DE19836102A1 - Verfahren zur Plausibilitätsüberprüfung eines Tankdrucksensors - Google Patents
Verfahren zur Plausibilitätsüberprüfung eines TankdrucksensorsInfo
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Abstract
Zur Unterscheidung von Signalrauschen eines Tankdrucksensors und Tankschwappen im Tank eines Kraftfahrzeuges werden Bedingungen abgefragt (Fahrzeug steht und Leerlauf), bei deren Erfülltsein ein Tankschwappen über eine längere Zeit gesehen sehr unwahrscheinlich ist. Wenn über eine applizierbare Zeit trotz erfüllter Bedingungen Druckschwankungen in einer bestimmten Höhe festgestellt werden und dies mehrmals während eines Motorlaufes auftritt, dann wird der Drucksensor als fehlerhaft erkannt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Plausibilitätsüber
prüfung eines Tankdrucksensors gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Tankdrucksensoren werden u. a. zur Leckerkennung in Tankent
lüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Der Zweck
solcher Tankentlüftungsanlagen besteht darin, das Ausdampfen
von Kohlenwasserstoffen aus dem Kraftstofftank in die Atmo
sphäre zu vermeiden.
Hier zu weist die Tankentlüftungsanlage generell einen Kraft
stofftank und ein Tankentlüftungsventil auf, das mit dem An
saugtrakt einer, das Kraftfahrzeug antreibenden Brennkraftma
schine verbunden ist. Dadurch können mit Hilfe des Unter
drucks im Saugrohr Kraftstoffdämpfe abgesaugt und der Ver
brennung in den Zylindern der Brennkraftmaschine zugeführt
werden. Üblicherweise wird nicht unmittelbar das über dem
Kraftstoff befindliche Volumen im Kraftstofftank abgesaugt,
sondern der Kraftstoffdampf wird in einem separaten Behälter,
der ein adsorbierendes Material enthält, in der Regel ein Ak
tivkohlefilter, zwischengespeichert. Dadurch wird ein Austre
ten des Kraftstoffdampfes in die Umgebung verhindert. Das Ak
tivkohlefilter adsorbiert Kraftstoffdämpfe in denjenigen
Zeiträumen, in denen kein Absaugen vom Saugrohr her erfolgt,
z. B. beim Stillstand der Brennkraftmaschine oder dann, wenn
auf Grund des aktuellen Betriebszustandes der Brennkraftma
schine das Tankentlüftungsventil geschlossen gehalten wird.
Da das Aktivkohlefilter nur eine begrenzte Kraftstoffmasse
speichern kann, muß es in geeigneten Betriebsbereichen der
Brennkraftmaschine gespült werden. Hierbei wird das Tankent
lüftungsventil, das in einer Leitung zwischen Aktivkohlefil
ter und Saugrohr der Brennkraftmaschine angeordnet ist, durch
Ansteuerung mittels geeigneter Signale von einer elektroni
schen Steuerungseinrichtung der Brennkraftmaschine geöffnet.
Es besteht die Gefahr, daß eine solche Tankentlüftungsanlage
undicht wird oder Komponenten der Anlage nicht ordnungsgemäß
arbeiten. Derartige Anlagen sind daher während des Betriebs
des Kraftfahrzeugs wiederholt auf Funktionstüchtigkeit zu
prüfen. Ein Verfahren zum Überprüfen einer Tankentlüftungsan
lage ist beispielsweise in der DE 44 27 688 A1 beschrieben.
Nach diesem Verfahren wird die Tankentlüftungsanlage mittels
des im Saugrohr der Brennkraftmaschine herrschenden Unter
drucks evakuiert und die Anlage aufgrund von Unterdruckauf
bau- und Unterdruckabbaugradienten hinsichtlich ihrer Dich
tigkeit beurteilt.
Bei solchen Tankdichtigkeitsprüfungen mittels eines Drucksen
sors, bei denen die auftretenden Druckänderungen ausgewertet
werden, muß die Diagnoseroutine abgebrochen oder ausgeblendet
werden, wenn bestimmte Ausblendbedingungen erfüllt sind.
Im Falle der Tankleckerkennung ist eine solche Ausblendbedin
gung ein Kraftstoff-Schwappen im Tank und damit verbunden
Druckschwankungen im Tank, welches eine Auswertung des Tank
drucksignals verfälschen würde. Es gibt Umstände, die solche
Druckschwankungen im Kraftstofftank verursachen können, wie
Zuschlagen der Kraftfahrzeugtüren, Einsteigen in das Kraft
fahrzeug oder Ein-und Auskuppeln.
Werden solche Druckschwankungen detektiert, so findet keine
Prüfung auf Dichtigkeit der Tankentlüftungsanlage statt. Am
kritischsten ist dabei der Fall eines annähernd vollen Kraft
stofftanks. Bei hohem Füllstand im Kraftstofftank befindet
sich oberhalb des Flüssigkeitspegels ein geringes Gasvolumen,
wodurch sich Druckschwankungen stärker auswirken.
Im Falle eines verrauschten Sensorsignals, sei es aufgrund
schlechter elektrischer Verbindung oder äußere Einflüße wie
z. B. schlechte EMV-Auslegung würde keine Tanksystemdiagnose
durchgeführt werden und ein fehlerhafter Tankdrucksensor wird
auch nicht erkannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, bei dem ein tatsächlich vorhandenes Tankschwappen von
einem verrauschten Sensorsignal eines Tankdrucksensors unter
schieden werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Um ein Tankschwappen von einem verrauschten Tankdrucksensor
signal unterscheiden zu können, werden Bedingungen abgefragt,
bei deren Erfülltsein ein Tankschwappen über eine längere
Zeit gesehen sehr unwahrscheinlich ist. Dies ist z. B. der
Fall, wenn das Kraftfahrzeug steht und die Brennkraftmaschine
im Leerlauf betrieben wird. Wenn über eine applizierbare Zeit
trotz erfüllter, oben genannter Bedingungen Druckschwankungen
in einer bestimmten Höhe festgestellt werden und dies mehr
mals während eines Motorlaufes auftritt, dann wird der Druck
sensor als fehlerhaft erkannt. Die Schwankungen des Drucksi
gnals treten dann nicht infolge von Tankschwappen auf, son
dern es ist ein Signalrauschen vorhanden, so daß der Druck
sensor ausgetauscht werden muß.
Zur Detektion von Signalrauschen wird das Drucksensorsignal
während einer vorgegebenen Zeitspanne überwacht und die dabei
auftretenden Druckschwankungen mit einem Schwellenwert ver
glichen. Liegen die Druckschwankungen bei erfüllten Bedingun
gen unterhalb des Schwellenwertes, so wird der Drucksensor
als fehlerfrei eingestuft und die Diagnose für diesen Motor
lauf nicht mehr durchgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur
Tankleckerkennung für eine Brennkraftmaschine bei der
das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Plausibilitätsüberprüfung des
in der Vorrichtung verwendeten Drucksensors.
Die in Fig. 1 in vereinfachter Weise dargestellte Tankent
lüftungsanlage eines mittels einer Brennkraftmaschine 10 an
getriebenen Kraftfahrzeuges weist einen Kraftstofftank 11
auf, dessen nicht näher bezeichneter Einfüllstutzen mit einem
Tankdeckel 12 verschließbar ist. Der Kraftstofftank 11 ist
über eine Entlüftungsleitung 13 mit einem Behälter 14 verbun
den, der ein Aktivkohlefilter aufweist, der die aus dem
Kraftstofftank 11 ausgasenden Kohlenwasserstoffdämpfe adsor
biert. Zum Erfassen des Druckes im Kraftstofftank 11 ist in
der Entlüftungsleitung 13 ein Drucksensor 15 vorgesehen. Als
Drucksensor 15 kann beispielsweise ein Differenzdrucksensor
verwendet werden, dessen erster Anschluß mit der Entlüftungs
leitung 13 und dessen zweiter Anschluß mit der Atmosphäre in
Verbindung steht. Es kann aber auch ein Drucksensor einge
setzt werden, der ein dem Absolutdruck im Kraftstofftank ent
sprechendes Signal abgibt.
Vom Behälter 14 geht eine Regenerierungsleitung 16 ab, die
stromabwärts einer Drosselklappe 17 in einen Ansaugkanal 18
der Brennkraftmaschine 10 mündet. In der Regenerierungslei
tung 16 ist ein elektrisches Durchflußsteuerventil 19, im
folgenden als Tankentlüftungsventil (TEV) bezeichnet, ange
ordnet. An der Unterseite des Behälters 14 ist eine Belüf
tungsleitung 20 vorgesehen, die mit der Umgebungsluft in Ver
bindung steht und mittels eines elektrischen Aktivkohlefil
terabsperrventils (AAV), im folgenden vereinfacht als Ab
sperrventil 21 bezeichnet, absperrbar ist.
Die Ansteuerung der beiden Ventile 19, 21 erfolgt über nicht
näher bezeichnete Ansteuerleitungen mittels Signalen einer
elektronischen Steuerungseinrichtung 22. Dieser Steuerungs
einrichtung 22 wird auch das Ausgangssignal DTP des Drucksen
sors 15 zugeführt. Weitere Steuerparameter, die zum Betrieb
der Brennkraftmaschine 10 benötigt werden, wie beispielsweise
die Drehzahl N der Brennkraftmaschine, die Temperatur des
Kühlmittels TKW, der Restsauerstoffgehalt im Abgas und die
angesaugte Luftmasse LM werden von geeigneten Sensoren erfaßt
und ebenfalls der Steuerungseinrichtung 22 zugeführt.
Diese Parameter werden dann innerhalb fest vorgegebener Pro
grammroutinen derart weiterverarbeitet, daß u. a. der Lastzu
stand der Brennkraftmaschine 10 bestimmt wird und bei Bedarf
eine Spülung des Behälters 14 oder eine Überprüfungsroutine
auf Dichtheit der Tankentlüftungsanlage eingeleitet werden
kann, wie sie beispielsweise in der DE 44 27 688 A1 beschrie
ben ist. Nach diesem Verfahren wird die Tankentlüftungsanlage
mittels des im Saugrohr der Brennkraftmaschine herrschenden
Unterdruck evakuiert und die Anlage aufgrund von Unterdruck
aufbau- und Unterdruckabbaugradienten hinsichtlich ihrer
Dichtigkeit beurteilt.
Außerdem enthält die Steuerungseinrichtung 22 einen Zähler 23
und einen Datenspeicher 24, in dem verschiedene Schwellenwer
te SW1, SW_DTP und applikativ vorgegebene Konstanten gespei
chert sind, deren Bedeutungen anhand der Beschreibung der Fig.
2 näher erläutert wird. Mit der Steuerungseinrichtung 22
ist noch ein externer Fehlerspeicher 25, sowie eine Anzeige
vorrichtung 26 verbunden.
Gemäß dem Ablaufdiagramm nach Fig. 2 wird in einem Verfah
rensschritt S2.1 abgefragt, ob gewisse Diagnosebedingungen
für die Plausibilitätsüberprüfung des Signals des Drucksen
sors erfüllt sind. Insbesondere wird überprüft, ob sich die
Brennkraftmaschine im Leerlaufbetrieb befindet und die Ge
schwindigkeit des Kraftfahrzeugs gleich Null ist. Da Ge
schwindigkeiten VS = 0 nur mit relativ großem Aufwand erfaßt
werden können, werden Fahrgeschwindigkeiten die zwar größer
als Null sind, aber noch unterhalb eines bestimmten, vorgege
benen Grenzwertes liegen (z. B. 1.8 km/h), als Signal für VS = 0
behandelt und sind deshalb keine Garantie für absoluten
Stillstand des Kraftfahrzeugs. Ob sich die Brennkraftmaschine
im Leerlaufbetrieb befindet, kann z. B. durch Auswerten des
Signals eines Drosselklappensensors erfolgen. Wird der Leer
laufbetrieb der Brennkraftmaschine detektiert, so wird ein
Leerlaufsignal LL der Steuerungseinrichtung 22 übergeben.
Dieses wiederholte Abfragen, ob diese Bedingungen erfüllt
sind, vollzieht sich in einer Warteschleife. Sind die Bedin
gungen erfüllt, so wird in dem Verfahrensschritt S2.2 mittels
des Drucksensors 15 der Druck im Kraftstofftank 11 während
einer Zeitspanne T1_DTP erfaßt. Diese Zeitspanne wird appli
kativ festgelegt. Anschließend wird im Verfahrensschritt S2.3
abgefragt, ob die vorgegebene Zeitspanne T1_DTP abgelaufen
ist. Ist dies nicht der Fall, so wird zum Verfahrensschritt
S2.2 verzweigt, andernfalls werden in dem Verfahrensschritt
S2.4 die Druckschwankungen ΔDTP berechnet, die innerhalb die
ser Zeit aufgetreten sind. Hierzu werden die maximal und mi
nimal gemessenen Druckwerte herangezogen. Anschließend werden
in einem Verfahrensschritt S2.5 die Druckschwankungen ΔDTP
mit einem applizierten Schwellenwert SW_DTP verglichen. Er
gibt die Abfrage im Verfahrensschritt S2.5 ein negatives Er
gebnis, liegen also die Druckschwankungen ΔDTP unterhalb des
Schwellenwertes SW_DTP, so wird im Verfahrensschritt S2.6 auf
einen ordnungsgemäß arbeitenden Drucksensor geschlossen und
die Diagnose wird für diesen Motorlauf nicht mehr durchge
führt. Als Motorlauf wird dabei die Betriebsdauer zwischen
dem Starten der Brennkraftmaschine und dem darauf folgendem
Abstellen bezeichnet.
Ergibt die Abfrage im Verfahrensschritt S2.5, daß die Druck
schwankungen ΔDTP größer sind als der Schwellenwert SW_DTP,
so wird im Verfahrensschritt S2.7 überprüft, ob die den
Schwellenwert SW_DTP überschreitenden Druckschwankungen über
eine vorgegebene Zeitspanne T2_DTP vorhanden sind. Ist dies
nicht erfüllt, d. h. die Abfrage in Verfahrensschritt S2.7
liefert ein negatives Ergebnis, dann wird zum Verfahrens
schritt S2.5 verzweigt, andernfalls im Verfahrensschritt S2.8
der Zählerstand des bei Beginn des Verfahrens mit dem Wert 0
initialisierten Zählers 23 um 1 inkrementiert. Anschließend
wird überprüft (Verfahrensschritt S2.9), ob der Zählerstand
einen vorgegebenen Schwellenwert SW1 erreicht hat. Ist dies
der Fall, so wird im Verfahrensschritt S2.10 auf einen feh
lerhaften Drucksensor 15 geschlossen. Das Vorhandensein die
ses Fehlers wird in den Fehlerspeicher 25 eingetragen und dem
Führer des Kraftfahrzeuges mittels der Anzeigevorrichtung 26
optisch und/oder akustisch angezeigt (Verfahrensschritt
S2.11).
Ergibt die Abfrage im Verfahrensschritt S2.9 ein negatives
Ergebnis, ist also der vorgegebene Zählerstand noch nicht er
reicht, so wird im Verfahrensschritt S2.12 abgefragt, ob eine
vorgegebene Zeitspanne zwischen zwei Überprüfungen innerhalb
eines Motorlaufes abgelaufen ist. Dieses wiederholte Abfra
gen, ob diese Bedingung erfüllt sind, vollzieht sich in einer
Warteschleife. Ist diese Bedingung erfüllt, so wird zum An
fang des Verfahrens verzweigt (Verfahrensschritt S2.1) und
eine weitere Überprüfung innerhalb dieses Motorlaufs wird ge
startet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Plausibilitätsüberprüfung eines Tankdruck
sensors zur Unterscheidung von Signalrauschen und Druck
schwankungen in einem Tank eines Kraftfahrzeuges
dadurch gekennzeichnet, daß
- - Bedingungen abgefragt werden, bei deren Erfülltsein Druckschwankungen im Tank (11) mit großer Sicherheit aus geschlossen werden können,
- - überprüft wird, ob bei erfüllten Bedingungen ein Signal rauschen auftritt und
- - auf einen fehlerhaften Tankdrucksensors (15) geschlossen wird, wenn das Signalrauschen während einer vorgegebenen Zeitdauer (T2_DTP) anhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Bedingungen der Stillstand des Kraftfahrzeuges und der
Leerlaufbetrieb der Brennkraftmaschine abgefragt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Signalrauschen festgestellt wird, wenn die Druckschwankun
gen (ΔDTP) einen vorgegebenen Schwellenwert (SW_DTP) über
schreiten.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckschwankungen ermittelt werden, indem die wäh
rend einer vorgegebenen Zeitspanne (T_DTP) auftretenden
Minimal- und Maximalwerte des Druckes (DTP) ausgewertet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß der
Tankdrucksensor (15) als fehlerfrei erkannt wird, wenn die
Druckschwankungen (ΔDTP) unterhalb des Schwellenwertes
(SW_DTP) liegen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
überprüft wird, ob das Signalrauschen mehrmals während ei
nes Motorlaufes auftritt und auf einen fehlerhaften Tank
drucksensor (15) geschlossen wird, wenn die Häufigkeit des
Auftretens einen vorgegebenen Wert überschreitet.
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