DE19818241C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Reflektors, sowie Netzstruktur für Reflektoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Reflektors, sowie Netzstruktur für ReflektorenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Reflektors für Antennen zum Einsatz im Weltraum wird ein Faden (7) auf einen Wickeldorn (1) gewickelt, um eine Faden- oder Netzstruktur zu erhalten. Der Wickeldorn (1) hat an seiner Oberfläche Kontursegmente (2), deren Kontur jeweils der Kontur eines Segments einer herzustellenden Reflektoroberfläche entspricht. Anschließend wird die gebildete Faden- oder Netzstruktur auf dem Wickeldorn (1) ausgehärtet und die Faden- oder Netzstruktur in Einzelsegmente aufgeteilt. Die Kontursegmente (2) werden vom Wickeldorn (1) gelöst und zusammen mit den daraufliegenden Einzelsegmenten der gehärteten Netzstruktur auf einem Montagerigg so zusammengefügt, daß die Einzelsegmente einen Reflektor bilden. Der Wickeldorn (1) hat an seiner Oberfläche lösbare Kontursegmente (2), deren Kontur der Kontur eines Segments der herzustellenden Reflektoroberfläche entspricht. Die Netzstruktur hat einen Netzfadenverlauf, der in mindestens einer Ablagerichtung bzw. einem Ablagewinkel alpha variiert, so daß die Netzstruktur in einzelnen Bereichen eine unterschiedliche, auswählbare Steifigkeit aufweist.
Description
Reflektoren bzw. Antennenreflektoren werden häufig im Weltraum zu
Kommunikationszwecken eingesetzt. Sie haben eine Oberfläche, die der Kontur eines
Hyperbols oder Parabols folgt. Dies bedeutet, daß eine zweifach gekrümmte Oberfläche
vorliegt. Für ein genaues und wirkungsvolles Arbeiten ist es erforderlich, daß die
Oberfläche möglichst exakt gekrümmt ist bzw. möglichst geringe Ungenauigkeiten
aufweist.
Bekannte Reflektoren haben eine Netzstruktur als Reflektoroberfläche, die z. B. gefertigt
wird, indem ein Faden so ausgelegt wird, daß eine Netzstruktur entsteht. Das Auslegen
erfolgt auf einer Unterlage z. B. mit Hilfe eines Legeroboters. Anschließend wird die
vorgefertigte Struktur auf eine Konturoberfläche übertragen, die z. B. parabolisch geformt
bzw. zweifach gekrümmt ist.
Die Patentschrift US 5,488,383 zeigt ein Verfahren zur Herstellung einer
Reflektoroberfläche, bei dem eine Netzstruktur ausgelegt und in einzelne Bahnen
geschnitten wird. Anschließend werden die Bahnen an ihren Kanten zusammengenäht.
Durch eine Verbindung mit gekrümmten Rippen entsteht die parabolische Form des
Reflektors.
Das bekannte Herstellungsverfahren hat jedoch den Nachteil, daß beim Übertragen der
vorgefertigten Struktur von der ebenen Unterlage oder von einer einfach gekrümmten
Unterlage, z. B. einem Wickeldorn, auf die zweifach gekrümmte Konturoberfläche eine
Deformation der Struktur auftritt. Darüber hinaus werden Spannungen in der Struktur
induziert und die Netzoberfläche wird verzerrt. Selbst bei einer Vorfertigung der
Netzstruktur auf einem Wickeldorn und anschließender Übertragung auf die
Konturoberfläche wird die Netzstruktur verzerrt bzw. deformiert. Die mit dem bekannten
Herstellungsverfahren geschaffenen Reflektor
oberflächen haben daher eine ungenaue Kontur, die von der idealen Form ab
weicht. Zusätzlich können z. B. Beulen durch Spannungen in der Reflektorober
fläche entstehen.
Insbesondere bei Reflektoren, die zum Zweck des Transport in den Orbit gefaltet
und beim Erreichen ihrer Einsatzposition im Weltraum entfaltet werden, tritt
weiterhin das Problem auf, daß auf Grund einer unterschiedlich starken Krüm
mung in verschiedenen Bereichen der entfalteten Reflektoroberfläche noch zu
sätzliche Spannungen induziert werden. Dies trägt zur weiteren Verzerrung der
Netzoberfläche bei, insbesondere beim Einsatz über einen längeren Zeitraum.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung eines Reflektors zu schaffen, wodurch die Genauigkeit
der Reflektoroberfläche erhöht wird und Spannungen oder Deformationen der
Reflektoroberfläche vermieden werden. Weiterhin soll eine Netzstruktur geschaf
fen werden, die als Reflektoroberfläche dient und frei von Spannungen ist bzw.
reduzierte Spannungen aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren zur Herstellung eines Reflektors
gemäß Patentanspruch 1, die Vorrichtung zur Herstellung eines Reflektors gemäß
Patentanspruch 8 und die Netzstruktur für Reflektoren gemäß Patentanspruch
12. Weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Reflektors umfaßt die
Schritte: Wickeln eines Fadens auf einen Wickeldorn um eine Faden- oder Netz
struktur zu erhalten, wobei der Wickeldorn an seiner Oberfläche Kontursegmente
hat, deren Kontur jeweils der Kontur eines Segments einer herzustellenden Re
flektoroberfläche entspricht; Härten der Faden- oder Netzstruktur auf dem
Wickeldorn; Aufteilen der Faden- oder Netzstruktur in Einzelsegmente; und Zu
sammensetzen der Einzelsegmente zu einem Reflektor.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Reflektor mit einer Reflektor
oberfläche geschaffen, die im Einsatzzustand weitgehend frei von Spannungen ist
und eine hochgenaue Kontur aufweist.
Vorteilhafter Weise werden nach dem Aufteilen der Faden- oder Netzstruktur die
Kontursegmente vom Wickeldorn getrennt, wobei sie jeweils ein Einzelsegment
der Faden- oder Netzstruktur tragen. Bevorzugt sind die Einzelsegmente der
Faden- oder Netzstruktur beim Zusammensetzen in Kontakt mit den Kontur
segmenten des Wickeldorn bzw. werden von diesem getragen. Dies bedeutet,
daß die einzelnen Elemente des Reflektors von der Herstellung bis zur End
montage auf ihrer Urform verbleiben.
Vorzugsweise wird beim Wickeln des Fadens auf den Wickeldorn der Ablage
winkel des Fadens variiert. Hierdurch kann die Steifigkeit der Einzelsegmente an
die lokalen Anforderungen angepaßt werden. Bevorzugt wird beim Wickeln die
Fadenspannung reguliert, wodurch eine den jeweiligen Anforderungen genügende
Netzspannung erzielt wird.
Auf die Faden- oder Netzstruktur kann eine Struktur zur Versteifung, insbesonde
re in Form von Rippen, angebracht werden, während sich die Faden- oder Netz
struktur auf dem Wickeldorn befindet. Dadurch wird eine zusätzliche Stabilisie
rung der Reflektoroberfläche erreicht. Bevorzugt wird der Faden aus Kohlefasern
und/oder HT-Faser gefertigt. Dadurch wird erreicht, daß bei Temperaturschwan
kungen keine oder eine nur geringe Konturveränderung auftritt und, bedingt
durch den geringen E-Modul eine bessere bzw. leichtere Krümmung erzielt wird.
Die Faser kann imprägniert und vor dem Wickeln in Kunstharz getränkt werden.
Beim Wickeln können mehrere Wickeldorne in Längsrichtung aneinandergereiht
sein. Dadurch können die Reflektoren auf besonders rationelle Weise gefertigt
werden, da eine Minimierung der Umkehrpole erfolgt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Reflektors umfaßt einen
länglich ausgebildeten Zentralkörper, der an seiner Oberfläche ein oder mehrere
lösbare Kontursegmente aufweist, deren Kontur jeweils der Kontur eines Seg
ments einer herzustellenden Reflektoroberfläche entspricht. Dadurch läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren mit einem hohen Automatisierungsgrad und
hoher Präzision durchführen.
Bevorzugt haben die Kontursegmente eine zweifach gekrümmte, insbesondere
parabolische Oberfläche. Die Kontursegmente sind vorteilhafter Weise radial
umlaufend angeordnet. Insbesondere können Positionierelemente, z. B. in Form
von Stiften, angeordnet sein, um eine genaue Positionierung der Segmente der
Reflektoroberfläche zu gewährleisten.
Gemäß einem noch weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Netzstruktur für Re
flektoren bereitgestellt, insbesondere für Antennen im Weltraum, mit einem Netz
fadenverlauf, der in mindestens einer Ablagerichtung und/oder einem Ablage
winkel variiert, so daß die Netzstruktur in einzelnen Bereichen eine unterschied
liche, auswählbare Steifigkeit aufweist. Dadurch können bei faltbaren Reflektoren
Spannungen bzw. eine Durchbiegung durch verschiedene Auflagerabstände aus
geglichen werden, die sich durch verschiedene Krümmungsradien in verschiede
nen Bereichen des Reflektors bilden.
Vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Netzstruktur ein Segment einer
Reflektoroberfläche. Dadurch ist sie besonders zur Herstellung eines hoch
genauen Entfaltreflektors geeignet.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens bzw. eine bevorzugte Ausfüh
rungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beschrieben, in
denen
Fig. 1 einen Wickeldorn in schematischer Darstellung zeigt, auf dem ein
Faden zur Bildung einer Netzstruktur aufgewickelt und in einzelne
Segmente unterteilt ist; und
Fig. 2 einen entfaltbaren Reflektor zeigt, der die erfindungsgemäße Netz
struktur als Segmente aufweist.
Fig. 1 zeigt als erfindungsgemäße Vorrichtung einen Wickeldorn 1, der an seiner
Oberfläche lösbare Kontursegmente 2 aufweist. Die äußere Oberfläche bzw. Kon
tur der Kontursegmente 2 entspricht der Kontur eines Segments einer herzu
stellenden Reflektoroberfläche. Die Kontursegmente 2 werden jeweils zwischen
zwei Streben 3a, 3b bzw. 3b, 3c gehalten, die sich in Längsrichtung des Wickel
dorn erstrecken und Teil eines Zentralkörpers bzw. einer Haltevorrichtung zum
Halten der Kontursegmente sind.
In der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind vier Kontursegmente 2
radial umlaufend angeordnet. An jedem der Kontursegmente 2 sind Positionier
stifte 4 angeordnet, die zur genauen Positionierung der einzelnen Segmente beim
Zusammenfügen zu einer Reflektoroberfläche dienen. Die Kontursegmente 2
haben eine parabolische bzw. zweifach gekrümmte Oberfläche, deren Kontur
nach den jeweiligen Anforderungen der herzustellenden Reflektoroberfläche aus
gewählt wird. Die lösbaren Konturelemente 2 können leicht ausgetauscht wer
den, wodurch die Vorrichtung leicht an andere Vorgaben bezüglich der herzu
stellenden Reflektoroberfläche angepaßt werden kann.
Die Längsstreben 3a, 3b, 3c, 3d des Zentralkörpers 3 sind durch Querstreben 5,
die sich an den Stirnseiten des Wickeldorns befinden, miteinander verbunden.
Somit wird jedes Konturelement bzw. -segment 2 durch einen im wesentlichen
rechteckigen oder trapezförmigen Rahmen aus einem Paar von Querstreben 5
und einem Paar von Längsstreben 3a - d gehalten.
Der Wickeldorn 1 ist mittels einer Welle 6 drehbar gelagert, so daß ein Faden 7
durch Drehen des Wickeldorns 1 aufwickelbar ist. Die Drehachse A verläuft im
Zentrum des Wickeldorns 1 in seiner Längsrichtung.
Im folgenden wird an Hand der Fig. 1 die Herstellung eines Reflektors 9 be
schrieben, wie er in Fig. 2 dargestellt ist. Zunächst wird ein Faden 7 auf den
Wickeldorn 1 aufgewickelt. Dabei dreht sich der Wickeldorn 1 um die Längsachse
A und ein nicht dargestellter Fadenspender wird über die Länge I des Wickeldorns
1 hin und her bewegt. Dadurch erhält man eine Netzstruktur auf der Oberfläche
des Wickeldorns 1. Der Faden 7 besteht aus Kohlefaser, die weitgehend thermo
stabil ist, d. h. bei Temperaturschwankungen keine oder nur eine geringe Defor
mation zeigt. Durch Verwendung einer HT-Faser kann eine sehr gute Krümmung
auf Grund des geringen E-Moduls erzielt werden.
Zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit kann beim Wickeln ein Kupferfaden
mitgeführt werden oder ein mesh direkt auf die Dornoberfläche aufgebracht
werden.
Der Vorschub des Fadenspenders entlang des Wickeldorns 1 wird so gesteuert,
daß der Ablagewinkel α des Fadens 7 auf den Kontursegmenten 2 variiert. Dies
wird durch unterschiedliche Geschwindigkeiten des Fadenvorschubs erreicht.
Durch die Veränderung des Ablagewinkels α des Fadens 7 erhält die Netzstruktur
an unterschiedlichen Stellen eine variable Steifigkeit. Die Steifigkeit wird dabei so
ausgewählt, daß sie in Bereichen starker Krümmung geringer ist als in Bereichen
schwacher Krümmung. Dabei wird auch die notwendige Krümmung beim Zu
sammenfalten der Netzstruktur berücksichtigt, wenn die Netzstruktur als Re
flektoroberfläche eines faltbaren Reflektors verwendet wird.
Die Fadenspannung wird beim Wickeln ebenfalls reguliert, um bei der Netz
spannung einen stabilen bzw. gleichförmigen Grundspannungswert zu erzielen.
Die Knoten des Fadens können verklebt werden und zum weiteren Verdichten
kann eine Folie über die auf dem Wickeldorn 1 befindliche Netzstruktur gelegt
bzw. gewickelt werden.
Nach dem Wickeln erfolgt eine Aushärtung der Netzstruktur auf dem Wickeldorn
1. Dazu wird der Faden 7 vor dem Wickeln in Kunstharz getränkt bzw. imprägniert
und der Kunstharz wird nach dem Wickeln gehärtet. Das Aushärten erfolgt durch
Heizen des gesamten Wickeldorns 1 mit dem aufgewickelten Faden 7. Es können
aber auch andere Härtungsverfahren eingesetzt werden, beispielsweise durch
Aufbringen einer Matrix aus härtbarem Material auf die auf dem Wickeldorn 1
befindliche Netzstruktur.
Nach dem Härten der Netzstruktur auf dem Wickeldorn 1 werden zusätzliche
Strukturen für den Reflektor montiert. Die zusätzlichen Strukturen sind im Fall
eines Entfaltreflektors Rippen 11 (siehe Fig. 2), die sich entlang der Reflektor
segmente auf deren Rückseite vom Zentrum des Reflektors 9 radial nach außen
erstrecken. Die Strukturen dienen z. B. zum Stützen der Reflektoroberfläche des
fertigen Reflektors 9.
Die bis dahin zusammenhängende Netzoberfläche bzw. Netzstruktur wird nun
segmentiert bzw. in Einzelsegmente aufgeteilt, wobei sie entlang den Längs
streben 3 des Wickeldorn 1 durchtrennt wird.
Die so entstandenen Einzelsegmente der Netzstruktur werden nun zusammen mit
der Urform bzw. Unterlage, auf der sie sich befinden, zu einem Gesamtreflektor
zusammengesetzt. Das Zusammensetzen erfolgt auf einem nicht dargestellten
Montagerigg. Das bedeutet, daß die einzelnen Elemente bzw. Einzelsegmente der
herzustellenden Reflektoroberfläche von der Herstellung der Netzstruktur bis zur
Endmontage zum Gesamtreflektor in Kontakt mit den Kontursegmenten 2 des
Wickeldorns 1 verbleiben, die ihre jeweilige Urform darstellen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die oben diskutierten
Rippen 11 bzw. zusätzlichen Strukturen, die nach dem Härten auf der Netzober
fläche aufgebracht werden, durch Foliengelenke mit den Segmenten der Netz
struktur verbunden. Beim Zusammensetzen werden die Einzelsegmente, die je
weils zwischen zwei Rippen 11 durch die Foliengelenke gehalten werden, durch
Verbindung von jeweils zwei aneinandergrenzenden Rippen 11 miteinander ver
bunden, so daß die Einzelsegmente eine zusammenhänge Reflektoroberfläche
bilden.
Die an den Konturelementen angeordneten Positionierstifte 4 dienen zur genauen
Positionierung der Einzelsegmente der Netzstruktur zusammen mit den Kontur
segmenten 2 auf dem Montagerigg. Dadurch wird ein exaktes Zusammenfügen
ermöglicht, was eine hohe Oberflächengenauigkeit des herzustellenden Reflek
tors 1 bewirkt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in den Zeichnungen nicht
dargestellt ist, werden mehrere Wickeldorne 1 in Längsrichtung aneinander ge
reiht. Dadurch können beliebig viele Oberflächensegmente einer Reflektorober
fläche rationell und mit einem hohen Automatisierungsgrad hergestellt werden. In
diesem Fall läuft beim Wickeln der Fadenspender entlang einer ganzen Reihe von
hintereinander geschalteten Wickeldornen 1.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Netzstruktur ist für Re
flektoren, insbesondere für Antennenreflektoren zum Einsatz im Weltraum geeig
net. Die Netzstruktur kann aber auch als Spiegel, z. B. zur Energiegewinnung ver
wendet werden. Die Netzstruktur kann eine Oberflächenbeschichtung aufweisen,
die für die jeweilige Anwendung geeignet ist. Der Verlauf des Netzfadens 7 vari
iert in der Netzstruktur in mindestens einer Richtung, d. h. er ist in verschiedenen
Ablagewinkeln α gegenüber einer Segmentkante ausgerichtet. Durch diese Va
riation hat die Netzstruktur in einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Steifig
keit, die durch den Ablagewinkel bzw. die Ablagerichtung bestimmt wird und ent
sprechend den jeweiligen Anforderungen an die Netzstruktur ausgewählt wird. In
der hier beschriebenen Ausführungsform ist das gebildete Einzelsegment der
Netzstruktur ein Segment einer Reflektoroberfläche, das mit weiteren Segmenten
zu einer Gesamtreflektorfläche verbindbar ist.
Fig. 2 zeigt einen Reflektor 9, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt ist. Er weist an seiner Rückseite
eine zusätzliche Struktur auf, die aus einem starren Zentralteil 10 und sich radial
nach außen erstreckenden Rippen 11 besteht. Die Reflektoroberfläche ist regen
schirmartig faltbar, wobei sich die Rippen 11 im gefalteten Zustand parallel zu
einander vom Rand des Zentralteils 11 ausgehend in einer Richtung erstrecken.
Die Reflektoroberfläche ist in vierundzwanzig Einzelsegmente 13 unterteilt und
wird durch die sternförmig auf der Rückseite der Reflektoroberfläche angeord
nete Rippenstruktur unterstützt. Die Reflektoroberfläche ist im entfalteten Zu
stand spannungsfrei und hat in verschiedenen Bereichen unterschiedlich starke
Krümmungen. Die Steifigkeit der Reflektoroberfläche ist an die jeweiligen An
forderungen, die sich aus Krümmungsradius und Falt- bzw. Entfaltvorgang erge
ben angepaßt.
Zur Bildung eines Großreflektors werden einzelne, regenschirmartig entfaltbare
Reflektoren 9 radial um einen Zentralreflektor angeordnet. Bei einem derartigen
Großreflektor ergeben sich besondere Anforderungen an die Genauigkeit der ein
zelnen Segmente der Subreflektoren. Darüber hinaus muß die Oberflächenkontur
der einzelnen Segmente so ausgelegt sein, daß sich eine präzise Reflektorober
fläche des Gesamtreflektors ergibt. Die einzelnen Segmente bzw. Reflektoren
weisen die erfindungsgemäße Netzstruktur auf und werden mit dem erfindungs
gemäßen, oben beschriebenen Verfahren hergestellt.
Neben den oben beschriebenen Vorteilen bietet das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung eine gute und genauere Produzierbarkeit der Einzelsegmente
13 bzw. der Reflektoroberfläche bei einem hohen Automatisierungsgrad und
hoher Präzision, selbst bei großen Reflektoren bzw. Antennen zum Einsatz im
Weltraum. Durch einfaches Handling werden Zeit und Kosten gespart.
Die Netzstruktur bildet eine spannungsfreie, dauerhafte und hochgenaue Re
flektoroberfläche.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Reflektors, gekennzeichnet durch
die Schritte:
Wickeln eines Fadens (7) auf einen Wickeldorn (1) um eine Faden- oder Netz struktur zu erhalten, wobei der Wickeldorn (1) an seiner Oberfläche Kontur segmente (2) hat, deren Kontur jeweils der Kontur eines Segments einer her zustellenden Reflektoroberfläche entspricht;
Härten der Faden- oder Netzstruktur auf dem Wickeldorn (1);
Aufteilen der Faden- oder Netzstruktur in Einzelsegmente; und
Zusammensetzen der Einzelsegmente zu einem Reflektor (9).
Wickeln eines Fadens (7) auf einen Wickeldorn (1) um eine Faden- oder Netz struktur zu erhalten, wobei der Wickeldorn (1) an seiner Oberfläche Kontur segmente (2) hat, deren Kontur jeweils der Kontur eines Segments einer her zustellenden Reflektoroberfläche entspricht;
Härten der Faden- oder Netzstruktur auf dem Wickeldorn (1);
Aufteilen der Faden- oder Netzstruktur in Einzelsegmente; und
Zusammensetzen der Einzelsegmente zu einem Reflektor (9).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontursegmente (2) nach dem Aufteilen der Faden- oder Netzstruktur vom
Wickeldorn (1) getrennt werden, wobei sie jeweils ein Einzelsegment tragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelsegmente der Faden- oder Netzstruktur beim Zusammensetzen in
Kontakt mit den Kontursegmenten des Wickeldorns (1) stehen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Wickeln der Ablagewinkel α variiert und/oder die
Fadenspannung reguliert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Faden- oder Netzstruktur eine Struktur zur Verstei
fung (11), insbesondere in Form von Rippen, angebracht wird, während sich die
Faden- oder Netzstruktur auf dem Wickeldorn (1) befindet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Faden (7) aus Kohlefaser und/oder HT-Faser gefertigt
ist und vorzugsweise in Kunstharz getränkt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Wickeln mehrere Wickeldorne (1) in Längsrichtung
aneinandergereiht sind.
8. Vorrichtung, insbesondere Wickeldorn, zur Herstellung eines Reflek
tors (9), gekennzeichnet durch einen länglich ausgebildeten Zentralkörper (3),
der an seiner Oberfläche ein oder mehrere lösbare Kontursegmente (2) aufweist,
deren Kontur jeweils der Kontur eines Segments einer herzustellenden Reflektor
oberfläche entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontursegmente (2) eine zweifach gekrümmte, insbesondere parabolische Ober
fläche aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontursegmente (2) radial umlaufend angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, weiterhin ge
kennzeichnet durch Positionierelemente (4) zur Positionierung der Segmente
der Reflektoroberfläche.
12. Netzstruktur für Reflektoren, insbesondere für Antennen zum Ein
satz im Weltraum, gekennzeichnet durch einen Netzfadenverlauf, der in minde
stens einer Ablagerichtung und/oder einen Ablagewinkel variiert, so daß die
Netzstruktur in einzelnen Bereichen eine unterschiedliche, auswählbare Steifig
keit aufweist.
13. Netzstruktur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Segment einer Reflektoroberfläche ist.
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