DE19832176A1 - Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen - Google Patents
Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen WerkzeugenInfo
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- F16C—SHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
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- F16C19/16—Bearings with rolling contact, for exclusively rotary movement with bearing balls essentially of the same size in one or more circular rows for both radial and axial load with a single row of balls
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen
von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen mit zwei relativ
zueinander rotierenden Dichtungselementen, welche zwischen sich einen Dichtspalt defi
nieren.
Das besondere Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Dichtsystems sind rotierende
Spindeln oder Wellen bei angetriebenen Werkzeugen in Werkzeugmaschinen. Selbstver
ständlich ist die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung auch anderweitig einsetzbar,
nämlich immer dort, wo zwei Teile relativ zueinander drehbeweglich sind. Ein weiteres be
sonderes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Abdichtsystems sind die sogenann
ten Labyrinthdichtungen sowie Spaltdichtungen.
Die Abdichtung von klein bauenden Spindeln (beispielsweise in angetriebenen Werkzeu
gen) stellt hinsichtlich Funktion und Bauraum hohe Anforderungen. Insbesondere besteht
das Problem, daß zur Abdichtung kleiner Spindeln in Werkzeugmaschinen nur ein einge
schränkter Dichtungsbauraum zur Verfügung steht. Gleichzeitig werden die Bedingungen,
unter denen leckagefrei abgedichtet werden muß, immer anspruchsvoller. Wegen der ho
hen Umfangsgeschwindigkeit an der Dichtstelle können oftmals nur berührungsfreie Dicht
systeme eingesetzt werden.
Der Großteil der Spindelausfälle ist auf das Eindringen von Schmutz und Kühlschmierstoff
in die meist fettgeschmierten Lager zurückzuführen. Bei der Dichtungsauslegung ist daher
vor allem darauf zu achten, daß diese Nachteile verhindert werden. Außerdem besteht die
Gefahr, daß aufgrund der Reibung in der Dichtung eine derartige Warme entsteht, daß die
Werkzeuggenauigkeit meßbar beeinträchtigt ist und daß durch die relativ hohe Temperatur
die Lebensdauer der Lagerschmierstoffe herabgesetzt wird.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ab
dichtung insbesondere bei kleinen Spindeln (oder Wellen) bei Zubehörteilen von Werk
zeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen zu schaffen, welche das
Eindringen von Schmutz und Kühlschmierstoff zuverlässig verhindert und welche darüber
hinaus keine die Genauigkeit des Werkzeugs sowie die Lebensdauer der Lagerschmier
stoffe beeinträchtigende Reibungswärme erzeugt.
Die technische Lösung wird mit der Erfindung ein insbesondere viskoser Dichtstoff im
Dichtspalt zwischen den beiden Dichtungselementen vorgeschlagen.
Durch die Verwendung eines zusätzlichen Dichtstoffes im Dichtspalt wird für eine soge
nannte Spaltdichtung die Spalthöhe null erreicht. Bei dem Dichtstoff kann es sich um eine
Flüssigkeit, vorzugsweise aber um ein schwach-, normal- oder hochviskoses Mittel handeln.
Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Dichtung schlägt vor, daß der
Dichtstoff hinsichtlich seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften derart ausgebildet ist,
daß er bei der relativen Rotation der Dichtungselemente durch die zwischen dem Dichtstoff
und den Wänden des Dichtspaltes wirkenden zwischenmolekularen Kräfte an den Wänden
des Dichtspaltes überwiegend haften bleibt. Die Grundidee hinsichtlich der Struktureigen
schaften des Dichtstoffes liegt darin, daß dieser Dichtstoff beim Füllen des Dichtspaltes an
dessen Wänden haftet und bei der Rotation haften bleibt und sich nicht von den beiden
Dichtspaltwänden löst. Der Dichtstoff ist dabei von seiner inneren Struktur so aufgebaut und
hat derartige Eigenschaften, daß die gleitende Relativbewegung bei der Rotation innerhalb
des Dichtstoffes, also im Innenbereich zwischen den Grenzflächen des Dichtstoffes und
den Dichtspaltwänden stattfindet (und nicht direkt in der Grenzfläche), also in der Berüh
rungsfläche zwischen dem Dichtstoff und der Dichtwand. Die zwischenmolekularen Anzie
hungskräfte zwischen dem viskosen Dichtstoff und der Dichtspaltwand sind dabei größer
als die durch die Rotation wirkenden Abreißkräfte an dieser Grenz- bzw. Berührungsfläche.
Selbstverständlich kann nicht 100%-ig verhindert werden, daß ein geringer Teil des an der
Dichtspaltwand anhaftenden Dichtstoffes dennoch abreißt, doch soll erfindungsgemäß
"überwiegend" der Dichtstoff an der Wand haften bleiben. Der Vorteil des erfindungsgemä
ßen Abdichtsystems besteht somit darin, daß sowohl beim Stillstand als auch bei der Rota
tion der Spindel bzw. Welle eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet ist, welche das
Eindringen von Schmutz und Kühlschmierstoff sicher verhindert. Da die aufgrund der Rota
tion bedingte Reibungswärme im Innern des Dichtstoffes entsteht (nämlich dort, wo die
Scherbewegung innerhalb des Dichtstoffes erfolgt), ist die Wärmebelastung des Werk
zeugs nur gering mit der Folge einer nahezu unverfälschten Bearbeitungsgenauigkeit. Au
ßerdem wird der Lagerschmierstoff nicht allzusehr mit Wärme belastet. Aufgrund der Ei
genschaften des Dichtstoffes muß gleichzeitig auch weitestgehend sichergestellt sein, daß
die zwischenmolekularen Kräfte so hoch sind, daß der Dichtstoffanteil, welcher sich mit der
rotierenden Dichtspaltwand mitdreht, nicht oder nicht übermäßig durch die Zentrifugalkräfte
hinausgeschleudert wird.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß der Dichtspalt ohne den Dichtstoff eine
Spalthöhe größer null und mit dem Dichtstoff eine Spalthöhe gleich null aufweist. Somit wird
bei einer derartigen Spaltdichtung durch den zusätzlichen Dichtstoff die Spalthöhe gleich
null. Gleichzeit ist durch diese Spaltdichtung gewährleistet, daß keine Wärmeeinleitung
durch die nichtberührende Dichtung erfolgt.
Eine weitere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Dichtung schlägt vor, daß der
Dichtspalt einen kurzen axialen Eintrittsspalt, einen sich anschließenden Radialspalt sowie
einen diesem sich anschließenden zweiten Axialspalt aufweist. Auf jeden Fall ist der Ra
dialspalt (sowie der zweite Axialspalt) länger als der axiale Eintrittsspalt. Sie bilden gewis
sermaßen ein "U" mit einem verkürzten einen Schenkel. Da der zweite Axialspalt nicht in
einer Fangkammer oder einer berührenden Dichtung mündet, kann er entsprechend länger
ausgebildet werden. Insbesondere hat diese erfindungsgemäße Anordnung des Dichtspal
tes den Vorteil, daß der Radialspalt und der zweite Axialspalt die Spalthöhe null aufweisen.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß der Dichtspalt hinsichtlich seiner geometrischen
Formgebung derart ausgebildet ist, daß eine erhöhte Rückförderung für eingedrungene
Flüssigkeit erfolgt. Dies kann beispielsweise technisch für den radialen und/oder axialen
Dichtspalt mittels eines Linksgewindes realisiert werden, so daß sich daraus eine erhöhte
Rückförderung für bereits eingedrungenes Kühlmittel ergibt.
Schließlich wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß die auf der Spindel sitzende
Dichtspaltwand zweiteilig mit der Spindel ausgebildet ist. Der Vorteil liegt in einer leichteren
Fertigung sowie unkritischen Wärmebehandlung der Spindel. Außerdem ist dadurch eine
einfache Möglichkeit zur Einstellung der Spalthöhe auf das gewünschte Maß durch Ab
stimmung des aufgesetzten Bauteils gegeben. Die Dichtspaltwand kann dabei aufgepreßt,
geklebt oder mit anderen Fügeverfahren (beispielsweise Löten, Schweißen etc.) verbunden
werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung für rotierende Spindeln wird
nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt einen Ausschnitt der Spindel
im Dichtungsbereich.
Die Spindel 1 besteht aus zwei Spindelteilen 1', 1''. Im Rotationsbereich zwischen diesen
beiden Spindelteilen 1', 1'' befindet sich eine Dichtung 2 in Form einer sogenannten Spalt
dichtung. Die beiden Dichtungselemente 2', 2'' der Dichtung 2 definieren zwischen sich ei
nen Dichtspalt 3, bestehend aus einem Eintrittsspalt 3', einem daran sich anschließenden
längeren Radialspalt 3'' sowie schließlich einem Axialspalt 3'''. In dem Dichtspalt 3 befindet
sich eine viskoser Dichtstoff 4, so daß der Dichtspalt 3 die Spalthöhe null besitzt.
Die Funktionsweise der Dichtung ist wie folgt:
Bei einer Rotation der Spindel 1 bleibt der Dichtstoff 4 an den Wänden des Dichtspaltes 3 der beiden Dichtungselemente 2', 2'' weitestgehend haften und löst sich nicht von den Wänden. Die Relativbewegung erfolgt durch eine Scherung innerhalb des Dichtstoffes 4 im Dichtspalt 3. Durch diese ins Innere des Dichtstoffes 4 verlagerte Reibung ist die Wär meentwicklung nur gering, insbesondere derart gering, daß eine Wärmebeeinflussung des Werkzeugs mit einer Bearbeitungstoleranzüberschreitung nicht stattfindet.
Bei einer Rotation der Spindel 1 bleibt der Dichtstoff 4 an den Wänden des Dichtspaltes 3 der beiden Dichtungselemente 2', 2'' weitestgehend haften und löst sich nicht von den Wänden. Die Relativbewegung erfolgt durch eine Scherung innerhalb des Dichtstoffes 4 im Dichtspalt 3. Durch diese ins Innere des Dichtstoffes 4 verlagerte Reibung ist die Wär meentwicklung nur gering, insbesondere derart gering, daß eine Wärmebeeinflussung des Werkzeugs mit einer Bearbeitungstoleranzüberschreitung nicht stattfindet.
1
Spindel
1
',
1
'' Spindelteile
2
Dichtung
2
',
2
'' Dichtungselemente
3
Dichtspalt
3
' Eintrittsspalt
3
'' Radialspalt
3
''' Achsialspalt
4
Dichtstoff
Claims (6)
1. Dichtung (2) für rotierende Spindeln (1) oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeug
maschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen
mit zwei relativ zueinander rotierenden Dichtungselementen (2', 2''), welche zwischen
sich einen Dichtspalt (3) definieren,
gekennzeichnet durch
einen insbesondere viskosen Dichtstoff (4) im Dichtspalt (3) zwischen den beiden
Dichtungselementen (2', 2'').
2. Dichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstoff (4) hinsichtlich seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften derart
ausgebildet ist, daß er bei der relativen Rotation der Dichtungselemente (2', 2'') durch
die zwischen dem Dichtstoff (4) und den Wänden des Dichtspaltes (3) wirkenden zwi
schenmolekularen Kräfte an den Wänden des Dichtspaltes (3) überwiegend haften
bleibt.
3. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtspalt (3) ohne den Dichtstoff (4) eine Spalthöhe größer null und mit dem
Dichtstoff (4) eine Spalthöhe gleich null aufweist.
4. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtspalt (3) einen kurzen axialen Eintrittsspalt (3'), einen sich anschlie
ßenden Radialspalt (3'') sowie einen diesem sich anschließenden zweiten Axialspalt
(3''') aufweist.
5. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtspalt (3) hinsichtlich seiner geometrischen Formgebung derart ausgebildet
ist, daß eine erhöhte Rückförderung für eingedrungene Flüssigkeit erfolgt.
6. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Spindel (1) sitzende Dichtspaltwand zweiteilig mit der Spindel (1) aus
gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19832176A DE19832176A1 (de) | 1997-07-17 | 1998-07-17 | Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19730585 | 1997-07-17 | ||
DE19832176A DE19832176A1 (de) | 1997-07-17 | 1998-07-17 | Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19832176A1 true DE19832176A1 (de) | 1999-01-28 |
Family
ID=7835959
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19832176A Withdrawn DE19832176A1 (de) | 1997-07-17 | 1998-07-17 | Dichtung für rotierende Spindeln oder Wellen bei Zubehörteilen von Werkzeugmaschinen, insbesondere bei angetriebenen Werkzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19832176A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1245329A1 (de) * | 2001-03-28 | 2002-10-02 | Hartmut Mader | Einrichtung für die Zuführung von Kühl- und Schmiermittel zu einem rotierenden Werkzeug mit innerer Kühl- und Schmiermittelzufuhr |
CN103161960A (zh) * | 2013-03-25 | 2013-06-19 | 靖江市建肯高速电机有限公司 | 电主轴的密封装置 |
-
1998
- 1998-07-17 DE DE19832176A patent/DE19832176A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1245329A1 (de) * | 2001-03-28 | 2002-10-02 | Hartmut Mader | Einrichtung für die Zuführung von Kühl- und Schmiermittel zu einem rotierenden Werkzeug mit innerer Kühl- und Schmiermittelzufuhr |
CN103161960A (zh) * | 2013-03-25 | 2013-06-19 | 靖江市建肯高速电机有限公司 | 电主轴的密封装置 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WTO WERKZEUG-EINRICHTUNGEN GMBH, 77797 OHLSBACH, D |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |