Widerstand des
Bimetallelements 7 keinen Einfluß auf den durch den spezifi
schen Widerstand der Wicklungen 5 bestimmten Erwärmungsgrad
hat.
Aufgrund der Wicklungsanordnung erfordert die thermische Auslö
sevorrichtung gemäß Fig. 3b jedoch einen erhöhten Herstellungs
aufwand auf, um eine möglichst hohe Reproduzierbarkeit zu er
zielen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine thermi
sche Auslösevorrichtung mit verringerter Wärmeentwicklung und
verbesserter Reproduzierbarkeit bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine thermische Auslösevorrich
tung der eingangs genannten Art, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bimetallelement in einem Zweig einer Parallelschaltung an
geordnet ist, wobei der zu schaltende Strom den Gesamtstrom der
Parallelschaltung bildet.
Erfindungsgemäß wird also ein verringerter Teil des zu schal
tenden Stroms durch das Bimetallelement geführt, so daß sich
die Erwärmung des Bimetallelements und damit der Schaltvorrich
tung im Grenzstrombereich verringert. Dies führt zu einer ge
ringeren Temperaturbelastung des Bimetallelements und damit zu
einer höheren Lebensdauer, da das Bimetallelement für einen ge
ringeren Auslösestrom ausgelegt werden kann.
Ferner haben Exemplarstreuungen des Bimetallelements geringere
Auswirkungen auf den Auslösestrom, da der den Exemplarstreuun
gen unterliegende und den vorbestimmten Erwärmungsgrad des Bi
metallelements hervorrufende Strom lediglich ein geringer Teil
des Auslösestroms ist.
Der andere Zweig der Parallelschaltung kann vorzugsweise durch
ein Leitungsstück wie beispielsweise eine Drahtlitze gebildet
sein, das einen wesentlich geringeren Widerstand als das Bime
tallelement aufweist. Somit ist eine einfache Herstellung und
hohe Reproduzierbarkeit möglich.
Weiterhin können die Zuführleitung und der andere Zweig der
Parallelschaltung aus einer gemeinsamen einstückigen Drahtlitze
gebildet sein, wobei die Drahtlitze an zwei Stellen des Bime
tallelements angelötet sein kann, so daß der zwischen den Löt
stellen befindliche Abschnitt der Drahtlitze den anderen Zweig
der Parallelschaltung bildet. Dies führt zu einer weiteren Ver
einfachung der Herstellung. Ferner kann der Auslösestrom auf
einfache Weise durch Festlegen des Abstands der Lötpunkte ein
gestellt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Funktionsblockschaltbild einer Schaltvorrichtung mit
thermischer Auslösevorrichtung;
Fig. 2 eine thermische Auslösevorrichtung gemäß einem Ausfüh
rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3a eine bekannte thermische Auslösevorrichtung; und
Fig. 3b eine weitere bekannte thermische Auslösevorrichtung.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
thermischen Auslösevorrichtung.
Abweichend von den bekannten thermischen Auslösevorrichtungen
gemäß den Fig. 3a und 3b weist die erfindungsgemäße thermi
sche Auslösevorrichtung gemäß Fig. 2 ein Leitungsstück 53 auf,
das parallel zu dem Bimetallelement 7 angeschlossen ist, so daß
sich der von der anschlußseitigen Zuführleitung 52 zugeführte
zu schaltende Strom in einen durch das Bimetallelemente 7 flie
ßenden Teilstrom und einen durch das Leitungsstück 53 fließen
den Teilstrom aufteilt. Das Leitungsstück 53 und das Bimetalle
lement 7 bilden somit eine Parallelschaltung, wobei die jewei
ligen Teilströme durch das Verhältnis der elektrischen Leitwer
te des Bimetallelements 7 und des Leitungsstücks 53 bestimmt
werden.
Gemäß der bekannten Formel zur Bestimmung des Gesamtwiderstands
einer Parallelschaltung ergibt sich der dem zu schaltende Strom
entgegengesetzte Gesamtwiderstand der durch das Leitungsstück
53 und das Bimetallelement 7 gebildeten Parallelschaltung aus
der nachfolgenden Gleichung (1):
RG = RB×RD/(RB + RD), (1)
wobei RG den Gesamtwiderstand der Parallelschaltung, RB den
wirksamen Widerstand des Bimetallelements und RD den Drahtwi
derstand des Leitungsstücks 53 kennzeichnet.
Die vorgenannte Gleichung (1) kann durch Dividieren des Zählers
und des Nenners jeweils durch RB wie folgt umgeschrieben wer
den:
RG = RD/(1 + RD/RB) (2).
Aus Gleichung (2) wird ersichtlich, daß der Gesamtwiderstand RG
im wesentlichen durch den Drahtwiderstand RD des parallel ge
schalteten Leitungsstücks 53 bestimmt wird, sofern der Wider
stand RD des parallel geschalteten Leitungsstücks 53 deutlich
geringer ist als der Widerstand des Bimetallelements 7. In die
sem Fall ist nämlich der Term RD/RB des Nenners vernachlässig
bar klein und hat einen geringen Einfluß auf den Wert des Ge
samtwiderstands RG.
Aufgrund des verringerten Gesamtwiderstands RG ergibt sich eine
geringere Wärmeentwicklung in der Schaltvorrichtung. Darüber
hinaus haben Materialstreuungen des Bimetallelements 7, die
aufgrund eines veränderten Widerstands RB zu einem veränderten
für die Auslösung erforderlichen Teilstrom durch das Bimetalle
lement 7 führen, einen geringeren Einfluß auf den zu schaltende
Gesamtstrom durch die Schaltvorrichtung. Die zur thermischen
Auslösung führende Hohe des Gesamtstroms ist damit geringeren
Schwankungen unterworfen. Damit ist die Reproduzierbarkeit der
thermischen Auslösevorrichtung erhöht.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind die Zuführleitun
gen 51 und 52 und das Leitungsstück 53 über Lötpunkte 4 mit dem
Bimetallelement 7 verbunden. Dies ermöglicht eine einstückige
Ausbildung der Zuführleitungen 51 und 52 und des Leitungsstücks
53 in Form einer einzelnen an den beiden Lötpunkten 4 befestig
ten Leitung wie beispielsweise einer Drahtlitze.
Selbstverständlich sind auch andere Befestigungs- und Kontak
tierungsarten der Zuführleitungen 51 und 52 und des Leitungs
stücks 53 denkbar, sofern eine Aufteilung des zu schaltende
Stroms in einen durch das Bimetallelement 7 fließenden Teil
strom und einen durch das Leitungsstück 53 fließenden Teilstrom
gewährleistet ist. Ferner kann das Leitungsstück 53 auch durch
einen diskreten Widerstand ersetzt werden, sofern dessen Wider
standswert geringer ist als der Widerstandswert des das Bime
tallelement 7 enthaltenden Zweigs.
Die Aufteilung des Stromes kann auch an einer anderen Stelle
erfolgen, solange das Bimetallelement 7 in einem Parallelzweig
einer Parallelschaltung angeordnet ist, so daß die erforderli
che Stromaufteilung gegeben ist.
Zusammenfassend wird eine thermische Auslösevorrichtung für ei
ne Schaltvorrichtung offenbart mit einem Bimetallelement und
einer Zuführleitung, wobei das Bimetallelement in einem Zweig
einer Parallelschaltung angeordnet ist, und der zu schaltende
Strom den Gesamtstrom der Parallelschaltung bildet. Der andere
Zweig der Parallelschaltung wird vorzugsweise durch ein Lei
tungsstück mit einem geringen Widerstand gebildet, so daß le
diglich ein geringer Teil des zu schaltenden Stroms durch das
Bimetallelement fließt. Aufgrund des verringerten durch das Bi
metallelement fließenden Stroms ist die Wärmeentwicklung in der
Schaltvorrichtung verringert. Darüber hinaus haben Exemplar
streuungen des Bimetallelements eine geringere Auswirkung auf
den zu schaltenden Gesamtstrom, so daß eine höhere Reproduzier
barkeit und ein geringerer Kalibrieraufwand erreicht werden.
Claims (7)
1. Thermische Auslösevorrichtung für eine Schaltvorrich
tung zum Schalten eines Stroms beim Überschreiten einer vorbe
stimmten Stromhöhe, mit:
- a) einem Bimetallelemente (7) zum Auslösen eines Schalt vorgangs in Abhängigkeit eines Erwärmungsgrads des Bimetallele ments (7), und
- b) einer Zuführleitung (51, 52) zum Zuführen des zu schal tenden Stroms zu dem Bimetallelement (7), dadurch gekennzeichnet, daß
- c) das Bimetallelement (7) in einem Zweig einer Parallel schaltung angeordnet ist, wobei der zu schaltende Strom den Ge samtstrom der Parallelschaltung bildet.
2. Thermische Auslösevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der andere Zweig der Parallelschaltung durch ein Leitungsstück
(53) gebildet ist.
3. Thermische Auslösevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Leitungsstück (53) aus einer Drahtlitze gebildet ist.
4. Thermische Auslösevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuführleitung (51, 52) und das Leitungsstück (53) einstückig
aus der Drahtlitze ausgebildet sind, wobei die Drahtlitze
an zwei Kontaktstellen (4) an dem Bimetallelement (7) befestigt
ist, so daß der zwischen den kontaktstellen (4) befindliche Ab
schnitt der Drahtlitze das Leitungsstück (53) des anderen
Zweigs der Parallelschaltung bildet.
5. Schaltvorrichtung mit einer thermischen Auslösevorrich
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die thermische
Auslösevorrichtung als thermischer Überlastungsschutz dient und
das Bimetallelement (7) einen Schaltvorgang der Schaltvorrich
tung auslöst.
6. Schaltvorrichtung nach Anspruch 5, weiterhin umfassend
eine elektromechanische Auslösevorrichtung (3) zum Auslösen des
Abschaltvorgangs beim Vorliegen einer vorbestimmten Höhe des zu
schaltenden Stroms.
7. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5, wo
bei die Schaltvorrichtung ein Leitungsschutzschalter ist.
Priority Applications (2)
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