DE19754155A1 - Verfahren zum Kühlen von heißen Gasen - Google Patents

Verfahren zum Kühlen von heißen Gasen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von heißen Gasen und die Verwendung bestimmter Gaskühler dazu.
Bei unterschiedlichen chemischen Verfahren ist die Kühlung von heißen Gasen erforderlich. Dabei kann es sich beispielsweise um heiße gasförmige Reaktionsprodukte aus Gasphasenreaktionen oder um Rauchgase handeln. Die Abkühlung dieser heißen Gase erfolgt üblicherweise in Quenchen. In diesen Quenchen wird das heiße Gas in direkten Kontakt mit einer Flüssigkeit gebracht. Dazu wird meist diese (Kühl)flüssigkeit im Überschuß im heißen Gas versprüht, wobei sie teilweise verdampft. Das heiße Gas wird durch die freiwerdende Verdampfungswärme der Flüssigkeit gekühlt. Das gekühlte Gas kann sodann zur Abscheidung von Reaktionsprodukten in einen Kondensator überführt werden, in dem eine weitere Abkühlung und Kondensation statt­ findet. Neben der Gewinnung von Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktio­ nen ist die Gaskühlung auch zur Abkühlung von Verbrennungsabgasen notwendig, bevor diese in die Umgebung abgegeben werden. Beim sogenann­ ten Rauchgasquench werden nach üblichen Verfahren zur Partikelabscheidung behandelte nahezu staubfreie Rauchgase mit der Kühlflüssigkeit abgekühlt.
Ein Problem bei der Abkühlung von heißen Gasen ist die mögliche Ent­ stehung von Kondensationskeimen.
Aus Kondensationskeimen können bei einer Übersättigung von Gasen kleine Tröpfchen entstehen, die nur unter Schwierigkeiten von diesem abgetrennt werden können. Die Entstehung von flüssigen Aerosolen wird auch als Nebelbildung bezeichnet. Die feinen Nebeltröpfchen verbleiben als Schweb­ stoffe im Gas und werden in nachfolgende Prozeßstufen verschleppt oder verursachen in Abgasströmen unzulässig hohe Schadstoffbelastungen. Die Bildung von Aerosolen aufgrund der heterogenen Keimbildung ist beispiels­ weise in K. Schaber "Aerosolbildung durch spontane Phasenübergänge bei Absorptions- und Kondensationsprozessen", Chemie Ing. Technik (67) 11/95, Seiten 1443-1452 beschrieben. Es werden Mechanismen der Aerosolbildung durch Kondensation an kleinen Partikeln untersucht. Wie bei den Kondensa­ tionskeimen handelt es sich um sehr kleine Partikel mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von etwa 10 bis 300 nm. Da Partikel in diesem Größenbereich in technischen Verfahren sehr schwer abzuscheiden sind, sollte ihre Entstehung nach Möglichkeit verhindert werden.
Es ist bekannt, daß es bei der teilweisen Verdampfung von Flüssigkeiten mit nicht verdampfbaren Anteilen wie gelösten Salzen oder Polymer­ partikeln zur Bildung von Kondensationskeimen kommt. Derartige Untersu­ chungen sind beispielsweise von J. Krames, H. Büttner und S. Ebert "Un­ erwünschte Partikelerzeugung in Naßabscheidern", Reinhaltung der Luft 57, (1997), Seiten 159-164 beschrieben. Insbesondere, wenn eine Flüssigkeit in einem heißen ungesättigten Gas verdüst wird, kann es zur Bildung von sehr kleinen Flüssigkeitströpfchen kommen, die vollständig verdampfen unter Entstehung von kleinsten Partikeln der in der Flüssigkeit gelösten Salze oder Polymerpartikel. Hierdurch kommt es zur Bildung von Kondensationskeimen.
Bei der Naßabscheidung in einem Gaswäscher, in dem Partikel aus einem Gas entfernt werden sollen, kann so der Anteil an Kondensationskeimen gegebenenfalls durch die Wäsche sogar erhöht werden, da sehr kleinteilige Kondensationskeime gebildet werden. Die Partikelerzeugung bei der Gaswä­ sche kann ein maßgebliches Kriterium für die maximal erreichbare Emis­ sionsminderung beispielsweise in Rauchgasen sein. Krames et al. folgert daraus, daß die Zerstäubung der Kühlflüssigkeit so ausgelegt werden muß, daß die entstehenden Tropfen zum einen groß genug sind, damit sie nicht vollständig verdampfen können, und zum anderen so klein wie möglich sind, um eine Befeuchtung in vertretbarer Zeit beziehungsweise in einem vertret­ baren Apparatevolumen zu realisieren.
Zur Verminderung von Emissionen in Rauchgasen durch ausgetragene Aero­ sole beziehungsweise zur Ermöglichung der Kondensation von heißen gasför­ migen Reaktionsprodukten ohne die Gefahr der Verschleppung vom Produkt in weitere Anlagenteile durch ein Aerosol besteht Bedarf an geeigneten Gaskühlern, die diesen Anforderungen genügen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Kühlen von heißen gasförmigen Reaktionsprodukten oder Rauchgasen, bei der die Bildung von Kondensationskeimen und Aerosolen weitgehend verhindert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Verwendung von Gasküh­ lern, in denen heiße Gase mit einem bewegten Flüssigkeitsfilm einer Kühl­ flüssigkeit kontaktiert werden, zur die Kondensationskeimbildung verhindern­ den Kühlung von heißen Gasen.
Es wurde erfindungsgemäß gefunden, daß durch Kontaktieren der heißen Gase mit einem bewegten Flüssigkeitsfilm anstelle des Versprühens der Kühlflüssigkeit im heißen Gas die Bildung von Kondensationskeimen zuver­ lässig unterdrückt werden kann.
Durch Verwendung der Kühlflüssigkeit in Form eines Flüssigkeitsfilms kann die Bildung kleinster Flüssigkeitstropfen der Kühlflüssigkeit verhindert wer­ den, die infolge Totalverdampfung zu einer Bildung von Kondensations­ keimen führen würde.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Gaskühler, die die Kontaktierung der heißen Gase mit einem Flüssigkeitsfilm einer Kühlflüssigkeit erlauben, sind an sich bekannt. Die Flüssigkeitsfilme können darin auf beliebige Art und Weise hergestellt werden. Geeignete Vorrichtungen beziehungsweise Ver­ fahren zur Erstellung von Flüssigkeitsfilmen sind beispielsweise aus der Technologie der Dünnschichtverdampfer oder Fallfilmverdampfer bekannt. Es muß sichergestellt werden, daß ein bewegter Flüssigkeitsfilm mit den heißen Gasen derart in Kontakt gebracht werden kann, daß sich die heißen Gase abkühlen unter Erhitzung beziehungsweise teilweiser Verdampfung der Kühlflüssigkeit im Flüssigkeitsfilm. Dabei sollte die Menge beziehungsweise der Durchfluß des Flüssigkeitsfilms so eingestellt sein, daß keine Totalver­ dampfung des Flüssigkeitsfilms eintritt, das heißt der Flüssigkeitsfilm sollte beim Kühlen der heißen Gase nur in der Art teilweise verdampft werden, daß keine Beeinträchtigung des Flüssigkeitsfilms gegeben ist. Insbesondere sollen keine Tropfen aus dem Flüssigkeitsfilm gerissen werden und der Flüssigkeitsfilm soll nicht wesentlich unterbrochen werden. Die Entstehung von Löchern im Flüssigkeitsfilm ist tolerierbar, sofern keine Bildung von kleinen Tröpfchen aus dem Flüssigkeitsfilm erfolgt, wobei die Tröpfchen total verdampft werden könnten. Idealerweise wird das heiße Gas mit dem Flüssigkeitsfilm der Kühlflüssigkeit so in Kontakt gebracht, daß die Film­ dicke des Flüssigkeitsfilms durch Verdampfen vermindert wird, die Struktur beziehungsweise der Zusammenhalt des Films jedoch nicht beeinträchtigt wird.
Der Flüssigkeitsfilm kann dabei ein frei fallender Film sein. Er kann jedoch auch auf einer festen Oberfläche vorliegen beziehungsweise an dieser vorbei­ streichen. Vorzugsweise wird als Gaskühler eine Kolonne eingesetzt, in der die Kühlflüssigkeit über Packungen, Füllkörper oder Einbauten geleitet wird, auf denen die Kühlflüssigkeit einen Film bildet. Die Packungen oder Füll­ körper können aus einem beliebigen geeigneten Material aufgebaut sein. Sie dienen als Substrat, über das die Kühlflüssigkeit als Film geführt wird. Sie sind deshalb vorzugsweise so angeordnet, daß sich ein absteigender Flüssig­ keitsfilm der Kühlflüssigkeit auf ihrer Oberfläche ausbilden kann. Gleichzeitig sollten sie einen Gasstrom im Gleichstrom oder im Gegenstrom zur Kühl­ flüssigkeit ermöglichen. Die konstruktive Auslegung der Kolonnenpackung oder der Füllkörper sollte derart sein, daß ein inniger Kontakt zwischen heißem Gas und Kühlflüssigkeit ermöglicht wird, die Ausbildung von feinen Tröpfchen der Kühlflüssigkeit vermieden wird und ein Druckabfall im Gaskühler auf ein Minimum reduziert wird. Die Substrate der Kolonnen­ packung beziehungsweise der Füllkörper sollten aus einem Material sein, das keine chemische Reaktion mit der Kühlflüssigkeit oder den heißen Gasen eingeht. Beispiele geeigneter Einbauten sind Füllkörper wie Raschig-Ringe oder strukturierte Packungen.
Werden heiße Gase eingesetzt, die zu Verschinutzungen führen können, so werden Einbauten mit einer geringen spezifischen Oberfläche und einer erhöhten Flüssigkeitsberieselung bevorzugt, um Verstopfungsprobleme in der Kolonne zu vermeiden. Die spezifische Oberfläche der Packungen oder Füll­ körper liegt üblicherweise im Bereich von 70 bis 500 m2/m3, vorzugsweise 70 bis 300 m2/m3. Bei zur Verschmutzung neigenden Systemen ist die spezifische Oberfläche vorzugsweise kleiner als 150 m2/m3 geometrischer Oberfläche. Die Flüssigkeitsberieselung beträgt üblicherweise 5 bis 100 m3 Flüssigkeit/(m2 Apparatequerschnittsfläche h), vorzugsweise 10 bis 70 m3 Flüssigkeit/(m2 Apparatequerschnittsfläche h). Bei zur Verschmutzung neigen­ den Systemen kann anstelle von oder zusätzlich zu der geringen spezifischen Oberfläche mit einer spezifischen Berieselungsdichte von 50 bis 100 m3 Flüssigkeit/(m2 Apparatequerschnittsfläche h) gearbeitet werden.
Die Art der Kühlflüssigkeit wird an die Art und Temperatur der heißen Gase angepaßt. Es können Kühlflüssigkeiten auf wäßriger Basis oder auf Basis organischer Lösungsmittel eingesetzt werden. Sie können beispielsweise bei Reaktionsproduktgemischen das Reaktionsprodukt in gelöster Form enthal­ ten. Als organische Kühlflüssigkeiten kommen beispielsweise Mischungen aus Biphenyl und Diphenylether in Betracht.
Die heißen Gase können Gemische von Reaktionsprodukten aus Gasphasenre­ aktionen und Inert- oder Verdünnungsgasen oder auch Rauchgase sein. Die Rauchgase sind dabei vorzugsweise durch vorgeschaltete Partikelabscheider weitgehend von Partikeln befreit.
Gemische von Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktionen und Inert- oder Verdünnungsgasen fallen bei einer Vielzahl von Gasphasenumsetzungen an. Häufig handelt es sich dabei um katalysierte Gasphasenreaktionen. Geeignete Gasphasenreaktionen sind dem Fachmann bekannt. Beispiele sind Gasphasen­ reaktionen zur Herstellung von Acrolein durch Oxidation von Propen, zur Herstellung von Acrylsäure durch Oxidation von Acrolein, zur Herstellung von Methacrolein durch Oxidation von Isobuten, zur Herstellung von Meth­ acrylsäure durch Oxidation von Methacrolein, zur Herstellung von Glyoxal durch Oxidation von Ethylenglykol mit Luft in Gegenwart von Katalysatoren wie Silber- oder Kupferkatalysatoren, Ethylenglykol aus Ethylenoxid und Wasserdampf, Ethylenoxid durch Oxidation von Ethylen, insbesondere an einem Silber-Katalysator.
Insbesondere stammen die heißen gasförmigen Reaktionsprodukte aus Gaspha­ senreaktionen zur Herstellung von Glyoxal oder Verbindungen der allgemei­ nen Formel (I)
H2C=C(R1)-C(R2)=O (I)
in der R1 Wasserstoff oder Methyl und R2 Wasserstoff, oder OH ist.
Sind R1 und R2 Wassersoff, so handelt es sich um Acrolein. Acrolein wird vorzugsweise durch katalytische Oxidation von Propen in der Gasphase hergestellt (Sohio-Verfahren).
Ist R1 Wasserstoff und R2 OH, so ist die Verbindung der Formel (I) Acrylsäure. Sie wird vorzugsweise durch Gasphasenoxidation von Propen, in der Regel ohne Isolierung der Zwischenstufe Acrolein, hergestellt.
Ist R1 Methyl und R2 OH, so handelt es sich um Methacrylsäure. Meth­ acrylsäure kann beispielsweise durch Gasphasenoxidation von Isobuten bezie­ hungsweise Methacrolein oder Isobutyraldehyd erhalten werden.
Die Umsetzungen werden dabei in der Regel in einem Inert- oder Ver­ dünnungsgas durchgeführt. Das Inert- oder Verdünnungsgas kann Luft, Stickstoff oder ein Edelgas sein. In der Regel liegen im heißen Gas 5 bis 99 Vol-% Inert- oder Verdünnungsgas und 95 bis 1 Vol-% gasförmige Reaktionsprodukte vor. Besonders bevorzugte Inert- oder Verdünnungsgasmen­ gen sind 70 bis 98 Vol-% und entsprechend 2 bis 30 Vol-% gasförmige Reaktionsprodukte.
Rauchgase entstehen bei vielen Verbrennungsvorgängen, beispielsweise bei der Verbrennung von chlorierten Kohlenwasserstoffen.
Bei den vorstehend genannten Reaktionsprodukten können anstelle von Wasser oder organischen Lösungsmitteln auch Lösungen dieser Reaktions­ produkte eingesetzt werden. Der Anteil der Reaktionsprodukte in der Lösung beträgt vorzugsweise 0, 1 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die fertige Lösung.
Die heißen Gase haben beim Einbringen in den Gaskühler vorzugsweise eine Temperatur von 70 bis 400°C, besonders bevorzugt von 100 bis 350°C. Eine wäßrige Kühlflüssigkeit wird bei einem Druck im Bereich von 1 bis 2 bar vorzugsweise mit einer Temperatur von 20 bis 140°C, besonders bevorzugt von 40 bis 120°C eingesetzt. Die Menge von in den Gaskühler eingebrachter Kühlflüssigkeit ist vorzugsweise mindestens 2-mal so groß wie die im Gaskühler verdampfte Menge an Kühlflüssigkeit.
Für Wasser als Kühlmedium und einen Druck von 1 bar wird das heiße Gas im Gaskühler vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von 90 bis 40°C, besonders bevorzugt von 80 bis 50°C gekühlt. Dabei kann es auch zu einer teilweisen Kondensation der Reaktionsprodukte im heißen Gas kommen. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Reaktionsprodukten, die im Gaskühler aus dem heißen Gas kondensiert werden, 0 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 80 Gew.-%.
Die nach dem erfindungsgemäßen Abkühlungsverfahren erhaltenen Gasgemi­ sche weisen vorzugsweise eine so geringe Anzahl an Kondensationskeimen auf, daß eine Aerosol- oder Nebelbildung infolge heterogener Kondensation in einem nachfolgenden Kondensator verhindert werden kann.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert, in der
Fig. 1a eine schematische Darstellung konventioneller Verfahren zur Gas­ kühlung zeigt und
Fig. 1b eine schematische Darstellung des erfindungsgemaßen Verfahrens zur Gaskühlung zeigt.
Bezugszeichenliste
1
Heißes Gas
2
Kühlflüssigkeitszulauf
3
Abgekühltes Gas
4
Kühlflüssigkeitsablauf
5
Flüssigkeitsverdüsung
6
Flüssigkeitsverteiler
7
Rieselfilmeinbauten
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Kühlen und Kondensieren von heißen gasförmigen Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktionen zur Herstellung von Glyoxal oder Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
H2C = C(R1)-C(R2) = O (I)
in der R1 Wasserstoff oder Methyl und R2 Wasserstoff oder OH ist, durch Kontaktieren mit einer Kühlflüssigkeit in einem Gaskühler und nachfolgendes Kondensieren in einem Kondensator, wobei das Kühlen nach einem wie vorstehend beschriebenen Verfahren erfolgt und die gekühlten gasförmigen Reaktionsprodukte im Kondensator durch Kontaktieren mit einer Kühlflüssig­ keit oder einer Kühlfläche kondensiert werden. Geeignete Kondensatoren sind dabei allgemein bekannt. Als Kühlflüssigkeit im Kondensator kann ebenfalls eine wäßrige oder organische Flüssigkeit, insbesondere Wasser oder eine Mischung aus Biphenyl und Diphenylether eingesetzt werden. Es kann auch eine entsprechende Lösung des Reaktionsproduktes eingesetzt werden, wie sie vorstehend beschrieben ist. Erfindungsgemaß einsetzbare Kondensatoren sind bekannt. Durch die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglichten sehr geringen Zahlen an Kondensationskeimen kann bei der Kondensation die Nebelbildung zuverlässig verhindert werden, auch wenn die Kondensations­ vorgänge mit großen Temperaturdifferenzen durchgeführt werden. Die Kon­ densation kann somit wirksamer durchgeführt werden, da der Temperatur­ unterschied zwischen Kühlmittel und Gas groß gewählt werden kann. Hierdurch können Stoff- und Wärmeübertragungsflächen kleiner dimensioniert werden und damit die Kondensatoren kleiner ausgelegt werden. Die Investi­ tionen in entsprechende Apparate können somit verringert werden. Die erfindungsgemäße Verfahrensweise weist gegenüber bekannten Gaskühl­ verfahren die folgenden Vorteile auf:
  • - die Bildung von Kondensationskeimen bei der Gaskühlung wird zuver­ lässig verhindert;
  • - die dadurch erhaltenen kleinen Zahlen an Kondensationskeimen im Gas unterdrücken die Aerosol- oder Nebelbildung in nachfolgenden Trenn­ schritten:
  • - durch die kleinen Zahlen an Kondensationskeimen im Gas können Kondensationsvorgänge mit großen Temperaturdifferenzen ohne Nebelbil­ dung realisiert werden, was kleiner Stoff- und Wärmeübertragungsflä­ chen und damit kleinere Trennapparate/Kondensatoren erlaubt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Vergleichsbeispiel 1 Venturiquench von Reaktionsgas aus der Methacrylsäureherstellung
Ein 220°C heißes Reaktionsgas aus der Methacrylsäureherstellung wurde in einem zweistufigen Venturiquench (Venturi-Wäscher) mit einem Druckverlust von 250 mbar im Gas mit Wasser im Überschuß auf 70°C abgekühlt. Mit einem Scanning Mobility Particle Sizer (SMPS) wurden die Keimanzahl und die Keimgröße vor und nach dem Venturiquench gemessen. Ein entsprechen­ des Meßverfahren ist in S.C. Wang und R.C. Flagan "Scanring Electrical Mobility Spectrometer", Aerosol Science and Technology 13, 230-240 (1990) beschrieben. Die Meßvorrichtung besteht aus einem elektrostatischen Klassie­ rer (DMA) und einem Kondensationskernzähler (CPC Typ 3022 von TSI). Die Meßeinreichtung erlaubt, Partikelgrößenverteilungen im Größenbereich zwischen 0,01 µm und 1,0 µm zu bestimmen. Partikel größer als 1,0 µm werden dabei in einem dem elektrostatischen Klassierer vorgeschalteten Impaktor abgeschieden.
Ein anderes geeignetes laseroptisches Meßverfahren zur Bestimmung der mittleren Durchmesser und der Konzentration der Kondensationskeime ist in der eingangs zitierten Literaturstelle von K. Schaber beschrieben.
Die Keimanzahl nahm von 1375 Keime/cm3 vor dem Quench auf etwa 16 300 Keime/cm3 zu.
Vergleichsbeispiel 2 Acrylsäure-Quench mit einem Flüssigkeitsstrahl auf eine Prallplatte
Ein Reaktionsgas aus der Acrylsäureherstellung mit einer Temperatur von 265°C wurde durch Kontakt mit einem Überschuß an organischem Lösungs­ mittel (Mischung aus Biphenyl und Diphenylether, erhältlich unter der Bezeichnung Diphyl) auf 150°C abgekühlt. Das organische Lösungsmittel wurde im Reaktionsgas durch Zerteilung des Flüssigkeitsstrahles auf einem Prallkörper erzeugt. Mit einem SMPS (siehe Vergleichsbeispiel 1) wurde im Reaktionsgas vor dem Quench eine Anzahl an Kondensationskeimen von 1110 Keime/cm3 gemessen. Nach dem Quench mit verdüstem Lösungsmittel wurde eine Anzahl an Kondensationskeimen von 11 772 Keime/cm3 gefun­ den. Die Bildung von Kondensationskeimen konnte auch durch Verdüsen eines hochsiedenden Lösungsmittels nicht verhindert werden.
Beispiel 3 Methacrylsäure-Quench mit einer Füllkörperkolonne
29 kg/h Reaktionsgas, wie es auch in Vergleichsbeispiel 1 eingesetzt wurde, wurde bei 1 bar in eine Glaskolonne mit einem Durchmesser von 100 mm, die auf 1 m Länge eine Schüttung von 15 mm Pall-Ringen Metall aufwies, mit 130 l/h einer wäßrigen Methacrylsäurelösung im Gegenstrom in Kontakt gebracht. Das Reaktionsgas wurde mit der auf 55°C abgekühlten Methacryl­ säurelösung auf etwa 60°C abgekühlt.
Mit einem SMPS wurden im Reaktionsgas vor und nach der Kolonne Werte von etwa 3×104 Keime/cm3 gemessen. Durch die Kontaktierung des Reak­ tionsgases mit einem Flüssigkeitsfilm in der Füllkörperkolonne wurde somit die Bildung von neuen Kondensationskeimen verhindert.

Claims (10)

1. Verwendung von Gaskühlern, in denen heiße Gase mit einem bewegten Flüssigkeitsfilm einer Kühlflüssigkeit kontaktiert werden, zur die Kon­ densationskeimbildung verhindernden Kühlung von heißen Gasen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Gase Gemische von Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktionen und Inert- oder Verdünnungsgasen sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Gase Rauchgase sind.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß beim Kühlen der heißen Gase ein Teil der Kühlflüssigkeit ohne Beeinträchtigung des Flüssigkeitsfilms verdampft wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß als Kühlflüssigkeit Wasser oder eine Mischung aus Biphenyl und Diphenylether eingesetzt wird.
6. Verfahren zum Kühlen von heißen gasförmigen Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktionen zur Herstellung von Glyoxal oder Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
H2C=C(R1)-C(R2)=O (I)
in der R1 Wasserstoff oder Methyl und
R2 Wasserstoff oder OH ist,
durch Kontaktieren der heißen gasförmigen Reaktionsprodukte mit einer Kühlflüssigkeit in einem Gaskühler, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlflüssigkeit in Form eines bewegten Flüssigkeitsfilms vorliegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gaskühler die heißen gasförmigen Reaktionsprodukte im Gleichstrom mit oder im Gegenstrom zur Kühlflüssigkeit geführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Gaskühler eine Kolonne eingesetzt wird, in der die Kühlflüssigkeit über Packungen, Füllkörper oder Einbauten, auf denen die Kühlflüssigkeit einen Film bildet, geleitet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlflüssigkeit Wasser, eine Mischung aus Biphenyl und Diphe­ nylether oder eine Lösung von Glyoxal oder der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) darin eingesetzt wird.
10. Verfahren zum Kühlen und Kondensieren von heißen gasförmigen Reaktionsprodukten aus Gasphasenreaktionen zur Herstellung von Glyoxal oder Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
H2C=C(R1)-C(R2)=O (I)
in der R1 Wasserstoff oder Methyl und
R2 Wasserstoff oder OH ist,
durch Kontaktieren mit einer Kühlflüssigkeit in einem Gaskühler und nachfolgendes Kondensieren in einem Kondensator, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kühlen nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9 erfolgt und die gekühlten gasförmigen Reaktions­ produkte im Kondensator durch Kontaktieren mit einer Kühlflüssigkeit oder einer Kühlfläche kondensiert werden.
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