DE19801815A1 - Mager-Regeneration von NOx-Speichern - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration eines NOx-Speicherkatalysators bei
mager betreibbaren Brennkraftmotoren. Ein Brennkraftmotor ist mager betreibbar, wenn er
zumindest für ein Teilmenge aller denkbaren Drehzahl-Last-Kombinationen (insbesondere
1,5 × Leerlauf-Drehzahl bis 0,25 × Nenn-Drehzahl, 0,05 bis 0,15 × Pme, max) mit Lambda < 1,1
und besonders vorteilhaft Lambda < 1,3 über Zeiträume von < 10 Sekunden und
besonders vorteilhaft < 30 Sekunden betrieben werden kann.
Das Luft-Kraftstoff-Verhältnis im Abgas von lambdageregelten Ottomotoren wird
üblicherweise durch eine oder mehrere im Abgasstrang vor und/oder nach dem/den
Katalysator(en) angeordnete Lambdasonde(n) überwacht. Konventionelle Sprungsonden
zeigen bei Lambda = 1 einen ausgeprägten Spannungssprung, der in der Motorsteuerung
genutzt wird, um die Einspritzmenge bei hoher Spannung in Richtung "Mager" und bei
niedriger Spannung in Richtung "Fett" zu verschieben. Mit der Regelfrequenz der Sonde wird
somit im Motor leicht fettes und leicht mageres Abgas erzeugt und in die Abgasanlage
ausgeschoben. Überdies laufen alle Zylinder bei realem Motorbetrieb weder ohne
Abweichung untereinander noch ohne Abweichung zum Lambda-Sollsignal. Da die
Gassäulen auf dem Weg durch die Abgasnachbehandlung vermischt werden, kommen bei
stöchiometrischer Regelung am Katalysator keine scharf getrennten Abgasqualitäten,
sondern Wolken mit fettem und magerem Abgas an.
Die gesamte derzeitige Fach- und Patentliteratur, insbesondere diejenige von Toyota, gibt
als Voraussetzung für die Regeneration von NOx-Speicherkatalysatoren ein fettes oder
stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis an. Für die Regeneration wird eine sauerstofffreie
Umgebung sowie das Vorhandensein eines Reduktionsmittels (HC oder CO) gefordert. Bei
homogener Anströmung, wie z. B. auf Synthesegasprüfständen, läßt sich diese
Randbedingung über den gesamten Katalysatorquerschnitt für beliebig lange Zeiträume
darstellen; am Motor ist dies nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Regenerationsverfahren für den NOx-
Speicher einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das auch in einer sauerstoffbehafteten
Abgasatmosphäre arbeitet.
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Reinigen des Abgases einer mager
betreibbaren, λ-geregelten Brennkraftmaschine mit einem NOx-Speicherkatalysator und
einer λ-Sonde wird bei stöchiometrischem oder mageren Abgas mit relativ hoher
Sauerstoffkonzentration im Abgas jedes Volumenelement des NOx-Speicherkatalysators
zeit- und ortsabhängig alternierend mit fettem und magerem Abgas beaufschlagt.
Durch Versuche mit NOx-Speicherkatalysatoren an einem ausmagerungsfähigen Motor mit
betriebszustandsabhängiger λ-Regelung konnte nachgewiesen werden, daß bei
stöchiometrischem Abgas und relativ hohen Restsauerstoffkonzentrationen tatsächlich eine
sichere NOx-Regeneration möglich ist. Dabei wird jedes Element des NOx-
Speicherkatalysators zeit- und ortsabhängig abwechselnd mit fettem und magerem Abgas
beaufschlagt. Die NOx-Regeneration findet dabei in den Zeitanteilen mit fetter
Beaufschlagung statt. Dieser Effekt wird entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
genutzt, um auch bei im Mittel magerem Abgas NOx-Speicherkatalysatoren reinigen zu
können. Die Regenerationsdauer richtet sich nach den Zeitanteilen der fetten
Beaufschlagung; gegenüber global fettem Abgas ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer Verlängerung der Regenerationsdauer zu rechnen.
Vorteilhafterweise führt dabei der λ-Wert in Richtung der Zeitachse eine Schwingung um
einen mittleren Wert λm aus, wobei der mittlere Wert λm größer oder gleich eins,
insbesondere ≧ 1,05, ist. Dabei kann es sich bei der Schwingung des λ-Werts um den
Mittelwert λm um eine sinusförmige Schwingung oder beispielsweise um eine
Dreiecksschwingung, wie beispielsweise einen Sägezahn, handeln.
Um eine bestimmtes Regenerationsverhalten des NOx-Speichers zu erhalten, wird
vorteilhafterweise die Amplitude der Schwingung verändert. Ferner kann auch die Frequenz
der Schwingung variabel gestaltet werden. Mit anderen Worten, es kann eine Amplituden- bzw.
Frequenzmodulation der λ-Funktion erfolgen. Im entsprechenden Anwendungsfall
können Amplituden- und Frequenzmodulation kombiniert werden.
Vorteilhafterweise kann der mittlere λ-Wert durch eine zylinderselektive Regelung der
Brennkraftmaschine erzeugt werden. D. h., ein Teil der Zylinder wird mit einem fetten λ-Wert
betrieben, während der andere Teil der Zylinder mit einem mageren λ-Wert betrieben wird.
Dabei können die einzelnen λ-Werte sowohl der fetten Zylinder als auch diejenigen der
mageren Zylinder voneinander und untereinander unterschiedlich sein und werden der
jeweiligen Anforderung angepaßt. Ferner kann der λ-Wert des einzelnen Zylinders von
Zyklus zu Zyklus geändert werden.
Ferner kann vorteilhafterweise die Regelung des mageren Abgases durch eine Änderung
der Ausmagerungsgeschwindigkeit oder durch eine Änderung der Totzeiten der
Einspritzmengenänderung erzeugt werden.
Die Regelfrequenzen der λ-Schwingung liegen derzeit in der Größenordnung von 0,1 bis 20
Hz und sind letztlich eine Funktion der Reaktionszeiten der verwendeten λ-Sonden. Mit der
Entwicklung von Sonden mit schnelleren Reaktionszeiten wird es möglich sein, die
Regelfrequenz zu erhöhen, wobei sich sehr hohe Regelfrequenzen wegen der
abnehmenden "Wolkenbildung" negativ auf die Regenerationszeiten bei im Mittel magerem
Abgas auswirken können.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
erläutert.
Die Fig. 1-5 zeigen jeweils im oberen Teil schematisch einen Speicherkatalysator
und im unteren Teil die entsprechende λ-Funktion
Fig. 6 zeigt eine Amplitudenmodulation des λ-Signals,
Fig. 7 zeigt eine Frequenzmodulation des λ-Signals,
Fig. 8 zeigt Verlaufsformungen des λ-Signals in der Form eines linksseitigen
und rechtsseitigen Sägezahns,
Fig. 9 zeigt den Verlauf des λ-Signals bei einer Regelung des mageren
Abgases durch Änderung der Totzeiten der Einspritzmengenänderung,
Fig. 10 zeigt den Verlauf des λ-Signals bei einer Regelung des mageren
Abgases durch Änderung der Ausmagerungsgeschwindigkeit,
Fig. 11 zeigt die Einregelung von λ < 1 durch zylinderselektive
Einspritzmengen-Beeinflussung bei Breitband-Lambdasonden, und
Fig. 12 zeigt die Einregelung von λ < 1 durch zylinderselektive
Einspritzmengen-Beeinflussung bei Sprungantwort-Lambdasonden.
Die Fig. 1-5 zeigen grafisch die zugrundeliegenden Mechanismen der Mager-
Regeneration von NOx-Speichern. Dargestellt sind im jeweiligen oberen Teil der Fig.
1-5 eine Abgasanlage 1, die einen NOx-Speicherkatalysator 2 aufweist. In dem
Speicherkatalysator wird ein idealisiertes Katalysatorelement 3 betrachtet, wobei die
Durchströmung des Katalysatorelements 3 mit den verschiedenen Abgasqualitäten
dargestellt ist. Im unteren Teil der jeweiligen Fig. 1-5 sind die entsprechende λ-Werte
gegenüber der Zeit t aufgetragen. Dabei ist der Ursprung der Zeitachse am λ-Wert Eins
angesiedelt. Nach oben sind die λ-Werte größer Eins (mageres Abgas) und nach unten die
λ-Werte kleiner Eins (fettes Abgas) dargestellt. Ferner ist noch der mittlere Wert λm als
gestrichelte Linie dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein ausschließlich fettes Abgas 4, dargestellt durch die ausfüllende Schraffierung
der gesamten Abgasanlage 1. Bei dieser fetten Regeneration sind die kürzesten
Regenerationszeiten dank zeit- und ortsaufgelöst nahezu 100% fetter Durchströmung
möglich. Aufgrund der kompletten Durchströmung der Speicherkatalysators 2 mit fettem
Abgas 4 wird ein beliebiges Katalysatorelement 3 immer mit fettem Abgas 4 sowohl in
zeitlicher als auch räumlicher Auflösung durchströmt. Im unteren Teil von Fig. 1 ist der
zeitliche Verlauf von λ am Katalysatorelement 4 dargestellt. Aufgrund der Regelfrequenz der
λ-Sonde schwingt der λ-Wert um einen mittleren Wert λm, wobei sich die Amplitude der
λ-Schwingung immer im fetten Bereich, d. h. λ < 1, aufhält. Mit anderen Worten, wie es im
oberen Teil der Fig. 1 schematisch dargestellt ist, das Katalysatorelement 3 wird immer mit
fettem Abgas durchströmt, wobei das Abgas periodisch mehr oder weniger fett ist.
Fig. 2 zeigt die Situation in einer Abgasanlage 1 mit NOx-Speicherkatalysator, die von fettem
Abgas 4 und magerem Abgas 5 durchströmt wird. Dies ist schematisch durch fette
Abgaswolken 4 (schraffierte Flächen) dargestellt, die von mageren Abgaswolken 5
(dargestellt als weiße Flächen) umgeben sind. Anschaulich ist daher klar, daß ein beliebiges
Katalysatorelement 3 in zeitlicher und räumlicher Auflösung statistisch abwechselnd mit
fettes Abgas 4 und magerem Abgas 5 durchströmt wird. D.h. es sind bereits geringe magere
Anteile im Abgas vorhanden, so daß zeit- und ortsaufgelöst nicht alle Katalysatorzonen
ständig fett durchströmt werden. In dem unteren Teil der Fig. 2 dargestellt, bedeutet dies,
das der mittlere Wert λm naher an λ = 1 liegt, und die Amplituden des λ-Werts den
stöchiometrischen Wert von λ = 1 überschritten. Damit findet in den schraffierten
Gebieten I, in denen der λ-Wert den Wert 1 unterschreitet, eine Regeneration statt, während
in den Gebieten II, in denen der λ-Wert von 1 überschritten wird, keine Regeneration erfolgt.
Im statistischen Mittel erfolgt bezogen auf den mittleren Wert λm nahe 1 insgesamt eine
Regeneration des NOx-Speichers.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Situation wie Fig. 2 mit dem Unterschied, daß der mittlere Wert
λm = 1 ist. Damit sind die Zeitanteile fetten und mageren Abgases 4, 5 etwa gleich, was in
etwa zu gleichen Gebieten I einer Regeneration und solchen Gebieten II keiner
Regeneration in dem unteren Teil der Fig. 3 führt. Eine Regeneration des NOx-Speichers
erfolgt auch hier, allerdings nimmt die Regenerationsdauer weiter zu.
Fig. 4 zeigt die Situation bei global weiter ausgemagertem Abgas, schematisch dadurch
dargestellt, daß die Anzahl der Wolken fetten Abgases 4 geringer ist als die mageren
Abgases 5. Die Zeit- und Ortsanteile des fetten Abgases 4 nehmen weiter ab und die
Regenerationsdauer verlängert sich zunehmend. In der unteren Darstellung der Fig. 4
bedeutet dies, daß die Amplituden von λ zum Großteil oberhalb des Wertes 1 liegen und nur
noch ein geringer Teil der Werte von λ unterhalb des Wertes 1 liegen. Der mittlere Wert λm
liegt oberhalb von 1. Die Regenerationsbereiche 1 sind kleiner als die Bereiche II, in denen
keine Regeneration stattfindet. Allerdings findet auch hier noch eine Regeneration des NOx-
Speichers statt.
Fig. 5 zeigt die Situation bei sehr magerem Abgas 5. In der Darstellung sind keine fetten
Abgaswolken mehr vorhanden, bzw. die Zeit- und Ortsanteile des fetten Abgases werden zu
klein für eine praxisgerechte Regenerationsdauer. Eine Netto-Speicherentladung ist nur
möglich, wenn der durch die zeit- und ortsaufgelöste Regeneration umgesetzte NOx-
Massenstrom größer als die Mager-NOx-Einlagerung ist. In der unteren λ-Darstellung liegt
nun der Verlauf von λ sowie der mittlere Wert λm komplett oberhalb von 1, d. h. es gibt nur
noch Bereich II ohne Regeneration.
Fig. 6 zeigt die Anhebung der Reduktionsmittelmenge bei vorgegebenem mittleren Wert λm
durch eine Erhöhung der λ-Amplitude. Bei steigendem Schadstoffanteil ist tendenziell mit
abnehmender Regenerationsdauer zu rechnen. Deutlich zu erkennen ist, daß in Richtung
des Pfeiles die Amplitude von λ zunimmt und daher auch die Regenerationsbereiche
flächenmäßig größer werden, d. h. der zur Regeneration notwendige Schadstoffanteil erhöht
sich in Richtung des Pfeiles. Ebenso nimmt die Regenerationsgeschwindigkeit in Richtung
des Pfeiles zu. Die Amplitudenerhöhung von λ kann auch als Amplitudenmodulation
bezeichnet werden.
Fig. 7 zeigt eine Optimierung der Regenerationsgeschwindigkeit bei NOx-Speichern mit
Sauerstoffspeicherfähigkeit durch Änderung der Steuerfrequenz, dargestellt durch eine
λ-Schwingung, bei der die Steuerfrequenz variiert wird. Im vorliegenden Beispiel wird die
Steuerfrequenz erniedrigt, wobei λ um einen mittleren Wert λm schwankt. Die Häufigkeit des
Wechsels zwischen fetter und magerer Durchströmung (Wobble-Frequenz) beeinflußt die
Regenerationsdauer. Mit steigender Sauerstoffspeicherfähigkeit des NOx-Speicher bewirkt
eine abnehmende Wobble-Frequenz auch eine Abnahme der Regenerationszeiten. In den
von der Schwingung von λ definierten Flächen sind Regenerationsbereiche I,
Nichtregenerationsbereiche II, sowie Bereiche III zu erkennen, wobei in den Bereichen III
unterhalb des stöchiometrischen λ-Werts ebenfalls keine Regeneration erfolgt, da
gespeichertes O2 im Falle eines sauerstoffspeichernden NOx-Speichers verbraucht wird. In
Richtung des Pfeiles erfolgt daher eine Abnahme der Steuerfrequenz, eine Zunahme der
verwertbaren Reduktionsmittelmenge sowie eine Zunahme der
Regenerationsgeschwindigkeit. Die Steuerfrequenzen liegen derzeit, wie bereits erwähnt in
der Größenordnung von 0,1 bis 20 Hz.
Fig. 8 zeigt die Variation der Schadstoffminderungseigenschaften durch eine
Verlaufsformung von λ. Es hat sich gezeigt, daß eine Ausformung der fett-mager-Sprünge
das Regenerationsverhalten beeinflußt. Der linke Graph der Fig. 8 zeigt ein rasches Anfetten
und nachfolgendem langsamen Ausmagern. Dies ergibt in der Darstellung den links
dargestellten schnell nach fett abfallenden Sägezahnverlauf, auch als rechtsseitigen
Sägezahn bezeichnet, der die NOx-Regeneration verkürzt, indem die NOx-Umsetzung
schnell anspringt, allerdings besteht die Gefahr von HC- und CO-Durchschlägen. Der rechts
dargestellte Sägezahn stellt ein rasches Ausmagern und nachfolgend langsames Anfetten
dar (linksseitiger Sägezahn). Ein derartiger schnell nach fett abfallender Verlauf bewirkt ein
langsameres Anspringen der NOx-Umsetzung mit einer besseren Kontrolle der HC- und CO-
Durchschläge und bewirkt eine längere Regenerationszeit im Vergleich zu dem linken
Sägezahnverlauf des schnellen Anfettens. Das Ausmagern und Anfetten muß abweichend
von der idealisierten Bilddarstellung nicht notwendigerweise linear erfolgen. Ferner sind
wieder die Bereiche I der Regeneration sowie die ohne Regeneration II dargestellt.
Die Erzeugung der entsprechenden Abgasqualität erfolgt geregelt durch eine
Sprungantwort- oder Breitband-Lambdasonde.
Fig. 9 zeigt die Regelung eines mageren Abgases durch Änderung der Totzeiten der
Einspritzmengenänderung bei einer Sprungantwortsonde. Bei einer derartigen Sprungant
wortsonde erfolgt die Einstellung des global mageren Abgases durch unterschiedliche
Totzeiten zwischen dem Erkennen mageren Abgases und dem Befehl zur Gemischanfettung
sowie dem Erkennen fetten Abgases und dem Befehl zum Gemisch-Ausmagern.
Aufgetragen in Fig. 9 ist im oberen Graph die Sondenspannung VS einer
Sprungantwortsonde gegenüber der Zeit t und im unteren Teil der Fig. 9 das entsprechende
Einspritzmengensignal E gegenüber der Zeit, und zwar einmal für einen mittleren Wert
λm = 1 und im rechten Teil für λm < 1. Dabei bedeutet T1 die Totzeit bis zum Erkennen
"Lambda Mager", T2 die Totzeit bis zur Nachregelung der Einspritzung nach fett, T3 die
Totzeit bis zum Erkennen "Lambda fett" und T4 die Totzeit bis zur Nachregelung der
Einspritzung nach mager. Auf diese Weise ist eine Realisierung der Vorschläge der Fig.
4 und 6 möglich. Dabei zeigt der eingezeichnete Pfeil im rechten Teil der Fig. 9 für λm < 1
auf eine längere Totzeit T4 bei magerem Abgas im Vergleich zu T4 des linken Teils der Fig.
9 für λm = 1.
Fig. 10 zeigt eine Regelung eines mageren Abgases mit einer Sprungantwortsonde durch
eine Änderung der Ausmagerungsgeschwindigkeit, d. h. durch unterschiedliche
Änderungsgeschwindigkeiten beim Anfetten und Ausmagern, wodurch das Vorfahren der
Fig. 8 realisiert wird. Die Bedeutung der Bezugszeichen T1, T2, T3 und T4 entspricht
derjenigen der Fig. 9. Die beiden Pfeile im rechten Teil der Fig. 10 für λm < 1 deuten auf
eine schnellere und stärkere Ausmagerung bei magerem Abgas hin.
Bei Breitbandsonden wird das Sollsignal des mittleren Lambda λm auf den gewünschten
Wert (Lambda < 1) eingestellt und über Frequenz und Amplitude die Zeitanteile fetten
Abgases überwacht.
Fig. 11 zeigt die Einregelung von λm < 1 durch zylinderselektive Einspritzmengen-
Beeinflussung bei Breitband-Lambsdasonden, wobei der mittlere Wert λm durch die
gestrichelte Linie dargestellt ist. Neben der Beaufschlagung aller Zylinder mit dem gleichen
Einspritzsignal ist auch denkbar, daß bei einem n-Zylinder-Motor 1 bis (n-1) Zylinder (hier
Zylinder 1, 2, 3 und 4) ein von den übrigen Zylindern abweichendes Einspritzsignal
bekommen, wobei auch mehr als zwei unterschiedliche Einspritzsignale vorgegeben werden
können (z. B. 1× sehr fett, 1× leicht fett, 2× mager). Bei Breitband-Lambdasonden wird
weiterhin das Lambdasignal zur globalen Regelung auf λm < 1 verwendet. Bei Steuerung
der fett und/oder stöchiometrisch laufenden Zylinder wird Lambda durch Regelung
mindestens eines mager laufenden Zylinders geregelt. Die Fig. 11 ist in die Bereiche A, B
und C unterteilt, die die folgenden Bedeutungen haben:
A: Steuerung der fetten Zylinder 1 und 4, angepaßte Regelung der Zylinder 2 und 3
(Idealfall).
B: Nachregelung des Zylinders 2, falls Zylinder 4 vom vorgegebenen Sollwert abweicht.
C: Eine bewußt unterschiedliche Ansteuerung der fetten Zylinder 1 und 4 wird durch eine
geänderte Regelung der Zylinder 2 und 3 ausgeglichen.
Fig. 12 schließlich zeigt eine zylinderselektive Einspritzmengenbeeinflussung zur Erzeugung
eines mageren Abgases mit einer Sprungantwortsonde. Dabei bedeutet die dicke Linie das λ
der einzelnen Zylinder, die gestrichelte Linie ein gemitteltes λ über einen Zyklus und die
zweifach durchgezogenen Linie das mittlere λm über mehrere Zyklen. Auch hier liegt der
Ursprung der Zeitachse bei λ = 1. Bei Sprungantwortsonden werden ebenfalls die fett
und/oder stöchiometrisch laufenden Zylinder gesteuert und die mager laufenden Zylinder
geregelt. Da mit der Sprungantwortsonde keine Information über den Grad der
Ausmagerung zu bekommen ist, wird zunächst ein magerer als der mittlere gewünschte
Lambdawert λm (1 + 2*Δλ, d. h. Lambda 1,06 bei gewünscht Lambda 1,03) gesteuert
angefahren, indem die Zylinder 2 und 3 sehr mager betrieben werden. S bezeichnet die
Sprungantwort der Sonde.
Die Ausmagerung der Zylinder 2 und 3 wird über die folgenden Arbeitsspiele sukzessive
zurückgenommen, bis die Sprungantwortsonde global fettes Abgas erkennt. Dann wird
wieder der höchste Ausmagerungswert der mager laufenden Zylinder eingestellt. Fig. 12
verdeutlicht prinzipiell diese Vorgehensweise, wobei auch hier unterschiedliche
zylinderindividuelle Ausmagerungen/Anfettungen denkbar sind.
Bei Mager-Otto- und Dieselmotoren vermindert diese Vorgehensweise neben dem
Verbrauch auch HC- und CO-Durchschläge während der Regeneration; bei Dieselmotoren
überdies noch die Partikelemissionen.
Wird die Verbrauchsminderung ganz oder teilweise in eine häufigere Regeneration
umgesetzt, ist mit zusätzlichen Vorteilen bei der Schwefelvergiftung zu rechnen, da bei jeder
NOx-Regeneration auch ein Teil der angelagerten Sulfate wieder mit ausgetragen wird. Der
freigesetzte Schwefel wird über dies verstärkt in Form von SO2 emittiert; die
geruchsbelästigende H2S-Bildung wird weitgehend unterdrückt. Ebenso ist mit einer nur
geringflüssigen NH3-Bildung zu rechnen.
1
Abgasanlage
2
NOx
-Speicherkatalysator
3
Katalysatorelement
4
Fettes Abgas
5
Mageres Abgas
I Regenerationsbereich
II NichtregenerationsbereichIII Nichtregenerationsbereich
T1 Totzeit
T2 Totzeit
T3 Totzeit
T4 Totzeit
λm
I Regenerationsbereich
II NichtregenerationsbereichIII Nichtregenerationsbereich
T1 Totzeit
T2 Totzeit
T3 Totzeit
T4 Totzeit
λm
mittlerer λ-Wert
VS
VS
Sondenspannung
E Einspritzmengensignal
S Sprungantwortsignal
E Einspritzmengensignal
S Sprungantwortsignal
Claims (12)
1. Verfahren zum Reinigen des Abgases einer mager betreibbaren, λ-geregelten
Brennkraftmaschine mit einem NOx-Speicherkatalysator (2) und einer λ-Sonde,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei stöchiometrischem oder magerem Abgas mit relativ hoher Sauerstoffkonzentration
im Abgas jedes Volumenelement des NOx-Speicherkatalysators zeit- und
ortsabhängig alternierend mit fettem und magerem Abgas beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der λ-Wert in Richtung
der Zeitachse eine Schwingung um einen mittleren Wert λm ausführt, wobei der
mittlere Wert λm größer oder gleich eins ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingung
von λ eine sinusförmige Schwingung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingung
von λ eine Dreiecksschwingung ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Amplitude der λ-Schwingung verändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz
der λ-Schwingung variabel ist.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Wert λm durch eine zylinderselektive Regelung der
Brennkraftmaschine erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Zylinder mit
einem fetten λ-Wert betrieben werden, während der andere Teil der Zylinder mit einem
mageren λ-Wert betrieben werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die λ-Werte der
fetten Zylinder als auch diejenigen der mageren Zylinder voneinander unterschiedlich
sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelung des mageren Abgases durch eine Änderung der
Ausmagerungsgeschwindigkeit erzeugt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelung des mageren Abgases durch eine Änderung der Totzeiten der
Einspritzmengenänderung erzeugt wird.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz der Schwingung größer oder gleich 0,1 Hz ist.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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