DE19752496A1 - Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzventil für
Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Patentanspruchs 1
aus. Bei einem derartigen aus der DE 44 40 182 A1 bekannten
Kraftstoffeinspritzventil ist ein kolbenförmiges Ventilglied
in einer Führungsbohrung eines Ventilkörpers axial
verschiebbar geführt. Das Ventilglied weist dabei an seinem
brennraumseitigen Ende eine Dichtfläche auf, mit der es zur
Steuerung einer Einspritzöffnung mit einer am Ventilkörper
angeordneten Ventilsitzfläche zusammenwirkt. Mit seinem
brennraumabgewandten Ende ragt das Ventilglied in einen
Federraum, in dem wenigstens eine Ventilfeder angeordnet
ist, die das Ventilglied in Schließrichtung zur Ventilsitz
fläche hin beaufschlagt. Das Ventilglied weist weiterhin
eine in einen mit Kraftstoffhochdruck befüllbaren Druckraum
ragende Druckschulter auf, die dabei so ausgebildet ist, daß
der an der Druckschulter angreifende Kraftstoffhochdruck das
Ventilglied in Öffnungsrichtung entgegen der Rückstellkraft
der Ventilfedern beaufschlagt.
Um dabei einen zweistufigen Öffnungshubverlauf am bekannten
Kraftstoffeinspritzventil zu erzeugen, weist dieses zwei
axial hintereinander angeordnete Ventilfedern auf, die
während des Öffnungshubverlaufes des Ventilgliedes nach
einander wirksam werden und somit ein stufenförmiges
Aufsteuern des Öffnungsquerschnittes am Einspritzventil
erzeugen. Des weiteren ist ein vom Ventilglied begrenzter
Dämpfungsraum am bekannten Einspritzventil vorgesehen, der
während der Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes derart
zusteuerbar ist, daß der darin aufgebaute Druck der
Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes während dessen Resthub
entgegenwirkt um auch bei hohen Drehzahlen und Vollast eine
zweistufige Einspritzverlaufsformung vornehmen zu können.
Dabei weist das bekannte Kraftstoffeinspritzventil jedoch
den Nachteil auf, daß es aufgrund der notwendigen zwei
Ventilfedern und des zusätzlichen Dämpfungsraumes sehr groß
baut und einen hohen Einbauraum benötigt, der an modernen
Brennkraftmaschinen häufig nicht zur Verfügung steht. Des
weiteren ist die Fertigung des bekannten Kraftstoffein
spritzventils relativ aufwendig und somit kostenintensiv.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil für Brenn
kraftmaschinen mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß der
Federraum selbst als hydraulischer Dämpfer genutzt wird.
Dies wird dabei in konstruktiv einfacher Weise durch das
Nichtabführen der Leckölmenge aus dem Federraum möglich,
wodurch der mit Kraftstoff gefüllte Druckraum als
hydraulischer Arbeitsraum wirkt, der eine zusätzliche
Schließkraft auf das Ventilglied aufbringt. Die hydraulische
Schließkraft des Dämpfungsraumes wirkt dabei je nach
Betriebszustand der Brennkraftmaschine, d. h. Drehzahl, Last
und Temperatur unterschiedlich. Der Dämpfungsgrad bzw. die
Schließkraft kann dabei durch das Spiel zwischen dem
Ventilglied und der dieses führenden Führungsbohrungswand
sowie der Größe des Dämpfungsvolumens des Federraumes
eingestellt werden. Dabei kann neben einer Öffnungsverlaufs
formung auch die Schließhubbewegung des Ventilgliedes
beeinflußt werden, wobei der mit steigender Last und
Drehzahl steigende Schließdruck im Federraum auch ein
schnelleres Schließen des Ventilgliedes am Ende der
Einspritzung bewirkt. Ein derartiges schnelles Schließen des
Ventilgliedes vermeidet dabei ein Rückblasen von
Verbrennungsgasen in das Einspritzventil und somit eine
Beschädigung des Dichtsitzes. Der last- und drehzahlab
hängige hydraulische Schließdruck im Federraum erlaubt somit
einen niedrigen Öffnungsdruck des Kraftstoffeinspritz
ventils, der gemeinsam mit der Ventilgliedhubdämpfung eine
Reduzierung des Zündverzuges während der Einspritzung an der
Brennkraftmaschine und somit eine Verringerung des
Verbrennungsgeräusches zur Folge hat. Beim Start der noch
kalten Brennkraftmaschine verstärkt sich diese Wirkung der
Ventilgliedhubdämpfung durch die Viskosität des Kraftstoffes
und kompensiert somit das erhöhte Verbrennungsgeräusch der
Dieselbrennkraftmaschine in diesem Betriebszustand. Bei
Erreichen des Nenndrehzahlbereiches liegt der höchste
Schließdruck im Federraum vor und verhindert durch das
schnelle Schließen des Ventilgliedes das Rückblasen von
Verbrennungsgasen.
Mit dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventil ist es
somit möglich in konstruktiv einfacher Weise eine geräusch
mindernde Einspritzverlaufsformung am Kraftstoffeinspritz
ventil vorzunehmen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des
Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der
Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftstoff
einspritzventils für Brennkraftmaschinen ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der folgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt die Fig. 1 ein Ausführungsbei
spiel des Kraftstoffeinspritzventils in einem Längsschnitt.
Das in der Fig. 1 dargestellte Kraftstoffeinspritzventil
für Brennkraftmaschinen weist einen Ventilkörper 1 auf, der
zusammen mit einer an seiner brennraumabgewandten Stirnseite
anliegenden Zwischenscheibe 3 mittels einer Überwurfmutter 5
an einem Ventilhaltekörper 7 festgespannt ist. Der mit
seinem der Zwischenscheibe 3 abgewandten Ende in einen nicht
dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine ragende
Ventilkörper 1 weist eine Führungsbohrung 9 auf, in der ein
kolbenförmiges Ventilglied 11 axial verschiebbar geführt
ist, das an seiner einen Stirnseite eine konische
Dichtfläche 13 aufweist, mit der es mit einem durch eine
Verringerung des Durchmessers der Führungsbohrung 9
gebildeten Ventilsitz 15 zusammenwirkt. Dieser Ventilsitz 15
ist dabei am geschlossenen brennraumseitigen Ende des
Ventilkörpers 1 angeordnet und grenzt an am Ende der
Führungsbohrung 9 vorgesehene Einspritzöffnungen 17, die
sich stromabwärts in Einspritzrichtung an den Ventilsitz 15
anschließen. Die Führungsbohrung 9 des Ventilgliedes 11 ist
an einer Stelle zu einem Druckraum 19 erweitert, in dessen
Bereich das Ventilglied 11 eine Druckschulter 21 aufweist
und der über einen Zulaufkanal 23 mit einem Anschlußstutzen
25 am Ventilhaltekörper 7 verbunden ist, an den eine nicht
dargestellte Kraftstoff-Förderleitung von einer Kraftstoff
hochdruckpumpe angeschlossen ist. Der Druckraum 19 ist dabei
in bekannter Weise über einen Ringspalt zwischen dem Schaft
des Ventilgliedes 11 und der Wand der Führungsbohrung 9 mit
der Ventilsitzfläche 15 bzw. den Einspritzöffnungen 17
verbunden. Mit seinem brennraumabgewandten Ende ragt das
Ventilglied 11 in einen Federteller 27, der sich, die
Zwischenscheibe 3 durchdringend, bis in einen Federraum 29
im Ventilhaltekörper 7 erstreckt. In diesem Federraum 29 ist
eine Ventilfeder 31 eingespannt, die mit ihrem unteren
brennraumzugewandten Ende am Federteller 27 anliegt und die
sich mit ihrem oberen Ende ortsfest an der oberen Stirnwand
des Federraumes 29 im Ventilhaltekörper 7 abstützt. Dabei
ist zur Einstellung der Federvorspannkraft eine Einstell
scheibe 33 zwischen der oberen Federraumwand und dem oberen
Ende der Ventilfeder 31 vorgesehen. Des weiteren ist eine
Öffnungsbohrung 35 im Ventilhaltekörper 7 vorgesehen, die
von außen in den Federraum 29 mündet. In diese Öffnungs
bohrung 35 ist eine Verschlußschraube 37 eingeschraubt,
wobei zwischen Gehäuse und Verschlußschraube 37 eine
Dichtscheibe 39 eingespannt ist. Dabei läßt sich über die
Stärke der Dichtscheibe 39 bzw. die Einschraubtiefe der
Verschlußschraube 37 das hydraulische Füllvolumen des
Federraumes 29 verändern. Zur Befüllung des Federraumes 29
mit Kraftstoff weisen das Ventilglied 11 und der Federteller
27 ein Spiel zur Wand der Führungsbohrung 9 bzw. der
Zwischenscheibe 3 auf, die einen Drosselspalt zwischen dem
Druckraum 19 und dem Federraum 29 bilden, durch den ein
gedrosseltes Überströmen von Kraftstoff aus dem Druckraum 19
in den Federraum 29 möglich ist. Dabei kann dieser gedros
selte Überströmquerschnitt auch durch Längsausnehmungen am
Ventilglied 11 gebildet sein, um so ausreichend Führungs
flächen für eine sichere axiale Führung des Ventilgliedes 11
bereitzustellen.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil für Brenn
kraftmaschinen arbeitet in folgender Weise. Vor Beginn der
Kraftstoffhochdruckeinspritzung ist der Druckraum 19 und
über diesen auch der Federraum 29 mit Kraftstoff gefüllt,
dessen Druck dem Standdruck im Hochdruckzuleitungssystem
entspricht. Dabei wird das Ventilglied 11 von der Schließ
kraft der Ventilfeder 31 in Anlage am Ventilsitz 15
gehalten. Mit Beginn der Kraftstoffhochdruckeinspritzung
gelangt unter hohem Druck stehender Kraftstoff von der
Kraftstoffhochdruckpumpe über den Zulaufkanal 23 in den
Druckraum 19 und beaufschlagt dort das Ventilglied 11 an der
Druckschulter 21 in Öffnungshubrichtung. Übersteigt die an
der Druckschulter 21 angreifende Öffnungskraft die Schließ
kraft der Ventilfeder 31 wird das Ventilglied 11 in
Öffnungshubrichtung vom Ventilsitz 15 verschoben. Dabei wird
der Einspritzquerschnitt zwischen der Dichtfläche 13 und dem
Ventilsitz 15 aufgesteuert, so daß der am Ventilsitz 15
anstehende, unter hohem Druck stehende Kraftstoff durch die
Einspritzöffnungen 17 zur Einspritzung in den Brennraum der
Brennkraftmaschine gelangt. Dabei wirkt das im Federraum 29
eingeschlossene Kraftstoffvolumen als hydraulischer Dämpfer
der Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes 11 entgegen, so
daß die Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes 11 zunächst
verzögert wird. Auf diese Weise wird am Beginn der Kraft
stoffhochdruckeinspritzung zunächst nur ein relativ kleiner
Öffnungsquerschnitt aufgesteuert, so daß nur eine geringe
Voreinspritzmenge in den Brennraum der Brennkraftmaschine
gelangt und dort einen geringen Zündverzug bewirkt. Nach dem
weiteren Anstieg des Druckes im Druckraum 19 wird diese
hydraulische Dämpfungskraft im Federraum 29 und die
Schließkraft der Ventilfeder 31 weiter überstiegen, so daß
die sich nunmehr anschließende Öffnungshubbewegung des
Ventilgliedes 11 rasch durchlaufen werden kann. Dabei erhöht
sich der hydraulische Druck im Federraum 29 weiter durch das
vom Federteller 27 verdrängte Volumen. Am Ende der Hoch
druckeinspritzung bricht der Kraftstoffhochdruck im Druck
raum 19 zusammen und unterschreitet die Schließkraft des
Ventilgliedes 11, die sich aus der Summe der Schließkraft
der Ventilfeder 31 und der hydraulischen Druckkraft im
Federraum 29 zusammensetzt. Dabei bewirkt diese verstärkte
Schließkraft am Ventilglied 11 ein sehr rasches Zurück
verschieben des Ventilgliedes 11 auf den Ventilsitz 15, so
daß ein rasches Schließen des Kraftstoffeinspritzventils
gewährleistet ist.
Der als hydraulischer Arbeitsraum wirkende Federraum 29 hat
dabei je nach Betriebszustand der Brennkraftmaschine
drehzahl- bzw. lastabhängig eine unterschiedliche Wirkung,
wobei mit steigender Last und steigender Drehzahl steigende
Schließdrücke im Federraum 29 erreicht werden. Die Stärke
der Dämpfung der Öffnungshubbewegung des Ventilgliedes 11
kann zudem durch das Drosselspaltmaß zwischen dem Druckraum
19 und dem Federraum 29 sowie durch die Größe des hydrau
lischen Dämpfungsvolumens im Federraum 29 eingestellt und
optimiert werden.
Claims (6)
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit
einem in einem Ventilkörper (1) axial verschiebbaren
Ventilglied (11), das mit einer an seinem brennraumseitigen
Ende vorgesehenen Dichtfläche (13) zur Steuerung einer
Einspritzöffnung (17) mit einer am Ventilkörper (1)
angeordneten Ventilsitzfläche (15) zusammenwirkt und dessen
brennraumabgewandtes Ende von einer in einem Federraum (29)
angeordneten Ventilfeder (31) in Schließrichtung zur
Ventilsitzfläche (15) hin beaufschlagt ist, wobei das
Ventilglied eine in Öffnungsrichtung wirkende Druckschulter
(21) aufweist, die in einen mit Kraftstoffhochdruck
befüllbaren Druckraum (19) ragt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Federraum (29) über einen Drosselquerschnitt mit dem
Druckraum (19) verbunden und gegenüber einem Kraftstoff
rücklaufsystem verschlossen ist.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drosselquerschnitt zwischen dem
Druckraum (19) und dem Federraum (29) als ringförmiger
Drosselspalt zwischen dem Ventilglied (11) und einer
Führungsbohrungswand (9) ausgebildet ist.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Federraum (29) während der
Öffnungsphase des Kraftstoffeinspritzventils als
hydraulischer Arbeitsraum wirkt, der eine zusätzliche
Schließkraft auf das Ventilglied (11) aufbringt.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am brennraumabgewandten Ende des
kolbenförmigen Ventilgliedes (11) ein Federteller (27)
anliegt, der auf seiner ventilgliedabgewandten Seite von der
Ventilfeder (31) beaufschlagt ist, wobei zwischen dem
Federteller (27) und der diesem umgebenden Gehäusewand ein
Durchströmquerschnitt vorgesehen ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine in den Federraum (29) mündende
Öffnungsbohrung (35) vorgesehen ist, in die eine Verschluß
schraube (37) dichtend eingeschraubt ist, über deren
Einschraubtiefe sich das hydraulische Volumen des
Federraumes (29) einstellen läßt.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Ventilfeder (31) und einer
gehäusefesten Anlagefläche eine Einstellscheibe (33)
eingespannt ist.
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