DE19750721A1 - Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors - Google Patents
Kühlmittelkreislauf eines VerbrennungsmotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei allgemein bekannten Kühlmittelkreisläufen wird das Kühlmittel durch eine
drehzahlsynchron angetriebene Wasserpumpe bei Betrieb des Verbrennungsmotors
umgewälzt. Dementsprechend ist auch der Kühlmitteldurchsatz durch den Motor etwa
drehzahlsynchron und beträgt bei einem 2l-Vierzylinder-Motor etwa 20 l/min pro 1000/min
Kurbelwellenumdrehungen. Diese Kühlmittelmenge ist im wesentlichen auf ausreichende
Kühlung bei betriebswarmem Motor und hohen Lasten bei geringen Drehzahlen und hoher
Außentemperatur ausgelegt. Ein solcher Betriebszustand liegt beispielsweise bei einer
Paßfahrt im Hochsommer vor. Beim Kaltstart und im Normalbetrieb liegt jedoch dann die
umgewälzte Kühlmittelmenge deutlich über dem Bedarf, so daß der Motorwarmlauf in
unerwünschter Weise verzögert wird.
Weiterhin sind auch allgemein elektrisch betriebene Kühlmittelpumpen bekannt, die zwar
eine Kennfeldkühlung ermöglichen, jedoch den Nachteil hoher Zusatzkosten und einer
zusätzlichen Belastung des elektrischen Bordnetzes mit sich bringen. Ferner erfordern die
Verluste in der Energiekette des elektrischen Wasserpumpenantriebs einen gegenüber
konventionellen Wasserpumpen etwa gleich hohe Antriebsleistung, so daß nicht einmal
nennenswerte Verbrauchsvorteile zu erzielen sind.
Aus der DE 195 24 424 A1 ist ein Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors bekannt,
bei dem ein thermostatisch kontrolliertes Ventil eine Pumpenkurzschlußleitung und/oder eine
Kühlraumkurzschlußleitung schaltet. Das thermostatisch kontrollierte Ventil kann somit den
Kühlflüssigkeitsstrom durch den Kühlraum der Verbrennungsmaschine beeinflussen, und
zwar dadurch, daß mehr oder weniger Kühlmittel durch die Kurzschlußleitung gefördert wird.
Wird der Kühlmitteldurchfluß durch die Kurzschlußleitung erhöht, so bedingt dies jedoch eine
Reduzierung des Kühlmitteldurchflusses durch den Kühlmittelkreislauf, an den
beispielsweise die Fahrzeugheizung angeschlossen ist. Der Kühlmittelkreislauf ist somit von
dem thermostatisch gesteuerten Motor-Zirkulationskreislauf nicht entkoppelt.
Aus der DE 40 42 123 A1 ist ein weiterer Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors für
ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem eine am Verbrennungsmotor vorbeiführende
Kurzschlußleitung (Bypaßleitung) derart an ein Regelventil angeschlossen ist, daß der
Kühlmitteldurchfluß durch die Bypaßleitung und/oder die Kühlräume des
Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur steuerbar ist. Das
Thermostatventil beeinflußt dabei auch den Kühlmitteldurchfluß durch den
Kühlmittelkreislauf an den beispielsweise die Fahrzeugheizung angeschlossen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors zu
schaffen, bei dem der Kühlmitteldurchfluß durch die Kühlräume des Verbrennungsmotors
unabhängig von dem Kühlmitteldurchfluß, der durch die an den Kühlmittelkreislauf
angeschlossenen Heiz- und Kühleinrichtungen strömt, steuerbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird das den Kühlmittelkreislauf durchströmende Kühlmittel in einem
mittels eines Volumenstromreglers einstellbaren Verhältnis auf die zwischen Motoreinlaß
und Motorauslaß angeordnete Bypaßleitung und/oder die Kühlräume des
Verbrennungsmotors aufgeteilt.
Durch die einstellbare bzw. regelbare Aufteilung des Kühlmitteldurchflusses auf die
Bypaßleitung und den Motor wird erreicht, daß der sonstige Kühlmittelkreislauf unabhängig
von dem jeweils eingestellten Verhältnis vom Kühlmittel durchströmt wird. An den
Kühlmittelkreislauf angeschlossene Heiz- und Kühleinrichtungen können somit unabhängig
von der jeweils gewünschten Motorkühlung mit der Kühlmittelströmung versorgt werden. Das
Kühlmittel kann beispielsweise durch zusätzliche Wärmequellen unabhängig von der
Temperatur des Verbrennungsmotors beheizt werden, um beispielsweise bereits beim
Kaltstart eine Aufheizung des Fahrzeuginnenraums zu ermöglichen.
Als besonders geeigneter Volumenstromregler kann ein 3/2-Wege-Servoventil zwischen der
Bypaßleitung und dem Motorauslaß angeordnet werden, das in der einen Endstellung den
Bypaß mit dem Kühlmittelkreislauf verbindet und den Motorauslaß sperrt und in der anderen
Endstellung den Bypaß sperrt und den Motorauslaß mit dem Kühlmittelkreislauf verbindet.
Die erfindungsgemäße Volumenstromregelung läßt sich somit auf einfache Weise auch an
herkömmlichen Verbrennungsmotoren realisieren.
An den unabhängig von der Stellung des Volumenstromreglers ständig vom Kühlmittel
durchströmten Kühlmittelkreislauf kann in besonders vorteilhafter Weise eine das Kühlmittel
erwärmende Zusatzwärmequelle über einen Wärmetauscher angeschlossen werden. Die
Zusatzwärmequelle kann elektrisch oder mit Benzin betrieben werden.
In bevorzugter Weise kann die zusätzliche Wärme über einen Abgaswärmetauscher, der
sich hinter dem im Abgaskanal befindlichen Katalysator befindet, in den Kühlmittelkreislauf
eingespeist werden.
Wird die in den Kühlmittelkreislauf eingespeiste Zusatzwärme über einen
Abgaswärmetauscher zugeführt, so kann vor dem Katalysator eine Abgasbeheizung
vorgesehen sein, die nicht nur den Vorteil der schnelleren Erwärmung des
Kühlmittelkreislaufs beim Kaltstart zur Folge hat, sondern die auch den Katalysator schneller
auf Betriebstemperatur bringt.
Der Kühlmittelkreislauf besitzt den Vorteil, daß nach einem Kaltstart das Kühlmittel für kurze
Zeit im Motor ruhen kann. Dabei bildet sich im Zylinderkopf und an den Laufbuchsen des
Motors eine heiße Grenzschicht, so daß schon bei kaltem Motor auch in Zylinderwandnähe
hohe Gastemperaturen mit entsprechend besserer Verbrennung auftreten.
Die serienmäßige Wasserpumpe kann beibehalten werden. Wird der Volumenstromregler so
ausgelegt, daß bei Defekt oder Ausfall der Bypaß gesperrt und der Motordurchfluß voll
geöffnet ist, wird ein dem ungeregelten Zustand gleichender Betriebsmodus hergestellt. Eine
Überhitzung des Motors ist dann auch bei einem solchen Defekt nicht zu befürchten.
Bei abgeschalteter Heizung kann das Kühlmittelsystem vollständig auf Verbrauchs- und
Emissionsminderung ausgelegt werden, da eine Durchströmung des
Heizungswärmetauschers mit warmem Kühlmittel nicht erforderlich ist. Wird durch
entsprechende Stellung des Heizungsreglers der Wunsch nach Innenraumbeheizung
geäußert, kann nach einer gewissen Wartezeit ein zumindest reduzierter Kühlmittelstrom
durch die Kühlräume des Verbrennungsmotors fließen, wenn die Innenraumbeheizung nicht
über eine Zusatzwärmequelle erfolgen kann.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors mit einer parallel zu den
Kühlräumen des Verbrennungsmotors angeordneten Bypaßleitung,
Fig. 2 den Kühlmittelkreislauf gemäß Fig. 1 mit einer über einen Wärmetauscher
angeschlossenen Zusatzwärmequelle und
Fig. 3 den Kühlmittelkreislauf gemäß Fig. 2 mit zusätzlichen Heiz- und Kühleinrichtungen.
Der in Fig. 1 dargestellte Kühlmittelkreislauf ist über einen Volumenstromregler 1 in Form
eines 3/2-Wege-Servoventils mit den Kühlräumen eines Verbrennungsmotors 2 und mit
einer parallel zu diesen Kühlräumen angeordneten Bypaßleitung 3 verbindbar. Bei Betrieb
des Verbrennungsmotors 2 fordert eine Förderpumpe das Kühlmittel gemäß Pfeilrichtung 4,
so daß das Kühlmittel im Kühlmittelkreislauf zirkuliert. Weitere Pfeile geben die Fließrichtung
des Kühlmittels an. An den Kühlmittelkreislauf sind eine Heizung 5, ein Ölkühler 6 sowie ein
Kühler 7 angeschlossen. Der Kühlmitteldurchfluß durch den Ölkühler 6 ist mittels eines
Sperrventils 8 absperrbar, damit beim Kaltstart das sich ohnehin nur träge erwärmende Öl
vom Kühlmittelkreislauf nicht zusätzlich gekühlt wird.
An den Kühler 7 ist ein Ausgleichsbehälter 9 angeschlossen. Eine vom Kühler 7 abgehende
Leitung 10 bildet den sogenannten großen Kühlmittelkreislauf, während eine Leitung 11 den
kleinen Kühlmittelkreislauf in Verbindung mit den übrigen Leitungsverbindungen bildet. Der
kleine Kühlmittelkreislauf 11 ist dann wirksam, wenn der Kühler 7 noch keine Kühlfunktion zu
übernehmen hat, da das Kühlmittel die Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Erst nach
Erreichen der Betriebstemperatur zirkuliert das Kühlmittel im großen Kühlmittelkreislauf
(Leitung 10).
Der Volumenstromregler 1 läßt in der dargestellten Stellung das Kühlmittel über die
Bypaßleitung 3 zirkulieren, während in den Kühlräumen des Verbrennungsmotors 2 kein
Kühlmitteldurchfluß erfolgt. Der Motorauslaß 12, der mit den Kühlräumen in Verbindung
steht, ist über dem Volumenstromregler 1 gegenüber dem Kühlmittelkreislauf gesperrt.
Wird der Volumenstromregler 1 in die andere, hier nicht dargestellte Stellung umgeschaltet,
so wird dadurch die Bypaßleitung 3 gesperrt und der Motorauslaß 12 mit der Leitung 13 des
Kühlmittelkreislaufs verbunden. In diesem Fall strömt das gemäß Pfeilrichtung 4 geförderte
Kühlmittel über einen Motoreinlaß 14 durch die Kühlräume des Verbrennungsmotors 2 zum
Motorauslaß 12 und gelangt von dort über den Volumenstromregler 1 zur Leitung 13 des
Kühlmittelkreislaufs.
Das Kühlmittel zirkuliert unabhängig von der Stellung des Volumenstromreglers 1 bei Betrieb
der Förderpumpe ständig im Kühlmittelkreislauf, so daß man von einer Entkopplung des
Kühlmittelkreislaufs von der Kühlmittelströmung im Verbrennungsmotor sprechen kann.
Dadurch erhält man die Möglichkeit, daß durch eine zusätzliche Energieeinspeisung an der
mit A gekennzeichneten Stelle beispielsweise die Heizung 5 auch bei kaltem Motor betreiben
kann, wobei dennoch gewährleistet ist, daß die Kühlräume des Verbrennungsmotors vom
Kühlmittel nicht durchströmt werden müssen.
Fig. 2 zeigt eine Möglichkeit der Energieeinspeisung in den Kühlmittelkreislauf. Über einen
Wärmetauscher 15, der über eine Zirkulationsleitung 16 mit einem Abgaswärmetauscher 17
verbunden ist, erfolgt eine Abgasbeheizung des Kühlmittelkreislaufs. Der
Abgaswärmetauscher 17 ist im Abgaskanal 18 hinter einem Katalysator 19 angeordnet. Vor
dem Katalysator 19 kann ein katalytisches Heizgerät 20 mit Kraftstoffeindüsung angeordnet
sein, um in der Kaltstartphase den Katalysator schnell auf Betriebstemperatur zu bringen,
wobei dies gleichzeitig eine schnellere Erwärmung des Kühlmittelkreislaufs über den
Abgaswärmetauscher 17 und den Wärmetauscher 15 ermöglicht. Zu dem
Zirkulationskreislauf 16 sei noch erwähnt, daß dort die Zirkulation mittels einer
Wasserpumpe 21 erfolgt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kühlmittelkreislauf zusätzlich mit
einem Generator 22, mit einer EGR-Kühleinrichtung 23, einem Getriebeölkühler 24 und
einem weiteren Sperrventil 25 bestückt. Der Abgaskanal 18 könnte auch hier, wie dies in
Fig. 2 dargestellt ist, mit einem katalytischen Heizgerät 20 ausgerüstet sein.
Claims (7)
1. Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors mit einer Förderpumpe, die zur
Motorkühlung das Kühlmittel durch Kühlräume des Verbrennungsmotors (2) von einem
Motoreinlaß zu einem Motorauslaß und einen Kühler (7) fördert, mit wenigstens einer
an den Kühlmittelkreislauf angeschlossenen zusätzlichen Heizeinrichtung und mit einer
zwischen Motoreinlaß (14) und Motorauslaß (12) angeordneten Bypaßleitung (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Kühlmittelkreislauf durchströmende Kühlmittel in einem mittels eines
Volumenstromreglers (1) einstellbaren Verhältnis die Bypaßleitung (3) und/oder die
Kühlräume des Verbrennungsmotors (2) durchströmt.
2. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Volumenstromregler (1) ein 3/2-Wege-Servoventil ist, das in der einen Endstellung die
Bypaßleitung (3) mit dem Kühlmittelkreislauf verbindet und den Motorauslaß (12)
sperrt, während es in der anderen Endstellung die Bypaßleitung (3) sperrt und den
Motorauslaß (12) mit dem Kühlmittelkreislauf verbindet.
3. Kühlmittelkreislauf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
an den unabhängig von der Stellung des Volumenstromreglers (1) ständig vom
Kühlmittel durchströmten Kühlmittelkreislauf eine das Kühlmittel erwärmende
Zusatzwärmequelle angeschlossen ist.
4. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzwärmequelle über einen in den Kühlmittelkreislauf eingesetzten Wärmetauscher
(15) angeschlossen ist.
5. Kühlmittelkreislauf nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Abgasenergie als Zusatzwärmequelle dient, die über einen Abgaswärmetauscher (17)
und eine Zirkulationsleitung (16) über den Wärmetauscher (15) das Kühlmittel
erwärmt.
6. Kühlmittelkreislauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Abgaskanal (18)
eine katalytische Abgasbeheizung vorgesehen ist.
7. Kühlmittelkreislauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Kühlmittelkreislauf aufeinanderfolgend mehrere
Energielieferanten und Energieverbraucher eingesetzt sind.
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DE19750721A DE19750721A1 (de) | 1997-11-15 | 1997-11-15 | Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors |
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Publications (1)
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