DE19818368A1 - Energierückgewinnung aus Abgasen für Triebwerke - Google Patents
Energierückgewinnung aus Abgasen für TriebwerkeInfo
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Abstract
Das Triebwerk hat einen Verdichter (20) zum Ansaugen und Komprimieren von Luft, der einen Rotor (24) mit einer Welle (14) aufweist und mit einem Brennraum (74) zum Verbrennen der mit Kraftstoff vermischten und verdichteten Luft verbunden ist, sowie einen an den Brennraum (74) anschließenden Krafterzeuger (42) zum Antreiben des Rotors (24) und zur Abgabe von Nutzarbeit. Der Krafterzeuger (42) besteht aus wenigstens einem Diffusor (44), dessen Strömungsachse (46) tangential zum Roboter (24) ausgerichtet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Triebwerk, umfassend einen Verdichter
zum Ansaugen und Komprimieren von Luft, der einen Rotor mit
einer Welle aufweist und der mit einem Brennraum zum Verbrennen
der mit Kraftstoff vermischten und verdichteten Luft verbunden
ist, sowie einen an den Brennraum anschließenden Krafterzeuger
zum Antreiben des Rotors und zur Abgabe von Nutzarbeit.
Antriebsmotoren für Kraftfahrzeuge bestehen ganz überwiegend aus
Hubkolbenmaschinen, die nach den 4-Takt-Prinzip - äußerst selten
nach den 2-Takt-Prinzip - arbeiten und als Otto- oder Diesel
motoren ausgebildet sind. Beim 4-Takt-Motor wird im ersten Takt
die Ladung eingebracht und im zweiten Takt verdichtet. Kurz vor
Ende des Verdichtungshubes setzt die Zündung ein, worauf im
dritten Takt die Ladung verbrennt, die Verbrennungsgase sich
ausdehnen und ihre Energie an den Kolben abgeben (Arbeitstakt).
Im vierten Takt werden die Abgase durch den Kolben nach außen
gedrückt.
Der Wirkungsgrad von Brennkraftmaschinen mit Hubkolben, die für
den Vortrieb von Kraftfahrzeugen verwendet werden, ist trotz
zahlreicher Anstrengungen, die bei der Motorenentwicklung durch
geführt wurden, immer noch unbefriedigend, da ein großer Teil
der zugeführten Energie als Abwärme nach außen abgegeben wird
und daher für die Antriebsleistung nicht zur Verfügung steht.
Ein anderer Teil der zugeführten Energie von bis zu 15% wird für
den Antrieb von Hilfsaggregaten benötigt, beispielsweise für das
Getriebe, für den Stromgenerator und dergleichen. Bei heutigen
Hubkolben-Verbrennungsmotoren steht nur ein Anteil von 30 bis
35% der zugeführten Energie für die Nutzleistung zur Verfügung,
während über 50% als Wärmeverlust in Kauf genommen werden
müssen.
Für den Antrieb von Flugzeugen, aber auch für Stromerzeuger und
dergleichen, werden Gasturbinen eingesetzt, deren allgemeine
Bauart sich aus dem eingangs erläuterten Triebwerk ergibt.
Gegenüber Hubkolbenmotoren haben diese den Vorteil einer
rotierenden Bewegung und einer kontinuierlichen Verbrennung und
Strömung der Gase, die im Krafterzeuger den Rotor antreiben und
Nutzarbeit zur Verfügung stellen. Der Krafterzeuger besteht bei
den bekannten Triebwerken im allgemeinen aus einer mehrstufigen
Turbine, in der sich die heißen Gase entspannen und dabei den
Rotor des Verdichters antreiben; am Ende der Turbine strömen die
heißen Gase koaxial aus und erzeugen eine Schubkraft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Triebwerk der
eingangs umrissenen Bauart so auszubilden, daß es bei optimaler
Energieausnutzung des zugeführten Kraftstoffes im Krafterzeuger
ein Drehmoment erzeugt, das an der Rotorwelle als Nutzarbeit zur
Verfügung steht, beispielsweise für den Antrieb von Kraftfahr
zeugen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Krafterzeuger aus wenigstens einem Diffusor besteht, dessen
Strömungsachse tangential zum Rotor ausgerichtet ist.
Diese Lösung hat gegenüber dem bisher bekannten Stand der
Technik den Vorteil, daß die aus dem Diffusor ausströmenden Gase
ein vom Abstand des Diffusors zur Wellenachse abhängiges Dreh
moment erzeugen, über welches der Rotor und damit die Ab
triebswelle des gesamten Triebwerks in Drehung versetzt wird.
Dieses Drehmoment kann unmittelbar für den Radantrieb eines
Kraftfahrzeuges verwendet werden. Hin- und hergehende Massen wie
bei einem üblichen Hubkolbenmotor sind nicht vorhanden, so daß
auch die dort auftretenden Nachteile vermieden sind. Durch die
kontinuierliche Verbrennung und Strömung des Arbeitsmediums kann
ein äußerst ruhiger Lauf des Triebwerks erzielt werden.
Zur Veränderung des Drehmomentes ist vorgesehen, den Diffusor -
oder bei zwei achssymmetrisch angeordneten Diffusoren die beiden
Diffusoren - radial zur Achse des Rotors verstellbar anzuordnen.
Für die Radialverstellung des Diffusors kann ein doppelter
Schneckentrieb mit einem innen und außen verzahnten Ring vorge
sehen sein, dessen Außenverzahnung mit einem axial verstellbaren
Betätigungsbolzen kämmt und dessen Innenverzahnung mit einem
Gewindebolzen in Eingriff ist, der bei Drehverstellung eine
Radialverstellung des Diffusors herbeiführt. Auf diese Weise
kann bei Einsatz des Triebwerks in einem Kraftfahrzeug der
Fahrer in gewohnter Weise das Fahrzeug beschleunigen.
Es ist besonders günstig, wenn der Brennraum im Diffusor inte
griert ist, was sich nicht nur auf eine einfache Konstruktion
auswirkt, sondern auch die Verbrennung an den spätest möglichen
Punkt im Triebwerk verlegt, an dem eine Durchmischung der ver
dichteten Luft mit dem zugeführten Kraftstoff erfolgt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung hat die Welle einen in
ihrer Achsmitte liegenden Längskanal für die Zuführung der
verdichteten Luft, der in einen radial ausgerichteten Kanal
abschnitt übergeht, welcher in den Brennraum mündet. Dabei ist
es günstig, wenn der Krafterzeuger in einem koaxial zu der Welle
ausgebildeten Gehäuse untergebracht ist, dessen Wandung
gleichmäßig verteilte Luftkanäle zur Weiterleitung der kom
primierten Luft vom Verdichter in den Längskanal der Welle
aufweist.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Längskanal mit den
Luftkanälen über Wärmetauscherrohre verbunden, welche in einem
Abgassammelgehäuse angeordnet sind, dessen Eingang mit dem Ge
häuse des Krafterzeugers verbunden ist und dessen Ausgang zu
einem Auspuff führt.
Mit diesen Maßnahmen wird zunächst erreicht, daß das Gehäuse des
Krafterzeugers von der noch kalten Luft gekühlt wird, die an
schließend durch die heißen Abgase im Abgassammelgehäuse durch
die Wärmetauscherohre allmählich erhitzt werden, bevor sie in
den Brennraum strömen. Auf diese Weise wird die Abwärme der
heißen Verbrennungsgase weitestgehend ausgenutzt, um den
Energieinhalt der in den Brennraum strömenden, komprimierten
Luft zu erhöhen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Triebwerk gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch den
Verdichter in der Ebene II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Luftkanäle des Gehäuses des
Krafterzeugers in der Ebene III-III der Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Krafterzeuger in der Ebene
IV-IV der Fig. 1,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch einen
Diffusor in der Ebene V-V der Fig. 4,
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch den
doppelten Schneckentrieb in der Ebene VI-VI der Fig. 1,
Fig. 7 ein Energieflußdiagramm herkömmlicher Verbrennungs
motoren und
Fig. 8 ein Energieflußdiagramm des Triebwerks gemäß Erfindung.
Fig. 1 zeigt in einer Übersichtsdarstellung ein Triebwerk 101
das beispielsweise für den Antrieb eines Kraftfahrzeuges dient.
Das nicht dargestellte Wechselgetriebe des Kraftfahrzeugs ist
mit dem Triebwerk 10 über ein Zahnrad 12 verbunden, welches auf
eine Welle 14 aufgezogen ist, die von dem Triebwerk 10 in
Drehung versetzt wird. Die Welle 14 ist in dem Triebwerk 10 über
drei Radiallager 16 gelagert.
Die für die Verbrennung im Triebwerk 10 benötigte Luft wird über
einen Ansaugkanal 18 von einem Verdichter 20 angesaugt, wobei in
den Ansaugkanal 18 ein Luftfilter 22 eingesetzt sein kann. Fig.
2 zeigt, daß der Verdichter 20 als Drehkolbenverdichter
ausgebildet sein kann, dessen Rotor 24 auf der Welle 14
befestigt und exzentrisch zu dem zylindrischen Verdichtergehäuse
26 angeordnet ist. Die Messerschaufeln 28 des Rotors 24 werden
bei dessen Drehung durch Fliehkraft gegen die Innenwand des
Verdichtergehäuses 26 gedrückt und fördern die Luft vom
Ansaugkanal 18 kontinuierlich in einen Druckkanal 30, wobei
durch die stetige Verkleinerung der durch die Messerschaufeln 28
begrenzten Teilräume eine Verdichtung der Luft erfolgt.
Der Druckkanal 30 mündet, wie die Fig. 3 zeigt, in einen
Ringraum 32, der in die Wandung 34 eines Gehäuses 36 eingear
beitet ist und von dem sternförmig Luftkanäle 38 ausgehen, die
in der gegenüberliegenden Wandung 34' des Gehäuses 36 zu axial
gerichteten, äußeren Luftkanälen 40 führen.
In dem Gehäuse 36 ist ein Krafterzeuger 42 untergebracht, dessen
Aufbau sich aus den Fig. 4 und 5 ergibt und nachstehend im
einzelnen erläutert wird. Der Krafterzeuger 42 besteht im Aus
führungsbeispiel aus zwei Diffusoren 44, deren Strömungsachse 46
tangential zum Rotor 24 ausgerichtet ist. Die beiden Diffusoren
44 sind auf einer rechtwinklig zur Strömungsachse 46
verlaufenden Führung 48 radial zur Achse des Rotors 24 ver
stellbar angeordnet (vgl. Doppelpfeile in Fig. 4). Die Führungen
48 und damit auch die beiden Diffusoren 44 sind fest mit der
Welle 14 verbunden und drehen sich mit dieser. Um die beiden
Diffusoren 44 gleichzeitig radial verschieben zu können, ist
zwischen dem Verdichtergehäuse 26 und dem Gehäuse 36 des
Krafterzeugers 42 ein doppelter Schneckentrieb 50 angebracht,
der in Fig. 6 dargestellt ist. Dieser hat einen innen und außen
verzahnten Ring 52, dessen Außenverzahnung 54 mit den
Gewindegängen eines axial verstellbaren Betätigungsbolzens 56
kämmt, der vom Fahrer des Kraftfahrzeuges über das Gaspedal in
seiner Längsrichtung verschoben werden kann. Dabei verdreht er
den Ring 52, dessen Innenverzahnung mit zwei Gewindebolzen 58 in
Eingriff ist, welche in Fig. 4 zu erkennen sind. Diese
verdrehen bei ihrer Drehverstellung jeweils eine Gewindespindel
60, die in das entsprechende Diffusorgehäuse 62 eingreifen und
dieses radial zur Welle 14 verstellen. Dadurch wird der Hebelarm
a zwischen dem Diffusor 44 und der Welle 14 verstellt, wodurch
das vom Diffusor 44 erzeugte Drehmoment verändert wird.
Aus Fig. 1 geht weiter hervor, daß der Innenraum des Gehäuses
36 in den Innenraum eines Abgassammelgehäuses 64 übergeht, an
welches mittig ein Auspuff 66 angeschlossen ist. In dem Abgas
sammelgehäuse 64 sind parallel zur Achse der Welle 14 Wärme
tauscherrohre 68 schlangenförmig angeordnet, von denen die
radial äußeren Wärmetauscherrohre 68 mit den Luftkanälen 40 ver
bunden sind, während die radial inneren Wärmetauscherrohre 68 in
einen Längskanal 70 münden, der in die Achsmitte der Welle 14
eingearbeitet ist. Auf der gegenüberliegenden, dem Krafterzeuger
42 zugewandten Seite geht der Längskanal 70 in zwei radial aus
gerichtete Kanalabschnitte 72 über, von denen jeder zu einem
Brennraum 74 führt, der im zugeordneten Diffusorgehäuse 62 aus
gebildet ist (vgl. Fig. 5).
In den Brennraum 74 mündet auch ein Zuführkanal 76 für Kraft
stoff, der über einen achsmittigen Einlaßkanal 78 kontinuierlich
eingespritzt wird.
Über die Welle 14 wird auch die Zündung des Kraftstoff-
Luftgemisches in dem Brennraum 74 eingeleitet, wozu in der Welle
14 zwei Zündkabel 80 integriert sind, die mit einem Zündgitter
82 im Brennraum 74 verbunden sind.
Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, daß die vom
Verdichter 20 zugeführte und komprimierte Luft beim Durchlauf
durch die Wärmetauscherrohre 68 kontinuierlich erwärmt wird, da
diese von den Abgasen im Abgassammelgehäuse 64 umströmt werden.
Die in den Längskanal 70 der Welle 14 einströmende Luft ist
damit bereits sehr weit aufgeheizt und wird im Brennraum 74 mit
dem Kraftstoff vermischt und durch das Zündgitter 82 gezündet.
Die heißen Gase des entzündeten Gemisches strömen anschließend
über den jeweiligen Diffusor 44 in das Gehäuse 36, wo aufgrund
des im Diffusor 44 erhöhten Druckes eine Schubkraft erzeugt
wird, die in Abhängigkeit von dem Drehmoment, das von der
Radialstellung des Diffusors 44 abhängt, die Welle 14 in Drehung
versetzt und dabei das Antriebsmoment an das Zahnrad 12 abgibt.
Die Erfindung unterscheidet sich hauptsächlich von den bekannten
Triebwerken und Motoren durch die Energierückgewinnung aus den
Abgasen. Deshalb sind eigentlich sechs Takte/Zyklen vorgesehen,
nämlich:
- 1) Das Ansaugen von Luft;
- 2) Das Komprimieren dieser angesaugten Luft;
- 3) Das Erwärmen der angesaugten, komprimierten Luft und damit verbunden eine weitere Drucksteigerung. Dies geschieht durch einen Wärmetauscher aus den Abgasen (Energierückgewinnung);
- 4) Das Vermischen der erwärmten, komprimierten und druckge steigerten Luft mit Treibstoff, Zünden im Brennraum (kontinuierliche Verbrennung) ähnlich einem Raketenantrieb. Die Ringdüsen (Diffusoren) sind dabei variabel zum Zentrum angeordnet;
- 5) Das Entweichen der Gase aus dem Brennraum mit sehr hoher Ge schwindigkeit durch den Düsenhals, Entspannen in der Glocke (Diffusor), Auffangen der warmen Abgase und deren Zuführung zum Wärmetauscher (Energierückgewinnung);
- 6) Wärmeenergieabgabe der Abgase im Wärmetauscher und Austritt in die Abgasanlage (Auspuff).
Zum leichteren Verständnis sei eine Gegenüberstellung zu
herkömmlichen Motoren, wie sie in der Automobilindustrie üblich
sind, erlaubt.
Die Graphiken zeigen deutlich die gewünschte Wirkungsweise.
Ein weiterer Vorteil ist das variable Drehmoment aufgrund der
verstellbaren Ringdüsen (Diffusoren) zur Mittelachse:
kleine Drehzahl = relativ hohes Drehmoment
große Drehzahl = relativ kleines Drehmoment.
kleine Drehzahl = relativ hohes Drehmoment
große Drehzahl = relativ kleines Drehmoment.
Nahezu alle Motoren für Automobile und für Motorräder werden
heute als Otto-Verbrennungsmotoren nach dem Viertakt- oder
Zweitaktprinzip ausgeführt. Diese unterscheiden sich lediglich
in der Anzahl der Zylinder (1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 12 oder mehr),
in der Anordnung der Zylinder, z. B. in Reihe, V-Form, Boxer,
Stern usw.,
oder in der unterschiedlichen Ventilzahl, ob zwei oder vier Ven
tile je Zylinder.
Das Arbeitsprinzip all dieser Motoren ist im wesentlichen
gleich, nämlich:
Ansaugen - Verdichten - Arbeiten - Ausstoßen.
Ansaugen - Verdichten - Arbeiten - Ausstoßen.
Leider läßt der Wirkungsgrad, also das Verhältnis von nutzbarer
Arbeitsenergie zu zugeführter Energie, sehr zu wünschen übrig.
Der Wirkungsgrad liegt durchschnittlich bei lediglich ca. 35%
(vgl. Fig. 7). Eine deutliche Verbrauchssenkung wurde in den
letzten Jahrzehnten nicht erzielt. In Fig. 7 ist deutlich zu
erkennen, daß das größte Potential, nämlich die Wärme, nicht in
Antriebsleistung umgesetzt wird.
Unter den vorgenannten Gesichtspunkten ergibt sich folgende
Überlegung:
Wie kann man die Wärme in einem Verbrennungsmotor zusätzlich
nutzen und in Antriebsenergie umsetzen, und zwar direkt im
System und nicht als Turbo, wo die Geschwindigkeit des
ausströmenden Gases zur Verdichtung genutzt wird?
Da der Anteil für Hilfsaggregate relativ gering ist und nur
unwesentlich verbessert werden kann, ist anzustreben,
Arbeitsenergie aus der abgegebenen Wärme zurückzugewinnen.
(Fig. 8).
Darüber hinaus ist die hin- und hergehende Bewegung des
Hubkolbenmotors ein gravierender Nachteil, da jedesmal die Masse
von der Geschwindigkeit Null im Totpunkt auf max. Beschleunigung
hochgetrieben wird, um anschließend im anderen Totpunkt wieder
auf Null abgebremst zu werden.
Zur Beschleunigung des Kolbens und auch zum Abbremsen ist
Energie erforderlich. Ferner ist der dadurch verursachte,
unruhige Lauf ebenfalls unerwünscht. Dieses Verhalten wird
derzeit durch Gegengewichte an der Kurbelwelle ausgeglichen.
Die Takte Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen (4-Takt-
Motor), also die Hin- und Herbewegungen, sind sicherlich besser
durch eine Drehbewegung, und die Takte durch kontinuierliche
Verbrennung, zu ersetzen.
Die zur Zeit bekanntesten Verbrennungsmotoren sind der Otto- und
der Dieselmotor im 4-Takt-Prinzip. Die größten Nachteile dieser
Motoren sind:
- a) Hoher Wärme-Energieverlust;
- b) Hin- und Herbewegung mit den damit verbundenen Verlusten sowie der unruhige Lauf;
- c) Geringes Drehmoment bei niedriger Drehzahl.
Diese Nachteile sollten soweit als möglich vermieden und die
Vorteile des Verbrennungsmotor, besonders seine mobile Ein
satzmöglichkeit, genutzt werden.
Ziel der Erfindung ist es, einen Verbrennungsmotor zu entwickeln
und zu konstruieren, der im Prinzip eine Drehbewegung ausführt,
eine Wärmerückgewinnung beinhaltet und bei geringer Drehzahl ein
hohes Drehmoment aufweist.
Zahlreiche Überlegungen und Grundkonstruktionen scheiterten
zunächst: Drehbewegung ja, aber wie? Ähnlich einer Turbine? Aber
so etwas gibt es ja schon. Und dann die Wärmerückgewinnung, wie
soll diese realisiert werden? Das Prinzip Ansaugen, Verdichten,
Arbeiten, Ausstoßen mußte in irgendeiner Form verändert werden.
- 1) Die Ansaugung als erster Schritt ist nicht zu ändern.
- 2) Anschließend muß die Luft komprimiert/verdichtet werden.
Aber nach dem Verdichten muß etwas Neues geschehen!
Die Überlegungen gehen dahin, die Wärme auszunützen, um den Druck zu erhöhen, und zwar nach dem Verdichten. Wenn man einen Behälter mit komprimierter (verdichteter) Luft füllt, dann verschließt und anschließend erwärmt, steigt der Luftdruck an! Auch muß das Verdichtungsverhältnis bei dieser Voraussetzung nicht so hoch wie sonst bei Otto-Motoren sein. Dadurch verringert sich die notwendige Verdichterleistungsenergie, die zugeführte Leistung.
Die Überlegungen gehen dahin, die Wärme auszunützen, um den Druck zu erhöhen, und zwar nach dem Verdichten. Wenn man einen Behälter mit komprimierter (verdichteter) Luft füllt, dann verschließt und anschließend erwärmt, steigt der Luftdruck an! Auch muß das Verdichtungsverhältnis bei dieser Voraussetzung nicht so hoch wie sonst bei Otto-Motoren sein. Dadurch verringert sich die notwendige Verdichterleistungsenergie, die zugeführte Leistung.
- 3) Neuer Takt:
Die komprimierte Luft ist zu erwärmen, die Rückströmung zu verhindern. Die Grundidee besteht nun darin, die Abwärme für diesen neuen Takt zu verwenden. - 4) Arbeitstakt/Arbeitsvorgang
- 5) Ausstossen
- 6) Neuer Takt:
Die ausgestoßenen Abgase mit hoher Abwärmekapazität auszunützen, um die komprimierte Luft (neuer Takt 3) zu erwärmen! Der Motor gemäß der Erfindung hat daher: - a) Nur eine reine Drehbewegung, keine hin -und hergehende Bewe gung.
- b) Durch die Wärmerückgewinnung findet eine bessere Kraftstoff- und damit Energieausnützung statt, d. h. es ist eine erhebliche Kraftstoffeinsparung bei gleicher Leistung zu erwarten.
- c) Die Konstruktion ist so aufgebaut, daß bei geringer Drehzahl ein relativ größeres Drehmoment entsteht als bei hoher Drehzahl.
- d) Es handelt sich somit eigentlich um ein Triebwerk und nicht mehr um einen Motor.
Die neue Taktaufteilung in sechs Schritten ist auch auf andere
Triebwerke übertragbar, z. B. für Flugtriebwerke.
Der Motor wird, wie alle bekannten Verbrennungsmotoren, durch
einen elektrischen Anlasser gestartet, das heißt, der Motor muß
in Drehung gebracht werden.
- A) Der Drehschiebeverdichter saugt durch die Rotation Außenluft
über den Luftfilter durch seine exzentrisch angeordneten Räume
an und verdichtet die Luft:
Da nur eine sehr geringe Temperaturzunahme der angesaugten Luft
durch Reibung vorhanden ist, kann vereinfacht gesagt werden:
V1 × p1 = V2 × p2
Das Verdichtungsverhältnis soll nicht zu hoch gewählt werden, da
sonst die erforderliche Antriebsleistung dafür ebenfalls hoch
ist.
- B) Die verdichtete Luft wird um den Ringraum geleitet. Das ge schieht einerseits zur Kühlung des Ringraumes und andererseits zur Wärmeenergieaufnahme der verdichteten Luft; diese Wechselbeziehung ist sehr erwünscht.
Bei der Aufsplittung des Verdichterkanals in mehrere
Einzelkanäle ist darauf zu achten, daß sich der zur Verfügung
stehende Querschnitt nicht ändert, also die Summe der
Einzelquerschnitte so groß ist wie der Verdichterabgang. Der
Sinn liegt darin, durch Wärmeenergiezufuhr den Druck der ver
dichteten Luft nochmals zu steigern. Gleicher Querschnitt
deshalb, da eine Erweiterung einen Druckabfall zur Folge hätte.
Die verdichtete Luft kühlt zum hohen Teil das Gehäuse, in dem
sich der Antrieb durch die Düsen (Diffusoren) bewegt. Durch die
Wärmeaufnahme steigt bereits der Druck der verdichteten Luft an.
Um einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen, wird die verdichtete
und bereits erwärmte Luft noch durch einen Wärmetauscher
geführt. Dadurch steigt die Energie der verdichteten Luft, da
Wärme aus den Abgasen zurückgewonnen wird. Die Temperatur und
damit der Druck steigen erheblich.
Es muß weniger Verdichtungsenergie investiert werden, und es er
folgt Energierückgewinnung aus den Abgasen.
Durch den Wärmetauscher werden die Abgase abgekühlt.
Um hohe Temperaturen und dadurch einen hohen Druck zu erreichen,
ist der Wärmetauscher im Gegenstromprinzip konstruiert.
Die Wärmeaufnahme geschieht in sehr kurzer Zeit.
Die verdichtete Luft wird von der Außenseite des Tauschers nach
innen über Rohrleitungen mit aufgepreßten Wärmeleitlamellen in
das Zentrum (Mittelrohr mit Längskanal) geführt.
- C) Im Mittelrohr (Längskanal in der Welle) wird die verdichtete, dann erwärmte und dadurch druckgesteigerte Luft dem Zentrum der Kammer zugeführt. Über Verteilrohre im Ausführungsbeispiel zwei Stück, wird die Luft nun den Brennräumen in den Ringdüsen (Diffusoren) zugeführt.
Der Düsenabstand (Diffusorenabstand) zum Zentrum ist variabel.
Wichtig ist, daß vor dem Eintritt der Luft in den Brennraum eine
Rückschlagsicherung vorhanden ist, da im Brennraum durch die
Verbrennung eine hohe Drucksteigerung stattfindet, die sich
sonst rückwirkend auf das gesamte Wärmetauschersystem auswirken
würde.
Direkt vor dem Eintritt in den Brennraum wird die Luft mit dem
Brennstoff zum Brenngas vermischt.
- D) Im Brennraum findet eine kontinuierliche Verbrennung statt. Dabei steigt der Druck des Gases auf den Maximalwert.
Durch den Düsenhals entweicht das Abgas mit sehr hoher Geschwin
digkeit und wird im Diffusor (Glocke) entspannt.
Es gilt die allgemeine Impulsgleichung.
m1 × v1 = m2 × v2
Da der Abstand der Düsen (Diffusoren) zum Zentrum variabel ist,
ändern sich das Drehmoment und die Drehzahl bei Verstellung.
Sind die Diffusoren weit vom Zentrum entfernt, ist der Weg =
Umlaufbahn groß, d. h. geringe Drehzahl, aber hohes Drehmoment.
Sind die Diffusoren jedoch nahe am Zentrum, ist der Weg =
Umlaufbahn klein, d. h. hohe Drehzahl, aber in Relation zur
langsamen Drehzahl kleines Drehmoment. Durch das höhere
Verbrennungsvolumen (max. Drehzahl) wird dies jedoch
ausgeglichen.
Es steht fest, daß bei kleiner Drehzahl ein verringertes Volumen
durch den Verdichter angesaugt wird und durch die relativ
längere Verweildauer im Wärmetauscher eine bessere
Wärmerückgewinnung stattfindet.
Entscheidend sind auch die bewegten Massen und die
Reibungsverluste.
- E) Die Abgase werden im Sammelgehäuse aufgefangen, durch die außen an diesem vorbeigeleitete, verdichtete Luft zum Teil abgekühlt und gelangen dann in den eigentlichen Wärmetauscher. Dort findet die Wärmeübertragung wie im Abschnitt (B) beschrieben, statt.
Über außenliegende Bohrungen am Austrittsflansch gelangt das
Abgas in die Auspuffanlage.
Claims (11)
1. Triebwerk, umfassend einen Verdichter zum Ansaugen und
Komprimieren von Luft, der einen Rotor mit einer Welle aufweist
und mit einem Brennraum zum Verbrennen der mit Kraftstoff
vermischten und verdichteten Luft verbunden ist, sowie einen an
den Brennraum anschließenden Krafterzeuger zum Antreiben des
Rotors und zur Abgabe von Nutzarbeit, dadurch gekennzeichnet,
daß der Krafterzeuger (42) aus wenigstens einem Diffusor (44)
besteht, dessen Strömungsachse (46) tangential zum Rotor (24)
ausgerichtet ist.
2. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Welle (14) des Rotors (24) wenigstens zwei achssymmetrisch
angeordnete Diffusoren (44) angebracht sind.
3. Triebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Diffusor (44) radial zur Achse des Rotors (24) verstellbar
ist.
4. Triebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brennraum (74) im Diffusor (44)
integriert ist.
5. Triebwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Wandung des Diffusors (44) ein Zuführkanal (76) für den
Kraftstoff ausgebildet ist.
6. Triebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (14) einen in ihrer Achsmitte
liegenden Längskanal (70) für die Zuführung der verdichteten
Luft hat, der in einen radial ausgerichteten Kanalabschnitt (72)
übergeht, welcher in den Brennraum (74) mündet.
7. Triebwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Krafterzeuger (42) in einem koaxial zu der Welle (14)
ausgebildeten Gehäuse (36) untergebracht ist, dessen Wandung
(34) gleichmäßig verteilte Luftkanäle (38) zur Weiterleitung der
komprimierten Luft vom Verdichter (20) zu dem Längskanal (70) in
der Welle (14) aufweist.
8. Triebwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Längskanal (70) mit den Luftkanälen (38) über Wärmetauscherrohre
(68) verbunden ist, welche in einem Abgassammelgehäuse (64)
angeordnet sind, dessen Eingang mit dem Gehäuse (36) des
Krafterzeugers (42) verbunden ist und dessen Ausgang zu einem
Auspuff (66) führt.
9. Triebwerk nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkanäle (38) im Gehäuse (36) des Krafterzeugers (42)
sternförmig angeordnet sind.
10. Triebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdichter (20) als Drehkolbenverdichter
ausgebildet ist.
11. Triebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Radialverstellung des mit dem Rotor (24)
umlaufenden Diffusors (44) ein doppelter Schneckentrieb (50) mit
einem innen und außen verzahnten Ring (52) vorgesehen ist,
dessen Außenverzahnung (54) mit einem axial verstellbaren
Betätigungsbolzen (56) kämmt und dessen Innenverzahnung mit
einem Gewindebolzen (58) in Eingriff ist, der bei
Drehverstellung eine Radialverschiebung des Diffusors (44)
herbei führt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1998118368 DE19818368C2 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Betreiben eines Triebwerks und Triebwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998118368 DE19818368C2 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Betreiben eines Triebwerks und Triebwerk |
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ID=7865682
Family Applications (1)
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DE1998118368 Expired - Fee Related DE19818368C2 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Betreiben eines Triebwerks und Triebwerk |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19818368C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0300979A1 (de) * | 1987-07-10 | 1989-01-25 | Filippo Cristaldi | Motor mit rotierenden Staustrahltriebwerken |
US5282356A (en) * | 1993-01-07 | 1994-02-01 | Abell Irwin R | Flywheel engine |
DE4441730A1 (de) * | 1994-11-23 | 1996-05-30 | Juergen Maeritz | Rundläufer- Verbrennungs- / Dampf-Kraftmaschine mit Rückstoß- und Düsenvorrichtungen |
DE19546474C1 (de) * | 1995-12-13 | 1997-04-17 | Klein Hans Ulrich Dipl Ing | Brennkraftmaschine |
-
1998
- 1998-04-24 DE DE1998118368 patent/DE19818368C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0300979A1 (de) * | 1987-07-10 | 1989-01-25 | Filippo Cristaldi | Motor mit rotierenden Staustrahltriebwerken |
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DE19546474C1 (de) * | 1995-12-13 | 1997-04-17 | Klein Hans Ulrich Dipl Ing | Brennkraftmaschine |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
TIMNAT, Y.M.: Advanced chemical Rocket Propulsion,London (u.a.): Academic Press, 1987, S. 162, 163, 168 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19818368C2 (de) | 2001-02-08 |
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