DE19831131A1 - Navigationsverfahren für Fahrzeuge - Google Patents

Abstract

Bei einem Navigationsverfahren für Fahrzeuge, bei dem im Verlauf des Fahrweges markante und das Fahrverhalten und insbesondere die Fahrgeschwindigkeit beeinflussende Ereignisse auftreten, aktiviert der Fahrer über ein Eingabemedium einen Speicher für die während eines Streckenabschnitts auftretenden Ereignisse. Am Ende des Abschnitts deaktiviert er den Speicher. Die Ereignisse bei der folgenden Fahrt über diesen Streckenabschnitt werden als Fahrempfehlung ausgegeben.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Navigationsverfahren für Fahrzeuge, bei dem im Verlauf des Fahrweges markante und das Fahrverhalten und insbesondere die Fahrgeschwindigkeit beeinflussende Ereignisse auftreten.

Derartige Ereignisse sind z. B. Geschwindigkeitsbeschränkungen, die extern (z. B. durch Straßenschilder) oder implizit (z. B. durch Straßentypen wie beispielsweise Landstraßen) vorgegeben oder durch den Straßenverlauf, wie z. B. vor der Einfahrt in enge Kurven, bedingt sind. Der heutige Stand der Repräsentation der Geometrie von Straßenverläufen in Navigationsdatenbasen ist in vielen Fällen noch zu unpräzi­ se, als daß damit eine verläßliche, darauf beruhende Geschwindigkeitssteuerung realisiert werden kann. Informationen über Geschwindigkeitsbeschränkungen o. ä. sind in den Datenbasen meist nicht, nicht vollständig oder unzutreffend enthalten. Das flächendeckende Einbringen von richtigen Informationen gleich welcher Art in Navigationsdatenbasen sowie ihre Verifikation ist extrem aufwendig und langwierig. Die Überprüfung erfolgt meist stichprobenförmig nach statistischen Gesichtspunk­ ten. Upgrades der Datenbasen werden derzeit etwa halbjährlich an die Kunden weitergegeben. Man kann davon ausgehen, daß aber immer eine Restunsicherheit von 5-10% bestehen bleibt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Navigationsverfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem bedarfsweise eine Abspeicherung von die Fahrgeschwindigkeit beeinflussenden Ereignissen ermöglicht wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruchs 1.

Der Speicher nimmt die während einer erstmaligen Befahrung eines Streckenab­ schnitts auftretenden Ereignisse auf und gibt sie bei der folgenden Fahrt über diesen Streckenabschnitt als Fahrempfehlung aus. Nähert sich das Fahrzeug bei der ersten Fahrt über einen Streckenabschnitt einer Stelle, an der eine Geschwindigkeitsbe­ schränkung in der Datenbasis eingetragen ist, so wird diese in ausreichendem Ab­ stand vor dem Erreichen der entsprechenden Position dem Fahrer über ein geeig­ netes Medium akustisch oder optisch z. B. mittels eines Displays rechtzeitig vor der relevanten Position angezeigt. Der Fahrer hat die Möglichkeit und ausreichend Zeit, die Richtigkeit dieser Information zu überprüfen. Wenn er diese für zutreffend und angemessen hält, hat er die Möglichkeit, über das Eingabemedium, z. B. per Knopf­ druck diese Geschwindigkeitsbeschränkung als zulässige Maximalgeschwindigkeit abzuspeichern. Ist diese Information hingegen falsch oder unzutreffend, so hat er die Möglichkeit, diese zu löschen oder zu korrigieren. Bei der nächsten Vorbeifahrt an dieser Stelle braucht diese Information dann nicht beispielsweise erneut im Dis­ play angezeigt werden, da sie der Fahrer schon einmal bestätigt und damit die Ver­ antwortung dafür übernommen hat.

Um sicherzustellen, daß bei der Nutzung ein und desselben Fahrzeuges durch un­ terschiedliche Fahrer diese nur mit den Informationen versehen werden, für die sie die Verantwortlichkeit übernommen haben, können diese Informationen personen­ abhängig abgespeichert und wieder abgerufen werden. Dies kann beispielsweise durch ein personenbezogenes Schlüsselsystem realisiert werden.

Zur Eingabe einer Information beispielsweise einer Geschwindigkeitsbeschränkung wird folgendes Verfahren vorgeschlagen: Beim Erreichen der Stelle, an der die In­ formation eingetragen werden soll, drückt der Fahrer einen Knopf (z. B. die Drück- Funktion eines Dreh-/Drückknopfes oder eine dafür vorgesehene Taste im Multi­ funktionslenkrad oder an einem Lenkstockhebel), um dem System anzuzeigen, daß in Kürze eine Eingabe in die Datenbasis erfolgen wird. Dabei wird die aktuelle Fahr­ zeugposition auf der Strecke im System festgehalten. Danach hat der Fahrer aus­ reichend Zeit, die entsprechende Eingabe zu tätigen beispielsweise durch Drehen des Dreh-/Drückknopfes zur Auswahl eines bei der ersten Betätigung an einem Bildschirm symbolhaft angezeigten Menüpunktes (z. B. Zeichen für Geschwindig­ keitabeschränkung). Eine alternative Realisierung zur Anwahl z. B. einer Geschwin­ digkeitsbeschränkung bietet der LED-Tacho in Verbindung mit den Tip-Up/Tip- Down-Tasten der ACC-Bedienung. Die entsprechende Geschwindigkeit wird z. B. mit blinkender LED angewählt, Blinken wird aktiviert durch die erste Betätigung des Drückknopfes/Bedienelements und zeigt an, daß sich das System im Daten- Eingabemodus befindet. Die Eingabe und das Abspeichern in die Datenbasis erfolgt schließlich durch erneutes Drücken des zuerst betätigten Bedienelements.

Der Fahrer kann die Datenbasis quasi als "elektronisches streckenbezogenes No­ tizbuch" benutzen. Informationen aus diesem "Notizbuch" werden ortsbezogen au­ tomatisch abgerufen, entsprechend angezeigt und/oder einer Geschwindigkeitsre­ gelung bei minimalem Bedienaufwand weitergegeben.

Claims (4)

1. Navigationsverfahren für Fahrzeuge, bei dem im Verlauf des Fahrweges mar­ kante und das Fahrverhalten und insbesondere die Fahrgeschwindigkeit beein­ flussende Ereignisse auftreten, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrer über ein Eingabemedium einen Speicher für die während eines Streckenab­ schnitts auftretenden Ereignisse aktiviert und am Ende des Abschnitts deaktiviert und daß die Ereignisse bei der folgenden Fahrt über diesen Streckenabschnitt als Fahrempfehlung ausgegeben werden.

2. Navigationsverfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrempfehlungen ohne besondere Kenntlichmachung für den Fahrer vorge­ geben werden.

3. Navigationsverfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrempfehlungen mit besonderer Kenntlichmachung für den Fahrer vorge­ geben werden.

4. Navigationsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fahrempfehlung fahrerspezifisch abgespeichert und vorge­ geben werden.