Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbindungsaufbau
für ankommende Anrufe, die an einen Teilnehmer eines Kommuni
kationsnetzes gerichtet sind, sowie eine Dienstesteue
rungseinheit zum Unterstützen des Verbindungsaufbaus.
Kommunikationsnetze sind beispielsweise als Festnetze oder
Funknetze - wie das bekannte GSM-Mobilfunknetz (Global System
for Mobile Communications) - ausgebildet und weisen unter
einander vernetzte Vermittlungseinrichtungen auf. In Mobil
funknetzen sind an die Vermittlungseinrichtungen jeweils Ba
sisstationen angeschlossen, mit deren Hilfe über eine Luft
schnittstelle Kommunikationsendgeräte anschließbar sind. Die
se Kommunikationsendgeräte ermöglichen einem Funkteilnehmer
des Funknetzes den Netzzugang. Die Vermittlungseinrichtungen
können darüber hinaus den Übergang zu weiteren Netzen, z. B.
Datenübertragungsnetzen oder einem Festnetz, bewirken.
Aus dem GSM-Mobilfunknetz ist es weiterhin bekannt, Teilneh
merdatenbasen als Speichereinheiten, in denen jeweils teil
nehmerspezifische Daten - z. B. zu den für den Teilnehmer re
gistrierten Diensten - gespeichert sind, zu verwenden. Eine
dieser Speichereinheiten realisiert das sogenannte Heimatre
gister, das sich in der Regel an einem fest definierten Ort
befindet und in dem die der Registrierung des Teilnehmers zu
grundeliegenden Daten abgelegt sind. Abhängig vom momentanen
Aufenthaltsort des mobilen Teilnehmers ist eine Speicher
einheit als sogenanntes Besucherregister vorgesehen. Je nach
Aufenthaltsort des mobilen Teilnehmers ändert sich auch die
Speichereinheit für das Besucherregister, in dem sich die für
diesen Teilnehmer spezifischen Daten befinden.
Es ist allgemein bekannt, zusätzliche Dienste für die Teil
nehmer eines Kommunikationsnetzes - ob Festnetz oder Mobil
funknetz - durch die Struktur eines Intelligenten Netzes (IN)
mit Dienstesteuerungseinheiten (service control point) zu un
terstützen. Diese Dienstesteuerungseinheiten und die darin
abgelegten Profile der zusätzlichen Dienste, einschließlich
der zu ihrer Realisierung notwendigen Informationen, sind da
mit unabhängig vom jeweiligen Kommunikationsnetz änderbar.
Dabei werden die in einem Intelligenten Netz nutzbaren Dien
ste in einer Dienstevermittlungseinheit (service switching
point) angestoßen, um einen Ausstieg aus der üblichen Anruf
verarbeitung zu bewirken und den Zugriff zu den zusätzlichen
Diensten zu aktivieren. Aus "The CAMEL feature, proposed re
visions to the stage 1 description", von ETSI/STC/SMGI.
14.03.95, GSM 02.78, Version 0.4.0, Seiten 1-14, ist eine
CAMEL (Customized Application for Mobil network Enhanced Lo
gic) Plattform bekannt, mit der die Unterstützung von zusätz
lichen anbieterspezifischen Diensten für Teilnehmer ermög
licht werden soll, z. B. auch dann, wenn sie sich im Ausland
aufhalten. Damit kann über Netz- und Dienstegrenzen eines
Kommunikationsnetzes hinweg ein betreiberspezifischer zusätz
licher Dienst genutzt werden. Dies ist der Fall, wenn die den
zusätzlichen Dienst anstoßende Dienstevermittlungseinheit für
den angeforderten Dienst die benötigte CAP-Signalisierung
(CAMEL Application Part) verarbeiten kann und über die Netz
grenzen hinweg Signalisierungsinformationen von und zum Hei
matregister und zur Dienstesteuerungseinheit des zusätzlichen
Dienstes ausgetauscht werden können.
Beim Aufbau der Anrufverbindung erfolgt von der für den an
kommenden Anruf zuständigen Vermittlungseinrichtung eine
zweistufige Aufenthaltsabfrage (Interrogation). Dabei sendet
sie in der ersten Stufe eine Anfrage zunächst an das Hei
matregister, um bei Eintragung einer IN/CAMEL-Subskription
für ankommende Anrufe eines Teilnehmers einen Dialog mit ei
ner Dienstesteuerungseinheit zu veranlassen. In der zweiten
Stufe bezweckt eine weitere Anfrage an das Heimatregister,
daß dieses Heimatregister eine Mobilitätsnummer (Mobil
Subscriber Roaming Number) von einer den angerufenen Funk
teilnehmer aktuell bedienenden Vermittlungseinrichtung anfor
dert und an die für den ankommenden Anruf zuständige Vermitt
lungseinrichtung übermittelt. Dies bedeutet einen hohen Si
gnalisierungsaufwand und längere Verbindungsaufbauzeiten im
Netz sowie eine mangelnde Flexibilität hinsichtlich des Si
gnalisierungsverkehrs für den Fall, daß Fehler auftreten oder
die IN-Dienste durch das Kommunikationsendgerät nicht unter
stützt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Dienstesteuerungseinheit anzugeben, durch das bzw. die
der Verbindungsaufbau für ankommende Anrufe verbessert werden
kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung hinsichtlich des Ver
fahrens durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und hin
sichtlich der Dienstesteuerungseinheit durch die Merkmale des
Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verbindungsaufbau sieht
vor, daß auf Grund der Anfrage der den Anruf empfangenden
Vermittlungseinrichtung von der Teilnehmerdatenbasis eine In
formation über einen von der Dienstesteuerungseinheit gesteu
erten Dienst und eine Kennung zur Adressierung der aktuell
zuständigen Dienstevermittlungseinheit übersandt wird, von
der Vermittlungseinrichtung eine initiierende Nachricht mit
der Kennung zur Dienstesteuerungseinheit gesendet wird, und
von der Dienstesteuerungseinheit eine Anforderung zur Über
mittlung der den Aufenthaltsort des Teilnehmers kennzeichnen
den Mobilitätsnummer direkt an die Dienstevermittlungseinheit
gesendet wird. Der Verbindungsaufbau kann durch die direkte
Anforderung der Mobilitätsnummer durch die Dienstesteuerungs
einheit - d. h. Vermeidung der üblichen zweistufigen Anfrage
(Interrogation) - verkürzt werden. Damit ergibt sich ein er
heblicher Gewinn bezüglich Signalisierungsaufkommen und Ver
bindungsaufbauzeit. Ein optimiertes Interworking zwischen der
Dienstesteuerungseinheit und der Dienstevermittlungseinheit
bzw. den Einrichtungen des Kommunikationsnetzes wie z. B. der
den angerufenen Teilnehmer bedienenden Vermittlungseinrich
tung und/oder dem Kommunikationsendgerät ist die Folge.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden von der Dien
stesteuerungseinheit Daten oder Parameter in der Anforderung
direkt zur Dienstevermittlungseinheit mitgesendet, um auf
einfache und flexible Art und Weise die Anrufverbindung be
einflussen zu können. So bewirkt eine besonders günstige Aus
gestaltung der Erfindung, daß durch das Mitsenden eines Ver
bindungsindikators in der Anforderung von der Dienstevermitt
lungseinheit eine direkte Verbindung zu der den Teilnehmer
bedienenden Vermittlungseinrichtung und/oder zu dem Kommuni
kationsendgerät aufgebaut wird. Dies ermöglicht einen direk
ten Informations- und Datentransfer zwischen Dienstesteue
rungseinheit und Kommunikationsendgerät ohne Zwischenschal
tung anderer Netzeinrichtungen oder Belegung von Signalisie
rungskapazität im Netz. Eine vorteilhafte Anwendung des di
rekten Datentransfers ist beispielsweise das Übermitteln von
weiteren oder alternativen Parametern zur Vergebührung des
Anrufs während einer bereits bestehenden Verbindung oder ei
nes Verbindungsaufbaus durch die Dienstesteuerungseinheit an
die Mobilstation des Teilnehmers. Ganz allgemein können zu
künftige Parameter oder Daten, die heute noch unbekannt oder
noch nicht anwendungsreif sind, von der Dienstesteuerungsein
heit direkt an die Mobilstation gesendet werden, ohne andere
Kapazitäten im Mobilfunknetz zu nutzen.
Nach alternativen vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung
wird von der Dienstesteuerungseinheit durch die Anforderung
selbst oder durch einen in der Anforderung mitgesendeten
Diensteindikator bewirkt, daß eine für den Teilnehmer regi
strierte Anrufumlenkung nicht anzuwenden ist.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß von
der Dienstevermittlungseinheit eine Fehlermeldung zur Dien
stesteuerungseinheit gesendet wird, die bei Registrierung ei
ner Anrufumlenkung für den Teilnehmer eine Kennung des Ziels
der Anrufumlenkung in einer Nachricht als Antwort auf die in
itiierende Nachricht zur anfragenden Vermittlungseinrichtung
mitsendet. Dies stellt sicher, daß eine in der Dienstesteue
rungseinheit eingerichtete Anrufumlenkung (camel service en
vironment Call Forwarding) vor einer im Kommunikationsnetz -
z. B. in der Vermittlungseinrichtung oder Teilnehmerdatenbasis-
eingestellten Anrufumlenkung (gsm Call Forwarding) durchge
führt wird. Damit ist eine konsistente, einheitliche Behand
lung der Anrufumlenkung unter Einbeziehung der Dienstesteue
rungseinheit gegeben. Die Folge ist ein klares und definier
tes Interworking zwischen den Netzeinrichtungen des Mobilfun
knetzes und den Diensteeinheiten des Intelligenten Netzes.
Anhand von zeichnerischen Darstellungen wird der Erfindungs
gegenstand im folgenden näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 das Blockschaltbild eines Kommunikationsnetzes,
und
Fig. 2-4 eine schematische Darstellung der am erfindungs
gemäßen Verfahren beteiligten Einrichtungen mit
dem entsprechenden Nachrichtenfluß für verschie
dene Fälle des Verbindungsaufbaus.
Fig. 1 zeigt als Kommunikationsnetz ein nach dem GSM-Standard
betriebenes Mobilfunknetz, an dem das Verfahren gemäß der Er
findung erläutert wird. Die Erfindung ist nicht auf mobile
Netze mit GSM-Technik beschränkt, sondern kann ebenso in an
deren Netzen und mit anderen Zugriffstechiken angewendet wer
den. Das Kommunikationsnetz KN weist üblicherweise mehrere
Vermittlungseinrichtungen MSC/VLR auf, die miteinander ver
bunden sind. Eine Vermittlungseinrichtung MSC/VLR stellt die
Verbindung zu einem Funkteilnehmer A bzw. B über eine Basis
station BS, die an die Vermittlungseinrichtung VLR/MSC lei
tungsgebunden angeschlossen ist, und über eine Luftschnitt
stelle zwischen Basisstation BS und einer Mobilstation MS
her. Die Mobilstation MS ist das Kommunikationsendgerät eines
A-Teilnehmers, der abgehende Anrufe (MOC, Mobile Originated
Call) initiiert oder eines B-Teilnehmers, der ankommende An
rufe (MTC, Mobile Terminated Call) empfängt. Eine weitere
Vermittlungseinrichtung GMSC/VLR bildet den Netzübergang in
ein weiteres Netz, z. B. einem Festnetz PSTN.
Weiterhin weist das Kommunikationsnetz KN Dienstesteuerungs
einheiten SCP (werden nach CAMEL Phase 1 auch als CSE - CAMEL
Service Environment) bezeichnet) und Dienstevermittlungs
einheiten SSP zur Unterstützung der Netzstruktur eines Intel
ligenten Netzes auf. Dabei bildet jeweils eine Dienstever
mittlungseinheit SSP mit der Vermittlungseinrichtung MSC/VLR
und mit der Vermittlungseinrichtung GMSC/VLR eine Dienstever
mittlungseinheit MSSP, die an der Schnittstelle zwischen Kom
munikationsnetz KN und Intelligentem Netz wirkt. Bei diesen
Verbindungen ist es nicht notwendig, daß jede Dienstesteu
erungseinheit SCP mit jeder Vermittlungseinrichtung MSC/VLR
bzw. GMSC/VLR oder mit jeder Dienstevermittlungseinheit MSSP
direkt verbunden ist - wie im Blockschaltbild dargestellt. Es
genügt, wenn diese über das Kommunikationsnetz KN oder ande
re Netze mittels einer Nr.7-Signalisierung erreichbar sind.
Im vorliegenden Beispiel befinden sich zwei Dienstesteu
erungseinheiten SCP im Kommunikationsnetz KN und sind mit
beiden Dienstevermittlungseinheiten SSP über eine INAP-
Signalisierung (Intelligent Network Application Part) oder
über eine CAP-Signalisierung (CAMEL Application Part) direkt
verbunden. Auch die Nutzung der MAP-Signalisierung (Mobile
Application Part) zum Austausch von Informationen zwischen
den Einrichtungen des Mobilfunknetzes GSM ist möglich. Nach
Fig. 1 ist eine Teilnehmerdatenbasis HLR als Heimatregister
des Teilnehmers A, B als eigenständige Speichereinheit im
Kommunikationsnetz KN angeordnet, die mit den beispielhaft
dargestellten Vermittlungseinrichtungen MSC/VLR, GMSC/VLR
verbunden ist. Beide Vermittlungseinrichtungen VLR/MSC,
GMSC/VLR enthalten auch eine Teilnehmerdatenbasis, das Besu
cherregister VLR, das Teilnehmerdaten des Teilnehmers A, B
speichert, solange sich der mobile Teilnehmer im Einzugs
bereich der jeweiligen Vermittlungseinrichtung aufhält.
An den Funkteilnehmer B gerichtete ankommende Anrufe, bei
spielsweise aus dem Festnetz PSTN, erreichen die Vermitt
lungseinrichtung GMSC/VLR am Netzübergang, die auf Grund der
eintreffenden Mobilteilnehmerrufnummer (MSISDN) den Verbin
dungsaufbau initiiert und bearbeitet. Auf Grund einer Anfrage
(Interrogation) der Vermittlungseinrichtung GMSC/VLR liefert
das Heimatregister HLR eine Information über einen von einer
Dienstesteuerungseinheit SCP gesteuerten Dienst (IN-Dienst)
und eine Kennung der Dienstevermittlungseinheit MSSP ein
schließlich der für den Teilnehmer B zuständigen Vermitt
lungseinrichtung MSC/VLR. Die den Dienst administrierende
Dienstesteuerungseinheit SCP wird vorzugsweise anhand einer
im Heimatregister eingetragenen SCP-Adresse ausgewählt. Die
Vermittlungseinrichtung GMSC/VLR erzeugt nach dem Empfang der
eine initiierende Nachricht und sendet sie mit der Kennung
zur Dienstesteuerungseinheit ausgewählten SCP. Die Dienste
steuerungseinheit SCP generiert eine Anforderung zur Über
mittlung einer den Aufenthaltsort des Funkteilnehmers kenn
zeichnenden Mobilitätsnummer (MSRN) die direkt an die durch
die Kennung definierte Dienstevermittlungseinheit MSSP gesen
det wird. Die direkte Anforderung der Mobilitätsnummer durch
die Dienstesteuerungseinheit SCP - und nicht durch das Hei
matregister HLR - wird eine nochmalige Anfrage (Interroga
tion) durch die Vermittlungseinrichtung GMSC/VLR vermieden.
Damit ergibt sich ein erheblicher Gewinn bezüglich Signali
sierungsaufkommen und Verbindungsaufbauzeit für ankommende
Anrufe unter Einbeziehung von jeweils durch Dienstesteue
rungseinheiten SCP administrierbaren Diensten. Ein optimier
tes Interworking zwischen der Dienstesteuerungseinheit SCP
und der Dienstevermittlungseinheit MSSP bzw. der den angeru
fenen Teilnehmer bedienenden Vermittlungseinrichtung MSC/VLR
des Kommunikationsnetzes KN und/oder dem Kommunikationsendge
rät MS ist die Folge der direkten Anforderung gemäß der Er
findung. Jede Dienstesteuerungseinheit SCP weist zum Unter
stützen des Verbindungsaufbaus gemäß der Erfindung eine Spei
chereinrichtung SP zum Speichern der initiierenden Nachricht
mit der Kennung zur Adressierung der Dienstevermittlungs
einheit MSSP sowie eine Steuereinrichtung SE zum Erzeugen der
direkten Anforderung für die Übermittlung der Mobilitätsnum
mer durch die Dienstevermittlungseinheit MSSP bzw. durch die
den Teilnehmer B bedienende Vermittlungseinrichtung MSC/VLR.
Fig 2 zeigt den Nachrichtenfluß zwischen den am Verbindungs
aufbau beteiligten Einrichtungen. Dies sind die Vermittlungs
einrichtung GMSC, das Heimatregister HLR, die Dienstesteue
rungseinheit SCP - mit Speichereinrichtung SP und Steuerein
richtung SE - , die Dienstevermittlungseinheit MSSP und das
Kommunikationsendgerät MS. Der den Anruf initiierende Teil
nehmer A wählt - beispielsweise im Festnetz - die Mobil
teilnehmerrufnummer MSISDN des Funkteilnehmers B, die von der
Vermittlungseinrichtung GMSC des Mobilfunknetzes am Netzüber
gang empfangen wird (1). Daraufhin richtet die Vermittlungs
einrichtung GMSC eine Anfrage SRI (Send Routing Info) an das
Heimatregister HLR (2), das für den Funkteilnehmer eine In
formation T-CSI (CAMEL Subscription Identity) speichert. An
der Information T-CSI ist erkennbar, daß eine Dienstesteue
rungseinheit SCP zur Administrierung eines IN/ CAMEL -Dien
stes in die Anrufverbindung einzubeziehen ist. Implizit defi
niert die Information T-CSI auch die Dienstesteuerungseinheit
SCP, zu der verzweigt werden soll. Daher sendet das Heimat
register HLR die Information T-CSI und eine Kennung ID, die
die Dienstevermittlungseinheit MSSP - mit der für den Teil
nehmer B aktuell zuständigen Vermittlungseinrichtung - iden
tifiziert, zur anfragenden Vermittlungseinrichtung GMSC zu
rück (3). Die Vermittlungseinrichtung GMSC sendet eine initi
ierende Nachricht IDP (Initial Detection Point), die neben
anderen Parametern - z. B. einem Diensteschlüssel (Service
Key)- auch die Kennung ID enthält, zur Dienstesteuerungsein
heit SCP (4). Dabei erfolgt die Signalisierung über das CAP-
Protokoll oder ein ein anderes IN-Protokoll.
Die Speichereinrichtung SP der Dienstesteuerungseinheit SCP
speichert die eintreffende Nachricht IDP einschließlich der
Kennung ID. Die Steuereinrichtung SE der Dienstesteuerungs
einheit SCP erzeugt die Anforderung RRN (Request Roaming Num
ber), mit der die Dienstevermittlungseinheit MSSP bzw. die
zuständige Vermittlungseinrichtung direkt von der Dienste
steuerungseinheit SCP zur Übermittlung der Mobilitätsnummer
MSRN aufgefordert wird (5). Diese Anforderung RRN kann von
der Steuereinrichtung SE mit Parametern oder Daten versehen
werden, von denen beispielhaft einige aufgezählt sind. So
können neben der Mobilteilnehmerkennung IMSI, der Mobilteil
nehmerrufnummer MSISDN und einer Referenzinformation CR (Call
Reference) zur eindeutigen Anrufzuordnung optional ein Ver
bindungsindikator DDL (Direct Data Link) und/oder ein Dien
steindikator SII (Service Interaction Indicator) direkt mit
gesendet werden. Der Diensteindikator SII gibt an, daß eine
für den Funkteilnehmer B registrierte Anrufumlenkung (gsm
Call Forwarding) - z. B. in der Vermittlungseinrichtung -
nicht auszuführen ist, während anhand des Verbindungsindika
tors DDL von der Dienstevermittlungseinheit MSSP eine direkte
Verbindung zu der den Funkteilnehmer bedienenden Vermitt
lungseinrichtung und/oder zu dem Kommunikationsendgerät MS
aufgebaut wird. Der Verbindungsindikator DDL kann auch mitge
sendet werden, um eine Verbindung für die Übertragung von In
formationen zwischen einer für den angerufenen Teilnehmer -
den B-Teilnehmer - zuständigen Dienstevermittlungseinheit
MSSP und der Dienstesteuerungseinheit SCP zu einem späteren
Zeitpunkt aufrechtzuhalten. Alternativ zur Übermittlung des
Diensteindikators SII als Parameter in der Anforderung RRN
kann auch die Anforderung RRN selbst implizit die Wirkung er
zielen, die für den Funkteilnehmer registrierte Anrufumlen
kung von der Dienstevermittlungseinheit MSSP ausser Kraft
setzen zu lassen.
Des weiteren können von der Dienstesteuerungseinheit SCP in
der Anforderung RRN zusätzliche Daten ADD (Additional Data)
z. B. die e-Parameter für die Berechnung der Anrufgebühren im
Kommunikationsendgerät MS, direkt mitgesendet werden. Die zu
sätzlichen Daten ADD können auch Informationen enthalten, zu
welchem Zeitpunkt oder bei welchem Ereignis die Dienstever
mittlungseinheit MSSP sich bei der Dienstesteuerungseinheit
SCP wieder melden soll. Auch eine Unterdrückung möglicher An
sagen, erkennbar an dem Parameter SOA (Suppression Of Announ
cement) kann direkt in der Anforderung RRN von der Dienste
steuerungseinheit SCP veranlaßt werden. Diese Vorgehensweise
erlaubt zusätzlich einen Datentransfer von der Dienste
steuerungseinheit SCP zum Teilnehmer B bzw. zu seinem Kommu
nikationsendgerät MS, was besonders zu einem späten Zeitpunkt
des Verbindungsaufbaus oder gar während der bereits bestehen
den Verbindung bislang nicht möglich war.
Die Dienstevermittlungseinheit MSSP sendet als Antwort auf
die Anforderung RRN die Mobilitätsnummer MSRN, vorzugsweise
zusammen mit einer Kennung KL1 (Keep Linkage), die der Dien
stesteuerungseinheit SCP signalisiert, daß die direkte Ver
bindung zu der den Funkteilnehmer bedienenden Vermittlungs
einrichtung und/oder zu dem Kommunikationsendgerät - z. B. für
den Datentransfer - aufrechterhalten bleibt (6).
Bei Empfang der Mobilitätsnummer MSRN erzeugt die Dienste
steuerungseinheit SCP u. a. eine Nachricht CON (Connect) und
sendet die Mobilitätsnummer MSRN in dieser Nachricht als Ant
wort auf die initiierende Nachricht IDP zur anfragenden Ver
mittlungseinrichtung GMSC zurück (7). Dies bedeutet, daß die
Mobilitätsnummer MSRN nicht - wie üblich - vom Heimatregister
HLR nach einer gesonderten, zweiten Anfrage (Interrogation),
sondern von der Dienstesteuerungseinheit SCP bereits frühzei
tig - und damit für einen schnellstmöglichen Verbindungsauf
bau - zur Verfügung gestellt werden kann.
Die Vermittlungseinrichtung GMSC generiert eine Verbindungs
aufbaunachricht IAM (Initial Address Message), die zusammen
mit der die übermittelte Mobilitätsnummer MSRN zu der für den
Teilnehmer B zuständigen Vermittlungseinrichtung in der Dien
stevermittlungseinheit MSSP gesendet wird (8). Der weitere
Verbindungsaufbau erfolgt gemäß dem bekannten GSM-Verfahren,
bei dem zunächst ein Funkruf PAG (Paging) über die Basissta
tion(en) in die Funkzelle(n) des Aufenthaltsgebiets gesendet
(9) und von dem Kommunikationsendgerät MS des Teilnehmers B
mit einer Nachricht CONA (Connect Ack) bestätigt wird (10).
Daraufhin sendet die Vermittlungseinrichtung in der Dienste
vermittlungseinheit MSSP eine Antwortnachricht ANS (Answer)
zur Vermittlungseinrichtung GMSC aus, mit der das Zustande
kommen des Verbindungsaufbaus zum angerufenen Teilnehmer B
signalisiert wird (11).
Fig. 3 zeigt den Verbindungsaufbau gemäß der Erfindung für den
Fall, daß von der Dienstesteuerungseinheit SCP als Antwort
auf die direkte Anforderung RRN an Stelle der Mobilitätsnum
mer eine Fehlermeldung ERR empfangen wird. Daher unterschei
det sich das weitere Vorgehen gegenüber dem Vorgehen in Fig. 2
erst ab dem Schritt (6), wohingegen die Schritte (1) bis (4)
für den Verbindungsaufbau ebenfalls durchlaufen werden. In
der Fehlermeldung ERR (Error) können die Ursachen des Fehlers
anhand von mitgesendeten Parametern, z. B. FNS (Facility Not
Supported), AS (Absent Subscriber) oder NMSA (No MSRN Avail
able) angezeigt sein. So signalisiert der Parameter FNS, daß
der Teilnehmer B prinzipiell erreichbar ist, aber nicht für
den gewünschten Dienst. Eine Anrufumlenkung, beispielsweise
zu einem CAMEL/IN-Ansagedienst (cseCallForwarding), kann in
diesem Fall angewendet werden. Der Parameter AS zeigt an, daß
der Teilnehmer B generell nicht erreicht werden kann, wohin
gegen der Parameter NMSA angibt, daß keine freie Mobilitäts
nummer in der Dienstevermittlungseinheit MSSP vorhanden ist.
Wird die Anrufumlenkung für den Teilnehmer unterstützt, er
kennbar und überprüfbar von der Dienstesteuerungseinheit SCP
an einer gespeicherten Information cseCF (7), generiert die
Steuereinrichtung SE eine Kennung cseFTN (Forwarded To Num
ber) des Ziels der Anrufumlenkung und sendet sie in der Nach
richt CON als Antwort auf die initiierende Nachricht IDP zur
anfragenden Vermittlungseinrichtung GMSC mit. Der weitere
Verbindungsaufbau erfolgt nach bekannter Art und Weise unter
Nutzung des neuen Anrufziels. Ist das Ergebnis der Überprü
fung, daß die Anrufumlenkung für den Teilnehmer nicht unter
stützt wird, erzeugt die Steuereinrichtung SE eine Auslö
senachricht RC und sendet sie als Antwort auf die initi
ierende Nachricht IDP zur anfragenden Vermittlungseinrichtung
GMSC zurück. Die Vermittlungseinrichtung GMSC registriert den
nicht erfolgreichen Verbindungsaufbau und ergreift übliche
Maßnahmen, z. B. das Auslösen des Anrufs oder eine erneute An
frage zu einem späteren Zeitpunkt. Der Vorteil der direkten
Anforderung der Mobilitätsnummer durch die Dienstesteuerungs
einheit SCP besteht darin, daß bei einer auftretenden Fehler
meldung als Antwort und bei Unterstützung der Anrufumlenkung
cseCF gemäß dem IN/CAMEL-Dienst diese vor einer möglichen An
rufumlenkung (gsmCF), die für den Teilnehmer im Mobilfunknetz -
z. B. in der Vermittlungseinrichtung - eingerichtet ist,
ausgeführt wird. Damit ergibt sich eine konsistente, einheit
liche Behandlung der Anrufumlenkungen, die sowohl in einer
Netzeinrichtung des Mobilfunknetzes (gsmCF) als auch in den
Dienstesteuerungseinheiten (cseCF) teilnehmerbezogen regi
strierbar sind.
Fig. 4 zeigt den Verbindungsaufbau gemäß der Erfindung in Ana
logie zur Fig. 2, bei dem von der Dienstesteuerungseinheit SCP
als Antwort auf die direkte Anforderung RRN die Mobilitäts
nummer MSRN empfangen - siehe Schritt (6) - und in der Nach
richt CON zur Vermittlungseinrichtung GMSC übertragen wird -
siehe Schritt (7). Als Unterschied zu den oben beschriebenen
Abläufen sendet die Dienstesteuerungseinheit SCP aber eine
weitere Nachricht RRB (Request Report BCSM) mit einem Parame
ter TNR (T-Not-Reachable), der eine Verbindungsbehandlung
durch die Dienstesteuerungseinheit SCP erlaubt, wenn die
Nichterreichbarkeit des Teilnehmers B erst nach Absenden der
Mobilitätsnummer MSRN in der besuchten Dienstevermittlungs
einheit MSSP erkannt wird. Wegen des empfangenen Parameters
TNR stellt sich die Vermittlungseinrichtung GMSC durch Setzen
einer Information armTNR vorab darauf ein, eine Verbindungs
behandlung durch die Dienstesteuerungseinheit SCP zu ermögli
chen, wenn der Verbindungsaufbau negativ verläuft. Sie sendet
die Verbindungsaufbaunachricht IAM mit der zugeteilten Mobi
litätsnummer MSRN zu der für den Teilnehmer B zuständigen
Vermittlungseinrichtung in der Dienstevermittlungseinheit
MSSP aus (9). Stellt die für den angerufenen Teilnehmer - den
B-Teilnehmer - zuständige Dienstevermittlungseinheit MSSP
bzw. Vermittlungseinrichtung fest, anhand der Information SNR
(Subscriber Not Reachable) fest, daß der Teilnehmer nicht er
reichbar ist (z. B. no paging response), so veranlassen die
optional für diese Verbindung gespeicherten Informationen
sgsmCF (suppress gsmCF) und SOA eine Unterdrückung der Anruf
umlenkung im Mobilfunknetz (gsmCF) sowie eine Unterdrückung
eines entsprechenden Ansagedienstes aus Gründen der Nichter
reichbarkeit (10). Danach sendet sie eine Auslösenachricht RC
zur Vermittlungseinrichtung GMSC zurück (11).
Auf Grund der voreingestellten Information armTNR löst die
Vermittlungseinrichtung GMSC nicht die Verbindung aus, son
dern generiert eine Nachricht ERB (Event Report BCSM) mit ei
ner Information DPE (Detection Point Encountered) und sendet
sie an die Dienstesteuerungseinheit SCP, um die Unterstützung
der cseCF-Anrufumlenkung abzufragen (12). Meldet die Steuer
einrichtung SE in der Dienstesteuerungseinheit SCP ein posi
tives Prüfungsergebnis (14) hinsichtlich cseCF, erzeugt sie
die Kennung cseFTN (Forwarded To Number) des Ziels der Anruf
umlenkung und sendet sie in der Nachricht CON als Antwort auf
die Nachricht ERB zur anfragenden Vermittlungseinrichtung
GMSC mit. Damit ist trotz später Kenntnis der Nicht
erreichbarkeit des Teilnehmers sichergestellt, daß die An
rufumlenkung cseCF gemäß dem IN/CAMEL-Dienst vor einer mögli
chen gsmCF-Anrufumlenkung ausgeführt wird. Die Folge ist die
konsistente, einheitliche Behandlung der Anrufumlenkungen,
die sowohl in einer Netzeinrichtung des Mobilfunknetzes
(gsmCF) als auch in den Dienstesteuerungseinheiten (cseCF)
teilnehmerbezogen registrierbar sind.