DE19833776C2 - Verfahren zum Behandeln von biologischem Abfall durch Vergären - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von biologischem Abfall durch VergärenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Behandeln von biologischem Abfall durch Vergären in einem zweistufigen thermophil-mesophilen Gärprozess beschrieben, bei dem Chargen des Abfalls mit Wasser gemischt werden, die zunächst in einen thermophilen Gärreaktor (5) und anschließend in einen mesophilen Reaktor (6) aufgegeben werden, wobei den Reaktoren bei der Gärung entstehendes Gas kontinuierlich abgezogen und einer thermischen Nutzung zugeführt wird. Das Verfahren wird dadurch weiterentwickelt, dass beim Betrieb des thermophilen Reaktors (5) periodische Hygienisierungsintervalle von mindestens 12 Stunden einghalten werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von bio
logischem Abfall durch Vergären in einem zweistufigen ther
mophil-mesophilen Gärprozeß, von der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art.
Ein Verfahren dieser Art ist in einem Aufsatz "The TherMes-
Process" von O. Christ, P. Wilderer und M. Faulstich im
"6th Bay Forrest Report 1997", Herausgeber P. A. Wilderer,
Bayerischer Forschungsverband Abfallforschung und Rest
stoffverwertung, D-85748 Garching, im Detail beschrieben.
Auf diese Veröffentlichung wird zur Ergänzung der Offen
barung der vorliegenden Anmeldung ausdrücklich Bezug
genommen.
Ein älterer Vorschlag für einen zweistufigen thermophil-
mesophilen Gärprozeß ist in DE 30 42 883 A1 beschrieben.
Insbesondere zur Behandlung von Bio- und Küchenabfällen hat
die Vergärungstechnik gegenüber der Kompostierung wesent
liche Vorteile, insbesondere die weitgehende Unabhängigkeit
von der Qualität der zu behandelnden Abfälle sowie die
kompakte Bauart der Reaktoren, die Geruchsfreiheit und der
energieautarke Anlagenbetrieb. Vergärung kann thermophil
bei einem Temperaturoptimum von 55°C oder mesophil bei
einem Temperaturoptimum von 35°C durchgeführt werden, wobei
beide Verfahren spezifische Eigenschaften und Vorteile
haben. Durch die Vereinigung beider Verfahren zu einem
zweistufigen thermophil-mesophilen Gärprozeß ergibt sich
eine markante und überraschende Leistungssteigerung des
Verfahrens, die sich insbesondere in einer ganz wesent
lichen Steigerung der Abbauleistung und der Gasproduktion
zeigt.
Eine wichtige Forderung bei der Abfallbehandlung durch
Vergären ist eine ausreichende Hygienisierung des Abfalls,
d. h. die Abtötung oder zumindest Passivierung der im
Abfall enthaltenen, möglicherweise gesundheitsgefährdenden
Mikroorganismen. Dies erfordert, daß jede Volumeneinheit
des Abfalls während einer ausreichend bemessenen Zeitspanne
auf einer ausreichend hohen Temperatur gehalten wird. Diese
Temperatur von ca. 55°C wird im thermophilen Reaktor, d. h.
der ersten Vergärungsstufe bereitgestellt. Es muß deshalb
dafür gesorgt werden, daß jede Volumeneinheit des in den
thermophilen Reaktor aufgegebenen Abfalls diesen Reaktor
nicht vor Ablauf einer ausreichenden Hygienisierungszeit
verlassen kann. Andererseits muß die Beschickung des ther
mophilen Reaktors an die üblicherweise über einen Arbeits
tag verteilte Anlieferung von frischem Abfall angepaßt
werden, und ferner muß dafür gesorgt werden, daß Betriebs
störungen das Ziel einer ausreichenden Hygienisierung des
Abfalls nicht gefährden können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, für ein
Verfahren der genannten Art eine an die über den Arbeitstag
verteilte Anlieferung des Abfalls angepaßte Betriebsführung
anzugeben, die eine ausreichende Hygienisierung des Abfalls
gewährleistet und gegen Betriebsstörungen unempfindlich
ist.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Ver
fahrensschritte gelöst. Die Unteransprüche beziehen sich
auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in periodisch
wiederkehrenden, vorzugsweise täglich wiederkehrenden
Hygienisierungsintervallen, von denen jedes mindestens
zwölf Stunden dauert, jeder Austausch von Suspension im
thermophilen Reaktor unterbunden. Nach jedem Hygienisie
rungsintervall erfolgt zunächst die Überführung einer der
Tagesmenge von frischem Abfall entsprechenden Suspensions
menge aus dem thermophilen in den mesophilen Reaktor, und
erst danach wird mit der erneuten Beschickung des thermo
philen Reaktors mit frischer Abfallsuspension begonnen.
Damit ist gewährleistet, daß die aus dem thermophilen Reak
tor entnommene, ausreichend hygienisierte Suspension zu
keinem Zeitpunkt mit Abfall kontaminiert werden kann, der
nicht die erforderliche Verweilzeit im thermophilen Reaktor
hatte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen anhand der Beschreibung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 das Fließschema einer zweistufigen Vergärungs
anlage gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm der Arbeitsphasen der verschie
denen Stufen der Anlage gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Fließschema entsprechend Fig. 1 für eine ab
geänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 4 ein Fließschema entsprechend Fig. 1 für eine wei
tere abgeänderte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Gemäß Fig. 1 wird beim Betrieb der zweistufigen Vergärungs
anlage frischer Bioabfall auf einem Förderweg 8 zu einer
Aufbereitungsstufe 1 zugeführt. Es handelt sich in der
Regel um Bioabfall aus Haushalten oder Großküchenbetrieben
wie Gaststätten oder Kantinen. Dieser Abfall wird von einem
Entsorgungsbetrieb eingesammelt und, in der Regel über den
Arbeitstag verteilt, angeliefert und in einem Bunker (nicht
dargestellt) abgeladen, von dem aus er über den Förderweg 8
der Aufbereitung 1 zugeführt wird. Hier wird der Bioabfall
zerkleinert und ggf. werden für die Vergärung ungeeignete
Bestandteile (Metall, Plastik, Steine und dgl.) abgetrennt.
Der zerkleinerte Bioabfall wird über den Förderweg 9 in ein
Suspendierungsaggregat 2 gegeben. Dort wird der Abfall
durch Zugabe von Frischwasser über die Leitung 21 und/oder
von Prozeßwasser über die Leitung 24 suspendiert,
vorzugsweise auf einen Feststoffgehalt zwischen 10 und 12%
Trockenrückstand.
Die so entstandene frische Suspension wird über die Leitung
11 einem Suspensionsspeicher 4 zugeführt, in dem die Sus
pension während einiger Stunden gelagert werden kann und
dabei umgewälzt wird. Aus dem Suspensionsspeicher 4 kann
Suspension über die Leitung 12 in den thermophilen Reaktor
5 aufgegeben werden. In diesem erfolgt eine Vergärung des
Abfalls bei einer Tempertur, die z. B. 52-60°C betragen
kann und optimal 55°C beträgt. Bei der Vergärung entsteht
ein hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid bestehendes
Biogas, das über die Leitung 31 abgezogen wird.
Nach ausreichender Verweilzeit im thermophilen Reaktor 5
gelangt die Abfallsuspension über die Leitung 13 in den
mesophilen Reaktor 6, in welchem eine Vergärung bei einer
Temperatur im Bereich von 30°C bis 40°C, vorzugsweise etwa
35°C, erfolgt. Das Volumen des mesophilen Reakors 6 ist so
bemessen, daß die Verweilzeit der Suspension das 2- bis 6-
fache, vorzugsweise ca. das 3-fache der Verweilzeit im
thermophilen Reaktor 5 betragen kann. Auch im mesophilen
Reaktor 6 entsteht durch die Vergärung Biogas, das über die
Leitung 32 abgezogen und mit dem Biogas aus dem thermo
philen Reaktor 5 in der gemeinsamen Leitung 33 vereinigt
wird. Dieses an Kohlenstoffverbindungen, insbesondere
Methan-reiche Biogas, kann einer thermischen Verwertung zu
geführt werden, vorzugsweise an Ort und Stelle durch Ver
brennen in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk (nicht
dargestellt).
Aus dem mesophilen Reaktor 6 wird die behandelte Suspension
über eine Leitung 14 abgezogen und einer Entwässerungsstufe
7 zugeführt. Hier erfolgt eine Entwässerung mittels einer
an sich bekannten Entwässerungseinrichtung, z. B. einem
Dekanter, einer Bandfilter- oder einer Kammerfilter-Presse
oder dergleichen. Die Entwässerung erfolgt vorzugsweise bis
auf einen Feststoffgehalt von etwa 30% Trockenrückstand.
Der verbleibende Feststoffrückstand hat eine kompostartige
Substanz und kann unmittelbar oder nach einer Nachrotte als
Kompost verwertet werden. Das bei der Entwässerung ent
stehende Abwasser wird über die Leitung 22 einer Abwas
serreinigung 3 zugeführt.
Das gereinigte Abwasser kann als Prozeßwasser über die
Leitung 24 in die Suspendierstufe 2 zurückgeführt werden;
Überschußwasser kann über die Leitung 23 der Kanalisation
oder einem Vorfluter zugeführt werden.
Der für die Erfindung wesentliche zeitliche Ablauf der
Betriebsphasen der einzelnen Stufen des Vergärungsver
fahrens gemäß Fig. 1 ist in Fig. 2 schematisch angegeben.
Die Abszissenachse stellt den Zeitraum von 24 Stunden
jeweils ab dem Betriebsbeginn jedes Arbeitstages dar.
In der Suspendierungsstufe 2 erfolgt ab Betriebsbeginn
innerhalb einer Arbeitsschicht von acht Stunden ständig
oder zeitweise das Aufbereiten der Suspension. Während der
ersten vier Betriebstunden, oder eines Teils dieser Zeit,
wird aufbereitete Suspension im Suspensionsspeicher 4 ge
lagert und umgewälzt. Ebenfalls innerhalb der ersten vier
Betriebsstunden wird Suspension über die Leitung 13 aus dem
thermophilen Reaktor 5 in den mesophilen Reaktor 6 gepumpt,
und zwar in so ausreichender Menge, daß im thermophilen
Reaktor 5 Platz für die Aufnahme einer durchschnittlichen
Tagesmenge an frischer Suspension geschaffen wird. Es ver
steht sich, daß das Volumen des mesophilen Reaktors 6 so
bemessen ist, daß es jederzeit ein Puffervolumen für eine
entsprechende Suspensionsmenge zur Verfügung stellt.
Nach Ablauf von vier Stunden ab Betriebsbeginn wird die
Entnahme von Suspension aus dem thermophilen Reaktor 5 und
ihre Überführung über die Leitung 13 in den mesophilen Re
aktor 6 beendet, d. h. die Leitung 13 wird abgesperrt. Erst
danach wird die Leitung 12 geöffnet und es erfolgt die Zu
führung von frischer Suspension aus dem Suspensionsspeicher
4 in den thermophilen Reaktor 5. Diese Zuführung hält wäh
rend der zweiten vier Betriebsstunden, d. h. während der
5.-8. Betriebsstunde, oder eines Teils dieser Zeit, an
und wird dann beendet.
Innerhalb der acht Betriebsstunden der täglichen Arbeits
schicht erfolgt ständig oder zeitweise die Entnahme von
fertig behandelter Suspension aus dem mesophilen Reaktor 6
über die Leitung 14 und ihre Entwässerung in der Entwäs
serungsstufe 7.
Nach Beendigung der achtstündigen Arbeitsschicht und vor
Betriebsbeginn des nächsten Arbeitstages verbleiben bei
diesem Beispiel 16 Stunden, im allgemeinen Fall mindestens
12 Stunden, in denen im thermophilen Reaktor 5, bei ge
schlossener Zuführleitung 12 und Abführleitung 13, eine
Hygienisierung der Abfallsuspension, d. h. eine Eliminierung
oder Passivierung von ggf. gesundheitsschädlichen
Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzsporen, er
folgen kann. Es ist sichergestellt, daß jedes Partikel
des Abfalls mindestens einmal das mindestens 12-stündige
Hygienisierungsintervall im thermophilen Reaktor 5 durch
läuft.
Fig. 3 zeigt das Fließschema für eine abgeänderte Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Gleiche
Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnen gleiche Elemente,
die im folgenden nicht erneut beschrieben werden. Abwei
chend von Fig. 1 ist der das Biogas aus dem thermophilen
Reaktor 5 abführenden Gasleitung 31 ein Meßgerät 41 zuge
ordnet, welches laufend die Menge und/oder die Zusammen
setzung, z. B. den Methangehalt, des aus dem thermophilen
Reaktor 5 entnommenen Biogases ermittelt. Das Meßsignal
wird ständig einem Überwachungs- und Steuergerät 43 zuge
führt, welches erkennt, ob die Gaserzeugungsrate und/oder
die Zusammensetzung dem Normalbetrieb entsprechen, oder ob
eine anomale Änderung der Gasmenge und/oder Gaszusammen
setzung vorliegt, die eine Störung des Betriebes des ther
mophilen Reaktors 5 anzeigt.
Im Falle einer Störung steuert das Steuergerät 43 ein Um
steuerventil 45 in der Zuführleitung 12 des thermophilen
Reaktors 5 derart, daß die Suspension aus dem Suspensions
speicher nicht mehr dem thermophilen Reaktor 5, sondern
über eine Umgehungsleitung 47 direkt der mesophilen Stufe 6
zugeführt wird. Die in die mesophile Stufe 6 gelangende
Suspension ist somit nicht hygienisiert. Sie wird vorzugs
weise nach verkürzter Aufenthaltszeit im mesophilen Reaktor
6, die z. B. durch das Umschaltgerät 43 steuerbar sein,
über die Leitung 14 abgezogen und dem Entwässerungsaggregat
7 zugeführt und in diesem entwässert. Das entwässerte Pro
dukt wird anschließend auf dem Betriebsgelände z. B. in
Form einer aufgeschütteten Miete - bei Bedarf unter Zumischung
von Strukturmaterialien - nachkompostiert. Durch
die verkürzte Verweilzeit im mesophilen Reaktor 6 ergibt
sich eine geringere Stabilisierung des Materials, was zur
Folge hat, daß während der Nachkompostierung ausreichend
hohe Temperaturen zur Hygienisierung erreicht werden.
Sollten insbesondere bei geringen Abfallmengen und entspre
chend längerer Verweilzeit im mesophilen Reaktor 6, die bei
der Nachkompostierung auftretenden Temperaturen für die
Hygienisierung nicht ausreichend hoch sein, so muß das ent
wässerte Material vor oder nach der Kompostierung zwischen
gespeichert werden, so daß es nach Behebung der Störung und
Wiederinbetriebnahme des thermophilen Reaktors 5 diesem zu
geführt werden kann. Zur Zwischenspeicherung kann ein bei
49 angedeuteter Zwischenspeicher dienen, in vielen Fällen
kann die Zwischenspeicherung aber auch auf einer offenen
oder überdachten Fläche des Betriebsgeländes erfolgen, da
das Material durch die Nachkompostierung bereits stabili
siert und damit weitestgehend geruchsfrei ist, so daß kein
gesonderter Speicherbehälter benötigt wird.
Wenn die Störung behoben ist und der thermophile Reaktor 5
wieder in Betrieb geht, bleibt die Verbindungsleitung 13
zum mesophilen Reaktor 6 zunächst geschlossen. Während der
anlieferungsfreien Betriebszeiten, z. B. abends oder an Wo
chenenden, wird der komplette Inhalt des mesophilen Reak
tors 6 über das Entwässerungsaggregat 7 entleert, entwäs
sert und dann nachkompostiert oder zwischengespeichert.
Nach vollständiger Entleerung wird der mesophile Reaktor 6
dann wieder in Betrieb genommen und mit 35°C warmen Wasser
und dem Ablauf des thermophilen Reaktors 5 beschickt. Das
zwischengespeicherte, nicht hygienisierte Material wird
dann sukzessive dem frischen Bioabfallstrom zugegeben.
Anschließend geht die gesamte Anlage in den Normalbetrieb
über.
Fig. 4 ist das Fließschema einer weiteren abgeänderten Aus
führungsform der Erfindung. Auch hier bezeichnen gleiche
Bezugszeichen wie in Fig. 1 gleiche Anlagenteile, die nicht
nochmals erläutert werden. In Abweichung von Fig. 1 ist der
Suspensionsspeicher 4 mit einem Wärmetauscher 36, z. B. in
Form einer Rohrschlange, versehen, der durch eine Zuström
leitung 35 mit dem thermophilen Reaktor 5 und durch eine
Abströmleitung 37 mit dem mesophilen Reaktor 6 verbunden
ist. Beim Betrieb der Anlage gemäß Fig. 4 entsprechend dem
Zeitschema von Fig. 2 wird während der ersten vier Be
triebsstunden, oder eines Teils davon, die in der Suspen
dierstufe 2 erzeugte Suspension im Suspensionsspeicher 4
gelagert und umgewälzt. Ebenfalls innerhalb dieser Zeit
wird Suspension aus dem thermophilen Reaktor 5 über den
Wärmetauscher 36 in den mesophilen Reaktor 6 gepumpt.
Die Temperatur der Suspension wird dabei von 55°C, beim
Austritt aus dem thermophilen Reaktor 5 auf ca. 38°C beim
Eintritt in den mesophilen Reaktor 6 gesenkt. Gleichzeitig
wird durch den Wärmetausch die Temperatur der im Suspen
sionsspeicher 4 gespeicherten und umgewälzten Suspension
erhöht. Um den Vorteil dieses Verfahrens auszunützen, ist
sicherzustellen, daß mindestens eine Suspensionscharge vom
Vortag im Speicher 4 gelagert wird. In der Zeit von der
5.-8. Betriebsstunde wird ständig oder zeitweise die be
reits vorgewärmte Suspension aus dem Speicher 4 ständig
oder zeitweise in den thermophilen Reaktor 5 geleitet.
Die in der Beschreibung und in Fig. 2 angegebenen Stunden
zahlen für die einzelnen Betriebsphasen sind nur als Bei
spiele zu verstehen und können im Rahmen der Erfindung ab
geändert werden, insbesondere in Anpassung an eine andere
als eine achtstündige Betriebsschicht pro Arbeitstag. Auch
ist Fig. 2 nicht so zu verstehen, daß die einzelnen Be
triebsvorgänge kontinuierlich während des gesamten zuge
ordneten Zeitintervalls stattfinden müßten. Jeder Betriebs
vorgang kann auch nur während einer oder mehrerer Teilintervalle
innerhalb des jeweils angegebenen, maximal zu
lässigen Zeitintervalls stattfinden. Wesentlich ist in
jedem Fall, daß die Zeitspanne für das Hygienisieren im
thermophilen Reaktor 5, während der jede Suspensionszufuhr
und -abfuhr zum bzw. vom thermophilen Reaktor 5 gesperrt
ist, mindestens zwölf Stunden beträgt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Behandeln von biologischem Abfall durch Vergären in einem
zweistufigen thermophil-mesophilen Gärprozess, mit den Schritten:
dass nach jedem Hygienisierungsintervall eine Entnahmemenge von Suspension aus dem thermophilen Reaktor entnommen und in den mesophilen Reaktor überführt wird, die der bis zum nächsten Hygienisierungsintervall erwarteten Zuführmenge von frischen Suspensionschargen zum thermophilen Reaktor entspricht,
dass erst nach Beendigung der Entnahme dieser Entnahmemenge mit der erneuten Beschickung des thermophilen Reaktors mit frischer Suspension begonnen wird,
und dass der Abzug von behandelter Suspension aus dem mesophilen Reaktor (6) so gesteuert wird, dass dieser jeweils zum Zeitpunkt der Entnahme aus dem thermophilen Reaktor (5) ein für die Aufnahme der Entnahmemenge aus dem thermophilen Reaktor ausreichendes freies Volumen hat.
- a) Mischen von Chargen des Abfalls mit Wasser zur Herstellung von Chargen einer pump- und rührfähigen Suspension des Abfalls;
- b) aufeinanderfolgendes Aufgeben der Suspensionschargen in einem thermophilen Gärreaktor (5) und Behandeln der Suspension in dem thermophil, anaerob betriebenen Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 52°C bis 60°C, vorzugsweise bei ca. 55°C, mit einer mittleren Verweilzeit in dem thermophilen Reaktor von 3 bis 8 Tagen, vorzugsweise 5 Tagen;
- c) Überführen von Suspension aus dem thermophil, anaerob beriebenen Reaktor (5) in einen nachgeschalteten mesophil, anaerob betriebenen Reaktor (6) und Behandeln der Suspension in dem mesophilen Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 30°C bis 40°C, vorzugsweise etwa 35°C, mit einer mittleren Verweilzeit, die das drei- bis achtfache, vorzugsweise ca. das dreifache der Verweilzeit im thermophil, anaerob betriebenen Reaktor beträgt unter Bildung von methanreichem Biogas;
- d) Entnahme von behandelter Suspension aus dem mesophilen Reaktor und Entwässern der Suspension mittels einer Entwässerungseinrichtung (7) zur Gewinnung von entwässertem Restprodukt und Filtrat,
dass nach jedem Hygienisierungsintervall eine Entnahmemenge von Suspension aus dem thermophilen Reaktor entnommen und in den mesophilen Reaktor überführt wird, die der bis zum nächsten Hygienisierungsintervall erwarteten Zuführmenge von frischen Suspensionschargen zum thermophilen Reaktor entspricht,
dass erst nach Beendigung der Entnahme dieser Entnahmemenge mit der erneuten Beschickung des thermophilen Reaktors mit frischer Suspension begonnen wird,
und dass der Abzug von behandelter Suspension aus dem mesophilen Reaktor (6) so gesteuert wird, dass dieser jeweils zum Zeitpunkt der Entnahme aus dem thermophilen Reaktor (5) ein für die Aufnahme der Entnahmemenge aus dem thermophilen Reaktor ausreichendes freies Volumen hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge
und/oder Zusammensetzung des im thermophilen Reaktor erzeugten Gases
laufend überwacht wird,
dass bei einer eine Störung anzeigenden Änderung der Gasmenge und/oder
Zusammensetzung der thermophile Reaktor abgeschaltet und die frische
Suspension unter Umgehung des thermophilen Reaktors direkt in den
mesophilen Reaktor aufgegeben wird, bis die Störung behoben ist und der
thermophile Reaktor wieder in Betrieb gesetzt wird und dass während der
Abschaltung des thermophilen Reaktors und während einer auf dessen
Wiederinbetriebnahme folgenden Sicherheitszeit das aus dem mesophilen
Reaktor (6) abgezogene Produkt zwischengelagert und dann in den
thermophilen Reaktor (5) zu einer erneuten Behandlung aufgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dem
thermophilen Reaktor zugeführte frische Suspension durch Wärmetausch mit
aus dem thermophilen Reaktor entnommener Suspension vorgewärmt wird.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE19833776C2 (de) |
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CN107810068A (zh) * | 2015-04-29 | 2018-03-16 | 阿加托斯绿色电力利莫里亚有限责任公司 | 用于处理含有有机组分的固体废物的工艺 |
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- 1998-07-27 DE DE19833776A patent/DE19833776C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110201 |