DE19816623C2 - Spritzwandmodul und aus Spritzwandmodulen aufgebaute Spritzwand - Google Patents
Spritzwandmodul und aus Spritzwandmodulen aufgebaute SpritzwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spritzwandmodul sowie eine aus solchen
Spritzwandmodulen zusammengesetzte Spritzwand gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 10.
Spritzwände finden ihre Anwendung in den verschiedensten Bereichen der
Oberflächentechnik in Industrie und Handwerk. Die beispielsweise in
Lackierereien durch Spritznebel verunreinigte Luft wird über solche
Spritzwände abgesaugt und gereinigt. Durch den Unterdruck eines in der
Spritzwand installierten Ventilators wird der Spritznebel im Arbeitsbereich
erfaßt und gleichmäßig über die gesamte Fläche der Filtereinrichtung der
Spritzwand abgesaugt. Je nach Ausführung der Filtereinheiten können hier
Wirkungsgrade bis 99% erreicht werden.
Solche Spritzwände bestehen aus einem quaderförmigen Gestell mit Boden-,
Rück,- Decken- und Seitenwänden. Die Vorderwand wird durch das
Filterelement und einem davor angeordneten Prallgitter gebildet, das
labyrinthartige Gitterlamellen aufweist. Das oder die Filterelemente werden in
einem Rahmen gehalten und an der Vorderseite der Spritzwand eingesetzt, wo
sie mit einem Hebelverschluß in ihrer Position fixiert werden. Davor wird das
Prallgitter angeordnet, das durch die Lamellenanordnung eine Umlenkung der
kontaminierten Luft und somit eine gleichmäßige Verteilung auf das gesamte
Filterelement gewährleistet. Diese Prallgitter weisen ebenfalls einen stabilen
Rahmen auf, in dem die Gitterlamellen als Einzelelemente eingesetzt sind. Da
ein solches Prallgitter sich über die gesamte Vorderwand erstreckt, führt dies
zu einem erheblichen Gewicht. Zum Auswechseln der Filterelemente ist es
erforderlich, die schweren Prallgitter abzunehmen und nach dem Austausch der
Filterelemente wieder einzusetzen. Auch die Prallgitter werden mit
entsprechenden Hebelverschlüssen an der Vorderseite der Spritzwand fixiert.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß solche Spritzwände unflexibel sind und
nicht ohne größeren Aufwand verlängert oder verkürzt werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Spritzwände flexibler zu gestalten und den
Austausch der Filterelemente zu erleichtern und zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird mit einem Spritzwandmodul gelöst, das ein ein Modulmaß
aufweisendes Gestell mit mindestens einer Boden-, Rück- und Deckenwand und
mit einer für abzusaugende Luft durchlässigen Vorderwand aufweist, die
mindestens ein Filterelement umfaßt, und das Mittel zum Verbinden mit
weiteren Spritzwandmodulen aufweist. Das Prallgitter kann in
Führungsschienen seitlich verschiebbar gehalten sein.
Mehrere solcher Spritzwandmodule, deren Breite (Modulmaß) vorzugsweise
unter 1 m liegt, können zu einer Spritzwand zusammengesetzt werden, wobei
die Spritzwandmodule beispielsweise zusammengeschraubt werden können.
Auch andere Verbindungsmittel, wie Klammern, Rastelemente oder
dergleichen sind denkbar.
Sowohl Spritzwandmodule als Einheit als auch deren Einzelteile sind durch das
geringe Modulmaß leichter handhabbar und transportierbar.
Vorzugsweise werden drei Spritzwandmodule kombiniert, wobei zwei
Spritzwandmodule den seitlichen Abschluß bilden und ein Spritzwandmodul als
Mittelteil zwischen solchen Endmodulen eingesetzt werden kann. Durch die
Anordnung mehrerer solcher mittlerer Spritzwandmodule kann eine Spritzwand
von beliebiger Länge aufgebaut werden.
Vorzugsweise besitzt jedes Spritzwandmodul ein eigenes vor dem Filterelement
angeordnetes Prallgitter, wodurch die Größe des Prallgitters und damit auch
das Gewicht des Prallgitters auf eine handhabbare Größe reduziert wird. Der
Austausch der Prallgitter wird dadurch erleichtert.
Eine weitere Erleichterung des Austauschs wird auch dadurch erreicht, daß die
Prallgitter in Führungsschienen seitlich verschiebbar gehalten sind. Wenn
mehrere Spritzwandmodule nebeneinander angeordnet sind, braucht lediglich
ein Prallgitter aus den Führungsschienen herausgenommen zu werden, weil die
übrigen Prallgitter lediglich verschoben werden müssen, um nacheinander an die
auszutauschenden Filterelemente gelangen zu können.
Vorzugsweise sind die Führungsschienen an der Außenseite des Gestells
angeordnet, so daß die Prallgitter ohne Umbauten problemlos zugänglich sind.
Eine Nachrüstung von Spritzwandmodulen mit Prallgittern ist somit auf
einfache Weise möglich.
In einer einfachen Ausführungsform können die Führungsschienen aus Z-
förmigen Elementen bestehen, die beispielsweise an das Gestell des
Spritzwandmoduls angeschraubt oder angeschweißt werden können.
Das Prallgitter besteht vorzugsweise aus zwei hintereinander angeordneten
Gitterelementen, wobei vorteilhafterweise jedes Gitterelement aus mit
ausgestanzten Öffnungen versehenen Platten besteht. Solche Platten sind
vorzugsweise Bleche. Gegenüber der Anbringung einzelner Lamellen an einem
Rahmen wird hierdurch der Fertigungsaufwand erheblich vereinfacht.
Außerdem entfällt der üblicherweise vorhandene Rahmen, der den größten Teil
zum Gewicht des Prallgitters beiträgt. Durch das geringe Gewicht wird die
Verletzungsgefahr beim Abnehmen bzw. Verschieben der Prallgitter erheblich
reduziert.
Die durch den Stanzvorgang entstandenen Gitterlamellen sind vorzugsweise
über Stege miteinander verbunden, die beim Ausstanzen der Öffnungen bewußt
stehen gelassen werden. Es wird dadurch eine große Stabilität bei gleichzeitig
geringem Gewicht der Gitterelemente erreicht, wodurch der Austausch der
Prallgitter zusätzlich erleichtert wird.
Vorzugsweise sind die Ränder der Gitterlamellen umgebogen, wobei im
Gegensatz zu den bekannten Prallgittern die Lamellenränder mit den
Lamellenmittelabschnitten einen Winkel α bilden, der vorzugsweise zwischen
40° und 50° liegt. Dadurch wird eine bessere Luftumlenkung und eine
geringere Haftung der Verunreinigungen, beispielsweise der Lackbestandteile,
erzielt. Außerdem sind die Prallgitter aufgrund dieser Formgebung leichter zu
reinigen.
Die Prallgitter können auf modernen Maschinen aus einem Blech gefertigt
werden, wobei nach dem Stanzvorgang mit einem entsprechenden
Biegevorgang die Prallgitter schnell und preisgünstig gefertigt werden können.
Aufgrund ihres Aufbaus sind die Prallgitter stapelbar und somit auch
platzsparend zu lagern.
Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Spritzwand, die aus drei Spritzwandmodulen
zusammengesetzt ist, in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch ein in der Fig. 1 gezeigtes
Spritzwandmodul,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Spritzwand ohne
Prallgitter,
Fig. 4 die Vorderansicht eines Prallgitters und
Fig. 5a und 5b einen Horizontalschnitt längs der Linie V-V des in Fig. 4
gezeigten Prallgitters einschließlich einer
Detailvergrößerung.
In der Fig. 1 ist eine Spritzwand 1 in perspektivischer Darstellung zu sehen,
die aus drei Spritzwandmodulen 2a, b, c zusammengesetzt ist. Typische
Abmessungen eines solchen Moduls sind 50 cm × 50 cm × 200 cm. Jedes
Spritzwandmodul 2a, b, c weist eine Bodenwand 6, eine Rückwand 5 und eine
Deckenwand 7 auf, wobei die seitlichen Spritzwandmodule 2a, c auch über
jeweils eine Seitenwand 4 verfügen. Das mittlere Spritzwandmodul 2b besitzt
in der Deckenwand 7 eine Absaugöffnung 3, in der beispielsweise ein
Ventilator eingesetzt werden kann, der die Luft aus dem Inneren der
Spritzwand 1 absaugt. Dadurch wird die kontaminierte Luft über die
Vorderwand 8 in das Innere der Spritzwand 1 angesaugt.
Wie aus der Schnittzeichnung der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist ein
rahmenartiges Gestell 22 vorgesehen, dessen Vorderwand 8 durch ein
Filterelement 9 und ein davorgesetztes Prallgitter 12 gebildet wird.
In der Fig. 3 ist eine Spritzwand 1 dargestellt, bei der die Prallgitter 12
weggelassen worden sind, so daß die Filterelemente 9 zu sehen sind. Die
Filterelemente werden in einem Rahmen 10 gehalten, der mittels eines oben
und unten angeordneten Hebelverschlusses 11 im jeweiligen Spritzwandmodul
2a-d gehalten wird.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, ist an der Ober- und Unterseite des
Gestells 22 jeweils eine Schiene 18 und 19 angeordnet, die beispielsweise aus
einem Z-förmigen Profil, insbesondere einem entsprechend geformten Blech
bestehen kann. Es ist möglich, diese Schienen 18 und 19, wie in der Fig. 1 zu
sehen ist, durchgängig auszubilden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
jedem Modul eine eigene Schiene zuzuordnen, die dann auch fluchten müssen,
um ein ungehindertes seitliches Verschieben der Prallgitter 12 zu ermöglichen.
Wenn ein Austausch der Filterelemente stattfinden soll, wird lediglich eines
der Prallgitter 12 aus den Schienen 18 und 19 seitlich herausgeschoben und
neben der Spritzwand 1 abgestellt. Es ist dann das entsprechende Filterelement
des betreffenden Spritzwandmoduls 2a-c zugänglich. Nach dem Austausch
dieses betreffenden Filterelementes wird das benachbarte Prallgitter 12
verschoben, so daß das darunter befindliche Filterelement für einen Austausch
zugänglich ist. So können nacheinander die einzelnen Filterelemente
ausgetauscht werden.
In der Fig. 4 ist ein Prallgitter 12 vergrößert dargestellt. Das Prallgitter 12
kann ebenso wie die anderen Komponenten der Spritzwandmodule 2a-d aus
beliebigen Materialien hergestellt sein. Bevorzugt werden jedoch Bleche für die
Herstellung der einzelnen Komponenten verwendet. Die das Prallgitter
bildenden Gitterelemente 13, 14 (s. auch Fig. 5a, b) können jeweils aus einem
einzigen Blech gefertigt werden, wobei Öffnungen 21 eingestanzt werden, die
in der hier gezeigten Ausführungsform länglich ausgebildet sind, so daß sich
zwischen den Öffnungen vertikal ausgerichtete Gitterlamellen 15 ausbilden.
Die ausgestanzten Öffnungen 21 sind so angeordnet, daß zwischen den
Gitterlamellen 15 Stege 20 verbleiben, die die Gitterlamellen untereinander
verbinden. Es kann daher auf einen die Gitterlamellen 15 umgreifenden
Rahmen verzichtet werden, so daß das Prallgitter 12 insgesamt leichter wird.
In der Fig. 5a ist ein Schnitt längs der Linie V-V in der Fig. 4 dargestellt. Es
ist deutlich zu sehen, daß jedes Prallgitter 12 aus zwei Gitterelementen 13 und
14 besteht, wobei die Gitterlamellen 15 jeweils versetzt zueinander angeordnet
sind, so daß eine entsprechende Luftumlenkung, die durch die Pfeile
gekennzeichnet ist, stattfinden kann, bevor die kontaminierte Luft auf die
Filterelemente gelangt. Jede einzelne Lamelle 15 besteht, wie in der Fig. 5b
vergrößert dargestellt ist, aus einem Lamellenmittelabschnitt 17 und den beiden
Lamellenrändern 16, die mit dem Lamellenmittelabschnitt 17 einen Winkel α
bilden, der vorzugsweise 45° beträgt. Dadurch wird eine verbesserte
Umlenkung und eine geringere Anhaftung der in der Luft befindlichen Stoffe
erzielt.
1
Spritzwand
2a, b, c, d Spritzwandmodul
2a, b, c, d Spritzwandmodul
3
Absaugöffnung
4
Seitenwand
5
Rückwand
6
Bodenwand
7
Deckenwand
8
Vorderwand
9
Filterelement
10
Rahmen des Filterelementes
11
Hebelverschluß
12
Prallgitter
13
Gitterelement
14
Gitterelement
15
Gitterlamelle
16
Lamellenrand
17
Lamellenmittelabschnitt
18
obere Führungsschiene
19
untere Führungsschiene
20
Steg
21
Öffnung
22
Gestell
Claims (10)
1. Spritzwandmodul, gekennzeichnet durch ein ein Modulmaß
aufweisendes Gestell (22) mit mindestens einer Boden-, Rück- und
Deckenwand (5, 6, 7) und mit einer für abzusaugende Luft durchlässigen
Vorderwand (8), die mindestens ein Filterelement (9) umfaßt, und
durch Mittel zum Verbinden mit mindestens einem weiteren
Spritzwandmodul (2a-d).
2. Spritzwandmodul nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Filterelement (9) ein Prallgitter (12) mit labyrinthartig
angeordneten Gitterlamellen (15) angeordnet ist, wobei das Prallgitter
(12) in Führungsschienen (18, 19) seitlich verschiebbar gehalten ist.
3. Spritzwandmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsschienen (18, 19) an der Außenseite des Gestells (22)
angeordnet sind.
4. Spritzwandmodul nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsschienen (18, 19) aus Z-Profil-Elementen bestehen.
5. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Prallgitter (12) aus zwei hintereinander
angeordneten Gitterelementen (13, 14) besteht.
6. Spritzwandmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Gitterelement (13, 14) aus einer mit ausgestanzten Öffnungen (21)
versehenen Platte besteht.
7. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gitterlamellen (15) über Stege (20)
miteinander verbunden sind.
8. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ränder (16) der Gitterlamellen (15)
umgebogen sind.
9. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lamellenränder (16) mit den
Lamellenmittelabschnitten (17) einen Winkel α mit 40° < α < 50°
bilden.
10. Spritzwand mit Boden-, Decken- und Seitenwänden und mit einer für
abzusaugende Luft durchlässigen Vorderwand, die aus mindestens
einem Filterelement besteht, gekennzeichnet durch mindestens zwei
nebeneinander angeordnete Spritzwandmodule (2a-d) mit eigenem
Filterelement (9).
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