DE19823940A1 - Enterische Fluoxetinpellets - Google Patents
Enterische FluoxetinpelletsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Pharmazie und liefert eine ausgezeichnete
enterische Rezeptur des Antidepressivums Fluoxetin.
Fluoxetin (N-Methyl-3-(p-trifluormethylphenoxy)-3-phenylpropylamin) ist ein Antidepressi
vum, das beispielsweise aus der US-A-4 314 081 und US-A-4 626 549 bekannt ist. Die Wirkung von
Fluoxetin basiert auf seiner Fähigkeit, die Aufnahme von Serotonin durch die Neuronen im zentralen Ner
vensystem selektiv zu hemmen. In den Vereinigten Staaten von Amerika und zahlreichen anderen Staaten
ist eine Indikation von Fluoxetin zur Behandlung von Depressionen, obsessiv-kompulsiven Störungen und
Bulimie bekannt.
In den Vereinigten Staaten von Amerika umfassen die gegenwärtig verfügbaren pharmazeuti
schen Formen für Fluoxetin in Form des Hydrochloridsalzes Kapseln und eine Lösung. Eine Tabletten
rezeptur für Verbindungen vom Fluoxetintyp wird auch in der US-A-4 314 081 (Spalte 16, Z. 52-55) in
Betracht gezogen. Jüngst wurde in der EP-A-0 693 28 1 eine dispergierbare Tablette offenbart. Eine Depot
rezeptur von Fluoxetin ist in der US-A-4 847 092 beansprucht. Serotoninaufnahmehemmer beinhaltende
Tabletten, die zur Verzögerung der Absorption und des Zerfalls zur "Aufrechterhaltung der Wirkung über
eine längere Zeitdauer hinweg" beschichtet sind, werden allgemein in der US-A-4 444 778 (Spalte 6, Z. 10
und folgende) in Betracht gezogen. Rezepturen von R-Fluoxetin werden allgemein in der WO 92/13452
(gesteuerte Freisetzung und Langzeitfreisetzung (S. 19)) und der US-A-5 356 934 (Spalte 4) in Betracht
gezogen. Eine ähnliche Lehre für S-Fluoxetin findet sich in der US-A-5 104 899.
Enterische Arzneimittelzubereitungen werden in einer derartigen Weise hergestellt, daß das
Produkt unverändert den Magen eines Patienten passiert und sich auflöst und den Wirkstoff schnell frei
setzt, wenn es den Magen verläßt und in den Dünndarm eintritt. Derartige Rezepturen werden seit langem
verwendet und liegen üblicherweise in Tabletten- oder Pelletform vor, in der der Wirkstoff sich im inneren
Teil der Tablette oder des Pellets befindet und in einem Film oder einer Umhüllung, dem "enterischen Über
zug", eingeschlossen ist, der in sauren Umgebungen, wie dem Magen, unlöslich ist sich jedoch in nahezu
neutralen Umgebungen, wie dem Dünndarm, auflöst.
Bei der Herstellung herkömmlicher enterischer Zubereitungen von Fluoxetin traten bestimmte
Schwierigkeiten auf. Insbesondere zeigte sich, daß Fluoxetin mit zahlreichen enterischen Überzügen unter
Bildung eines sich langsam auflösenden oder eines sich sogar nicht auflösenden Überzugs reagiert. Ähn
liche Reaktionen mit enterischen Überzügen wurden bei anderen Arzneimitteln, nämlich Duloxetin, Nortrip
tylin, Desipramin, Sertralin und Paroxetin, beobachtet.
Bei Duloxetin, das gegenwärtig eine klinische Bewertung als Kandidat für ein Antidepressi
vum durchläuft, handelt es sich um (+)-N-Methyl-3-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanamin, das übli
cherweise als Hydrochloridsalz verwendet wird. Eine enterische, einen Überzug aufweisende Rezeptur von
Duloxetin ist in der US-A-5 508 276 zur Vermeidung eines sauren Abbaus der Verbindung im Magen be
ansprucht.
Es würde beobachtet, daß ein von einer täglichen Verabreichung verschiedener Dosierplan
aufgrund der langen Halbwertszeit von Fluoxetin insbesondere für Aufrechterhaltungsdosen wirksam ist.
Beispielsweise berichteten Burke und Mitarbeiter in Psychophamiacol. Bull., 31 (3), 524 (1995), daß eine
einmal wöchentliche Gabe von 60 mg Fluoxetinhydrochlorid während einer Aufrechterhaltungstherapie
(d. h. nach acht Wochen einer täglichen Verabreichung) so wirksam war wie eine tägliche Gabe von 20 mg.
Montgomery und Mitarbeiter berichteten in Eur. Arch. Psychiatry Clin. Neuroscience, 244 (4), 211 (1994),
daß eine alle zwei Wochen verabreichte Dosis von 120 mg Fluoxetin zur Behandlung einer wiederkehren
den kurzen Depression unwirksam war. Benazzi und Mitarbeiter befürworteten in Pharmcopsychiatry,
27 (6), 246 (1994) die Gabe von 20 mg Fluoxetin pro Woche zur Verringerung von Nebeneffekten einer
sexuellen Fehlfunktion. Obwohl die obigen Studien einzelne oder mehrere 20-mg-Kapseln zur Herbeifüh
rung der angegebenen Therapie verwendeten, sind beispielsweise in Südafrika 60-mg-Kapseln von Fluoxe
tinhydrochlorid zur Behandlung von Bulimie erhältlich.
Aufgrund der langen Halbwertszeit von Fluoxetin bestand bisher keinerlei wahrnehmbarer
Bedarf nach der tatsächlichen Herstellung einer Fluoxetinzubereitung, die für eine längere "Abgabe" sorgt.
Obwohl sich diese höheren Dosen von Fluoxetin als wirksam erwiesen haben, können sie mit Nebeneffek
ten, wie Übelkeit, vermutlich infolge einer lokalen Reizung oder höherer Plasmaspiegel kurz nach der Ver
abreichung verbunden sein. Folglich wurde nun erkannt, daß eine Rezeptur mit höheren Dosen an Fluoxetin
(beispielsweise 60-120 mg), die die anfängliche Fluoxetinfreisetzung verringert, klinische Vorteile aufweist,
d. h. daß derartige Rezepturen nicht nur für eine bequeme und wirksame einmal pro Woche erfolgende Ver
abreichung sorgen, sondern auch den Vorteil von weniger Nebenwirkungen besitzen.
Es ist folglich wünschenswert, eine Rezeptur bzw. Zubereitung zu besitzen, die zur Bereitstel
lung einer bequemen einzelnen Dosis zur Aufrechterhaltungstherapie, wie sie durch die obigen Artikel vor
geschlagen wurde, bereitstellt, ohne daß eine Erhöhung der unerwünschten Nebenwirkungen auftritt.
Die vorliegende Erfindung basiert auf umfangreichen Untersuchungen zur Lösung der obigen
und anderer Probleme und liefert eine ausgezeichnete Eigenschaften aufweisende enterische Zubereitung
von Fluoxetin.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein enterisches Fluoxetinpellet, das a) einen Kern
aus Fluoxetin und einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Streckmitteln, b) eine optionale
Trennschicht, c) eine enterische Schicht, die Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat (HPMCAS) und
ein pharmazeutisch akzeptables Streckmittel enthält, und d) eine optionale Deckschicht umfaßt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines enteri
schen Fluoxetinpellets durch a) Bereitstellen eines Kerns aus Fluoxetin und einem oder mehreren pharma
zeutisch akzeptablen Streckmitteln, b) gegebenenfalls Applizieren einer Trennschicht, die ein oder mehrere
pharmazeutisch akzeptable Streckmittel umfaßt, auf den Kern, c) Applizieren einer enterischen Schicht, die
HPMCAS und ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Streckmittel umfaßt, wobei das HPMCAS in
Form einer wäßrigen Lösung oder Suspension appliziert wird und die Applikation in einer Vorrichtung vom
Wirbelbettyp erfolgt, und d) gegebenenfalls Applizieren einer Deckschicht.
Hier und im folgenden in der Beschreibung und den Patentansprüchen der vorliegenden Erfin
dung sind alle Prozentangaben, Verhältnisse, Anteile und dgl., sofern nicht anders angegeben, in Gewichts
einheiten angegeben. Ausdrücke der Anteile des enterischen Produkts beziehen sich auf das Produkt in ge
trockneter Form nach Entfernung des Wassers, in dem zahlreiche der Bestandteile gelöst oder dispergiert
sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft Rezepturen, die Fluoxetin vorzugsweise in Form des Hy
drochloridsalzes enthalten. Dem Fachmann auf dem einschlägigen Fachgebiet ist es jedoch wohlbekannt,
daß auch andere Salzformen oder die freie Baseform zur Erreichung der gleichen günstigen Wirkungen, die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt werden, verwendet werden können. Darüber hinaus fallen
unter den Umfang der vorliegenden Erfindung auch Solvate von Fluoxetin und seine Salze sowie die freie
Base, Salze und/oder Solvate der einzelnen Fluoxetinisomere, d. h. R-Fluoxetin und S-Fluoxetin (vgl. Ro
bertson und Mitarbeiter, J. Med. Chem., 31, 1412 (1988)). Hier und im folgenden bezeichnet der Ausdruck
"Fluoxetin", sofern nicht anders angegeben, alle diese Formen, obwohl Fluoxetinhydrochlorid selbstver
ständlich die am meisten bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
Bei Verwendung hier und im folgenden in dieser Beschreibung bezeichnet der Ausdruck
"Zucker" einen Zucker, der von einem reduzierenden Zucker verschieden ist. Ein reduzierender Zucker ist
ein Kohlenhydrat, das Fehlingsche Lösung (oder Benedicts Lösung) oder Tollens Reagens reduziert. Alle
Monosaccharide sind reduzierende Zucker, ebenso wie die meisten Disaccharide mit Ausnahme von
Saccharose. Ein üblicher, häufig als Bindemittel oder Füllstoff verwendeter Zucker ist Lactose. Dieses
Streckmittel eignet sich insbesondere für Tabletten, da es gut verpreßbar ist, sowohl ein Verdünnungsmittel
als auch ein Bindemittel darstellt und billig ist. Es handelt sich jedoch hierbei um einen reduzierenden Zuc
ker und es wurde festgestellt, daß Fluoxetin über die Zeit hinweg mit Lactose sowohl bei Raumtemperatur
als auch unter Bedingungen beschleunigten Stabilitätsbedingungen (Hitze) Wechselwirkungen eingeht.
Folglich ist die Vermeidung von Lactose und anderer reduzierender Zucker in Fluoxetin enthaltenden Re
zepturen für die vorliegende Erfindung kritisch. Wie im folgenden ausgeführt wird, ist Saccharose ein be
vorzugter Zucker.
Die verschiedenen Komponenten und Schichten des Pellets werden im folgenden individuell
zusammen mit den Verfahren zur Zugabe der unterschiedlichen Bestandteile zum Aufbau des Fluoxetinpel
lets diskutiert.
Ein bevorzugter Kern für das Pellet wird durch Applizieren einer Fluoxetin enthaltenden
Schicht auf einen inerten Kern hergestellt. Derartige inerte Kerne werden üblicherweise in der Pharmazie
verwendet und lassen sich ohne Schwierigkeiten in allen Industrieländern käuflich erwerben. Der am mei
sten bevorzugte Kern ist ein aus Stärke und Saccharose zur Verwendung in Konditorwaren sowie bei der
Herstellung von Arzneimittein hergestellter Kern. Es können jedoch Kerne beliebiger pharmazeutisch ak
zeptabler Streckmittel einschließlich von beispielsweise mikrokristalliner Cellulose, pflanzlichen Gummis,
Wachsen und dgl. verwendet werden. Die primäre Eigenschaft des inerten Kerns ist, daß er sowohl bezüg
lich Fluoxetin und der anderen Streckmittel im Pellet als auch bezüglich der Patienten, die schließlich das
Pellet aufnehmen, inert ist.
Die Größe der Kerne hängt selbstverständlich von der gewünschten herzustellenden Pellet
größe ab. Im allgemeinen können die Pellets eine Größe von 0,1 mm bis 2 mm aufweisen. Bevorzugte
Kerne besitzen eine Größe von etwa 0,3 bis etwa 0,8 mm, um Endpellets in einem gewünschten bevorzug
ten Größenbereich von etwa 0,5 bis etwa 1,5 mm Durchmesser herstellen zu können.
In jedem Fall ist es bevorzugt, daß die Kerne eine merklich enge Teilchengrößenverteilung
aufweisen, um die Gleichmäßigkeit der verschiedenen aufzutragenden Überzüge und die Homogenität des
Endprodukts zu verbessern. Beispielsweise lassen sich die Kerne nach solchen, die in Teilchengrößenbe
reichen von 18-20 mesh, 20-25 mesh, 25-30 mesh oder 30-35 mesh zur Erreichung akzeptabler Größenver
teilungen verschiedener absoluter Größen liegen, spezifizieren.
Die Menge der zu verwendenden Kerne hängt selbstverständlich vom Gewicht und der Dicke
der aufgetragenen Schichten ab. Im allgemeinen machen die Kerne etwa 10 bis etwa 70% des Produkts aus.
Insbesondere bewegt sich der Einsatz der Kerne zwischen etwa 15 und etwa 45% des Produkts.
Wenn die Herstellung des Pellets mit inerten Kernen beginnt, wird das Fluoxetin auf die Kerne
aufgetragen, um im allgemeinen eine Arzneimittelendkonzentration von etwa 10 bis etwa 25% des Produkts
zu erreichen. Die Fluoxetinmenge hängt selbstverständlich von der gewünschten Arzneimitteldosis und der
Pelletmenge, die verabreicht werden soll, ab. Die Fluoxetindosis liegt in einem Bereich von 20-100 mg
(Baseäquivalente), üblicherweise 80-90 mg, wobei die übliche Pelletmenge die Menge ist, die üblicherweise
in Gelatinekapseln aufgenommen wird. Ein Vergleich des Volumens der Gelatinekapseln und der ge
wünschten Dosen führt den Pharmazeuten zu einem Konzentrationsbereich von etwa 15 bis etwa 25%
Fluoxetin im vorliegenden Produkt.
Etwas Aufmerksamkeit muß der Teilchengröße des Fluoxetins entgegengebracht werden. Die
Verbindung kann in nadelartigen Kristallen, die ziemlich groß sein können, ausfallen. Ein Beschichten von
Kernen mit Fluoxetin in Form von großen Nadeln kann schwierig sein, so daß es ratsam ist, das Fluoxetin
vor Verwendung desselben im vorliegenden Produkt und Verfahren zu vermahlen oder in anderer Weise die
Teilchengröße des Fluoxetins auf weniger als etwa 50 µm zu verringern.
Eine übliche bekannte Weise zur Beschichtung der Kerne mit Fluoxetin ist das "Pulverbe
schichtungs"-Verfahren, bei dem die Kerne mit einer klebrigen Flüssigkeit oder einem Bindemittel ange
feuchtet werden, worauf Fluoxetin in Form eines Pulvers zugegeben und anschließend das Gemisch ge
trocknet wird. Ein derartiges Verfahren wird stetig in der industriellen pharmazeutischen Praxis durch
geführt und geeignete Vorrichtungen befinden sich in täglichem Betrieb.
Derartige Geräte werden in der Tat in verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen Verfah
rens verwendet und werden folglich hier detailliert diskutiert. In der Vergangenheit wurde dieses Verfahren
in herkömmlichen Lackiertrommeln, die den in Zuckerbeschichtungsverfahren verwendeten ähneln, durch
geführt. Dieses Verfahren kann zur Herstellung von Pellets verwendet werden, ein derartiges Gerät besitzt
jedoch weniger effiziente Luftströmungs- und Trocknungsfähigkeiten, was die Applikationsraten ein
schränkt, so daß es zu längeren Verarbeitungszeiten kommen kann, um Agglomerationen zu minimieren.
Andererseits kann das vorliegende Produkt in einer Wirbelbettvorrichtung (unter Verwendung
einer Rotationsverarbeitungsvorrichtung) oder in einer Drehplattenvorrichtung, wie einem Freund-CF-Gra
nulator (Vector Corporation, Marion, Iowa) hergestellt werden. Das Rotationsplattengerät besteht typi
scherweise aus einem Zylinder, dessen Boden eine rotierende Platte ist. Die Bewegung der Masse der zu
beschichtenden Teilchen erfolgt durch Reibung der Masse zwischen der stationären Wand des Zylinders
und dem rotierenden Boden des Zylinders. Es können Mittel zur Applikation von warmer Luft zur
Trocknung der Masse angebracht sein. Ferner können Flüssigkeiten auf die Masse aufgesprüht und gegen
über der Trocknungsrate wie im Falle des Wirbelbetts abgestimmt werden.
Wenn ein Pulverüberzug appliziert werden soll, wird die Pelletmasse im vorliegenden Fall in
einem klebrigen Zustand gehalten, worauf das daran zum Haften zu bringende Pulver - in diesem Fall
Fluoxetin - kontinuierlich oder periodisch zugesetzt und an den klebrigen Pellets zum Haften gebracht wird.
Wenn das gesamte Fluoxetin appliziert worden ist, wird das Einsprühen beendet und die Masse in einem
Luftstrom getrocknet. Es kann geeignet oder bequem sein, dem Fluoxetin eine gewissen Menge inertes Pul
ver zuzusetzen.
Der Schicht mit Fluoxetin können weitere Feststoffe zugesetzt werden. Diese Feststoffe kön
nen zugesetzt werden, um das Beschichtungsverfahren nach Bedarf zu erleichtern, um den Strom zu unter
stützen, die statische Aufladung zu verringern, den Masseaufbau zu unterstützen und eine glatte Oberfläche
auszubilden. Es können inerte Substanzen, wie Talkum, Kaolin und Titandioxid, Gleitmittel, wie Magne
siumstearat, fein verteiltes Siliciumdioxid, Crospovidon und nicht reduzierende Zucker, wie Saccharose,
verwendet werden. Die Mengen derartiger Substanzen liegen in einem Bereich von etwa einigen Zehntel
von 1% des Produkts bis zu etwa 20% des Produkts. Derartige Feststoffe sollten zur Herstellung einer
glatten Oberfläche eine feine Teilchengröße von weniger als 50 µm aufweisen.
Das Fluoxetin wird an den Kernen zum Haften gebracht, indem ein im nassen Zustand klebri
ges und haftendes pharmazeutisches Streckmittel aufgesprüht wird, das zu einem festen, zusammenhängen
den Film trocknet. Pharmazeuten sind viele derartige Substanzen, von denen die meisten Polymere sind,
bekannt und sie verwenden üblicherweise zahlreiche derartige Substanzen. Bevorzugte derartige Polymere
umfassen Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Polyvinylpyrrolidon. Weitere derar
tige Substanzen umfassen beispielsweise Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Akaziengummi und
Gelatine. Die Menge des haftenden Streckmittels liegt in einem Bereich von etwa 4 bis etwa 12% des Pro
dukts und hängt in starkem Maße von der Fluoxetinmenge, die an dem Kern zum Haften gebracht werden
soll, ab.
Fluoxetin kann ferner auf den Kernen aufgebaut werden, indem eine Aufschlämmung, die
Fluoxetin in Suspension in einer Lösung der Streckmittel der Fluoxetinschicht, gelöst oder suspendiert in
ausreichend Wasser, um die Aufschlämmung sprühbar zu machen, umfaßt. Eine derartige Aufschlämmung
kann durch eine Vorrichtung, die dazu geeignet ist, Suspensionen zu vermahlen, zur Verringerung der Teil
chengröße von Fluoxetin gemahlen werden. Ein Vermahlen in Form einer Suspension ist wünschenswert,
da es eine Stauberzeugung und Einschlußprobleme, die beim Vermahlen trockner pulverförmiger Arznei
mittel entstehen, vermeidet. Ein bevorzugtes Verfahren zur Applikation dieser Suspension erfolgt in einer
klassischen pharmazeutischen Wirbelbettbeschichtungsvorrichtung, wie der Wurster-Säule, die lediglich
aus einem vertikalen Zylinder mit einem luftdurchlässigen Boden und einer Aufwärtssprühdüse kurz ober
halb des Bodens oder einer Abwärtssprühdüse, die oberhalb der Produktmasse angeordnet ist, besteht. Der
Zylinder wird mit den zu beschichtenden Teilchen beladen, worauf eine ausreichende Luftmenge durch den
Zylinderboden angesaugt wird, um die Masse der Teilchen zu suspendieren, worauf die zu applizierende
Flüssigkeit auf die Masse aufgesprüht wird. Die Temperatur der Wirbelluft wird mit der Sprührate abge
glichen, um die Pellet- oder Tablettenmasse bei dem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt und Klebrigkeitsge
halt während des Aufbaus des Überzugs zu halten.
Andererseits kann der Kern monolithische Teilchen enthalten, in die das Fluoxetin eingebaut
ist. Derartige Kerne können durch Granulationstechniken, die auf dem Gebiet der Pharmazie, insbesondere
bei der Herstellung von körnigen Materialien für Preßtabletten weit verbreitet sind, hergestellt werden. Die
Teilchengröße der Kerne ist zur Herstellung durch Preßtechniken zu gering, die Kerne können jedoch durch
Einmischen des Fluoxetins in eine Masse pharmazeutischer Streckmittel, Anfeuchten der Masse mit Was
ser oder einem Lösungsmittel, Trocknen und Aufbrechen der Masse in eine gewisse Größe aufweisende
Teilchen in demselben Größenbereich, wie er oben für die inerten Kerne beschrieben wurde, hergestellt
werden. Dies kann man mittels eines Extrudier- und Marumerisierverfahrens erreichen.
Der Kern für das Pellet kann ferner durch Vermischen von Fluoxetin mit herkömmlichen
pharmazeutischen Bestandteilen, um die gewünschte Konzentration zu erreichen, und Ausformen des Ge
misches zu Kernen der gewünschten Größe durch herkömmliche Verfahren oder durch das von R.E. Sparks
und Mitarbeiter beschriebene Verfahren (vgl. US-A-5 019 302 und 5 100 592) hergestellt werden.
Die Trennschicht zwischen dem fluoxetinhaltigen Kern und der enterischen Schicht ist nicht
erforderlich, sie ist jedoch ein bevorzugtes Merkmal der Rezeptur. Die Funktionen der Trennschicht - falls
erforderlich - sind es, eine glatte Grundlage für die Applikation der enterischen Schicht bereitzustellen, die
Beständigkeit des Pellets gegenüber sauren Bedingungen zu verlängern und die Stabilität durch Hemmen
jeglicher Wechselwirkung zwischen dem Arzneimittel und dem enterischen Polymer in der enterischen
Schicht zu verbessern.
Die Glättungsfunktion der Trennschicht ist rein mechanisch. Die Aufgabe dieser Glättungs
funktion besteht darin, das Deckvermögen der enterischen Schicht zu verbessern und dünne Punkte darin,
die durch Vorsprünge und Unregelmäßigkeiten auf dem Kern bedingt sind, zu vermeiden. Folglich ist um so
weniger Material in der Trennschicht erforderlich, je glatter und freier von Unregelmäßigkeiten der Kern
hergestellt werden kann. Der Bedarf für eine Glättung durch die Trennschicht kann vollständig vermieden
werden, wenn das Fluoxetin extrem feine Teilchengrößen aufweist und der Kern so nah wie möglich in eine
wahre Kugelform ausgeformt wurde.
Es wurde festgestellt, daß die Beständigkeit des Pellets gegenüber sauren Bedingungen deut
lich und überraschend erhöht wird, wenn der Trennschicht ein pharmazeutisch akzeptabler nicht reduzie
render Zucker zugesetzt wird. Folglich kann ein derartiger Zucker in die auf die Kerne applizierte Trenn
schicht entweder in Form eines pulverförmigen Gemisches oder in Form einer Lösung als Teil der aufge
sprühten Flüssigkeit eingearbeitet werden. Eine zuckerhaltige Trennschicht kann die zum Erreichen eines
gegebenen Säurebeständigkeitsniveaus erforderliche Menge an enterischem Polymer verringern. Sie verrin
gert somit die Kosten des vorliegenden formulierten Produkts merklich. Die Verwendung von weniger ente
rischem Polymer verringert sowohl die Materialkosten als auch die Verarbeitungszeit und verringert ferner
die zur Reaktion mit Fluoxetin verfügbare Polymermenge. Die Hemmung einer jeglichen Kern/enterische
Schicht-Wechselwirkung ist mechanischer Art. Die Trennschicht unterbindet auf physikalische Weise ein
direktes Inberührunggelangen der Komponenten im Kern und den enterischen Schichten. In einigen Fällen
kann die Trennschicht auch als Diffusionsbarriere gegenüber einer Wanderung von Komponenten des
Kerns oder der enterischen Schicht, die in Produktfeuchtigkeit gelöst sind, fungieren. Die Trennschicht
kann ferner als Lichtbarriere verwendet werden, indem sie mit Mitteln, wie Titandioxid, Eisenoxiden und
dgl. lichtundurchlässig gemacht wird.
Im allgemeinen besteht die Trennschicht aus kohärenten oder polymeren Materialien und fein
pulvrigen festen Streckmitteln, die Füllstoffe darstellen. Wenn in der Trennschicht ein Zucker verwendet
wird, wird er in Form einer wäßrigen Lösung appliziert und stellt ein Teil des kohärenten Materials oder
das gesamte kohärente Material dar, das die Trennschicht zusammenklebt. Neben dem Zucker oder anstelle
des Zuckers kann auch ein polymeres Material in der Trennschicht verwendet werden. Beispielsweise kön
nen Substanzen, wie Hydroxypropylmethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypropylcellulose und dgl.
in kleinen Mengen verwendet werden, um die Haftung und den Zusammenhalt der Trennschicht zu verbes
sern.
Es ist des weiteren ratsam, in der Trennschicht ein Füllstreckmittel zu verwenden, um die
Glattheit und Festigkeit der Schicht zu erhöhen. Substanzen, wie feinpulvriger Talkum, Siliciumdioxid und
dgl., sind universell akzeptierte pharmazeutische Streckmittel, die, wie es unter diesen Umständen bequem
ist, zugesetzt werden können, um die Trennschicht zu füllen und zu glätten.
Im allgemeinen kann die Zuckermenge in der Trennschicht in einem Bereich von etwa 2 bis
etwa 10% des Produkts liegen, wenn ein Zucker überhaupt verwendet wird. Die Menge des polymeren oder
sonstigen klebrigen Materials kann in einem Bereich von etwa 0,1 bis etwa 5% liegen. Die Menge an Füll
stoff, wie Talkum, sollte in einem Bereich von etwa 5 bis etwa 15%, bezogen auf das Endproduktgewicht,
liegen.
Die Trennschicht kann durch Aufsprühen wäßriger Lösungen des Zuckers oder Polymermate
rials und Einstäuben mit Füllstoff, wie es bei der Herstellung der Fluoxetinschicht beschrieben wurde,
appliziert werden. Die Glätte und Homogenität der Trennschicht kann jedoch verbessert werden, wenn der
Füllstoff gründlich in Form einer Suspension in der Lösung des Zuckers und/oder Polymermaterials dis
pergiert ist und die Suspension unter Verwendung einer oben bei der Herstellung der Kerne mit Fluoxetin
schichten beschriebenen Vorrichtung auf den Kern aufgesprüht und getrocknet wird.
Die enterische Schicht besteht aus einem enterischen Polymer, das hinsichtlich einer Verträg
lichkeit mit Fluoxetin gemäß den obigen Ausführungen ausgewählt werden muß. Das Polymer muß ein
solches sein, das lediglich eine kleine Zahl von Carbonsäuregruppen pro Gewichtseinheit oder wiederkeh
render Einheit des Polymers aufweist. Das bevorzugte enterische Polymer ist Hydroxypropylmethylcellulo
seacetatsuccinat (HPMCAS). Gemäß Definition enthält dieses Produkt nicht weniger als 4% und nicht
mehr als 28% Succinoylgruppen, bei denen es sich um die einzigen freien Carbonsäuregruppen in der Ver
bindung handelt (vgl. japanische Standards pharmazeutischer Bestandteile 1991, S. 1216-21, Standard-Nr.
19026). HPMCAS ist von Shin-Etsu Chemical Co., Ltd., Tokio, Japan, unter der Markenbezeichnung
AQOAT erhältlich. Es ist in zwei Teilchengrößenhandelsklassen und drei Molekulargewichtsbereichen er
hältlich. Die L-Handelsklasse mit einem anzahlgemittelten Molekulargewicht von 93.000 wird in den vor
liegenden Beispielen verwendet. Andere Handelsklassen sollten jedoch auch verwendbar sein.
Die enterischen Polymere können als Überzüge aus wäßrigen Suspensionen, aus Lösungen in
wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln oder als Pulver appliziert werden. Eine Applikation aus or
ganischen Lösungsmitteln wird gegenwärtig aufgrund der Kosten des Lösungsmittels und der Schwierig
keiten sowohl bei der Beseitigung der Lösungsmitteldämpfe als auch bei der Rückgewinnung des verdampf
ten Lösungsmittels in der pharmazeutischen Industrie in keinster Weise bevorzugt. Folglich wird in dieser
Beschreibung die Applikation einer enterischen Schicht aus organischen Lösungsmitteln nicht detailliert
erläutert. Der Pharmazeut wird jedoch erkennen, daß eine derartige Applikation auf jeden Fall möglich ist,
wenn die Umstände es begünstigen.
Das enterische Polymer kann ferner nach einem von Shin-Etsu Chemical Co. Ltd. (Obara und
Mitarbeiter, Poster PT61 15, AAPS Annual Meeting, Seattle, WA, 27.-31. Oktober 1996) beschriebenen
Verfahren appliziert werden. Wenn das enterische Polymer in Form eines Pulvers appliziert wird, wird das
enterische Polymer direkt in festem Zustand den Tabletten oder Pellets zugesetzt, während Plastifizierungs
mittel gleichzeitig auf die Tabletten oder Pellets aufgesprüht wird. Der Belag der festen enterischen Teil
chen wird anschließend zu einem Film ausgehärtet. Das Härten erfolgt durch Besprühen der beschichteten
Tabletten oder Pellets mit einer kleinen Menge Wasser und anschließendes Erwärmen der Tabletten oder
Pellets während eines kurzen Zeitraums. Dieses Verfahren einer Applikation eines enterischen Überzugs
kann unter Verwendung des oben bei der Herstellung von Kernen mit Fluoxetinschichten beschriebenen,
gleichen Gerätetyps erfolgen.
Wenn das enterische Polymer in Form einer wäßrigen Suspension appliziert wird, taucht häu
fig das Problem der Herstellung gleichmäßiger, zusammenhängender Filme auf. Es ist folglich sehr ratsam,
eine feine Teilchenhandelsklasse zu beziehen oder die Teilchen des Polymers vor Applikation auf eine ex
trem kleine Größe zu vermahlen. Das trockene Polymer kann entweder beispielsweise in einer Luftfein
prallmühle vermahlen oder es kann eine Suspension hergestellt und das Polymer in Aufschlämmungsform
vermahlen werden. Das Mahlen einer Aufschlämmung ist im allgemeinen bevorzugt, insbesondere da diese
Vorgehensweise auch zum Mahlen des Füllstoffanteils der enterischen Schicht in derselben Stufe verwendet
werden kann. Es ist ratsam, die mittlere Teilchengröße des enterischen Polymers auf einen Bereich von
etwa 1 µm bis etwa 5 µm, vorzugsweise nicht größer als 3 µm, zu verringern.
Wenn das enterische Polymer in Form einer Suspension appliziert wird, ist es wichtig, sicher
zustellen, daß die Suspension homogen bleibt und daß keine Bedingungen auftreten, die die Agglomeration
des Polymers begünstigen. Derartige Vorkehrungen umfassen das Halten der Suspension in einem vorsich
tig gerührten Zustand, jedoch nicht ein so kräftiges Verrühren, daß Schaum erzeugt wird, und ein Sicher
stellen, daß die Suspension nicht in Strudeln, beispielsweise in Düsenteilen oder in übergroßen Einleitungs
rohren, stehenbleibt. Häufig agglomerieren Polymere in Suspensionsform, wenn die Suspension zu warm
wird, wobei die kritische Temperatur in einzelnen Fällen bei nur 30°C liegen kann. Da Sprühdüsen und
Rohre in einer üblichen Vorrichtung vom Wirbelbettyp heißer Luft ausgesetzt sind, muß darauf geachtet
werden, sicherzustellen, daß die Suspension in starker Bewegung durch die Vorrichtung hindurch gehalten
wird, um die Rohrleitungen und Düsen zu kühlen. Wenn HPMCAS verwendet wird, ist es insbesondere
ratsam, die Suspension vor Applikation auf Temperaturen unter 20°C abzukühlen, die Rohre und Düsen
durch Hindurchpumpen von etwas kaltem Wasser durch sie vor Beginn eines Hindurchpumpens der Sus
pension abzukühlen und Einleitungsrohre mit einem so kleinen Durchmesser, wie es die Sprührate gestattet,
zu verwenden, so daß die Suspension in den Rohren in rascher Bewegung gehalten werden kann.
Erfindungsgemäß ist es jedoch bevorzugt, das enterische Polymer, sofern es möglich ist, in
Form einer wäßrigen Lösung zu applizieren. Im Falle von HPMCAS kann ein Auflösen des Polymers
durch Neutralisieren des Polymers vorzugsweise mit Ammoniak erreicht werden. Ein Neutralisieren des
Polymers kann lediglich durch Zugeben von Ammoniak, vorzugsweise in Form einer wäßrigen Amino
niumhydroxidlösung zu einer Suspension des Polymers in Wasser, erreicht werden. Ein vollständiges Neu
tralisieren führt zu einem vollständigen Auflösen des Polymers bei einem pH-Wert von etwa 5,7 bis 5,9.
Gute Ergebnisse werden auch erzielt, wenn das Polymer teilweise neutralisiert wird, indem weniger als die
äquivalente Menge Ammoniak zugegeben wird. In einem derartigen Fall verbleibt das Polymer, das nicht
neutralisiert wurde, in suspendierter Form in Suspension in einer Lösung des neutralisierten Polymers. Wie
oben ausgeführt, ist es selbstverständlich wichtig, die Teilchengröße des Polymers zu steuern, wenn man
sich eines derartigen Verfahrens bedient. Die Verwendung eines neutralisierten Polymers liefert auf noch
einfachere Weise eine glatte, zusammenhängende enterische Schicht als bei Verwendung eines suspendier
ten Polymers, wobei die Verwendung eines teilweise neutralisierten Polymers dazwischenliegende Glatt
heits- und Kohärenzgrade liefert. Insbesondere wenn die enterische Schicht über eine sehr glatte Trenn
schicht appliziert wird, können mit einem teilweise neutralisierten enterischen Polymer ausgezeichnete Er
gebnisse erreicht werden.
Das Ausmaß der Neutralisation kann über einen Bereich hinweg verändert werden, ohne daß
die Ergebnisse oder die Einfachheit des Betriebs beeinträchtigt werden. Beispielsweise ist ein Betrieb bei
einer etwa 25%igen bis etwa 100%igen Neutralisierung erfindungsgemäß bevorzugt. Ein weiterer bevor
zugter Zustand ist eine etwa 45%ige bis etwa 100%ige Neutralisierung. Ein weiterer bevorzugter Zustand
ist eine etwa 65%ige bis etwa 100%ige Neutralisierung. Eine noch weitere bevorzugte Art der Neutralisie
rung ist eine etwa 25 bis etwa 65%ige Neutralisierung. Es wurde jedoch festgestellt, daß das enterische
Polymer im erhaltenen Produkt nach Trocknen in einem geringeren Ausmaß als bei Applikation neutrali
siert ist. Wenn neutralisiertes oder teilweise neutralisiertes HPMCAS appliziert wird, ist das HPMCAS im
Endprodukt zu etwa 0 bis etwa 25% neutralisiert, vorzugsweise zu etwa 0 bis etwa 15% neutralisiert.
Die meisten enterischen Polymere erfordern zum Erzielen der besten Ergebnisse die Zugabe
eines Plastifizierungsmittels. Im Falle von HPMCAS ist das bevorzugte Plastifizierungsmittel Triethyl
citrat, das in einer Menge von bis zu etwa 15 bis 30% der Menge an enterischem Polymer in der appli
zierten wäßrigen Suspension verwendet wird. Wenn ein neutralisiertes HPMCAS verwendet wird, können
kleinere Mengen oder kein Plastifizierungsmittel erforderlich sein.
Ferner werden üblicherweise geringfügige Bestandteile, wie Antischaummittel, Suspendiermit
tel, wenn das Polymer in suspendierter Form vorliegt, und grenzflächenaktive Mittel, um das Glätten des
Films zu unterstützen, verwendet. Beispielsweise können Siliconantischaummittel, grenzflächenaktive Mit
tel, wie Polysorbat 80, Natriumlaurylsulfat und dgl., und Suspendiermittel, wie Carboxymethylcellulose,
pflanzliche Gummis und dgl., in Mengen, die im allgemeinen in einem Bereich von bis zu 1% des Produkts
liegen, verwendet werden.
Üblicherweise wird eine enterische Schicht mit einem pulverförmigen Streckmittel, wie Tal
kum, Glycerylmonostearat oder hydratisiertem Siliciumdioxid gefüllt, um die (gewünschte) Dicke der
Schicht aufzubauen, sie zu verfestigen, die statische Aufladung zu verringern und die Teilchenkohäsion zu
verringern. Dem enterischen Polymergemisch können Mengen derartiger Feststoffe im Bereich von etwa 1
bis etwa 10% des Endprodukts zugesetzt werden. Üblicherweise liegt hierbei die Menge des enterischen
Polymers selbst in einem Bereich von etwa 5 bis etwa 25, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 10 bis
etwa 20%.
Die Applikation der enterischen Schicht auf die Pellets erfolgt nach demselben oben ausge
führten allgemeinen Vorgehen unter Verwendung einer Vorrichtung vom Wirbelbettyp mit gleichzeitigem
Aufsprühen enterischer Polymerlösung oder -Suspension und Trocknen mit warmer Luft. Die Temperatur
der trocknenden Luft und die Temperatur der zirkulierenden Pelletmasse sollte in Bereichen, wie sie von
Herstellern des enterischen Polymers empfohlen werden, gehalten werden.
Nicht in jedem Fall ist eine Deckschicht über der enterischen Schicht notwendig. Häufig ver
bessert sie jedoch die Eleganz des Produkts und seine Handhabbarkeit, Lagerfähigkeit und Verarbeitbarkeit
und kann ferner weitere Vorzüge liefern. Die einfachste Deckschicht ist eine kleine Menge von etwas weni
ger als 1% eines antistatischen Bestandteils, wie Talkum oder Siliciumdioxid, die einfach auf die Oberflä
che der Pellets gestäubt wird. Eine weitere einfache Deckschicht ist eine kleine Menge von etwa 1% eines
Wachses, wie Bienenwachs, das auf die zirkulierende Pelletmasse aufgeschmolzen wird, um die Pellets
weiter zu glätten, die statische Aufladung zu verringern, jegliche Neigung der Pellets aneinander zu kleben,
zu verhindern und die Hydrophobie der Oberfläche zu erhöhen.
Komplexere Deckschichten können aus einer aufgesprühten Deckschicht aus Bestandteilen be
stehen. Beispielsweise kann eine dünne Schicht aus Polymermaterial, wie Hydroxypropylmethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon und dgl., in einer Menge von beispielsweise etwa 2 bis etwa 10% appliziert werden.
Das Polymermaterial kann ferner eine Suspension aus Trübungsmittel, Schüttgut, wie Talkum, oder Fär
bematerial, insbesondere ein opakes feinteiliges Färbematerial, wie rotes oder gelbes Eisenoxid, tragen.
Eine derartige Schicht löst sich im Magen rasch aufs wobei die enterische Schicht zum Schutz des Fluoxe
tins zurückgelassen wird. Sie liefert jedoch ein besseres Maß an pharmazeutischer Eleganz und Schutz
gegenüber mechanischer Beschädigung des Produkts.
Auf das vorliegende Produkt zu applizierende Deckschichten bestehen im wesentlichen aus
den üblicherweise in der Pharmazie verwendeten Typen, um enterische Produkte zu glätten, zu versiegeln
und zu färben und können in üblicher bekannter Weise formuliert und appliziert werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung einer Zahl unterschiedlicher enteri
scher Granulate, die unter den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen. Die Beispiele veranschaulichen
die vorliegenden enterischen Pellets und ihre Herstellungsverfahren.
In jedem Beispiel findet sich zuerst eine Liste von Materialien, die die Menge eines jeden ver
wendeten Bestandteils zur Herstellung einer einzelnen Einheitsdosis des Granulats angibt. Nach der Mate
rialliste wird das Verfahren unter Angabe der Vorrichtung und der Ansatzgröße, die in den verschiedenen
Herstellungsstufen verwendet wurden, beschrieben.
Materialienliste | |
AL=L<Kerne | |
Sacccarose-Stärke-Nonpareils (30-35 mesh) | 134,15 mg |
AL=L<Fluoxetinschicht | |
Fluoxetin | 100,58 mg |
Saccharose | 25,72 mg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,89 mg |
AL=L<Trennschicht | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 9,45 mg |
Saccharose | 28,24 mg |
Talkum (500 mesh) | 50,21 mg |
AL=L<Enterische Schicht | |
HPMCAS-LF | 65,66 mg |
Triethylcitrat | 13,14 mg |
Talkum (500 mesh) | 19,66 mg |
AL=L<Deckschicht | |
Weißes Farbgemisch (HPMC + Titandioxid) | 43,02 mg |
HPMC | 0,78 mg |
Talkum | Spuren |
513,50 mg |
Die Fluoxetinschicht wurde durch Suspendieren von Fluoxetinhydrochlorid (25% g/g) in einer
Bindemittellösung aus 6,4% (g/g) Saccharose und 3,2% (g/g) Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC)
aufgebaut. Die erhaltene Suspension wurde anschließend durch eine Coball-Mühle (Fryma Maschinen AG,
Rheinfelden, Schweiz) Modell MS-12 geführt, um die Teilchengröße der Arzneimittelmasse zu verringern.
Die vermahlene Suspension wurde anschließend auf 1,5 kg Saccharose-Stärke-Nonpareils in einem Wir
belbetttrockner, der mit einer Wurster-Säule ausgerüstet war, appliziert. Nach Beendigung der Applikation
der gewünschten Menge an Fluoxetinhydrochloridsuspension wurden die Fluoxetinkernpellets im Wirbel
betttrockner vollständig getrocknet.
Anschließend wurde die aus Talkum (12% g/g), Saccharose (6,75% g/g) und Hydroxypro
pylmethylcellulose (2,25% g/g) bestehende Trennschicht in Form einer wäßrigen Suspension auf die Fluo
xetinkernpellets appliziert. Nach Beendigung der Applikation der gewünschten Suspensionsmenge wurden
die Pellets in dem Wirbelbetttrockner vollständig getrocknet.
Bei dem enterischen Überzug handelt es sich um eine wäßrige Suspension aus Hydroxypro
pylmethylcelluloseacetatsuccinat vom Typ LF (6% g/g), Talkum (1,8% g/g), Triethylcitrat (1,2% g/g), die
durch Zugabe von 0,47% (g/g) Ammoniumhydroxid vollständig neutralisiert war. Diese Suspension des
enterischen Überzugs wurde auf die mit der Trennschicht beschichteten Fluoxetinpellets appliziert. Nach
Beendigung der Applikation der gewünschten Menge der Suspension des enterischen Überzugs wurden die
Pellets im Wirbelbetttrockner vollständig getrocknet, worauf eine kleine Menge Talkum zugegeben wurde,
um die statische Aufladung zu verringern.
Anschließend wurde eine aus weißem Farbgemisch (bestand aus Titandioxid und Hydroxy
propylmethylcellulose) (8% g/g) und Hydroxypropylmethylcellulose (2% g/g) bestehende Deckschicht
appliziert. Nach Beendigung der Applikation der gewünschten Menge der Suspension des Farbüberzugs
wurden die Pellets im Wirbelbetttrockner vollständig getrocknet, worauf eine kleine Menge Talkum zuge
geben wurde, um die statische Aufladung zu verringern. Die erhaltenen Pellets wurden auf den Fluoxetinge
halt untersucht und in Kapseln eingefüllt, um 90 mg Fluoxetinbase bereitzustellen.
Materialienliste | |
AL=L<Kerne | |
Sacccarose-Stärke-Nonpareils (30-35 mesh) | 134,19 mg |
AL=L<Fluoxetinschicht | |
Fluoxetinhydrochlorid | 100,62 mg |
Saccharose | 25,77 mg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,89 mg |
AL=L<Trennschicht | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 6.12 mg |
Saccharose | 18,27 mg |
Talkum (500 mesh) | 32,49 mg |
AL=L<Enterische Schicht | |
HPMCAS-LF | 74,89 mg |
Triethylcitrat | 14,96 mg |
Talkum (500 mesh) | 21,77 mg |
AL=L<Deckschicht | |
Weißes Farbgemisch (HPMC + Titandioxid) | 43,02 mg |
HPMC | 10,78 mg |
Talkum | Spuren |
493,65 mg |
Das Produkt wurde im wesentlichen gemäß dem in Beispiel 1 verwendeten Verfahren hergestellt.
Materialienliste | |
AL=L<Kerne | |
Sacccarose-Stärke-Nonpareils (30-35 mesh) | 121,01 mg |
AL=L<Fluoxetinschicht | |
Fluoxetinhydrochlorid | 100,60 mg |
Saccharose | 25,75 mg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,85 mg |
AL=L<Trennschicht | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 9,48 mg |
Saccharose | 28,38 mg |
Talkum (500 mesh) | 50,45 mg |
AL=L<Enterische Schicht | |
HPMCAS-LF | 66,78 mg |
Triethylcitrat | 13,36 mg |
Talkum (500 mesh) | 20,01 mg |
AL=L<Deckschicht | |
Weißes Farbgemisch (HPMC + Titandioxid) | 44,30 mg |
HPMC | 11,09 mg |
Talkum | Spuren |
504,06 mg |
Das Produkt wurde im wesentlichen gemäß dem in Beispiel 1 verwendeten Verfahren hergestellt, mit der
Ausnahme, daß das Verfahren maßstabmäßig vergrößert wurde und mit 25 kg Saccharos-Stärk-Non
pareils begonnen wurde.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist allgemein ferner eine folgende Rezeptur:
Materialienliste | |
AL=L<Kerne | |
Sacccarose-Stärke-Nonpareils (30-35 mesh) | 100-150 mg |
AL=L<Fluoxetinschicht | |
Fluoxetinhydrochlorid | 100,5-100,8 mg |
Saccharose | 20-30 mg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 10-15 mg |
AL=L<Trennschicht | |
Hydroxypropylmethylcellulose | 4-12 mg |
Saccharose | 15-35 mg |
Talkum (500 mesh) | 25-60 mg |
AL=L<Enterische Schicht | |
HPMCAS-LF | 60-90 mg |
Triethylcitrat | 10-20 mg |
Talkum (500 mesh) | 15-25 mg |
AL=L<Deckschicht | |
Weißes Farbgemisch (HPMC + Titandioxid) | 35-55 mg |
HPMC | 5-15 mg |
Talkum | Spuren |
Gemäß den obigen Beispielen hergestellte Pallets und mit verschiedenen Chargen derartiger
Pellets gefüllte Gelatinekapseln wurden in üblicher, auf dem Gebiet der Pharmazie wohlbekannter Weise
gründlich getestet. Die Ergebnisse der Stabilitätstests zeigen, daß die Pellets und Kapseln eine ausreichende
Lagerstabilität besitzen, um in herkömmlicher, auf dem Gebiet der Pharmazie gebräuchlicher Weise ver
breitet, auf den Markt gebracht und verwendet werden zu können.
Die Untersuchungen zeigen ferner, daß die Pellets und Kapseln die herkömmlichen Tests be
züglich eines enterischen Schutzes unter im Magen vorherrschenden Bedingungen bestehen. Es wurde fer
ner gezeigt, daß die Pellets ihre Fluoxetinbeladung akzeptabel rasch freisetzen, wenn sie Bedingungen aus
gesetzt werden, wie sie im Dünndarm herrschen. Folglich wurde gezeigt, daß durch die vorliegende Erfin
dung die Probleme gelöst wurden, die bisher bei der Formulierung anderer Fluoxetinpellets auftraten.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann zur Behandlung von Menschen, die an Depressionen
(einschließlich größeren Depressionen (einzelne Anfälle, immer wiederkehrende Anfälle, Melancholie),
atypischen Depressionen, Dysthymie, subsyndromaler Depression, agitierter Depression, retardierter De
pression, comorbider Depression bei Krebs, Diabetes oder Postmyokardinfarkt, Involutionsdepression,
manisch depressiven Psychosen, psychotischen Depressionen, endogener Depression und reaktiven Depres
sionen), obsessiv-kompulsiven Störungen oder Bulimieleiden, verwendet werden. Darüber hinaus kann die
Rezeptur zur Behandlung von Menschen verwendet werden, die an Schmerzen (Verabreichung alleine oder
in Kombination mit Morphin, Codein oder Dextropropoxyphen), obsessiv-kompulsiven Persönlichkeitsstö
rungen, posttraumatischen Stressreaktionen, Bluthochdruck, Atherosklerose, Angstzuständen, Anorexia
nervosa, panischer Angst, sozialen Phobien, Stottern, Schlafstörungen, chronischer Müdigkeit, Alzhei
merscher Krankheit, Alkoholmißbrauch, Appetitstörungen, Gewichtverlust, Platzangst, Verbesserung des
Gedächtnisses, Amnäsie, Aufhören mit dem Rauchen, Symptomen in Verbindung mit dem Nikotinentzugs
syndromen, Störungen der Stimmung und/oder des Appetits in Verbindung mit prämenstruellem Syndrom,
Niedergeschlagenheit und/oder Begierde nach Kohlenhydraten in Verbindung prämenstruellem Syndrom,
Stimmungsstörungen, Appetitstörungen oder Störungen, die zu Rückfällen in Verbindung mit Nikotinent
zug beitragen, Störungen des zirkadianen Rhythmus, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Hypochondrie,
prämenstruellem Syndrom (PMS), späte Lutealphasendysphoriestörungen, prämenstruellen Dysphoriesto
rungen, Trichotillomanie, Symptomen nach Unterbrechen von anderen Antidepressiva, agressi
ven/intermittierenden explosiven Störungen, zwanghaftem Spielen, zwanghaftem Geldausgeben, zwanghaf
tem Sex, Störungen bei der Verwendung von Psychopharmaka, sexuellen Störungen, Schizophrenie, vor
zeitigem Samenerguß oder psychiatrischen Störungen, die unter Streß, Kummer, Ärger, Überempfindlich
keit gegen Zurückweisung und dem Fehlen mentaler oder physischer Energie ausgewählt sind, leiden.
Obwohl es sicherlich selbstverständlich ist, daß die tatsächlich zu verabreichende Fluoxetin
menge im Hinblick auf alle relevanten Umstände, einschließlich dem zu behandelnden Zustand, dem ana
tomischen Geschlecht, Gewicht, Alter und anderen physischen Eigenschaften des Patienten bestimmt wird,
umfassen zahlreiche für die obigen Zustände ratsame bevorzugte Therapien die Verwendung einer Dosis
von 60 bis 120 mg Fluoxetin. Beispielsweise ist es nicht unüblich, daß ein Patient zu Beginn der Behand
lung etwa zwei Monate lang 20 mg pro Tag erhält, worauf auf eine Aufrechterhaltungsdosis von beispiels
weise 60 bis 120 mg (insbesondere 90 mg) einmal pro Woche umgeschwenkt wird. In ähnlicher Weise kann
ein Patient zur Behandlung von beispielsweise Bulimie eine Anfangsdosis von 60 mg pro Tag und später
zur Aufrechterhaltung 90 bis 120 mg pro Woche erhalten. Die erfindungsgemäße Rezeptur erlaubt es, daß
eine einzelne Rezeptur mit der Fähigkeit, in unterschiedlichen Dosen entweder während einer anfänglichen
Titration der Dosis (beispielsweise ein Erhöhen von 20 mg pro Tag auf 60 oder 90 mg pro Tag oder ein
Senken von 60 mg auf 20 mg) oder zum späteren Verändern der Dosiertherapie, beispielsweise von der
Anfangstherapie auf eine Erhaltungstherapie verwendet zu werden, von Ärzten verschrieben, von Pharma
zeuten geliefert und von Patienten eingenommen wird.
Neben den obigen Kapseln, die lediglich Fluoxetin als Wirkstoff enthalten, kann ein Kombi
nationsprodukt aus Fluoxetin insbesondere in Form des Hydrochloridsalzes mit Pindolol gemäß der Be
schreibung in der europäischen Patentveröffentlichung 687 472 hergestellt werden. Diese Wirkstoffe sind
im allgemeinen in Mengen von etwa 60 bis 120 mg Fluoxetinhydrochlorid und 1 bis 60 mg Pindolol vor
handen.
Claims (25)
1. Enterisches Fluoxetinpellet, das a) einen Kern aus Fluoxetin und einem oder mehreren phar
mazeutisch akzeptablen Streckmitteln, b) eine optionale Trennschicht, c) eine enterische Schicht, die
Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat (HPMCAS) und ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable
Streckmittel enthält, und d) eine optionale Deckschicht enthält.
2. Pellet nach Anspruch 1, worin die Trennschicht vorhanden ist.
3. Pellet nach Anspruch 2, worin die Trennschicht einen pharmazeutisch akzeptablen Zucker
enthält.
4. Pellet nach Anspruch 3, wobei der Zucker Saccharose ist.
5. Pellet nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die mittlere Teilchengröße des Fluoxetins
etwa 50 µm oder weniger beträgt.
6. Pellet nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Kern einen inerten Kern umfaßt, auf
dem Fluoxetin als Schicht, die darüber hinaus ein pharmazeutisch akzeptables Streckmittel enthält, abge
schieden ist.
7. Pellet nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das HPMCAS in einem Maße teilweise
neutralisiert ist, daß 0 bis etwa 15% der Bernsteinsäuregruppen neutralisiert sind.
8. Pellet nach Anspruch 7, wobei das HPMCAS mit Ammoniak neutralisiert ist.
9. Rezeptur, die mehrere enterische Fluoxetinpellets nach einem der Ansprüche 1 bis 8 enthält.
10. Rezeptur nach Anspruch 9, die 20 bis 100 mg Fluoxetin (Baseäquivalente) enthält.
11. Rezeptur nach Anspruch 9, die etwa 80 bis 90 mg Fluoxetin (Baseäquivalente) enthält.
12. Rezeptur nach Anspruch 9, die etwa 90 mg Fluoxetin (Baseäquivalente) enthält.
13. Rezeptur nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei das Fluoxetin in Form von Fluoxetin
hydrochlorid vorhanden ist.
14. Rezeptur nach einem der Ansprüche 9 bis 13, die des weiteren Pindolol enthält.
15. Rezeptur nach Anspruch 9, die die folgenden Bestandteile enthält:
AL=L<Kerne
Sacccarose-Stärke-Nonpareils (30-35 mesh) 100-150 mg
AL=L<Fluoxetinschicht
Fluoxetinhydrochlorid 100,5-150 mg100,8 mg
Saccharose 20-150 mg30 mg
Hydroxypropylmethylcellulose 10-150 mg15 mg
AL=L<Trennschicht
Hydroxypropylmethylcellulose 4-150 mg12 mg
Saccharose 15-150 mg35 mg
Talkum (500 mesh) 25-150 mg60 mg
AL=L<Enterische Schicht
HPMCAS-LF 60-150 mg90 mg
Triethylcitrat 10-150 mg20 mg
Talkum (500 mesh) 15-150 mg25 mg
AL=L<Deckschicht
Weißes Farbgemisch (HPMC + Titandioxid) 35-150 mg55 mg
HPMC 5-150 mg15 mg
Talkum Spuren
16. Gelatinekapsel, die eine Rezeptur nach einem der Ansprüche 9 bis 15 enthält.
17. Verwendung einer Rezeptur nach einem der Ansprüche 9 bis 15 zur Behandlung von
pressionen, obsessiv-kompulsiven Störungen, Bulimie, Schmerzen (Rezeptur enthält gegebenenfalls auch
Morphin, Codein oder Dextropropoxyphen), obsessiv-kompulsiven Persönlichkeitsstörungen, posttraumati
schen Stressreaktionen, Bluthochdruck, Atherosklerose, Angstzuständen, Anorexia nervosa, panischer
Angst, sozialen Phobien, Stottern, Schlafstörungen, chronischer Müdigkeit, Alzheimerscher Krankheit,
Alkoholmißbrauch, Appetitstörungen, Gewichtverlust, Platzangst, Verbesserung des Gedächtnisses, Am
näsie, Aufhören mit dem Rauchen, Symptomen in Verbindung mit dem Nikotinentzugssyndrom, Störungen
der Stimmung und/oder des Appetits in Verbindung mit prämenstruellem Syndrom, Niedergeschlagenheit
und/oder Begierde nach Kohlenhydraten in Verbindung prämenstruellem Syndrom, Stimmungsstörungen,
Appetitstörungen oder Störungen, die zu Rückfällen in Verbindung mit Nikotinentzug beitragen, Störungen
des zirkadianen Rhythmus, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Hypochondrie, prämenstruellem Syndrom
(PMS), späten Lutealphasendysphoriestörungen, prämenstruellen Dysphoriestörungen, Trichotillomanie,
Symptomen nach Unterbrechen von anderen Antidepressiva, agressiven/intermittierenden explosiven Stö
rungen, zwanghaftem Spielen, zwanghaftem Geldausgeben, zwanghaftem Sex, Störungen bei der Verwen
dung von Psychopharmaka, sexuellen Störungen, Schizophrenie, vorzeitigem Samenerguß oder psychiatri
schen Störungen, die unter Streß, Kummer, Ärger, Überempfindlichkeit gegen Zurückweisung und dem
Fehlen mentaler oder physischer Energie ausgewählt sind, leiden.
18. Verfahren zur Herstellung eines enterischen Fluoxetinpellets durch a) Bereitstellen eines
Kerns aus Fluoxetin und einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Streckmitteln; b) gegebenenfalls
Applizieren einer Trennschicht, die ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Streckmittel enthält, auf
den Kern; c) Applizieren einer enterischen Schicht, die HPMCAS und ein oder mehrere pharmazeutisch ak
zeptable Streckmittel enthält, wobei das HPMCAS in Form einer wäßrigen Lösung oder Suspension appli
ziert wird und die Applikation in einer Vorrichtung vom Wirbelbettyp erfolgt; und d) gegebenenfalls
Applizieren einer Deckschicht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei das HPMCAS vollständig oder teilweise neutralisiert
ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das HPMCAS in einem Maße neutralisiert ist, daß
etwa 25 bis etwa 100% der Bernsteinsäuregruppen neutralisiert sind.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder Anspruch 20, wobei das HPMCAS mit Ammoniak oder
Ammoniumhydroxid neutralisiert ist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, wobei der Kern durch Applizieren von
Fluoxetin und eines oder mehrerer pharmazeutisch akzeptabler Streckmittel auf einen inerten Kern herge
stellt ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, wobei die Trennschicht appliziert ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die Trennschicht einen pharmazeutisch akzeptablen
Zucker enthält.
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei der Zucker Saccharose ist.
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