DE19811879C1 - Einrichtung und Verfahren zum Erkennen von Sprache - Google Patents
Einrichtung und Verfahren zum Erkennen von SpracheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Spracherkennung,
bei der die Sprache wahlweise mittels eines sprechernahen Mi
krofons in elektrische Signale gewandelt und über einen er
sten Übertragungskanal einem Erkennungssystem oder mittels
eines sprecherfernen Mikrofons in elektrische Signale gewan
delt und über einen zweiten Übertragungskanal dem Erkennungs
system zugeführt wird, und bei der das Erkennungssystem die
mittels des jeweiligen Mikrofons aufgenommenen Sprachelemente
mit zuvor in einer Trainingsphase gelernten Sprachelementen
vergleicht und bei Übereinstimmung ein Erkennungssignal er
zeugt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erken
nen von Sprache.
Bei der Erkennung von Sprache oder von Sprachelementen be
steht häufig, z. B. gemäß der DE-43 12 155 A1, die Schwierig
keit, daß die über ein Mikrofon eingegebenen Sprachelemente
von variierenden raumakustischen Größen überlagert sind. Das
Übertragungsverhalten des Raumes kann somit die Erkennungsra
te des Erkennungssystems erheblich beeinflussen. Die bisher
realisierten Einrichtungen und Verfahren zur Spracherkennung
berücksichtigen die Änderung der Übertragungsfunktion des
Raumes nicht. Im allgemeinen wird bei den bisherigen Einrich
tungen und Verfahren davon aus gegangen, daß die Übertragungs
funktion bei der Übertragung von Sprache einer Person bis zur
digitalen Aufzeichnung sowohl bei der Trainingsphase als auch
bei der späteren Nutzung zur Spracherkennung, insbesondere
bei sprecherabhängiger Spracherkennung, gleich bleibt. Bei der
Erkennung von Sprache, beispielsweise über ein Telefon, ist
eine solche Annahme jedoch praxisfremd, denn heutige Telefon
systeme haben die Möglichkeit der Umschaltung zwischen einem
sprechernahen Telefon, bei dem das Mikrofon des Telefonhörers
nahe dem Mund des Sprechers gehalten wird, und einem spre
cherfernen Mikrofon, bei dem in einem Freisprechzustand das
Mikrofon Stimmen in einem vergrößerten Abstand aufnimmt. Der
typische Abstand für ein sprechernahes Mikrofon liegt im Be
reich von 0 bis 30 cm, d. h. es wird überwiegend der Direkt
schall in elektrische Signale gewandelt. Beim sprecherfernen
Mikrofon ist der Abstand größer und es vermischen Schallele
mente infolge von Echoeffekten, Wandreflexionen und Direkt
schall. Wenn nun während der Trainingsphase das sprechernahe
Mikrofon verwendet und im späteren Gebrauch das sprecherferne
Mikrofon eingesetzt wird, so sinkt die Erkennungsrate bereits
aufgrund der unterschiedlichen Raumübertragungsfunktionen in
folge der unterschiedlichen Übertragungsstrecken.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung und ein Ver
fahren zur Spracherkennung anzugeben, das unabhängig vom Ab
stand des Sprechers zu einem Mikrofon mit hoher Zuverlässig
keit arbeitet.
Diese Aufgabe wird für eine Einrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und für ein Verfahren durch die Merkmale des
Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß der Erfindung wird in den ersten Übertragungskanal eine
Korrektureinheit geschaltet, die das elektrische Signal so
abändert, daß es Raumübertragungseigenschaften enthält. Es
wird also die Sprache, welche über ein sprechernahes Mikrofon
eingegeben wird, im elektrischen Signal so abgeändert, daß es
die Eigenschaften hat, wie die Sprache, welche über das spre
cherferne Mikrofon eingegeben worden ist. Durch die Korrek
tureinheit werden also die raumakustischen Einflüsse für eine
relativ große Sprachübertragungsstrecke nachgebildet. Bei
spielsweise werden durch die Korrektureinheit Schallreflexio
nen an nahen Objekten und oder das Nachhallen in Räumen nach
gebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Einrichtung zur Spracherkennung, wobei
die Sprache über ein Telefon eingegeben wird,
und
Fig. 2 eine Einrichtung nach Fig. 1 mit adaptiven
Filtern.
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zur Spracherkennung, bei der
die Sprache durch eine Person 10 mittels eines Telefons ein
gegeben wird. Im oberen, ersten Übertragungskanal 12 wird die
Sprache durch ein sprechernahes Mikrofon 14, beispielsweise
mit dem Handsprechapparat, eingegeben. Die Sprache wird durch
das Mikrofon 14 in ein elektrisches Signal gewandelt und
durch einen Verstärker 16 vorverstärkt. Eine Korrektureinheit
15 ändert das elektrische Signal derart ab, daß es Übertra
gungeigenschaften eines Raumes mit einer Übertragungsstrecke
größer als der Nahbereich hat. Beispielsweise bildet diese
Korrektureinheit 15 das Nachhallen in Räumen und/oder die
Schallreflexionen an nahen Objekten innerhalb der Sprachüber
tragungsstrecke nach. Derartige Schallreflexionen können bei
spielsweise von einer Tischplatte, von einem Bildschirm oder
von anderen Gegenständen herrühren. Das Nachhallen in Räumen
rührt dagegen von Reflexionen an relativ weit entfernten Ob
jekten, wie beispielsweise von den Wänden des Raumes. Das
durch die Korrektureinheit 15 geänderte elektrische Signal
durchläuft ein Kompensationsfilter 16, das zur Kompensation
variierender Mikrofon- und Verstärker-Frequenzgänge dient.
Das elektrische Signal wird dann einem Datenverarbeitungssy
stem 17 zugeführt, welches die weitere digitale Verarbeitung
zur Spracherkennung vornimmt.
Im unteren Bildteil der Fig. 1 ist die Eingabe von Sprach
elementen über eine Freisprechanlage dargestellt. Die Sprache
der Person 10 wird durch eine spezielle Raumübertragungsfunk
tion RÜF verändert, d. h. die vom Sprecher 10 am Mikrofon 20
ankommenden Sprachelemente sind beispielsweise durch Schall
reflexionen an nahen Objekten und durch das Nachhallen in
Räumen und gegebenenfalls durch Fremdgeräusche überlagert.
Das elektrische Signal des sprecherfernen Mikrofons 20 wird
durch einen Vorverstärker 22 vorverstärkt und gelangt zu ei
nem Kompensationsfilter 24 zur Kompensation variierender Mi
krofon- und Verstärkerfrequenzgänge. Das so gefilterte elek
trische Signal wird der Datenverarbeitungsanlage 17 zur
Spracherkennung zugeführt.
Beim Betrieb der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung werden wäh
rend einer Trainingsphase Sprachproben in der Datenverarbei
tungsanlage 17 abgespeichert. Beispielsweise kann mithilfe
solcher Sprachproben ein persönliches Telefonbuch aufgebaut
werden. Hierzu wird während der Trainingsphase der Name eines
Teilnehmers mindestens zweimal gesprochen und mit der zum
Namen gehörenden Telefonnummer in einem persönlichen Telefon
buch abgelegt. Nach Ablauf der Trainingsphase wird in der
Nutzungsphase der Name erneut eingegeben, wobei die Datenver
arbeitungsanlage 17 mithilfe von Erkennungsmethoden, bei
spielsweise der Spektralanalyse oder der LPC-Ceptralanalyse,
versucht, diesen Namen aufgrund der zuvor abgespeicherten
Namen wiederzuerkennen und bei positivem Resultat die unter
diesem Namen gespeicherte Telefonnummer aus zugeben und die
Telefonverbindung aufzubauen. Nachdem im Übertragungskanal 12
die Korrektureinheit 14 ein elektrisches Sprachsignal er
zeugt, welches dieselben Raumeigenschaften hat wie das
Sprachsignal des zweiten Übertragungskanals 19, spielt es für
die Spracherkennung keine Rolle, ob während der Trainingspha
se oder während der Wiedererkennungsphase dasselbe Mikrofon
14 bzw. 20 verwendet wird. Durch die Korrektureinheit 15 ist
es also möglich, das Telefon sowohl mit dem Handapparat als
auch im Zustand Freisprechen zu benutzen.
Fig. 2 zeigt eine Variante der Einrichtung nach Fig. 1. Im
Unterschied zur Einrichtung nach Fig. 1 ist die Korrektur
einheit 15 als adaptives Filter ausgebildet, d. h. die Filter
parameter werden abhängig von den aufgenommenen Audiosignalen
variiert. Auf diese Weise kann die Erkennungsrate erhöht wer
den. Auch die Kompensationsfilter 18 bzw. 24 in den beiden
Übertragungskanälen 12 bzw. 19 sind als adaptive Filter aus
gebildet; ihre Filterparameter werden abhängig von den aufge
nommenen Audiosignalen eingestellt.
Claims (11)
1. Einrichtung zur Spracherkennung,
bei der die Sprache wahlweise mittels eines sprechernahen Mikrofons (14) in elektrische Signale gewandelt und über ei nen ersten Übertragungskanal (12) einem Erkennungssystem (17)
oder mittels eines sprecherfernen Mikrofons (20) in elektri sche Signale gewandelt und über einen zweiten Übertragungska nal (19) dem Erkennungssystem (17) zugeführt wird,
und bei der das Erkennungssystem (17) die mittels des jewei ligen Mikrofons (14, 20) aufgenommenen Sprachelemente mit zuvor in einer Trainingsphase gelernten Sprachelementen ver gleicht und bei Übereinstimmung ein Erkennungssignal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten Übertragungskanal (12) eine Korrektureinheit (15) geschaltet ist,
welche das elektrische Signal so abändert, daß es Raumüber tragungseigenschaften hat, wie sie bei der Aufnahme mit einem sprecherfernen Mikrofon auftreten.
bei der die Sprache wahlweise mittels eines sprechernahen Mikrofons (14) in elektrische Signale gewandelt und über ei nen ersten Übertragungskanal (12) einem Erkennungssystem (17)
oder mittels eines sprecherfernen Mikrofons (20) in elektri sche Signale gewandelt und über einen zweiten Übertragungska nal (19) dem Erkennungssystem (17) zugeführt wird,
und bei der das Erkennungssystem (17) die mittels des jewei ligen Mikrofons (14, 20) aufgenommenen Sprachelemente mit zuvor in einer Trainingsphase gelernten Sprachelementen ver gleicht und bei Übereinstimmung ein Erkennungssignal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten Übertragungskanal (12) eine Korrektureinheit (15) geschaltet ist,
welche das elektrische Signal so abändert, daß es Raumüber tragungseigenschaften hat, wie sie bei der Aufnahme mit einem sprecherfernen Mikrofon auftreten.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Korrektureinheit (15) Schallreflexionen an nahen Objekten
nachbildet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Korrektureinheit (15) das Nachhallen in Räumen
nachbildet.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Korrektureinheit (15) als sta
tionäres oder als adaptives Filter ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
am adaptiven Filter (15) die Filterparameter abhängig von den
aufgenommenen Audiosignalen eingestellt werden.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der erste Übertragungskanal (12)
und der zweite Übertragungskanal (19) jeweils einen Vorver
stärker (16, 22) für das Mikrofon (14, 20) enthalten.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Übertragungskanal (12, 19)
ein Kompensationsfilter (18, 24)) zur Kompensation variieren
der Mikrofon- und Verstärkerfrequenzgänge enthält.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Erkennungssystem (17) als
Spracherkennungsverfahren die Spektralanalyse oder die LPG-
Ceptralanalyse anwendet.
9. Verfahren zum Erkennen von Sprache,
bei dem die Sprache wahlweise mittels eines sprechernahen Mikrofons (14) in elektrische Signale gewandelt und über ei nen ersten Übertragungskanal (12) einem Erkennungssystem (17)
oder mittels eines sprecherfernen Mikrofons (20) in elektri sche Signale gewandelt und über einen zweiten Übertragungska nal (19) dem Erkennungssystem (17) zugeführt wird,
und bei dem im Erkennungssystem (17) die mittels des jeweili gen Mikrofons (14, 20) aufgenommenen Sprachelemente mit zuvor in einer Trainingsphase gelernten Sprachelementen verglichen und bei Übereinstimmung ein Erkennungssignal erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten Übertragungskanal (12) eine Korrektureinheit (15) geschaltet wird, wobei das elektrische Signal so abgeändert wird, daß es Raumüber tragungseigenschaften hat, wie sie bei Aufnahme mit dem spre cherfernen Mikrofon auftreten.
bei dem die Sprache wahlweise mittels eines sprechernahen Mikrofons (14) in elektrische Signale gewandelt und über ei nen ersten Übertragungskanal (12) einem Erkennungssystem (17)
oder mittels eines sprecherfernen Mikrofons (20) in elektri sche Signale gewandelt und über einen zweiten Übertragungska nal (19) dem Erkennungssystem (17) zugeführt wird,
und bei dem im Erkennungssystem (17) die mittels des jeweili gen Mikrofons (14, 20) aufgenommenen Sprachelemente mit zuvor in einer Trainingsphase gelernten Sprachelementen verglichen und bei Übereinstimmung ein Erkennungssignal erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten Übertragungskanal (12) eine Korrektureinheit (15) geschaltet wird, wobei das elektrische Signal so abgeändert wird, daß es Raumüber tragungseigenschaften hat, wie sie bei Aufnahme mit dem spre cherfernen Mikrofon auftreten.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Korrektureinheit (15) Schallreflexionen an nahen
Objekten nachgebildet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß durch die Korrektureinheit (15) das Nachhallen in
Räumen nachgebildet wird.
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