DE19755436A1 - Verfahren zur zumindest partiellen direkten Beschichtung eines dehnfähigen Trägermaterials mit einer Haftklebemasse - Google Patents
Verfahren zur zumindest partiellen direkten Beschichtung eines dehnfähigen Trägermaterials mit einer HaftklebemasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zumindest partiellen direkten Beschichtung eines
dehnfähigen Trägermaterials mit einer Haftklebemasse, wobei das Trägermaterial mit
tels einer transportierenden Vorrichtung derartig gegen eine Beschichtungsvorrichtung
geführt wird, daß durch die Beschichtungsvorrichtung die Haftklebemasse auf das Trä
germaterial aufgetragen wird.
Die Verwendung dehnfähiger, insbesondere textiler Materialien als Träger, die elasti
sche oder plastisch formbare Eigenschaften aufweisen, sind in der Technik und Medizin
bekannt. Sie finden ihre Verwendung in den verschiedensten Bereichen, u. a. auch als
Basismaterialien in der Pflaster- und Klebebindenherstellung.
Unter dem Begriff "plastisch oder elastisch verformbar" soll die Dehnfähigkeit eines
Materials verstanden werden. Ein Material ist danach dehnfähig, wenn es sich bei einer
Belastung von 10 N/cm einen Längenzuwachs von mindestens 20% aufweist.
Ferner ist bekannt, daß die dehnfähigen Trägermaterialien sich mit diversen Klebe
massensystemen beschichten lassen. Die Beschichtung ist generell vollflächig oder
aber auch partiell, d. h. teilweise, möglich. Für medikale selbstklebend ausgerüstete Trä
germaterialien zeigt sich bei partieller Beschichtung, daß sich bei entsprechend poröser
Trägermaterialien ein stark luft- und wasserdampfdurchlässiger Film ergibt, der in der
Regel nach dem Verkleben auf der Haut des Patienten auch leichter wieder abzulösen
ist.
Als Verfahren zur Herstellung solcher partiell beschichteten Trägermaterialien ist der
Rasterdruck verbreitet, insbesondere der Sieb-, Gravur- oder Flexodruck. Weiter ist
bekannt, daß, zum Beispiel bei der Verwendung als Fixierungen, auch die selbstkle
bende Ausrüstung auf mehr als einer Seite erfolgen kann.
Als Klebemassen sind grundsätzlich Systeme auf Lösemittel- oder Dispersionsbasis
oder aber auch 100%-Systeme verwendbar. Vorteilhaft ist bei der Verarbeitung der
100%-Systeme, daß ein Entfernen der Löse- oder Dispergierhilfsmittel vermieden wird.
Hierdurch steigert sich die Produktivität und gleichzeitig wird der Maschinen- und Ener
gieaufwand reduziert.
Elastische oder plastisch formbare Trägermaterialien lassen sich generell direkt oder
indirekt beschichten.
Bei der indirekten Beschichtung wird zunächst ein vorzugsweise starrer oder wenig ela
stischer Hilfsträger beschichtet und sodann die Klebemasse in einem Kaschierprozeß
auf den elastischen oder plastisch formbaren Träger transferiert. Als vorteilhaft für die
indirekte Beschichtung hat sich herausgestellt, daß sich das Trägermaterial hierbei im
Wesen unverformt und unvorbelastet zukaschieren läßt, wodurch Form und technologi
sche Eigenschaften wie Flächengewicht, Höchstzugkraft, Höchstzugkraft-Dehnung,
Hysterese-Dehnung weitestgehend erhalten bleiben.
Der Nachteil der indirekten Beschichtung liegt in der relativ schlechten Verankerung der
Klebemasse auf dem elastischen oder plastisch verformbaren Träger. Hier zeigt es sich,
daß insbesondere bei temperatursensiblen Trägermaterialien eine Thermokaschierung
oder Laminierung nicht möglich ist oder einen nur geringen Erfolg aufweist. Bei dicken,
porösen Trägermaterialien kann es beim Kaschieren dazu kommen, daß die Klebe
schicht vollkommen in den Träger hineingedrückt wird, so daß sich sowohl die klebe
technischen Eigenschaften wie auch das Elastizitätsverhalten drastisch verschlechtern.
Bei der Direktbeschichtung läßt sich zwar eine deutlich verbesserte Verankerung der
Klebemasse einstellen, jedoch wird der Träger mechanisch und bei der Verwendung
von Haftschmelzklebemassen auch thermisch stärker beansprucht. Insbesondere beim
partiellen Klebemassenauftrag zeigt sich bei zumindest teilweise elastisch oder plastisch
formbarem Trägermaterial, daß dieses, obwohl der Träger unbelastet und unverformt in
die Beschichtungseinheit gegeben wird, teilweise so beansprucht wird, daß sich seine
Eigenschaften irreparabel ändern. Dieses kommt dadurch zustande, daß das Klebe
system mit einer systemabhängigen Kraft an der Beschichtungseinheit haftet.
Um den selbstklebend ausgerüsteten Träger von dieser Beschichtungseinheit zu tren
nen, muß eine Kraft auf den Träger aufgebracht werden. Dies erfolgt nach dem Stand
der Technik durch eine entsprechend hohe Bahnzugkraft auf den dehnfähigen Träger,
wodurch dieser eine Verschlechterung in seinen Eigenschaften, insbesondere in der
Elastizität und dem Flächengewicht, erfährt.
Aufgabe der Erfindung war es, ein direktes Beschichtungsverfahren zu entwickeln, wel
ches es ermöglicht, ein dehnfähiges Trägermaterial wenigstens partiell mit einer Haft
klebemasse zu beschichten, ohne die Trägereigenschaften zu verändern.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren, wie es im Anspruch 1 näher beschrieben
ist. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausführungsformen dar.
Danach wird beim erfindungsgemäßen Verfahren zur zumindest partiellen direkten
Beschichtung eines dehnfähigen Trägermaterials mit einer Haftklebemasse das Trä
germaterial mittels einer transportierenden Vorrichtung derartig gegen eine Beschich
tungsvorrichtung geführt, daß durch die Beschichtungsvorrichtung die Haftklebemasse
auf das Trägermaterial aufgetragen wird, wobei auf der transportierenden Vorrichtung
Haft- oder Halteeinrichtungen vorhanden sind. Diese Einrichtungen bringen die zum
Zuführen zur und zum Trennen von der Beschichtungseinheit notwendigen Kräfte in
derartiger Weise auf, daß bei der Beschichtung die Eigenschaften des Trägers nicht
verändert werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Beschichtung des
Trägermaterials vollflächig.
Vorzugsweise bestehen die Haltevorrichtungen aus Nadeln, die aus der transportieren
den Vorrichtung ragen und in das Trägermaterial eingreifen.
Dabei weisen die Nadeln vorteilhafterweise eine Länge auf größer 10 µm, bevorzugt
zwischen 30 µm und 5000 µm, besonders bevorzugt zwischen 35 µm und 1000 µm.
Der Abstand der Spitzen ist vorzugsweise größer 60 µm und von der Beschaffenheit
des Trägers abhängig.
Weiterhin können die Nadeln zumindest teilweise auf der Oberfläche der transportieren
den Vorrichtung beweglich sein.
Eine besondere Ausführungsform der Nadeln stellt die Klettverbindung dar, bei der die
Nadeln mit Widerhaken versehen sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Haltevorrichtungen auf der transportie
renden Vorrichtung besteht in der Verwendung sehr rauher Oberflächen, d. h. in einer im
allgemeinen ungeordneten Anordnung von zum Eingreifen in den dehnfähigen Träger
geeigneten Geometrien.
Die aufgerauhte Oberfläche kann aus aufgebrachten Hartstoffpartikeln und/oder aus
einer durch das Formgebungsverfahren oder durch mechanische, physikalische oder
chemische Behandlung aufgerauhten Metall-, Keramik- oder Kunststoffoberfläche
geformt sein.
Beispielhaft seien hier Korund- oder ähnliche Hartstoffbeschichtungen erwähnt, die eine
schmirgelpapierähnliche Oberfläche aufweisen. Aber auch durch Ätz- oder andere Ver
fahren aufgerauhte Metalloberflächen sind geeignet.
Die Rauhtiefe der Oberfläche liegt vorteilhafterweise zwischen 30 und 5000 µm.
Aber auch durch Adhäsionskräfte wirksame Haltevorrichtungen, zum Beispiel der Ein
satz einer in ihrer Klebkraft auf das Gesamtsystem abgestimmten Selbstklebemasse,
sind möglich.
Für geeignete Trägermaterialien bieten sich darüber hinaus elektromagnetische Felder
zum Applizieren der Haltekräfte an.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die transportierende Vor
richtung aus einer präparierten Transportwalze und die Beschichtungsvorrichtung aus
einer rotierenden, beheizten, nahtlosen, trommelförmigen und perforierten Rundscha
blone, die über eine Düse mit der Haftschmelzklebemasse oder der Haftklebedispersion
beschickt wird, wobei die Haftklebesysteme über eine Düsenlippe durch die Rundscha
blone auf das vorbeigeführte Trägermaterial aufgebracht werden.
Bevorzugt kann die Transportwalze aus Metall, Keramik oder Kunststoff bestehen. See
kann generell plastisch, elastisch oder starr ausgebildet sein.
Je nach Anwendungszweck ist es möglich, die Walze in ihrer Beschaffenheit so auszu
rüsten, daß die Rauhigkeit beziehungsweise die Nadeln oder die alternativen Lösungs
vorschläge gleichmäßig, zufällig verteilt oder in einem bestimmten geometrischen
Muster auf der Walzenoberfläche vorliegen. An den Träger angepaßt werden auch die
geometrische Form und Ausdehnung der Haftelemente. Als vorteilhaft hat sich auch die
Ausgestaltung der Nadelorientierung gezeigt. Der Winkel der Nadelorientierung kann für
spezielle Verwendungen zwischen 10° und 170° zur Tangente an die Oberfläche der
Walze in Beschichtungsrichtung und auch zwischen 10° und 170° senkrecht zur
Beschichtungsrichtung betragen. Die Nadeln können zudem wenigstens teilweise
beweglich ausgelegt werden, so daß sich ihre Orientierung und/oder Größe, zum Bei
spiel durch Magnetfeldeinwirkung oder Exzenterkonstruktionen, während einer Umdre
hung der Transportwalze ändern kann.
Vorzugsweise sind die Beschichtungsvorrichtung und/oder die Haltevorrichtungen
abhäsiv ausgerüstet, insbesondere durch Silikone oder Fluor enthaltende Verbindungen
oder plasmabeschichtete Trennsysteme, wobei auf der Beschichtungsvorrichtung der
abhäsive Auftrag mit einem Flächengewicht von 0,001 g/m2 bis 350 g/m2, bevorzugt
zwischen 0,01 g/m2 und 10 g/m2, aufgetragen sein kann.
Die Oberfläche der Transportwalze und/oder der Haftelemente kann weiter sowohl phy
sikalisch als auch chemisch vorbehandelt werden. Beispielhaft seien hier das Silikonisie
ren und das Teflonisieren genannt. Eine statische oder aber auch eine antistatische
Behandlung können anwendungsbezogen Vorteile zeigen.
Verfahren zum Aufbringen solcher Trennbeläge sind in der technischen Literatur ausrei
chend beschrieben, beispielhaft sind die Tauch-, Elektrolyse-, Streich-, Sprüh-, und
Druckbeschichtung genannt. Die Trennbeläge können sowohl physikalisch als auch
chemisch ausgehärtet werden. Vorteilhaft haben sich beispielsweise chemisch aushär
tende Systeme für die Verarbeitung von Heißschmelzklebemassen gezeigt.
Beispielhaft soll das Verfahren am Prinzip des Thermosiebdrucks beschrieben, ohne
damit die Erfindung unnötig einschränken zu wollen.
Das Prinzip des Thermosiebdrucks besteht in der Verwendung einer rotierenden, naht
losen, trommelförmigen perforierten Rundschablone, die über eine Düse mit der Haft
schmelzklebemasse beschickt wird. Eine speziell geformte Düsenlippe (Rund- oder
Vierkantrakel) preßt die über einen Kanal eingespeiste Selbstklebemasse durch die
Perforation der Schablonenwand auf die vorbeigeführte Trägerbahn. Diese wird mit
einer Geschwindigkeit, die der Umgangsgeschwindigkeit der rotierenden Siebtrommel
entspricht, mittels einer Gegendruckwalze gegen den Außenmantel der beheizten Sieb
trommel geführt.
Diese Gegendruckwalze ist mit einer benadelten Oberfläche so ausgerüstet, daß sie
eine Kraft ausüben kann, welche richtungsabhängig so orientiert ist, daß sie geringfügig
größer als die Haftungskraft der erkaltenden Kleberschmelze an der Siebtrommelober
fläche ist.
Durch lotrechtes Anlüften wird die Trägerbahn von der Gegendruckwalze entfernt.
Die Ausbildung der Klebstoffkalotten bleibt von den o.a. Vorrichtungen unberührt und
geschieht bei der Herstellung des partiell beschichteten elastischen oder plastisch ver
formbaren Trägermaterials nach folgendem Mechanismus:
Der Düsenrakeldruck fördert die Haftschmelzklebemasse durch die Siebperforation an
das Trägermaterial. Die Größe der ausgebildeten Kalotten wird durch den Durchmesser
des Siebloches vorgegeben. Entsprechend der Transportgeschwindigkeit der Träger
bahn (Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel) wird das Sieb vom Träger abgeho
ben. Bedingt durch die hohe Adhäsion der Haftschmelzklebemasse und die innere
Kohäsion des Hotmelts wird von der auf dem Träger bereits haftenden Basis der Kalot
ten der in den Löchern begrenzte Vorrat an Haftschmelzklebemasse konturenscharf
abgezogen bzw. durch den Rakeldruck auf den Träger gefördert.
Nach Beendigung dieses Transportes formt sich, abhängig von der Rheologie der Haft
schmelzklebemasse, über der vorgegebenen Basisfläche die mehr oder weniger stark
gekrümmte Oberfläche der Kalotte. Das Verhältnis Höhe zur Basis der Kalotte hängt
vom Verhältnis Lochdurchmesser zur Wandstärke der Siebtrommel und den physikali
schen Eigenschaften (Fließverhalten, Oberflächenspannung und Benetzungswinkel auf
dem Trägermaterial) der Selbstklebemasse ab.
Der beschriebene Bildungsmechanismus der Kalotten erfordert bevorzugt saugfähige
oder zumindest von Haftschmelzklebemasse benetzbare Trägermaterialien.
Nichtbenetzende Trägeroberflächen müssen durch chemische oder physikalische Ver
fahren vorbehandelt werden. Dies kann durch zusätzliche Maßnahmen wie z. B. Coro
naentladung oder Beschichtung mit die Benetzung verbessernden Stoffen geschehen.
Mit dem aufgezeigten Druckverfahren kann die Größe und Form der Kalotten definiert
festgelegt werden. Die für die Anwendung relevanten Klebkraftwerte, die die Qualität
der erzeugten Produkte bestimmen, liegen bei sachgerechter Beschichtung in sehr
engen Toleranzen. Der Basisdurchmesser der Kalotten kann von 10 µm bis 5000 µm
gewählt werden, die Höhe der Kalotten von 20 µm bis ca. 2000 µm, bevorzugt 50 µm bis
1000 µm, wobei der Bereich kleiner Durchmesser für glatte Träger, der mit größerem
Durchmesser und größerer Kalottenhöhe für rauhe oder stark porige Trägermaterialien
vorgesehen ist.
Die Positionierung der Kalotten auf dem Träger wird durch die in weiten Grenzen vari
ierbare Geometrie des Auftragswerkes, zum Beispiel Gravur-, Sieb- oder Düsengeome
trie, definiert festgelegt. Mit Hilfe der aufgezeigten Parameter kann über einstellbare
Größen das gewünschte Eigenschaftsprofil der Beschichtung, abgestimmt auf die ver
schiedenen Trägermaterialien und Anwendungen, sehr genau eingestellt werden.
Das Trägermaterial wird bevorzugt mit einer Geschwindigkeit von größer 2 m/min,
bevorzugt 20 bis 100 m/min, beschichtet, wobei die Beschichtungstemperatur größer als
die Erweichungstemperatur zu wählen ist.
Elastische medizinische Binden wurden direkt beschichtet.
Durch die offenbarte Erfindung konnten der Hilfsträger für die indirekte Beschichtung
sowie die umweltgerechte Rückgewinnung des Lösemittels, welche kostenintensiv ist
und einen hohen Maschinenaufwand zur Folge hat, eingespart werden. Die Binde wurde
im Thermosiebdruck mit einem Masseauftrag von 160 g/m2 Klebemasse auf Basis eines
Blockcopolymeren beschichtet.
Bei dem Blockcopolymeren handelte es sich um ein Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol-Block
copolymerisat, welches mit Paraffinkohlenwasserstoffewachsen versetzt worden ist. Das
Verhältnis war ein Teil Polymer auf ein Teil Paraffinkohlenwasserstoff. Zu dieser
Mischung wurden 10% Polystyrolharz (Amoco 18240) gegeben. Der Kleber enthielt ein
Prozent Irganox, ein Alterungsschutzmittel (β-(3,5 Di-t.butyl-4-hydroxyphenyl)-propion
säure-n-octadecylester)), und weitere Kohlenwasserstoffharze und Fettsäureester, wel
che im Gesamtkleber nur zu geringen Mengen enthalten waren. Der Erweichungspunkt
dieser Klebemasse betrug 100°C (DIN 52011) und die Glasübergangstemperatur,
bestimmt nach oben genannter Methode, -6°C.
Folgende Kennwerte der elastischen und plastischen Eigenschaften der Binde wurden
gemessen:
Mit einer 14 Mesh Siebschablone konnte der hohe Masseauftrag erzielt werden. Durch
die Verwendung der großen Beschichtungspunkte konnte eine gute Haftung auf dem
Träger und ein sauberes Schneiden erzielt werden.
Als Haltevorrichtung wurde eine Nadelwalze verwendet, die mit 25 Nadel/cm2 besetzt
war. Die Länge der Nadeln betrug 0,25 mm. Die Klebemasse war hautverträglich und
gut haut- und trägerrückseitenverklebend.
Die so hergestellte Binde war auch in einem mehrlagigen Verband luftdurchlässig (mehr
als 15 cm3/(cm2*s) und wasserdampfdurchlässig (mehr als 1500 g/(m2*24h).
Die elastische adhäsive Binde wurde für Kompressions- Stütz und Entlastungsverbände
eingesetzt, wobei die hohe Sofort-, Dauerklebkraft und Scherfestigkeit vorteilhaft waren.
Die Modellierbarkeit und Anwenderempfindung waren durch die den partiellen Auftrag
der Klebemasse verbessert worden.
Claims (14)
1. Verfahren zur zumindest partiellen direkten Beschichtung eines dehnfähigen Träger
materials mit einer Haftklebemasse, wobei das Trägermaterial mittels einer transpor
tierenden Vorrichtung derartig gegen eine Beschichtungsvorrichtung geführt wird,
daß durch die Beschichtungsvorrichtung die Haftklebemasse auf das Trägermaterial
aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der transportierenden Vorrichtung Haft- oder Halteeinrichtungen vorhanden sind,
so daß bei der Beschichtung die Eigenschaften des Trägers nicht verändert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung des
Trägermaterials vollflächig erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtungen aus Nadeln bestehen, die aus der transportierenden Vorrich
tung ragen und in das Trägermaterial eingreifen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadeln eine Länge aufweisen größer 10 µm, bevorzugt zwischen 30 µm und
5000 µm, besonders bevorzugt zwischen 35 µm und 1000 µm.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadeln zumindest teilweise auf der Oberfläche der transportierenden Vorrichtung
beweglich sind.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadeln mit widerhaken versehen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtungen auf der transportierenden Vorrichtung aus einer aufgerauhten
Oberfläche bestehen, deren Rauhigkeitsgeometrien in das Trägermaterial eingreifen.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhtiefe der Ober
fläche zwischen 30 und 5000 µm liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgerauhte Oberflä
che besteht aus aufgebrachten Hartstoffpartikeln und/oder einer durch das Formge
bungsverfahren oder durch mechanische, physikalische oder chemische Behandlung
aufgerauhten Metall-, Keramik- oder Kunststoffoberfläche.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtung auf der transportierenden Vorrichtung aus einer selbsthaftenden
Oberfläche besteht, deren Adhäsionskräfte auf das Trägermaterial wirken.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtungen auf der transportierenden Vorrichtung aus elektromagnetisch
Feldern besteht, deren Kräfte auf das Trägermaterial wirken.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die transportierende Vorrichtung besteht aus einer präparierten Transportwalze und
die Beschichtungsvorrichtung aus einer rotierenden, nahtlosen, trommelförmigen und
perforierten Rundschablone, die über eine Düse mit der Haftschmelzklebemasse
oder der Haftklebedispersion beschickt wird, wobei beide Haftklebesysteme über eine
Düsenlippe durch die Rundschablone auf das vorbeigeführte Trägermaterial aufge
bracht werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsvorrichtung und/oder Haltevorrichtungen abhäsiv ausgerüstet sind,
bevorzugt durch Silikone oder Fluor enthaltende Verbindungen oder plasmabeschich
tete Trennsysteme.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Beschichtungsvorrichtung der abhäsive Auftrag mit einem Flächengewicht
von 0,001 g/m2 bis 350 g/m2, bevorzugt zwischen 0,01 g/m2 und 10 g/m2, aufgetragen
ist.
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