DE19820044C2 - Verschleißschuh und Schneckenpresse - Google Patents
Verschleißschuh und SchneckenpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verschleißschuh nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Schneckenpresse nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
Bei der Entwässerung von aggressiven Stoffen müssen Maschinenteile durch hoch
feste Materialien geschützt werden, um wirtschaftlich vertretbare Standzeiten zu
erreichen. Speziell ist dies für die Wendeln von Schneckenpressen oder bei
Zentrifugen der Fall. Bekannt ist dabei, eine Verschleißschicht durch Auftrags
schweißung aufzubringen. Diese Schicht läßt sich dabei fast beliebig dick auftragen,
wobei auch die Verbindung zum Grundmaterial sehr gut ist. Allerdings ist der Zeit
aufwand für die Schweißarbeiten sehr hoch und weiters müssen die Flächen nach
träglich einer mechanischen Bearbeitung unterworfen werden, was die Kosten für die
Arbeiten weiter erhöht. Eine andere Methode ist der Einsatz von sogenannten
Verschleißschuhen. Dies sind vorgefertigte Formteile aus hartem Werksstoff, die
meist mittels Schweißung an den Stellen angebracht werden, die einem besonders
starken aggressiven Angriff ausgesetzt sind. Durch den Einsatz derartiger
Verschleißschuhe verkürzt sich der Arbeitsaufwand erheblich. Diese Methode hat
allerdings auch entsprechende Nachteile. Durch die unterschiedlichen Stoff
eigenschaften der Materialien von Verschleißschuh und Grundmaterial der
Schneckenpressenwendel kommt es bereits beim Schweißen, aber auch im Betrieb
zu unkontrollierten Spannungen, die zum Materialbruch führen können. Dies kann
die Lebensdauer der Verschleißschuhe auf wenige Wochen verkürzen. Da die aus
Hartmaterial bestehenden Verschleißschuhe meist gegossen sind, muß die Form
immer gleich sein, um mit möglichst wenig Gußformen das Auslangen zu finden.
Dies schränkt die Möglichkeit eine variable Kompressionskurve im Hochdruckteil der
Schneckenpresse zu realisieren wesentlich ein, da die Wendel zur Verwendung der
Verschleißschuhe eine konstante Steigung haben muß. Weiters muß der Grund
körper der Wendeln mit extrem hoher Genauigkeit gefertigt sein, da sich die
gegossenen Schuhe nachträglich nicht mehr verformen lassen. Die Erreichung der
erforderlichen Genauigkeit ist oft nur mit zusätzlichem Aufwand möglich.
Aus dem Stand der Technik werden ferner mehrere Lösungen für
eine Verbindung zwischen Schneckenwendel und aus hartem
Material bestehendem Verschleißschuh vorgeschlagen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, den Verschleißschuh nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. die Schneckenpresse nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8, welche diesen
Verschleißschuh aufweist, derart zu verbessern, daß die obigen
Nachteile vermieden werden, zwischen dem Grundmaterial der
Schneckenwendel und dem Verschleißschuh etwa die gleichen
Materialeigenschaften hinsichtlich Wärmedehnung und
Schweißbarkeit vorliegen, und eine mechanische Verformbarkeit
des Verscheißschuhs bei gleichzeitig hoher Verschleißfestigkeit
gewährleistet ist.
Dies wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil der Patentansprüche 1 bzw. 8 erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die verschleiß
arme oder verschleißresistente Schicht aus Chrom, Nickel oder Wolfram-Karbid oder
einer Mischung aus diesen Materialien oder ähnlichem Material besteht. Eine
Verschleißschicht aus diesen Materialien ergibt sehr hohe Standzeiten der
Verschleißschuhe.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschleißschicht von der äußeren Verschleißkante bis zum unteren Ende des
Verschleißschuhs stetig abnimmt, wobei die Verschleißschicht an der Verschleiß
kante stärker (dicker) ausgeführt sein kann. Durch diese Ausgestaltung ist es mög
lich, die Verschleißschicht an den besonders verschleißgefährdeten Stellen stärker
auszuführen und dadurch die Lebensdauer der Verschleißschuhe noch weiter zu
erhöhen.
Durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Verschleißschuhe läßt sich, ins
besondere durch die günstigere Schweißbarkeit, auch die Lebensdauer der
Schneckenpressenwendel wesentlich verlängern. Weiters ist es möglich, die Wendel
einfacher herzustellen, da die Verschleißschuhe dann an diese Wendel besser an
gepaßt werden können. Ein weiterer Vorteil ergibt sich in der besseren Gestaltungs
möglichkeit der Steigung der Schneckenwendel, so daß mit einer Form der
Verschleißschuhe praktisch alle Steigungen abgedeckt werden können und dadurch
die Kosten für allfällige Gußformen vermieden werden. Damit kann auch eine
Anpassung an eine vorgegebene Kompressionskurve im Hochdruckteil in einfacher
Weise realisiert werden.
Die Erfindung wird nun im folgenden anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrie
ben, wobei Fig. 1 einen Schneckengang einer Schneckenwendel mit einem Ver
schleißschuh, Fig. 2 eine Ansicht von Fig. 1 in Richtung des Pfeils 11 und Fig. 3 einen
Schnitt durch Fig. 2 gemäß Linie III-III darstellt.
Fig. 1 zeigt nun einen Schneckengang einer Schneckenwendel 1, die auf einer
Schneckenwelle 2 angebracht ist. Beispielhaft ist hier lediglich ein Verschleißschuh 3
dargestellt.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht entsprechend Pfeil II in Fig. 1. Es sind hier wieder die
Schneckenwendel 1, die Schneckenwelle 2 und beispielhaft ein Verschleißschuh 3
zu erkennen.
Fig. 3 zeigt nun einen Schnitt durch Fig. 2 gemäß Linie III-III, in dem speziell die
Form des Verschleißschuhs 3 und dessen Aufbau gut erkennbar sind. Der Grund
körper 4 des Verschleißschuhs 3 besteht aus demselben oder einem ähnlichen
Material wie die Schneckenwendel 1. Man erkennt, daß dieser Grundkörper 4 im
Querschnitt eine L-Form aufweist, wobei der längerer Teil an der seitlichen Ober
fläche der Schneckenwendel 1 und der kürzerer Teil an der oberen Kante der
Schneckenwendel 1 anliegt. Deutlich ist hier auch die Verschleißschicht 5 erkennbar,
die einen Bereich 6 an der oberen Kante aufweist, der breiter (dicker) ist als der
übrige Teil der Verschleißschicht 5. Da der Hauptverschleiß an dieser oberen Kante
in diesem oberen Bereich 6 zu erwarten ist wird durch die breitere (dickere) Aus
führung der Verschleißschicht 5 in diesem Bereich 6 die Standzeit des Verschleiß
schuhs 3 wesentlich verlängert. Ebenfalls erkennbar ist, daß die Verschleißschicht 5
von dieser Kante 7 in Richtung auf die Schneckenwelle 2 stetig abnimmt. Da an der
unteren Seite der Verschleiß geringer ist, läßt sich somit das teurere verschleiß
resistente Material einsparen und in diesem mittleren Bereich ist eine bessere
Verformbarkeit und dadurch Anpassung an die Schneckenwendel 1 gegeben.
Die verschleißarme oder verschleißresistente Schicht wird beispielsweise durch Auf
spachteln und anschließendes Sintern bei hoher Temperatur erzeugt, wobei die
Oberfläche mechanisch nachbearbeitet, beispielsweise geschliffen, werden kann.
Durch das Aufspachteln und Sintern kann in vorteilhafter Weise diese verschleiß
resistente Schicht auf einen weichen Grundkörper der Verschleißschuhe aufgebracht
werden, wobei durch die nachfolgende mechanische Bearbeitung eine sehr hohe
Maßgenauigkeit der Kanten und/oder Oberflächen erreicht werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten oder erläuterten Beispiele beschränkt, viel
mehr ist auch eine Anwendung der Verschleißschuhe bzw. Verschleißelemente für
z. B. eine Austragsschnecke einer Zentrifuge möglich.
Claims (14)
1. Schneckenpressen-Verschleißschuh, welcher als vorgefertigtes
und auf eine Schneckenwendel aufschweissbares Formteil
ausgebildet ist und einen Grundkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - der Grundkörper einen L-förmigen Querschnitt aufweist;
- - der Verschleißschuh (3) aus einem ähnlichen, bevorzugt dem gleichen Material wie die Schneckenwendel hergestellt ist; und
- - an seiner Verschleißoberfläche (5) eine verschleißarme oder verschleißresistente Schicht (5) aufgebracht ist.
2. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die verschleißarme oder
verschleißresistente Schicht (5) aus Chrom, Nickel oder
Wolfram-Karbid oder einer Mischung aus diesen Materialien oder
ähnlichem Material besteht.
3. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißschuh eine äussere
Verschleißkante (7) aufweist, deren verschleißarme oder
verschleißresistente Schicht (5) im Bereich (6) dieser
Verschleißkante (7) stärker (dicker) als in ihren übrigen
Bereichen ausgeführt ist.
4. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verschleißarme oder
verschleißresistente Schicht (5) ausgehend von der
Verschleißkante (7) bis zum unteren Ende des Verschleißschuhs
(3) stetig abnimmt.
5. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet dass die verschleissarme oder
verschleißresistente Schicht (5) durch Aufspachteln und
anschliessendes Sintern bei hoher Temperatur erzeugt ist.
6. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet dass, die veschleissarme oder
verschleißresistente Schicht (5) mechanisch nachbearbeitet ist.
7. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die mechanische Nachbearbeitung eine
Schleifbearbeitung ist.
8. Schneckenpresse mit einer Schneckenwendel, auf welche
mindestens ein Verschleißschuh aufgeschweisst ist, wobei der
Verschleißschuh als vorgefertigtes und auf eine Schneckenwendel
aufschweissbares Formteil ausgebildet ist und einen Grundkörper
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - der Grundkörper einen L-förmigen Querschnitt aufweist;
- - der Verschleißschuh (3) aus einem ähnlichen, bevorzugt dem gleichen Material wie die Schneckenwendel hergestellt ist; und
- - an seiner Verschleißoberfläche (5) eine verschleißarme oder verschleißresistente Schicht (5) aufgebracht ist.
9. Schneckenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die verschleißarme oder verschleißresistente Schicht (5)
aus Chrom, Nickel oder Wolfram-Karbid oder einer Mischung aus
diesen Materialien oder ähnlichem Material besteht.
10. Schneckenpresse nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, dass der Verschleißschuh eine äussere
Verschleißkante (7) aufweist, deren verschleißarme oder
verschleißresistente Schicht (5) im Bereich (6) der
Verschleißkante (7) stärker (dicker) als in ihren übrigen
Bereichen ausgeführt ist.
11. Schneckenpressen-Verschleißschuh nach einem der Ansprüche 8
bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die verschleißarme oder
verschleißresistente Schicht (5) ausgehend von der
Verschleißkante (7) bis zum unteren Ende des Verschleißschuhs
(3) stetig abnimmt.
12. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass die veschleissarme oder
verschleißresistente Schicht (5) durch Aufspachteln und
anschliessendes Sintern bei hoher Temperatur erzeugt ist.
13. Schneckenpresse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die veschleissarme oder verschleißresistente Schicht (5)
mechanisch nachbearbeitet ist.
14. Schneckenpresse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die mechanische Nachbearbeitung eine Schleifbearbeitung
ist.
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