DE19815922A1 - Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit und Vorrichtung zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit und Vorrichtung zu dessen DurchführungInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit weist folgende Verfahrensschritte auf: DOLLAR A - Einspeisen einer Basiswechselspannung (U¶Ein¶) mit einer Basisfrequenz (fr) in die Meßzelle (3), DOLLAR A - Ermittlung des sich mit dieser Basiswechselspannung (U¶Ein¶) ergebenden Leitwertes (LF), DOLLAR A - Berechnung einer angepaßten Meßfrequenz (fr) aus dem ermittelten Leitwert (LF) mit Hilfe einer festgelegten Optimal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik, DOLLAR A - Einspeisen einer Wechselspannung (U¶Ein¶) mit der angepaßten Meßfrequenz (fr) in die Meßzelle (3), DOLLAR A - Ermittlung des sich damit ergebenden Leitwertes (LF), neuerliche Berechnung einer angepaßten Meßfrequenz (fr), Einspeisung einer entsprechenden Wechselspannung (U¶Ein¶) und Ermittlung des sich damit ergebenden Leitwertes (LF) in einer vorbestimmten Anzahl von Iterationsschritten, und DOLLAR A - Ausgabe des zuletzt ermittelten Leitwertes (LF).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des Leitwertes einer
Flüssigkeit, insbesondere eines Elektrolyten, mit Hilfe einer Leitfähig
keitsmeßzelle unter Verwendung einer in die Flüssigkeit eingespeisten
Wechselspannung.
Grundsätzlich erfolgen Leitfähigkeitsmessungen bzw. Leitwertbestim
mungen bei Flüssigkeiten und insbesondere bei Elektrolyten in der Regel
dadurch, daß über eine Meßzelle, die mindestens zwei Elektroden enthält,
ein elektrischer Strom in die Meßflüssigkeit eingespeist wird. Die Leitfä
higkeit ergibt sich dann unter Berücksichtigung der Zellengeometrie als
Quotient des Meßstromes und der an der Meßzelle abfallenden Meßspan
nung.
Jeder gerichtete Strom in einem Elektrolyten erzeugt nun durch dessen
Zersetzung eine elektromotorische Gegenkraft, die den Stromdurchgang
schwächt und damit den Meßwert verfälscht. Dieser Effekt ist unter der
Bezeichnung "Polarisationseffekt" bekannt.
Um diesen Polarisationseffekt auszuschalten, sollte daher mit einem
Wechselsignal möglichst hoher Frequenz gemessen werden. Dieser Forde
rung stehen jedoch die bei einem praxisgerechten Meßaufbau unvermeid
lichen Kabelkapazitäten entgegen, die bei hohen Frequenzen zum Tragen
kommen.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß der gemessene Leitwert des Medi
ums durch diverse Einflüsse der Meßeinrichtung verfälscht wird. Die in
Reihe mit dem zu messenden Medium liegende Polarisationskapazität der
Zelle vergrößert bei hohen Leitwerten den Gesamtwiderstand und führt
daher zu einem ermittelten Leitwert, der zu niedrig erscheint. Niedrige
Leitwerte werden durch die parallel zum Medienwiderstand liegende Ka
belkapazität zu hoch bewertet. Derartige Einflüsse, wie eben die Polarisa
tions- und Kabelkapazität, begrenzen zudem den Leitfähigkeitsmeßbereich
der Zelle, können jedoch durch die Wahl der Meßfrequenz minimiert wer
den.
Ein Lösungsansatz für diese Problematik ist bereits in der Druckschrift DE 42 33 110 A1
beschrieben, wo zur Erkennung von Fehlmessungen zwei
Wechselspannungen mit einer Basisfrequenz und einer benachbarten Al
ternativ-Frequenz zeitlich aufeinanderfolgend in die Meßzelle eingespeist
und die entsprechende Leitfähigkeitswerte verglichen werden. Ergeben
sich hierbei unzulässige Abweichungen der beiden Leitfähigkeitswerte, so
wird dies als ein Zeichen dafür gewertet, daß die Basisfrequenz in einem
unzulässigen Frequenzbereich liegt. Das mit dieser Verfahrensroutine aus
gerüstete Meßgerät kann dann entweder eine Fehlermeldung auslösen oder
versuchen, nach einer erfolgten Fehlererkennung die Messung mit einer
veränderten Basisfrequenz und einer entsprechend angepaßten Alternativ-
Frequenz gegebenenfalls mehrmals zu wiederholen, bis die Messung als
fehlerfrei erkannt wird.
Das vorstehend erörterte Verfahren bedeutet zwar bereits einen erhebli
chen Fortschritt gegenüber den traditionellen Meßverfahren, bei dem die
Meßfrequenz vorgegeben und über weite Leitfähigkeitsbereiche konstant
gehalten wird. Da die Fehlereinflüsse jedoch nicht nur frequenzabhängig
sind, sondern auch von dem gemessenen Leitwert abhängen, ergibt sich
bei den vorstehenden Verfahren nur für einen bestimmten Leitwert ein
ausreichend gutes und genaues Meßergebnis.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit anzugeben, mit dem die
Meßgenauigkeit zu erhöhen ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale ge
löst. Demnach wird ausgehend von einer Basiswechselspannung mit einer
bestimmten Basisfrequenz der Leitwert der jeweiligen Flüssigkeit ermit
telt. Aus diesem ermittelten Leitwert wird mit Hilfe einer festgelegten Op
timal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik der Meßzelle eine angepaßte
Meßfrequenz berechnet, mit der wiederum eine Wechselspannung in die
Meßzelle eingespeist und ein neuer, sich damit ergebender Leitwert er
mittelt wird. Die vorstehenden Schritte werden mit einer vorbestimmten
Anzahl von Iterationen wiederholt, bis schließlich der zuletzt ermittelte
Leitwert als eigentlicher Meßwert ausgegeben wird.
Aufgrund der vorstehenden Vorgehensweise, mit der das erfindungsgemä
ße Meßverfahren abläuft, kann eine automatische Einstellung der optima
len Meßfrequenz für einen jeweiligen Leitwert erzielt werde. Die erwähnte
Optimal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik wird dabei zweckmäßiger
Weise durch entsprechende Untersuchungen einer jeweiligen Meßzelle mit
Zuleitungen ermittelt, wobei für einen bestimmten Typ von Meßeinrich
tung diese Charakteristik von Exemplar zu Exemplar der Meßeinrichtung
gleich bleibt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens liegt die Optimal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik in Form einer
Polynomentwicklung vor, wie sie beispielsweise definiert ist durch das
Polynom vierten Grades
fr(LF) = a0 + a1.LF + a2.LF2.a3.LF3 + a4.LF4,
wobei LF der jeweils gemessene Leitwert und a0 bis a4 die aus entspre
chenden Untersuchungen zu ermittelnden Polynomkoeffizienten sind.
Versuche haben gezeigt, daß mit ein bis maximal zwei Iterationsschritten
die optimale Meßfrequenz beim erfindungsgemäßen Verfahren eingestellt
wird.
In einer Weiterentwicklung des Meßverfahrens werden unter Einspeisung
von Rechteckspannungen als Meßspannungen zur Ermittlung des Leit
wertes und zur Anpassung der Meßfrequenz zusätzlich ein Einschwingbe
reich am Anfang und/oder ein Ausschwingbereich am Ende der Periode
des Rechtecksignals ausgewertet. Hierbei wird auf die Erkenntnis zurück
gegriffen, daß sich durch den Vergleich der Meßwerte im Ein- und Aus
schwingbereich des Rechtecksignals ein Rückschluß auf den Einfluß der
Kabelkapazität und der Polarisationskapazität auf den Meßwert ziehen
läßt. Diese Information ermöglicht eine zusätzliche Erweiterung des Meß
bereiches, da die Optimal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik in ihren
Grenzbereichen weiter den aktuellen Verhältnissen im Meßaufbau und in
der Meßzelle angepaßt werden kann. Bei der Messung hoher Leitfähig
keiten wirkt sich nämlich die Polarisationskapazität stärker aus, wogegen
bei niedrigen Leitfähigkeiten die Kabelkapazität stärker in das Meßergeb
nis eingeht. Dieser Unterschied wird für eine weitere Korrektur der Meß
frequenz bzw. der frequenzbestimmenden Koeffizienten des vorstehend
erwähnten Polynomes mit Hilfe der beiden Meßwerte und insbesondere
mit Hilfe der Amplitudenhöhe des Rechtecksignals des Einschwing- bzw.
Ausschwingbereich verwendet. Dem Einfluß der Polarisationskapazität
wird dabei durch eine weitere Steigerung der Meßfrequenz entgegenge
wirkt. Die Messung niedriger Leitfähigkeiten bei hohen Kabelkapazitäten
erfordert eine Verringerung der Meßfrequenz.
Weitere Unteransprüche sind auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
vorstehend erörterten Verfahrens abgestellt. Zur Vermeidung von Wieder
holungen wird in diesem Zusammenhang auf die nachfolgende Beschrei
bung von Ausführungsbeispielen der Erfindung verwiesen. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Leitwert-Meßvorrichtung in einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 2 ein doppel-logarithmisches Diagramm der Abhängigkeit der Meß
frequenz von einem normierten Leitwert einer zu messenden Flüssigkeit,
Fig. 3 ein schematisches Signal-Zeit-Diagramm,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Leitwert-Meßvorrichtung einer zweiten
Ausführungsform, und
Fig. 5 ein Spannungs-Zeit-Diagramm zur Darstellung der in einer Meß
zelle eingespeisten Rechteck-Spannung und des davon hervorgerufenen
Meßsignals.
In Fig. 1 ist schematisch ein Leitwert-Meßgerät 1 dargestellt, das über eine
Kabelverbindung 2 mit einer üblichen Leitfähigkeitsmeßzelle 3 verbunden
ist. Letztere ist zweipolig ausgeführt und nimmt die Flüssigkeit auf, deren
Leitwert bzw. Leitfähigkeit bestimmt werden soll.
Das Leitwert-Meßgerät 1 weist eine frequenzveränderliche Wechselstrom
quelle 4 auf, mit der eine Rechteckspannung in die Meßzelle 3 über die
Kabelverbindung 2 eingespeist wird. Über eine übliche Meßeinrichtung 5
wird die an der Meßzelle abfallende Meßspannung gemessen und einer
Auswerteeinrichtung 6 zu ihrer Auswertung für die Ermittlung des Leit
wertes zugeführt. Mit Hilfe des ermittelten Leitwertes wird in noch näher
zu erörternder Weise die in die Meßzelle 3 eingespeiste Rechteckspannung
in ihrer Frequenz verändert und neuerlich ein Leitwert bestimmt. Nach
einer bestimmten Anzahl solcher Iterationsschritte zur Anpassung der
Meßspannung wird der letztendlich ermittelte Leitwert auf einer Anzeige 7
ausgegeben. Als alternative oder zusätzliche Ausgabeeinheit kann bei
spielsweise eine Datenverarbeitungsschnittstelle zur direkten Weitergabe
des ermittelten Leitwertes an folgende Prozeßsteuereinheiten eingesetzt
werden.
Das mit dem Meßgerät 1 realisierbare Meßverfahren beruht im wesentli
chen darauf, aus einem ermittelten Leitwert LF nach einer bestimmten
Charakteristik oder Kennlinie eine Meßfrequenz zu berechnen, mit der
dann ein neuer Leitwert ermittelt und wiederum eine neue Meßfrequenz
berechnet wird. Es liegt also ein iteratives Verfahren mit einer bestimmten
Anzahl von Iterationsschritten vor.
Die Meßfrequenz-Berechnung erfolgt nach einer Polynomentwicklung des
folgenden Typs, wobei es sich z. B. um ein Polynom vierten Grades han
deln kann:
Meßfrequenz = a0 + a1.LF + a2.LF2 + a3.LF3 + a4.LF4,
wobei LF der bei einem jeweiligen Iterationsschritt gemessene Leitwert
und a0 bis a4 die festgelegten Polynomkoeffizienten darstellen. Letztere
werden durch entsprechende Versuche bei der Auslegung des Meßgerätes
mit einem bestimmten Meßzellentyp ermittelt.
Ein praktisches Beispiel für diese Polynomkoeffizienten ist anhand von
Fig. 2 darstellbar. In diesem Diagramm ist die optimale Meßfrequenz fr in
Abhängigkeit eines dimensionslosen Verhältnisses Re dargestellt. Letzte
res bestimmt sich aus dem üblichen Vorgehen bei der Leitwertmessung.
So erfolgt die Bestimmung des Leitwertes eines Mediums mittels einer
Reihenschaltung des zu messenden Widerstandes RZelle und eines Refer
enzwiderstandes RShunt. Die Meßspannung UMess teilt sich dabei in die An
teile UShunt und UZelle auf. Der Leitwert ergibt sich nun aus dem Verhältnis
dieser beiden Größen gemäß der Beziehung
Leitwert LF = 1/ RZelle mit RZelle = RShunt .(UZelle/UShunt).
Die dimensionslose Berechnungsgröße Re für die Meßfrequenz wird defi
niert durch das auf eins normierte Verhältnis:
Re = UZelle/(UZelle + UShunt).
Für die optimale Meßfrequenz fr (Re) in Abhängigkeit von dem Verhältnis
Re ergibt sich für eine bestimmte Meßzelle beispielsweise das in Fig. 2
gezeigte Diagramm.
Die Berechnung der Meßfrequenz erfolgt dementsprechend für diese Meß
zelle mit Hilfe des Polynoms
fr (Re) = 10(4,538 - 6,31 Re + 26,774 Re2 80,579 Re3 + 117,54 Re4 - 63,575 Re5).
Die Polynomkoeffizienten in der Polynomentwicklung für die Anpassung
der Meßfrequenz lauten also
a0 = 4,538; a1 = -6,31; a2 = 26,774; a3 = -80,579; a4 = 117,54; a5 =
63,575.
Wird nun ein Medium, das eine Leitfähigkeit von 1 mS hat, betrachtet,
stellt sich für eine zweipolige Meßzelle mit der Zellkonstanten 1 ebenfalls
LF = 1 mS bzw. ein Zellenwiderstand RZelle = 1 kΩ ein. Für das Verhältnis
Re errechnet sich daher ein Wert von 0,5. Für diesen Wert ergibt sich aus
dem Diagramm gemäß Fig. 2 eine Meßfrequenz von
fr(0,5) = 2281 Hz.
Die Wechselstromquelle 4 wird entsprechend dieser Frequenz eingestellt,
wodurch sich der gemessene Leitwert so ändert, daß das Verhältnis Re
beispielsweise 0,4 beträgt. Damit kann ein optimierter Frequenzwert auf
der Basis der oben bezeichneten Polynomentwicklung bzw. der entspre
chenden Abhängigkeit gemäß Fig. 2 berechnet werden, mit dem ein opti
mierter Leitwert gemessen wird. Nach Durchlauf von maximal zwei Itera
tionsschritten ist die optimale Meßfrequenz in der Regel erreicht und der
damit gemessene Leitwert wird über die Anzeige 7 ausgegeben.
Zur weiteren Verbesserung der Meßgenauigkeit und zur Erweiterung des
Meßbereiches ist bei der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung zwischen der
Meß- und Auswerteeinrichtung 5,6 und der Wechselstromquelle 4 noch
eine Korrektureinrichtung 8 zwischengeschaltet, mit deren Hilfe die Po
lynomkoeffizienten a0 bis a4 insbesondere bei Extremsituationen nochmals
korrigiert werden. Die Korrektureinrichtung 8 bezieht sich damit auf die in
Fig. 3 schematisch dargestellte charakteristische Verlaufskurve für das
Meßsignal UMess beim Einspeisen einer Rechteckspannung in die Meßzelle
3. Die in die Meßzelle eingespeiste Rechteck-Spannung UEin ist in Fig. 5
dargestellt. Wie Fig. 3 zeigt, weist der erste Abschnitt 9 der Periode des
Meßsignals UMess ein Einschwingverhalten auf, das durch die Kabelkapa
zität und die Polarisationskapazität geprägt ist. Die Korrektureinrichtung 8
wertet nun neben dem Einschwingbereich 9 am Anfang auch den Aus
schwingbereich 10 am Ende der Periode T des Meßsignals UMess aus. Die
Korrektureinrichtung 8 greift dabei z. B. auf die in Fig. 5 konkret darge
stellte Meßspannung UMess zu, die das Beispiel einer kleinen Polarisations
kapazität von 100 nF zeigt. Die Ausgangsspannung UMess zeigt dabei eine
sehr starke Differenz der Amplitudenhöhe des Rechtecksignals in den je
weiligen Bereichen 9, 10, also in den beiden Impulshälften. Aus dieser
Information kann eine Korrektur der Meßfrequenzvorgabe, die durch die
Pfeile a0 bis a4 in Fig. 4 angedeutet ist, wie folgt abgeleitet werden:
Der Leitwert-Meßbereich wird grundsätzlich aufgeteilt in zwei Teilberei
che, nämlich den hohen Leitwertbereich, in dem Polarisationseffekte zum
Tragen kommen, und den niedrigen Leitwertbereich, in dem Kabelkapa
zitäten einen starken Einfluß haben können. Steht nun nach einem Iterati
onsschritt ein ermittelter Leitwert zur Verfügung, so kann er in einen die
ser beiden Bereiche eingeordnet werden. Ergibt weiterhin nach diesem
Iterationsschritt die Amplitudenauswertung des Einschwingbereiches 9
und des Ausschwingbereiches 10 eine Differenz von mehr als 10%, dann
wird eine Frequenzkorrektur vorgenommen. Liegt der Leitwert im vorste
hend erwähnten hohen Bereich, wird zum nächsten Iterationsschritt die
Frequenz um 10% erhöht. Ein Leitwert im niedrigen Bereich hat eine Er
niedrigung der Frequenz um 10% zur Folge. Für den Fall, daß mit der
Meßfrequenz die Gerätegrenzen erreicht sind und trotzdem eine Amplitu
dendifferenz von mehr als 10% ermittelt wurde, kann ein Sensorwarnsi
gnal ausgegeben werden. Ansonsten wird nach Durchlauf von maximal
Iterationsschritten der ermittelte Leitwert wieder über die Anzeige 7 aus
gegeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß der Begriff "Leitwert" in der vorliegen
den Anmeldung umfassend dahingehend zu verstehen ist, daß darunter die
physikalischen Begriffe "Leitfähigkeit", "spezifische Leitfähigkeit",
"Widerstand", und "spezifischer Widerstand" fallen sollen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit, insbesondere
eines Elektrolyten, mit Hilfe einer Leitfähigkeitsmeßzelle unter Ver
wendung einer in die Flüssigkeit eingespeisten Wechselspannung mit
folgenden Verfahrensschritten:
- - Einspeisen einer Basiswechselspannung (UEin) mit einer Basisfre quenz (fr) in die Meßzelle (3),
- - Ermittlung des sich mit dieser Basiswechselspannung (UEin) erge benden Leitwertes,
- - Berechnung einer angepaßten Meßfrequenz (fr) aus dem ermittelten Leitwert (LF) mit Hilfe einer festgelegten Optimal-Meßfrequenz- Leitwert-Charakteristik,
- - Einspeisen einer Wechselspannung (UEin) mit der angepaßten Meß frequenz (fr) in die Meßzelle (3),
- - Ermittlung des sich damit ergebenden Leitwertes (LF), neuerliche Berechnung einer angepaßten Meßfrequenz (fr), Ein speisung einer entsprechenden Wechselspannung (UEin) und Er mittlung des sich damit ergebenden Leitwertes (LF) in einer vorbe stimmten Anzahl von Iterationsschritten, und
- - Ausgabe des zuletzt ermittelten Leitwertes (LF).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Opti
mal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik in Form einer Polynoment
wicklung vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Opti
mal-Meßfrequenz-Leitwert-Charakteristik nach einem Polynom minde
stens vierten Grades
fr(LF) = a0 + a1.LF + a2.LF2 + a3.LF3 + a4.LF4
mit fr: Meßfrequenz
LF: Leitwert
a1 bis a4: Polynomkoeffizienten
bestimmt ist.
fr(LF) = a0 + a1.LF + a2.LF2 + a3.LF3 + a4.LF4
mit fr: Meßfrequenz
LF: Leitwert
a1 bis a4: Polynomkoeffizienten
bestimmt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß 1 bis maximal 2 Iterationsschritte durchgeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die eingespeisten Wechselspannungen (UEin) als Rechtecks
pannungen ausgeführt sind, wobei zur Ermittlung des Leitwertes (LF)
und zur Anpassung der Meßfrequenz (fr) zusätzlich ein Einschwingbe
reich (9) am Anfang und/oder ein Ausschwingbereich (10) am Ende der
Periode (T) des Meßsignals (UMess) ausgewertet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Amplitudenhöhe (A) des Meßsignals (UMess) in den jeweiligen Berei
chen (9, 10) ausgewertet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 6 mit
- - einer Meßzelle (3) zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeit,
- - einer frequenzveränderlichen Wechselstromquelle (4) zur Einspei sung der Basis- und angepaßten Wechselspannung (UEin) die Meß zelle (3),
- - einer Meßeinrichtung (5) zur Messung der an der Meßzelle (3) ab fallenden Meßspannung (UMess),
- - einer Auswerteeinrichtung (6) zur Auswertung der Meßspannung (UMess) für die Ermittlung des Leitwertes (LF) und zur Anpassung der Meßfrequenz mit Hilfe der Optimal-Frequenz-Leitwert- Charakteristik, und
- - einer Ausgabeeinrichtung (7) für den ermittelten Leitwert (LF).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Korrektureinrichtung (8) zur Anpassung der Optimal-Frequenz-
Leitwert- Charakteristik vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß
zelle (3) eine zweipolige Meßzelle ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998115922 DE19815922A1 (de) | 1998-04-09 | 1998-04-09 | Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19815922A1 true DE19815922A1 (de) | 1999-10-14 |
Family
ID=7864098
Family Applications (1)
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DE1998115922 Withdrawn DE19815922A1 (de) | 1998-04-09 | 1998-04-09 | Verfahren zur Messung des Leitwertes einer Flüssigkeit und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
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