DE19810326A1 - Glastastatur, sowie Verfahren zur Herstellung einer Glastastatur - Google Patents
Glastastatur, sowie Verfahren zur Herstellung einer GlastastaturInfo
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Abstract
Bei einer Glastastatur mit einer aus einer flexiblen Dünnglasscheibe (2) gebildeten Tastaturoberfläche (4) und mindestens einer Trägermaterialscheibe (6), die auf den einander zugewandten Flächen jeweils eine elektrisch leitende Schicht (8, 10) aufweisen, wobei die sich gegenüberstehenden elektrisch leitenden Schichten (8, 10) mit Hilfe eines Abstandhalters (12) auf Abstand gehalten sind und wobei sich die elektrisch leitenden Schichten (8, 10) bei Druckbelastung der flexiblen Dünnglasscheibe (8) an der im wesentlichen punktuellen Druckbelastungsstelle berühren, ist vorgesehen, DOLLAR A daß die elektrisch leitenden Schichten (8, 10) auf der Dünnglasscheibe (2) und der Trägermaterialscheibe (6) mit Leiterbahnen (62, 66) verbunden sind, die an einer Seitenkante der Tastaturoberfläche (4) herausgeführt sind, daß ein flexibles Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) mit den Leiterbahnen (62, 66) der elektrisch leitenden Schichten (8, 10) über Kontakte (74, 75) verbunden ist, und daß das Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) mit den Kontakten (74, 75) zwischen der Dünnglasscheibe (2) und der Trägermaterialscheibe (6) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Glastastatur nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zur Her
stellung einer Glastastatur nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 16.
Derartige Druckschaltelemente sind als Touch-Panels in
Anzeige-Displays bekannt. Die Touch-Panels bestehen
üblicherweise aus transparenten Kunststoff-Folien,
deren Innenoberflächen elektrisch leitend beschichtet
sind. Zum Abstützen dieser Folien werden im Luft
zwischenraum Abstandhalter eingeklebt, wobei ein außen
an dem Kontaktbereich umlaufender Abstandhalter luft
dicht mit den Kunststoff-Folien zur Stabilisierung des
inneren Luftdrucks verschweißt wird und dadurch gleich
zeitig die obere Folie abstützt. Innerhalb des Kontakt
bereichs sind zusätzlich elastische Spacer angeordnet,
um eine Rückstellung der Folien zu gewährleisten. Das
bekannte Druckschaltelement hat den Nachteil, einen
hermetisch abgeschlossenen Luftraum zu benötigen, der
keinen Druckausgleich zuläßt. Bei erheblichen Abwei
chungen vom normalen atmosphärischen Druck, z. B. bei
der Anwendung in Unterwasserfahrzeugen oder in der
Luft- und Raumfahrt, und bei hohen Temperaturen erzeu
gen die Luftdruckveränderungen Haarrisse in der aufge
dampften, elektrisch leitfähigen Kontaktschicht, was zu
einem Funktionsausfall führt. In großen Höhen dehnt
sich der Spacer im Kontaktbereich aus. Dadurch wird der
Schaltweg der Kontaktfolie verändert und die vorgegebe
nen elektronischen und mechanischen Parameter, wie z. B.
Druckpunkt, werden nicht eingehalten. Weitere Nachteile
der bekannten Touch-Panels bestehen darin, daß die
Kunststoff-Folien mechanisch und chemisch nur eine be
grenzte Widerstandsfähigkeit aufweisen eine geringere
Transmission aufweisen und im übrigen nicht antista
tisch sind. Auch besteht bei größeren Temperaturschwan
kungen die Gefahr einer Rißbildung in der elektrisch
leitenden Schicht aufgrund erheblich unterschiedlicher
Ausdehnungskoeffizienten zwischen der leitenden Schicht
und dem Kunststoffträger.
Aus der EP 0 546 003 B1 ist ein aus einem Glaslaminat
gebildetes Druckschaltelement bekannt, daß aus einer
flexiblen Dünnglasscheibe und mindestens einer Träger
glasscheibe gebildet ist, die auf den einander zuge
wandten Flächen jeweils eine elektrisch leitende
Schicht aufweisen. Die sich gegenüberstehenden elek
trisch leitenden Schichten sind mit Hilfe eines Ab
standhalters auf Abstand gehalten. Die elektrisch lei
tenden Schichten berühren sich bei Druckbelastung der
flexiblen Dünnglasschicht an der im wesentlichen punk
tuellen Druckbelastungsstelle.
Bei derartigen Druckschaltelementen ist es bekannt, die
Elektrodenanschlüsse der elektrisch leitenden Schichten
an einer überstehenden Kante der Trägermaterialscheibe
vorzusehen.
Dabei wird die elektrisch leitende Schicht auf der
Dünnglasscheibe mittels eines elektrisch leitenden
Spacers auf die stärkere Trägerglasscheibe kontaktiert
und dann an der überstehenden Kante mit einem flexiblen
Mehrfachkabel verklebt. Nachteilig ist dabei, daß durch
die Membranwirkung der Dünnglasscheibe bei Druckbe
lastung in dem elektrisch leitenden Spacer Mikrorisse
entstehen, welche zu Funktionsstörungen führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Glastastatur zu schaffen, die mit einem verringerten
Aufwand herstellbar ist und eine hohe Kontaktsicherheit
bezüglich der elektrischen Anschlüsse aufweist.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß
die elektrisch leitenden Schichten auf der Dünnglas
scheibe und der Trägermaterialscheibe mit Leiterbahnen
verbunden sind, die an einer Seitenkante der Tastatur
oberfläche herausgeführt sind, daß ein flexibles Flach
band-Mehrfachkabel mit den Leiterbahnen auf der Dünn
glasscheibe und auf der Trägermaterialscheibe elek
trisch verbunden ist, und daß das Flachband-Mehrfach
kabel zwischen der Dünnglasscheibe und der Träger
materialscheibe angeordnet ist.
Auf diese Weise werden die Leiterbahnen der Dünnglas
scheibe in einem geschützten Bereich innerhalb der
Glastastatur kontaktiert, wobei das Mehrfach-Flach
bandkabel auf der den Leiterbahnen abgewandten Seite
isolierend beschichtet sind.
Die Erfindung schafft auch ein Verfahren, mit dem es
möglich ist, Glastastaturen herzustellen, bei denen
eine Dünnglasscheibe auf Abstand mit der Trägermate
rialscheibe verklebt wird, wobei gleichzeitig in zwei
Ebenen ein Flachband-Mehrfachkabel kontakt- und bruch
sicher mit den elektrisch leitenden Schichten verbunden
wird.
Vorzugsweise ist ein erstes Flachband-Mehrfachkabel mit
der Dünnglasscheibe elektrisch leitend verklebt, wäh
rend ein zweites Flachband-Mehrfachkabel mit der Trä
germaterialscheibe elektrisch leitend verklebt ist. Auf
der jeweiligen Rückseite ist das folienartige Flach
band-Mehrfachkabel isoliert.
Die Dicke des folienartigen flexiblen Flachband-Mehr
fachkabels entspricht der Dicke des vorzugsweise aus
einem Kleber bestehenden Abstandhalters zwischen der
Dünnglasscheibe und der Trägermaterialscheibe, so daß
die Flachband-Mehrfachkabel in vorteilhafter Weise als
Abstandhalter an einer Seitenkante der Glastastatur
eingefügt werden können.
Die Flachband-Mehrfachkabels werden mit seitlichem Ab
stand voneinander zwischen der Dünnglasscheibe und der
Trägermaterialscheibe angeordnet. Die Zwischenräume
werden mit einem Klebemittel, vorzugsweise einem unter
UV-Licht aushärtenden Kunststoff, ausgefüllt.
Auch zwischen den mit den Leiterbahnen verbundenen Kon
takten eines Flachband-Mehrfachkabels können Ausspa
rungen freigelassen sein. Auch diese Aussparungen wer
den mit einem unter UV-Licht aushärtenden Kleber aus
gefüllt. Die Verklebung in den Aussparungen und
Zwischenräumen bewirken, daß mechanischer Druck in
diesem Bereich der Dünnglasscheibe nicht zu Glasrissen
führt, da das Klebemittel als Abstandhalter dient und
darüber hinaus unterschiedliche Folienmaterialstärken
des Flachband-Mehrfachkabels ausgleicht.
Die Flachband-Mehrfachkabel sind an ihren freien Enden
mit einem Mehrfachstecker verbunden. Ein Mikroprozessor
kann in die Flachband-Mehrfachkabel oder in den Mehr
fachstecker integriert sein.
Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, daß die Trägermate
rialscheibe relativ zu der flexiblen Dünnglasscheibe
geringfügig größer ist, so daß der Randbereich der Trä
germaterialscheibe relativ zu dem Randbereich der Dünn
glasscheibe übersteht. Der überstehende Rand der Trä
germaterialscheibe schützt die empfindliche Randkante
der Dünnglasscheibe, so daß auf diese Weise die Glas
bruchgefahr bei der Dünnglasscheibe reduziert werden
kann.
Der ebene zurückspringende Rand der Dünnglasscheibe ist
dabei unter Zwischenschaltung eines Klebemittels als
Abstandhalter im Randbereich mit dem Randbereich der
Trägermaterialscheibe verklebt. Der überstehende Rand
der Trägermaterialscheibe dient dabei auch zur Aufnahme
einer Klebstoffwulst, die ebenfalls die empfindliche
Kante der Dünnglasscheibe schützt.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Rand der Dünnglas
scheibe mit einem ausgehärteten Kunststoff stabilisiert
ist. Die Schnittkante der Dünnglasscheibe weist mehrere
von der Kante nach innen gehende Mikrorisse auf, die
durch den Schnittprozeß entstanden sind. Von diesen
Mikrorissen kann sehr leicht ein Riß ausgehen, der die
gesamte Dünnglasscheibe zerstört. Der Rand der Dünn
glasscheibe ist daher vorzugweise mit einem ausgehärte
ten Kunststoff stabilisiert. Hierzu wird die Dünnglas
scheibe mit ihren Begrenzungskanten beispielsweise in
einen noch dünnflüssigen Kunststoff getaucht. Aufgrund
von Kapillarwirkung werden die Mikrorisse mit dem zu
nächst flüssigen Kunststoff ausgefüllt und anschließend
der Kunststoff ausgehärtet. Nachdem der Kunststoff aus
gehärtet ist, weist die Dünnglasscheibe eine erheblich
höhere Stabilität auf, da ein Einreißen der Dünnglas
scheibe bei Druck- oder Stoßbelastung von ihren Rändern
aus nicht mehr auftreten kann.
Die Dicke der Dünnglasscheibe beträgt ca. 0,1 bis 0,5 mm,
vorzugsweise zwischen ca. 0,175 und 0,4 mm. Eine
Dünnglasscheibe in diesem Dickenbereich weist eine aus
reichende Flexibilität auf, um punktgenau einen Schalt
kontakt zwischen den einander gegenüberliegenden elek
trischen Schichten zu ermöglichen.
Der Abstandhalter ist ausschließlich im Randbereich der
Tastaturoberfläche zwischen der Dünnglasscheibe und der
Trägermaterialscheibe angeordnet, wobei die restliche
Tastaturoberfläche ohne weitere Abstandhalter an belie
biger Stelle punktuell schaltbar ist. Die Erfindung
ermöglicht es in vorteilhafter Weise auf zusätzliche
Abstandhalter im Bereich der Schaltfläche zu verzich
ten, so daß die gesamte Tastaturoberfläche für die
Schaltbetätigung ohne Beschränkungen zur Verfügung
steht.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorge
sehen, daß der Abstandhalter im Randbereich aus einem
unter UV-Licht aushärtenden Kunststoff gebildet ist.
Dies hat den Vorteil, daß kein separater Abstandhalter
vorgesehen werden muß, und daß der Abstandhalter be
reits beim Zusammenkleben der Dünnglasscheibe mit der
Trägermaterialscheibe gebildet werden kann.
Die Trägermaterialscheibe und/oder der Abstandhalter
weisen im Randbereich Belüftungsöffnungen für den
Zwischenraum zwischen der Dünnglasscheibe und der Trä
germaterialscheibe auf. Dies hat den Vorteil, daß bei
Abweichung von normalem atmosphärischen Druck, z. B. bei
der Anwendung in Unterwasserfahrzeugen oder in der
Luft- und Raumfahrt bzw. bei hohen Temperaturänderungen
ein Druckausgleich möglich ist, so daß die elektrisch
leitenden Schichten auf der Dünnglasscheibe und der
Trägermaterialscheibe nicht beschädigt werden können.
Die Belüftungsöffnungen sind vorzugsweise mit einem
Filtermaterial versehen, die die Glastastatur vor Ver
schmutzung schützt.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den
weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er
läutert:
Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Glastastatur,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Glastastatur der
Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenkante der Glastastatur mit Leiter
bahnanschlüssen,
Fig. 4 das Zusammenkleben der Glastastatur, und
Fig. 5 ein Flachband-Mehrfachkabel als Abstandhalter
zwischen Dünnglasscheibe und Trägermaterial
scheibe.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Glastastatur besteht
aus einer unteren relativ dicken Trägermaterialscheibe
12 und einer mit Hilfe eines Abstandhalters 12 in par
allelem Abstand zu der Trägermaterialscheibe 6 gehalte
nen Dünnglasscheibe 2. Die Dünnglasscheibe 2 und die
Trägermaterialscheibe 6 sind auf den einander gegen
überliegenden Innenflächen mit elektrisch leitenden
Schichten 8, 10 versehen, die Elektroden bilden und die
bei gegenseitiger Berührung einen Schaltkontakt her
stellen. Hierzu kann die flexible Dünnglasscheibe 2
durch im wesentlichen punktuelle Druckbeaufschlagung so
verformt werden, daß ein elektrischer Kontakt zwischen
den leitenden Schichten 8, 10 hergestellt wird.
Ein derartiger Aufbau der Glastastatur ist sowohl für
analoge Glastastaturen, bei denen die elektrisch lei
tenden Schichten 8, 10 im wesentlichen die gesamte
Tastaturoberfläche 4 überdecken, als auch für digitale
Glastastaturen verwendbar, bei denen die elektrisch
leitenden Schichten 8, 10 strukturiert sind und bei
spielsweise aus einer Vielzahl von zueinander paralle
len Leiterbahnen bestehen. Dabei verlaufen die Leiter
bahnen auf der elektrisch leitenden Schicht 8 vorzugs
weise rechtwinklig zu den Leiterbahnen auf der elek
trisch leitenden Schicht 10. Zur Vereinfachung sind in
den Zeichnungen nur die Anschlüsse 62, 66 der Leiterbah
nen dargestellt.
Die Dünnglasscheibe 2 wird aus einer gezogenen Dünn
glasfolie geschnitten und weist eine Dicke zwischen ca.
0,1 und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen ca. 0,175 und 0,4 mm,
auf. Gefloatetes Glas gleicher Dicke weist einen
Zinnfilm auf, der zu einer Versprödung des Glases führt
und daher für diesen Einsatzzweck nicht geeignet ist.
Nur Dünnglasscheiben, die aus einer gezogenen Glasfolie
hergestellt werden, weisen eine ausreichende Flexibili
tät und Bruchfestigkeit auf, um auch größere Tastatur
oberflächen 4 herzustellen. Desweiteren kommt es auf
eine hohe Gleichmäßigkeit der Glasdicke an.
Die Dünnglasscheibe 2 wird geringfügig konvex nach
außen gewölbt und in diesen Zustand unter Zwischen
schaltung des Abstandhalters 12 mit der Trägermaterial
scheibe 6 verklebt. Hierzu wird die Dünnglasscheibe 2
tiefgezogen, wobei ein ebener Randbereich 20 verbleibt.
Der Abstandhalter wird vorzugsweise aus dem die beiden
Scheiben 2, 6 verbindenden Kleber gebildet, wobei ein
Verkleben nur an der Kante des Randbereichs 20 der
Dünnglasscheibe 2 erfolgt. Die Trägermaterialscheibe 6
steht allseitig relativ zu der Dünnglasscheibe 2 über
und ermöglicht dadurch einen effektiven Schutz der em
pfindlichen Außenkanten der Dünnglasscheibe 2. Gleich
zeitig bildet der überstehende Rand der Trägermaterial
scheibe 6 eine Stützfläche für eine aus dem Kleber ge
bildete Klebewulst 14, die bis zur Oberkante der Dünn
glasscheibe 2 reicht. Diese Klebewulst 14 schützt zu
sätzlich die empfindliche Außenkante der Dünnglasschei
be 2.
Die konvexe Krümmung der Dünnglasscheibe 2 nach außen
hat den Vorteil, daß höhere Rückstellkräfte entstehen,
und daß die Dünnglasscheibe 2 ohne weitere Abstandhal
ter im Bereich der Tastaturoberfläche 4 auskommt. Es
ist wesentlich, daß keine Abstandhalter im Schaltbe
reich 24 der Tastaturoberfläche 4 enthalten sind, da im
Bereich solcher Abstandhalter ein Schaltkontakt nicht
herstellbar wäre. Die hier beschriebene Glastastatur
ist dagegen an jeder beliebigen Stelle der Tastatur
oberfläche 4 bedienbar.
Ein weiterer Vorteil der konvexen Überhöhung der Dünn
glasscheibe 2 nach außen, besteht darin, daß die Bil
dung von Newton'schen Ringen verhindert wird, die bei
transparten Tastaturen unerwünscht sind.
Die Dünnglasscheibe 2 kann mit einer Kantenstabilisie
rung versehen sein. Die Kantenstabilisierung wird da
durch erreicht, daß die aus einer gezogenen Dünnglas
folie geschnittene Dünnglasscheibe 2 mit ihren Schnitt
kanten in einen hochviskosen, aushärtbaren Kunststoff
getaucht wird. Das Klebemittel übt mehrere Funktionen
aus, nämlich die Funktion eines Abstandhalters 12 zwi
schen der Dünnglasscheibe 2 und der Trägermaterial
scheibe 6, die Funktion als Kantenstabilisator durch
Eindringen des Klebers in Mikrorisse im Kantenbereich
20 der Dünnglasscheibe 2 und die Funktion als äußerer
Kantenschutz für die Dünnglasscheibe 2 durch Bildung
einer Klebewulst 14 auf dem überstehenden Rand der Trä
germaterialscheibe 6. Die Klebewulst 14 wird dabei vor
zugsweise in einem zweiten Arbeitsgang erzeugt.
Der Rand der Trägermaterialscheibe 6 steht beispiels
weise um ca. 1 mm relativ zu den Außenkanten der Dünn
glasscheibe 2 über und bildet damit auch in Verbindung
mit der Klebewulst 14 einen effektiven Stoßschutz am
Außenrand der Glastastatur.
Als Klebemittel wird vorzugsweise ein unter UV-Licht
aushärtender Kunststoff verwendet. Ein derartiger Kle
ber hat den Vorteil, daß der Zeitpunkt der Aushärtung
genau gesteuert werden kann, was den Fertigungsprozeß
erheblich vereinfacht.
Fig. 3 zeigt die Seitenkanten der Trägermaterialscheibe
6 und der Dünnglasscheibe 2 mit den im Kantenbereich 20
bzw. 28 endenden Leiterbahnen 62, 66, die die Anschluß
leitungen der elektrisch leitenden Schichten 8, 10 bil
den.
Die Leiterbahnen 62, 66 können mit Anschlußkontakten
74, 75 an den Enden flexibler, folienartiger Flachband-
Mehrfachkabel verklebt werden. Vorzugsweise ist wie aus
Fig. 3 ersichtlich sowohl für die Trägermaterialscheibe
6 als auch für die Dünnglasscheibe 2 jeweils ein Flach
band-Mehrfachkabel 64, 68 vorgesehen. Es wäre allerdings
auch möglich, ein einziges folienartiges Flachband-
Mehrfachkabel vorzusehen, das beidseitig Kontakte 74, 75
aufweist, so daß ein einziges Flachband-Mehrfachkabel
sowohl mit der Dünnglasscheibe 2 als auch mit der Trä
germaterialscheibe 6 kontaktiert werden kann. Dabei
kann auch vorgesehen sein, daß bei gegenüberliegenden
Kontakten 74, 75 die Kontakte für die Dünnglasscheibe 2
mittels einer isolierenden Zwischenschicht von den Kon
takten 75 für die Trägermaterialscheibe 6 isoliert
sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird das Flach
band-Mehrfachkabel 64 mit der Dünnglasscheibe 2 elek
trisch leitend verklebt, während das Flachband-Mehr
fachkabel 68 elektrisch leitend mit der Trägermaterial
scheibe 6 verklebt wird. Vorzugsweise werden die Flach
band-Mehrfachkabel 64, 68 vor dem Zusammenfügen der Trä
germaterialscheibe 6 mit der Dünnglasscheibe 2 mit den
jeweiligen Scheiben 2, 6 verklebt. In einem zweiten
Schritt werden dann die beiden Scheiben 2, 6 in üblicher
Weise miteinander verklebt. Dabei werden die Ausspa
rungen 70 mit Klebemittel ausgefüllt, das gemeinsam mit
den kontaktierenden Enden der Flachband-Mehrfachkabel
64, 68 einen Abstandhalter bildet.
Die Flachband-Mehrfachkabel 64, 68 sind an einen Mehr
fachstecker 72 angeschlossen, der aus zwei zusammenfüg
baren Steckerleisten bestehen kann, so daß jedes Flach
band-Mehrfachkabel an eine Steckerleiste angeschlossen
ist.
In das Flachband-Mehrfachkabel oder in den Stecker kann
ein Mikroprozessor 76 integriert sein, der eine Steue
rung für die Glastastatur enthält.
Claims (19)
1. Glastastatur mit einer aus einer flexiblen Dünn
glasscheibe (2) gebildeten Tastaturoberfläche (4)
und mindestens einer Trägermaterialscheibe (6),
die auf den einander zugewandten Flächen jeweils
eine elektrisch leitende Schicht (8, 10) aufweisen,
wobei die sich gegenüberstehenden elektrisch lei
tenden Schichten (8, 10) mit Hilfe eines Abstand
halters (12) auf Abstand gehalten sind und wobei
sich die elektrisch leitenden Schichten (8, 10) bei
Druckbelastung der flexiblen Dünnglasscheibe (8)
an der im wesentlichen punktuellen Druckbe
lastungsstelle berühren,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die elektrisch leitenden Schichten (8, 10) auf der Dünnglasscheibe (2) und der Träger materialscheibe (6) mit Leiterbahnen (62, 66) verbunden sind, die an einer Seitenkante der Tastaturoberfläche (4) herausgeführt sind, daß ein flexibles Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) mit den Leiterbahnen (62, 66) der elektrisch leitenden Schichten (8, 10) über Kontakte (74, 75) verbunden ist, und
- 2. daß das Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) mit den Kontakten (74, 75) zwischen der Dünnglasscheibe (2) und der Trägermaterialscheibe (6) ange ordnet ist.
2. Glastastatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein erstes flexibles Flachband-Mehrfach
kabel (64) mit den Leiterbahnen (62) auf der Dünn
glasscheibe (2) elektrisch verbunden ist, daß ein
zweites flexibles Flachband-Mehrfachkabel (68) mit
den Leiterbahnen (66) auf der Trägermaterialschei
be (6) elektrisch verbunden ist, und daß beide
Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) nebeneinander
liegend zwischen der Dünnglasscheibe (2) und der
Trägermaterialscheibe (6) angeordnet sind.
3. Glastastatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das erste Flachband-Mehrfachkabel (64)
mit der Dünnglasscheibe (2) elektrisch leitend
verklebt ist und das zweite Flachband-Mehrfach
kabel (68) mit der Trägermaterialscheibe (6) elek
trisch leitend verklebt ist.
4. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flachband-Mehr
fachkabel (64, 68) eine Dicke aufweisen, die der
Dicke des Abstandhalters (12) entspricht.
5. Glastastatur nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flachband-Mehr
fachkabel (64, 68) mit seitlichem Abstand voneinan
der zwischen der Dünnglasscheibe (2) und der Trä
germaterialscheibe (6) angeordnet sind.
6. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den mit den
Leiterbahnen (22, 66) verbundenen Kontakten (74)
eines Flachband-Mehrfachkabels (68) Aussparungen
(70) freigelassen sind.
7. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem freien Ende der
Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) ein Mehrfachstec
ker (72) angeschlossen ist.
8. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikroprozessor
(76) in ein Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) inte
griert ist.
9. Glastastatur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Mikroprozessor (76) in dem Mehrfach
stecker (72) integriert ist.
10. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägermaterial
scheibe (6) relativ zu der flexiblen Dünnglas
scheibe (2) geringfügig größer ist, so daß der
Randbereich (28) der Trägermaterialscheibe (6)
relativ zu dem Randbereich (20) der Dünnglasschei
be (2) allseitig übersteht.
11. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Dünnglas
scheibe (2) mit einem ausgehärteten Kunststoff
(16) stabilisiert ist.
12. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus der flexiblen
Dünnglasscheibe (2) bestehende Tastaturoberfläche
(4) in dem Randbereich (20) eben ist und im
Schaltbereich (24) geringfügig nach außen konvex
gewölbt ist.
13. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Dünn
glasscheibe (2) zwischen ca. 0,1 und ca. 0,5 mm,
vorzugsweise zwischen 0,175 und 0,4 mm, beträgt.
14. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (12)
ausschließlich im Randbereich (20, 28) der Tasta
turoberfläche (4) zwischen der Dünnglasscheibe (2)
und der Trägermaterialscheibe (6) angeordnet ist,
und daß die restliche Tastaturoberfläche ohne wei
tere Abstandhalter an beliebiger Stelle punktuell
schaltbar ist.
15. Glastastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (12)
im Randbereich aus einem unter UV-Licht aushärten
den Kunststoff gebildet ist.
16. Verfahren zur Herstellung einer Glastastatur mit
einer aus einer flexiblen Dünnglasscheibe (2) ge
bildeten Tastaturoberfläche (4) und mindestens
einer Trägermaterialscheibe (6), die auf den ein
ander zugewandten Flächen jeweils eine elektrisch
leitende Schicht (8, 10) aufweisen, wobei die sich
gegenüberstehenden elektrisch leitenden Schichten
(8, 10) mit Hilfe eines Abstandhalters (12) auf
Abstand gehalten werden und wobei sich die elek
trisch leitenden Schichten (8, 10) bei Druckbe
lastung der flexiblen Dünnglasscheibe (2) an der
im wesentlichen punktuellen Druckbelastungsstelle
berühren,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die elektrisch leitenden Schichten (8, 10) auf der Dünnglasscheibe (2) und der Träger materialscheibe (6) über Leiterbahnen (62, 66) an einer der Seitenkanten der Tastaturober fläche (4) herausgeführt werden,
- 2. daß jeweils ein Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) mit den Leiterbahnen (62, 66) der Dünnglasschei be (2) und der Trägermaterialscheibe (6) elek trisch kontaktiert wird und mit der Dünnglas scheibe (2) bzw. der Trägermaterialscheibe (6) verklebt wird, und
- 3. daß anschließend die Dünnglasscheibe (2) und die Trägermaterialscheibe (6) unter Verwendung eines Klebers als Abstandhalter (12) miteinan der verklebt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Flachband-Mehrfachkabel (64, 68) im
Randbereich (20, 28) der Dünnglasscheibe (2) und
der Trägermaterialscheibe (6) als Abstandhalter
(12) verwendet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Außenkante im Randbereich
(20) der Dünnglasscheibe (2) vor dem Zusammenfügen
der Dünnglasscheibe (2) und der Trägermaterial
scheibe (6) mit einem hochviskosen, schnellaushär
tenden Kunststoff (16) stabilisiert wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägermaterial
scheibe (6) relativ zu der flexiblen Dünnglas
scheibe (2) geringfügig größer geschnitten wird,
so daß der Randbereich (28) der Trägermaterial
scheibe (6) relativ zu dem Randbereich (28) der
Dünnglasscheibe (2) übersteht.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19810326A DE19810326A1 (de) | 1998-03-11 | 1998-03-11 | Glastastatur, sowie Verfahren zur Herstellung einer Glastastatur |
DE59902344T DE59902344D1 (de) | 1998-03-11 | 1999-03-10 | Glastastatur, sowie verfahren zur herstellung einer glastastatur |
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