DE19754811A1 - Kunststoffdichtungsbahnen mit eingeprägten Metallstreifen - Google Patents
Kunststoffdichtungsbahnen mit eingeprägten MetallstreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Kunststoffdichtungsbahnen mit eingeprägten Metallstreifen sowie ein Ver
fahren zur Hochfrequenzverschweißung der Dichtungsbahnen.
Zur Abdichtung von ebenen Flächen, speziell Flachdächern, vor dem Eindringen von Feuchtigkeit oder
Chemikalien, werden Kunststoffolien eingesetzt, die überlappend verlegt und an den Nahtstellen in
geeigneter Weise miteinander verbunden werden. Die Folien werden dabei entweder mit einem
Quellschweißmittel (z. B. im Fall von PVC mit THF) kalt verfugt oder mit einem Heißluftschweißgerät
heiß verschweißt. Es ist ferner möglich, die Folien durch Hochfrequenzverschweißungen zu verbinden,
hierzu benötigt man jedoch oberhalb und unterhalb einer jeden Bahnnaht einen Pol. Da man auf Bau
stellen mit den bekannten Schweißgeräten nicht mit dem unteren Pol unter die Abdichtungsfläche
gelangt, werden Hochfrequenzverschweißungen derzeit nur in den Herstellerwerken durchgeführt.
Die Aufgabe der Erfindung hat darin bestanden, den geschilderten Problemen abzuhelfen und neue
Dichtungsbahnen zur Verfügung zu stellen, die sich mit vermindertem technischen Aufwand auch auf
Baustellen durch Anlegen von Hochfrequenz verschweißen lassen.
Gegenstand der Erfindung sind Kunststoffdichtungsbahnen, die sich dadurch auszeichnen, daß sie
parallel zu mindestens einem der beiden Längsränder einen eingeprägten Metallstreifen enthalten.
Die Bahnen werden überlappend verlegt, so daß die Metallstreifen übereinander zu liegen kommen.
Verbindet man nun die beiden an der einer Querseite von jeweils zwei überlappenden Bahnen über
stehenden Fahnen der Metallstreifen miteinander und schließt die beiden Fahnen der anderen Quer
seite an die Pole eines Hochfrequenzschweißgerätes an, wird bei Einschalten des Stroms die elek
trische Energie, die durch die Metallstreifen fließt, in thermische Energie umgewandelt. Die Metall
streifen wirken dann als Heizdrähte, plastifizieren die Kunststoffolie und bewirken dabei eine Ver
schweißung der beiden Bahnen.
Dichtungsbahnen, die im Sinne der Erfindung in Betracht kommen, können aus PVC, thermoplasti
schen bzw. flexiblen Polyolefinen oder Elastomeren bestehen. Polyvinylchloride (PVC) stellen Ho
mopolymere des Vinylchlorids dar und können durch Suspensionspolymerisation, Mikro-Suspensions
polymerisation, Emulsionspolymerisation oder Massepolymerisation hergestellt werden. Die PVC-Ma
kromoleküle sind nicht streng linear angeordnet, sondern weisen in Abhängigkeit von Monomer-Umsatz
und Polymerisationstemperatur etwa 3 bis 20 kurze Seitenketten pro 1000 Kohlenstoffatome auf. Tech
nische PVC-Qualitäten können Molmassen im Bereich von etwa 30.000 bis 130.000 g/mol (K-Wert: 45
bis 80) besitzen. Zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit können PVC-Dichtungsbahnen monomere
(z. B. 2-Ethylhexylphthalat, Adipate, Phosphate) oder polymere Weichmacher (z. B. Ringöffnungspro
dukte von epoxidiertem Sojaöl mit Alkoholen) enthalten.
Unter thermoplastischen bzw. flexiblen Polyolefinen (TPO/FPO) werden gemäß DIN 7724 polymere,
bei Gebrauchstemperatur weiche oder harte Werkstoffe verstanden, die oberhalb dieser Temperatur
einen Fließübergangsbereich besitzen. Typische Beispiele für thermoplastische Kunststoffe, die im Sin
ne der Erfindung als Folienmaterial in Betracht kommen, sind die Homo- oder Copolymere von Ethylen,
Propylen, Butylen und Vinylacetat. Vorzugsweise setzt man thermoplastische Folien auf Basis von
Polymeren ein, die metallocen-katalysiert hergestellt worden sind.
Unter Elastomeren versteht der Fachmann Polymere mit gummielastischem Verhalten, die bei Raum
temperatur wiederholt mindestens auf das Zweifache ihrer Länge gedehnt werden können und nach
Aufhebung des für die Dehnung erforderlichen Zwanges sofort wieder annähernd ihre Ausgangslänge
einnehmen. Elastomere sind weitmaschig bis zur Zersetzungstemperatur vernetzte hochpolymere
Werkstoffe, die sich bei niederen Temperaturen stahlelastisch verhalten und die auch bei höheren
Temperaturen nicht viskos fließen, sondern von 20°C oder einer tieferen Temperatur bis zur Zer
setzungstemperatur das für sie typische gummielastische Verhalten zeigen. Elastomere, die im Sinne
der Erfindung in Frage kommen, besitzen eine Glasübergangstemperatur unterhalb von 0°C. Sie sind
ferner durch einen stofflichen Zustand gekennzeichnet, der unterhalb dieser Temperatur energieela
stische und energie-/entropieelastische Formänderungen und zwischen 20°C oder einer tieferen Tem
peratur und der Zersetzungstemperatur gummielastische Formänderungen erlaubt, Fließvorgänge un
ter dem Einfluß schwacher äußerer Kräfte jedoch verhindert. Die einzusetzenden Elastomere sind - gleich
gültig in welcher Weise - weitmaschig bis zur Zersetzungstemperatur so vernetzt, daß die Poly
mermoleküle unter dem Einfluß schwacher äußerer Kräfte nicht mehr in der Lage sind, bei irgendeiner
Temperatur makro-Brown'sche Bewegungen durchzuführen. Typische Beispiele für geeignete Ela
stomere sind: Acrylatkautschuk (ACM), Polyester-Urethan-Kautschuk (AU), bromierter Butylkautschuk
(BIIR), Polybutadien (PB), chlorierter Butylkautschuk (CIIR), chloriertes Polyethylen (CM), Epi
chlorhydrin-Homopolymer (CO), Polychloropren (CP), sulfuriertes Polyethylen (CSM), Ethylen-Acrylat.
Kautschuk (EAM), Epichlorhydrin-Copolymere (ECO), Polyether-Urethan-Kautschuk (EU), Ethylen-Vin
ylacetat-Copolymer (EVM), Fluorkautschuk (FKM), Fluorsiliconkautschuk (FVMQ), hydrierter Nitril
kautschuk (H-NBR), Butylkautschuk (IIR), Dibutylpolysiloxan, Vinyl-haltig (MVQ), Nitrilkautschuk (NBR)
mit geringem, mittleren oder hohem ACN-Gehalt, Naturkautschuk (synthetisches Polyisopren) (NR, IR),
Thioplaste (OT), Polyfluorphosphazene (PNF), Polynorbornen (PNR), Styrolbutadienkautschuk (SBR)
sowie Carboxy-gruppenhaltiger NBR (X-NBR) und deren Gemische. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung werden jedoch Ethylen-Propylen-Kautschuke, entweder als Terpolymere
(EPDM,S) oder Copolymere (EPDM,P) eingesetzt.
Neben den genannten Weichmachern können die Dichtungsbahnen übliche Hilfs- und Füllstoffe ent
halten, wie beispielsweise Kaolin, Ruß, Graphit, Stabilisatoren und dergleichen. Die Herstellung der Fo
lien erfolgt entweder durch Kalandrieren oder Extrusion der Kunststoffe durch eine Breitspritzdüse. Bei
der Herstellung von PVC- bzw. TPO-Dichtungsbahnen werden üblicherweise zwei Felle hergestellt, die
durch beheizte Walzen miteinander verschweißt werden. Dabei können zur mechanischen Ver
festigung zwischen die Felle noch Gewebe- oder Glasfasermatten einkaschiert werden. Elastomerdich
tungsbahnen, die ganz analog hergestellt werden, bestehen dem gegenüber meistens aus drei Fellen,
von denen das mittlere voll vulkanisiert ist, während Ober- und Unterfell nur partiell vulkanisiert sind, um
später eine Verklebung mit dem Untergrund zu ermöglichen; die Aktivierung der reaktiven Zentren in
den Außenfellen kann beispielsweise durch Citrusterpene erfolgen.
Die Metallstreifen können im Sinne der Erfindung entweder parallel zu einem oder beiden Längs
rändern eingeprägt sein. Die Prägung kann auf der Oberseite oder der Unterseite der Folie erfolgen.
Vorzugsweise sind zwei Streifen vorhanden, von denen der eine in die Oberseite und der andere in die
Unterseite der Bahn eingeprägt ist. Die Metallstreifen können eine Breite von 0,5 bis 5, vorzugsweise 1
bis 3 cm und eine Stärke von 0,1 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1 mm besitzen. Die Metallstreifen
verlaufen über die gesamte Länge der Dichtungsbahnen und stehen an den Rändern wenige
Zentimeter über ("Fahnen"), so daß über Klemmvorrichtungen eine leitende Verbindung miteinander
sowie zum Schweißgerät hergestellt werden kann. Der Abstand der Metallstreifen zu jedem Längsrand
kann 1 bis 2 cm betragen. Das Material zur Herstellung der Metallstreifen ist wenig kritisch, doch
empfiehlt es sich, Leiter zu verwenden, die sich beim Durchfluß von elektrischem Strom möglichst stark
erwärmen, wie beispielsweise Edelstahl, verzinkter Stahl, Aluminium und insbesondere Kupfer. Die
Prägung der Dichtungsbahn mit den Metallstreifen kann kontinuierlich erfolgen, d. h. die Dichtungsfolie
wird durch Kalandrieren bzw. mittels Extrusion durch eine Breitspritzdüse geformt und der bzw. die
Metallstreifen über eine Prägewalze eingelassen, so daß eine glatte Oberfläche ohne Dickestellen
erhalten wird. Es ist möglich, Metallstreifen als Vollblech in die Folie einzuprägen oder einzustanzen.
Dies hat jedoch den Nachteil, daß an der Stelle der Dichtungsbahn, an denen sich der Metallstreifen
befindet, gerade keine Verschweißung stattfinden kann, d. h. die Fügeebene wird verkleinert. Man kann
dieses Problem lösen, indem man Lochbleche oder besser noch Metallnetze verwendet. Gerade
letztere müssen jedoch eine solche Stärke haben, daß sie bei Stromzufuhr nicht schmelzen. Anstelle
der Prägung ist es natürlich auch möglich, die Metallstreifen aufzukleben, insbesondere dann, wenn die
Stärke der Streifen sehr gering ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hochfrequenzverschweißung von
Kunststoffdichtungsbahnen, bei dem man Bahnen mit mindestens einem parallel zu der beiden Längs
rändern eingeprägten Metallstreifen überlappend verlegt, so daß die Metallstreifen übereinander zu lie
gen kommen, die beiden an der einer Querseite von jeweils zwei überlappenden Bahnen überste
henden Fahnen der Metallstreifen miteinander leitend verbindet und die beiden Fahnen an der anderen
Querseite an die Pole eines Hochfrequenzschweißgerätes anschließt. Je nach Zahl und Anordnung der
Metallstreifen in den Dachbahnen sind verschiedene Verschweißungstechniken möglich:
- 1. Dichtungsbahn mit einem Metallstreifen auf Ober- oder Unterseite: Plastifiziert wird nur der Über lappungsbereich der beiden Bahnen in der direkten Umgebung des eingelassenen Leiters. Das Verfahren eignet sich besonders für sehr dünne Folien mit niedriger Plastifizierungstemperatur.
- 2. Dichtungsbahn mit zwei Metallstreifen auf der Oberseite: Nur die bei der Überlappung oben liegende Bahn wird in der Umgebung des Metallstreifens plastifiziert, jedoch aus zwei Richtungen, nämlich durch den oben liegenden Metallstreifen der darunter liegenden Bahn und den oben liegenden Metallstreifen der eigenen Bahn. Dies gilt natürlich analog für Dichtungsbahnen mit zwei Metallstreifen an der Unterseite. Hierdurch wird gegenüber (1) die Verschweißung verbessert.
- 3. Dichtungsbahn mit zwei Metallstreifen, einer auf der Ober- und der andere auf der Unterseite:
Werden die Dichtungsbahnen so verlegt, daß der oben liegende Streifen der unteren Bahn auf dem unteren Streifen oder oben liegenden Bahn zu liegen kommt, findet ein besonders intensiver Wärmeaustausch mit dem Kunststoffmaterial statt, die Verfügefläche wird jedoch verkleinert. Wer den die Dichtungsbahnen spiegelverkehrt verlegt, so daß keiner der beiden Metallstreifen direkten Kontakt mit den zu verschweißenden Folienflächen hat, ist der Wärmetransport zwar einge schränkt, es steht jedoch die volle Verfügefläche zur Verfügung.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, nach dem Anlegen der Spannung das Verschweißen der Bahnen
durch mechanischen Druck, beispielsweise durch Anwalzen zu verstärken. Für den Fall, daß Querstöße
verschweißt werden müssen, empfiehlt es sich, eine selbstklebende Metallfolie auf Abrollgeräten einzu
setzen, die unter bzw. auf die überlappenden Folien aufgebracht wird.
Claims (10)
1. Kunststoffdichtungsbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß sie parallel zu mindestens einem der
beiden Längsränder einen eingeprägten Metallstreifen enthalten.
2. Dichtungsbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus PVC, thermopla
stischen bzw. flexiblen Polyolefinen oder Elastomeren bestehen.
3. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie an beiden
Längsrändern Metallstreifen enthalten, welche in die Oberseite der Bahn eingeprägt sind.
4. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie an beiden
Längsrändern Metallstreifen enthalten, welche in die Unterseite der Bahn eingeprägt sind.
5. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie an beiden
Längsrändern Metallstreifen enthalten, von denen der eine in die Oberseite und der andere in die
Unterseite der Bahn eingeprägt ist.
6. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstreifen
eine Breite von 0,5 bis 5 cm und eine Stärke von 0,1 bis 3 mm besitzt.
7. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstreifen
in einem Abstand von 1 bis 2 cm vom Längsrand der Folie eingeprägt ist.
8. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstreifen
ein Edelstahlblech, verzinktes Stahlblech, Aluminium- oder Kupferblech darstellt.
9. Dichtungsbahnen nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstreifen
ein Lochblech oder Metallnetz darstellt.
10. Verfahren zur Hochfrequenzverschweißung von Kunststoffdichtungsbahnen, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Bahnen mit mindestens einem parallel zu der beiden Längsrändern einge
prägten Metallstreifen überlappend verlegt, so daß die Metallstreifen übereinander zu liegen kom
men, die beiden an der einer Querseite von jeweils zwei überlappenden Bahnen überstehenden
Fahnen der Metallstreifen miteinander leitend verbindet und die beiden Fahnen an der anderen
Querseite an die Pole eines Hochfrequenzschweißgerätes anschließt.
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DE19754811A DE19754811C2 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Kunststoffdichtungsbahnen mit eingeprägten Metallstreifen und Verfahren zur Hochfrequenzverschweißung von Kunststoffdichtungsbahnen |
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DE (1) | DE19754811C2 (de) |
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CN110448102A (zh) * | 2019-06-26 | 2019-11-15 | 青岛海丽明商贸有限公司 | 一种多层地垫及其制备工艺 |
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1997
- 1997-12-10 DE DE19754811A patent/DE19754811C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19754811C2 (de) | 1999-12-23 |
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