DE19837737C2 - Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substanzen auf die Spermatozoenfunktion - Google Patents
Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substanzen auf die SpermatozoenfunktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Testverfahren zur Überprüfung des
Einflusses von Substanzen auf die Spermatozoenfunktion.
Prävention und kausaule Therapie umweltbedingter Fertili
tätsstörungen erfordern das Wissen um potentielle Störfaktoren.
Andererseits sucht man aufgrund der steigenden Weltbevölkerung
nach einfachen, preiswerten und nebenwirkungsarmen Substanzen
zur Kontrazeption.
So hat die große Anzahl ungewollt kinderloser Paare in den
westeuropäischen Industrienationen und die zunehmende Belastung
des menschlichen Körpers durch bekannte und unbekannte Substan
zen in den letzten Jahren dazu geführt, dass eingeschränkte
Fruchtbarkeit und negative Einflüsse durch Schadstoffe oder
Pharmaka kausal miteinander verknüpft werden. Prävention und
kausale Therapie iatrogen bedingter Fertilitätsstörungen erfor
dern aber konkretes Wissen um mögliche Störfaktoren. Ein we
sentlicher Faktor für Kinderlosigkeit kann die Beeinträchtigung
der Spermatozoenfunktion und Spermatozoen-Eizell-Interaktion
sein.
Die Befruchtung der Eizellen bzw. Oocyte stellt das Ergebnis
komplexer Interaktionen von Spermatozoen bzw. Samenzelle und
Oocyte dar. Von entscheidender Bedeutung ist dabei das aktive
Eindringen des Spermatozoenkerns in die Eizelle. Initial sind
deshalb folgende Funktionen des Spermatozoons für eine erfolg
reiche Befruchtung essentiell:
- 1. Die Vitalität (intakte Membranintegrität) und die Beweg lichkeit der Zelle,
- 2. die Bindung des Spermatozoens an die Zona pellucida und
- 3. die Akrosomreaktion,
- a) (akrosomaler Status) und
- b) (Induzierbarkeit der akrosomalen Exozytose)
Diese Vorgänge sind bei der Befruchtung in idealer Weise auf
einander abgestimmt. Sie können in vitro dissoziiert werden und
hinsichtlich der Funktionalität der Samenzelle bzw. des Sperma
tozoons mit Hilfe unterschiedlicher schon vorhandener Testme
thoden in verschiedenen Spezies bestimmt werden.
Experimentielle Studien (Toth et al. 1989 und Young et al.,
1992) befassen sich mit direkten kurz- oder mittelfristigen
Veränderungen von Spermatozoenfunktionen durch Schadstoffe. In
diesen Untersuchungen wurden die Bewegungsaktivität und das Mo
tilitätsmuster von Spermatozoen in Zusammenhang mit relevanten
Noxen gebracht (Seibert et al., 1986, Seibert et al., 1989).
Nachteilig bei den bekannten in vitro-Testfahren zur Überprü
fung von Spermatozoenfunktionen ist, dass es zu erhebliche
Problemen mit der Reproduzierbarkeit ihrer Ergebnisse kommt, so
dass deren Validität infrage gestellt wird (Pilikian et al.
1986; Franken et al. 1991).
Weiterhin ist aus Datenbank BIOSIS bei STN; AN 1996: 227344
BIOSIS zu: Validation of a scoring method predicting the in
vitro fertilizing ability of human spermatozoa. Parinaud, J. et
al., International Journal of Andrology, (1996) vol. 19, No. 1,
pp. 18-22 (D1) die Bestimmung der Befruchtungsfähigkeit von
Spermatozoen durch Ermittlung der Parameter Spermienmorpholo
gie, Vitalität, Motilität und Akrosomreaktion bekannt. Weiter
hin wird hier die Fähigkeit zur Bindung an die Zona pellucida
als wichtige Funktion genannt.
Aus Datenbank MEDLINE bei STN; AN 96039906 MEDLINE zu: Assess
ment of the vitality an acrosomal status of human sprematozoa
using fluorescent probes. Kinger, S. & Rajalakshmi, M.
INTERNATIONAL JOURNAL OF ANDROLOGY, (1995 Jun) 18 Suppl. 1, 12-
8 (D2) ist weiterhin die Bestimmung des Akrosomenstatus und
der Vitalität unter Verwendung der Lektine PSA, PNA und ConA
zusammen mit entweder Hoechst 33258 oder dem HOS-Test bekannt.
Die Vitalität wurde hierbei auch durch das E-N-Verfahren be
stimmt.
Die D1 und die D2 beschreiben Methoden zur Bestimmung von Sper
mienfunktionen und machen eine Aussage über die Befruchtungsfä
higkeit humaner Spermatozoen. Nachteilig bei diesen Verfahren
ist, dass das verwendete frische Ejakulat am gleichen Tag ver
arbeitet werden muss und die Menge des Ejakulats nicht geeignet
ist, um dessen Spermien bzw. Spermatozoen als Testzellen in ei
nem Testverfahren mit einer Vielzahl von Tests, einzusetzen.
Weiterhin ist aus Datenbank CAPLUS bei STN; AN 1992.228205
CAPLUS zu: Effect of caffeine on vitality an fertility of mam
malian spermatozoa measured in ejaculated cattle semen. Haber
zettl, R. Dermatol. Monatsschr. (1991), 177 (5), 295-300 (D3)
die Bestimmung des Einflusses von Koffein auf die Motilität,
die Membranintegrität und den Akrosomenstatus bekannt. Gefrore
ner Stiersamen war hierbei in Kontakt mit einer Auftauflüssig
keit enthaltend Koffein (6 mM). Koffein wurde hier eingesetzt,
um bestimmte Funktionen von Rinderspermatozoen zu verbessern.
Das Ziel aus den D1, D2 und D3 bekannten Untersuchungen waren
damals, die Fruchtbarkeit von Spendern oder Patienten vorherzu
sagen bzw. die Befruchtungsfähigkeit von Spermatozoen zu
verbessern.
Nachteilig bei den aus der D1 bis D3 bekannten Verfahren ist,
dass die Ergebnisse von Ejakulat zu Ejakulat unterschiedlich
sind und diese Verfahren wegen ihrer erheblichen Probleme mit
der Reproduzierbarkeit bei größeren Testreihen nicht zur Über
prüfung des Einflusses von Chemikalien oder anderen Substanzen
auf die männliche Fruchtbarkeit bzw. Spermatozoenfunktionen ge
eignet sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Testver
fahren zu finden, bei dem die Validität bzw. Validierung gegen
über bekannten Testverfahren verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Ober
begriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass als Ejakulat ein
aus einer Mehrzahl von miteinander vermischten Ejakulaten ge
bildetes Pool-Ejakulat, das portionsweise kryokonserviert und
vor Zugabe der zu testenden Substanz aufgetaut wird, verwendet
wird und dass Spermatozoen des portionierten Ejakulats nach Zu
gabe der zu testenden Substanz in getrennten Testsystemen auf
mindestens zwei definierte unterschiedliche Funktionsparameter
untersucht werden.
Die Kryokonservierung vereinigter humaner oder tierischer Eja
kulate (Verwendung von Spermatozoenbanken) bietet den Vorteil
der funktionellen Charakterisierung portionierter, kryokonser
vierter Samenzellen bzw. Spermatozoen aus mehreren Ejakulaten.
Durch die Verwendung eines portionierten Pool-Ejakulats werden
für die Untersuchung in getrennten Testsystemen gleiche Voraus
setzungen geschaffen, wodurch die Validität des kombinierten
Testverfahrens erheblich verbessert wird. Unterschiede in der
Qualität von Germeten (Samenzellen) verringern sich durch die
Verwendung des selben portionierten Pool-Ejakulats für jedes
Testsystem bzw. für jeden Funktionsparameter die Aussagekraft
des Testverfahrens nicht, so dass die Validität des Testverfah
rens in Verbindung mit der Untersuchung mehrerer unterschiedli
cher Funktionsparameter insgesamt erhöht wird. Durch das erfin
dungsgemäße Verfahren wird somit die Möglichkeit geschaffen,
Spermatozoen als Testzellen einzusetzen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden
fünf unterschiedliche Funktionsparameter untersucht, nämlich
die Motilität der Spermatozoen, die Vitalität der Spermatozoen,
der akrosomale Status der Spermatozoen, die Auslösbarkeit einer
Akrosomreaktion durch Induktoren und das Bindungsverhalten von
Spermatozoen an die Zona pellucida einer Eizelle.
Durch die Verwendung dieser fünf Funktionsparameter wird die
Aussagekraft des Testverfahrens weiter verbessert.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das Pool-Ejakulat vor Zugabe der zu testenden Substanz ka
libriert.
Durch die Kalibrierung bzw. Standardisierung können einzelne
Testsysteme nunmehr auch zu verschiedenen Zeiten und Orten aus
geführt werden, da sie wegen ihrer
Standardisierung vergleichbar sind. Die Reproduzierbarkeit
und Validität der Ergebnisse wird somit entscheidend erhöht.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird zur Bestimmung der Dosis der zu testenden Substanz ein
tierisches Ejakulat verwendet.
Durch die Dosisfindung unter Verwendung von tierischen Ejakulat
ist es möglich, das zu testende humane Ejakulat für das eigent
liche Testverfahren aufzusparen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden ausführlichen Beschreibung und der beigefügten Zeich
nung, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung bei
spielsweise veranschaulicht sind.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: ein vereinfachtes Fließbild eines Testverfahrens.
In dem Testverfahren werden humane oder tierische Ejakulate
vereinigt bzw. vermischt, portioniert, kryokonserviert und
funktionell charakterisiert. Hierzu werden vereinigte Eja
kulate fertiler Spender oder tierischer Samenproben in üb
licher Weise gewonnen, aufbereitet und mittels eines Ein
frierautomaten portionsweise (bis zu mehr als 1000) einge
froren. Nach dem Einfriervorgang werden die einzelnen Por
tionen kryokonservierter Spermatozoen bzw. Ejakulate aufge
taut und hinsichtlich ihrer Funktionalität überprüft. Ein
definierter Standard wird somit geschaffen. Das Pool-
Ejakulat wird kalibriert und steht portionsweise für ein
funktionsanalytisches Verfahren zur Verfügung. Zur Untersu
chung der Motilität bzw. Bewegungsaktivität von Spermatozo
en wird in bekannter Weise eine Kombination von Videomikro
graphie und automatischer Auswertung der Videobildsequenzen
mit Hilfe einer Computeranalyse verwendet. Der Vorteil des
sogenannten CASA-Systems liegt in der objektiven, reprodu
zierbaren, schnell und gut dokumentierbaren Analyse von
Spermatozoen-Bewegungsmustern. Auch Motilitätsanalysen be
stimmter Spermatozoen zu Populationen, deren typische Bewe
gungsmuster nur schwer mit dem Auge zu erfassen sind (z. B.
Samenzellen mit einem Hyperaktivierungsmuster) werden in
solchen computerunterstützten Bewegungsanalysesystemen
durchgeführt (Hinsch et al., 1997).
Zur Vitalitätsbestimmung der Spermatozoen wird die Anzahl
lebender und toter Spermatozoen mit Hilfe von Fluoreszenz
farbstoffen bestimmt. Z. B. kann der Fluoreszenzfarbstoff
bis-Benzimide 33258 (Hoechst 33258) oder andere Farbstoffe
verwendet werden (Gundersen und Shapiro, 1984). Hoechst
33258 Farbstoff kann z. B. die nicht-intakten Membranen to
ter Spermatozoen permiieren, in den Zellkern eindringen und
dort irreversibel an die im Spermatozoenkopf befindliche
DNA binden. Alternativ können andere lebend/tot Farbstoffe
eingesetzt werden.
Der akrosomale Status von Spermatozoen kann durch ein fluo
reszenz-markiertes Lektin, durch markierte Antikörper sowie
durch Färbetechniken in verschiedenen Spezies dargestellt
werden (Cross und Meizel, 1989). Pisum-sativum-Agglutinin
(PSA) ist ein Lektin, das sich durch seine Bindungsfähig
keit an bestimmte Glykoproteine auszeichnet. Durch die
Kopplung von PSA mit dem Fluoreszenzfarbstoff Fluoreszeini
sothiocyanat (FITC) können PSA-FITC-markierte akrosomale
Glykoproteine im Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht wer
den.
Als weiterer Funktionsparameter wird eine Auslösbarkeit ei
ner Akrosomreaktion durch Induktoren untersucht. Physiolo
gische Induktoren der Akrosomreaktion im humanen wie auch
im bovinen System sind solubilisierte Zona pellucida-
Proteine, Follikularflüssigkeit und Progesteron. Die Induzierbarkeit
der akrosomalen Exozytose wird im erfindungsge
mäßen Verfahren mit physiologischen Induktoren oder Iono
phoren und mit den beschriebenen Färbeverfahren gemessen.
Zur Isolation progressiv motiler Samenzellen werden frische
Ejakulate oder aufgetaute kryokonservierte Spermatozoen ei
nem "swim up"-Verfahren unterzogen und anschließend kapazi
tiert. Bei dem "swim up"-Verfahren können progressiv motile
Spermatozoen durch Aufschwemmen isoliert werden.
Als weiterer Funktionsparameter wird ein Bindungsverhalten
von Spermatozoen an die Zona pellucida einer Eizelle unter
sucht. Hierzu wird ein sogenannter Hemizona Assay (HZA)
durchgeführt. Der HZA (Burkmann et al. 1988), ist als dia
gnostischer Test für die Bindung von Spermatozoen an die
Zona pellucida entwickelt worden, um das Befruchtungspoten
tial von Spermatozoen zu evaluieren. Mit dem HZA steht ein
Testsystem zur Verfügung, mit dem das Bindungsverhalten von
Test- und unbehandelten Spermatozoen an die Zona pellucida
verglichen werden kann und der valide Prognosen über die
Befruchtungsfähigkeit von Spermatozoen zuläßt. Im HZA wird
eine humane Eizelle in korrespondierende Hälften geteilt
und zwei Zona pellucida Halbkugeln (Hemizonae) gewonnen.
Anschließend werden Spermatozoen mit den entsprechenden He
mizonae inkubiert und Unterschiede im Bindungsverhalten an
die jeweilige Hemizona rechnerisch ermittelt. Der Vorteil
dieses Testsystems liegt darin, daß der HZA eine interne
Kontrolle beinhaltet und klinisch ein ausgezeichneter dia
gnostischer Parameter für die Fähigkeit der Spermatozoen
ist, eine Eizelle in vitro zu befruchten. Für das erfin
dungsgemäße Verfahren wird der HZA an die spezielle Frage
stellung adaptiert, nämlich inwieweit Substanzen (z. B.
Pharmaka, Chemikalien) einen Effekt auf die Bindungsfähig
keit auf Spermatozoen an die Zona pellucida haben. Hemizo
nae pellucida (HZ) werden mit kryokonservierten Spermatozo
en fertiler Spender (Mensch, Bulle) inkubiert, wobei die
Test-Spermatozoen vorher mit den jeweils zu testenden Substanzen
behandelt und Kontroll-Zellen bzw. Kontroll-
Spermatozoen in den entsprechenden Medien inkubiert worden
sind.
Zur Dosisfindung der zu testenden Substanz werden bovine
kryokonservierte Spermatozoen aufgetaut und nach Zugabe der
Testsubstanz bzw. der zu testenden Substanz und/oder Semi
nalplasma von Patienten in getrennten Testsystemen die
Funktionsparameter Motilität, Vitalität und Akrosomreakti
on, Induktion der Akrosomreaktion und Bindungsverhalten
mittels Hemizona Assay untersucht.
Nach erfolgter Dosisfindung werden humane kryokonservierte
Spermatozoen fertiler Spender nach Zugabe der Testsubstanz
in gefundener Dosis und/oder Seminalplasma von Patienten
auf die definierten unterschiedlichen Funktionsparameter,
Motilität, Vitalität und Akrosomreaktion, Induktion der
Akrosomreaktion und Bindungsverhalten im Hemizona Assay un
tersucht. Durch Vergleich mit Spermatozoen, denen keine
Testsubstanz zugefügt wurde, kann die Wirkung der zu te
stenden Substanzen festgestellt werden.
Als zu testende Substanzen werden antroprogene Substanzen
mit unbekannten oder bekannten die Fertilität beeinträchti
gendem Potential in diesem Testverfahren getestet. Über
prüft werden Chemikalien und Pharmaka, die a) im Zusammen
hang mit Fertilitätsproblemen gebracht werden oder b) Sub
stanzen, die einen Kontrazeptiven Effekt aufweisen könnten.
Zielgruppe sind Mensch und Tier, die in zunehmendem Maße
mit anthropogenen Stoffen in Kontakt kommen. Mit Hilfe des
feinmaschigen neuen und erfinderischen Untersuchungsrasters
werden mit diesem Testverfahren wissenschaftlich fundierte
Aussagen über die Relevanz potentiell reproduktionstoxi
scher Noxen gemacht. Durch die Kombination von in vitro-
Testsystemen wird die Empfindlichkeit des Meßsystems erhöht.
Somit kann mit diesem neuen Verfahren eine wissen
schaftlich fundierte Aussage darüber gemacht werden, ob ia
trogen induzierte Infertilität mit dem Vorhandensein be
stimmter anthropogener Stoffe im Organismus in einem kausa
len Zusammenhang stehen. Tierversuche und Untersuchungen am
Menschen werden durch dieses Testverfahren umgangen.
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Claims (28)
1. Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substan
zen auf die Spermatozoenfunktion, dadurch gekennzeichnet, dass
als Ejakulat ein aus einer Mehrzahl von miteinander vermischten
Ejakulaten gebildetes Pool-Ejakulat, das portionsweise kryokon
serviert und vor Zugabe der zu testenden Substanzen aufgetaut
wird, verwendet wird und dass Spermatozoen des portionierten
Ejakulats nach Zugabe der zu testenden Substanz in getrennten
Testsystemen auf mindestens zwei definierte unterschiedliche
Funktionsparameter untersucht werden.
2. Testverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Motilität der Spermatozoen als Funktionsparameter un
tersucht wird.
3. Testverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass eine Vitalität der Spermatozoen als Funk
tionsparameter untersucht wird.
4. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass ein akrosomaler Status der Spermatozoen
als Funktionsparameter untersucht wird.
5. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Auslösbarkeit einer Akrosomreaktion
durch Induktoren als Funktionsparameter untersucht wird.
6. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Bindungsverhalten von Spermatozoen an
die Zona pellucida einer Eizelle als Funktionsparameter unter
sucht wird.
7. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass neben der Motilität und der Vitalität min
destens ein weiterer Funktionsparameter untersucht wird.
8. Testverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass neben der Motilität und der Vitalität drei weitere Funkti
onsparameter untersucht werden.
9. Testverfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Motilität mit Hilfe einer Kombination
von Videomikrographie und automatischer Auswertung von Video
bildsequenzen mit Hilfe einer Computerbildanalyse untersucht
wird.
10. Testverfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vitalität mit Hilfe von Fluoreszenz
farbstoff untersucht wird.
11. Testverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass als Fluoreszenzfarbstoff bis-Benzimide 33258 verwendet
wird.
12. Testverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der akrosomale Status von Spermatozoen
durch ein fluoreszenz-markiertes Lektin im Fluoreszenzmikroskop
sichtbar gemacht wird.
13. Testverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der akrosomale Status von Spermatozoen
durch markierte Antikörper dargestellt wird.
14. Testverfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der akrosomale Status von Spermatozoen
durch Färbetechniken dargestellt wird.
15. Testverfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass als Induktoren physiologische Induktoren
verwendet werden.
16. Testverfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
dass als physiologische Induktoren solubilisierte Zona pelluci
da-Proteine verwendet werden.
17. Testverfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, dass als physiologischer Induktor Follikularflüssig
keit verwendet wird.
18. Testverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass als physiologischer Induktor Progesteron
verwendet wird.
19. Testverfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass als Induktor Ionophoren verwendet wird.
20. Testverfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auslösbarkeit mit Hilfe von Färbever
fahren dargestellt und gemessen wird.
21. Testverfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass progressiv motile Spermatozoen isoliert
werden.
22. Testverfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Isolation die Spermatozoen einem swim up-Verfahren un
terzogen und anschließend kapazitiert werden.
23. Testverfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Untersuchung des Bindungsverhaltens
ein Hemizona Assay durchgeführt wird.
24. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, dass das Pool-Ejakulat vor Zugabe der zu tes
tenden Substanz kalibriert wird.
25. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, dass als Ejakulat ein tierisches Ejakulat ver
wendet wird.
26. Testverfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
dass als Ejakulat ein bovines Ejakulat verwendet wird.
27. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, dass als Ejakulat ein humanes Ejakulat verwen
det wird.
28. Testverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Dosis der zu testenden
Substanz ein tierisches Ejakulat verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19837737A DE19837737C2 (de) | 1997-08-28 | 1998-08-20 | Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substanzen auf die Spermatozoenfunktion |
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---|---|---|---|
DE19737320 | 1997-08-28 | ||
DE19837737A DE19837737C2 (de) | 1997-08-28 | 1998-08-20 | Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substanzen auf die Spermatozoenfunktion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7840326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19837737A Expired - Fee Related DE19837737C2 (de) | 1997-08-28 | 1998-08-20 | Testverfahren zur Überprüfung des Einflusses von Substanzen auf die Spermatozoenfunktion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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-
1998
- 1998-08-20 DE DE19837737A patent/DE19837737C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (3)
Title |
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Datenbank BIOSIS bei STN: AN 1996:227344 BIOSIS zuValidation of a scoring method predicting the in-vitro fertilizing ability of human spermatozoa Parinaud, J. et al., International Journal of Andrology, (1996) Vol. 19, No. 1, pp. 18-22 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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